DE10245796A1 - Verfahren zum Ermitteln des aktuellen Fortbewegungsmodus eines Verkehrsteilnehmers - Google Patents

Verfahren zum Ermitteln des aktuellen Fortbewegungsmodus eines Verkehrsteilnehmers Download PDF

Info

Publication number
DE10245796A1
DE10245796A1 DE2002145796 DE10245796A DE10245796A1 DE 10245796 A1 DE10245796 A1 DE 10245796A1 DE 2002145796 DE2002145796 DE 2002145796 DE 10245796 A DE10245796 A DE 10245796A DE 10245796 A1 DE10245796 A1 DE 10245796A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
road user
road
mobile telephone
mobile phone
speed
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE2002145796
Other languages
English (en)
Inventor
Ralf Guido Dr. Herrtwich
Boris Prof. Dr. Kerner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Mercedes Benz Group AG
Original Assignee
DaimlerChrysler AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by DaimlerChrysler AG filed Critical DaimlerChrysler AG
Priority to DE2002145796 priority Critical patent/DE10245796A1/de
Publication of DE10245796A1 publication Critical patent/DE10245796A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04WWIRELESS COMMUNICATION NETWORKS
    • H04W64/00Locating users or terminals or network equipment for network management purposes, e.g. mobility management
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C21/00Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00
    • G01C21/26Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00 specially adapted for navigation in a road network
    • G01C21/28Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00 specially adapted for navigation in a road network with correlation of data from several navigational instruments
    • G01C21/30Map- or contour-matching
    • GPHYSICS
    • G08SIGNALLING
    • G08GTRAFFIC CONTROL SYSTEMS
    • G08G1/00Traffic control systems for road vehicles
    • G08G1/01Detecting movement of traffic to be counted or controlled
    • G08G1/0104Measuring and analyzing of parameters relative to traffic conditions
    • GPHYSICS
    • G08SIGNALLING
    • G08GTRAFFIC CONTROL SYSTEMS
    • G08G1/00Traffic control systems for road vehicles
    • G08G1/01Detecting movement of traffic to be counted or controlled
    • G08G1/015Detecting movement of traffic to be counted or controlled with provision for distinguishing between two or more types of vehicles, e.g. between motor-cars and cycles

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Radar, Positioning & Navigation (AREA)
  • Remote Sensing (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
  • Signal Processing (AREA)
  • Automation & Control Theory (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Traffic Control Systems (AREA)
  • Navigation (AREA)

Abstract

Bei einem Verfahren zum Ermitteln des aktuellen Fortbewegungsmodus wenigstens eines ein Mobiltelefon aufweisenden Verkehrsteilnehmers, wobei jeweilige Ort des Verkehrsteilnehmers auf Basis einer zu aufeinander folgenden Zeitpunkten (t11, t12; t21, t22, t24, t25) durchgeführten Ortung des Mobiltelefons ermittelt und eine Vektorenkette der Orte sowie eine Vektorenfolge der Geschwindigkeiten des Mobiltelefons des Verkehrsteilnehmers erfasst werden, wird durch eine Verknüpfung eines jeweiligen Ortes des Verkehrsteilnehmers mit einer digitalen Straßenkarte, einem sogenannten Map-Matching, und/oder aus einer jeweiligen Geschwindigkeit des Verkehrsteilnehmers auf dessen Art der Fortbewegung geschlossen. Durch diese Maßnahmen ist eine einfache Möglichkeit der Identifizierung des Bewegungszustands des Verkehrsteilnehmers gegeben.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ermitteln des aktuellen Fortbewegungsmodus wenigstens eines ein Mobiltelefon aufweisenden Verkehrsteilnehmers, wobei jeweilige Orte des Verkehrsteilnehmers auf Basis einer zu aufeinanderfolgenden Zeitpunkten durchgeführten Ortung des Mobiltelefons ermittelt und eine Vektorenkette der Orte sowie eine Vektorenfolge der Geschwindigkeiten des Mobiltelefons des Verkehrsteilnehmers erfasst werden.
  • Verfahren zur Verkehrslagerekonstruktion und zur Verkehrprognose in einem Verkehrsnetz sind verschiedentlich bekannt und besonders für diverse Telematikanwendungen in Fahrzeugen von Interesse. Als Grundlage zur Durchführung solcher Verfahren wird die aktuelle Verkehrslage benötigt, welche beispielsweise auf der Basis von ortsfesten Sensoren oder dynamischen Einzelfahrzeugdaten (FCD, Floating Car Data) ermittelt wird. Das Installieren von ortsfesten Sensoren ist teuer und aufwendig, weshalb nur wenige Gebiete ein dichtes, flächendeckendes Netz von Sensoren aufweisen. Die Datenerfassung über FCD abzuwickeln ist ebenfalls sehr teuer, weil einerseits spezielle FCD-Geräte in den Fahrzeugen notwendig sind, und andererseits hohe Übertragungskosten anfallen. Bei einem geringen Ausrüstungsgrad der FCD-Fahrzeuge kann in der Regel nur die Reisezeit für schon durchfahrene Streckenabschnitte übermittelt werden. In anderen Worten, die ermittelte Verkehrslage weist im Vergleich zur aktuellen Verkehrslage eine erhebliche zeitliche Verzögerung auf.
  • Aus der älteren, nicht vor veröffentlichten Patentanmeldung DE 101 10 327.1 ist ein Verfahren zur Ermittlung der aktuellen Verkehrslage für Verkehrslagerekonstruktionen in einem Verkehrsnetz bekannt, bei dem die aktuelle Verkehrslage für einen vorgegebenen Bereich auf Basis einer Ortung von Mobiltelefonen ermittelt wird und jedes Mobiltelefon über eine zugeordnete Identifikationsnummer eindeutig identifizierbar ist. Die Ortung der identifizierten Mobiltelefone wird zu aufeinanderfolgenden Zeitpunkten durchgeführt und aus den ermittelten Orten der identifizierten Mobiltelefone eine räumliche Verteilung zu den verschiedenen Zeitpunkten ermittelt, woraus eine Mobiltelefondichte berechnet wird. Aus einem Vergleich der räumlichen Verteilungen der Dichte der Mobiltelefone zu verschiedenen Zeitpunkten werden charakteristische Eigenschaften für eine zeitliche Dynamik der Dichte der Mobiltelefone bestimmt. Eine spezifische Angabe über das verkehrliche Verhalten eines bestimmten einzelnen Verkehrsteilnehmers, insbesondere über seine individuelle Art der Fortbewegung, wird mit diesem Verfahren nicht ermöglicht.
  • Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Ermitteln des aktuellen Fortbewegungsmodus wenigstens eines ein Mobiltelefon aufweisenden Verkehrsteilnehmers, wobei jeweilige Orte des Verkehrsteilnehmers auf Basis einer zu aufeinanderfolgenden Zeitpunkten durchgeführten Ortung des Mobiltelefons ermittelt und eine Vektorenkette der Orte sowie eine Vektorenfolge der Geschwindigkeiten des Mobiltelefons des Verkehrsteilnehmers erfasst werden, und wobei das Mobiltelefon eindeutig über eine ihm zugeordnete Identifikationsnummer identifizierbar ist, anzugeben, bei dem eine Identifizierung der Art der Fortbewegung des Verkehrsteilnehmers während einer Fahrt gewährleistet ist.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmalskombination des Patentanspruchs 1.
  • Bei einem Verfahren zum Ermitteln des aktuellen Fortbewegungsmodus wenigstens eines ein Mobiltelefon aufweisenden Verkehrsteilnehmers, wobei jeweilige Orte des Verkehrsteilnehmers auf Basis einer zu aufeinanderfolgenden Zeitpunkten durchgeführten Ortung des Mobiltelefons ermittelt und eine Vektorenkette der Orte sowie eine Vektorenfolge der Geschwindigkeiten des Mobiltelefons des Verkehrsteilnehmers erfasst werden, und wobei das Mobiltelefon eindeutig über eine ihm zugeordnete Identifikationsnummer identifizierbar ist, wird gemäß der Erfindung durch eine Verknüpfung eines jeweiligen Ortes des Verkehrsteilnehmers mit einer digitalen Straßenkarte, einem sogenannten Map-Matching, und/oder aus einer jeweiligen Geschwindigkeit des Verkehrsteilnehmers auf dessen Art der Fortbewegung geschlossen.
  • Verfahren zur Ortung von Mobiltelefonen sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt. Besonders einfach ist eine solche Ortung, wenn das Mobiltelefon über ein eingebautes Ortungsmodul, beispielsweise ein GPS-Modul (Global-Positioning-System-Modul) verfügt. Eine umständliche Bordsensorik im Fahrzeug zum Erfassen von Fahrparametern ist nicht weiter notwendig. Ebenfalls möglich ist eine Ortung durch Auswertung der an den Signalmasten des Mobilfunknetzes einfallenden Signale des Mobiltelefons. Durch ein „Map-Matching" der jeweiligen Position und der Geschwindigkeit eines Mobiltelefons des Verkehrsteilnehmers, gleichbedeutend mit der Position und der Geschwindigkeit des Verkehrsteilnehmers, mit einer digitalen Straßenkarte, kann erfindungsgemäß die Art und Weise der Fortbewegung des Verkehrsteilnehmers bestimmt werden. In einem Fahrzeug können auch mehrere Insassen mit jeweils einem Mobiltelefon ausgestattet sein, wobei in diesem Falle nur ein Mobiltelefon kontinuierlich überwacht wird. Aufgrund typischer Verhaltensweisen, Fußgänger bewegen sich relativ ungeordnet und verändern oft ihre Bewegungsrichtung währenddessen Fahrzeuge eher gradlinige Strecken zurücklegen, und dem tatsächlichen Ort der Fortbewegung, beispielsweise auf einem Bürgersteig oder auf einer Straße, kann unter Berücksichtigung der Eigengeschwindigkeit des Verkehrsteilnehmers auf den jeweiligen Bewegungsmodus des Verkehrsteilnehmers geschlossen werden. Der Verkehrsteilnehmer kann beispielsweise zuerst zu Fuß gehen, anschließend mit einem Fahrzeug weiterfahren, um abschließend den letzten Teil seines Weges mit dem Fahrrad zurückzulegen. Jede Teiletappe dieser Wegstrecke und damit der entsprechende Bewegungsmodus kann mit dem Verfahren eindeutig erkannt werden. Das Mobiltelefon ist eindeutig über eine zugeordnete Identifikationsnummer identifizierbar. Ein individuelles Mobiltelefon kann beispielsweise über den IMEI-Code (International Mobile Equipment Identity) von einem GSM-Kommunikationsnetz identifiziert werden. Dies hat den großen Vorteil, dass ein Mobiltelefon bei wiederholten Ortungen in längeren Zeitabständen eindeutig identifizierbar ist.
  • Insbesondere kann die jeweils aktuelle Verkehrslage, genauer gesagt das Ergebnis einer Verkehrslagerekonstruktionsrechnung, zum Bestimmen der Art der Fortbewegung des Verkehrsteilnehmers berücksichtigt werden. Bei verstärktem Verkehrsaufkommen auf einem Streckenabschnitt, beispielsweise bedingt durch einen einsetzenden Berufsverkehr, und bei einer großen Anzahl von Fußgängern, welche beispielsweise in einem Einkaufszentrum auftritt, verringert sich die durchschnittliche Geschwindigkeit des Verkehrsteilnehmers. Ein Fahrzeug fährt dann unter Umständen in einem Schritttempo und könnte ohne Berücksichtigung der aktuellen Verkehrslage in einer Geschwindigkeitsanalyse mit einem schnell auf der Straße daherschreitenden Fußgänger verwechselt werden.
  • In einer weiteren Ausgestaltung wird wenigstens eine Musterfahrprofillinie, insbesondere für die Wege der digitalen Straßenkarte, zum Bestimmen der Art der Fortbewegung des Verkehrsteilnehmers erstellt. Die Verwendung einer Musterfahrprofillinie vereinfacht das Erkennen der Art der Fortbewegung erheblich. Ist beispielsweise für einen Fußgänger, einen Fahrradfahrer, einen Rollerfahrer, einen Motorradfahrer und/oder Fahrzeuge in Form einer Musterfahrprofillinie bekannt, wie ihr typisches Bewegungsmuster auf vorgegebenen Abschnitten der digitalen Straßenkarte aussieht, so lässt sich durch einen Vergleich mit den Orts- und Geschwindigkeitsdaten des Verkehrsteilnehmers, repräsentiert durch eine Vektorenkette der Orte sowie eine Vektorenfolge der Geschwindigkeiten, der Bewegungsmodus des Verkehrsteilnehmers auf einfache Weise bestimmen.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
  • Die Erfindung wird anhand mehrerer Ausführungsbeispiele in den Figuren näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine Diagrammfolge für eine Vektorenfolge der Geschwindigkeiten eines Mobiltelefons;
  • 2 ein Diagramm für eine Vektorenkette der Orte eines Mobiltelefons.
  • 1 zeigt eine zweielementige Vektorenfolge der Geschwindigkeiten v1, v2 eines Mobiltelefons eines das Mobiltelefon bei sich führenden Verkehrsteilnehmers zu den aufeinanderfolgenden Zeitpunkten t11 und t12, wobei jeweilige Orte des Verkehrsteilnehmers auf Basis einer zu aufeinanderfolgenden Zeitpunkten durchgeführten Ortung des Mobiltelefons ermittelt werden. Eine Vektorenfolge der Geschwindigkeiten, auch Geschwindigkeitsmodul genannt, des Mobiltelefons des Verkehrsteilnehmers wird erfasst. Wird die Geschwindigkeit direkt erfasst, zum Beispiel durch Auswertung der Geschwindigkeitsinformation eines GPS-Empfängers, weist die Vektorenfolge eine der Anzahl der vorgenommenen Ortungen entsprechende Anzahl von Elementen auf. Wird die Geschwindigkeit unter Verwendung der jeweiligen Orte des Mobiltelefons abgeleitet, so weist die Vektorenfolge bei Verwendung des aktuellen und des vorigen Ortes eine Anzahl auf, die der um eins verminderten Anzahl der Ortungen entspricht. Die Zeitpunkte der Ortung sind individuell wählbar und müssen dabei nicht äquidistant gewählt werden. Allerdings sollte die Erfassung einer Änderung des Bewegungsmodus des Verkehrsteilnehmers gewährleistet sein. Zum Zeitpunkt t11 hat sich der Verkehrsteilnehmer vorrangig in eine y-Richtung bewegt, währenddessen zum Zeitpunkt t12, mit anderen Worten in der Zeitspanne zwischen den Zeitpunkten t11 und t12, sich der Verkehrsteilnehmer bevorzugt in eine x-Richtung, die orthogonal zur y-Richtung ausgerichtet ist, bewegt hat. Die Darstellungsweise wird auch als Vektormodul bezeichnet. Bei dem Verkehrsteilnehmer kann es sich beispielsweise um einen Fußgänger oder ein Fahrzeug handeln. Für eine Unterscheidung zwischen einem Fußgänger und einem Fahrzeug oder sogar beider Arten der Fortbewegung während einer Reisetätigkeit ist der Informationsgehalt noch nicht ausreichend. Ein Fahrzeug kann sich gegebenenfalls mit einem Schritttempo fortbewegen und weist in diesem Falle angenähert die gleiche Geschwindigkeit wie ein Fußgänger auf. Aufgrund einer Geschwindigkeitsbetrachtung allein ist in diesem Szenario eine sichere Unterscheidung zwischen Fußgänger und Fahrzeug nicht gewährleistet.
  • Bei einem Verfahren zum Ermitteln des aktuellen Fortbewegungsmodus, mit anderen Worten der Art der Fortbewegung, wenigstens eines ein Mobiltelefon aufweisenden Verkehrsteilnehmers, wird neben der Vektorenfolge der Geschwindigkeiten außerdem eine Vektorenkette der Orte des Mobiltelefons erfasst. Gemäß 2 wurden die Ortungen zu den Zeitpunkten t21, t22, t23, t24 und t25 vorgenommen. Durch einen Vergleich des jeweiligen Ortes des Verkehrsteilnehmers zu den Zeitpunkten t21, t22, t23, t24 und t25 mit der entsprechenden Position auf einer digitalen Straßenkarte („Map-Matching") unter Berücksichtigung der Geschwindigkeit des Verkehrsteilnehmers wird auf dessen Art der Fortbewegung geschlossen. Der Verkehrsteilnehmer kann sich beispielsweise als Fußgänger, als Fahrradfahrer, als Rollerfahrer, als Motorradfahrer und/oder in einem Fahrzeug fortbewegen. Mehrere Arten der Fortbewegung können dabei während einer Fahrt oder Fortbewegung von einem Startort zu einem Zielort nacheinander kombiniert sein.
  • Die jeweils zu den Zeitpunkten t21, t22, t23, t24 in den jeweils vorausgehenden Zeitabschnitten zurückgelegten Wegstrecken sind von gleicher Größenordnung, während die zum Zeitpunkt t25 zurückgelegte Wegstrecke im vergleich zu den anderen Wegstrecken wesentlich größer ist. Ein „Map-Matching" der Vektorenkette der Orte sowie der Vektorenfolge der entsprechenden Geschwindigkeiten des Mobiltelefons des Verkehrsteilnehmers mit der digitalen Straßenverlauf ergibt für dieses Ausführungsbeispiel, dass sich der Verkehrsteilnehmer bis zum Zeitpunkt t24, also auch zu den Zeitpunkten t21, t22 und t23, als Fußgänger bewegt hat. Zum Zeitpunkt t25, also an die Fußgängerphase anschließend, hat der Verkehrsteilnehmer ein Fahrzeug benutzt. Die Werte für die Geschwindigkeit des Verkehrsteilnehmers und sein konkret zurückgelegter Weg, beispielsweise auf einer Straße, einer Autobahn oder einem Fußgängersteig, erlauben eine Information über die individuelle Art der Fortbewegung des Verkehrsteilnehmers.
  • Das Mobiltelefon ist eindeutig über eine ihm zugeordnete Identifikationsnummer identifizierbar. Dies erweist sich dann als besonders vorteilhaft, wenn der Zeitabstand zwischen zwei Ortungen oder die Geschwindigkeit des Verkehrsteilnehmers so groß sind, dass ein Zurückverfolgen der Position ohne Identifikation des Mobiltelefons kein eindeutiges Ergebnis ergibt, beispielsweise durch die Verwechslung mit einem anderen Verkehrsteilnehmer, dessen Weg ebenfalls verfahrensmäßig beobachtet wird. Bei kleinen Geschwindigkeiten des Verkehrsteilnehmers und geringen Zeitabständen zwischen aufeinanderfolgenden Ortungen wird unter Umständen keine Identifikationsnummer für das Mobiltelefon benötigt.
  • Gegebenenfalls wird auch die aktuelle Verkehrslage, insbesondere das Ergebnis der Verkehrslagerekonstruktionsrechnung, zum Bestimmen der Art der Fortbewegung des Verkehrsteilnehmers berücksichtigt. Beispielsweise kann durch die Verkehrslagerekonstruktionsrechnung aus örtlich grob aufgelösten Messdaten von ortsfesten Sensoren und/oder dynamischen Einzelfahrzeugdaten (FCD, Floating Car Data) die am jeweiligen Ort des Verkehrsteilnehmers herrschende Verkehrslage berechnet werden. Erhöhtes Verkehrsaufkommen – auf der Straße wie auf dem Bürgersteig – führt zu einer Verminderung der Geschwindigkeit des Verkehrsteilnehmers. Die kleinere Geschwindigkeit muss berücksichtigt werden, um die tatsächliche Art der Fortbewegung des Verkehrsteilnehmers zu identifizieren.
  • Auch die Verwendung einer Musterfahrprofillinie zum Bestimmen der Art der Fortbewegung des Verkehrsteilnehmers erweist sich als äußerst vorteilhaft. Es ist wenigstens eine arttypische Vektorenfolge der Geschwindigkeit und/oder eine arttypische Vektorenkette der Orte des Mobiltelefons des Verkehrsteilnehmers als Musterfahrprofillinie für den Vergleich Musterfahrprofillinie zum Bestimmen der Art der Fortbewegung des Ver kehrsteilnehmers vorgesehen. Jede Art der Fortbewegung, beispielsweise als Fußgänger, als Fahrradfahrer, als Rollerfahrer, als Motorradfahrer oder als Fahrzeugfahrer weist ein typisches Bewegungsmuster auf. Das ungeordnetste Bewegungsmuster erhält man für einen Fußgänger, da dessen Weg in der Regel häufigen Richtungswechseln unterlegen ist. Das typische Bewegungsmuster für ein Fahrzeug ist eher gerichtet, wobei Richtungsänderungen nicht so häufig wie bei einem Fußgänger erfolgen. Die Bewegungsmuster für die anderen Arten der Fortbewegung liegen in einem Zwischenbereich. Die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs wiederum ist häufigen Schwankungen und großen Änderungen im Absolutwert unterlegen, wohingegen die Geschwindigkeit eines Fußgängers im wesentlichen konstant bleibt. Der Vergleich der gemessenen Vektorenfolge der Geschwindigkeit und/oder der Vektorenkette der Orte des Verkehrsteilnehmers mit den simulierten Musterfahrprofillinien vereinfacht die Bestimmung des Bewegungsmodus wesentlich. Außerdem können Musterfahrprofillinien für Fußgänger, Fahrradfahrer, Rollerfahrer, Motorradfahrer und/oder Fahrzeuge auch für Segmente der digitalen Straßenkarte erstellt werden, was wiederum den Identifikationsprozess nochmals vereinfacht.
  • Zur Ermittlung des aktuellen Fortbewegungsmodus wenigstens eines ein Mobiltelefon aufweisenden Verkehrsteilnehmers werden also die „Bausteine" Vektormodul, Map-Matching mit einer digitalen Straßenkarte, Musterfahrprofillinie und Verkehrslagerekonstruktionsrechnung herangezogen. Je nach Übersichtlichkeit der verkehrlichen Situation brauchen einzelne „Bausteine" nicht berücksichtigt zu werden. Beispielsweise braucht in Regionen ohne signifikante Staubildung eine verkehrliche Information aus der Verkehrslagerekonstruktionsrechnung nicht mit einbezogen werden. In Bereichen mit einfacher Straßenführung, beispielsweise außerhalb geschlossener Ortschaften, werden unter Umstän den Musterfahrprofillinien für die digitale Straßenkarte nicht benötigt.

Claims (8)

  1. Verfahren zum Ermitteln des aktuellen Fortbewegungsmodus wenigstens eines ein Mobiltelefon aufweisenden Verkehrsteilnehmers, wobei jeweilige Orte des Verkehrsteilnehmers auf Basis einer zu aufeinanderfolgenden Zeitpunkten (t11, t12; t21, t22, t23, t24, t25) durchgeführten Ortung des Mobiltelefons ermittelt und eine Vektorenkette der Orte sowie eine Vektorenfolge der Geschwindigkeiten des Mobiltelefons des Verkehrsteilnehmers erfasst werden, und wobei das Mobiltelefon eindeutig über eine ihm zugeordnete Identifikationsnummer identifizierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Verknüpfung eines jeweiligen Ortes des Verkehrsteilnehmers mit einer digitalen Straßenkarte, einem sogenannten Map-Matching, und/oder aus einer jeweiligen Geschwindigkeit des Verkehrsteilnehmers auf dessen Art der Fortbewegung geschlossen wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils aktuelle Verkehrslage zum Bestimmen der Art der Fortbewegung des Verkehrsteilnehmers berücksichtigt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die aktuelle Verkehrslage durch eine Verkehrslagerekonstruktionsrechnung bestimmt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Musterfahrprofillinie zum Bestimmen der Art der Fortbewegung des Verkehrsteilnehmers verwendet wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Musterfahrprofillinien für wenigstens ein Segment der digitalen Straßenkarte erstellt werden.
  6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass Musterfahrprofillinien für Fußgänger, Fahrradfahrer, Rollerfahrer, Motorradfahrer und/oder Fahrzeuge erstellt werden.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine arttypische Vektorenfolge der Geschwindigkeit als Musterfahrprofillinie vorgesehen wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine arttypische Vektorenkette der Orte als Musterfahrprofillinie vorgesehen wird.
DE2002145796 2002-10-01 2002-10-01 Verfahren zum Ermitteln des aktuellen Fortbewegungsmodus eines Verkehrsteilnehmers Withdrawn DE10245796A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2002145796 DE10245796A1 (de) 2002-10-01 2002-10-01 Verfahren zum Ermitteln des aktuellen Fortbewegungsmodus eines Verkehrsteilnehmers

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2002145796 DE10245796A1 (de) 2002-10-01 2002-10-01 Verfahren zum Ermitteln des aktuellen Fortbewegungsmodus eines Verkehrsteilnehmers

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE10245796A1 true DE10245796A1 (de) 2004-04-15

Family

ID=32010056

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2002145796 Withdrawn DE10245796A1 (de) 2002-10-01 2002-10-01 Verfahren zum Ermitteln des aktuellen Fortbewegungsmodus eines Verkehrsteilnehmers

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE10245796A1 (de)

Cited By (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102007038697A1 (de) * 2007-08-16 2009-02-19 Björn Steiger Stiftung Service GmbH Vorrichtung zum Schätzen einer Aufenthaltsposition eines Mobilfunkendgerätes
WO2010070398A1 (de) * 2008-12-17 2010-06-24 Global Navigation Systems Gns - Gmbh Elektronische vorrichtung, kfz oder fahrrad, welches die elektronische vorrichtung verwendet, verkehrsleitsystem oder verkehrsüberwachungssystem und verfahren zum ändern einer verkehrsteilnehmerentität
EP2506233A3 (de) * 2005-06-23 2013-01-02 Airsage, Inc. Verfahren und System zur Verwendung Mobilfunkdaten für Transportplanung und Engineering
CN103606279A (zh) * 2013-11-27 2014-02-26 中国航天系统工程有限公司 一种基于智能手机的道路出行方式判别方法及系统
EP2731088A1 (de) * 2012-11-08 2014-05-14 Robert Bosch Gmbh System, Mobilfunkgerät, Server und Verfahren zur Bereitstellung eines lokalen Dienstes für jeweils von einem Straßenbenutzer mitgeführte Mobilfunkgeräte
DE102014203754A1 (de) * 2014-02-28 2015-09-03 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung mindestens einer Verkehrskenngröße
US9900747B1 (en) 2017-05-16 2018-02-20 Cambridge Mobile Telematics, Inc. Using telematics data to identify a type of a trip
EP3471075A1 (de) 2017-10-16 2019-04-17 Volkswagen Aktiengesellschaft Verfahren zur kollisionsvermeidung zwischen einem fahrzeug gefährdeter strassenbenutzer und einem umgebenden fahrzeug, fahrzeug für gefährdete strassenbenutzer, weiteres fahrzeug und computerprogramm
DE102019211115A1 (de) * 2019-07-26 2021-01-28 Volkswagen Aktiengesellschaft Verfahren, mobile Applikation und Navigationseinheit zur Klassifizierung von Verkehrsteilnehmern

Cited By (12)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2506233A3 (de) * 2005-06-23 2013-01-02 Airsage, Inc. Verfahren und System zur Verwendung Mobilfunkdaten für Transportplanung und Engineering
DE102007038697A1 (de) * 2007-08-16 2009-02-19 Björn Steiger Stiftung Service GmbH Vorrichtung zum Schätzen einer Aufenthaltsposition eines Mobilfunkendgerätes
WO2010070398A1 (de) * 2008-12-17 2010-06-24 Global Navigation Systems Gns - Gmbh Elektronische vorrichtung, kfz oder fahrrad, welches die elektronische vorrichtung verwendet, verkehrsleitsystem oder verkehrsüberwachungssystem und verfahren zum ändern einer verkehrsteilnehmerentität
EP2731088A1 (de) * 2012-11-08 2014-05-14 Robert Bosch Gmbh System, Mobilfunkgerät, Server und Verfahren zur Bereitstellung eines lokalen Dienstes für jeweils von einem Straßenbenutzer mitgeführte Mobilfunkgeräte
CN103606279A (zh) * 2013-11-27 2014-02-26 中国航天系统工程有限公司 一种基于智能手机的道路出行方式判别方法及系统
CN103606279B (zh) * 2013-11-27 2016-05-18 中国航天系统工程有限公司 一种基于智能手机的道路出行方式判别方法及系统
DE102014203754A1 (de) * 2014-02-28 2015-09-03 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung mindestens einer Verkehrskenngröße
US9900747B1 (en) 2017-05-16 2018-02-20 Cambridge Mobile Telematics, Inc. Using telematics data to identify a type of a trip
US11343643B2 (en) 2017-05-16 2022-05-24 Cambridge Mobile Telematics Inc. Using telematics data to identify a type of a trip
EP3471075A1 (de) 2017-10-16 2019-04-17 Volkswagen Aktiengesellschaft Verfahren zur kollisionsvermeidung zwischen einem fahrzeug gefährdeter strassenbenutzer und einem umgebenden fahrzeug, fahrzeug für gefährdete strassenbenutzer, weiteres fahrzeug und computerprogramm
US11046308B2 (en) 2017-10-16 2021-06-29 Volkswagen Aktiengesellschaft Method for collision avoidance between a vulnerable road user transportation vehicle and a surrounding transportation vehicle, vulnerable road user transportation vehicle, further transportation vehicle, and computer program
DE102019211115A1 (de) * 2019-07-26 2021-01-28 Volkswagen Aktiengesellschaft Verfahren, mobile Applikation und Navigationseinheit zur Klassifizierung von Verkehrsteilnehmern

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE10013675B4 (de) Fahrzeug-Navigationssystem
DE102016217645B4 (de) Verfahren zum Bereitstellen von Information über eine voraussichtliche Fahrintention eines Fahrzeugs
EP1303845B1 (de) Verfahren zur ermittlung von verkehrslageinformationen
CN104933863A (zh) 一种交通道路中异常路段识别的方法及系统
DE102016104274B4 (de) Stauinformationenerzeugungsvorrichtung und stauinformationenerzeugungsverfahren
EP3523175A1 (de) Verfahren, vorrichtung und bahnfahrzeug, insbesondere schienenfahrzeug, zur fahrspurbasierten bildanalyse im bahnverkehr, insbesondere zur gleisbasierten bildanalyse im schienenverkehr
DE102013211696A1 (de) Verfahren zum Vervollständigen und/oder Aktualisieren einer digitalen Straßenkarte, Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug und Kraftfahrzeug
EP3326164A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum warnen anderer verkehrsteilnehmer bei einem falsch fahrenden fahrzeug
DE102012003632A1 (de) Verfahren zur Bereitstellung von baustellenbezogenen Informationen
DE102011083375A1 (de) Verfahren zur Übermittlung von Routendaten für die Verkehrstelematik
DE102014215570A1 (de) Fahrzeugnavigationssystem
DE112012006364B4 (de) Fahrer-Unterstützungsvorrichtung
DE102012004625A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Aktualisierung und Anpassung von Karteninformationen in einem Navigationssystem
EP0884709B1 (de) Einrichtung zur Bereitstellung von Informationen über die jeweils vorgegebene Höchstgeschwindigkeit in einem Kraftfahrzeug
EP0944894B1 (de) Verfahren zur rechnergestützten navigation eines fahrzeuges mit einem endgerät, endgerät und verkehrszentrale
DE102004039854A1 (de) Verfahren zum Ermitteln von Verkehrsinformationen, Verfahren zum Steuern des Verkehrs, sowie System zum Durchführen der Verfahren
DE102013107960B4 (de) Verfahren zur Aktualisierung einer Datenbasis sowie Einrichtung und Computerprogramm
DE10245796A1 (de) Verfahren zum Ermitteln des aktuellen Fortbewegungsmodus eines Verkehrsteilnehmers
EP3371792A1 (de) Verfahren zum betreiben einer detektionsvorrichtung eines kraftfahrzeugs
DE102009041586B4 (de) Verfahren zur Erhöhung der Genauigkeit sensorerfasster Positionsdaten
DE102015211910A1 (de) Verfahren und Anordnung zur Routenführung von Fahrzeugen im Straßenverkehr
DE10225782B4 (de) Verfahren zum Informieren von Verkehrsteilnehmern
DE10133001A1 (de) Verfahren zur Ermittlung von Verkehrslageinformationen
DE19948877A1 (de) Verfahren zur Erfassung von Verkehrsdaten mittels Lokalisierungsdaten von Mobilfunkkommunikationssystemen
DE102017216124A1 (de) Verfahren zur Erzeugung einer Verkehrsleitinformation und Verkehrsleitsystem

Legal Events

Date Code Title Description
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70327 STUTTGART, DE

8139 Disposal/non-payment of the annual fee