DE10245295B4 - Schwingungserregbare Baugruppe mit Dämpfung - Google Patents

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Abstract

Schwingungserregbare Baugruppe mit Dämpfung, bestehend aus einem Anbauteil und einem rotierenden Träger, an dem das Anbauteil, z. B. durch Verschraubung, unmittelbar befestigt ist, insbesondere ein Flügelrad an einem Rotor eines Kühlerlüfters, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Luftspalt (9) zwischen dem Anbauteil (6) und dem Träger (5) und außerhalb des unveränderten Befestigungsbereichs, insbesondere der Verschraubung des Anbauteils (6) am Träger (5), wenigstens ein Dämpfungselement (10) aus einem Elastomer angeordnet ist, über das beide gegeneinander gedämpft sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine schwingungserregbare Baugruppe mit Dämpfung bestehend aus einem Anbauteil und einem rotierenden Träger, an dem das Anbauteil, z. B. durch Verschraubung unmittelbar befestigt ist, insbesondere einem Flügelrad an einem Rotor eines Kühlerlüfters.
  • Derartige schwingungserregbare Baugruppen kommen zumeist überall dort vor, wo über vorzugsweise einen Elektromotor ein Träger bzw. ein Rotor angetrieben wird, an dem ein Anbauteil angeordnet ist, das hierüber bewegt wird. Als Beispiel ist ein Kühlerlüftergebläse z. B. in einem Kraftfahrzeug zu nennen. Ein solches Kühlerlüftergebläse besteht u.a. neben dem Elektromotor aus einem Rotor (= Träger) und einem Flügelrad (= Anbauteil), die beide miteinander verschraubt sind. Beide besitzen wenig Dämpfung und ein ausgeprägtes Resonanzverhalten. Werden sie über den Elektromotor betrieben, so werden sie zu Schwingungen angeregt und strahlen ein intensives Heulgeräusch ab. Dies kann bei Kraftfahrzeugen primär dann beobachtet werden, wenn das Fahrzeug nach längerer Fahrt abgestellt wird und der Kühlerlüfter zur Kühlung noch nachläuft, oder aber wenn sich der Kühlerlüfter während langsamer Fahrt oder bei einem Halt zuschaltet. Darüber hinaus kann es über unkontrollierte Berührungsstellen zwischen Rotor und Flügelrad zu einem Klirrgeräusch kommen. Diese Geräusche sind jedoch unerwünscht.
  • Aus DE 2 744 406 A1 ist eine schallisolierende Keilriemenscheibe bekannt, umfassend einen Tragkörper, der mit einem Rillenkörper der Keilriemenscheibe unter Zwischenschaltung einer schwingungsdämpfenden Gummimasse um den Tragkörper herum verbunden ist. Die schwingungsdämpfende Masse ist elastisch. Das Anbauteil ist hier nur indirekt, nämlich über die schwingungsdämpfende Masse mit dem Träger verbunden, was für die Kraftübertragung nachteilig ist.
  • Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, eine Baugruppe der eingangs genannten Art anzugeben, bei der diese Probleme weitgehend beseitigt sind.
  • Zur Lösung dieses Problems ist bei einer schwingungserregbare Baugruppe der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass in einem Luftspalt zwischen dem Anbauteil und dem Träger und außerhalb des unveränderten Befestigungsbereichs, insbesondere der Verschraubung des Anbauteils am Träger wenigstens ein Dämpfungselement aus einem Elastomer angeordnet ist, über das beide gegeneinander gedämpft sind.
  • Bei der erfindungsgemäßen Baugruppe liegen also das Anbauteil und der Träger, also beispielsweise das Flügelrad und der Rotor nicht mehr unmittelbar einander lediglich über den Luftspalt getrennt gegenüber, vielmehr sind sie unter Verwendung des im Luftspalt erfindungsgemäß eingebrachten Dämpfungselement direkt gegeneinander gedämpft. Es ergibt sich so eine geräuschgedämpfte Halterung unter Verwendung des Elastomerteils. Hierüber können beide ausreichend gegeneinander gedämpft werden, so dass beide beim Betrieb kaum zu Schwingungen angeregt werden, da diese Schwingungen über das Dämpfungselement aufgefangen werden. Mithin ergibt sich eine deutliche Geräuschminderung sowohl hinsichtlich des Heulgeräuschs als auch des Klirrgeräuschs.
  • Das Elastomerteil behält vorteilhaft auch langfristig seine Form, so dass hierüber keine Unwucht erzeugt wird. Nachdem derartige Baugruppen häufig in Bereichen eingesetzt werden, wo relativ hohe Umgebungstemperaturen herrschen (im Bereich eines Kraftfahrzeugs nahe des Motors herrschen Temperaturen bis 120° C), sollte das Dämpfungselement auch aus einem zumindest im Betriebstemperaturbereich der Baugruppe temperaturstabilen Elastomer bestehen, so dass es den gegebenen Temperaturbelastungen standhält und auch hierdurch keine Formänderung eintritt.
  • Zweckmäßigerweise ist das Dämpfungselement außerhalb des Befestigungsbereichs, insbesondere der Verschraubung des Anbauteils am Träger angeordnet, so dass es nicht im Kraftfluss des Verbindungsbereichs liegt und auch die Verschraubung zwischen dem Anbauteil und dem Träger unverändert bleibt.
  • Das Anbauteil ist in der Regel auf den wellenartigen Träger stirnseitig aufgesteckt und übergreift diesen außenseitig, also radial. Das Dämpfungselement kann dabei erfindungsgemäß im Bereich der außenseitigen, also radialen Überdeckung und/oder der stirnseitigen Überdeckung angeordnet sein. Es kommt hierbei auf die Konfiguration des Trägers und des Anbauteils, also des Rotors und des Flügelrads an, also wie diese konkret ausgebildet sind und ineinander greifen. Das Dämpfungselement kann dabei an beliebiger Stelle innerhalb des Luftspalts angeordnet sein, zweckmäßigerweise sollte jedoch das Dämpfungselement möglichst groß sein, um eine optimale Dämpfung zu erzielen. Dabei kann ein einstückiges Dämpfungselement verwendet werden, selbstverständlich können auch mehrere separate Dämpfungselemente eingebracht werden.
  • Nach einer ersten Erfindungsausgestaltung kann das Dämpfungselement ein separates Bauteil sein, dessen Form im Wesentlichen dem Abschnitt des Luftspalts zwischen dem Anbauteil und dem Träger, wo es anzuordnen ist, entspricht. Das heißt das Dämpfungselement ist zweckmäßigerweise bereits vorgeformt und im Wesentlichen entsprechend der Luftspaltform, wo es anzuordnen ist, ausgeführt.
  • Zur Halterung des Dämpfungselements sind unterschiedliche Möglichkeiten denkbar. Nach einer ersten Erfindungsausgestaltung kann das Dämpfungselement formschlüssig im Luftspalt gehaltert sein, das heißt es wird dort beim Verbinden des Anbauteils mit dem Träger fest und formschlüssig eingeklemmt. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, das Dämpfungselement am Träger oder am Anbauteil zu verkleben, dort anzuvulkanisieren oder mechanisch zu haltern. Es sind also beliebige Befestigungs- oder Halterungsmöglichkeiten denkbar, solange sie eine sichere Befestigung des Dämpfungsteils zulassen und sicherstellen, dass das Anbauteil und der Träger gut gegeneinander gedämpft werden.
  • Das Elastomer kann aus einem beliebigen Material sein, solange dieses hinreichende Dämpfungseigenschaften besitzt und vorzugsweise die eingangs beschriebene Temperaturstabilität bei Einsatz in Umgebungen mit höherer Temperatur aufweist. Als zweckmäßiges Material hat sich EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) erwiesen.
  • Neben der Baugruppe selbst betrifft die Erfindung ferner ein Kraftfahrzeug mit einer schwingungserregbare Baugruppe in Form eines Kühlerlüfters umfassend einen Rotor mit einem daran befestigten Flügelrad, wobei diese Baugruppe wie vorstehend beschrieben ausgebildet ist.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
  • 1 eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Baugruppe in Form eines Kühlerlüfters, und
  • 2 eine vergrößerte Darstellung des Verbindungsbereichs eines Anbauteils an einem Träger, hier eines Flügelrads an einem Rotor.
  • 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 1 mit einem Motor 2, dem ein Kühlerlüfter 3 zugeordnet ist. Der Kühlerlüfter 3 besteht aus einem Elektromotor 4, über den ein Rotor 5 antreibbar ist, an dem wiederum ein Flügelrad 6 angeordnet ist. Der Rotor 5 stellt einen rotierenden Träger für das ein Anbauteil darstellende Flügelrad 6 dar, beide bilden eine Baugruppe.
  • Nach dem Betrieb des Kraftfahrzeugs 1 ist es häufig erforderlich, den Motor bzw. die Kühlerflüssigkeit zu kühlen, wozu über den Elektromotor 4 der Rotor 5 und mit ihm das Flügelrad 6 betrieben werden, um den zu kühlenden Elementen Kühlluft zuzuführen. Um die Entstehung ungewünschter Heul- oder Klirrgeräusche beim Betrieb des Kühlerlüfters 3 bedingt durch eine Schwingungserregung des Rotors 5 und des Flügelrads 6 zu vermeiden ist ein besonderes Dämpfungselement im Befestigungsbereich beider vorgesehen.
  • 2 zeigt in vergrößerter Darstellung den Bereich, in dem das Flügelrad 6 am Rotor 5 befestigt ist. Der Rotor 5 ist im Wesentlichen wellenartig ausgeführt. Auf ihn wird das Flügelrad 6 aufgesteckt, das am nach innen gerichteten Flansch 7 über geeignete Befestigungsschrauben 8 stirnseitig mit dem Rotor 5 verschraubt wird. Ersichtlich ist zwischen dem Rotor 5 und dem Flügelrad 6 ein Luftspalt 9 vorgesehen, in dem nun erfindungsgemäß ein Dämpfungselement 10 aus einem Elastomer, vorzugsweise EPDM angeordnet ist. Das Dämpfungselement 10 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel einstückig ausgebildet und der Form des Luftspalts im Wesentlichen nachempfunden. Es wird zur Montage auf den Rotor 5 aufgesteckt, bis der nach innen ragende Dämpfungselementflansch 11 stirnseitig aufliegt, wonach das Flügelrad 6 aufgeschoben und verschraubt wird. Hierbei wird das Dämpfungselement 10 radial und stirnseitig formschlüssig fest eingeklemmt, das heißt der Rotor 5 und das Flügelrad 6 sind unmittelbar gegeneinander über das festgeklemmte Dämpfungselement 10 gegeneinander gedämpft.
  • Neben einer formschlüssigen Klemmbefestigung ist es natürlich auch denkbar, das Dämpfungselement 10 z. B. auf den Rotor von Haus aus aufzukleben, der Rotor bildet dann also ein Zwei-Komponenten-Bauteil, auf das dann das Flügelrad 6 aufgesetzt wird. Umgekehrt kann das Dämpfungselement 10 natürlich auch in das Flügelrad 6 eingeklebt werden, auch eine Befestigung durch Anvulkanisieren oder mechanische Halterungen ist denkbar. Schließlich besteht die Möglichkeit, nicht nur ein Dämpfungselement vorzusehen, sondern mehrere, z. B. mehrere hintereinander angeordnete Dämpfungsringe aus dem Elastomer, die z. B. radial an der Rotoraußenseite bzw. gegebenenfalls auch als Ringscheibe an der Stirnseite vorgesehen sind.
  • Insgesamt lässt sich auf diese Weise eine sehr wirkungsvolle, unmittelbare Dämpfung des in der Regel aus Stahl bestehenden Rotors und des in der Regel aus einem Hartkunststoff bestehenden Flügelrades erreichen.

Claims (8)

  1. Schwingungserregbare Baugruppe mit Dämpfung, bestehend aus einem Anbauteil und einem rotierenden Träger, an dem das Anbauteil, z. B. durch Verschraubung, unmittelbar befestigt ist, insbesondere ein Flügelrad an einem Rotor eines Kühlerlüfters, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Luftspalt (9) zwischen dem Anbauteil (6) und dem Träger (5) und außerhalb des unveränderten Befestigungsbereichs, insbesondere der Verschraubung des Anbauteils (6) am Träger (5), wenigstens ein Dämpfungselement (10) aus einem Elastomer angeordnet ist, über das beide gegeneinander gedämpft sind.
  2. Baugruppe nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Anbauteil (6) auf den wellenartigen Träger (5) stirnseitig aufgesteckt ist und diesen außenseitig übergreift, wobei das Dämpfungselement (10) im Bereich der außenseitigen Überdeckung und/oder der stirnseitigen Überdeckung angeordnet ist.
  3. Baugruppe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (10) ein separates Bauteil ist, dessen Form im Wesentlichen dem Abschnitt des Luftspalts (9) zwischen dem Anbauteil (6) und dem Träger (5), wo es anzuordnen ist, entspricht.
  4. Baugruppe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (10) formschlüssig im Luftspalt (9) gehaltert ist.
  5. Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (10) am Träger (5) oder am Anbauteil (6) verklebt oder anvulkanisiert oder mechanisch gehaltert ist.
  6. Baugruppe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (10) aus einem zumindest im Betriebstemperaturbereich der Baugruppe temperaturstabilen Elastomer besteht.
  7. Baugruppe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (10) aus EPDM besteht.
  8. Kraftfahrzeug mit einer schwingungserregten Baugruppe in Form eines Kühlerlüfters (3) umfassend einen Rotor (5) mit einem daran befestigten Flügelrad (6) nach einem der vorangehenden Ansprüche.
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