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Die äußere Beeinflussung der menschlichen Körperoberfläche kann
prinzipiell auf zwei Arten erfolgen, einmal von innen heraus, nämlich über den Aufbau
von Muskeln und Bindegewebe, und zum zweiten über kosmetische Methoden die
von außen auf
die Haut einwirken.
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Die erste Methode des Aufbaus von
Muskelpaketen bleibt meist Männern
vorbehalten, während der
weibliche Teil der Bevölkerung
oft lieber zum Schminktiegel greift oder schnell wirkende Mittel
bevorzugt. Zudem ist im Bereich des Inbegriffs der Weiblichkeit,
nämlich
der weiblichen Brust, mit Muskeltraining nur bedingt etwas zu erreichen,
da diese hauptsächlich
aus Fett- und Drüsengewebe
besteht.
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Um diese Zierde der Weiblichkeit
trotzdem in eine wohlgefällige
Form zu bringen gibt es schon seit langem Büstenhalter, die den Begriff
der Kosmetik nicht nur auf die Beeinflussung der Körperoberfläche beschränken, sondern
auch auf die Verschönerung der
Körperform
beziehen. Zu diesem Zweck gibt es jedoch auch noch andere Hilfsmittel.
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So ist aus der WO 97/09951 A1 ein
selbsthaftendes Element in Form einer Folie zur medizinischen Behandlung
von hypertrophen oder keloidalen Narben nach Brustoperationen bekannt.
Diese Folie wird im Bereich des Körbchens eines normalen Büstenhalters
angebracht und weist in etwa die Form eines Schiffsankers auf.
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Weiterhin ist aus der WO 98/34652
A1 e n Brustformer in Form eines Büstenhalters bekannt, der im
Körbchenbereich
einen oberen Teil aus textilem Material aufweist und dessen unterer
Teil klebefähig
ausgebildet ist.
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Des weiteren ist aus der WO 80/00121
A1 ein Büstenhalterstützelement
zur Abstützung
einer einzelnen weiblichen Brust bekannt, bei dem aus einer dünnen Folie
mit wenigstens einem Adhäsivteil für das Haften
auf der Haut eine Form derart ausgeschnitten ist, dass das Element
sich mit einem unteren Teil seitlich gegen die Außenseite
der Brust legt. Ein anschließendes,
einen Träger
bildendes Teil reicht bis zu der jeweiligen Schulter.
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Ähnliche
Stützelemente,
in dieser Druckschrift kosmetische Pflaster genannt, sind aus der
DE 199 36 395 C2 vorbekannt.
Hierbei wird ein Kosmetikpflaster und ein Verfahren zum Anheben
der weiblichen Brust mittels eines solchen Pflasters vorgestellt,
bei dem das Pflaster eine Befestigungsstelle, das heißt Klebestelle,
im Bereich der Brustwarze aufweist, und eine zweite Klebestelle über festem
Gewebe. Dadurch wird erreicht, dass die Befestigungsstelle im Bereich
der Brustwarze entgegen der Schwerkraft durch das Pflaster angehoben
wird. Die zu diesem Zweck notwendige Kraft wird im wesentlichen durch
die Klebewirkung der zweiten Klebestelle, vorteilhaft in der Nähe des Schlüsselbeins,
aufgebracht und hat im Rahmen der Dehnfähigkeit des Pflasters die Wirkung
eines Expanders. Es kann hierbei jedoch auch die gesamte Pflasterfläche klebefähig gehalten sein.
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Bei allen diesen bekannten Applikationen
ist nicht ersichtlich, wie die betreffenden Klebeteile passgenau
aufgebracht werden können
und auf welche Weise sie der individuellen Körperform angepasst werden können. Zudem
wird in keinem Fall eine besondere Aufmerksamkeit dem Schutz der empfindlichen
Brustwarze gewidmet. Denn es ist zum Beispiel von weiblichen Joggern
bekannt, dass nach langen Laufstrecken wegen der durch den Laufrhythmus
verursachten ständigen
Reibung der Unterkleidung an der Brustwarze entzündliche Stellen entstehen können.
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Bei männlichen Joggern ist im Prinzip
ein ähnlicher
Effekt zu erwarten, jedoch ist das Gewebe bei Männern an dieser Stelle nicht
ganz so anfällig.
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Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
den menschlichen Körper
mittels kosmetischer Maßnahmen
nicht nur zu verschönern,
sondern auch mit diesen Maßnahmen
den Körper
zu schützen
und die Anwendung der betreffenden Mittel zu erleichtern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale der nebengeordneten Patenansprüche 1, 4,
sowie 14 gelöst.
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Der Kern der erfindungsgemäßen Lösung besteht
im wesentlichen darin, einerseits die prinzipielle Verwendung von
haftenden Folien zur Stützung bzw.
Anhebung der weiblichen Brust beizubehalten, jedoch durch eine spezielle
Formgebung des Zuschnitts dieser Folien den individuellen Ausgestaltungen
der verschiedenen Brustgrößen und
Brustformen in hohem Maß gerecht
zu werden. Zudem wird durch einen speziellen Aufbau der Folie sichergestellt,
dass diese nicht nur leicht herzustellen und zu lagern ist, sondern
auch ohne Mühe
sicher von ihrer Trägerin
oder ihrem Träger
am Körper
anzubringen ist.
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Im Folgenden werden die erfindungsgemäßen Lösungen näher beschrieben.
Es zeigen hierbei die
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1 einen
möglichen
Zuschnitt eines erfindungsgemäßen Büstenformers
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2 eine
mögliche
Art der erfindungsgemäßen Brustunterstützung
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2a eine
weitere Art der erfindungsgemäßen Brustunterstützung
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3 den
prinzipiellen Schichtaufbau der verwendeten Folie
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Da die weibliche Brust ein empfindliches
Gebilde ist, ist es notwendig sich über deren Aufbau Gedanken zu
machen um für
die stützende
Formung die richtigen Mittel anzuwenden.
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Die weibliche Brust besteht hauptsächlich aus
Fettgewebe und Drüsengewebe.
Hierbei verleiht das Fettgewebe der Brust die Form und die Festigkeit.
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Die möglichen dreidimensionalen Formen die
eine Brust annehmen kann sind sehr vielfältig und die richtige Anpassung
eines herkömmlichen
Büstenhalters
ist selten einfach. So muss dieser nicht nur am Brustkorb gut anliegen,
er muss am Rücken waagrecht
sitzen, es sollte nichts überquellen,
und das Unterbrustband darf nicht zu stramm sein.
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Die Anwendung eines erfindungsgemäßen Büstenformers
besteht dagegen lediglich darin, eine speziell zugeschnittene Folie
von einem Trägerkörper abzuziehen
und auf die Haut nach eigenen Erfordernissen und Vorstellungen aufzukleben.
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Die in der 1 gezeigte flächenmäßige Darstellung eines erfindungsgemäßen Büstenformers
weist die prinzipielle Form einer großen Blumenblüte auf deren
Stiel sich langsam verjüngt.
Das Zentrum der im wesentlichen kreisförmigen Blüte wird auf den Hautbereich
um die Brustwarze geklebt.
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Der innere Teil wird hierbei direkt
auf die Brustwarze gesetzt, wobei der Brustwarzenschutz (2)
entweder vorher entfernt wird, falls für ihn kein besonderer Bedarf
besteht, oder die Brustwarze von dem inneren Teil ganz bedeckt wird.
Es besteht natürlich
auch die Möglichkeit,
den Brustwarzenschutz (2) im unteren Teil, durch leichtes
Einreißen
der Perforation (5) vorbeugend außer Kraft zu setzen, um später , bei
Bedarf, die Perforation (5) im ganzen Kreis einzureißen zu können, ohne
den ganzen Büstenformer
zu diesem Zweck wieder vom Körper
entfernen zu müssen.
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Auf diese Weise ist gewährleistet,
dass einerseits die Brustwarze, zum Beispiel beim Joggen, vor Entzündung verursachender
Reibung geschützt wird,
aber andererseits der Brustwarze der Freiraum gelassen wird, sich
bei einer Erektion aufzurichten.
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Der äußere Unterzug (3.)
des erfindungsgemäßen Büstenformers
ist vom inneren Bereich durch einen hufeisenförmigen Abschnitt getrennt.
Dessen ringförmiger
Aufbau gewährleistet,
dass nicht nur das Gebiet der Brust , das sich an der Oberseite
um die Brustwarze erstreckt, angehoben wird, sondern auch der Unterbrust
bereich. Es wird somit die Brust als ganzer Körper in die Maßnahme der
Stützung
und Anhebung einbezogen. Hierdurch bleibt die Rundung der Unterbrust
so erhalten wie es bei einer jugendlichen Brust der Fall ist. Auch
das Verhalten der gesamten Brust bei spielerischen Bewegungsabläufen, wie
zum Beispiel bei einem anmutigen Zurückwerfen des Kopfes bewirkt
hierdurch ein Dämpfungsverhalten
wie bei einem jungen Mädchen.
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Der oben erwähnte hufeisenförmige Abschnitt,
der den inneren Bereich vom äußeren Unterzug
(3) trennt, ist entlang seines gesamten Randbereichs ebenso
mit einer Perforation versehen wie der Brustwarzenschutz (2).
Der Unterzug (3) kann , je nach Bedarf, in verschiedenen
Größen gefertigt
werden, wobei der hufeisenförmige
Abschnitt ebenfalls in seinen Abmessungen entsprechend den Normgrößen angepasst
sein muss.
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Als eine weitere Ausführung des
erfindungsgemäßen Büstenformers
ist es vorteilhaft, den hufeisenförmigen Abschnitt durch mehrere
radial verlaufende Trennabschnitte, die durch Perforationen gekennzeichnet
sind, zu unterteilen Hierdurch wird eine zusätzliche Möglichkeit geboten, den erfindungsgemäßen Büstenformer
den individuellen Gegebenheiten seiner Trägerin anzupassen. Diese Möglichkeit ist
in 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht gezeichnet.
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Der Haltesteg (1) des Büstenformers' kann mehr oder weniger
lang ausgestaltet sein und weist in der Mitte seiner Längsausdehnung
eine Teilungsperforation auf, die es ermöglicht die auf diese Weise getrennten
Teile in verschiedenen Hautbereichen im Bereich des Schlüsselbeins
anzukleben. Hierdurch besteht die Möglichkeit, die Zugkraft, die
auf die Brust einwirkt, richtungsmäßig zu variieren und verschiedenen
anatomischen Gegebenheiten anzupassen.
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In 2 ist
ein erfindungsgemäßer Büstenformer
schematisch dargestellt.
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Hier ist die Anwendung eines solchen
Büstenformers
für den
Fall aufgezeigt, dass der Haltesteg (1) im Bereich des
Schlüsselbeins
mehr in Richtung des Brustbeins angeklebt wurde, die Brust somit
leicht angehoben und gleichzeitig nach innen gezogen wird. Eine
andere Möglichkeit
besteht für diesen
Fall darin, die Teilungsperforation mehr oder weniger aufzutrennen
und somit die Basis des Hautbereichs zu verbreitern der die Haltekräfte aufnehmen
muss um die Brust anzuheben (vgl. 2a). Ebenso
kann natürlich
der Haltesteg (1) mehr in Richtung des Schulterbereichs
befestigt sein, um zum Beispiel eine Brust aus optischen Gründen mehr nach
außen
zuziehen.
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Diese prinzipiellen Möglichkeiten
den Haltesteg (1) anzubringen, können zusätzlich mit den verschiedenen
Arten den Unterzug zu platzieren kombiniert werden.
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Hier bieten sich zahlreiche Möglichkeiten durch
Nutzung der aufgezeigten Teilungsperforationen den Büstenformer
sehr individuell an die unterschiedlichsten anatomischen Gegebenheiten
anzupassen.
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Der Büstenformer selbst ist in einer
durchsichtigen Folie gefertigt, die auf einer Seite mit einem physiologisch
unbedenklichen Klebebelag versehen ist. Die Haftkraft dieses Belages
ist so eingestellt, dass sich einerseits eine ausreichende Haltekraft aufbauen
kann aber andererseits sich die Folie leicht und ohne Schwierigkeiten
bei Bedarf abziehen lässt. Selbstverständlich ist
die Folie einerseits wasserbeständig
und andererseits wasserdampfdurchlässig. Um länger unbeschadet getragen zu
werden muss die Folie auch ausreichend luftdurchlässig sein.
Da der erfindungsgemäße Büstenformer
möglichst
wenig auffallen soll, ist er transparent oder hautfarben gehalten,
wobei die Dicke der Folie so dünn
wie möglich
gehalten wird.
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In 3 ist
der prinzipielle Schichtaufbau des erfindungsgemäßen Büstenformers aufgezeigt.
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Mit (6) ist hierbei die
sogenannte Montagefolie bezeichnet. Sie stellt das Trägermaterial
dar auf dem die eigentliche Haltefolie (7) zum Versand
beziehungsweise zum Verkauf gebracht wird. Sie lässt sich leicht entfernen und
haftet nur über
Adhäsionskräfte.
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Die Haltefolie (7) ist auf
der anderen, der Montagefolie (6) abgewandten Seite mit
der tragenden Klebeschicht (8) beaufschlagt, auf die eine,
die Klebeschicht (8) abdeckende Schutzfolie (9)
folgt.
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Nach dem Abziehen der Schutzfolie
(9) ist es mittels der Montagefolie (6) leicht
möglich
den Büstenformer
so zu platzieren, wie es von der Trägerin gewünscht wird. Sollte eine Korrektur
gewünscht werden,
ermöglicht
es die Montagefolie (6), die Haltefolie (7) mit
der Klebeschicht (8) leichter wieder abzuziehen und neu
zu platzieren, da die Montagefolie (6) etwas dicker ausgeführt ist
und deshalb leichter zu führen
ist. Nach einer zufriedenstellenden Anbringung des Büstenformers
kann die Montagefolieleicht entfernt werden.
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Der erfindungsgemäße Büstenformer lässt sich
auch im medizinischen Bereich verwenden. Denn nach einer Brustoperation
wird häufig
ein Büstenhalter
empfohlen, damit das bei der Operation verletzte Gewebe weniger
belastet wird und schneller heilen kann. Dann werden auch die Narben
nicht so groß.
In diesem Fall ist es besonders vorteilhaft, den Büstenformer
individuell den nachoperativen Gegebenheiten anpassen zu können.
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Der erfindungsgemäße Büstenformer kann auch vorteilhaft
in Verbindung mit einem gewöhnlichen
Büstenhalter
verwendet werden, da er verhindert, dass der Unterzug des normalen
Büstenhalters nicht
so stark beansprucht wird, was optisch auch durchaus durch die normale
Bekleidung zu erkennen ist.
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Nicht zu vergessen ist auch die Tatsache, dass
Männer
ebenfalls in vielen Fällen über ansehnliche
Brustformationen verfügen.
Wenig bedacht wird, dass auch Männer
an Brustkrebs erkranken können.
In vielen Fällen
kann deshalb auch bei Männern
ebenfalls eine Stützung
gewünscht
werden. Ein normaler Büstenhalter
kommt hierbei jedoch meist nicht infrage.