DE1024459B - Tiefbohranlage - Google Patents
TiefbohranlageInfo
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- E21B—EARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung der Tiefbohranlage nach Patent 1 009 128, bei der der Meißeldruck
während des Bohrens durch Veränderung des Druckes der durch die Bohrvorrichtung zirkulierenden
Bohrflüssigkeit gesteuert wird.
Bei den üblichen Tiefbohrarbeiten nach dem Rotaryverfahren läßt man im allgemeinen ein. Gewicht
auf den Bohrmeißel wirken, indem man, zuläßt, daß ein Teil des Gesamtgewichtes des Bohrgestänges
auf dem Meißel ruht und diesen, am Boden des Bohrloches
gegen die Formation drückt. Man überwacht dann das auf dem Meißel lastende Gewicht durch
Messen der Belastung des an der Oberfläche befindlichen Hakens bzw. der Hebevorrichtung. Eine Steuerung
der Gewichtsbelastüng des Meißels· ist unter anderem erforderlich, um Richtung und Geschwindigkeit
des Eindringens zu beeinflussen und um eine Beschädigung des Bohrgestänges oder des Bohrmeißels
zu verhüten, usw.
Wegen des sich an verschiedenen Stellen innerhalb eines Bohrloches zwischen der Bohrlochwandung und
dem Bohrgestänge entwickelnden Reibungswiderstandes erweist es sich aber oft als schwierig, das
auf einem Bohrmeißel lastende Gewicht durch Messen der Hakenbelastung an der Oberfläche genau zu
regeln. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine Bohrung in vorbestimmter Richtung gebohrt wird und
sich damit die Berührungsfläche zwischen Bohrlochwandung und Bohrgestänge vergrößert. Insbesondere
gilt dies, wenn die Bohrarbeiten in waagerechter Richtung durchgeführt werden oder wenn es sich um
das Bohren in vorbestimmter Richtung handelt, bei welchem das Bohrgestänge unter einem Winkel vom
60° oder mehr gegen die Senkrechte geneigt ist. Bei diesen Bohrarbeiten ruht der größte Teil des Bohrgestängegewichtes
auf dem unteren Teil der Bohrlochwandung. Dabei ist der Reibungswiderstand zwischen beiden so groß, daß mit den bekannten Mitteln
keine genaue Bestimmung des in jedem Augenblick durch den Bohrmeißel auf die Formation tatsächlich
ausgeübten Druckes möglich ist. Es ist somit schwierig, während des Bohrens ein Bohrgestänge in
einem im wesentlichen waagerechten Bohrloch zu bewegen und dabei gleichzeitig einen gleichbleibenden
Meißeldruck aufrechtzuerhalten.
In dem Patent 1009128 ist vorgeschlagen, bei
einer Bohranlage, die insbesondere für das Ausführen von Bohrungen, mit geringer Neigung geeignet ist, in
dem Bohrgestänge eine das Bohrdrehmoment übertragende, teleskopartig sich auiseinanderschiebende
Kolben^Zylinderanordnung vorzusehen und die Austrittsöffnung
für die Bohrflüssigkeit an dem Bohrmeißel und die Pumpenanlage für die Bohrflüssigkeit
so zu bemessen, daß der Meißeldruck in der Haupt-Tiefbohranlage
Zusatz zum Patent 1 009128
Anmelder:
N. V. De Bataafsche Petroleum
Maats chappij, Den Haag
Maats chappij, Den Haag
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 21. Juli 1952
V. St. v. Amerika vom 21. Juli 1952
James Nathaniel Gregory und Charles Alfred Yeatman,
Emeryville (V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
sache nur allein von dem am Kolben der Teleskopverbindung bzw. an der Austrittsöffnung für den
Bohrschlamm wirkenden Differenzdruck der Flüssigkeit abhängt. Bei dieser Bohranlage ist der Förderdruck
der Pumpenanlage für die Bohrflüssigkeit in jedem Augenblick ein Maß für den; vom Meißel auf
die Formation ausgeübten Druck, der gleich dem
Produkt aus der Fläche des Kolbens der Kolben-Zylinderanordnung
und dem an diesem wirkenden Differenzdruck ist.
Der Förderdruck der Pumpe ist aber kein absolutes Maß für den, Meißeldruck, da ja dieser außerdem
noch abhängt von der senkrechten Flüssigkeitssäule über dem Kolben und dem Druckverlust in den Leitungen
und dem Bohrgestänge infolge von Reibungswiderständen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine von den vorgenannten
Faktoren unabhängige ständige Anzeige über Tage für den Meißeldruck zu schaffen. Hierzu
wird gemäß der Erfindung bei einer Bohranlage nach dem Hauptpatent eine Einrichtung zum Messen der
Strömungsgeschwindigkeit der Bohrflüssigkeit vorgesehen. Da die Größe der Austrittsöffnungen für den
Bohrschlamm am Bohrmeißel und deren Strömungskennwerte bekannt sind, läßt sich leicht in jedem
Augenblick aus der Anzeige für die Strömungsgeschwindigkeit der tatsächliche Meißeldruck ermitteln.
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3 4
Bei einer Tiefbohranlage zum Aueführen senk- bzw. ein Auseinander- oder Zusammenschieben zurechter
Bohrungen, bei-welcher das Bohrgestänge an lassen. Wie aus den Fig. 1, 2 und 3 hervorgeht, beeinem
Seil aufgehängt ist, läßt sich der Zeitpunkt, in sitzt das innere gleitende Bauteil 15 einen sechswelchem
die Kolben-Zylinderanordnung vollständig eckigen Querschnitt mit einer zentralen Bohrung121
ausgefahren ist, leicht dadurch feststellen, daß plötz- 5 für die Zirkulation der Bohrflüssigkeit durch das Baulich
der in das festgehaltene Ende des Seiles einge- teil hindurch. An der Innenwand des äußeren Geschaltete
Gewichtsanzeiger einen Ausschlag macht, häuses ist an dessen unterem Ende ein Abschnitt 22
weil bei vollständig ausgefahrener Kolben-Zylinder- (Fig. 3) mit einer sechseckigen öffnung vorgesehen,
anordnung zum Gewicht des Bohrgestänges plötzlich der mit dem sechseckigen Bauteil 15 zusammenpaßt
das Gewicht des nunmehr frei an dem Gestänge io und bewirkt, daß sich das Bauteil 15 mit dem daran
hängenden Bohrmeißels mit seinem Schaft hinzutritt. befestigten Bohrmeißel 17 dreht, wenn das Bohr-Diese
Anzeige ist aber recht unsicher und bei dem gestänge 13 zusammen mit dem Gehäuse 11 gedreht
Ausführen von Bohrungen unter geringer Neigung wird. Der Abschnitt 22 mit der sechseckigen öffnung
oder in waagerechter Richtung nicht möglich. am unteren Ende des Gehäuses 11 kann gemäß der
Zur Schaffung einer sicheren Anzeige für die Tat- 15 Darstellung in den Fig. 1 und 3 mit dem Gehäuse aus
sache, daß die Kolben-Zylinderanordnung ausgefahren einem Stück bestehen; es kann jedoch auch eine
ist und damit der nächste Rohrabschnitt an das Bohr- Buchse mit einer sechseckigen öffnung innerhalb des
gestänge angesetzt werden, muß, sind daher bei einer unteren Gehäuseendes befestigt sein. Zwar sind die
Tiefbohranlage nach dem Hauptpatent gemäß der zusammenpassenden Teile 15 und 22 mit sechseckigem
Erfindung an der Kolben-Zylinderanordnung öffnun- so Querschnitt dargestellt; sie können jedoch auch quiagen
vorgesehen, welche von dem Kolben bei oder in dratisch sein oder einen beliebigen anderen nicht
der Nähe der vollständig ausgefahrenen. Stellung der zylindrischen Querschnitt aufweisen, der eine gegenbeiden
Bauteile freigelegt werden, um den Raum seitige Drehung der beiden, Teile verhindert, Ferner
innerhalb der zusammenschiebbaren Bauteile mit dem können das Gehäuse 11 und das innere Bauteil 15 mit
Raum außerhalb der zusammenschiebbaren Bauteile 35 Längiskeilen und Nuten versehen sein, um eine gegetir
in Verbindung zu bringen. seitige Drehung zu verhindern.
Bei dieser Ausbildung der Kolben-Zylinderanord- Obwohl das Gehäuse 11 und das gleitende innere
nung wird bei vollständig ausgefahrener Stellung der Bauteil 15 derart bearbeitet oder geformt sein können,
Teile unabhängig davon, ob eine Bohrung in waage- daß eine enge Passung zwischen beiden entsteht, sind
rechter, geneigter oder senkrechter Richtung aus- 30 vorzugsweise Abdichtungsmittel vorgesehen, die stängeführt
wird, am Manometer der Pumpenanlage für dig einen flüssigkeitsdichten Abschluß zwischen dem
die Bohrflüssigkeit ein plötzlicher Druckabfall ein- Bauteil 15 und dem Gehäuse 11 gewährleisten!. So
treten, der dann eine sichere Anzeige für das An- kann z. B. ein Pumpenkolben 23, der Gummisetzen
des nächsten Bohrabschnittes bildet. manschetten 24 und 25 trägt, mit Hilfe von Halte-Die
Erfindung wird an Hand schematischer Zeich- 35 muttern 26 am oberen Ende des gleitenden, inneren
nungen an einem Ausführungsbeispiel näher er- Bauteiles 15 befestigt sein. Vorzugsweise ist an dem
läutert. inneren Bauteil in der Nähe seines oberen Endes ein. Die Fig. 1 und 6 zeigen teilweise im Schnitt ge- nach außen vorspringender Kragen 27 ausgebildet
zeichnete Ansichten der für die Zwecke der Erfindung oder befestigt, um die Abwärtsbewegung des Baubenutzten
Bohreinrichtung; 40 teiles 15 zu begrenzen und den Abdichtkölben 23 gegen
Fig. 2 ist ein Querschnitt längs der Linie 2-2 in Beschädigung zu schützen.
Fig. 1; Die Länge der Bohrvorrichtung ist vorzugsweise so
Fig. 3 ist ein Querschnitt längs der Linie 3-3 in groß gewählt, daß sich die gegeneinander versohieb-Fig.
1; baren Bauteile 11 und 15 über eine Strecke bewegen
Fig. 4 zeigt schematisch und teilweise im Schnitt 45 können, die der Länge eines der in dem Bohrgestänge
die Anwendung der Bohreinrichtung beim Bohren in 13 verwendeten Bohrrohrabschnitte (etwa 9 m) entwaagerechter
Richtung; spricht. Wenn sich also die Bohrvorrichtung in der in Fig. 5 zeigt schematisch die Anwendung der Bohr- Fig. 1 gezeigten zusammengeschobenen Stellung beeinrichtung
zum senkrechten Bohren. findet, liegt die Schulter 27 etwa 9 m über der durch,
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, besitzt die Bohreinrich- 50 die Oberseite des Sechskantlochabschnittes 22 des Getung
ein rohrförmiiges Gehäuse 11, das an seinem häuses 11 gebildeten Schulter 28. Die Aus- bzw. Einoberen
Ende ein Schraubengewinde 12 besitzt, mittels schieblänge der Bohrvorrichtung kann gegebenenf alls
dessen das Gehäuse mit dem unteren Ende eines Bohr- aber auch größer oder kleiner sein. Es können Bohrgestänges
bzw. besonderen Bohrgestängeabschnitt 13 meißel 17 beliebiger Ausführung verwendet werden.
oder einem kurzen Bohrrobraibschniitt 14 verbunden 55 Der Bohrmeißel soll aber eine oder mehrere öffnunist,
das seinerseits mittels Gewinde am unteren Ende gen 30 bestimmter Größe besitzen, aus denen Bohrdes
Bohrgestänges 13 befestigt ist. flüssigkeit in das Bohrloch austreten kann.
Innerhalb' des Gehäuses 11 ist ein langgestrecktes Wie in Fig. 5 bei einer Anlage zum Ausführen
inneres rohrförmiges Bauteil 15 axial gleitend ange- senkrechter Bohrungen schem-atisch dargestellt, ist die
ordnet; dieses Bauteil kann ebenso lang sein wie das 60 Bohrvorrichtung 10 am unteren Ende eineis Bohr-Gehäuse
11 oder gegebenenfalls kurzer oder langer. gestänge» 13 befestigt, das in einer Tiefbohrung 31
Das untere Ende des inneren rohrförmigen Bauteiles aufgehängt ist. Oberhalb des Bohrloches befindet sich
besitzt ein Gewinde (z. B. bei 16) zur unmittelbaren ein Bohrturm 20 mit einem Turmflaschenzug 32, einem
Verbindung mit einem Bohrmeißel 17 oder einem beweglichen Block 33, einem Wirbelhaken 34 und dem
kurzen zwischengeschalteten Abschnitt 18, der seiner- 65 bei· 36 verankerten Flaschenzugseil 35, in· das ein Geseits
mit dem Meißel 17 verbunden ist. wichtsanzeiger 37 eingeschaltet ist. Auf der Arbeits-Das
Gehäuse 11 und das innere rohrförmige Bau- plattform des Bohrturmes 32 befindet sich ein Drehteil
15 sind mit geeigneten - Mitteln ausgerüstet, die tisch 40 mit dem zugehörigen Kraftantrieb 41 und der
eine gegenseitige Verdrehung der beiden Teile ver- Winde 42. Ferner ist eine Schlammpumpe 43 vorhindern,
jedoch eine axiale gegenseitige Bewegung 70 gesehen, um Bohrflüssigkeit durch einen biegsamen
Schlauch 44 in das obere Ende des Bohrgestänges 13'
einleiten zu können.
Zur Durchführung von Bohrarbeiten wird das Bohrgestänge
13 gemäß der Darstellung in Fig. 5 zusammengesetzt, wobei sich die Bohrvorrichtung1 10 am
unteren. Ende des Gestänges befindet. Das obere Ende des Bohrgestänges 13 kann: in der üblichen Weise mit
Hilfe des Hakens 34, des Flaschenzugseiles 35 und der Winde 42 aufgehängt sein, wird jedoch in vorbestimmter
Höhe an dem Drehtisch 40 befestigt, um sich mit dem Drehtisch zusammen zu drehen.
Während des Bohrens wird durch die Pumpe 43
Bohrschlamm aus einer Schlammgrube 45 durch den Schlauch 44, den Wirbelhaken 34 und das Bohrgestänge
13 in die Bohrvorrichtung 10 gepumpt, um aus den Öffnungen 30 (Fig. 1) im Bohrmeißel 17 auszutreten.
Die Flüssigkeit wird dann nach oben zu dem Bohrloch 31 umgewälzt und in die Absetzgrube
45 zurückgefordert. Der Druckunterschied zwischen dem Raum innerhalb der Bohrvorrichtung 10 und dem
Raum außerhalb derselben kann bei geeigneter Wahl von Anzahl, Größe und Form der öffnungen 30 und
beim Aufbringen eines geeigneten Druckes am oberen Ende des Gestänges einen Wert zwischen etwa 35 und
70 kg/cm2 haben. Somit ist der auf den Bohrmeißel 17 insgesamt ausgeübte hydraulische Druck, der bewirkt,
daß der Meißel in die Formation eindringt, gleich dem Produkt des Druckunterschiedes und der Fläche des
Kolbens, der durch das gleitende innere Bauteil 15 gebildet wird, an dem, der Meißel 17 befestigt ist.
Wenn der Durchmesser des Kolbens 12,7 cm und der Druckunterschied etwa 50 kg/cm2 beträgt, würde der
auf den Meißel wirkende Druck insgesamt etwa 6 t betragen. Dieser Meißeldruck läßt sich leicht durch
Veränderung des durch das Manometer 39 angezeigten Pumpendruckes verändern.
Für die genaue Anzeige des Meißeldruckes sind gemäß der Erfindung Mittel zum Anzeigen der Strömungsgeschwindigkeit
vorgesehen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind in der
Pumpenförderleitung am äußeren Ende der Bohrung eine Meßdüse bzw. Meßbilende 46 und ein Manometer
47 zur Messung des Druckabfalles längs der Blende und damit der Strömungsgeschwindigkeit in der
Rohrleitung vorgesehen. Wenn die Öffnung 46 in der Rohrleitung 44 am Eingang der Bohrung hinsichtlich
ihrer Größe und Strömungskenniwerte den Öffnungen oder Austrittslöchern 30 im Bohrmeißel 17 entspricht,
ist der Druckabfall über die beiden Öffnungen 30 und 46 gleich groß. Vorzugsweise wird1 jedoch dafür gesorgt,
daß der Druckabfall an der Öffnung 46 nur gering ist, um die Energieverluste auf einem Mindestmaß
zu halten. Das Manometer 47 kann dann in bezug auf die Öffnungen 30 und 46 geeicht werden, um die
Strömungsgeschwindigkeit in dem Bohrgestänge 13 anzuzeigen. Durch Einstellen der Pumpenförderung
auf einen solchen Wert, daß der gewünschte Druckunterschied an der Meßblende 46 an der Oberfläche
angezeigt wird, läßt sich somit jederzeit der gewünschte Meißel druck erzielen.
Umgekehrt kann der in jedem Augenblick am Meißel wirkende Vorschubdruck ständig an dem Manometer
47 abgelesen werden.
Bei einer Schlammpumpe der Kolbenbauart läßt sich die Strömungsgeschwindigkeit auch durch Zählen
der Pumpenhübe während einer bestimmten Zeit mit bauchbarer Genauigkeit ermitteln. Wenn auf diese
Weise das den Bohrmeißel passierende Schlammvolumen bekannt ist, läßt sich der Druckabfall am
Bohrmeißel berechnen.
Wie aus Fig. 5 hervorgeht, erfolgt das Bohren des Tiefbohrloches 31 durch die Wirkung des Drehtisches
40 an der Oberfläche, der eine Drehung des Bohrgestänges 13, des Gehäuses 11 der Bohrvorrichtung
und des sich mit dem Gehäuse 11 drehenden inneren
gleitenden Bauteiles 15 bewirkt. Das Bohrgestänge 13
und das Gehäuse 11 führen keine senkrechte Bewegung aus, während das innere gleitende Bauteil 15 zusammen
mit dem Bohrmeißel 18 durch den, Druck der zirkulierenden Bohrflüssigkeit nach unten aus dem
Gehäuse 11 heraus- und gegen die Formation, am Boden des Bohrloches gedrückt wird.
Wenn das gleitende innere Bauteil 15 der Bohrvorrichtung 10 bis zum Anschlag aus dem· Gehäuse 11
herausgedrückt worden ist, wird das obere Ende des Bohrgestänges 13 in dem Drehtisch 40 (Fig. 5) festgekeilt,
der Wirbelhaken 34 wird von dem Bohrgestänge abgenommen und an einem weiteren Rohrabschnitt
(nicht dargestellt) befestigt, und das untere Ende dieses Rohrabschnittes wird dann, mit dem
oberen Ende des Bohrgestänges verbunden. Nunmehr wird das verlängerte Bohrgestänge mit Hilfe der
Winde 42 abgesenkt, bis das Bauteil 15 der Bohrvorrichtung
im wesentlichen in das Gehäuse 11 eingeschoben ist. Hierauf läßt man die Bohrflüssigkeit
wieder zirkulieren.
Der Zeitpunkt, in dem! ein weiterer Rohrabschnitt
an das obere Ende des Bohrgestänges 13 angesetzt werden muß, läßt sich auf verschiedene Weise bestimmen.
Wenn das Bohrgestänge 13 z. B. am dem Hebezeug aufgehängt ist, das den Haken 34, das,
Flaschenzugseil 35, die Blöcke 32 und 33 und die Windentrommel 42 umfaßt, zeigt der in das festgelegte
Ende des Seiles eingeschaltete Gewichtsanzeiger 37 eine erhebliche Gewichtszunahme an,
wenn das innere Bauteil 15 ganz ausgefahren ist, wobei sich der Meißeldruok verringert, da sich der
Meißel 17 im wesentlichen frei auf dem Boden des Bohrloches 31 dreht. Ferner wird das Leerlaufen dies
Meißels 17 am Boden des Bohrloches auch durch ein verringertes Drehmoment an dem Drehtisch 40 angezeigt,
und zwar ohne Rücksicht darauf, ob das Bohrgestänge 13 am Haken 34 der Hebevorrichtung hängt
oder ob es an dem Drehtisch fest aufgehängt ist. Beim Ausführen von Bohrungen geringer Neigung oder
in waagerechter Richtung1 ist aber die erste Möglichkeit
überhaupt nicht und die zweite nur bedingt anwendbar.
Um eine in jedem Fall sichere Anzeige für das vollständige Auseinanderschieben der Teile 11 und 15
zu erhalten, sind gemäß der Erfindung in der Wandung des Gehäuses 11 eine oder mehrere Öffnungen 48
vorgesehen, deren Gesamtquerschnitt vorzugsweise erheblich größer ist als die Gesamtfläche der Öffnungen
30 im Bohrmeißel 17. Die Öffnungen 48 sind so angeordnet, daß sie durch den am oberen Ende des
gleitenden inneren Bauteiles 15 angebrachten, Kolben 23 freigegeben werden, wenn, das Bauteil 15 vollständig
ausgeschoben ist. Das Freilegen dieser großen Öffnunigen 48 setzt den Druckunterschied1 zwischen
dem Raum innerhalb des Bohrgestänges und dem Raum außerhalb desselben stark herab, was sich in
einer plötzlichen Veränderung der Anzeige des Pumpenmanometers 39 äußert.
Diese Art und Weise zur Bestimmung der ausgefahrenen Stellung der Bohrvorrichtung 10 ist besonders
dann von Nutzen, wenn die Bohrvorrichtung nach Fig. 1 und 6 bei Bohrarbeiten; in waagerechter
Richtung verwendet wird' (s. Fig. 4), wobei es unmöglich ist, den in Fig. 5 bei 37 dargestellten; Gewichts-
anzeiger zu verwenden, und eine Messung des Drehmomentes
an dem Drehtisch 40 (Fig. 4) durch den
Reibungswiderstand zwischen Bohrgestänge unid Bohrlochwandung stark beeinflußt werden würde.
Es ist heim senkrechten Bohren selbstverständlich möglich, Bohrgewichte 52 und 53 (Fig. 5) anzuwenden.
In diesem: Falle setzt sich der Meißeldruck aus der von der Flüssigkeitsdruckdifferenz am Meißel
herrührendem Kraft und dem Gewicht der Zusatzgewichte zusammen.
In der Zeichnung ist eine Bohrvorrichtung 10 gezeigt, bei der das Gehäuse 11 am unteren Ende des
Bohrgestänges befestigt ist und der Bohrmeißel mit dem Bauteil 15 verbunden ist; es ist jedoch selbstverständlich,
daß die Anordnung der beiden Bauteile 11 und 15 vertauscht werden könnte, wobei dann, das
Bauteil 15 am unteren Ende des Bohrgestänges befestigt ist, während das zylindrische Gehäuse außen
auf dem Bauteil 15 gleitet und der Bohrmeißel 17 am unteren Ende des Gehäuses 11 befestigt ist, wie es in
Fig. 6 dargestellt ist.
Die Größenverhältnisse zwischen dem Gehäuse 11, dem inneren rohrförmigen Bauteil 15 und dem Bohrgestänge
13 richten sich nach Art der Bohrarbeiten, bei denen die Bohrvorrichtung verwendet wird. Wenn
die Bohrvorrichtung 10 zum Bohren, in waagerechter Richtung dient, ist der Innendurchmesser des Bohrgestänges
13 vorzugsweise annähernd ebenso groß wie der Innendurchmesser des Gehäuses 11, um eine
infolge des Flüssigkeitsdruckes innerhalb der Bohrvorrichtung auf das Bohrgestänge 13 ausgeübte
Druckkraft zu elimenieren, da diese ein Ausknicken des Gestänges 13 verursachen würde. Wenn der Innendurchmesser
des Bohrgestänges 13 bei Bohrarbeiten
in senkrechter Richtung geringer ist als der Innendurchmesser des Bauteiles 11, kann diese Druckkraft
dadurch überwunden werden, daß man oberhalb der Bohrvorrichtung 10 kragenförmige Bohrgewichte anbringt.
Claims (2)
1. Tief bohranlage mit einer das Bohrdrehmoment
übertragenden, teleskopartig sich auseinanderschiebenden Kolben-Zylinderanordnung im hohlen
Bohrgestänge, bei welcher infolge einer entsprechend im Querschnitt bemessenen Austrittsöffnung für den Bohrschlamm am Bohrmeißel der
Meißeldruck hauptsächlich von dem am Kolben bzw. an der Austrittsöffnung wirkenden Flüssigkeitsdifferenzdruck abhängt, nach Patent 1009128,
dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum Messen der Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit
vorgesehen sind.
2. Tief bohranlage insbesondere nach Anspruch 1,, dadurch gekennzeichnet, daß das äußere der beiden
zusammenschiebbaren Bauteile öffnungen (48) aufweist, die durch das Innere der zusammenschiebbaren
Bauteile bei oder in der Nähe der vollständig ausgefahrenen Stellung der zueammenschiebbaren
Bauteile freigelegt werden, um den Raum innerhalb der zusammenschiebbaren Bauteile
mit dem Raum außerhalb der zusammenschiebbaren Bauteile in Verbindung zu bringen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA-Patentschriften Nr. 1706 072. 1767 350, 844 257.
USA-Patentschriften Nr. 1706 072. 1767 350, 844 257.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 709 880/124 2.58
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1024459XA | 1952-07-21 | 1952-07-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1024459B true DE1024459B (de) | 1958-02-20 |
Family
ID=22289884
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN7491A Pending DE1024459B (de) | 1952-07-21 | 1953-07-18 | Tiefbohranlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1024459B (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1706072A (en) * | 1926-10-06 | 1929-03-19 | Walter N Rieger | Circulation shut-off device |
US1767350A (en) * | 1928-09-12 | 1930-06-24 | Erd V Crowell | Rotary drill mechanism |
US1844257A (en) * | 1929-03-09 | 1932-02-09 | Robert A Lincoln | Slip joint for drill stems |
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1953
- 1953-07-18 DE DEN7491A patent/DE1024459B/de active Pending
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