-
Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
-
Ein
gattungsgemäßer Kraftfahrzeugsitz
ist in
DE 44 01 666
C2 beschrieben. Dieser Kraftfahrzeugsitz weist eine Stellvorrichtung
für zwei
verstellbare Bauteile, insbesondere zum wahlweisen Verstellen der
Rückenlehnen-Neigung
und der Kopfstützen-Höhe auf.
Als Betätigungsglied
für die
Verstellvorrichtung dient ein antriebsseitiges Zahnrad, auf welches über ein
Handrad ein Drehmoment aufgebracht wird. In diesem Handrad sitzt
ein in dessen Achsrichtung verschiebbares unverdrehbares Innenteil.
In einer ersten Stellung dieses Innenteils kämmt das antreibsseitige Zahnrad
mit einem abtriebsseitigen Zahnrad. Das mit dem Handrad verbundene
antriebsseitige Zahnrad liegt also in einer Ebene mit dem abtriebsseitigen
Zahnrad. Letzteres dient der Verstellung eines ersten Bauteils des
Kraftfahrzeugsitzes, zum Beispiel der Höhenverstellung der Kopfstütze. Durch
Eindrücken
des Innenteils des Handrades kann dieses in eine zweite Stellung
gebracht werden. Aufgrund dieser Bewegung wird das antriebsseitige
Zahnrad aus der Ebene mit dem ersten abtriebsseitigen Zahnrad in
eine zweite Ebene gebracht, in der es mit einem zweiten abtriebsseitigen Zahnrad
kämmt.
Dieses zweite abtriebsseitige Zahnrad dient der Verstellung eines
weiteren Bauteils des Kraftfahrzeugsitzes, indem es beispielsweise
mit einer Lehnen-Neigungs-Verstelleinrichtung zusammenwirkt. Bei
dieser Verstellvorrichtung ist also ein Betätigungsglied, nämlich das
antriebsseitige Zahnrad, in zwei Ebenen bringbar, wobei es in jeder
dieser Ebenen mit einem Verstellglied, nämlich dem ersten bzw. zweiten
abtriebsseitigen Zahnrad, zusammenwirkt.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kraftfahrzeugsitz der eingangs
genannten Art zur Verfügung
zu stellen, bei dem die Verstellvorrichtung auf einfache Weise gegen
ungewolltes Verstellen sicherbar ist.
-
Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mittels eines Kraftfahrzeugsitzes,
der die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
-
Bei
dieser Lösung
wird das Betätigungsglied nicht,
wie bei bekannten Sicherungsmechanismen üblich, durch eine Arretierung
gesperrt, sondern seine Beweglichkeit zur Übertragung der Betätigungskraft
bleibt erhalten, nur geht diese ins Leere, da das Betätigungsglied
nicht mehr in der gleichen Ebene wie das Verstellglied angeordnet
ist. Das Betätigungsglied
führt also
in der gesicherten Stellung der Verstellvorrichtung eine Leerbewegung,
die ein Leerhub oder eine Leerdrehung sein kann, aus.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In
der dazugehörigen
Zeichnung zeigt:
-
1 eine
Teil-Seitenansicht der Tragstruktur eines Kraftfahrzeugsitzes im
Anlenkbereich der Rückenlehne
an das Sitzteil mit einem Rastbeschlag zur Lehnen-Neigungs-Verstellung
bei unbetätigtem Rastbeschlag,
-
2 eine
Ansicht nach 1 bei betätigtem Rastbeschlag,
-
3 eine
Ansicht gemäß 1 bei
gesichertem Rastbeschlag, wobei der Betätigungshebel am Ende eines
Leerhubs gezeigt ist,
-
4 einen
Schnitt A-A gemäß 1 bei gegen
Betätigung
ungesicherten Rastbeschlägen, und
-
5 eine
Schnittdarstellung gemäß 4 bei
gegen Betätigung
gesicherten Rastbeschlägen.
-
Der
in der Zeichnung dargestellte Kraftfahrzeugsitz ist ohne Polsterung,
d.h. nur in seiner aus Blech-Formteilen gebildeten tragenden Rahmenstruktur
gezeigt. Der Rückenlehnen-Rahmen 1 besitzt
Seitenholme 2, die durch mindestens ein aus der Zeichnung
nicht ersichtliches Querbauteil gegeneinander versteift sind. Der
Sitzteil-Rahmen 3 weist ebenfalls zwei gegeneinander ausgesteifte
Seitenteile 4 auf. Der Rückenlehnen-Rahmen 1 ist über bekannte,
beidseitig am Sitz vorgesehene Rastbeschläge 5 neigungsverstellbar
am Sitzteil-Rahmen 3 gelagert. Er ist durch eine starke,
nicht dargestellte Feder nach vorn vorgespannt und wird durch die
Rastbeschläge 5 in
seiner jeweils eingestellten Neigung gehalten. Zum Verstellen der
Lehnen-Neigung müssen die
Rastbeschläge 5 gelöst werden,
was durch Betätigung
eines Entriegelungshebels 6 erfolgt, der auf einer der
beiden Sitzseiten angeordnet ist. Ein im Kraftfahrzeug sitzender
Insasse drückt
nach dem Lösen der
Rastbeschläge 5 mit
seinem Körpergewicht
die Rückenlehne
entweder gegen die Federkraft nach hinten, oder aber er lässt die
Rückenlehne
durch Nachgeben seines Körpergewichts
nach vorn kommen. Nach dem Erreichen der gewünschten Lehnen-Neigung werden die
Rastbeschläge 5 durch
Loslassen des Entriegelungshebels 6 wieder verriegelt.
-
Bei
dieser, bis dahin zum Stand der Technik gehörenden Konstruktion besteht
die Gefahr, dass bei unbesetztem Kraftfahrzeugsitz und Entriegelung der
Rastbeschläge 5 die
Rückenlehne
mit großer Wucht
nach vorn schnellt. Dabei kann es insbesondere bei spielenden Kindern
zu Verletzungen kommen. Ein ungewolltes Nachvornschlagen der Rückenlehne
ist auch bei auf dem Kraftfahrzeugsitz montiertem Kindersitz zu
vermeiden. Aus diesen Gründen
ist eine Sicherung gegen ungewolltes Betätigen der Rastbeschläge 5 vorgesehen.
-
Zusätzlich zu
dem für
das Lösen
der Rastbeschläge 5 normalerweise
ausreichenden Entriegelungshebel 6 ist auf dieser Sitzseite
ein Betätigungshebel 7 angeordnet,
der auf einem Bolzen 8 (4 und 5)
sitzt. Dieser Bolzen 8 ist an seinem einen Ende in einer
Bohrung 9 des Seitenteils 4 des Sitzteil-Rahmens 3 geführt. Ein
an diesem Ende vorgesehener Bund 10 verhindert ein Durchrutschen
des Bolzens 8 durch die Bohrung 9 im Seitenteil 4.
Auf dem Bolzen 8 sitzt konzentrisch eine Druckfeder 11, die
sich mit ihrem einen Ende an dem Seitenteil 4 und mit ihrem
anderen Ende an dem Betätigungshebel 7 abstützt. Ein
Sicherungsring 12 verhindert ein axiales Verschieben des
Betätigungshebels 7 auf
dem Bolzen 8 durch die Wirkung der Druckfeder 11.
Der Betätigungshebel 7 ist
schwenkbar auf dem Bolzen 8 gelagert und wird durch eine
Zugfeder 13 in seiner aus 1 hervorgehenden
Ausgangsposition gehalten. Eine Ausprägung 20 im Seitenteil 3 begrenzt
den Hub des Betätigungshebels 7.
-
Der
oben beschriebene Entriegelungsmechanismus für die Rastbeschläge 5 ist
nach außen durch
eine in den 4 und 5 dargestellte
Blende 14 abgedeckt, welche in den 1 bis 3,
um den Blick auf den Entriegelungsmechanismus freizugeben, weggelassen
wurde. Ein auf dem Bolzen 8 sitzender Drehknopf 15 durchragt
die Blende 14 durch eine kreisrunde Öffnung 16 nach außen. Er
besitzt einen Bund 17, der durch die Kraft der Druckfeder 11 an
die Innenseite der Blende 14 gedrückt wird. Die Übertragung
der Kraft der Druckfeder 11 auf den Drehknopf 15 erfolgt über den
Bolzen 8. Dieser weist zwei sich diametral gegenüberliegende
Kulissen 18 auf, in denen zwei sich ebenfalls diametral
gegenüberliegende,
halbkugelförmige
Nocken 19 des Drehknopfes 15 laufen. Aufgrund
dieser Ausbildung sitzt der Drehknopf 15 ortsfest, d.h.
axial nicht verschiebbar, aber verdrehbar, in der Blende 14.
Die Kulissen 18 besitzen einen mittleren Verstellbereich 18.1 mit stetiger
Steigung und zwei kurze Rastenden 18.2 mit zum Verstellbereich 18.1 gegensinniger
Steigung.
-
Bei
ungesicherten Rastbeschlägen 5 liegen der
Betätigungshebel 7 und
der Entriegelungshebel 6 in einer Ebene, wie aus 4 hervorgeht.
Sie haben die aus 1 ersichtliche Ausgangslage
zueinander. Wird nun der Betätigungshebel 7 zum
Beispiel durch Ziehen an einer nicht dargestellten Schlaufe in Gegen-Uhrzeiger-Richtung verschwenkt,
so trifft er auf den Entriegelungshebel 6 und verschwenkt
diesen in Uhrzeiger-Richtung, wie aus 2 hervorgeht.
Die Rastbeschläge 5 sind
nun gelöst,
und die Rückenlehne
kann in ihrer Neigung verstellt werden. Nach dem Loslassen des Betätigungshebels 7 zieht
die Zugfeder 13 diesen wieder in seine Ausgangslage zurück. Der
Entriegelungshebel 6 schwenkt dann ebenfalls in seine Ausgangslage
zurück,
so dass die in 1 ersichtliche Stellung von
Entriegelungshebel 6 und Betätigungshebel 7 wieder
hergestellt ist.
-
Das
Sichern der Rastbeschläge 5 gegen
ungewolltes Lösen
erfolgt durch Drehen des Drehknopfes 15. Bei der aus 4 hervorgehenden
Situation, in der die Rastbeschläge 5 nicht
gegen Verstellen gesichert sind, also Betätigungshebel 7 und
Entriegelungshebel 6 in einer Ebene liegen, sitzt ein Nocken 19 des
Drehknopfes 15 im unteren Rastende 18.2 der sichtbaren
Kulisse 18. Der diesem Nocken 19 diametral gegenüberliegende
Nocken 19 sitzt im oberen Rastende 18.2 der nicht
sichtbaren Kulisse 18. Wird nun der Drehknopf 15 von
links betrachtet in Gegen-Uhrzeiger-Richtung
gedreht, so laufen die Rastnocken 19 in den Rastenden 18.2 zunächst auf die
der Druckfeder 11 zugewandten Schrägen der Rastenden 18.2 auf.
Der Bolzen 8 wird dadurch gegen die Kraft der Druckfeder 11 zum
Seitenteil 4 hin gedrückt.
Durch weiteres Drehen am Drehknopf 15 in gleicher Richtung
laufen dann die Nocken 19 auf die der Druckfeder 11 abgewandten
Schrägen
der Verstellbereiche 18.1 der Kulissen 18 auf.
Der Bolzen 8 wird dadurch mit Unterstützung der Druckfeder 11 axial
in Richtung der Blende 14 bewegt. Nach dem Durchlaufen
der Verstellbereiche 18.1 gelangen die Nocken 19 wieder
in die Rastbereiche 18.2 der Kulissen 18. Dabei
arbeiten sie ebenfalls wieder gegen die Druckfeder 11.
Der eine Nocken 19 sitzt dann im oberen Rastbereich 18.2 der
sichtbaren Kulisse und der andere in der nicht sichtbaren Kulisse 18 laufende Nocken 19 sitzt
dann im unteren Rastbereich 18.2 dieser Kulisse 18.
Durch diese Verstellbewegung ist der Betätigungshebel 7 aus
der Ebene des Verstellhebels 6 gelangt. Diese Situation
ist in 5 dargestellt.
-
Die
Rastbereiche 18.2 der Kulissen 18 sind vorgesehen,
um ein selbsttätiges
Verstellen des Drehknopfes, z.B. durch Erschütterungen, zu verhindern. Zum
Entsichern des Verstellmechanismus wird der Drehknopf 15 in
Uhrzeiger-Richtung gedreht, wodurch der Bolzen 8 gegen
die Kraft der Druckfeder 11 axial zum Seitenteil 4 hin
verschoben wird. Die Rastbeschläge 5 können nun
wieder betätigt
werden.