DE10243745A1 - Hochempfindlicher und hochauflösender Fotoresist für die Ionenprojektions-Lithographie - Google Patents

Hochempfindlicher und hochauflösender Fotoresist für die Ionenprojektions-Lithographie Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Fotoresist für die Ionenprojektions-Lithographie sowie ein Verfahren zur Strukturierung von Substraten, wobei der erfindungsgemäße Fotoresist verwendet wird. Der Fotoresist enthält ein Triphenylsulfonium-perfluoralkansulfonat als Fotosäure und Triphenylsulfoniumacetat als Fotobase. Der Fotoresist zeigt eine sehr hohe Belichtungsempfindlichkeit und eignet sich daher hervorragend für die Ionenprojektions-Lithographie. Es kann eine Auflösung von weniger als 90 nm erreicht werden, bei einer Empfindlichkeit von < 4 muC/cm·2·.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Fotoresist für die Ionenprojektions-Lithographie sowie ein Verfahren zur Strukturierung von Halbleitersubstraten unter Verwendung des Fotoresists.
  • Die Anforderungen an die Rechnerleistung und die Speicherkapazität von Mikrochips hat in den letzten Jahren beständig zugenommen. Es müssen ständig umfangreichere Programme und ständig steigende Datenmengen verarbeitet werden. Die Mikroelektronik hat inzwischen in verschiedensten Bereichen Einzug gehalten und ist selbstverständlicher Bestandteil des täglichen Lebens geworden. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat die Integrationsdichte elektronischer Bauelemente, wie Transistoren oder Kondensatoren, stetig zugenommen. So gilt seit über 30 Jahren das sogenannte Moore'sche Gesetz, nach dem sich die Integrationsdichte von Mikrochips in einem Zeitraum von 18 Monaten jeweils verdoppelt. Auch für die Zukunft ist kein Ende dieser Entwicklung abzusehen, sodass ständig leistungsfähigere Mikrochips entwickelt werden müssen. Für die Herstellung von DRAMs werden bis 2007 Resistmaterialien erforderlich sein, die Strukturen bis zu einer Größe von 65 nm auflösen. Bis 2016 wird sogar die Auflösung von 22 nm DRAM 1/2-Pitch gefordert. Mit den derzeit verwendeten Belichtungswellenlängen von 248 bzw. 193 nm oder auch 157 nm lassen sich diese Strukturen nicht mehr erzeugen. Um Strukturen mit den genannten Abmessungen auflösen zu können, müssen völlig neue Belichtungstechniken entwickelt werden. Als ein Verfahren, welches das Potential zur Abbildung von Strukturen mit der geforderten hohen Auflösung besitzt, wird gegenwärtig die Ionenprojektionslithographie entwickelt. Dabei wird ein Strahl von z.B. Heliumionen mit Hilfe elektromagnetischer Linsensysteme auf einen Resistfilm fokussiert, wobei im Strahlengang eine Maske angeordnet ist, welche Öffnungen aufweist, die im Wesentlichen der darzustellenden Struktur entsprechen. Die Ionenprojektionslithographie ermöglicht daher im Vergleich zur Elektronenstrahllithographie, bei welcher die abzubildende Struktur zeilenweise mit einem Elektronenstrahl auf den Resistfilm geschrieben wird, wesentlich höhere Durchsätze. Inzwischen stehen erste Geräte für die Ionenprojektionslithographie zur Verfügung, sodass unter Laborbedingungen erste Tests für die Entwicklung z.B. geeigneter Resistsysteme durchgeführt werden können. An die Resistsysteme werden dabei sehr hohe Anforderungen gestellt. So müssen sie eine sehr hohe Empfindlichkeit gegenüber dem Ionenstrahl aufweisen, um innerhalb von für eine industrielle Produktion geeigneten Zeiträumen Strukturen im Resistsystem abbilden zu können. Ferner muss der entwickelte Resist eine ausreichende mechanische Stabilität aufweisen, sodass die aus dem Resistsystem erzeugten reliefartigen Strukturen bei der Entwicklung oder bei der chemischen Nachverstärkung nicht kollabieren.
  • Bei der Herstellung von Mikrochips werden für die Strukturierung von Halbleitersubstraten dünne Schichten aus einem Fotoresist verwendet. Der Fotoresist lässt sich mit Hilfe einer Fotomaske durch Belichtung oder durch direkte Bestrahlung, zum Beispiel mit einem Elektronenstrahl oder mit einem Ionenstrahl und einer Lochmaske, selektiv in seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften verändern. Nach einem Entwicklungsschritt, bei dem entweder die belichteten oder die unbelichteten Bereiche des Fotoresists entfernt werden, wird ein strukturierter Resist erhalten, der als Maske zum Beispiel zum Ätzen des Halbleitersubstrats verwendet wird. Beim Ätzen wird in den frei liegenden Bereichen das unter dem Fotoresist angeordnete Substrat abgetragen, so dass die durch die Maske vorgegebene Struktur in das Substrat übertragen wird.
  • An einen für die industrielle Anwendung geeigneten Fotoresist werden eine Vielzahl von Anforderungen gestellt. Er sollte eine möglichst hohe Lichtempfindlichkeit aufweisen, um kurze Belichtungszeiten und damit einen hohen Durchsatz zu ermöglichen. Um bereits mit niedrigen Belichtungsintensitäten eine umfassende chemische Veränderung des Fotoresists erreichen zu können, arbeiten die meisten der gegenwärtig verwendeten Resists daher mit einer sogenannten chemischen Verstärkung (CAR = chemically amplified resist). Dabei wird durch die Belichtung eine Fotoreaktion ausgelöst, welche eine Veränderung der chemischen Struktur des Fotoresists katalysiert. In chemisch verstärkten Fotoresists lassen sich mit einem einzelnen Lichtquant, bzw. einem einzelnen Elektron oder Ion beispielsweise eine Vielzahl von polaren Gruppen freisetzen. Chemisch verstärkte Fotoresists besitzen daher im Gegensatz zu chemisch unverstärkten Fotoresists eine Quantenausbeute von mehr als 100 Prozent. Im Fall eines positiv arbeitenden chemisch verstärkten Resists wird beispielsweise durch die Belichtung aus einem Fotosäurebildner eine starke Säure erzeugt, welche in einem anschließenden Temperschritt eine katalytische Umwandlung oder Spaltung des Resists bewirkt. Durch diese chemische Reaktion wird die Löslichkeit des Polymers in einem Entwickler drastisch verändert, so dass eine deutliche Differenzierung zwischen belichteten und unbelichteten Bereichen erreicht wird. Dazu umfasst das im Fotoresist enthaltene Polymer beispielsweise unpolare Carbonsäure-tert.-butylestergruppen, aus denen unter Säurekatalyse polare Carbonsäuregruppen freigesetzt werden können.
  • Um selektiv nur die frei liegenden Bereiche des Substrats ätzen zu können, muss der strukturierte Fotoresist eine ausreichende Resistenz gegenüber dem verwendeten Ätzplasma aufwei sen. Dazu muss der strukturierte Fotoresist entweder eine ausreichende Schichtdicke aufweisen, so dass auch zum Ende des Ätzvorgangs eine ausreichende Schicht des Fotoresists vorhanden ist, um die darunterliegenden Abschnitte des Halbleitersubstrats bzw. bei der Fotomaskenherstellung der Chromschicht gegen das Plasma zu schützen, oder der Resist muss eine Zusammensetzung aufweisen, so dass er vom Ätzplasma nicht angegriffen wird. So wird ein organisches Polymer, welches nur kohlenstoffhaltige Gruppen enthält, in einem Sauerstoffplasma in flüchtige Produkte umgewandelt, so das die Resistmaske relativ rasch abgetragen wird. Enthält das Polymer jedoch siliziumhaltige Gruppen, werden diese im Sauerstoffplasma in Siliziumdioxid umgewandelt, welches einen festen Film auf der Substratoberfläche bildet und diese vor einem Abtrag durch das Plasma schützt. Die siliziumhaltigen Gruppen können dabei entweder bereits als Gruppen im Polymer gebunden sein oder sie können nachträglich nach der Strukturierung in das Polymer eingeführt werden. Der strukturierte Resist wird bei dieser Verfahrensvariante durch die Einführung von Nachverstärkungsagenzien chemisch nachverstärkt. Dazu umfasst das im Fotoresist enthaltene Polymer Ankergruppen für die Anknüpfung von Nachverstärkungsagenzien, welche die Ätzresistenz des Fotoresists erhöhen. Durch den Einbau von weiteren Gruppen lässt sich gleichzeitig die Schichtdicke des Fotoresists nachträglich erhöhen. Die Ankergruppen müssen eine ausreichende Reaktivität aufweisen, um innerhalb einer möglichst kurzen Reaktionszeit eine Reaktion mit einer geeigneten Gruppe des Nachverstärkungsagens einzugehen und diese über eine vorzugsweise kovalente Bindung an das Polymer zu binden. Eine nachträgliche Verstärkung von Fotoresists ist beispielsweise durch den in der EP 0 395 917 B1 beschriebenen CARL-Prozess möglich (CARL = chemical amplification of resist lines). Eine nachträgliche chemische Verstärkung von zweilagigen Resistsystem wird beispielsweise in der US 5,234,793 beschrieben. Um Ankergruppen für die chemische Nachverstärkung zur Verfügung zu stellen, wird beispielsweise Maleinsäureanhydrid als Comonomer in das Polymer des Fotoresists eingebaut. Die Carbonsäureanhydridgruppe kann dann als Ankergruppe dienen, welche beispielsweise durch eine Aminogruppe des Nachverstärkungsagens nukleophil angegriffen werden kann. Das Nachverstärkungsagens wird dann über eine Amidbindung an das Polymer des Fotoresists gebunden. Auf diese Weise ist etwa ein nachträglicher Einbau siliziumorganischer Gruppen in die Resiststrukturen möglich und damit eine nachträgliche Erhöhung der Ätzstabilität im Sauerstoffplasma. Diese Einbaureaktion wird oft als Silylierung bezeichnet. Neben siliziumhaltigen Gruppen können auch aromatische oder polycyclische aliphatische Gruppen in das Polymer eingeführt werden, um die Ätzresistenz zu erhöhen. Eine Einführung aromatischer Gruppen wird als Aromatisierung bezeichnet.
  • Zwischen den einzelnen Fertigungsschritten treten Standzeiten auf, in welchen das Substrat beispielsweise von einer Fertigungsstufe in die nächste überführt wird. Während diesen Zeiten können Diffusionsprozesse auftreten, wobei beispielsweise Säure, welche aus dem Fotosäurebildner freigesetzt worden ist, von den belichteten Bereichen in die unbelichteten Bereiche eindiffundiert. Beim Spalten der säurelabilen Gruppen werden daher auch in an die belichteten Bereiche angrenzenden Abschnitten der unbelichteten Bereiche säurelabile Gruppen gespalten, was nach der Entwicklung zu einer Verschlechterung der Kantenstruktur führt, beispielsweise zu einer Abflachung der Resistflanken und zu einer Rauhigkeit der Kanten. Dem Resist wird daher meist eine Base zugegeben, so dass Säure, welche in unbelichtete Bereiche eindiffundiert, neutralisiert wird. Ferner können während den zwischen einzelnen Prozessschritten auftretenden Standzeiten basische Verunreinigungen aus der Umgebungsluft in den Resistfilm eindiffundieren und dort die freigesetzte Säure zum Teil neutralisieren. Dies führt zu einer Verlängerung der Prozesszeiten bzw. zu einer unvollständigen Abspaltung der säurelabilen Gruppen. Zur Verbesserung der Eigenschaften des Resistfilms wird der Resistfilm nach dem Auftragen im Allgemeinen kurzfristig erwärmt, so dass das Lösungsmittel verdampft. Dieser Schritt wird auch als Softbake bezeichnet. Wird eine Temperatur gewählt, die oberhalb der Glastemperatur des Polymers liegt, erweicht das Polymer bzw. der Resist und es tritt eine Umordnung der Polymerketten ein, so dass ein homogener Film ausgebildet wird. Dabei werden Hohlräume oder Poren, die sich beim Auftragen des Fotoresists bzw. beim Verdampfen des Lösungsmittels gebildet haben, zum überwiegenden Teil geschlossen. Besitzt das im Fotoresist enthaltene Polymer jedoch eine zu hohe Glastemperatur, tritt im Softbake-Schritt keine Umordnung der Polymerketten ein und im Resistfilm verbleiben Hohlräume, die wegen der inneren Oberfläche Barrieren für die Diffusion der freigesetzten Säure im Heizschritt bilden, der nach der Belichtung durchgeführt wird (PEB = posed exposure bake).
  • Fotoresists, die den wachsenden Anforderungen bei der Strukturierung von Halbleitersubstraten genügen, sollten daher folgende Eigenschaften besitzen:
    Sie sollten hochauflösend sein, um auch Strukturen mit Abmessungen von weniger als 90 nm exakt abbilden zu können; und
    sie sollten hochempfindlich sein, um die bei der Ionenprojektionslithographie benötigten Belichtungszeiten so weit wie möglich zu reduzieren.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Fotoresist für die Ionenprojektionslithographie zur Verfügung zu stellen, welcher die Abbildung von Strukturen mit sehr geringen Abmessungen ermöglicht, und welcher eine sehr hohe Empfindlichkeit bei der Belichtung aufweist.
  • Die Aufgabe wird gelöst mit einem Fotoresist für die Ionenprojektionslithographie, welcher zumindest umfasst:
    Ein Polymer, das säurelabile Gruppen aufweist, die unter Einwirkung einer Säure gespalten werden und polare Gruppen freisetzen, die eine Erhöhung der Löslichkeit des Polymers in wässrigen alkalischen Entwicklern bewirken,
    ein Lösungsmittel und
    ein Gemisch aus einer Fotosäure der Formel (I)
    Figure 00070001
    wobei n eine ganze Zahl zwischen 1 und 10 ist und Triphenylsulfonium-acetat als Fotobase.
  • Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass bei Verwendung einer Kombination aus Triphenylsulfonium-perfluoralkansulfonat als Fotosäure und Triphenylsulfonium-acetat als Fotobase eine deutliche Steigerung der Belichtungsempfindlichkeit des Fotoresists bei der Ionenprojektionslithographie erreichen lässt. Es reichen Belichtungsdosen von weniger als 4 μC/cm2, meist sogar von weniger als 1 μC/cm2 aus, um eine vollständige Spaltung der säurelabilen Gruppen am Polymer zu erreichen und damit auch eine fehlerfreie Strukturierung der Fotoresists zu erreichen. Durch die Verwendung der oben angegebenen Mischung aus einer Fotosäure und einer Fotobase lassen sich die Belichtungszeiten, die für die Belichtung der Fotoresistschicht benötigt werden, erheblich reduzieren. Daher ist es mit dem erfindungsgemäßen Fotoresist möglich, innerhalb von für eine industrielle Anwendung geeigneten Belichtungszeiten Strukturen mit sehr kleinen Abmessungen von weniger als 65 nm darzustellen, welche eine hohe Strukturdichte aufweisen.
  • Die Perfluoralkanatsulfonat-Gruppe der Fotosäure umfasst 1 bis 10 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 5 Kohlenstoffatome, insbesondere bevorzugt 4 Kohlenstoffatome. Die Kohlenstoffkette des Perfluoralkansulfonatrests kann linear oder verzweigt sein.
  • Als Polymer können an sich übliche Polymere verwendet werden, wie sie in chemisch verstärkten Fotoresists eingesetzt werden. Diese Polymere umfassen katalytisch durch Säure spaltbare Gruppen, durch deren Spaltung die Polarität des Polymers und damit dessen Löslichkeit in einer Entwicklerlösung, im Allgemeinen eine wässrige, alkalische Entwicklerlösung, gezielt beeinflusst werden kann. Die katalytisch durch Säure spaltbare Gruppe umfasst bevorzugt eine Gruppe mit aziden Eigenschaften, wie eine Carboxylgruppe oder eine azide Hydroxylgruppe. Diese aziden Gruppen sind mit einer säurelabilen Gruppe über eine Ester- oder Etherbindung geschützt, so dass deren saure Eigenschaften zunächst nicht zum Tragen kommen und das Polymer unpolare Eigenschaften aufweist.
  • Als katalytisch durch Säure spaltbare Gruppen umfasst das Polymer bevorzugt tert.-Alkylester-, tert.-Butylester-, tert.-Butoxycarbonyloxy-, Tetrahydrofuranyloxy-, Tetrahydropyranyloxy- oder Acetalgruppen. tert.-Butylestergruppen sind besonders bevorzugt. Bei der durch Säure katalysierten Spaltung einer tert.-Butylestergruppe entsteht Isobuten, das wegen seiner hohen Flüchtigkeit rasch aus dem Reaktionsgleichge wicht entfernt wird, wodurch das Reaktionsgleichgewicht zugunsten der freigesetzten Carboxylgruppe verschoben wird.
  • Als Lösungsmittel kann für den Fotoresist beispielsweise Methoxypropylacetat, Oligoethylenglykolether, Cyclopentanon, Cyclohexanon, γ-Butyrolacton oder Ethylactat verwendet werden. Es können auch Gemische aus wenigstens zwei dieser Lösungsmittel verwendet werden, allgemein können alle gängigen Fotolack-Lösungsmittel oder deren Gemische verwendet werden, sofern mit ihnen eine klare, homogene und lagerstabile Lösung der Resistkomponenten hergestellt werden kann und bei der Beschichtung eines Substrats eine gute Schichtqualität des Resistfilms erreicht wird.
  • Die oben beschriebenen Komponenten werden im erfindungsgemäßen Resist bevorzugt in den folgenden Verhältnissen eingesetzt:
    Filmbildendes Polymer: 1–50 Gew.-%, bevorzugt 2–10 Gew.-%;
    Lösungsmittel: 50–99 Gew.-%, bevorzugt 92–97 Gew.-%;
    Fotosäurebildner: 0,01–10 Gew.-%, bevorzugt 2–10 Gew.-%;
    Fotobase: 0,01–3 Gew.-%, bevorzugt 0,1–1 Gew.-%.
  • Die Anteile der Fotosäure und der Fotobase beziehen sich auf das reine filmbildende Polymer. Neben den genannten Bestandteilen kann der chemisch verstärkte Fotoresist noch weitere übliche Bestandteile enthalten, die das Resistsystem vorteilhaft bezüglich Auflösung, Filmbildungseigenschaften, Lagerstabilität, Strahlungsempfindlichkeit, Standzeiteffekte, etc. beeinflussen.
  • Bei der Belichtung mit einem fokussierten Ionenstrahl wird das als Fotobase wirkende Triphenylsulfonium-acetat zersetzt, so dass die aus den Triphenylsulfonium-perfluoralkansulfonat freigesetzte Säure in vollem Umfang für die katalytische Spaltung der säurelabilen Gruppen zur Verfügung steht. In den unbelichteten Bereichen bleibt die Fotobase erhalten, so dass eine Diffusion der freigesetzten Säure aus den belichteten Bereichen in die unbelichteten Bereiche unterdrückt wird. Um im strukturierten Fotoresist scharfe Kanten zu erhalten, welche eine geringe Rauhigkeit aufweisen, wird das molare Verhältnis der Fotosäure zur Fotobase bevorzugt zwischen 12 : 1 und 8 : 1 gewählt. Als besonders geeignet wurde ein molares Verhältnis von Triphenylsulfonium-perfluoralkansulfonat zu Triphenylsulfonium-acetat von ungefähr 10 : 1 bestimmt.
  • Wie bereits erläutert, muss der strukturierte Fotoresist eine ausreichende Beständigkeit gegenüber dem zum Ätzen verwendeten Plasma aufweisen, um selektiv nur die freigelegten Abschnitte des Substrats abtragen zu können. Um die Ätzstabilität auch nach der Strukturierung des Fotoresists erhöhen zu können bzw. um nachträglich die Schichtdicke des strukturierten Fotoresists erhöhen zu können, wird der erfindungsgemäße Fotoresist bevorzugt als chemisch nachverstärkbarer Fotoresist ausgeführt. Dazu umfasst das im Fotoresist enthaltene Polymer vorzugsweise Ankergruppen, die es ermöglichen, nachträglich ein chemisches Nachverstärkungsagens an das Polymer anzubinden. Mit dem Nachverstärkungsagens kann nachträglich die Trockätzresistenz des Fotoresists erhöht werden, indem beispielsweise siliziumhaltige Gruppen oder Gruppen mit aromatischen oder polycyclischen Teilstrukturen in das Polymer eingeführt werden. Die Ankergruppe ist vorzugsweise nukleophil angreifbar. Das Nachverstärkungsagens kann dann über den nukleophilen Angriff zum Beispiel einer Amino- oder Hydroxygruppe an das Polymer angebunden werden. Als Ankergruppen eignen sich beispielsweise Epoxygruppen, Isocyanatgruppen oder Carbonsäureanhydridgruppen.
  • Um einen Resistfilm zu erhalten, welcher eine möglichst homogene Struktur aufweist, darf die Glastemperatur des Polymers nicht zu hoch liegen, um beim Tempern des Fotoresistfilms eine Umordnung der Polymerketten erreichen zu können. Ein homogener Resistfilm weist eine höhere mechanische Festigkeit auf als ein Film mit einer schaum- oder schwammartigen Struktur, wie sie nach dem Verdampfen des Lösungsmittels zunächst erhalten wird. Beim Tempern lagern sich die Polymerketten zu einer dichteren Struktur um. Daher können während der Prozessierung des getemperten Resistfilms auch gasförmige Kontaminationen, die beispielsweise aus der Umgebungsluft eingetragen werden, nur in geringem Ausmaß in tiefere Lackschichten eindringen bzw. aus dem Lack abdampfen. Die Empfindlichkeit des Fotoresistfilms gegenüber Kontaminationen wird somit durch eine gute Filmqualität herabgesetzt und Standzeiteffekte nach der Belichtung zurückgedrängt. Die Glastemperatur des Polymers lässt sich beeinflussen, indem in der Polymerkette seitenständig Alkylgruppen oder Alkoxyalkenyloxygruppen vorgesehen werden. Bevorzugt umfasst der Fotoresist daher ein Polymer, das erhalten ist durch Copolymerisation zumindest
    eines ersten Comonomers, welches eine polymerisierbare Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung und eine katalytisch durch Säure spaltbare Gruppe aufweist, die nach ihrer Spaltung eine polare Gruppe freisetzt,
    eines zweiten Comonomers, welches eine polymerisierbare Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung und eine Ankergruppe zur nachträglichen Anknüpfung eines Nachverstärkungsagens aufweist, und
    eines dritten Comonomers, welches eine polymerisierbare Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung und eine Carboxylgruppe aufweist, die mit einer Alkylgruppe verestert ist, wobei in der Alkylgruppe auch ein oder mehrere Kohlenstoffatome durch Sauerstoff ersetzt sein können.
  • Mit dem ersten Comonomer wird also die bereits weiter oben beschriebene, durch Säure katalytisch spaltbare Gruppe in das Polymer eingeführt. Als erste Comonomere eignen sich beispielsweise ungesättigte Carbonsäuren, insbesondere (Meth)acrylsäure, deren Carboxylgruppe mit einer geeigneten Gruppe zu einer durch Säure katalytisch spaltbaren Gruppe verestert ist. Bevorzugt wird zum Beispiel (Meth)acrylsäure-tert.-butylester verwendet.
  • Über das zweite Comonomer werden die Ankergruppen in das Polymer eingeführt. Hierbei sind Carbonsäureanhydridgruppen als Ankergruppen besonders bevorzugt. Als zweite Comonomere werden daher bevorzugt ungesättigte Carbonsäureanhydride verwendet. Geeignete zweite Comonomere sind zum Beispiel Maleinsäureanhydrid, Itaconsäureanhydrid, Norbornencarbonsäureanhydrid, Cyclohexendicarbonsäureanhydrid oder Methacrylsäureanhydrid. Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind im Polymer ein Anteil von aus dem zweiten Comonomer gebildeten Wiederholungseinheiten durch Alkohol zu einem Halbester gespalten. Diese Alkoholyse wird bevorzugt nach Darstellung des Polymers durchgeführt. Für die Alkoholyse eignen sich kurzkettige Alkohole mit vorzugsweise 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, insbesondere Methanol oder Ethanol. Durch die aus dem Carbonsäureanhydrid entstandenen Carboxylgruppen erhöht sich die Polarität des Polymers, wodurch dieses besser auf einer Substratfläche haftet. Es lässt sich dadurch ein gleichmäßiger Film auf der Substratoberfläche erzeugen, wodurch Strukturen mit höherer Auflösung auf den Fotoresist projiziert werden können.
  • Über das dritte Comonomer werden seitenständige, über eine Estergruppe an die Polymerhauptkette angebundene Alkylgruppen bzw. Alkoxyalkylengruppen in das Polymer eingeführt. Durch das dritte Comonomer kann also die Glastemperatur des Polymers beeinflusst bzw. eingestellt werden. Das dritte Comono mer umfasst dazu Alkylgruppen. Um die Haftfähigkeit des Polymers auf einem Substrat zu erhöhen, können auch ein oder mehrere der Kohlenstoffatome der Alkylkette durch Sauerstoffatome ersetzt sein. Die seitenständigen Alkylgruppen umfassen bevorzugt mehr als 5 Kohlenstoffatome, insbesondere bevorzugt 5 bis 20 Kohlenstoffatome. Die Alkylgruppen können verzweigt sein, lineare Alkylgruppen sind jedoch bevorzugt. Die Seitengruppen werden als Ester ungesättigter Carbonsäuren, bevorzugt einfach ungesättigter Carbonsäuren, in die Polymerkette eingeführt. Einfach ungesättigt bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Carbonsäure zumindest eine polymerisierbare Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung aufweist. Geeignete Carbonsäuren sind beispielsweise Cyclohexencarbonsäuren, Norbornencarbonsäure, (Meth)acrylsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, Cyclohexendicarbonsäure, Norbornendicarbonsäure, sowie alle sauren Halbester der genannten Dicarbonsäuren mit beliebigen Alkoholen, wobei zumindest eine der Carboxylgruppen der Disäuren mit einer der oben beschriebenen Alkylgruppen verestert ist, welche zumindest 5 Kohlenstoffatome umfasst, wobei einzelne Kohlenstoffatome der Alkylgruppen auch durch Sauerstoffatome ersetzt sein können. Die sauren Halbester der Dicarbonsäuren lassen sich durch Alkoholyse der entsprechenden Säureanhydride mit geeigneten Alkoholen, beispielsweise n-Hexanol darstellen. Die freien Carboxylgruppen des sauren Halbesters können ggf. ebenfalls verestert werden, wobei hier auch kurzkettige Alkylgruppen, zum Beispiel Methyl- oder Ethylgruppen, in die Estergruppe eingeführt werden können. Sauerstoffatome lassen sich in die seitenständige Alkylgruppe einführen, indem beispielsweise die ungesättigten Carbonsäuren, aus welchen das dritte Comonomer hergestellt werden soll, mit Epoxiden umgesetzt werden. Nach Öffnung des Epoxids kann die freigesetzte Hydroxylgruppe verethert werden, beispielsweise mit einem entsprechenden Alkylhalogenid. Sowohl die Sauerstoffatome der Carboxylgruppe, wie auch die in der Alkylkette vorgesehenen Sauerstoffatome ermöglichen eine Ver besserung der Haftung des Polymers auf dem Substrat. Das Ausmaß, in dem die Glastemperatur des Polymers erniedrigt wird, kann durch die Kettenlänge der seitenständigen Alkylketten beeinflusst werden. Längere Alkylketten bewirken eine stärkere Erniedrigung der Glastemperatur. Auch bei der Darstellung sehr kleiner Strukturen, also z.B. von Stegen mit einer sehr geringen Breite von beispielsweise 65 nm bei einer Schichtdicke des Resistsfilms von bis zu 250 m wurde kein Kollaps des Reliefs bei der Entwicklung des belichteten Resists beobachtet.
  • Um die Ätzresistenz des Polymers im Sauerstoffplasma zu erhöhen, können bei der Herstellung des Polymers vierte Comonomere copolymerisiert werden, welche eine polymerisierbare Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung und eine siliziumhaltige Gruppe aufweisen. Durch die Einführung siliziumhaltiger Gruppen kann bereits ein erheblicher Anteil an Siliziumatomen in das Polymer eingeführt werden, welche beim Ätzen im Sauerstoffplasma in SiO2 umgewandelt werden. Ferner weisen derartige siliziumhaltige Comonomere meist eine Doppelbindung mit hoher Elektronendichte auf, so dass die Herstellung des Polymers durch radikalische Polymerisation einfacher abläuft und bessere Ausbeuten erhalten werden.
  • Die Herstellung des erfindungsgemäßen Polymers erfolgt nach üblichen Verfahren der radikalischen Polymerisation. Die Polymerisation kann in Lösung durchgeführt werden, oder auch in einem lösungsmittelfreien Reaktionssystem. Die radikalische Polymerisationsreaktion kann entweder durch hochenergetische Strahlung, beispielsweise UV-Strahlung, oder durch Zugabe eines Radikalstarters, wie Benzoylperoxid oder AIBN gestartet werden. Die Isolierung und Reinigung des Polymers erfolgt ebenfalls nach bekannten Verfahren, wie beispielsweise durch Ausfällen oder Umfällen.
  • Die Anteile der einzelnen Comonomere können innerhalb weiter Grenzen variiert und so auf die jeweilige lithographische Anwendung hin optimiert werden. Bevorzugt weist das erste Comonomer ein Anteil von 5 bis 70 Mol-%, das zweite Comonomer einen Anteil von 5 bis 70 Mol-%, das dritte Comonomer einen Anteil von 1 bis 40 Mol-% und das ggf. für die Synthese verwendete vierte Comonomer einen Anteil von 5 bis 70 Mol-% am Polymer auf.
  • Wegen ihrer hohen Reaktivität und ihrer kostengünstigen Verfügbarkeit sind Ester der (Meth)acrylsäure als drittes Comonomer besonders bevorzugt. Ein besonders bevorzugtes drittes Comonomer ist Ethoxyethylmethacrylat.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Polymer erhalten durch Copolymerisation von tert.-Butylmethacrylat, Maleinsäureanhydrid, Allyltrimethylsilan und Ethoxyethylmethacrylat.
  • Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Fotoresists lassen sich wegen dessen hoher Empfindlichkeit sehr feine Strukturen, welche eine hohe Dichte aufweisen, innerhalb von Zeiträumen darstellen, welche für eine industrielle Anwendung geeignet sind. Gegenstand der Erfindung ist daher auch ein Verfahren zur Strukturierung von Substraten, wobei
    ein Substrat bereitgestellt wird,
    auf dem Substrat eine Schicht des oben beschriebenen Fotoresists aufgetragen wird,
    die Schicht des Fotoresists auf eine Temperatur, die oberhalb der Glastemperatur des Polymers liegt, erwärmt wird, so dass ein Resistfilm erhalten wird,
    der Resistfilm abschnittsweise mit einem Ionenstrahl belichtet wird, wobei im Strahlengang zwischen Ionenquelle und der Schicht des Fotoresists eine Maske angeordnet ist, in welcher die Information über die abzubildende Struktur enthalten ist, so dass die Maske auf den Resistfilm abgebildet wird und ein belichteter Resistfilm mit einem aus Säure gebildeten latenten Bild erhalten wird,
    der belichtete Resistfilm getempert wird, so dass ein kontrastierter Resistfilm erhalten wird, in welchem in den belichteten Abschnitten die katalytisch durch Säure spaltbaren Gruppen gespalten sind und polare Gruppen am Polymer freigesetzt sind,
    der kontrastierte Resistfilm mit einem polaren alkalischen Entwickler entwickelt wird, so dass ein strukturierter Resist erhalten wird, mit Stegen und zwischen den Stegen angeordneten Gräben, in welchen das Substrat frei liegt und
    eine vom strukturierten Resist gebildete Struktur in das Substrat übertragen wird.
  • Der Fotoresist wird zunächst mit üblichen Techniken auf ein Substrat aufgebracht, zum Beispiel durch Aufschleudern, Aufsprühen oder Tauchverfahren. Bei der Strukturierung von Halbleitern wird ein Halbleitersubstrat verwendet, im Allgemeinen ein Siliziumwafer, der auch bereits Strukturierungsschritte durchlaufen haben kann und daher Strukturen oder mikroelektronische Bauelemente umfassen kann. Die aus dem Fotoresist hergestellte Schicht wird anschließend auf eine Temperatur erwärmt, die oberhalb der Glastemperatur des im Fotoresist enthaltenen Polymers liegt. Dabei wird aus dem Resist das Lösungsmittel ausgetrieben und Fehlstellen im Resistfilm durch ein Erweichen des Polymers ausgeheilt, so dass ein homogener Resistfilm erhalten wird. Der Resistfilm wird anschließend belichtet, wobei ein fokussierter Ionenstrahl verwendet wird. Im Strahlengang wird eine Maske angeordnet, in welcher die Information über die abzubildende Struktur enthalten ist. Die Maske umfasst dazu Öffnungen, die denjenigen Bereichen entsprechen, die auf der Schicht des Fotoresists belichtet werden sollen. Die Maske umfasst also im einfachsten Fall Öffnungen, die einem vergrößerten Abbild der abzubildenden Struktur entsprechen. Durch die Belichtung mit dem Ionenstrahl werden in den belichteten Bereichen aus dem Fotosäurebildner Protonen freigesetzt, welche die Spaltung der säurelabilen Schutzgruppen in den belichteten Bereichen katalysieren. Ferner wird die Fotobase in den belichteten Bereichen zersetzt. Durch die in erfindungsgemäßen Fotoresist enthaltene Kombination aus Triphenylsulfoniumperfluoralkansulfonat und Triphenylsulfoniumacetat weist der Fotoresist eine hohe Belichtungsempfindlichkeit auf, weshalb die Belichtungszeiten für die Belichtung mit dem Ionenstrahl sehr kurz gewählt werden können. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich daher sehr hohe Durchsätze verwirklichen. Der für die Belichtung verwendete Ionenstrahl kann an sich aus beliebigen Ionen erzeugt werden. Vorzugsweise werden jedoch Ionen gewählt, die keine Verunreinigung des Fotoresists bewirken. Bevorzugt werden daher Ionen aus Edelgasen erzeugt, da diese im Wesentlichen chemisch inert sind. Insbesondere bevorzugt wird der Ionenstrahl aus Heliumionen oder Argonionen gebildet. Die bei der Belichtung freigesetzte Säure bildet zunächst ein latentes Bild, d. h. die Verteilung der Säure im Fotoresist entspricht den belichteten Bereichen. Durch die Spaltung der säurelabilen Gruppen werden polare Gruppen am Polymer freigesetzt und das latente Säurebild damit in das Polymer eingeprägt. Zur Beschleunigung der Spaltung der säurelabilen Gruppen wird der belichtete Resistfilm getempert (PEB = post exposure bake). Das Polymer verändert seinen chemischen Charakter, d. h. es werden Bereiche im Resist ausgebildet, in denen das Polymer eine erhöhte Polarität aufweist. Im Fotoresist wird daher in der Fläche ein chemisches Profil erzeugt. Da das aus dem Fotosäurebildner freigesetzte Proton bei der Abspaltung der säurelabilen Schutzgruppen als Katalysator wirkt, kann mit einem freigesetzten Proton eine Vielzahl von säurelabilen Schutzgruppen gespalten werden. Dies führt zu einer stärkeren Kontrastierung des durch die Belichtung erzeugten latenten Bildes. Durch die Abspaltung der säurelabilen Schutzgruppen werden alkalilösliche Gruppen freigesetzt, wie Carboxylgruppen oder saure Hydroxylgruppen. Dies bewirkt, dass die Löslichkeit des Polymers im alkalischen wässrigen Entwickler in den belichteten und unbelichteten Bereichen des Fotoresists unterschiedlich ist. Wird der Resist daher mit einem alkalisch-wässrigen Entwickleragens, z. B. Tetramethylammoniumhydroxid, behandelt, werden nur die belichteten Bereiche vom Substrat abgelöst. Auf dem Substrat wird ein strukturierter Resist erhalten. Der strukturierte Resist kann nun als Maske verwendet werden, um ein unter dem strukturierten Resist angeordnetes Substrat zu strukturieren. Die Strukturierung des Substrats wird im Allgemeinen mit einem Ätzplasma durchgeführt, das selektiv nur das frei liegende Substrat abträgt, während der strukturierte Resist weitgehend unverändert auf dem Substrat verbleibt und dieses vor einem Abtrag durch das Plasma schützt.
  • Um in den belichteten Bereichen über die gesamte Schichtdicke eine ausreichende Säuremenge freisetzen zu können, wird die Schicht des Fotoresists meist dünn ausgeführt. Um eine genaue Fokussierung des Ionenstrahls auf der Oberfläche des Resistfilms zu gewährleisten, sollte diese nach Möglichkeit keine Unregelmäßigkeiten aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird daher auf das Substrat zunächst ein Bottomresist aufgetragen, auf welchen dann die Schicht des Fotoresists aufgebracht wird. Durch den Bottomresist können Unregelmäßigkeiten auf der Substratoberfläche ausgeglichen werden, so dass bei der Projektion der Maske auf die Resistoberfläche keine Verzerrungen des Abbilds entstehen. Dies ist beispielsweise vorteilhaft, wenn in ein Halbleitersubstrat bereits Bauelemente eingebracht worden sind und daher die Substratoberfläche nicht mehr eben ist. Der Bottomresist ist nicht lichtempfindlich. Durch die höhere Schichtdicke der aus Bottomresist- und Fotoresistschicht aufgebauten strukturierten Resists wird ferner eine bessere Beständigkeit gegen ein Plasma erreicht, mit welchem die Struktur in das Substrat übertragen wird. Wegen ihrer hohen chemischen Stabilität werden als Bottomresist bevorzugt Novolake verwendet.
  • Sofern die Ätzresistenz des strukturierten Resists nicht ausreichend ist, um eine Übertragung der Struktur in das Substrat zu erreichen, kann der strukturierte Resist mit Hilfe eines Nachverstärkungsagens chemisch nachverstärkt werden. Sind die Ankergruppen bereits in einer reaktionsfähigen Form im Polymer enthalten, beispielsweise als Carbonsäureanhydridgruppe, kann direkt auf den bereits strukturierten Resist das Nachverstärkungsagens aufgetragen werden. Liegen die Ankergruppen in geschützter Form vor, beispielsweise geschützt durch eine säurelabile Gruppe, werden diese zunächst freigesetzt. Dazu kann der strukturierte Resist beispielsweise flutbelichtet und anschließend getempert werden. Dabei werden nun auch in den unbelichteten Bereichen des Fotoresists die polaren Gruppen freigesetzt, welche dann als Ankergruppen für die Anknüpfung des Nachverstärkungsagens wirken. Als Nachverstärkungsagens können beispielsweise aromatische Verbindungen verwendet werden, die eine Erhöhung der Schichtdicke bewirken, so dass die Dauer, bis zu welcher der strukturierte Resist in einem Ätzplasma abgetragen ist, verlängert wird. Bevorzugt werden siliziumhaltige Nachverstärkungsagenzien verwendet, durch welche in einem Sauerstoffplasma ein SiO2-Film erzeugt werden kann, der die darunter liegenden Schichten, zum Beispiel einen Bottomresist, vor einem Abtrag durch das Sauerstoffplasma schützt.
  • Das Nachverstärkungsagens kann aus der Gasphase oder bevorzugt gelöst in einem geeigneten Lösungsmittel auf den strukturierten Resist aufgebracht werden.
  • Als basische Silylierreagentien kommen aminofunktionalisierte siliziumorganische Verbindungen in Betracht, wie etwa Aminosiloxane. Besonders geeignet sind beispielsweise kettenförmige Dimethylsiloxane mit endständigen Aminopropyleinheiten und 1 bis 50, vorzugsweise 2 bis 12 Siliziumatomen pro Molekül. Solche Nachverstärkungsagenzien werden zum Beispiel durch die folgenden allgemeinen Strukturformeln dargestellt.
  • Figure 00200001
  • An Stelle der Methylgruppen können auch andere Alkylgruppen im Aminosiloxan vorgesehen sein, beispielsweise Ethyl- oder Propylgruppen. Weitere Beispiele für Verstärkungsagenzien mit aminofunktionellen Gruppen lassen sich durch die folgenden allgemeinen Strukturformeln darstellen.
    Figure 00200002
    Figure 00210001
    wobei R1 = H, Alkyl, Aryl, Cycloalkyl,
    Figure 00210002
    und p = 1–20, m, n = 1–20.
  • Auch Silsesquioxane sind als Nachverstärkungsagenzien geeignet.
  • Wird das Nachverstärkungsagens in Lösung auf den Resist aufgebracht, sind geeignete Lösungsmittel beispielsweise Hexanol, Isopropanol, Heptan, Decan oder ein Gemisch aus wenigstens zwei dieser Lösungsmittel. Allgemein können aber alle gängigen nicht sauren oder nicht basischen Lösungsmittel oder deren Gemische verwendet werden, die in der Lage sind, die Komponenten des Nachverstärkungsagens einer klaren, homogenen und lagerstabilen Lösung aufzunehmen und die nicht bzw. nur in geringem Ausmaß mit den Ankergruppen des Polymers reagieren.
  • Die Reaktion des Nachverstärkungsagens mit den Ankergruppen des filmbildenden Polymers kann durch Reaktionsbeschleuniger verbessert werden. Als Reaktionsbeschleuniger kommen zur Quellung des strukturierten Resists und zur Stabilisierung der Reaktionsprodukte etwa Wasser, niedermolekulare Alkohole wie etwa Methanol oder Ethanol, sowie niedermolekulare Aldehyde und Ketone, wie etwa Aceton, in Betracht.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen näher erläutert.
  • Beispiel 1 – Synthese des Polymers
  • Das Polymer wird mittels radikalischer Polymerisation synthetisiert. Hierzu werden 20,5 g (209 mmol) Maleinsäureanhydrid, 23,8 g (167 mmol) tert.-Butylmethacrylat, 3,3 g (21 mmol) 2-Ethoxyethylmethacrylat, 2,4 g (21 mmol) Allyltrimethylsilan, 0,69 g (4,2 mmol) α,α'-Azoisobutyronitril als Radikalstarter und 0,34 g (1,7 mmol) Dodecylmercaptan als Kettenregulator in 40,0 g (50 ml) 2-Butanon gelöst und 3 Stunden unter Rückfluss zum Sieden erhitzt. Daraufhin werden 4,0 g (5 ml) Methanol zur partiellen Alkoholyse des Anhydrids zugegeben und die Reaktionslösung für weitere 24 Stunden unter Rückfluss zum Sieden erhitzt. Man lässt die Reaktionslösung auf Raumtemperatur abkühlen und fügt unter starkem Rühren 35,0 g (27,5 ml) 2-Propanol zu. Die erhaltene Lösung wird innerhalb von 30 Minuten unter sehr starkem Rühren in eine Lösung aus 10,5 g (13,1 ml) 2-Butanon, 337,0 g (429 ml) 2-Propanol und 329,0 g (329,0 ml) Wasser getropft. Hierbei fällt das Polymer als feines, weißes Pulver aus. Man lässt noch 30 Minuten rühren und saugt dann unter leicht vermindertem Druck über eine Fritte das Lösungsmittel ab. Der weiße Niederschlag wird in einer Lösung aus 16,0 g (20,0 ml) 2-Butanon, 111,0 g (141 ml) 2-Propanol und 100,0 g (100 ml) Wasser gewaschen und 72 Stunden bei 80°C im Hochvakuum getrocknet. Man erhält ca. 40 g (80 % d. Th.) feines, weißes Pulver als Reaktionsprodukt.
  • Beispiel 2 – Herstellung des Fotoresists
  • 4 Gew.-% des in Beispiel 1 erhaltenen Polymers werden mit bezogen auf das Polymer 1,7 Gew.-% Triphenylsulfoniumperfluoralkansulfonat und 0,8 Gew.-% Triphenylsulfoniumacetat in 96 Gew.-% 1-Methoxy-2-propylacetat gelöst.
  • Figure 00230001
  • Beispiel 3 – Prozessierung des Fotolacks
  • Auf einen Siliziumwafer wird für 20 Sekunden bei 2000 Umdrehungen pro Minute ein kommerzieller Fotolack (Novolak mit 2-Methoxypropylacetat als Lösungsmittel, TOK BLC001) als Bottomresist aufgebracht. Um das Lösungsmittel zu verdampfen, wird der Wafer anschließend für 90 Sekunden auf 110°C erhitzt. Um den Novolak zu vernetzen, wird der Wafer anschließend für 90 Sekunden auf 235°C erhitzt. Man erhält eine ca. 500 nm dicke Lackschicht, welche eine hohe chemische Resistenz aufweist. Auf den Bottomresist wird nun während 20 Sekunden bei 2000 Umdrehungen pro Minute der in Beispiel 2 erhaltene Fotoresist als Topresist aufgeschleudert. Zur Verdampfung des Lösungsmittels wird der Wafer anschließend für 60 Sekunden auf 140°C erhitzt. Da diese Temperatur oberhalb der Glasübergangstemperatur des Polymers liegt, wird eine sehr kompakte Anordnung der Polymermakromoleküle in der Resistschicht erhalten.
  • Mittels einer MIBL bzw. PDT-Belichtungsvorrichtung (IMS-Nanofabrication, A-1020 Wien, Schreygasse 3, Austria) wird der Fotolack mit Helium- bzw. Argonionen belichtet. Die Beschleunigungsspannung beträgt 75 keV, die Bestrahlungsdosis ca. < 2 μC/cm2. Anschließend wird der Wafer für 60 Sekunden auf 140°C erhitzt, um eine Spaltung der säurelabilen Gruppen durch die während der Bestrahlung mit Ionen erzeugten Protonen zu bewirken. Im folgenden Entwicklungsschritt werden die polaren Polymerketten bzw. Polymerfragmente mit einem wässrigen, alkalischen Entwickler herausgelöst. Die Entwicklungszeit beträgt 1 Minute. Anschließend wird 20 Sekunden lang mit Wasser gespült und die Waferoberfläche anschließend mit Stickstoff trocken geblasen. Für die Entwicklung wird eine kommerziell erhältliche 2,38 Gew.-%-ige alkalische Lösung von Tetramethylammoniumhydroxid in Wasser verwendet (TMA 238 WA, JSR). Es werden bis zu 100 nm feine Strukturen (L/S, 1 : 1 pitch) erhalten.
  • Fotoresists, die analog zu den oben beschriebenen Beispielen hergestellt werden, zeigen eine Empfindlichkeit von < 4 μC/cm2 und eine Auflösung von ≤90 nm.

Claims (15)

  1. Fotoresist für die Ionenprojektions-Lithographie, welcher zumindest umfasst: Ein Polymer, das säurelabile Gruppen aufweist, die unter katalytischer Einwirkung von Säure gespalten werden und polare Gruppen freisetzen, die eine Erhöhung der Löslichkeit des Polymers in wässrigen alkalischen Entwicklern bewirken, ein Lösungsmittel und ein Gemisch aus einer Fotosäure der Formel (I)
    Figure 00250001
    wobei n eine ganze Zahl zwischen 1 und 10 ist und Triphenylsulfonium-acetat als Fotobase.
  2. Fotoresist nach Anspruch 1, wobei bezogen auf das Polymer die Fotosäure in einem Anteil von 1 bis 10 Gew.-% und die Fotobase in einem Anteil von 0,1 bis 2 Gew.-% enthalten ist.
  3. Fotoresist nach Anspruch 1 oder 2, wobei das molare Verhältnis der Fotosäure und der Fotobase zwischen 12 : 1 und 8 : 1 gewählt ist.
  4. Fotoresist nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Polymer Ankergruppen für die nachträgliche Anknüpfung eines Nachverstärkungsagens aufweist.
  5. Fotoresist nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Polymer erhalten ist durch Copolymerisation zumindest eines ersten Comonomers, welches eine polymerisierbare Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung und eine katalytisch durch Säure spaltbare Gruppe aufweist, die nach ihrer Spaltung eine polare Gruppe freisetzt, eines zweiten Comonomers, welches eine polymerisierbare Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung und eine Ankergruppe zur nachträglichen Anknüpfung eines Nachverstärkungsagens aufweist, und eines dritten Comonomers, welches eine polymerisierbare Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung und eine Carboxylgruppe aufweist, die mit einer Alkylgruppe verestert ist, wobei in der Alkylgruppe auch ein oder mehrere Kohlenstoffatome durch Sauerstoff ersetzt sein können.
  6. Fotoresist nach Anspruch 5, wobei bei der Copolymerisation ein viertes Comonomer copolymerisiert wird, welches eine polymerisierbare Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung und eine siliziumhaltige Gruppe aufweist.
  7. Fotoresist nach Anspruch 5 oder 6, wobei das erste Comonomer einen Anteil von 5 bis 70 Mol-%, das zweite Comonomer einen Anteil von 5 bis 70 Mol-%, das dritte Comonomer einen Anteil von 1 bis 20 Mol-% am Polymer aufweist und das ggf. copolymerisierte vierte Comonomer einen Anteil von 5 bis 70 Mol-% aufweist.
  8. Fotoresist nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei das dritte Comonomer ein Alkylester der (Meth)acrylsäure ist.
  9. Fotoresist nach einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei das dritte Comonomer Ethoxyethylmethacrylat ist.
  10. Fotoresist nach einem der Ansprüche 5 bis 9, wobei das zweite Comonomer ein Carbonsäureanhydrid ist, und ein Anteil von aus dem zweiten Comonomer gebildeten Wiederholungseinheiten durch Alkohol zu einem Halbester gespalten ist.
  11. Fotoresist nach einem der Ansprüche 5 bis 10, wobei das Polymer erhalten ist durch Copolymerisation von tert.-Butylmethacrylat, Maleinsäureanhydrid, Allyltrimethylsilan und Ethoxyethylmethacrylat.
  12. Verfahren zur Strukturierung von Substraten, wobei ein Substrat bereitgestellt wird, auf dem Substrat eine Schicht eines Fotoresists gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 aufgetragen wird, die Schicht des Fotoresists auf eine Temperatur erwärmt wird, die oberhalb der Glastemperatur des Polymers liegt, so dass ein Resistfilm erhalten wird, der Resistfilm abschnittsweise mit einem Ionenstrahl belichtet wird, wobei im Strahlengang zwischen Ionenquelle und der Schicht des Fotoresists eine Maske angeordnet ist, in welcher die Information über die ist, in welcher die Information über die abzubildende Struktur enthalten ist, so dass die Maske auf den Resistfilm abgebildet wird und ein belichteter Resistfilm mit einem aus Säure gebildeten latenten Bild erhalten wird, der belichtete Resistfilm getempert wird, so dass ein kontrastierter Resistfilm erhalten wird, in welchem in den belichteten Abschnitten die katalytisch durch Säure spaltbaren Gruppen gespalten sind und polare Gruppen am Polymer freigesetzt sind, der kontrastierte Resistfilm mit einem polaren alkalischen Entwickler entwickelt wird, so dass ein strukturierter Resist erhalten wird, mit Stegen und zwischen den Stegen angeordneten Gräben, in welchen das Substrat frei liegt, und eine vom strukturierten Resist gebildete Struktur in das Substrat übertragen wird.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei auf das Substrat zunächst eine Schicht eines Bottomresists aufgetragen wird und auf die Schicht des Bottomresists der Fotoresist aufgebracht wird.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, wobei auf den strukturierten Resist ein Nachverstärkungsagens gegeben wird, welches eine reaktive Gruppe aufweist, die an die Ankergruppen des Polymers gebunden wird.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei der Ionenstrahl aus Heliumionen oder Argonionen gebildet wird.
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