DE10243268A1 - Verfahren zum Regeln der Aufladung einer Brennkraftmaschine - Google Patents

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Abstract

Es wird ein Verfahren zum Regeln der Aufladung einer Brennkraftmaschine vorgeschlagen, das ohne Adaptionsoffset auskommt. Dabei wird aus der Regelabweichung zwischen einem Sollwert einer Betriebskenngröße der Brennkraftmaschine und einem Istwert dieser Betriebskenngröße eine Stellgröße erzeugt, die mindestens einen von einem Integralregler gelieferten Anteil aufweist. Für den Integral-Anteil wird ein Grenzwert vorgegeben, der aus mehreren Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine ermittelt wird. Der Grenzwert wird adaptiert, indem eine erste der zur Ermittlung des Grenzwertes verwendeten Betriebskenngrößen adaptiv in Abhängigkeit von einer zweiten Betriebskenngröße bestimmt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln der Aufladung einer Brennkraftmaschine, wobei aus der Regelabweichung zwischen einem Sollwert einer Betriebskenngröße der Brennkraftmaschine und einem Istwert dieser Betriebskenngröße eine Stellgröße erzeugt wird, die mindestens einen von einem Integralregler gelieferten Anteil aufweist, und für den Integral-Anteil ein Grenzwert vorgegeben wird, der aus mehreren Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine ermittelt wird.
  • Ein derartiges Verfahren ist aus der DE 197 12 861 A1 bekannt. Dort wird ein Verfahren zum Regeln der Aufladung einer Brennkraftmaschine vorgeschlagen, wobei aus der Regelabweichung zwischen einem Soll-Ladedruck und dem Ist-Ladedruck eine Stellgröße erzeugt wird, die mindestens einem von einem Integralregler gelieferten Anteil aufweist, und für den Integral-Anteil ein Grenzwert vorgegeben wird, der aus einem von mehreren Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine abhängigen Grundwert und einem diesem überlagerten Korrekturwert ermittelt wird. Weiterhin wird der Korrekturwert adaptiv in Abhängigkeit von der Drehzahl bestimmt, wobei mehrere Drehzahlbereiche vorgegeben sind. Der adaptierte Korrekturwert wird schrittweise verringert, wenn die Regelabweichung kleiner als eine Schwelle ist und der Integral-Anteil kleiner als der aktuelle Grenzwert ist. Der adaptierte Korrekturwert wird schrittweise vergrößert, wenn die Regelabweichung größer Null ist und der Integral-Anteil gleich oder größer als der aktuelle Grenzwert ist.
  • Die Stellgröße für den Lader setzt sich zusammen aus einem Proportional-, einem Differential-, und einem Integral-Anteil. Der Integral-Anteil wird sowohl im stationären als auch im dynamischen Betrieb der Brennkraftmaschine begrenzt. Der Grenzwert des Integral-Anteils im dynamischen Betrieb besteht aus einem Grundwert, der in Abhängigkeit von Betriebskenngrößen aus Kennlinien entnommen wird und einem dem Grundwert überlagerten Konekturwert. Der Konekturwert wird in Abhängigkeit von der Ladelufttemperatur, dem Umgebungsdruck und der Drehzahl der Brennkraftmaschine adaptiert.
  • Aus der DE 198 12 843 A1 ist ein Verfahren zur Ladedruckregelung einer Brennkraftmaschine bekannt, wobei aus der Regelabweichung zwischen einem Soll-Ladedruck und Ist-Ladedruck eine Stellgröße für ein Stellglied erzeugt wird, das auf den über die Turbine eines Abgasturboladers geführten Abgasstrom einwirkt. Die Stellgröße oder eine oder mehrere die Stellgröße bildende andere Größe(n) in einem Kennfeld wird (werden) auf solche Werte transformiert, daß nach der Transformation zwischen der Stellgröße und der Regelgröße – dem Ladedruck – ein zumindest annähernd linearer Zusammenhang besteht.
  • Die sich ergebende Charakteristik der Ladedruckregelstrecke kann mit einer Gerade und einem Offset in Form des sogenannten Grundladedruckes beschrieben werden. Dieser Grundladedruck ist eine ungewollte (negative) Eigenschaft des beispielsweise bei Benzinmotoren üblichen Waste Gate Stellers infolge der Versorgung mit Überdruck aus dem Ladedruck. Der Grundladedruck ist für beliebige Brennkraftmaschinen, also beispielsweise für Otto- und Dieselmotoren, die unterste Stellgrenze (0% Tastverhältnis) der Ladedruckregelung und wird innerhalb der Motorsteuerung modelliert.
  • Bisher werden die Adaptionswerte für den Grenzwert in Form eines Offsetwertes auf Tastverhältnisebene gebildet. Dieser Adaptionsoffset wird in über der Motordrehzahl adressierbar abgelegten Zellen abgespeichert.
  • Die Begrenzung des Integral-Anteils hat u.a. die Aufgabe reglerbedingte Überschwinger im Ladedruck zu vermeiden. Dazu wird abhängig vom relativen Solladedruck, der gleich dem absoluten Ladedruck minus dem Grundladedruck ist, und der Motordrehzahl ein applizierter Stellgrößenbedarf ermittelt. Dieser Tastverhältniswert wird neben der erwähnten adaptiven Konektur auch mit Ladelufttemperatur und Warmlaufeingriffen konigiert.
  • Problematisch bei dieser Strategie ist, dass bei Ladedrucksollwerten unterhalb des Grundladedruckes konstant der o.g. Adaptionsoffset ausgegeben wird, was bei stark po sitiven Adaptionswerten zu einer zu hoch liegenden Begrenzung des Integral-Anteils mit entsprechenden Überschwingern im Ladedruck führen kann.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, dass der Grenzwert adaptiert wird, indem eine erste der zur Ermittlung des Grenzwertes verwendeten Betriebskenngrößen adaptiv in Abhängigkeit von einer zweiten Betriebskenngröße bestimmt wird. Auf diese Weise wird die Adaption des Grenzwertes von der Ebene der Stellgröße, beispielsweise des Tastverhältnisses, auf die Ebene der ersten Betriebskenngröße, beispielsweise einer Regelgröße, die zur Ermittlung des Grenzwertes verwendet wird, verlagert. Somit kann der Adaptionsoffset des Grenzwertes entfallen. Somit lassen sich die genannten Überschwinger vermeiden.
  • Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erste Betriebskenngröße aus einem von wenigstens einer dritten Betriebskenngröße der Brennkraftmaschine abhängigen Grundwert und einem diesem überlagerten Korrekturwert ermittelt wird, wobei der Korrekturwert adaptiv in Abhängigkeit der zweiten Betriebskenngröße bestimmt wird. Auf diese Weise läßt sich die Adaption des Grenzwertes besonders einfach und wenig aufwändig realisieren und auf die Adaption des Korrekturwertes beschränken.
  • Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der adaptierte Korrekturwert schrittweise verringert wird, wenn die Regelabweichung kleiner als eine Schwelle ist und der Integral-Anteil kleiner als der aktuelle Grenzwert ist, und dass der adaptierte Korrekturwert schrittweise vergrößert wird, wenn die Regelabweichung größer Null ist und der Integral-Anteil gleich oder größer als der aktuelle Grenzwert ist. Mit einem so gebildeten Korrekturwert für den Grenzwert des Integral-Anteils können starke Überschwinger bei der Ladedruckregelung vermieden und trotzdem ein schnelles Einschwingverhalten des Reglers erreicht werden. Vor allem bei sehr leistungsstarken Fahrzeugen, die oft im dynamischen Betrieb gefahren werden, bewirkt das erfindungsgemäße Verfahren wegen seiner guten Adaptionsfähigkeit des Grenzwertes für den Integral-Anteil der Stellgröße, ein ausgezeichnetes Regelverhalten der Ladedruck-Regelung. Mit dem Verfahren der Erfindung werden Toleranzen im Regelkreis zuverlässig beherrscht.
  • Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn der Grundwert des Grenzwertes in Abhängigkeit der zweiten Betriebskenngröße und einer die aktuellen Umgebungsbedingungen charakterisierenden Größe aus Kennfeldern hergeleitet wird.
  • Erfahrungen zeigen, dass Tastverhältnisabweichungen im Ladebereich im wesentlichen auf Änderungen des Grundladedruckes zurückzuführen sind. Diese Änderungen können je nach Motordrehzahl deutlich unterschiedlich ausfallen, so daß hier eine drehzahlabhängige Adaption sinnvoll erscheint.
  • Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird nachfolgend die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 ein Blockschaltbild eines Motors mit einer Ladedruckregelung,
  • 2 ein Funktionsdiagramm eines Ladedruck-Reglers,
  • 3 ein Funktionsdiagramm zur Ermittlung von Regelparametern,
  • 4 ein Funktionsdiagramm zur Ermittlung eines Grenzwertes für einen Integral-Anteil einer Ladedruck-Stellgröße und
  • 5 ein Funktionsdiagramm zur Ermittlung eines Korrketurwertes für eine erste Betriebskenngröße,
  • 6 ein Funktionsdiagramm zur drehzahlabhängigen Adaption des Korrekturwertes,
  • 7 eine Regelkennlinie und
  • 8 einen Verlauf eines Integral-Anteils über einem relativen Soll-Ladedruck.
  • Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
  • Die 1 zeigt eine Brennkraftmaschine 10 mit einem Saugrohr 12 und einem Abgaskanal 13. Im Saugrohr 12 befinden sich eine Drosselklappe 14 und ein Sensor 15 zur Erfassung des Öffnungswinkels α der Drosselklappe 14. Außerdemn ist im Saugrohr 12 abstromseitig der Drosselklappe 14 ein Drucksensor 16 zur Erfassung des Ist-Ladedrucks pvdk angeordnet. An der Brennkraftmaschine 10 ist ein Drehzahlsensor 17 zur Erfassung der Motordrehzahl nmot angebracht. Die Brennkraftmaschine 10 ist mit einem Turbolader ausgestattet, wobei eine Abgasturbine 18 im Abgaskanal 13 und ein Verdichter 19 im Saugrohr 12 angeordnet sind. Der Verdichter 19 wird über eine Welle 11 (durch eine strichlierte Linie angedeutet) von der Abgasturbine 18 angetrieben. Die Abgasturbine 18 ist in bekannter Weise von einer Bypass-Leitung 20 überbrückt, in der ein Bypass-Ventil 21 angeordnet ist. Das Bypass-Ventil 21 wird in bekannter Weise über eine federbelastete Druckdose in Verbindung mit einem elektropneumatischen Taktventil angesteuert. Die federbelastete Druckdose mit dem elektropneumatischen Taktventil ist in der 1 durch den Block 22 symbolisiert.
  • Ein weiter unten noch näher beschriebener Regler 23, der als Eingangssignale den Drosselklappenöffnungswinkel α, den gemessenen Ist-Ladedruck pvdk und die Motordrehzahl nmot erhält, erzeugt eine Stellgröße ldtv für das Bypass-Ventil 21. Genauer gesagt steuert die Stellgröße ldty als pulsbreitenmoduliertes Signal das elektropneumatische Taktventil, das seinerseits den Druck für die federbelastete Druckdose erzeugt, welche wiederum auf das Bypass-Ventil einwirkt. Der Abgasstrom über die Turbine 18 kann auch durch Verändern der Turbinengeometrie gesteuert werden.
  • Nachfolgend wird anhand der 2 bis 6 ein Beispiel für einen Regler 23 beschrieben. Es handelt sich dabei um einen PID-Regler. Es kann aber auch jeder andere Reglertyp verwendet werden.
  • Wie dem Funktionsdiagramm in 2 zu entnehmen ist, wird aus einem Kennfeld KFLDPS in Abhängigkeit von der Motordrehzahl nmot und der Drosselklappenstellung α ein Soll-Ladedruck psoll herausgelesen. Außerdem wird mit einem Drucksensor vor der Drosselklappe der Ist-Ladedruck pvdk gemessen. In einem Verknüpfungspunkt V1 wird die Differenz zwischen dem Soll-Ladedruck plsoll und dem Ist-Ladedruck pvdk bestimmt. Diese Differenz wird als Regelabweichung lde bezeichnet. Liegt die Bedingung B_ldr für eine Aktivierung der Ladedruckregelung vor, so wird ein Schalter S1 an den Ausgang des Verknüpfungspunktes V1 gelegt, so daß am Ausgang des Schalters S1 als Regelabweichung lde die genannte Differenz zwischen dem Soll-Ladedruck plsoll und dem Ist-Ladedruck pvdk anliegt. Ist die Ladedruckregelung nicht aktiv, die Bedingung B_ldr also nicht gegeben, liegt der Schalter S1 auf 0.0. Die Regelabweichung lde ist in diesem Fall also Null.
  • Ein Schwellenwertentscheider SE1 legt an den S-Eingang eines RS-Flip-Flops FF eine logische 1, wenn die Regelabweichung lde eine Schwelle UMDYLDR übersteigt. Der R-Eingang des RS-Flip-Flops FF ist mit dem Ausgang eines Komparators K1 verbunden. Dieser Komparator K1 gibt eine logische 1 ab, wenn die Regelabweichung lde kleiner oder gleich 0.0 ist. Unter den genannten Bedingungen liegt am Ausgang Q des RS-Flip-Flops FF eine logische 1 an, wenn die Regelabweichung lde die Schwelle UMDYLDR übersteigt, das heißt ein Übergang vom stationären in den dynamischen Betrieb erfolgt. Falls am R-Eingang des RS-Flip-Flops FF eine logische 1 anliegt, das heißt die Regelabweichung lde kleiner 0 ist (der Ist-Ladedruck ist größer als der Soll-Ladedruck), so wird das Flip-Flopp FF zurückgesetzt und an seinem Ausgang Q liegt eine logische 0 an. Das Ausgangssignal B_lddy am Q-Ausgang des Flip-Flops FF gibt an, ob dynamischer Betrieb (logische 1) oder stationärer Betrieb (logisch 0) gegeben ist.
  • Im Funktionsblock R1 werden in Abhängigkeit von der Betriebsbedingung B lddy und der Motordrehzahl nmot ein Proportional- ldrkp, ein Differential- ldrkd und ein Integral-Regelparameter ldrki ermittelt. Die Bestimmung der Reglerparameter ldrkp, ldrkd, ldrki im Funktionsblock R1 wird weiter unten anhand von 3 noch beschrieben.
  • Durch Produktbildung des Proportional-Reglerparameters ldrkp mit der Regelabweichung lde im Multiplizierer V2 entsteht ein Proportional-Anteil ldpty für die Stellgröße ldty des Turboladers.
  • Ein Differential-Anteil ldrdtv zur Stellgröße ldty resultiert aus der Produktbildung im Multiplizierer V3 zwischen dem Differential-Regelparameter ldrkd und der Ablage zwischen der aktuellen Regelabweichung lde und der einen Zeittakt (ca. 50 ms) zuvor ermittelten Regelabweichung lde(i–1). Die Differenz zwischen der aktuellen Regelabweichung lde und der zuvor bestimmten Regelabweichung lde(i–1) wird im Verknüpfungs punkt V4 gebildet. Ein Verzögerungsglied VZ1 liefert die um einen Zeittakt verzögerte Regelabweichung lde(i–1).
  • Der Integral-Anteil ldity zur Stellgröße ldty wird von einem Integrator INT gebildet, welcher das Produkt aus dem Integral-Regelparameter ldrki und der verzögerten Regelabweichung lde(i–1) berechnet und dieses Produkt dem im vorhergehenden Zeittakt bestimmten Integral-Anteil lditv(i–1) überlagert.
  • Im Verknüpfungspunkt V5 werden schließlich der Proportional-Anteil ldptv, der Differential-Anteil ldrdtv und der Integral-Anteil ldity addiert, woraus die Stellgröße ldtv für ein Bypass-Ventil des Turboladers resultiert.
  • Der Integral-Anteil ldity wird nach oben hin begrenzt, um Überschwinger bei der Regelung des Ladedrucks zu vermeiden. Der Grenzwert ldimx für den Integral-Anteil ldity wird in einem Schaltblock R2, der weiter unten anhand von 4 beschrieben wird, ermittelt und zwar in Abhängigkeit von der Regelabweichung lde, dem Integral-Anteil lditv, dem Soll-Ladedruck plsol, der Motordrehzahl nmot und dem Verhältnis zwischen der Sollfüllung und der Maximalfüllung der Zylinder vrlsol.
  • Der in 3 dargestellte Funktionsblock R1 enthält drei von der Motordrehzahl nmot abhängige Kennlinienfelder LDRQIDY, LDRQIST und LDRQ2DY. Liegt die Bedingung für dynamischen Betrieb B_lddy an, so wird vom Schalter S2 der Integral-Reglerparameter ldrki aus der Kennlinie LDRQIDY für dynamischen Betrieb an den Ausgang durchgeschaltet. Vom Schalter S3 wird aus der Kennlinie LDRQ2DY der Differential-Reglerparameter ldrkd an den Ausgang durchgeschaltet. Der Proportional-Reglepparameter ldrkp entsteht durch Differenzbildung im Verknüpfungspunkt V6 zwischen einem Festwert LDRQOD, der von einem Schalter S4 an den Verknüpfungspunkt V6 geschaltet wird, und dem Differential-Reglerparameter ldrkd. Ist die Bedingung B_lddy für dynamischen Betrieb nicht gegeben, sondern befindet sich die Maschine im Stationärbetrieb, dann wird der Integral-Reglerparameter ldrki aus der Kennlinie LDRQIST entnommen; dementsprechend liegt jetzt der Schalter S2 an der Kennlinie LDRQIST. Der Differential-Reglerparameter ldrkd wird über den Schalter SR3 auf 0.0 gelegt, und der Proportional-Reglerparameter ldrkp wird vom Schalter S4 auf einen Festwert LDRQOS gesetzt. Die Festwerte LDRQOD, LDRQOS und die Kennlinien LDRQIDY, LDRQIST und LDRQ2DY werden durch Versuche am Motorprüfstand so appliziert, daß die Laderegelung im dynamischen und stationären Betriebszustand optimiert ist.
  • In 4 ist der Funktionsblock R2 dargestellt, welcher aus der Motordrehzahl nmot, dem Soll-Ladedruck plsol, einem korrigierten Grundladedruck plgruk, der Regelabweichung lde, dem Verhältnis von Sollfüllung zu Maximalfüllung der Zylinder vrlsol und dem Integral-Anteil ldity der Stellgröße den Grenzwert ldimx für den Integral-Anteil ldity ableitet.
  • Ein relativer Soll-Ladedruck plsolr setzt sich zusammen aus einem Grundwert, dem absoluten Soll-Ladedruck plsol und einem diesem im Verknüpfungspunkt V20 negativ überlagerten Korrekturwert plgruk, dem korrigierten Grundladedruck. Ein Vorsteuerwert ldimxr des Grenzwertes ldimx wird in Abhängigkeit der Drehzahl nmot und des relativen Soll-Ladedrucks plsolr aus einem Kennfeld KFLDIMX hergeleitet. Zusätzlich kann dem Vorsteuerwert ldimxr im Verknüpfungspunkt V9 noch ein fest vorgegebener Wert LDDIMX hinzuaddiert werden. Dieser Wert LDDIMX entspricht einem kleinen Bruchteil (ca. 0...5%) des Grenzwertes Idimx, der sicherstellt, daß dieser kleine Wert auf keinen Fall unterschritten wird. Ist der aktuelle Integral-Anteil größer als der Grenzwert ohne den einen Sicherheitsabstand darstellenden Wert LDDIMX, so kann auch ohne Anheben des Grenzwertes der Ladedruck spontan geregelt werden, sofern die auszuregelnde Ladedruckabweichung keine größeren Werte als LDDIMX bedingt.
  • Durch den Vorsteuerwert ldimxr ist eine Semivorsteuerung in Form einer variablen Minimum- und Maximum-Begrenzung des Integral-Anteils realisierbar. Die Bildung der Minimum- und der Maximum-Begrenzung erfolgt durch additive Korrektur mittels eines festgelegten Tastverhältniswertes, der negativ für die Minimum-Begrenzung durch einen Begrenzungswert LDDIMNN bzw. positiv für die Maximum-Begrenzung durch den Begrenzungswert LDDIMXN vom Vorsteuerwert Idimxr abweicht, so dass um diesen Vorsteuerwert ldimxr innerhalb der Minimum-/Maximum-Begrenzung ein Arbeitsbereich des Integral-Anteils festgelegt wird. Im beschriebenen Beispiel nach 4 kann die Maximum-Begrenzung beispielhaft durch den Wert LDDIMX realisiert werden, so dass sich als oberer Grenzwert für den Integral-Anteil der Grenzwert ldimx ergibt. Der Wert LDDIMX entspricht dann dem Begrenzungswert LDDIMXN für die Maximum-Begrenzung. Entsprechend kann ein unterer Grenzwert Idimn für den Integral-Anteil gebildet werden, indem vom Vorsteuerwert ldimxr der Begrenzungswert LDDIMNN abge zogen wird. Dies ist jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit in den Figuren nicht dargestellt.
  • Eine Begrenzungsstufe BG1 begrenzt den Grenzwert ldimx auf einen vorgebbaren Wert TVLDMX, der beispielsweise 95% des Tastverhältnisses der Stellgröße für die Ladedruckregelung entspricht.
  • Ein aktueller Korrekturwert dplguldia für den Grundladedruck plgruk erscheint am Ausgang eines Summierers SU. In diesem Summierer SU wird der an seinem Eingang 1 anliegende Korrekturwert unter gewissen Bedingungen entweder schrittweise verkleinert oder schrittweise vergrößert.
  • Damit eine schrittweise Verringerung des Korrekturwertes im Summierer SU vorgenommen wird, sind folgende Bedingungen zu erfüllen:
    Die Laderegelung muß aktiv sein, das heißt die Bedingung B_ldr muß gesetzt sein, und es darf der aktuelle Grenzwert ldimx nicht am oberen oder unteren Ende der Begrenzungsstufe BG1 liegen. Beide Informationen liegen an den Eingängen eines UND-Gatters AN1 an, das eine logische 1 an ein weiteres UND-Gatter AN2 abgibt, wenn die genannten zwei Bedingungen erfüllt sind. Eine weitere Bedingung besteht darin, daß der Betrag der Regelabweichung lde kleiner einer Schwelle LDEIA sein muß. Dazu wird die Regelabweichung lde einem Betragsbilder BB und anschließend einem Schwellenwertentscheider SE2 zugeführt, der an seinem Ausgang eine logische 1 an das UND-Gatter AN2 abgibt, wenn der Betrag der Regelabweichung lde unterhalb der Schwelle LDEIA liegt. Diese Schwelle LDEIA ist nahezu 0.
  • Weiterhin wird in einem Schwellwertentscheider SE3 überprüft, ob das Verhältnis der Sollfüllung zur Maximalfüllung der Zylinder vrlsol oberhalb einer Schwelle LDRVL liegt. Ist das der Fall, ist Vollastbetrieb der Maschine gegeben und der Schwellenwertentscheider SE3 gibt eine logische 1 an einen Eingang des UND-Gatters AN2 ab.
  • Als letzte Bedingung wäre noch zu erfüllen, daß der Integral-Anteil ldity kleiner als der Grenzwert ldimx ist. Ein Komparator K2 vergleicht dementsprechend den Integral-Anteil lditv an der Stellgröße und den Grenzwert ldimx vor dem Verknüpfungspunkt V9. Am Ausgang des Komparators K2 erscheint eine logische 1, wenn der Integral-Anteil ldity größer als der Vorsteuerwert Idimxr ist. Über einen Inverter NOT gelangt das Ausgangs signal des Komparators K2 an einen Eingang des UND-Gatters AN2. An diesem Eingang des UND-Gatters AN2 liegt also eine logische 1 an, wenn der Integral-Anteil lditv kleiner als der Grenzwert ldimx ist.
  • Wenn alle genannten Bedingungen erfüllt sind, liegt am Ausgang des UND-Gatters AN2 eine logische 1. Diese Bedingung B_ldimxn für eine negative schrittweise Nachführung des Korrekturwertes im Summierer SU wird in einem Verzögerungsglied VZ2 um eine feste Entprellzeit TLDIAN verzögert an einen Schalter SS und an ein ODER-Gatter OR1 geführt. Ist die Bedingung B ldimxn für eine negative schrittweise Nachführung des Korrekturwertes gegeben, so verbindet der Schalter SS den Eingang 4 des Summierers SU mit einem Festwertspeicher SP1, in dem die Schrittweite LDDIAN für die negative Nachführung des Korrekturwertes abgelegt ist. Ist die Bedingung B_ldimxn nicht erfüllt (entspricht einer logischen 0 am Ausgang des UND-Gatters AN2), so schaltet der Schalter SS auf einen Speicher SP2 um, in dem die Schrittweite LDDIAP für eine positive Nachführung des Korrekturwertes abgelegt ist.
  • Für eine schrittweise positive Nachführung des Korrekturwertes sind folgende drei Bedingungen zu erfüllen:
    • – Wie schon bei der negativen schrittweisen Nachführung muß, wie vorangehend beschrieben, am Ausgang des UND-Gatters AN1 eine logische 1 anliegen.
    • – Außerdem muß die Regelabweichung lde größer 0 sein, wobei schon eine sehr kleine Abweichung von 0 ausreicht. Ein Schwellenwertentscheider SE4 erzeugt an seinem Ausgang eine logische 1, wenn diese Bedingung erfüllt ist.
    • – Schließlich muß der aktuelle Integral-Anteil ldity der Stellgröße größer sein als der aktuelle Grenzwert Idimx. Wie schon zuvor beschrieben, wird diese Bedingung mit dem Komparator K2 überprüft.
  • Sowohl der Ausgang dieses Komparators K2 als auch der Ausgang des Schwellenwertentscheiders SE4 als auch der Ausang des UND-Gatters AN1 sind an ein UND-Gatter AN3 gelegt. An seinem Ausgang liegt eine logische 1 an, wenn die drei zuvor genannten Bedingungen erfüllt sind.
  • Das Ausgangssignal des UND-Gatters AN3, die Bedingung B_ldimxp für die schrittweise positive Nachführung des Korrekturwertes, wird über ein Verzögerungsglied VZ3 geführt, dessen Verzögerungszeit gleich einer Entprellzeit ist, die aus einer von der Motordrehzahl nmot abhängigen Kennlinie TLDIAPN entnommen wird. Die Bedingung B_ldimxn für die negative schrittweise Nachführung des Korrekturwertes und die Bedingung B_ldimxp für die positive schrittweise Nachführung liegen beide an den Eingängen des OR-Gatters OR1 an. Sein Ausgangssignal, das an dem Eingang 2 des Summierers SU anliegt, signalisiert dem Summierer SU, ob eine positive oder negative schrittweise Nachführung des an seinem Eingang 1 anliegenden Korrekturwertes vorgenommen werden soll.
  • Der am Ausgang des Summierers SU anliegende Korrekturwert dplguldia wird auch einem Eingang 5 eines Funktionsblocks AS zugeführt, in dem eine Adaption des Korrekturwertes erfolgt. Diese Adaptionn wird nur dann vorgenommen, wenn zum einen Vollastbetrieb der Maschine gegeben ist und zum anderen die Bedingung für eine positive oder eine negative schrittweise Nachführung des Korrekturwertes erfüllt ist. Eine Information über den Vollastbetrieb kann am Ausgang des oben beschriebenen Schwellenwertentscheiders SE3 abgegriffen werden. Die Information darüber, ob eine positive oder schrittweise Nachführung des Korrekturwertes erfolgt, kann dem Ausgangssignal des ODER-Gatters OR1 entnommen werden. Sowohl das Ausgangssignal des Schwellenwertentscheiders SE3 als auch das Ausgangssignal des ODER-Gatters OR1 werden den Eingängen eines UND-Gatters AN4 zugeführt. Bei Erfüllung der beiden genannten Bedingungen ist das Ausgangssignal B_ldimxa des UND-Gatters AN4 eine logische 1. Die Bedingung B_ldimxa für eine Adaption des Korrekturwertes liegt am Eingang 6 des Funktionsblockes AS an. Immer wenn die Bedingung B_ldimxa = 1 ist, wird der aktuelle Wert des Summierers SU in eine entsprechende Speicherzelle des Funktionsblocks AS übernommen, in dem eine Vielzahl von eine Adaptionskennlinie nachbildenden Werten abgespeichert ist.
  • Die Stützstellen stldea für die Adaption des Korrekturwertes im Funktionsblock AS werden von einem Funktionsblock R3 geliefert. Der Funktionsblock R3 gibt außerdem eine Information B_stldw über Stützstellenwechsel ab.
  • Einem Eingang 1 des Summierers SU für die Bildung des Korrekturwertes dplguldia wird entweder der adaptierte Korrekturwert ldimxa vom Ausgang des Funktionsblocks AS oder ein adaptierter Konekturwert Idimxaa zugeführt, bei dem in negative Richtung auftretende Sprünge auf einen Minimalwert begrenzt worden sind. Über einen Schalter SG wird die Auswahl zwischen dem adaptierten Konekturwert ldmixa und dem begrenzten adaptierten Konekturwert Idimxaa getroffen. Der Schalter SG schaltet auf den nicht begrenzten adaptierten Konekturwert Idimxa zu Beginn der Aktivierung der Ladedruckregelung, das heißt unmittelbar nach Erscheinen einer Anstiegsflanke der Bedingung B_ldr für die Ladedruckregelung. Die Anstiegsflanke des Signals B_ldr erkennt ein Flip-Flop AF. Ansonsten liegt der Schalter SG in der anderen Position und führt dem Eingang 1 des Summierers SU den begrenzten adaptierten Konekturwert ldimxaa zu.
  • Ein Eingang 3 des Summierers SU erhält vom Ausgang eines ODER-Gatters OR2 die Information, ob eine Anstiegsflanke des Ladedruck-Aktivierungssignals B_ldr vorliegt oder ob das Signal B_stldw Stützstellenwechsel in dem Funktionsblock R3 anzeigt.
  • Der begrenzte adaptierte Korrekturwert ldimxaa wird folgendermaßen gebildet. Von dem am Ausgang des Funktionsblocks AS anliegenden adaptierten Konekturwert ldimxa wird in einem Verknüpfungspunkt V10 der vom Summierer SU ausgegebene aktuelle Korrekturwert dplguldia subtrahiert. Das Differenzsignal ldimxad wird einer Begrenzungsstufe BG2 zugeführt. Die Begrenzungsstufe BG2 begrenzt negative Sprünge des Differenzsignals ldimxad auf einen vorgegebenen Grenzwert LDMXNN. Das begrenzte Differenzsignal ldimxab am Ausgang der Begrenzerstufe BG2 wird im Verknüpfungspunkt V11 zum aktuellen Konekturwert dplguldia wieder hinzuaddiert, so daß daraus schließlich der begrenzte adaptierte Korrekturwert ldimxaa entsteht.
  • In der 7 ist der Verlauf a einer Regelkennlinie dargestellt. Dabei zeigt die Kennlinie die Abhängigkeit der Regelgröße – des Ladedrucks pvdk – von der Stellgröße ldtv. Die Kennlinie a hat normalerweise einen nichtlinearen Verlauf, der hauptsächlich durch das Stellglied, bestehend aus einem elektropneumatischen Taktventil einer davon angesteuerten federbelasteten Druckdose und des von dieser betätigten Bypass-Ventils, verursacht wird. Wegen ihrer Nichtlinearität besitzt die Kennlinie a bei weiter auseinander liegenden Arbeitspunkten A1 und A2 unterschiedliche Steilheiten, wie in der 7 angedeutet ist. Wäre z.B. der Regler auf den Arbeitspunkt A1 eingestellt, dann würde eine Änderung der Stellgröße um den Wert Δldtv eine Ladedruckänderung Δpvdkl von 40 Millibar hervorrufen. Käme es nun zu einer Arbeitspunktverlagerung nach A2, so würde dieselbe Änderung Δldtv der Stellgröße eine erheblich größere Veränderung des Lade drucks um den Wert Δpvdk2 von ca. 220 Minibar hervorrufen. Es würde sich also bei einer Arbeitspunktverlagerung von A1 nach A2 bei der Ladedruckregelung ein Überschwinger von ca. 180 Minibar einstellen. Ein solcher unerwünschter Effekt läßt sich dadurch vermeiden, daß die nichtlineare Kennlinie a in eine lineare Kennlinie b transformiert wird. Bei einer linearen Kennlinie b würde eine Änderung der Stellgröße ldty um einen Wert Δldtv dieselbe Ladeddruckänderung hervorrufen.
  • Eine Linearisierung der Regelkennlinie kann durch folgende Maßnahme erreicht werden: Wie in der 2 dargestellt, wird die Stellgröße ldty am Ausgang des Verknüpfungspunktes VS einem Kennfeld KFLD zugeführt. In diesem Kennfeld KFLD wird für jeden möglichen Arbeitspunkt die vom Regler ermittelte Stellgröße auf einen solchen Wert transformiert, daß schließlich zwischen den transformierten Werten der Stellgröße ldty und dem Ladedruck pvdk ein linearer Zusammenhang besteht. Die während der Applikation des Reglers aus der bekannten nichtlinearen Kennlinie a heraus abgeleiteten Transformationswerte werden in dem Kennlinienfeld KFLD abgespeichert, so daß während des normalen Betriebs des Reglers jedem berechneten Wert der Stellgröße ein entsprechender transformierter Wert zugeordnet werden kann.
  • An Stelle des Kennfeldes KFLD für die Transformation der Stellgröße ldty kann auch der zu der Stellgröße ldtv führende Proportional-Anteil ldpty in einem Kennfeld KFPT und/oder der Differenzial-Anteil ldrdty in einem Kennfeld KFDT und/oder der Integral-Anteil lditv in einem Kennfeld KFIT transformiert werden. Es können auch alle Kennfelder KFPT, KFDT, KFIT in einem einzigen Kennfeld zusammengefaßt werden. Auch kann zusätzlich zu den genannten Kennfeldern das Kennfeld KFLD für die resultierende Stellgröße ldty vorhanden sein. Eine weitere Alternative ist die, daß der Maximalwert ldimx für den Integral-Anteil Iditv in einem Kennfeld KFMX transformiert wird. Die aufgeführten Kennfelder KFLD, KFPT, KFDT, KFIT, KFMX können allein oder in Kombination mit anderen vorgesehen werden; in jedem Fall sind sie so zu applizieren, daß letztendlich zwischen der Stellgröße ldty und dem Ladedruck pvdk ein zumindest annähernd linearer Zusammenhang besteht.
  • Die Stützstellen stldea für die Adaption des Korrekturwertes im Funktionsblock AS werden von einem Funktionsblock R3 geliefert, der anhand der 6 weiter unten noch beschrieben wird. Der Funktionsblock R3 gibt außerdem eine Information B stldw über Stützstellenwechsel ab.
  • Wie die Stützstellen sdldea, welche dem Funktionsblock AS für die Adaption am Eingang 7 zugeführt werden, gebildet werden, kann man der G entnehmen. Es sind beispielsweise vier eine Hysterese erzeugende Schaltung H1, H2, H3 und H4 vorgesehen. Eine an allen Schaltungen H1 bis H4 anliegende Hysteresekonstante LDHIA gibt die Hysteresebreite vor. Die Hysteresen der vier Schaltungen H1 bis H4 sind bezüglich der Drehzahl nmot so verteilt, daß jede Hysterese einen von vier Drehzahlbereichen abdeckt. Diese drehzahlabhängige Lage der einzelnen Hysteresen wird durch Konstanten STLDIA1, STLDIA2, STLDIA3 und STLDIA4 den einzelnen Hystereseschaltungen H1 bis H4 vorgegeben. Je nachdem in welchem der vier Drehzahlbereiche sich die aktuelle Drehzahl nmot befindet, tritt am Ausgang der Hystereseschaltung H1 oder H2 oder H3 oder H4 ein Signal aus. Jedes der Ausgangssignale steuert einen Schalter S7, S8, S9 und S10. An den Eingängen der Schalter S7, S8, S9 und S10 liegen fünf Stützwerte 1.0, 2.0, 3.0, 4.0 und 5.0. Je nach Schalterstellung, das heißt in Abhängigkeit vom aktuellen Drehzahlbereich nmot, wird einer der fünf Stützstellen als Ausgangssignal stldia durchgeschaltet und gelangt an den Eingang 7 der Adaptionsschaltung AS. Je nach Größe der Stützstelle stldea wird die Steilheit der Adaptionskennlinie vergrößert oder verringert; der adaptierte Korrekturwert ldimxa wird also größer oder kleiner durch die Adaption.
  • In den Hystreseschaltungen H1...H4 gibt es einen rechten Schaltpunkt STLDIA1...4 und einen linken Schaltpunkt
    STLDIA1...4 – LDHIA. Bei steigender Drehzahl, das heißt wenn nmot ≥ STLDIA1...4 ist, wird der Ausgang der betreffenden Hystreseschaltung H1...4 auf „1" geschaltet. Danach folgt eine Rückschaltung auf „0", wenn nmot ≤ STLDIA1...4 – LDHIA ist.
  • Die Information über den Stützstellenwechsel B stldw wird mit Hilfe eines Komparators K3 gewonnen. Dieser vergleicht den aktuellen Stützstellenwert stldia mit dem einen Zeittakt zuvor ermittelten Stützstellenwert stldia (i–1). Ein Verzögerungsglied VZ4 stellt den vorangehenden Stützwert stldia(i-1) bereit für den Komparator K3. Unterscheiden sich die beiden an den Eingängen des Komparators K3 anliegenden Stützstellenwerte stldia und stldia(i–1) voneinander, so gibt der Komparator K3 an seinem Ausgang die Information eines Stützstellenwechsels B_stldw ab.
  • Der im Schaltblock R2 ermittelte Korrekturwert dplguldia wird wie in 2 dargestellt, einem weiteren Schaltblock R10 zugeführt. Der Schaltblock R10 ermittelt aus dein Korrekturwert dplguldia, der Motordrehzahl nmot, einer Ansauglufttemperatur tsel, einer Applikationshöhe FHBASAPP über Normalnull und einer aktuellen Höhe fho der Brennkraftmaschine 10 über Normalnull den korrigierten Grundladedruck plgruk. Dieser wird wiederum dem Schaltblock R2 zugeführt und dort wie beschrieben im Verknüpfungspunkt V20 vom Soll-Ladedruck plsol abgezogen, um den relativen Soll-Ladedruck plsolr zu bilden.
  • Der Aufbau und die Funktionsweise des Schaltblockes R10 wird anhand des Funktionsdiagramms nach 5 beschrieben. Dabei wird abhängig von der Motordrehzahl nmot gemäß einer Kennlinie PLGUB der Grundladedruck plgru in der Applikationshöhe FHBASAPP ermittelt. Dabei wurde die Kennlinie PLGUB in der Applikationshöhe FHBASAPP beispielsweise auf einem Motorenprüfstand adaptiert. Die Applikationshöhe FHBASAPP kann beispielsweise nahe Normalnull liegen. Der Grundladedruck plgru bezeichnet dabei den minimal darstellbaren Ladedruck bei voll geöffneter Drosselklappe mit einem Tastverhältnis von 0% als Stellgröße, das die untere Stellgrenze der Regelstrecke kennzeichnet.
  • Mit Hilfe einer weiteren Kennlinie DPLGU wird aus der Motordrehzahl nmot ein auf die Applikationshöhe FHBASAPP bezogener Korrekturgrundladedruck kplgru berechnet, der multipliziert mit der aktuellen Höhendifferenz HD zwischen der aktuellen Höhe fho und der Applikationshöhe FHBASAPP die Änderung des Grundladedruckes plgru mit der Höhe beschreibt. Dabei kann die Kennlinie DPLGU den Korrekturgrundladedruck kplgru beispielsweise bis zu einer Höhendifferenz HD von etwa 2500 Metern liefern. Die aktuelle Höhendifferenz HD wird in einem Verknüpfungspunkt V40 durch Subtraktion der aktuelle Höhe fho von der Applikationshöhe FHBASAPP ermittelt. Die aktuelle Höhendifferenz HD wird dann in einem Verknüpfungspunkt V30 mit dem Korrekturgrundladedruck kplgru multipliziert. Somit ergibt sich ein höhenkorrigierter Grundladedruck plgruhk. Dabei ist der Korrekturgrundladedruck kplgru negativ, so dass sich für aktuelle Höhen fho größer der Applikationshöhe FHBASAPP ein positiver höhenkorrigierter Grundladedruck plgruhk ergibt. Für aktuelle Höhen fho kleiner der Applikationshöhe FHBASAPP ergeben sich entsprechend negative höhenkorrigierte Grundladedrücke plgruhk. In einem Verknüpfungspunkt V25 wird dann vom Grundladedruck plgru der höhenkonigierte Grundladedruck plgruhk und der Korrekturwert dplguldia subtrahiert. Der Korrekturwert dplguldia stellt dabei eine für die Adaption des Grenzwertes ldimx erforderlichen Korrekturgrundladedruck dar. Weiterhin kann es optional vorgesehen sein, das Ergebnis der Subtraktion im Verküpfungspunkt V25 mit einem Korrekturfaktor KF in einem Verknüpfungspunkt V35 zu multiplizieren, um Temperatureinflüsse zu berücksichtigen. Der Korrekturfaktor KF wird dabei aus einem Kennfeld K10 in Abhängigkeit der Motordrehzahl nmot und der Ansauglufttemperatur tsel ermittelt. Am Ausgang des Verknüpfungspunktes V35 steht dann der korrigierte Grundladedruck plgruk.
  • Die Adaption des Grenzwertes ldimx erfolgt nun nicht mehr direkt als Tastverhältnisoffset auf den Vorsteuerwert ldimxr zu addieren, sondern in Form des Offset- oder Korrekturwerts dplguldia vom Grundladedruck plgru zu subtrahieren.
  • Ein beispielsweise leicht positiver Korrekturwert dplguldia reduziert den errechneten Grundladedruck plgru, so dass ein steigender relativer Solladedruck plsolr errechnet wird. Dieser steigende relative Solladedruck plsolr bewirkt im Kennfeld KFLDIMX einen steigenden Vorsteuerwert ldimxr. Eine anschließende direkte Korrektur des Vorsteuerwertes ldimxr durch einen Adaptionswert entfällt nun, so dass bei eingeschwungener Adaption dann der Grenzwert Idimx trotzdem wieder dem Stellgrößen- bzw. Tastverhältnisbedarf ldity des Integral-Anteils des Reglers entspricht.
  • In 8 ist der Verlauf des Integral-Anteils Idity über dem relativen Soll-Ladedruck plsolr dargestellt. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ergibt sich dabei unter Berücksichtigung der nachfolgend durchgeführten oben beschriebenen Linearisierung der Regelkennlinie nach 7 der ideale Verlauf VERL1 ohne Offset des Tastverhältnisses, der zu der um X nach oben verschobenen Kennlinie VERL2 führen würde.
  • Für relative Soll-Ladedrücke plsolr kleiner oder gleich Null, d.h. für absolute Soll-Ladedrücke kleiner oder gleich dem korrigierten Grundladedruck plgruk ergibt sich somit Idealerweise das Tastverhältnis 0% für den Integral-Anteil lditv. Dies gilt beispielsweise auch für einen absoluten Soll-Ladedruck plsol, der einem Umgebungsdruck pu entspricht, der kleiner als der korrigierte Grundladedruck plgruk ist.
  • In diesem Beispiel stellt der Sollwert einer Betriebskenngröße gemäß den Ansprüchen der Soll-Ladedruck dar, der Istwert der Betriebskenngröße den Istladedruck, die erste Betriebskenngröße ebenfalls den Soll-Ladedruck, die zweite Betriebskenngröße die Motordrehzahl und die dritte Betriebskenngröße die Drosselklappenstellung und die die aktuellen Umgebungsbedingungen charakterisierenden Größe die Ansauglufttemperatur und/oder die aktuelle Höhe der Brennkraftmaschine.
  • Selbstverständlich können zur Realisierung der Erfindung auch andere als die beschriebenen Größen verwendet werden.

Claims (10)

  1. erfahren zum Regeln der Aufladung einer Brennkraftmaschine, wobei aus der Regelabweichung zwischen einem Sollwert einer Betriebskenngröße der Brennkraftmaschine und einem Istwert dieser Betriebskenngröße eine Stellgröße erzeugt wird, die mindestens einen von einem Integralregler gelieferten Anteil aufweist, und für den Integral-Anteil mindestens ein Grenzwert vorgegeben wird, der aus mehreren Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Grenzwert adaptiert wird, indem eine erste der zur Ermittlung des Grenzwertes verwendeten Betriebskenngrößen adaptiv in Abhängigkeit von einer zweiten Betriebskenngröße bestimmt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Betriebskenngröße aus einem von wenigstens einer dritten Betriebskenngröße der Brennkraftmaschine abhängigen Grundwert und einem diesem überlagerten Korrekturwert ermittelt wird, wobei der Korrekturwert adaptiv in Abhängigkeit der zweiten Betriebskenngröße bestimmt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der adaptierte Korrekturwert schrittweise verringert wird, wenn die Regelabweichung kleiner als eine Schwelle ist und der Integral-Anteil kleiner als der aktuelle Grenzwert ist, und dass der adaptierte Korrekturwert schrittweise vergrößert wird, wenn die Regelabweichung größer Null ist und der Integral-Anteil gleich oder größer als der aktuelle Grenzwert ist.
  4. Verfahren nach Anspruch ? oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die schrittweise Verringerung des adaptierten Konekturwertes nur dann durchgeführt wird, wenn Vollastbetrieb der Maschine gegeben ist und wenn der aktuelle Grenzwert des Integral-Anteils nicht an einer unteren Schwelle der Stellgröße liegt.
  5. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die schrittweise Vergrößerung des adaptierten Korrekturwertes nur dann durchgeführt wird, wenn der aktuelle Grenzwert des Integral-Anteils nicht an einer oberen Schwelle der Stellgröße liegt.
  6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Grenzwert ein fester Betrag addiert wird, der etwa 0...5% der oberen Schwelle der Stellgröße beträgt.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die schrittweise Vergrößerung oder Verringerung des adaptierten Korrekturwertes um eine Entprellzeit verzögert erfolgt, nachdem die Bedingungen für die Vergrößerung oder Verkleinerung des adaptierten Korrekturwertes erfüllt sind.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Entprellzeit bei der Verringerung des adaptierten Korrekturwertes ein fest vorgegebener Wert ist und daß die Entprellzeit bei der Vergrößerung des adaptierten Korrekturwertes aus einer von der zweiten Betriebskenngröße abhängigen Kennlinie entnommen wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Wechsel von einem ersten Bereich der zweiten Betriebskenngröße in einen zweiten Bereich auftretende Sprünge des adaptierten Korrekturwertes in negative Richtung auf einen Maximalwert begrenzt werden und daß diese Begrenzung direkt nach der Aktivierung der Ladedruckregelung entfällt.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Korrekturwert in Abhängigkeit der zweiten Betriebskenngröße und einer die aktuellen Umgebungsbedingungen charakterisierenden Größe aus Kennfeldern hergeleitet wird.
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