-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum automatischen Abrechnen
in einer Anordnung mit einem Telekommunikationsnetz und einem anderen
Telekommunikationsnetz, wobei zwischen dem einen und dem anderen
Telekommunikationsnetz elektronische Informationen ausgetauscht
werden können.
-
Betreiber
von Telekommunikationsnetzen bieten gegenwärtig eine Reihe von elektronischen Dienstleistungen
an, die von den im jeweiligen Telekommunikationsnetz angemeldeten
Benutzern kostenpflichtig genutzt werden können. Ein Beispiel hierfür sind sogenannte
Premium-Raten-Dienste, die für die
Benutzer über
eine Vorwahl „0190" erreichbar sind.
Mit der weiteren gegenseitigen Öffnung
der Telekommunikationsnetze wird jedoch angestrebt, daß es zukünftig auch
Drittanbietern ermöglicht
werden soll, solche kostenpflichtigen Dienste über die Telekommunikationsnetze
anzubieten. Drittanbieter bedeutet in diesem Zusammenhang, daß die Vorrichtung,
welche zur Bereitstellung der elektronischen Dienstleistungen genutzt
wird, beispielsweise eine Servereinrichtung, von dem Telekommunikationsnetz nicht
umfasst ist, über
welches die elektronische Dienstleistung den Benutzern des Telekommunikationsnetzes
zur Verfügung
gestellt wird. Mögliche
Drittanbieter könnten
insbesondere Internet-Service-Provider (ISP) oder Application-Service-Provider
(ASP) sein. Die elektronischen Dienste der Drittanbieter umfassen
beispielsweise den Verkauf von Waren jeglicher Art.
-
Um
eine große
Anzahl von potentiellen Dienstenutzer zu erreichen, ist es für den Drittanbieter
vorteilhaft, die in einem Telekommunikationsnetz angebotene Dienstleistung
nicht nur den Benutzern dieses Telekommunikationsnetzes zur Verfügung zu stellen,
sondern auch den Benutzern anderer Telekommunikationsnetze. Ein
solches netzunabhängiges
Bereitstellen von Diensten vergrößert die
Anzahl der potentiellen Nutzer. Dieses erfordert jedoch den Austausch
von elektronischen Informationen zwischen den Telekommunikationsnetzen,
gegebenenfalls in Echtzeit.
-
Für den Drittanbieter
ist es in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung, daß die von ihm über die
Telekommunikationsnetze angebotene Dienstleistung zuverlässig und
schnell gegenüber dem
Benutzer abgerechnet wird.
-
Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 197
42 858 ist ein Verfahren zur Vergebührung der Nutzung eines Internet-Dienstes bekannt,
wobei der Internet-Dienst durch einen Teilnehmer eines Kommunikationsnetzwerkes
genutzt wird. Dieser Teilnehmer greift mittels eines Endgerätes des
Kommunikationsnetzwerkes auf den Internet-Dienst zu. Wenn über eine
Kommunikationsverbindung zwischen dem Endgerät und dem Internet auf den
Internet-Dienst zugegriffen wird, dann wird zusätzlich eine Steuerverbindung
zwischen dem Internet-Dienst
und einer Diensteinheit des Kommunikationsnetzes aufgebaut. Über diese
Steuerverbindung werden Gebührendaten
an die Diensteinheit des Kommunikationsnetzes übertragen; die Diensteinheit
steuert daraufhin die Vergebührung.
-
Weiterhin
ist aus der internationalen Patentanmeldung WO 00/24161 ein Abrechnungsverfahren
in einem Telekommunikationsnetzwerk bekannt, bei dem von Komponenten
eines intelligenten Netzes zur gegenseitigen Kommunikation ein INAP-Protokoll verwendet
wird.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu
schaffen, das eine in verschiedenen Telekommunikationsnetzen einsetzbare
Möglichkeit
zum zuverlässigen
Abrechnen von Dienstleistungen schafft.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren nach dem unabhängigen
Anspruch 1 gelöst.
-
Die
Erfindung umfasst als wesentlichen Gedanken insbesondere die Verwendung
eines CAP-Protokolls (CAP-„CAMEL
Applications Part"; CAMEL-„Customized
Applications for Mobile Network Enhanced Logic") oder eines INAP-Protokolls (INAP-„Intelligent
Network Application Protokoll") zum
Austauschen elektronischer Gebühreninformationen
zwischen Telekommunikationsnetzen, die an der Bereitstellung und
der Nutzung von elektronischen Dienstleistungen beteiligt sind.
Die Nutzung des CAP-Protokolls
oder des INAP-Protokolls gewährleistet
eine Adressierung, ein Routing sowie die Sicherheit der zum Übertragen
der elektronischen Gebühreninformationen
notwendigen Opera tionen. Die als solche bekannten CAP-Protokolle
und INAP-Protokolle stellen die benötigten Sicherheitsmechanismen
zur Verfügung,
welche beispielsweise zur Authentifizierung, zum Integritätsschutz
sowie zur Sicherstellung der Vertraulichkeit der übertragenen elektronischen
Informationen beitragen. Da die notwendigen Strukturen zur Nutzung
des CAP-/INAP-Protokolls in den Telekommunikationsnetzen grundsätzlich zur
Verfügung
stehen, müssen
in den Telekommunikationsnetzen zur Nutzung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum automatischen Abrechnen nur geringe Anpassungsmaßnahmen
vorgenommen werden. Auf diese Weise werden die Kosten für die Telekommunikationsnetze
gering gehalten, da für
die Implementierung eines automatischen Abrechnungsverfahrens keine
zweite Infrastruktur mit neuen Netzknoten entwickelt und aufgebaut
werden muss.
-
Aus
Sicht eines Drittanbieters, der eine Dienstleistung über Telekommunikationsnetze
für Benutzer
zur Verfügung
stellen möchte,
besteht weiterhin der Vorteil, daß lediglich mit nur einem Telekommunikationsnetz über eine
Schnittstelle eine direkte Verbindung auszubilden ist, um die Verfügbarkeit
der Dienstleistung des Drittanbieters auch in anderen Telekommunikationsnetzen
zu schaffen. Hierdurch werden die Kosten zum Aufbau einer Infrastruktur,
die die Verfügbarkeit
der Dienstleistung für einen
möglichst
großen
Benutzerkreis gewährleistet, für den Drittanbieter
gering gehalten.
-
Mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können auch
kleinste Gebühren
wirtschaftlich automatisch abgerechnet werden. Aus Sicht des Benutzers
ist keine Anmeldeprozedur bei dem Drittanbieter erforderlich, welche
von Benutzern häufig
als nachteilig empfunden wird. Darüber hinaus müssen keine sicherheitsrelevanten
Daten wie beispielsweise Kreditkartennummern oder Kontoverbindungs-Informationen über ungesicherte Verbindungen
in den Telekommunikationsnetzen übertragen
werden.
-
Eine
zweckmäßige Weiterbildung
der Erfindung sieht vor, daß die
Vermittlungseinrichtung als Reaktion auf den Empfang der Telekommunikationsanfrage
eine Telekommunikationsverbindung zwischen der einen der Telekommunikationseinrichtungen
und der Diensteanbieter-Servereinrichtung automatisch herstellt.
Auf diese Weise wird gewährleistet, daß der Benutzer
der Telekommunikationseinrichtung möglichst schnell mit dem Diensteanbieter
in Verbindung treten kann. Handelt es sich bei der Telekommunikationseinrichtung
beispielsweise um ein Mobiltelefon, mit dem der Benutzer beim Diensteanbieter
eine Ware bestellen möchte,
so handelt es sich bei der weiteren Servereinrichtung um die Vermittlungsstelle
des Diensteanbieters. Die Telekommunikationsverbindung ist in diesem
Fall zweckmäßig eine
Sprachverbindung.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen
sein, daß die
Diensteanbieter-Servereinrichtung von einem Netzwerk umfasst ist
und daß kostenpflichtige
Netzwerkinhalte über
die Telekommunikationsverbindung von der Diensteanbieter-Servereinrichtung
an die eine der Telekommunikationseinrichtungen übertragen werden. Auf diese
Weise ist es dem Benutzer der Telekommunikationseinrichtung ermöglicht,
elektronische Informationen gebührenpflichtig
von einer Servereinrichtung des Diensteanbieters abzurufen. Bei der
Telekommunikationseinrichtung kann es sich in diesem Fall beispielsweise
um ein Modem handeln, über
welches der Benutzer sich bei der Vermittlungseinrichtung meldet.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist das Netzwerk das Internet. Auf diese Weise ist
es möglich,
die vielen im Internet kostenpflichtig angebotenen Inhalte den Benutzern
der Telekommunikationsnetze schnell und benutzerfreundlich zur Verfügung zu
stellen und hier eine zuverlässige
und exakte automatische Abrechnung zu gewährleisten.
-
Um
dem Benutzer die vom Drittanbieter angebotene Dienstleistung auch
zur Verfügung
zu stellen, wenn der Benutzer sich mit der Telekommunikationseinrichtung
zunächst
nicht in das Telekommunikationsnetz einwählt, in welchem die Telekommunikationseinrichtung
als Nutzungseinrichtung registriert ist, sieht eine zweckmäßige Ausgestaltung
der Erfindung vor, daß die
Benutzer-Servereinrichtung von einem weiteren Telekommunikationsnetz
umfasst ist, so daß das Übertragen
der elektronischen Gebühreninformationen
von der Vermittlungseinrichtung an die Benutzer-Servereinrichtung
eine Telekommunikationsübertragung
von dem einen Telekommunikationsnetz zu dem weiteren Telekommunikationsnetz umfasst.
-
Die
Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf eine Zeichnung näher
erläutert.
-
Hierbei
zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung zur Erläuterung
des Verfahrens zum automatischen Abrechnen in einer Anordnung mit
zwei Telekommunikationsnetzwerken;
-
2 eine
schematische Darstellung zur Erläuterung
des Verfahrens zum automatischen Abrechnen in einer Anordnung mit
drei Telekommunikationsnetzen;
-
3 eine
schematische Darstellung des Nachrichtenflusses im Fall einer erfolgreichen
Abrechnung von Gebühren;
und
-
4 eine
schematische Darstellung des Nachrichtenflusses für den Fall,
daß Gebühren nicht abgerechnet
werden können.
-
1 zeigt
eine schematische Darstellung einer Anordnung mit einem Telekommunikationsnetz 1 und
einem anderen Telekommunikationsnetz 2. Bei den Telekommunikationsnetzen 1, 2 kann
es sich jeweils um ein Festnetz oder ein Mobilfunknetz handeln,
wobei auch der Fall auftreten kann, daß eines der beiden Telekommunikationsnetze 1, 2 ein
Festnetz und das andere ein Mobilfunknetz ist. Ein Festnetz kann
verwendet werden, wenn ein analoger Triggermechanismus implementiert
ist und sich die miteinander kommunizierenden Netze weiterhin auf ein
gemeinsames Protokoll verständigen.
Dieses zu nutzende Protokoll ist entweder ein CAP- oder ein INAP-Protokoll.
Das Telekommunikationsnetz 1 umfasst einen Benutzer-Server 3,
in dem Konto-Informationen für
Telekommunikationseinrichtungen elektronisch gespeichert sind, die
in dem Telekommunikationsnetz 1 registriert sind. Die Telekommunikationseinrichtungen
sind in dem Telekommunikationsnetz 1 anhand einer jeweils
eigenen Gerätekennung identifizierbar.
Die Gerätekennung
bildet die Basis für eine
automatische Zuordnung der in dem Benutzer-Server 3 gespeicherten
Konto-Information. Bei der Gerätekennung
kann es sich beispielsweise um die MSISDN (MSISDN-Mobile Station ISDN
number, ISDN – „Integrated
Services Digital Network")
oder die IMSI (IMSI – „International
Mobile Subscriber Identity")
handeln. Genauer betrachtet handelt es sich dabei nicht um die Kennung
des speziellen Gerätes
sondern um die Kennung der SIM-Karte (SIM – „Subscriber Identity Module").
-
Das
Telekommunikationsnetz 1 weist weiterhin eine SSP-Einrichtung 4 (SSP-„Service
Switching Point")
auf. In dem Aus führungsbeispiel
dient die SSP-Einrichtung 4 der Koordination und Vermittlung von
Anfragen, die von einer Telekommunikationseinrichtung 5,
beispielsweise einem Festnetztelefon, einem Mobiltelefon oder über ein
Modem, gestellt werden. Bei dem in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist das Telekommunikationsnetz 1 das sogenannte „Heimatnetzwerk" für die Telekommunikationseinrichtung 5.
Wenn der Benutzer der Telekommunikationseinrichtung 5 nun
eine Dienstleistung in Anspruch nehmen möchte, die von einem Drittanbieter über eine
Diensteanbieter-Servereinrichtung 6 angeboten wird, müssen elektronische
Informationen zwischen den Telekommunikationsnetzen 1, 2 ausgetauscht
werden. Hierbei ist die Diensteanbieter-Servereinrichtung 6 gemäß 1 über ein OSA-Gateway 7 an
das andere Telekommunikationsnetz 2 angekoppelt, so daß zwischen
dem Diensteanbieter-Server 6 und dem anderen Telekommunikationsnetz 2 Informationen
in elektronischer Form ausgetauscht werden können. Das OSA-Gateway 7 übersetzt
das OSA-Protokoll in das CAMEL-Protokoll. Weiterhin sorgt es auch
für Sicherheit,
indem es das Netz von außen
abschirmt. Das OSA-Gateway 7 ist nur ein Beispiel, es kann
auch ein Parlay-Gateway oder
ein ganz anderes Gateway vorgesehen sein, das von der Dienstanbieter-Servereinrichtung 6 über ein
proprietäres
Interface angesprochen wird. Die Dienstanbieter-Servereinrichtung 6 ist
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
von einem Netzwerk 9 umfasst, bei dem es sich beispielsweise
um das Internet handeln kann. Es kann jedoch auch vorgesehen sein,
daß die
Dienstanbieter-Servereinrichtung 6 nicht
in ein Netzwerk integriert ist.
-
Bei
der von dem Drittanbieter über
den Diensteanbieter-Server 6 angebotene Dienstleistung kann
es sich beispielsweise um den Verkauf irgendeiner Ware handeln.
So kann der Drittanbieter zum Beispiel ein Verkehrsunternehmen sein,
welches auf diesem Wege Fahrkarten verkauft. Beim Erwerb der Fahrkarte
durch den Benutzer der Telekommunikationseinrichtung 5 muss
der Fahrkartenkauf anschließend
automatisch elektronisch abgerechnet werden. Hierzu sollen die Konto-Informationen
genutzt werden, die für
die anhand der Gerätekennung
identifizierbare Telekommunikationseinrichtung 5 in dem Benutzer-Server 3 gespeichert
sind. Wenn die Telekommunikationseinrichtung 5 gemäß den Informationen
in dem Benutzer-Server 3 über ein Vorauszahlungskonto
(„Prepaid"-Konto) verfügt, kann
das elektronische Guthaben zum Bezahlen der von dem Drittanbieter über den
Diensteanbieter-Server 6 angebotene Dienstleistung genutzt
werden.
-
Im
folgenden wird das Verfahren bei der Inanspruchnahme der von dem
Drittanbieter angebotenen Dienstleistung durch den Benutzer der
Telekommunikationseinrichtung 5, insbesondere die zum automatischen
Abrechnen der in Anspruch genommenen Dienstleistung notwendigen
Schritte unter Bezugnahme auf die 1 und 3 erläutert. Der
Benutzer der Telekommunikationseinrichtung 5 ruft zunächst eine
spezielle Telefonnummer an 20, die ihm für die Inanspruchnahme
der Dienstleistung bekannt ist. Die SSP-Einrichtung 4 empfängt den
Anruf der Telekommunikationseinrichtung 5 und erkennt die Telekommunikationseinrichtung 5 anhand
ihrer Gerätekennung.
Mit Hilfe der Gerätekennung
stellt die SSP-Einrichtung 4 automatisch fest, daß die Nutzung der
Telekommunikationseinrichtung 5 mit Hilfe des Vorab-Bezahlverfahrens
abzugelten ist. Der in der SSP-Einrichtung 4 liegende „Trigger
in Abhängigkeit der
Gerätekennung" 21 ist
netzabhängig
und initiiert das Senden einer Startinformation, welche eine IDP-Nachricht
(IDP – „Initial
Detection Point") 22 an den
Benutzer-Server 3 umfasst. Der Trigger ist entweder ein
an der SSP-Einrichtung 4 realisiertes bestimmtes Trigger-Profil
oder eine gemäß dem CAMEL-Stan dard
definierte O-CSI (O-CSI – „Originating CAMEL
Subscription Information").
Der Benutzer-Server 3 antwortet mit einer AC-Nachricht
(AC – „ApplyCharging"), einer CUE-Nachricht
(CUE – „Continue"), einer RRB-Nachricht
(RRB – „RequestReportBCS-MEvent") und einer SCI-Nachricht
(SCI – „SendChargingInformation") 23. Zusätzlich wird
eine RNC-Nachricht (RNC – „RequestNotification-Charging") gesendet. Die RNC-Nachricht
veranlaßt
die SSP-Einrichtung 4, das Eintreffen von Gebühreninformationen,
insbesondere einer Gebührenanforderung
zu überwachen.
-
In
einer vorteilhaften Ausführung
wird keine RNC-Nachricht gesendet, sondern eine bereits aufgeführte Nachricht,
z. B. die RRB-Nachricht derartig erweitert, daß diese die gleiche Funktonalität an der SSP-Einrichtung 4 anstößt, wie
sie für
die RNC-Nachricht beschrieben wurde. Geltende Standards für CAP- oder
INAP-Protokolle erlauben die kompatible Definition solcher Zusätze, die „Extensions" genannt werden.
Dieses hat den Vorteil, daß Protokolle
(bestimmte Versionen des CAP oder eines INAP), welche die RNC-Nachricht
nicht definiert haben, ebenso genutzt werden können.
-
Anschließend wertet
die SSP-Einrichtung 4 die von der Telekommunikationseinrichtung 5 angerufene
Telefonnummer aus. Für
diese Telefonnummer ist in der SSP-Einrichtung 4 ein geeigneter
Trigger gesetzt 24, beispielsweise eine D-CSI-Operation (D-CSI – „Dialed
Camel Subscription Information"). Der
Triggermechanismus kann ebenso auf einem an der SSP-Einrichtung 4 realisierten,
bestimmten Trigger-Profil basieren. Bei Triggerung sendet die SSP-Einrichtung 4 eine
IDP-Nachricht 25 an die OSA-Schnittstelle 7 in
dem anderen Telekommunikationsnetz 2. Als Antwort auf die
empfangene IDP-Nachricht sendet das OSA-Gateway 7 an die SSP-Einrichtung 4 automatisch
die fol gende Nachricht: CUE, CWA (CWA – „ContinueWithArgument") oder CON (CON – „Connect") und RRB 26.
Die RRB-Nachricht umfasst hierbei insbesondere die Aufforderung,
das Auflegen durch die Telekommunikationseinrichtung 5 zu überwachen.
Die bisher beschriebenen Verfahrensschritte zum Austauschen elektronischer
Informationen zwischen dem Benutzer-Server 3 der SSP-Einrichtung 4 in
dem Telekommunikationsnetz 1 und der OSA-Schnittstelle 7 in dem
anderen Telekommunikationsnetz 2 werden mit Hilfe eines
CAP-Protokolls oder eines INAP-Protokolls ausgeführt.
-
Nachdem
die notwendigen Schritte mit Hilfe des CAP- oder des INAP-Protokolls
ausgeführt
wurden, baut die SSP-Einrichtung 4 eine Telekommunikationsverbindung 8 (vgl. 1)
zwischen der SSP-Einrichtung 4 und dem Diensteanbieter-Server 6 auf 27.
Dieses geschieht in Abhängigkeit
von der Telefonnummer, welche von der Telekommunikationseinrichtung 5 angewählt wurde.
Bei der Telekommunikationsverbindung 8 kann es sich beispielsweise
um eine Sprachverbindung, insbesondere eine ISUP-Verbindung (ISUP – „ISDN User
Part"; ISDN – „Integrated
Services Digital Network")
handeln. Der Benutzer der Telekommunikationseinrichtung 5 kann dann
auf diesem Wege mit dem Diensteanbieter Kontakt aufnehmen und die
Dienstleistung in Anspruch nehmen 28. Bei der Telekommunikationsverbindung 8 kann
es sich jedoch auch um eine Verbindung zum Übertragen elektronischer Informationen handeln,
die auf dem Diensteanbieter-Server 6 abrufbar gespeichert
sind. Zum Beispiel könnte
der Diensteanbieter-Server 6 als Teil des Internets ausgebildet
sein, so daß der
Benutzer der Telekommunikationseinrichtung 5 über die
Telekommunikationsverbindung 8 Internet-Inhalte abrufen
kann.
-
Nachdem
der Benutzer der Telekommunikationseinrichtung 5 die Dienstleistung
beansprucht hat oder dem Diensteanbieter mitgeteilt hat, welche Dienstleistung
er in Anspruch nehmen möchte,
wird in dem Diensteanbieter-Server 6 eine elektronische Gebührenanforderung
erzeugt und an das OSA-Gateway 7 übersandt 29. Das OSA-Gateway 7 sendet
daraufhin mittels des CAP- oder des INAP-Protokolls eine SCI-Nachricht 30 an
die SSP-Einrichtung 4. Die Gebührenanforderung kann hierbei
in den sogenannten E-Parametern der SCI-Nachricht enthalten sein.
Diese E-Parameter sind zwar einheitenlos und spezifizieren nicht
einen bestimmten Betrag kommen können
jedoch für
den beschriebenen Zweck genutzt und konfiguriert werden. Die E-Parameter
können
beispielsweise wie folgt genutzt werden: Von der im Mobilfunkstandard
definierten AoC-Funktionalität
(AoC – „AdviceOfCharge"), die mittels der
Definition der E-Parameter
und deren mathematischer Verknüpfung
(eine Formel, prinzipielle Form AoC = scaling {constant + time related
+ data related}) realisiert wird, ist vorzugsweise nur der konstante
Anteil 'constant', d.h. Parameter
E4 zu benutzen; „scaling" ist auf '1' und die anderen Anteile sind auf '0' zu setzen. Dieser Parameter ist definiert
als die Anzahl der beim Empfang zu inkrementierenden 'Units', mit den folgenden
Daten: min = 0, max = 819.1 und Resolution = 0,1. Bei direkter Nutzung
dieser Kommastellenvorgabe könnte
beispielsweise 4 Euro mit Hilfe des äquivalenten Werts e4 = 40 dargestellt
werden.
-
Da
die SSP-Einrichtung 4 von dem Benutzer-Server 3 in
einem vorhergehenden Schritt 23 die RNC-Nachricht erhalten
hat oder in einer vorteilhaften Ausführung z. B. die RRB-Nachricht
derartig erweitert wurde, daß sie
Funktionalität
der RNC-Nachricht übernommen
hat, ist die SSP-Einrichtung 4 nun in der Lage, die Gebührenanforderung
von dem OSA-Gateway 7 als solche zu erkennen und automatisch
an den Benutzer-Server 3 weiterzuleiten. Hierzu werden
die Operationen ENC (ENC – „EventNotificationCharging") und ACR (ACR – „ApplyChargingReport") 31 übersandt,
die dann von dem Benutzer-Server 3 mit einer AC-Nachricht
beantwortet werden. In einer vorteilhaften Ausführung wird die ENC-Nachricht
nicht gesendet, sondern die ACR-Nachricht derartig erweitert, so
daß diese
die gleiche Funktionalität wie
die ENC-Nachricht zusätzlich
besitzt. Diese Ausführung
ist dann zu nutzen, wenn zuvor keine RNC-Nachricht gesendet wurde. Dieses bedeutet, daß das im
Rahmen des CAMEL-Dialogs zwischen dem OSA-Gateway 7 und
der SSP-Einrichtung 4 ausgeführte Übertragen der Gebührenanforderung durch
die SSP-Einrichtung 4 und das Übergeben der Gebührenanforderung
an den CAP- oder den INAP-Dialog zwischen der SSP-Einrichtung 4 und
dem Benutzer-Server 3 auch zum Senden der ACR-Nachricht
führt,
die es dem Benutzer-Server 3 ermöglicht, die elektronisch gespeicherte
Konto-Information für die
Telekommunikationseinrichtung 5 zu aktualisieren und in
Abhängigkeit
von der Aktualisierung hierauf automatisch zu reagieren. Sollte
die in dem Benutzer-Server 3 elektronisch gespeicherte
Konto-Information einen ausreichenden Vorauszahlungskontostand anzeigen,
dann wird der zuvor übermittelte Betrag
in der Nachricht 31 vom Konto abgebucht und der Dialog
zu SSP-Einrichtung 4 durch
die Übertragung
einer AC-Nachricht 32 weitergeführt.
-
Sollte
die für
die Telekommunikationseinrichtung 5 in dem Benutzer-Server 3 elektronisch
gespeicherte Konto-Information ergeben, daß zum Verbuchen der Gebührenanforderung
ein nicht ausreichender Vorauszahlungskontostand vorhanden ist,
kann der Benutzer-Server 3 im einfachsten Fall mit der Operation
RC (RC – „Release
Call") reagieren 40 (vgl. 4),
woraufhin die Telekommunikationsverbindung 8 ausgelöst wird.
Eine andere Möglichkeit besteht
darin, daß der
Benutzer-Server 3 eine Operation DL (DL – „DisconnectLeg") sendet, um den Diensteanbieter
auszulösen.
Die SSP-Einrichtung 4 sendet dann gemäß dem CAMEL-Protokollstandard eine
ERB-Nachricht 41 mit dem Ereignis „Disconnect B-Party" an das OSA-Gateway 7,
so daß der
Diensteanbieter-Server 6 über dieses Ereignis informiert werden
kann, zum Beispiel mit Hilfe einer Fehlermeldung 42 nach
dem OSA-Protokoll. In diesem Zusammenhang kann dann vorgesehen sein,
daß der
Diensteanbieter-Server 6 dem Benutzer der Telekommunikationseinrichtung 5 automatisch
eine entsprechende Ansage vorspielt. In dem oben genannten Beispiel
des Erwerbs einer Fahrkarte bei einem Verkehrsbetrieb könnte Inhalt
der vorgespielten Nachricht eine dahingehende Information sein,
daß das Vorauszahlungskonto
des Benutzers keine ausreichende Deckung aufweist.
-
Für den fehlerfreien
Ablauf des beschriebenen Verfahrens sollten die in den Telekommunikationsnetzen 1, 2 installierten
CAMEL-Protokollstandards von ausreichender Aktualität sein.
Gegenwärtig
ist in dem Telekommunikationsnetz 1 zweckmäßig CAMEL 3 standardkonform
erweitert oder CS1-INAP und im anderen Telekommunikationsnetz 2 zweckmäßig CAMEL 3 oder
CS1-INAP (CS1 – „Capability Set
1") implementiert.
-
2 zeigt
eine Anordnung, bei der im Unterschied zu 1 die SSP-Einrichtung 4 nicht
in dem Telekommunikationsnetz 1 sondern in einem weiteren
Telekommunikationsnetz 100 angeordnet ist. Es handelt sich
hierbei um die Situation, daß der Benutzer
der Telekommunikationseinrichtung 5 sich nicht im Bereich
des Telekommunikationsnetzes 1 befindet, welches sein „Heimatnetz" bildet. In diesem Fall
empfängt
eine SSP-Einrichtung 101 den Anruf der Telekommunikationseinrichtung 5 und
nimmt im Rahmen eines üblichen „Roamings" Kontakt mit dem Benutzer-Server 3 in
dem Telekommunikationsnetz 1 auf. Der elektronische Informationsaustausch
zwischen der SSP-Einrichtung 101 und dem Benutzer-Server 3 sowie
zwischen der SSP-Einrichtung 101 und
dem OSA-Gateway 7 in dem anderen Telekommunikationsnetz 2 wird
wie oben beschrieben mit Hilfe des CAP- oder des INAP-Protokolls
ausgeführt.
Gemäß 2 wird
zum elektronischen Datenaustausch zwischen der Telekommunikationseinrichtung 5 und
der SSP-Einrichtung 101 sowie zwischen dem Diensteanbieter-Server 6 und
der SSP-Einrichtung 101 jeweils ein geeignetes Protokoll
genutzt, beispielsweise handelt es sich um eine ISUP-Verbindung.
-
Das
beschriebene Verfahren kann vorteilhaft auch genutzt werden, um
kostenpflichtige Internet-Dienste abzurechnen. Hierbei ist die Dienstanbieter-Servereinrichtung 6 von
dem Netzwerk 9, dem Internet umfaßt. In diesem Fall kann der
Zugang zu der Dienstleistung beispielsweise mit Hilfe einer Modemeinwahlverbindung
ins Internet erfolgen. Soll dann eine Abrechnung erfolgen, wird
der Benutzer der Modemverbindung aufgefordert, eine Service-Telefonnummer
anzurufen. Über
diese hierbei entstehende Verbindung müssen dann keine Daten übertragen
werden, sie dient „lediglich" dazu, die CAMEL-Verbindung
aufzubauen. Darüber
hinaus wird hierdurch der Benutzer auch anhand der Gerätekennung
identifiziert, wodurch sichergestellt wird, daß die Gebührenanforderung der richtigen
Telekommunikationseinrichtung 5 zugeordnet wird.