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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Aufwicklung von Fäden
zu einer Spule und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens nach
dem Oberbegriff der Ansprüche
1 bzw. 10.
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Aus der Praxis sind Verfahren zum
Aufwickeln von Fäden
bekannt. Insbesondere in der Spinnereitechnik werden dabei Spulen
von Fäden
erzeugt, indem ein Faden auf einer Spulenhülse aufgewickelt wird, wodurch
eine Spule entsteht. Der aufzuwickelnde Faden wird dabei von einem
Fadenführer zu
einem Auflagepunkt auf der Spule geleitet. Während sich die Spule aufbaut
(Spulenreise) wird der Fadenführer
so bewegt, dass der Faden sich zu einer in radialer und in axialer
Richtung möglichst
gleichmäßigen Spule
aufwickelt. Die Bewegung des Fadenführers erfolgt dabei einerseits
in Richtung der Achse der Spulenhülse bzw. der Spule, andererseits ist
auch eine Bewegung in einer Ebene senkrecht zu dieser Achse vorgesehen.
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Für
den Aufbau einer hochwertigen Spule ist die Schlepplänge von
Bedeutung. Die Schlepplänge ist
die Länge,
die der Faden vom Fadenführer
bis zu seinem Auflagepunkt auf der Spule einnimmt. Da die Schlepplänge die
genaue Auflage bzw. Positionierung des Fadens auf der Spule wesentlich
mitbestimmt, wird in der Praxis versucht, diese Schlepplänge möglichst
klein zu halten. Andererseits wird versucht, die Schlepplänge über die
Spulenreise leicht ansteigen zu lassen, um der Spule eine leicht
bikonische Form zu geben und die Gefahr von Abschlägern zu
verringern. Der Stand der Technik zeigt dabei den Nachteil, dass
die Schlepplänge
während
einer Spulenreise Schwankungen unterliegt, die der Herstellung qualitativ
hochwertiger Spulen entgegensteht.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher,
ein Verfahren zu entwickeln, mit dem die Herstellung von Spulen
verbessert werden kann. Aufgabe ist es weiterhin, eine Vorrichtung
zur Durchführung
dieses Verfahrens anzubieten.
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Die Aufgabe wird gelöst durch
ein Verfahren nach Anspruch 1 bzw. eine Vorrichtung nach Anspruch
10.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis
aus, dass qualitativ hochwertige Spulen dann hergestellt werden
können,
wenn sich die Schlepplänge
während
einer Spulenreise in Abhängigkeit
des Spulendurchmessers monoton verhält. Die besonders hochwertige
Spule bildet sich bereits dann aus, wenn der in einer Ebene senkrecht
zur Spulenachse projizierte Anteil der Schlepplänge während der Spulenreise monoton
verläuft.
Die senkrecht zur Spulenachse verlaufende Ebene sei im Folgenden
als die Ebene E bezeichnet. Die in diese Ebene E projizierte Komponente
der Schlepplänge
sei im Folgenden als die Schlepplängenkomponente SE oder
als der Schlepplängenanteil
SE bezeichnet.
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In dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird somit der Faden, bei dem es sich insbesondere um einen Glattgarnfaden
handeln kann, auf einer rotierenden Spulenhülse mit einer Spulenhülsenachse und
einem Spulenhülsendurchmesser
aufgewickelt, so dass dabei eine Spule entsteht. Der Außendurchmesser
dieser Spule nimmt dabei mit den Wicklungen zu, so dass um die Spulenhülse schließlich eine möglichst
homogene, d.h. gleichmäßig und
präzise gewickelte
Spule entsteht.
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Der Faden wird dabei über einen
Fadenführer
geführt,
wobei der Fadenführer
während
der Spulenreise insbesondere in Richtung der Spulenachse, die natürlich mit
der Spulenhülsenachse
zusammenfällt,
bewegbar ist. Auf diese Weise wird die axiale Ausdehnung der Spule
festgelegt.
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Des Weiteren sind Fadenführer und
Spulenachse in einer zur Spulenachse senkrechten Ebene relativ zueinander
bewegbar. Während
sich die Spule aufbaut, kann so der Abstand Fadenführer – Spulenachse
vergrößert werden,
um das radiale Aufbauen der Spule an sich zu ermöglichen und gleichzeitig die Schlepplänge zu verkürzen bzw.
möglichst
kurz zu halten.
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Erfindungsgemäß wird der Fadenführer dabei
so verlagert, dass die in die zur Spulenachse senkrechte Ebene E
projizierte Komponente SE der Schlepplänge während der
gesamten Spulenreise einen monotonen Verlauf hat, dass sich also
diese Komponente in Abhängigkeit
vom Durchmesser der Spule nach einer monoton verlaufenden Funktion verhält.
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Das bedeutet insbesondere, dass die Schlepplängenkomponente
SE während
der Spulenreise, also während
sich die Spule vom Außendurchmesser
der Spulenhülse
bis zu ihrem entgültigen Durchmesser
aufbaut, keinen Extremwert durchläuft. Dies bringt den Vorteil
mit sich, dass die Gestalt der Spule genauer bestimmbar ist, und
ein sonst auftretendes Maximum oder Minimum der Schlepplängenkomponente
SE beim Aufbau der Spule nicht berücksichtigt
werden muss.
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In einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform
des Verfahrens verhält
sich die Schlepplängenkomponente
SE streng monoton, insbesondere streng monoton
steigend. Die Festlegung des streng monotonen Verhaltens bedeutet
einen konstanten Anstieg der Schlepplänge während der Spulenreise. Insbesondere
durch eine streng monoton ansteigende Schlepplängenkomponente SE während der
Spulenreise ergibt sich vorteilhaft die leicht bikonische Form der
Spule, wodurch sich die Gefahr von Abschlägern (ein stellenweises Abrutschen
des Fadens über
eine Stirnseite der Spule) verringert. Der konstante Anstieg der
Schlepplänge
verhindert nämlich
vorteilhaft eine Zunahme des effektiven Hubs (Bewicklungsbreite
der Spule) und damit das Risiko dieser Abschläger über die Stirnflächen der
Spule. Somit wird das gute Ablaufverhalten der Spulen sichergestellt.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform
des Verfahrens wird die Spule von einer Friktionswalze angetrieben.
Die Friktionswalze, die sich mit einer steuerbaren Geschwindigkeit
dreht, ist dabei parallel zur Spulenachse angeordnet und liegt auf
der umfangsseiti gen Oberfläche
der Spule so auf, dass die Drehbewegung der Friktionswalze durch
Reibung auf die Spule übertragen
wird. Über
die Walze kann die Spule vorteilhaft gleichmäßig über die gesamte Länge angetrieben
werden, wobei gleichzeitig auch der Abstand zwischen der Achse der
Friktionswalze und der Spulenachse bestimmt wird. Ebenso ist eine
Ausführung
des Verfahrens denkbar, bei der die Spule über ihre eigene Achse zur Rotation
angetrieben wird. In diesem Fall kann auf einen "externer" Antrieb der
Spule mittels Friktionswalze verzichtet werden.
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Die Achse der Friktionswalze ist
dabei in einem vorzugsweise konstanten vertikalen Abstand von der
Spulenachse angeordnet. Der horizontale Abstand zwischen der Achse
der Friktionswalze und der Spulenachse ändert sich mit zunehmendem Durchmesser
der Spule. Die Friktionswalze und die Spule bewegen sich mit zunehmendem
Spulendurchmesser in horizontaler Richtung voneinander weg, während der
vertikale Abstand der beiden Achsen vorzugsweise konstant gehalten
wird. Auf diese Weise wird der durch die Friktionswalze gebildete, horizontal
bewegliche Antrieb der Spule besonders einfach konstruktiv realisierbar.
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Grundsätzlich ist die Relativbewegung
zwischen Friktionswalze und Spule dahingehend denkbar, dass die
Friktionswalze ortsfest angeordnet ist, während sich die Spule mit zunehmendem
Durchmesser von der Friktionswalze entfernt. Jedoch ist – in Abhängigkeit
von den konstruktiven Randbedingungen – auch der umgekehrte Fall
möglich,
bei dem die Spule ortsfest gehalten wird, während sich die Friktionswalze
relativ zur Spule bewegt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Fadenführer
in einem horizontalen und vertikalen Abstand von der Achse der Friktionswalze
angeordnet, wobei die beiden Abstände während der Spulenreise konstant
gehalten werden können,
so dass der Fadenführer
seine Position relativ zur Achse der Friktionswalze nicht ändert. Insbesondere
kann der Fadenführer
durch eine geeignete Vorrichtung so mit der Friktionswalze verbunden
sein, dass die insbesondere hori zontale Bewegung der Spulenachse
relativ zur Friktionswalze auf den Fadenführer 1:1 übertragen wird. Auf diese Weise
kann durch eine einfache mechanische Konstruktion die Bewegung des Fadenführers in
der Ebene E in einfacher Abhängigkeit
vom Spulendurchmesser realisiert werden. Dies gilt beispielsweise
dann, wenn die Friktionswalzenachse ortfest angeordnet ist, und
sich auch der Fadenführer
relativ zur Friktionswalzenachse nur in Richtung der Friktionswalzenachse
bewegt. Die Relativbewegung zwischen Spule einerseits und Friktionswalze
bzw. Fadenführer
andererseits wird dann durch die Verschiebung der Spulenachse auf
Grund des zunehmenden Spulendurchmessers realisiert. Alternativ
können
die Abstände
des Fadenführers von
der Friktionswalze auch während
der Spulenreise variabel gehalten werden. In diesem Fall könnte sich
die Position des Fadenführers
relativ zur Achse der Friktionswalze während der Spulenreise so verändern, dass
speziell dadurch das monotone Verhalten der Schlepplängenkomponente
SE erreicht wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
des Verfahrens wird das monotone Verhalten der Schlepplängenkomponente
SE speziell durch die Anpassung der geometrischen
Bedingungen, mit denen der Fadenführer, die Friktionswalze und
die Spulenachse miteinander verknüpft sind, eingestellt. Das bedeutet,
dass der vertikale oder horizontale Abstand des Fadenführers zur
Friktionswalze bzw. der vertikale Abstand der Friktionswalze zur
Spulenachse oder auch der Durchmesser der Friktionswalze während der
Spulenreise entweder konstant oder auch variabel gehalten wird.
Dabei können
einige dieser Größen auch
fest eingestellt werden, während eine
oder mehrere andere Größen variabel
gehalten werden. Durch diese Vielfalt der möglichen Einstellungen der geometrischen
Bedingungen lässt
sich das gewünschte
Schlepplängenverhalten
optimal mit den konstruktionsmäßigen Erfordernissen
des Spulers abstimmen.
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In einem besonders einfachen Verfahren nach
obiger Erfindung werden alle vorgenannten geometrischen Größen während der
Spulenreise konstant gehalten. In diesem Fall bestimmt sich das
gewünschte
Verhalten der Schlepplängenkomponente SE aus schließlich durch die bereits vor
der Spulenreise festgelegten geometrischen Abmessungen, zu denen
insbesondere gehört:
vertikaler
Abstand Spulenachse – Friktionswalzenachse,
vertikaler
Abstand Fadenführer – Friktionswalzenachse,
horizontaler
Abstand Fadenführer – Friktionswalzenachse,
Durchmesser
der Friktionswalze.
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Mit diesen festen Größen, die
geeignet festzulegen sind, lässt
sich die Schlepplängenkomponente
SE in Abhängigkeit von dem Spulendurchmesser
nach Art einer monoton verlaufenden Funktion realisieren. Diese
Ausführungsform
des Verfahrens ist auch konstruktiv besonders einfach durchführbar, da
die genannten Komponenten nicht relativ zueinander beweglich angeordnet
sein müssen.
Insgesamt reduzieren sich dadurch Steuerungsaufwand und Kosten.
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In einer speziellen Ausführungsform
der Erfindung ist der Einsatz einer Spulenhülse vorgesehen, deren Außendurchmesser
weniger als 90 mm beträgt,
und insbesondere im Bereich von 75 mm liegt. Die Wahl einer solchen,
gegenüber
dem Stand der Technik kleineren Spulenhülse ermöglicht eine kompaktere Herstellung
der Spulen und gegebenenfalls auch eine Vergrößerung der insgesamt auf die Spule
aufzubringenden Fadenlänge.
Darüber
hinaus ermöglicht
dieser Spulenhülsendurchmesser
auf sehr einfache und kompakte Weise durch konstante Festlegung
der zuvor beschriebenen Parameter die Realisierung des monotonen
Schlepplängenverhaltens.
Im Vergleich zu größeren Spulenhülsen (beispielsweise < 100 mm) und den
für diesen
Zweck entsprechend geometrischen Parametern ergibt sich für die kleineren
Spulendurchmesser und proportional dazu verkleinerten geometrische
Abmessungen eine noch vorteilhaftere Ausbildung des Schlepplängenverhaltens.
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Gegenüber dem Stand der Technik ergibt sich
bei reduzierten Abmessungen auch insgesamt eine Verkürzung der
Schlepplänge.
Die genannten Vorteile einer kurzen Schlepp länge kommen hier also noch ergänzend zu
dem vorteilhaften monotonen Verlauf der Schlepplänge hinzu. Der Spulenaufbau bei
kleinen Durchmessern wird dadurch also auch insgesamt besser.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung werden die geometrischen Abmessungen wie folgt gewählt:
(Dsh)
: 75 mm – 80
mm
(Df) : 79 mm – 81
mm
(Dwsv) : 38 mm – 40
mm
(Dwfh) : 33 mm – 35
mm
(Dwfv) : 62 mm – 68
mm,
wobei die Friktionswalze ortsfest ist, und der Fadenführer relativ
dazu nur in Richtung der Friktionswalzenachse beweglich sein soll.
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Die Festlegung dieser Werte ermöglicht vorteilhaft
eine Konzentration der konstruktiven Erfordernisse auf diese kleinen
Teilbereiche. Darüber
hinaus ergibt sich für
diese Abmessungen neben dem verbesserten monotonen Verhalten der
Schlepplängenkomponente
SE auch eine Verkürzung der Schlepplänge gegenüber einer
solchen Spulenreise, bei der eine größere Spulenhülse mit
proportional größer gewählten geometrischen
Abmessungen verwendet wird.. Auch die Kantenüberhöhung der Spule fällt bei
kleineren Abmessungen dabei gering aus. Weiterhin bewirkt eine solchermaßen optimierte
Geometrie sowohl eine absolute Reduzierung der maximalen Fadenkraft
als auch eine Verringerung der Kraftdifferenz im Faden während der
Spulenreise. Die Differenz der maximalen und minimalen Kraft im Faden,
die während
einer Spulenreise auftritt, ist also bei kleineren Geometrien vorteilhaft
geringer als bei größeren. Auch
die Differenz der Umlenkwinkel zwischen Start und Ende während einer
Spulenreise ist bei den solchermaßen optimierten geometrischen Größen vorteilhaft
geringer als bei größeren Spulendurchmessern
bzw. bei größeren sonstigen
geometrischen Größen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des
Verfahrens sieht den Antrieb des Fadenführers miteiner Kehrgewindewelle
vor. Insbesondere die Bewegung des Fadenführers in Richtung der Spulenachse,
also senkrecht zur Ebene E wird durch diese Kehrgewindewelle realisiert,
wodurch der Aufbau der Spule in axialer Richtung bewirkt wird. Die
Kehrgewindewelle führt
dabei den Fadenführer
in Richtung der Spulenachse hin und her, während der Faden gleichzeitig
auf die rotierende Spulenhülse
aufgewickelt wird. Die Kehrgewindewelle ermöglicht somit ein sauberes und
homogenes Wickelbild über
die gesamte axiale Länge
der Spule.
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Konstruktiv kann die Kehrwindewelle
mit der Friktionswalze so verbunden sein, dass der über die Kehrgewindewelle
bewegte Fadenführer
sich wie beschrieben gemeinsam mit der Friktionswalze und/oder auch
relativ zu dieser bewegen kann.
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Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung vorgesehen,
mit der das zuvor beschriebene Verfahren ausführbar ist. Es handelt sich
dabei um einen Spuler zur Aufwicklung eines Fadens, insbesondere
eines synthetischen Glattgarnfadens. Wie zuvor beschrieben ist dafür eine rotierende
Spulenhülse
vorgesehen, welche durch ihre Rotation einen Faden aufwickelt und
dabei eine Spule ausbildet. Weiterhin ist ein Fadenführer vorgesehen,
von welchem der Faden bis zu einer Auflagestelle an der Spule geleitet
wird. Diese Strecke vom Fadenführer
bis zur Auflagestelle ist die Schlepplänge, die sich aufgrund der
auch in axialer Richtung erfolgenden Bewegung des Fadenführers in
eine solche axiale Komponente und in eine Komponente aufteilt, welche
in die zur Spulenachse senkrecht verlaufende Ebene E projiziert
wird.
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Der Fadenführer und die Spule sind dabei
erfindungsgemäß relativ
zueinander so bewegbar, dass sich der in der Ebene E liegende Schlepplängenanteil
SE während
einer Spulenreise als Funktion des Spulendurchmessers monoton verhält. Wie
beschrieben lässt
sich hierdurch der Vorteil eines besonders exakten und sauberen
Wickelbildes erreichen.
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Besonders vorteilhaft ist der Spuler
zur Bewegung des Fadenführers
dergestalt ausgebildet, dass sich der Schlepplängenanteil SE streng
monoton, insbesondere streng monoton steigend verhält. Auf
diese Weise wird der konstante Verlauf der Schlepplänge mit
der vorteilhaften leichten Zunahme dieser Länge über die Spulenreise verknüpft, so
dass unter anderem die leicht bikonische Form der Spule erzielt
und die Gefahr von Abschlägern
vermindert werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist die Spulenhülse
bzw. die Spule mit einer Friktionswalze zur Rotation antreibbar,
wobei die Achse der Friktionswalze und die Achse der Spulenhülse parallel
und in einem vertikalen Abstand und in einem vom Spulendurchmesser
abhängigen
horizontalen Abstand zueinander angeordnet sind. Die solchermaßen an die
Spule anliegende Friktionswalze treibt die Spule zum Aufwickeln
des Fadens an. Der Antrieb der Spule ist somit denkbar einfach realisiert, und
gleichzeitig kann die beweglich gehaltene Friktionswalze als Bezugspunkt
für den
Fadenführer
verwendet werden. Wie bereits für
das Verfahren erwähnt
ist ein Rotationsantrieb für
die Spule auch über die
Spulenachse realisierbar. Bspw. könnte ein auf der Achse oder
mit dieser gekoppelter Motor die Spule rotieren und eine Kraftübertragung
durch die Friktionswalze auf den Spulenumfang erübrigen. Die Friktionswalze
hat dann vorwiegend die Funktion einer Stützwalze, an der sich die Spule
abdrückt
bzw. an der sich die Spule abstützt.
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Denkbar ist dabei insbesondere, dass
der horizontale und der vertikale Abstand der Friktionswalze von
der Spulenachse auch während
einer Spulenreise variabel gehalten werden kann. Dies erlaubt die
vielfältige
Einstellung und Anpassung an die jeweiligen Erfordernisse für den Wickelvorgang.
Besonders einfach ist der Spuler dann ausgebildet, wenn der vertikale
Abstand zwischen der Achse der Friktionswalze und der Spulenachse
während
der Spulenreise konstant gehalten wird, da hier der konstruktive
Aufwand verringert wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist der Fadenführer
in einem horizontalen Abstand und in einem vertikalen Abstand relativ
zur Achse der Friktionswalze angeordnet, wobei dieses Abstände konstant
ausgebildet oder auch variabel gehalten werden können, so dass während einer
Spulenreise speziell durch Einstellung dieser Abstände das
monotone Verhalten der Schlepplängenkomponente
SE realisiert werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung kann der Spuler auch so ausgebildet sein, dass ergänzend oder
alternativ zu den Abständen zwischen
der Achse der Friktionswalze und dem Fadenführer auch insbesondere der
vertikale Abstand der Achse der Friktionswalze und der Spulenachse oder
auch der Durchmesser der Friktionswalze so gewählt werden kann, dass der gewünschte monotone
Verlauf der Schlepplängenkomponente
SE erzielt wird. Diese konstruktiv vorzusehende
Vielfalt der Variationsmöglichkeiten
ermöglicht
vorteilhaft eine Anpassung an verschiedenste Spulenanforderungen und
damit den flexiblen Einsatz des Spulers.
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In einer vereinfachten Aufführungsform
der Erfindung sind einige oder sogar alle der vorgenannten Größen konstant
vorgegeben, so dass sie während
der Spulenreise unverändert
bleiben. Durch geeignete Wahl dieser Parameter lässt sich das monotone Verhalten
der Schlepplängenkomponente
SE von vornherein erzielen, wobei gleichzeitig
vorteilhaft der konstruktive Aufwand des Spulers minimiert werden
kann.
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Insbesondere ist der Spuler vorgesehen
für den
Einsatz von Spulenhülsen
mit einem Durchmesser von weniger als 90 mm, vorzugsweise 75 mm. Diese
kleineren Hülsenaußendurchmesser
ermöglichen
die Reduzierung der Schlepplänge
gegenüber größeren Hülsendurchmessern
und darüber
hinaus auch den gewünschten
monotonen Verlauf der Schlepplängenkomponente
SE.
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Eine spezielle Ausführungsform
der Erfindung sieht folgende Abmessungen vor:
Dsh : 75 mm – 80 mm
(Df)
: 79 mm – 81
mm
(Dwsv) : 38 mm – 40
mm
(Dwfh) : 33 mm – 35
mm
(Dwfv) : 62 mm – 68
mm.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist eine Kehrgewindewelle vorgesehen, welche den Fadenführer insbesondere
in Richtung der Spulenachse führen
kann. Die Kehrgewindewelle, deren Rotation mit der Rotation der
Spule oder der Friktionswalze gekoppelt sein kann, bewegt den Fadenführer während der
Spulenreise in axialer Richtung hin- und her, so dass sich die Spule über ihre
gewünschte
axiale Ausdehnung gleichmäßig aufbauen
kann.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Nachfolgend wird eine vorteilhafte
Ausführungsform
der Erfindung anhand eines Figurenbeispiels erläutert. Die einzige 1 zeigt dabei eine schematische
und vereinfachte Seitenansicht der wesentlichen Komponenten einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Wie in 1 zu
sehen ist, ist eine Spulenhülse 2 vorgesehen.
Die Spulenhülse 2 weist
eine tatsächlich
ausgebildete oder gedachte, zur Hülse 2 konzentrisch
angeordnete Spulenhülsenachse 12 auf,
die in 1 senkrecht zur
Zeichenebene verläuft.
Die Spulenhülse 2 ist
zur Aufnahme eines Fadens 7 ausgebildet, wobei der Faden 7 durch
Rotation der Spulenhülse 2 um
die Spulenhülsenachse 12 auf
der Hülse 2 so
aufgewickelt wird, dass eine Spule 1 entsteht.
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An die Spule 1 angrenzend
ist eine Friktionswalze 4 vorgesehen, deren Achse 14 parallel
zur Spulenhülsenachse 12 und
senkrecht zur Zeichenebene der 1 verläuft. Die
Friktionswalze 4 ist dabei ortsfest gewählt, während die Spulenhülse 2 bzw. die
Spule 1 horizontal verschieblich angeordnet ist und so
an der Friktionswalze 4 anliegt, dass die Drehbewegung
der Friktionswalze 4 zum Antrieb der Spule 1 auf
diese übertragen
wird.
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Nach einem in 1 mit K angedeuteten Koordinatensystem
hat die Achse 14 von der Achse 12 einen vertikalen
Abstand Dwsv und einen horizontalen Abstand Dwsh. Erfindungsgemäß soll der
vertikale Abstand Dwsv während
einer Spulenreise konstant gehalten werden, während sich der horizontale Abstand
Dwsh in Abhängigkeit
von dem sich vergrößernden
Spulendurchmesser Ds verändert.
Mit zunehmenden Spulendurchmesser Ds vergrößert sich also der horizontale
Abstand Dwsh zwischen der Achse 14 der Friktionswalze 4 und
der Achse 12 der Spule 1 bzw. der Spulenhülse 2,
da die dicker werdende verschiebliche Spule sich von der ortsfesten Friktionswalze
abdrückt.
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In einem vertikalen Abstand Dwfv
und einem horizontalen Abstand Dwfh von der Achse 14 der Friktionswalze 4 ist
ein Fadenführer 6 vorgesehen. Der
Fadenführer 6 ist
durch eine nicht dargestellte Führung
parallel zu den Achsen 12, 14 geführt und mit
einer Kehrgewindewelle 5 so gekoppelt, dass er in Richtung
der Achsen 12, 14 bewegbar ist. Kehrgewindewelle 5 und
Friktionswalze 4 sind ortsfest; während der Fadenführer 6 darüber hinaus
also senkrecht zur Zeichenebene bewegbar ist. Die Kehrgewindewelle 5 dient
dabei insbesondere zur Realisierung der Bewegung des Fadenführers 6 in
axialer Richtung der Spule, während
dessen Bewegung relativ zur Spulenachse 12 durch die horizontale
Verlagerung der verschieblich gelagerten Spule 1 erfolgt.
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Diese konstruktive Kopplung ist insbesondere
so ausgeführt,
dass sich während
einer Spulenreise der vertikale Abstand Dwfv und der horizontale Abstand
Dwfh zwischen der Achse 14 und dem Fadenführer 6 nicht
verändert.
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Der Faden 7 wird durch den
Fadenführer 6 hindurch
bis zu einem Auflagepunkt an der Spule 1 geführt. Die
Strecke vom Fadenführer 6 bis
zu diesem Auflagepunkt ist die Schlepplänge S. Diejenige Komponente
der Schlepplänge
S, welche in die Zeichenebene bzw. in eine Ebene E senkrecht zu
den Achsen 12 und 14 fällt, ist dementsprechend die Schlepplängenkomponenten
SE.
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In der dargestellten Ausführungsform
sind die geometrischen Größen Dwfv,
Dwfh, Dwsv und Df konstant gewählt,
so dass sie sich insbesondere während
einer Spulenreise nicht verändern.
Durch die zueinander starre Anordnung von Friktionswalze 4 und
Fadenführer 6 also
dieser vorwiegend in Abhängigkeit
vom horizontalen Abstand der Achsen 14 und 12 bewegt,
welcher sich wiederum nach dem aktuellen Durchmesser Ds der Spule 1 richtet.
Die genannten geometrischen Größen sind
dabei so gewählt,
dass die Schlepplängenkomponente
SE während
des Wickelvorgangs vom kleinsten Spulendurchmesser (der hier dem
Außendurchmesser
Dsh der Spulenhülse 2 entspricht)
bis zum maximalen Spulendurchmesser Ds am Ende der Spulenreise streng
monoton steigend verläuft.