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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum horizontalen sowie zum vertikalen
Fixieren von in Gleisen verlegten, einen Schienenfuß aufweisenden Schienen,
insbesondere von Straßenbahnschienen, auf
einem festen Untergrund, mit einem den Schienenfuß übergreifenden
Flanschabschnitt zum vertikalen Fixieren der Schienen, mit einem
unter dem Flanschabschnitt angeordneten, seitlich an dem Schienenfuß anstehenden
Fußabschnitt
zum horizontalen Fixieren der Schienen, mit einer den Flanschabschnitt
sowie den Fußabschnitt
durchdringenden vertikalen Durchgangsbohrung zur Aufnahme eines
die Vorrichtung auf dem festen Untergrund verankernden Verankerungselementes,
wobei die Durchgangsbohrung wenigstens zum Fußabschnitt eine Exzentrizität aufweist,
der Fußabschnitt
zu einem Vielkant ausgebildet ist, und der Flanschabschnitt Werkzeugangriffsflächen zum
Drehen der Vorrichtung um das Verankerungselement herum aufweist.
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Durch
ein Drehen der Vorrichtung um das Verankerungselement schiebt sich
der Fußabschnitt aufgrund
der Exzentrizität
seitlich an den Schienenfuß heran,
wobei er sich schließlich
an dem Schienenfuß verklemmt.
Der als Vielkant ausgebildete Fußabschnitt stabilisiert die
Vorrichtung gegen ein Herausdrehen aus der das Gleis horizontal
fixierenden Lage.
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Das
Verankerungselement weist einen Kopf auf, mit dem die Vorrichtung
auf den festen Untergrund gezogen wird. Zwischen dem Kopf des Verankerungselementes
und der Oberseite der Vorrichtung ist mit Vorteil ein elastisches
Bauelement, beispielsweise ein Federring oder eine elastische Scheibe, angeordnet.
Das Verankerungselement ist beispielsweise von einem in dem festen
Untergrund verankerbaren Gewindeschaft und einer Mutter gebildet,
mit der die Vorrichtung auf dem Gewindeschaft des Verankerungselementes
gegen den Untergrund anziehbar ist.
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Eine
derartige Vorrichtung ist aus der Patentschrift
DE 69 79 C aus dem Jahre 1878
bekannt und beschreibt das Festsetzen von Schienen auf Querschwellen
mittels exzentrisch gelochten Klemmplatten von vier-, sechs- oder
achteckiger Form. Da man im Jahre 1878 jedoch noch keine elektrischen
Straßenbahnen
kannte, wurde die bekannte Klemmplatte aus einem Stahl gefertigt.
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Nachdem
dann im Jahre 1881 die erste elektrische Straßenbahn in Betrieb genommen
wurde, bei der die Stromzufuhr über
die beiden Fahrschienen erfolgte, kam im Jahre 1910 mit dem Phynol-Formaldehyd-Harz „Bakelite" der erste vollsynthetische
Kunststoff auf den Markt. Erst etwa 1930 wurden Polymerisations-Kunststoffe
im technischen Maßstab
hergestellt. Seit dieser Zeit sind inzwischen über 70 Jahre vergangen, in
denen das Bedürfnis
bestanden hat, die aus der Patentschrift 69 79 C bekannte Klemmplatte
aus einem streustromisolierenden Kunststoff auszubilden.
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Die
aus der Patentschrift 69 79 C bekannten Klemmplatten eignen sich
jedoch nicht dafür,
sie aus einem streustromisolierenden Kunststoff auszubilden, da
das seitliche Anziehen der Klemmplatte an den Schienenfuß, insbesondere
bei der vier- oder sechseckigen
Form, zu materialzerstörenden
Kantenbelastungen am Fußabschnitt
führt.
Bei der achteckig ausgebildeten Klemmplatte liegt die Kantenbelastung
am Fußabschnitt
bereits deutlich niedriger, jedoch sind dann die Schlüsselflächen am
Flanschabschnitt der Klemmplatte bereits so klein ausgebildet, daß das zum
Anziehen der Klemmplatte erforderliche Drehmoment mittels Schraubenschlüssel nicht
sicher übertragbar
ist. Demnach ist die aus der Patentschrift 69 79 C bekannte Klemmplatte
nicht dazu geeignet, sie aus einem streustromisolierenden Kunststoff
auszubilden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Gattung aufzuzeigen, bei der die Kanntenbelastung des
Fußabschnittes
bzw. des Flanschabschnittes vermindert ist.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einer
Vorrichtung gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis
7 angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, daß die
Anzahl der Flächen
des Fußabschnittes
größer als
die Anzahl der Werkzeugangriffsflächen des Flanschabschnittes
ist. Damit ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
dazu geeignet, sie aus einem streustromisolierenden Kunststoff auszubilden.
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Die
horizontalen sowie die vertikalen Klemm- bzw. Haltekräfte führen bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
lediglich zu einer Druckbeanspruchung, die der Ausbildung der Vorrichtung
aus einem streustromisolierenden Kunststoff vorteilhaft entgegen
kommt.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung sind die Werkzeugangriffsflächen am
oberen Bereich des Flanschabschnittes ausgebildete Schlüsselflächen, mit
denen vorzugsweise ein Sechskant-Kopf ausgebildet ist. Das Eckmaß des Sechskant-Kopfes
entspricht dabei vorzugsweise dem Durchmesser des Flanschabschnittes,
so daß ein
maximales Drehmoment auf die Vorrichtung übertragbar ist.
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Nach
einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist der Fußabschnitt
zu einem symmetrischen Zehnkant ausgebildet. Ein als Zehnkant ausgebildeter
Fußabschnitt
bildet einen hinreichenden Kompromiß zwischen der Stufung des Exzentrizitätsmaßes, bezogen
auf die einzelnen den Zehnkant ausbildenden Einzelflächen, und
einer ausreichenden Sicherheit gegen Herausdrehen der Vorrichtung
aus seiner die Gleise vertikal fixierenden Lage. Je nach Größe der Vorrichtung,
insbesondere des Durchmessers des Fußabschnittes, kann für den Vielkant
eine größere oder
kleinere Anzahl von Kanten vorgesehen sein.
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Um
eine satte Auflage des Flanschabschnittes auf dem Schienenfuß zu gewährleisten,
weist der Flanschabschnitt eine etwa zylindrische Form auf, dessen
untere den Fußabschnitt
umgebende Kreisfläche
der Neigung des Schienenfußes
entsprechend konusartig abgeschrägt
ist.
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Die
Höhe des
Fußabschnittes
entspricht etwa der Höhe
des Schienenfußes
plus einer Schienenfußunterlage,
liegt vorzugsweise jedoch etwas darunter, so daß das vertikale Fixieren des
Gleises mittels Klemmkraft erfolgt. Die Schienenfußunterlage dient
der Schwingungsdämpfung
und ist ebenfalls aus einem streustromisolierenden Material ausgebildet.
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Bevorzugt
entspricht die Exzentrizität
etwa dem achten bis neunten Teil des Eckmaßes des als Zehnkant ausgebildeten
Fußabschnittes.
Dieses Größenverhältnis ist
als bevorzugter Bereich zu verstehen, dessen angrenzende Bereiche
ebenfalls zur Lösung
der Aufgabe geeignet sind.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben
ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
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1:
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Anwendungsbeispiel;
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2:
eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, und
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3:
eine Seitenansicht der Vorrichtung mit Darstellung der Exzentrizität im Mittelschnitt.
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1,
mit der eine Schiene 2 auf einem festen Untergrund 3 in
horizontaler sowie vertikaler Richtung fixiert ist. Die Vorrichtung 1 weist
einen den Schienenfuß 4 der
Schiene 2 übergreifenden
Flanschabschnitt 5 zum vertikalen Fixieren der Schiene 2,
und einen unter dem Flanschabschnitt 5 angeordneten, seitlich
an den Schienenfuß 4 anschlagenden
Fußabschnitt 6 zum
horizontalen Fixieren der Schiene 2 auf. Die Vorrichtung 1 ist
mit einem den Flanschabschnitt 5 sowie den Fußabschnitt 6 durchdringenden
Verankerungselement 7 an dem Untergrund 3 verankert.
Das Verankerungselement 7 weist einen in dem Untergrund 3 verankerten
Gewindeschaft 8 auf, auf dem die Vorrichtung 1 sitzt,
die mit einer Mutter 9 gegen den Untergrund 3 festgezogen
ist. Zwischen der Mutter 9 und der Vorrichtung 1 ist
eine Schwingungen dämpfende,
elastische Scheibe 10 angeordnet. Der Schienenfuß 4 ist
somit zwischen dem Flanschabschnitt 5 und dem Untergrund 3 festgeklemmt.
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Die 2 zeigt
eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 in
einem vergrößerten Maßstab. 2 verdeutlicht,
daß die
Vorrichtung 1 eine den Flanschabschnitt 5 sowie
den Fußabschnitt 6 durchdringende,
exzentrisch angeordnete Durchgangsbohrung 11 zur Aufnahme
des Verankerungselementes 7 (siehe 1) aufweist. Der
Fußabschnitt 6 ist
hier zu einem symmetrischen Zehnkant ausgebildet, dessen einzelne
Flächen 12 zum
horizontalen Fixieren von in Gleisen verlegten Schienen bestimmt
sind. Außerdem
weist die Vorrichtung 1 Werkzeugangriffsflächen 13 zum
Drehen der Vorrichtung 1 um die durch die Durchgangsbohrung 11 bestimmte
Achse auf, wobei die Werkzeugangriffsflächen 13 als am oberen
Bereich des Flanschabschnittes 5 angeordnete Schlüsselansetzflächen ausgebildet
sind.
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3 zeigt
eine Seitenansicht der Vorrichtung 1 mit Darstellung der
Exzentrizität
im Mittelschnitt. 3 läßt erkennen, daß der Flanschabschnitt 5 unterseitig
als eine den Fußabschnitt
begrenzende Kreisfläche 14 ausgebildet
ist, die der Neigung eines Schienenfußes entsprechend, konusartig abgeschrägt ist.
Außerdem
kann der 3 die Größenordnung der Exzentrizität der Durchgangsbohrung 11 entnommen
werden, die etwa dem achten bis neunten Teil des Eckmaßes des
als Zehnkant ausgebildeten Fußabschnittes 6 entspricht.