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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Pflaster zur Verabreichung von Deodorantien und / oder
anderen kosmetischen Wirkstoffen.
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Die Verabreichung von Deodorantien
dient dem Zweck, störende
Körpergerüche zu absorbieren und
/ oder durch angenehme Gerüche
zu überdecken.
Hierfür
werden Deodorantien in Form von Creme, Gel, Sprays, Lotionen, Puder
oder Stiften auf die Haut aufgetragen.
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Ein Nachteil der Produkte, die zum
Zwecke der Verabreichung von Deodorantien angeboten werden liegt
bei den Sprays darin, dass hochentzündliche Gase als Treibmittel
verwendet werden müssen, da
chlorierte Kohlenwasserstoffe aus gesetzlichen Gründen nicht
mehr verwendet werden dürfen.
Auch können
die Behälter
dieser Sprays unter, Druck stehen, was ein Risiko bei Überhitzung
oder versehentlicher Beschädigung
darstellen kann. Im übrigen
sind die Behältnisse
für Pumpsprays
oft aus umweltschädigenden
Kunststoffen wie PVC, PVDC oder anderen chlorhaltigen Kunststoffen.
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Sprays, wie auch Deodorantien in
Form von Cremes, Gelen, Puder oder Stiften können zudem schlecht dosiert
werden, da dies im wesentlichen vom Anwender dieser Produkte gesteuert
wird. So kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine unbeabsichtigte Überdosierung
zu Hautreizungen oder sonstigen unerwünschten Nebenwirkungen führen kann.
Bei den Produkten, die eine fließfähige Konsistenz besitzen (Creme,
Gel, Salbe), besteht zudem die Gefahr, dass das Deodorant ausläuft und
in Kontakt mit der Kleidung des Anwenders kommen kann und diese
in unerwünschter
Weise kontaminiert. Dies ist insbesondere bei einer Zerstörung des
Glases oder Kunststoffbehälters,
welcher als Verpackung dient, möglich.
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Ein weiterer Nachteil des Deorollers
besteht darin, dass er chemische Hilfsstoffe, die das Ausrollen
des Wirkstoffs in Form eines dünnen,
flüssigen Wirkstofffilms
benötigt,
welche jedoch hautreizende Wirkungen aufweisen können.
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In jüngerer Zeit sind folienförmige Darreichungsformen
bekannt geworden, die zur Abgabe von kosmetischen Wirkstoffen an
die Haut befähigt sind.
Solche Produkte sind in
DE
100 34 491 A1 beschrieben. Bei der Anwendung eines solchen
Produkts ist es allerdings erforderlich, die Haut vor dem Aufbringen
des Produkts mit Wasser zu benetzen.
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Ein lösliches Kosmetikum wird in
JP 4 198 113 A beschrieben,
welches wasserlösliche
Chitosanderivate und/oder Chitinderivate enthält und vollständig oder
teilweise gelöst
auf die Haut aufgetragen wird. Dabei bildet sich auf der Haut eine
zum Kleben neigende Schicht.
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Ein kosmetisches Pflaster wird auch
in
US 6,063,398 beschrieben.
Dieses Pflaster enthält
jedoch eine in oxidierenden Medien instabile kosmetische Verbindung,
für deren
Aufnahme deshalb eine wasserfreie Einlagerungsschicht auf einer
Trägerschicht
vorhanden sein muss.
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Ein mit einem Duftstoff imprägniertes
Band mit je einem Schlitz an seinen Enden wird in
US 6,234,118 B1 offenbart.
Dieses Band muss jedoch mit Hilfe eines mechanischen Verschlusses,
auf der Haut, z. B. am Unterarm, befestigt werden.
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Ein Pflaster zur Maskierung von Fuß- und Schuhgerüchen wird
in
US 5,399,404 offenbart.
Ein solches Pflaster besteht aus einer Trägerschicht aus Filz zur Aufnahme
eines Parfüms,
einer Barriereschicht, einer haftklebenden Schicht und einem release
liner. Das Pflaster kann direkt auf den Fuß aufgeklebt werden, wobei
das Pflaster Fußgerüche durch
Freisetzung eines Parfüms
maskiert. Da die Trägerschicht
aus einem Filz besteht, kann sich das Pflaster jedoch nicht auflösen.
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Ein klebender Streifen zur Applikation
auf der Haut wird in
US
6,296,869 B1 beschrieben, der ein Hydrogel auf Basis eines
Acrylsäurepolymers
und eine α-Hydroxysäure oder
eine β-Hydroxysäure enthält. Das
klebende Pflaster wird auf die Haut um die Augen geklebt, um Erscheinungen
des Altern zu behandeln.
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Ein klebendes Hautpflaster wird in
US 6,280,765 B1 beschrieben.
In einer hydrophoben Polymerschicht sind Partikel einer wasserlöslichen
aktiven Verbindung, Ölpartikel
und Partikel eines wasserabsorbierenden Agens homogen dispergiert.
Wegen des Vorhandenseins eines hydrophoben Polymers ist ein Auflösen dieses
Pflasters nicht möglich.
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In
DE 199 53 336 A1 wird eine strukturierte Kosmetikmasse
beschrieben, die Wasser, eine Fettphase, einen O/W-Emulgator, einen
W/O-Emulgator, ein ein dreidimensionales Netz bildendes Polysaccharid
sowie übliche
Inhaltsstoffe umfasst. Es ist nicht offenbart, dass eine solche
Kosmetikmasse in Form eines Pflasters vorliegen kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, ein Produkt zur Verfügung
zu stellen, durch das ein Deodorant bedarfsgerecht, vorzugsweise
in einer vordosierten Menge auf einen Abschnitt der Haut eines Anwenders
aufgebracht werden kann. Weiterhin soll das Risiko einer versehentlichen
unerwünschten Kontaminierung
der Umgebung dieses Abschnitts der Haut durch das Deodorant minimiert
werden.
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Das Produkt soll vom Anwender unauffällig aufgebracht
werden können,
möglichst
eine sofortige Wirkung aufweisen, einen angenehmen Tragekomfort
bieten und sich rückstandsfrei
auflösen,
was ein Entfernen von restlichen Produktbestandteilen nach dem Ende
des Anwendungszeitraums des Produkts überflüssig macht.
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Schliesslich soll das Produkt leicht
sein, was einen platz- und gewichtsparenden Transport ermöglicht.
Es soll einfach und kostengünstig
herzustellen und leicht anzuwenden sein.
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Gelöst wird die Aufgabe durch ein
Pflaster zur Verabreichung von Deodorantien, welches eine erste
Schicht (1) und eine zweite Schicht (2) umfasst. Die
erste Schicht (1) enthält
mindestens ein Deodorant, die zweite Schicht (2) gewährleistet
während des
Auflösungszeitraums
des Pflasters das Haften auf einem Abschnitt der Haut des Anwenders.
Das Pflaster löst
sich während
des Auflösungszeitraums rückstandsfrei
auf. Es kann zusätzlich
auch mindestens einen kosmetischen Wirkstoff enthalten.
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Das Pflaster besitzt einen hohen
Tragekomfort aufgrund seiner Flexibilität und einer Dicke, die etwa
1 mm nicht überschreiten
sollte.
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Die erste Schicht (1) enthält ein Deodorant und
mindestens einen Filmbildner, d. h. einen Stoft (oder ein Stoffgemisch),
welcher befähigt
ist, dieser Schicht eine folienförmige
Beschaffenheit zu verleihen. Als Filmbildner kommen natürliche oder
synthetische Polymermaterialien sowie deren Mischungen in Frage.
Aufgrund der gewünschten
rückstandsfreien
Auflösbarkeit
des Pflasters kommen jedoch nur solche Polymermaterialien in Frage,
die wasserlöslich
und / oder wasserdispergierbar sind. Hierzu zählen: Disaccharide, Oligosaccharide,
Polysaccharide, (nicht-quervernetzte) Polyvinylpyrrolidone, Cellulose und
deren Derivate, Polyvinylalkohole, Polyvinylacetate, Polyacrylsäuren, sowie
Kombinationen dieser Polymermaterialien. Weiterhin ist der Folienbildner hautverträglich und
bewirkt somit keine Hautirritationen wie Rötungen oder allergische Reaktionen.
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Der Anteil des Deodorants in dieser
Schicht entspricht einer wirksamen Menge, was zwischen etwa 0,01
Gew.-% und etwa 80 Gew.-% bedeuten kann, je nachdem, welche Art
von Deodorant und welche Art von Anwendung gewählt wird. Die optimale wirksame
Menge kann durch einfache Testreihen mit einem speziellen, vorgegebenen
Deodorant jeweils leicht ermittelt werden.
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Die erste Schicht (1) besitzt
eine folienförmige
Beschaffenheit und sollte wegen des gewünschten Tragekomforts des Pflasters
eine Dicke von etwa 1000 μm
nicht überschreiten.
Vorzugsweise ist die erste Schicht (1) zwischen 20 und
500 μm dick,
besonders bevorzugt zwischen 50 und 200 μm.
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Die zweite Schicht (2) enthält ein Bindemittel, d.
h. einen Stoff (oder ein Stoffgemisch), welcher bei Kontakt mit
trockener Haut adhäsive
(klebende) Eigenschaften aufweist. Diese adhäsiven Eigenschaften sind auch
der Grund dafür,
dass das Pflaster während
des Auflösungszeitraums
auf dem Abschnitt der Haut des Anwenders haftet. Als Bindemittel
kommen natürliche
oder synthetische Polymermaterialien sowie deren Mischungen in Frage.
Aufgrund der gewünschten
rückstandsfreien
Auflösbarkeit
des Pflasters kommen jedoch nur solche Polymermaterialien in Frage,
die wasserlöslich
und / oder wasserdispergierbar sind.
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Hierzu zählen: Disaccharide, Oligosaccharide,
Polysaccharide, Leim, haftklebende Polymermaterialien wie Polyisobutylene,
Polybutene, Polyacrylate, Mischpolymerisate aus Acrylsäure und
Acrylsäureestern,
insbesondere Acrylsäurealkylestern
wie 2-Ethylhexylacrylat oder n-Butylacrylat, Polypropylen, Polyethylene,
Polystyrol, Polyester, Polyacrylnitril, Ethylen-Vinylacetat-Copolymere,
Polyvinylchlorid, Silikone, Polyethylenterephthalat etc.. Bei nicht
haftklebenden Polymermaterialien wie zum Beispiel Polystyrolisoprenstyrol,
Polystyrolbutadienstyrol, Polyethylenvinylacetat und Polyethylenacrylsäureester müssen zur
Erzielung der gewünschten
Eigenschaften geeignete Hilfsstoffe, sogenannte Klebrigmacher (tackifier)
zugesetzt werden. Hierzu dienen insbesondere harzartige Stoffe wie
Kolophonium und dessen Derivate, Polyterpene, Honig und Kohlenwasserstoffharze.
Auch die Bindemittel zeichnen sich durch eine Hautverträglichkeit
aus.
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Die zweite Schicht (2) besitzt
vorzugsweise eine folienförmige
Beschaffenheit, sie kann aber auch – insbesondere bei Unterschreitung
einer Dicke von etwa 5 μm – Fehlstellen
(Lücken,
Löcher,
Risse, Defekte etc.) enthalten, die ihre Funktion – das Haften
des Pflasters auf dem Abschnitt der Haut des Anwenders während der
Auflösungszeit
zu gewährleisten – nicht
beeinträchtigen.
Die zweite Schicht (2) sollte wegen des gewünschten
Tragekomforts eine Dicke von etwa 1000 μm nicht überschreiten. Vorzugsweise
ist die zweite Schicht (2) zwischen 5 und 200 μm dick, besonders
bevorzugt zwischen 10 und 50 μm.
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Die Schichten (1) und (2)
haften aufgrund der Klebrigkeit der Schicht (2) aufeinander.
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Unter einem Deodorant im Sinne der
vorliegenden Beschreibung ist ein Mittel zu verstehen, das die Fähigkeit
besitzt, Gerüche
zu überdecken,
zu entfernen oder zu zerstören.
Als Mittel, das die Fähigkeit besitzt,
Gerüche
zu überdecken,
sind Geruchsabwandler bekannt, die durch ihren angenehmeren Eigengeruch
störende
Geruchskomponenten überlagern.
Hierfür
können
Riechstoffe verwendet werden, die dem Fachmann als Stoffe oder Stoffgemische
bekannt sind, die einen mehr oder minder starken Geruch aufweisen.
Hierzu zählen:
Acetaldehyd, Acetanisol, Acetophenon, α-Amylzimtaldehyd, α-Jonon, Anethol,
Anisaldehyd, Anisol (Methoxybenzol), Anthranilsäure-methylester, Benzoesäure-benzylester, Benzoesäure-ethylester,
Benzoesäure-methylester, Benzaldehyd,
Benzylalkohol, β-Jonon, Buttersäure-ethylester
(Ethylbutyrat), (-)-Carvon (Carvol), cis-3-Hexen-1-ol (Blätteralkohol),
Citral (cis und trans), Citronellol, Cumarin, Decanal, ö-Methyljonon, Dodecanal,
Essigsäure-benzylester,
Essigsäure-bornylesteracetat,
Essigsäureethylester,
Essigsäure-n-hexylester,
Essigsäure-isoamylester,
Essigsäureisobornylester,
Essigsäure-isobutylester,
Essigsäure-linalylester,
Essigsäurephenylethylester,
Essigsäure-terpinylester,
Ethylvanillin, Eucalyptol (Cineol), Eugenol, Geraniol, Heliotropin,
Hydratropaldehyd (2-Phenylpropionaldehyd), Hydroxycitronellal, Hydrozimtaldehyd,
Hydrozimtalkohol, Indol, Isoeugenol, Laurinaldehyd, Laurinsäure-ethylester,
Limonen, Linalool, Lyral, γ-Methyljonon,
Methyl-nonylketon, Milchsäure-ethylester,
Moschus Ambrette, Nerol, Pfirsichaldehyd (Aldehyd C-14), Phenylessigsäure-ethylester,
Phenylessigsäure-methylester,
1-Phenylethanol,
2-Phenylethanol, Phthalsäure-diethylester,
Propionsäure-ethylester,
Rhodinol, Salicylsäure-(iso)-amylester,
Salicylsäure-benzylester,
Salicylsäuremethylester,
Thymol, Triacetin, Undecanal, Undecenal, Vanillin, Veratrumaldehyd,
Zibet-Tinktur, Zimtaldehyd, Zimtalkohol, Zimtsäure, Zimtsäure-benzylester und Zimtsäure-methylester.
Auch etherische Öle,
Extrakte, Resinoide, Balsame und Extrakte tierischer Herkunft wie
Ambra, Castoreum, Moschus und Zibet sind dem Fachmann als Riechstoffe
bekannt. Schließlich
werden auch Parfümöle (Duftkompositionen)
als Riechstoffe verwendet.
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Zur Entfernung unangenehmer Gerüche werden
Adsorptionsmittel eingesetzt, wie zum Beispiel Aktivkohle, Aluminiumoxide,
Kaolin, Kieselgel, Zinkoxid, Zinksalze der Ricinolsäure.
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Zur Zerstörung von unerwünschten
Geruchskomponenten können
Oxidationsmittel verwendet werden, wie zum Beispiel Chlorkalk, Peroxide, Hypochlorite
und andere.
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Für
die Anwendung im Bereich der Körperpflege,
bei der die Beseitigung störender
Körpergerüche aufgrund
von Schweiß im
Mittelpunkt steht, ist festzuhalten, dass dieser an sich geruchlos
ist. Hier werden unangenehm riechende Abbauprodukte von Bakterien
freigesetzt, welche den Schweiß zersetzen.
Insofern können
auch Bakterizide und Fungizide, ebenso wie Desinfektionsmittel ,
antimikrobiell wirkende Stoffe und Enzyminhibitoren (wie Triethylcitrat)
als Deodorant im Sinne der obigen Definition zur Entfernung störender Körpergerüche eingesetzt
werden. Als Bakterizid können
Bakterien abtötende
Substanzen wie Ethanol, etherische Öle (wie Nelkenöl, Minzöl, Thymianöl), Phenol,
Phenolderivate, Kresol, Seifen und oberflächenaktive Stoffe (Tenside),
und andere, die Zellmembran von Bakterien zerstörende Stoffe, als Fungizid
können
Pilze und deren Sporen abtötende
oder ihr Wachstum hemmende Substanzen wie Chlorphenole, Chlornitrobenzole,
Chlornitrophenole, Phenylphenole, Trihalogenmethylthio-Verbindungen,
Phosphorsäureester,
Fettsäuren,
Triazolderivate, Imidazolderivate, Benzimidazolderivate, Pyrimidine,
Pyrrolidinderivate, Piperidindionderivate,Amine, Anilide und Antimykotika
und Antibiotika (wie Penicilline, Cephalosporine, Lincosamidantibiotika,
Imidazole, Gyrasehemmer = Chinolonantibiotika, Makrolide, Tetrazykline)
und als Desinfektionsmittel können
Substanzen, die zur Bekämpfung
pathogener Mikroorganismen befähigt
sind, eingesetzt werden. Zu den Desinfektionsmittels zählen Antiseptika,
Aldehyde, wie Formaldehyd, Glyoxal, Glutaraldehyd, Phenolderivate,
8-Hydroxychinolin, Chlor(di)methylphenole, Chlorcarvacrol, Dichlorophen,
Hexachlorophen, Alkohole wie Methanol, Ethanol, n- und i-Propanol,
n-, i- und s-Butanol, quartäre Ammoniumverbindungen,
Kationtenside, (Invertseifen) und Amphotenside, Benzalkoniumchloride,
Cetalkoniumchloride, Cetrimoniumbromid, Cetylpyridiniumchlorid.
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Schließlich kann auch die Kontrolle
der Schweißabsonderung
die Freisetzung unangenehmer Körpergerüche beeinflussen,
weshalb auch Antihidrotika (Antitranspirantien, Antiperspirantien,
Adstringentien) als Deodorant im Sinne der obigen Definition zur
Entfernung störender
Körpergerüche eingesetzt
werden können.
Diese Substanzen verringern oder hemmen die Schweißsekretion
durch Verengung der Schweißdrüsen. Hierzu
zählen:
Metallsalze wie Aluminiumchloridhexahydrat und Aluminium-Zirkonium-hydroxochlorid-hydrate
AlxZr(OH)yClZ · n
H2O und ihre Komplexe mit Glycin.
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Der Ort der Anwendung des Pflasters
ist ein Abschnitt der Haut eines Anwenders (menschliche Person männlichen
oder weiblichen Geschlechts), vorzugsweise die Haut in der Achselhöhle. Aufgrund der
definierten Pflastergröße handelt
es sich bei dem Ort der Anwendung folglich ebenfalls um einen räumlich definierten
Abschnitt der Haut. In dem Fall, dass die (unverletzte) Haut der
Ort der Anwendung darstellt, kann diese vor Beginn des Anwendungszeitraums
des Pflasters zwar angefeuchtet werden, dies ist aber aufgrund der
Beschaffenheit des Pflasters nicht nötig und auch keine Einschränkung für die Funktionsfähigkeit
des Pflasters.
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Der Anwendungszeitraum des Pflasters kann
von der Beschaffenheit des Abschnitts der Haut abhängen sowie
von der im Pflaster enthaltenen Menge und der Art des Deodorants.
Zur Beseitigung von störenden
Körpergerüchen, die
auf eine Schweißabsonderung
zurückzuführen sind,
ist eine einmal-tägliche
Anwendung bevorzugt. Daher kann der Anwendungszeitraum eines Pflasters
etwa 15 Minuten bis mehrere Stunden umfassen. Der Anwendungszeitraum
kann mindestens 3 Stunden, vorzugsweise mindestens 8 Stunden betragen
und liegt besonders bevorzugt zwischen 12 und 24 Stunden.
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Der Anwendungszeitraum eines Pflasters darf
nicht mit dessen Auflösungszeitraum
verwechselt werden. Unter dem Anwendungszeitraum ist der Zeitraum
zwischen dem Aufkleben des Pflasters auf dem Abschnitt der Haut
des Anwenders und dem Ende der Wirkungsdauer des Deodorants zu verstehen.
Der Auflösungszeitraum
ist dagegen der Zeitabschnitt zwischen dem Aufkleben des Pflasters
auf dem Abschnitt der Haut des Anwenders und dem rückstandsfreien
Auflösen
des Pflasters, d. h. seiner völligen
Disintegration. Dieser Auflösungszeitraum ist
im allgemeinen wesentlich kürzer
als der Anwendungszeitraum, was u. a. von dem Feuchtigkeitsgehalt
des Orts der Anwendung, der Beschaffenheit des Pflasters und von
der Menge und Art des Deodorants abhängt. Während des Auflösungsvorgangs
kann das Deodorant freigesetzt werden und beginnen, seine Wirkung
zu entfalten.
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Aufgrund der Beschaffenheit der Schichten (1)
und (2) besitzt das Pflaster eine Flexibilität, die ein gleichzeitiges
(simultanes) Ausführen
von Bewegungen der Haut erlaubt. Zudem kann das Pflaster eine gewisse
Elastizität
besitzen. In einer besonderen Ausführungsform kann das Pflaster
eine Dehnbarkeit von bis zu 15% aufweisen. Die Schichten (1)
und (2) stellen dünne
Filme von relativ fester Konsistenz dar.
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Das Pflaster kann vorzugsweise lichtdurchlässig (transparent),
gegebenenfalls aber auch lichtundurchlässig und / oder farbig sein,
was durch Zugabe entsprechender Farbpigmente in mindestens eine
der Schichten (1, 2) erreicht wird.
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Das Pflaster kann vor der Anwendung
auf einem flächenförmige Träger (3)
gelagert werden, von dem es unmittelbar vor der Anwendung abgenommen
wird. Dieser flächenförmige Träger (3)
kann zum Beispiel aus Karton, Kartonpapier, Pappe, einem Kunststoff
wie Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyester, Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
oder einem Verbundmaterial aus diesen Werkstoffen, zum Beispiel
einem Laminat aus Kartonpapier und Polyester bestehen. Der flächenförmige Träger (3)
ist dehäsiv
ausgerüstet
und kann Anfasshilfen (Laschen, überstehende
Abschnitte etc.) und Abziehhilfen (Perforationen, Schnitte etc.)
enthalten, um das Abnehmen des Pflasters vor der Anwendung zu erleichtern.
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Die erste Schicht (1) kann
auch mindestens einen kosmetischen Wirkstoff enthalten, wie zum
Beispiel Hautöle,
Hautpflegemittel und / oder Hautschutzstoffe. Als geeignete Substanzen
kommen Allantoin, Aloe vera, Panthenol, Pro-Vitamin 5, Vitamin E
und deren Mischungen in Frage. Zu den Hautölen zählen Cevenyl, Calendulaöl CLR, Cetiol,
Cosmetic Liquid, Cosmetic natural oil, Cosmetol, Crodamol, Fluilan,
Cyclal, Di-2-hexyltartrat, Düsopropylidentriglycerinmonostearat,
11.14-Dioctyltetracosan,
Ethyloleat, Fractionated Coconutl Oil BP, Hagebuttensamenöl, Isodecan,
Isodecansäureester,
Isohexaoctacontan, Isopar, Javanicusöl, Jojobaöl, Joleo, Kirschkernöl, Kristole,
Kukui-Nußöl, Linolsäureethylester, Liquid
Base, Liquilan, Luvitol EHO, Mazula, Miglyol, Myritol 318, Nerzamidopropyldimethylaminlactat, Nerzölfettsäureethylester,
Nerzölpolyethylenglykolester,
Nonanol, Nonansäure-2-ethylhexylester,
Octylneopentanoat, Octyloctanoat, Octylpelargonat, Olivenölfettsäureester,
Panalane L-14A, Patlac IL, Pflanzenöl CLR, Polyethylenglykol(7)glycerylcocoat, Polyisopren,
Prisorine, Porbutyl, Reisöle,
Reisogran, Siliconöle,
Spermöl
(Austauschprodukte), Super refined Olive Oil, Tegosoft-Öle und Trüsononanoin.
Zu den Hautpflegemitteln zählen
Abil WE-09, Alcolose W 2, Allantoin, Arosulf CL-A1, Bibranol, Biocorno, Bisdiglycerylether,
Cholesterinester, Cholesterinpolyglykolether, Cholesterin-Siloxan-Verbindungen,
Cholesteryloleat, Choleth, Chrestalan, Clearcol, Cocosnußfettsäure-2-ethylhexylester,
Collapuron DAK, Condipon, Decaglycerinmonooleatmonosuccinat, Dextranfettsäureester,
Diacetin, Dicyclohexyalkane, 1.5-Dimethyl-2-isopentylhexanolfettsäureester,
Dioctylmaleat, Dow Corning 225C, Eieröl, Epadermasterole, Epigran,
Epikuron, Estalan, Ethylavocadate, Fettsäuredextrinester, Fettsäurediester,
Fitoderm, Fluid E-370, Fomblin, Gafquat, Gluadin, Glyceryl-3.5.6-trimethylhexanolat,
Guadin, Harnstoff-D-Glucuronsäure-Kondensat,
cis-6-Hexadecensäure, Hexaglycerindistearattetraacetat,
Hexaglycerinhexastearatdiacetat, 2.6.10.15.19.23-Hexamethyltetracosan,
Hexamol G-810, bis-(2-Hexyldecyltartrat),
Hydagen P, Hydrocell YP-30, Hydrotriticum QM, Hydroxyethylcellulose,
Isodragol, Isostearinsäurelaurylester,
Jojobabutter, Jordaquat JO-50, Kakaofruchtsaft, Karottenöl, Katsernol,
Kernester, Lävulinsäure, Lanacid,
Lanesta, Lanoil, Lanolins C 500, Lantrol 1673, Lecithinprodukte,
Lipocutin, LipoHyParts, Liposaminsäuren, Liposols, Lipotrofina
A, Luteofilla, Menhadenöl,
Mesil, Methylheptadecansäure,
Monaquat, Myristinsäure-2-octyldodecylester,
Naetex Q, Natipide II, Natriumlactat-Methylsilanol, Natriumlaurylglutamat,
Natriumstearyl-2-lactylate,
Necon DLD, Nerzolane, Octadecansäure-9-octadecenylester, Octadecylvinylether,
Oleyl-2-hydroxypropionat, Oleylpalmitylpalmitolamidopropyl-Derivate, Phosal, Phospholipid
EFA, Phospholipon, Polyaminozucker-Kondensat, Polybuten, Polydecene,
Polymer 28-4979, Polymetharcylamidopropyltrimethylammoniumchlorid,
Polyquaternium-n, Polyvinylpyrrolidon, Prolaurin, L-Pyro-Glutaminsäure, Quatrisoft
LM-200, Sebopessina, Secol, Seidenaminosäuren, Seidenfibroin, Sericin,
Siliconfettsäureester,
Siloxan-Copolymere, Sojasterine, Sorbitolsulfat, Super Sterol Ester, Stearinsäuredimethylammoniumchlorid,
Stearone, Surfactol Q-Serie, Tetrabutoxylpropyl-Methicon, Torfwachs,
Trifat S-308, Turtle Oil-R-Trixene,
Usnagran, Visonoil-R und Wickenol 535 Vita Cos.
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Zu den Hautschutzstoffen zählen Abil
Wax 9809, N-acylaminosäuresalze,
Ajicoat SPQ, Aluminiumhydroxid, Casein, Ceresperse Water dispersible Waxes,
Dermol, Dermolan L neutral, Eucornol, Finebase, Hautschutzstoff
0-48-G, Lauridit, Linolsäure (dimerisierte),
Perfluorpolyether, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidontriaconten-Polymeres,
Praestabitol V, Quick Break, Revitalin, Rewoderm S 1330, Sebosan
S, Stärkeester,
Stearylheptanoat und Styrol-Maleinsäure-Copolymeres.
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Das Pflaster kann auch Hilfssubstanzen
wie Stabilisatoren, Konservierungsmittel (zum Beispiel: Phenylethanol,
Phenoxyethanol, Parabene), Permeationsenhancer, Antioxidantien (zum
Beispiel: Ascorbinsäure,
Vitamin E), Farbstoffe etc. enthalten. Diese Stoffe sind dem Fachmann
bekannt.
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Die Herstellung eines erfindungsgemässen Pflasters,
welches eine erste Schicht (1) und eine zweite Schicht
(2) umfasst, kann nach folgendem Verfahren erfolgen: Aus
dem Deodorant und dem Filmbildner wird eine wässrige oder wässrig-alkoholische
Lösung
hergestellt. Diese wird auf eine zwischenzeitlich verwendbare Transportbahn
aufgetragen und durch Entfernung des Wassers bzw. Alkohols in die
erste Schicht (1) überführt. In
einem weiteren Arbeitsschritt wird der Träger (3) mit dem Bindemittel
beschichtet, so dass die Schicht (2) entsteht. Durch Zusammenführen der
Schichten (1) und (2) und Entfernung der zwischenzeitlich
verwendbaren Transportbahn entsteht ein fester Verbund. Einzelne Pflaster
kann man z. B. durch Stanzen oder Querschneiden einer die beiden
Schichten (1) und (2) umfassenden Materialbahn
in einzelne Abschnitte erhalten. Diese können wiederum in Siegelrandbeuteln, Schlauchbeuteln,
Blisterverpackungen oder Vials verpackt werden. Diese Herstellschritte
sind dem Fachmann bekannt.
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Ein Vorteil, der bei einer solchen
Herstellung der Pflaster beobachtet wurde, ist, dass ein Schüsselbildungseffekt
(das „sich
Aufrollen" der flächenförmigen Produkte)
kaum beobachtet wurde.
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Die Anwendung des erfindungsgemäßen Pflasters
stellt sich sehr einfach dar. Ein Pflaster wird aus der Verpackung
entnommen und vom gegebenenfalls vorhandenen flächenförmigen Träger (3) abgenommen.
Anschließend
wird das Pflaster auf den vorgesehenen Abschnitt der Haut (zum Beispiel
in der Achselhöhle)
gelegt. Die Haut braucht dabei zuvor nicht angefeuchtet werden.
Das Auflegen des Pflasters erfolgt dabei so, dass die klebende zweite Schicht
(2) mit dem Abschnitt der Haut in Kontakt kommt.
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Aufgrund der speziellen Eigenschaften
der zweiten Schicht (2) haftet das Pflaster sofort (gegebenenfalls
nach Anwendung eines geringen Anpressdrucks) auf dem Abschnitt der – vorzugsweise trockenen – Haut.
Das Deodorant entwickelt seine Wirkung und unterdrückt so unangenehme
Körpergerüche.
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Aufgrund der besonders geringen Dicke
des Pflasters, die vorzugsweise 1000 μm nicht überschreitet, ist ein Entfernen
des Pflasters nach einmaliger Applikation nicht möglich. Damit
wird erreicht, das exakt auch die Menge des Deodorants, die sich in
der ersten Schicht (1) eines Pflasters befindet, am Anwendungsort
freigesetzt wird.
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Am Anfang des nach Applikation des
Pflasters beginnenden Anwendungszeitraums / Auflösungszeitraums löst sich
das Pflaster aufgrund der Wasseraufnahme des von unterhalb des betreffenden
Abschnitts der Haut befindlichen Schweißdrüsen abgegebenen Wassers auf.
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Angemerkt sei, dass der Anwendungszeitraum
(Wirkungsdauer) nicht mit dem Zeitraum verwechselt werden sollte,
der zum vollständigen
Auflösen
des Pflasters am Anwendungsort (Auflösungszeitraum) erforderlich
ist, sondern ggf. wesentlich länger
ist. Dies liegt daran, dass das Deodorant, welches in der ersten
Schicht (1) enthalten ist, auch nach dem Auflösen des
Pflasters noch wirksam ist, und zwar für einen längeren Zeitabschnitt bis zum
Ende des Anwendungszeitraums.
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Die Abbildung dient der Veranschaulichung des
Pflasters. 1 zeigt in
perspektivischer Darstellung ein Pflaster aus einer ersten Schicht
(1) und einer zweiten Schicht (2), welches sich
auf einem flächenförmigen Träger (3)
befindet. Der flächenförmige Träger (3)
enthält
einen Schnitt, der als Abziehhilfe dienen kann.
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Die folgenden Beispiele dienen der
Erläuterung
der Erfindung.
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Beispiel 1: Herstellung
einer zweiten Schicht (2)
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25 g einer 50%-igen wässrigen
Lösung
von Lutonal M 40 (ein Polymer auf Basis von Polyvinylmethylether
als Bindemittel) wird in einer Stärke von 100 μm auf einen
Träger
(3) aufgetragen und 30 Minuten bei 70°C getrocknet, wobei eine etwa
40 μm dicke
zweite Schicht (2) mit einem Flächengewicht von 41 g/m2 erhalten wird. Als Träger diente eine silikonisierte
Folie vom Typ RN 100.
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Beispiel 2: Herstellung
einer zweiten Schicht (2)
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43 g einer 29%-igen wässrigen
Lösung
von Lutonal M 40 wird in einer Stärke von 100 μm auf einen
Träger
(3) aufgetragen und 30 Minuten bei 50°C getrocknet, wobei eine etwa
20 μm dicke
zweite Schicht (2) mit einem Flächengewicht von 21 g/m2 entsteht. Als Träger diente eine silikonisierte
Folie vom Typ RN 100.
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Beispiel 3: Herstellung
von Pflastern
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Die in den Beispielen 1 und 2 hergestellten Verbundmaterialien
aus den Schichten (2) und (3) werden mit einer
ersten Schicht (1) zusammengebracht (kaschiert). Hierbei
entsteht ein Verbund der Schichten (1), (2) und
(3). Als erste, deodoranthaltige Schicht (1) wurde
eine Folie aus Super Wave 25 (Markenname der Fa. Henkel)
und Aluminium-Chlorhydrat (Chlorhydrol) als Deodorant sowie Metolose 60 SH 50 (=
Hydroxypropylmethylcellulose) und Culminal MHPC 50 (= Methylhydroxypropylcellulose
als Filmbildner verwendet. Diese Folie besaß eine Dicke von etwa 30 μm und ein
Flächengewicht
von 30,8 g/m2 und war in analoger Weise
aus einer wässrigen Lösung hergestellt
worden. Aus derart hergestellten Materialbahnen wurden Pflaster
mit einer Größe von 4
x 4 cm ausgestanzt.
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Beispiel 4: Anwendungstests
mit den Pflastern nach Beispiel 3
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In die Achselhöhlen von drei Probanden wurden
je ein nach Beispiel 3 hergestelltes Pflaster appliziert.
Die Zeit zwischen dem Aufkleben des Pflasters bis zu seiner völligen Auflösung („Auflösungszeitraum")
betrug im Mittel 2 bis 3 Minuten für die Pflaster mit
einer zweiten Schicht (2) aus Beispiel 1 und 1 bis 2 Minuten
für die
Pflaster mit einer zweiten Schicht (2) aus Beispiel 2.
Eine Wirkung des Deodorants konnte über einen Zeitraum von etwa
10 Stunden bzw. entsprechend etwa 6 Stunden nach dem Aufkleben („Anwendungszeitraum")
beobachtet werden. Während
des Anwendungszeitraums war die Anwesenheit der Pflaster in den
Achselhöhlen
der Probanden nach deren Auskunft mit einem außerordentlich angenehmen Tragegefühl verbunden.