Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine Vorrichtung zur Bekämpfung
von Insekten zu schaffen, die eine Heizapparatur enthält, in der
ein oder mehrere Insektizide zur Bekämpfung der verschiedenartigsten
Insektenarten einsetzt werden können,
und wobei, abgestimmt auf die jeweils zu bekämpfende Insektenart, eine verbesserte
Wirkungsdauer der jeweils eingesetzten Menge an Insektizid erzielt
werden soll.
Diese Aufgabe wird gelöst durch
eine Vorrichtung, enthaltend eine Heizapparatur, die durch ein oder mehrere
mit einer Temperaturführung
variabel programmierte Steuerelemente, über den Bekämpfungszeitraum gesteuert wird.
Die auf diesen Steuerelementen programmierte Temperaturführung ist
hierbei auf die jeweils zu bekämpfende
Insektenart in Hinblick auf eine verbesserte Wirkungsdauer der eingesetzten
Menge an Insektizid abgestimmt.
Der Begriff verbesserte Wirkungsdauer
beschreibt hierbei das Produkt aus den Größen 'wirksame Dosierung' und
'Häufigkeit
der Abgabe', wobei die wirksame Dosierung von der individuellen
Empfindlichkeit der Insektenart abhängig ist und die Häufigkeit
der Abgabe vom tatsächlichen
Auftreten der Insektenart bestimmt wird. Zum Erreichen der verbesserten
Wirkungsdauer wird daher nur die ausreichend dosierte Menge an Insektizid
abgegeben mit einer Häufigkeit,
die die maximal mögliche
Zeitspanne der Bekämpfung
mit der eingesetzten Menge zuläßt.
Beispiele für Insektenarten, die periodisch
im Tagesverlauf auftreten, sind Aedes spp. (Moskito; stark am Abend,
nie in der Nacht, schwach am Morgen, kaum am Tag), Anopheles spp.
(Moskito; schwach am Abend, stark in der Nacht, schwach am Morgen,
nie am Tag), Culex spp. (Moskito; stark am Abend, kaum in der Nacht,
stark am Morgen, nie am Tag), Phlebotomus spp. (Sandfliege; stark
am Abend, schwach in der Nacht, schwach am Morgen, nie am Tag),
Lutzomyia spp. (Sandfliege; stark am Abend, schwach in der Nacht, schwach
am Morgen, nie am Tag), verschiedene Fliegenarten, wie Musca spp.,
Fannia spp., Calliphora spp., Drosiphila spp., Bradysia spp. (kaum
am Abend, nie in der Nacht, schwach am Morgen, stark am Tag) und
verschiedene Wespenarten, wie Vespula spp., Polistes spp. (kaum
am Abend, nie in der Nacht, schwach am Morgen, stark am Tag).
Bei den mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zu bekämpfenden
Insekten handelt es sich um alle Insekten, die im Anwendungsbereich
als schädlich
oder lästig
gelten; bevorzugt sind Insekten aus den Gruppen
der Stechmücken, beispielsweise
aus der Familie der Culicidae und Vertretern wie Anopheles spp.,
Aedes spp., Culex spp., Culiseta spp.;
der Fliegen, beispielsweise
aus der Familie der Muscidae und Vertretern wie Musca spp., Drosophila
spp., Simulium spp., Phlebotomus spp., Lutzomyia spp.; Fannia spp.,
Calliphora spp., Bradysia spp.;
der Wespen, beispielsweise
aus der Familie der Muscidae und Vertretern wie Vespula spp., Polistes
spp.;
der Flöhe,
beispielsweise aus der Familie der Pulicidae;
der Schaben,
beispielsweise aus der Familie der Blattelidae;
der Wanzen,
beispielsweise aus der Familie der Cimicidae, und
der Motten,
beispielsweise aus der Familie der Pyralidae.
Für
die erfindungsgemäße Vorrichtung
kommen alle Anwendungsbereiche in Betracht, in denen als schädlich oder
lästig
geltende Insekten auftreten, bevorzugt der Vorrats- und Materialschutz,
der Hygienesektor und der häusliche
Bereich, wobei als eine Ausführungsform
der Erfindung die erfindungsgemäße Vorrichtung
in den entsprechenden Räumlichkeiten
eingesetzt und gegebenenfalls mit weiteren Standardmaßnahmen,
wie z.B. Klebtafeln oder Fallen, kombiniert wird.
In der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können
speziell entwickelte oder handelsübliche Heizapparaturen verwendet
werden. Bevorzugt sind Heizapparaturen, die für eine Verwendung von Insektiziden
in festen und flüssigen
Trägerstoffen
geeignet sind und hierfür über die
entsprechenden Thermoelemente verfügen. Bei den handelsüblichen
Heizapparaturen, die Insektizide in festen Trägerstoffen verwenden können, handelt
es sich beispielsweise um Geräte
zur Erhitzung von sogenannten 'insektiziden Matten', wie sie z.B.
die Hersteller Fa. DBK (DBK Espana S.A., Parc Tecnològic del
Vallès,
C/Argenters 8, 08290 Cerdanyola del Valles, Barcelona, Spanien)
mit den Typen SBP MK-04 und MD4, Fa. Reckitt & Colman (Reckitt Benckiser Inc.,
1655 Valley Road, P. O. Box 943, Wayne, New Jersey 07470-0943, USA)
mit dem Typ UFO 1, Fa. Godrej (Godrej Sara Lee Ltd., Pirojshanagar,
Eastern Express Highway, Vikhroli (East), Mumbai 400 079, Indien)
mit dem Typ Good Knight/Electronic Mosquito Destroyer und Fa. SC
Johnson (SC Johnson Inc., 1525 Howe Street, Racine, Wisconsin 53403-5011,
USA) mit dem Typ RAID anbieten. Bei den handelsüblichen Heizapparaturen, die
Insektizide in flüssigen
Trägerstoffen
verwenden können,
handelt es sich beispielsweise um Flüssigkeitsverdampfer, wie sie
z.B. die Hersteller Fa. DBK mit den Typen ED2 und ED4, Fa. Godrej
mit dem Typ Good Knight/Expert Liquidator System und Fa. Zobele
(Zoebele SPA, Via Fersina 4, 38100 Trento, Italien) mit den Typen
Kapo, Spira 3 und Spira 4 anbieten. Besonders bevorzugt in Kombination
mit einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
worin das Steuerelement als Adapter in Form einer Stecker- und Steckdosen-Kombination
zwischen der Steckdose der Energieversorgung und dem Stecker der
Heizapparatur ausgeführt
ist, sind die Heizapparaturen der Typen SBP MK-04, SBP MD4, UFO
1, Good Knight/Electronic Mosquito Destroyer, RAID, ED2, ED4, Good
Knight/Expert Liquidator System, Kapo, Spira 3, Spira 4 oder mit
diesen Typen baugleiche Geräte.
In der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können
als Insektizide alle Substanzen verwendet werden, die über die
notwendigen physiko-chemischen Eigenschaften verfügen und
die ein zur Bekämpfung
und/oder Kontrolle von Insekten geeignetes Wirkprinzip aufweisen.
Hierbei umfaßt
der Begriff Insektizid nicht nur Substanzen zur Abtötung und/oder
Immobilisierung von Insekten, sondern auch Substanzen die zu deren
Vertreibung aus den Anwendungsbereich oder zur Anlockung in beispielsweise
Fallen führen
können.
Bevorzugt werden Insektizide verwendet ausgewählt aus den Gruppen der natürlichen
und synthetischen Pyrethroide, besonders bevorzugt Pyrethrum cinerariaefolium,
(RS)-3-allyl-2-methyl-4-oxocyclopent-2-enyl
(1 R,3R)-2,2-dimethyl-3-(2-methylprop-1-enyl) cyclopropancarboxylat
(d-trans-Allethrin), (RS)-2-methyl-3-(2-propynyl)-4-oxocyclopent-2-enyl(1
R)-cis,trans-chrysanthemat (d-Prallethrin, Tradename: Etoc), (-)1
R trans 2,2-Dimethyl-2-(2,2-dichlorvinyl)-cyclopropancarboxylsäure 2,3,5,6-tetrafluorobenzylester
(Transfluthrin), (S)-3-allyl-2-methyl-4-oxocyclopent-2-enyl (1 R,3R)-2,2-dimethyl-3-(2-methylprop-1-enyl)
cyclopropanecarboxylate (S-Bioallethrin), Permethrin, Cypermethrin,
Lambda-Cyhalothrin, Tetramethrin.
Die Insektizide können in ihren handelsüblichen
Formulierungen sowie in den aus diesen Formulierungen bereiteten
Anwendungsformen in Mischungen mit anderen Wirkstoffen, wie z.B.
Fungiziden oder Sterilantien, vorliegen. Daneben enthalten die Formulierungen
gegebenenfalls die jeweils üblichen,
dem Fachmann geläufigen
Dispergier-, Emulgier-, Lösungsmittel,
Füll- oder
Trägerstoffe.
Geeignete Dosierungen sind insbesondere
von der Art und der Höhe
des Befallsdrucks durch die Insekten abhängig und lassen sich nach den üblichen,
dem Fachmann geläufigen
Methoden leicht ermitteln und festlegen.
Die Trägerstoffe für die Insektizide können fest
oder flüssig
sein und sind in ihrem Umfang, ihrem Material und ihrer Ausgestaltung
dem Fachmann geläufig.
Feste Trägerstoffe
werden beispielsweise für
wirkstoffhaltige Matten (z.B. flach oder in Kissenform, im folgenden
auch als 'insektizide Matten' bezeichnet) verwendet. Die bei diesem
Verfahren verwendet Matten oder Kissen sind aus nicht brennbaren
Fasern, in die die Insektizide sowie gegebenenfalls noch weitere
Stoffen eingearbeitet wurden. Bei der Anwendung werden die Matten oder
Kissen unter kontrollierten Bedingungen erhitzt, wobei sich die
festen Trägerstoffe
weitestgehend innert verhalten, und die Insektizide werden freigesetzt.
Flüssige
Trägerstoffe
sind wirkstoffhaltige Flüssigkeiten,
wie beispielsweise verdampfbare Öle,
denen die Insektizide zugesetzt werden und die z.B. über einen
elektrisch erhitzten Docht aus nicht brennbaren Fasern, eine Raumverteilung
der im Öl
enthaltenen Insektizide bewirken.
Die Insektizide werden auf die Trägerstoffe
entweder direkt oder in bereits formulierter Form auf- und/oder
eingebracht. Häufig
werden hierbei auch z.B. Farb- und
Duftstoffe zugesetzt, sowie geeignete Wirkstoffe, wie z.B. Fungizide
oder Sterilantien, zum Schutz der Trägerstoffe vor natürlicher
Zersetzung.
Die Gehalte an Insektizid in den
Trägerstoffen
können
in einem weiten Bereich variieren, sie liegen im allgemeinen bei
Matten und Kissen im Bereich von 0,1 bis 60 Gew.-% und bei Ölen im Bereich
von 0,1 bis 90 Gew.-%.
Der Begriff Temperaturführung, im
Sinne der Erfindung, bezeichnet die kontinuierliche Veränderung der
Intensität
der Freisetzung des Insektizids im Zeitverlauf, die für eine größtmögliche Effizienz
der eingesetzten Insektizide individuell gesteuert werden muß. Dies
geschieht durch direkte Regelung der Stromzufuhr des Thermoelements
der Heizapparatur, wobei die Stromzufuhr in Momenten hoher Intensität länger und
häufiger erfolgt
als in Momenten niedriger Intensität. Durch das Thermoelement
der Heizapparatur erfolgt dann die Freisetzung des Insektizids.
Bei den in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
verwendeten, variabel programmierten Steuerelementen handelt es
sich um Einheiten, in denen die Information der Temperaturführung als
Programm gespeichert, gelesen und – je nach Auswahl – weiterverarbeitet
werden kann. Der Zusatzvariabel programmiert' bedeutet erfindungsgemäß, daß die Steuerelemente
entweder bereits intern mit mehr als zwei Programmen zur Temperaturführung versehen
sind oder von extern mit einem oder mehreren Programmen zur Temperaturführung versehen
werden können.
Beispiele hierfür
sind die im folgenden beschriebenen Ausgestaltungen und Weiterbildungen.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
umfaßt
eine Chip-Karte als Informationsspeicher auf der sich das Programm
zur Temperaturführung
befindet. Diese Chip-Karte wird in ein entsprechendes Chip-Kartenlesegerät eingesteckt,
welches dann die Stromzufuhr zum Thermoelement regelt und damit
die Freisetzung des Insektizids steuert. Chip-Karten sind entsprechend
der Definition der Brockhaus-Enzyklopädie (F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim),
Kunststoffkarten mit Speicherchip oder programmierbarem Mikroprozessor,
die u.a. auch als Kredit-, Telefon- und Ausweiskarte verwendet werden.
Eine bevorzugte Weiterbildung dieser
Ausgestaltung besteht darin, daß die
Chip-Karte zusammen
mit Insektiziden in Trägerstoffen,
beispielsweise in sogenannten 'insektiziden Matten', kombiniert
wird. Dieses Kombinationselement wird mit einem Handgriff mit der
Chipseite in das Lesegerät
eingesteckt, wodurch der insektizidhaltige Trägerstoff entweder gleichzeitig
auf dem Thermoelement der Heizapparatur aufliegt oder das Thermoelement,
beispielsweise über
einem Docht, in ihn eintaucht. Das in der Chip-Karte enthaltene
Programm mit der Temperaturführung
steuert dann – direkt
abgestimmt auf die Insektizide im festen Trägerstoff – die Stromzufuhr zum Thermoelement.
Herkunft, sowie Konfektionierung und Programmierung der Chip-Karten ist
dem Fachmann geläufig
bzw. geschieht nach den üblichen,
dem Fachmann geläufigen
Methoden.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sieht eine Gruppe von mehreren EEPROMs vor, wobei auf jedem EEPROM
ein Programm zur Temperaturführung
gespeichert ist. Durch eine, von außen zu bedienende Schaltgruppe,
beispielsweise Druckknöpfe,
kann ein entsprechender EEPROM ausgewählt werden, der dann die Stromzufuhr
zum Thermoelement regelt und damit die Freisetzung des Insektizids
steuert. EEPROM ist entsprechend der Definition der Brockhaus-Enzyklopädie (F.A.
Brockhaus GmbH, Mannheim), die englische Abkürzung für electrically erasable and
programmable read-only memory (in Deutsch: elektrisch lösch- und
programmierbarer Nur-Lese-Speicher), womit ein Bauteil aus der Computertechnologie
bezeichnet wird (weitere Bezeichnungen: E2PROM, EAROM). Herkunft,
sowie Konfektionierung und Programmierung des EEPROM ist dem Fachmann
geläufig
bzw. geschieht nach den üblichen,
dem Fachmann geläufigen
Methoden.
Eine bevorzugte Weiterbildung dieser
Ausgestaltung besteht darin, daß mehrere
EEPROMs verwendet werden, die spezielle Teilprogramme zur Temperaturführung enthalten,
die dann miteinander über
die oben beschriebene Schaltgruppe kombiniert werden können. Beispielsweise
können
so Teilprogramme, die das Insektenarten-spezifische Auftreten und/oder
deren Häufigkeit
im Tagesverlauf, mit weiteren Komponenten, wie beispielsweise einem
optionalen Teilprogramm, welches z.B. das Raumvolumen und/oder die
Häufigkeit
des Luftwechsels berücksichtigt,
miteinander kombiniert werden. Es kann hierfür auch ein einzelner EEPROM
verwendet werden, der die oben genannten Programme als getrennte
Unter-Programme
bzw. 'Sub-Routinen' in sich enthält.
Die Auswahl und Einstellung für
die gewünschte
Kombination erfolgt dann wie oben beschrieben.
Prinzipiell können alle weiteren Formen von
Datenträgern,
wie beispielsweise Magnetbänder,
Disketten, Plattenspeicher und CD-ROM, mit den geeigneten Lese- und Weiterverarbeitungseinheiten
in weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet werden.
Bevorzugte Weiterbildungen der oben
genannten Ausgestaltungen beinhalten zusätzliche Vorrichtungen, wie
Meßeinheiten
und Sensoren, mit denen das Steuerelement und somit das Programm
zur Temperaturführung
gekoppelt und weiter verfeinert werden kann. Zur Festlegung eines
bestimmten Startpunkts des Programms kann eine Kopplung mit der
Tageszeit erfolgen, beispielsweise durch Einstellung einer Uhrzeit
an einem Zeitmesser oder durch Verwendung einer Funkuhr, jeweils
in Kombination mit dem Steuerelement. Durch die Verwendung einer
Photozelle in Kombination mit dem Steuerelement können Licht-
und Dunkelzyklen berücksichtigt
werden. Durch die Verwendung von Meßgeräten für Temperatur, Luftströmung und
relative Feuchte, sowie Bewegungsmeldern in Kombination mit dem
Steuerelement können
weitere wichtige Parameter mit der Ausführung des Programms zur Temperaturführung gekoppelt
werden.
Die oben genannten Ausgestaltungen
und Weiterbildungen können
entweder direkt mit der Heizapparatur verbunden sein, beispielsweise
als Einbau-, Anbau- oder Ansteckelement, oder als Adapter, beispielsweise
in Form einer Stecker- und Steckdosen-Kombination zwischen der Steckdose
der Energieversorgung (Stromquelle) und dem Stecker der Heizapparatur
ausgeführt,
verwendet werden.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
besteht somit die Möglichkeit,
sich den jeweiligen, zum Teil individuellen Anforderungen für eine gezielte
Bekämpfung
der zeitlich sehr unterschiedlich auftretenden Insekten anzupassen.
Daneben werden die Anforderungen auch durch den jeweiligen Einsatzort
bestimmt. So können
beispielsweise auch unterschiedliche Raumvolumen sowie der unterschiedlich
starke Luftaustausch in Ruhe-, Aufenthalts- und Durchgangsräumen im
Tagesverlauf individuell mit berücksichtigt
werden. Die auf die oben genannten Bedingungen angepaßte Temperaturführung bewirkt
somit die größtmögliche Effizienz
der eingesetzten Insektizide, welches sich beispielsweise in einer
längeren
Anwendungsdauer einer gegebenen Menge des Insektizids oder in einem
geringeren Bedarf an Insektizid für einen gegebenen Zeitraum äußert. Durch
diesen dosierten Einsatz und dessen Mengenersparnis führt die
erfindungsgemäße Vorrichtung
daher auch zur geringstmöglichen
Exposition des Anwenders mit den eingesetzten Insektiziden, ein
Effekt, der insbesondere im häuslichen
Bereich von Bedeutung ist. Daneben wird auch eine höhere Sicherheit
bei der Anwendung erzielt. Beispielsweise wird bei einer der oben
genannten Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung die entsprechende
Chip-Karte zusammen mit dem in den Heizapparaturteil gehörigen, insektizidhaltigen
Trägermaterial
ausgeliefert. Dadurch hat der Anwender die Sicherheit, daß die spätere Abgabe
mit der optimalen Temperaturführung
für das
im Träger
vorliegende Insektizid erfolgt. Eine Überhitzung empfindlicherer
Insektizide ist somit ausgeschlossen. Daneben ist bei dieser Lösung ein
hohes Maß an
Flexibilität
für den
Anwender möglich,
und da jede erfindungsgemäße Vorrichtung
nur mit einem Chip-Kartenlesegerät
ausgerüstet
sein muß,
ergeben sich für
den Hersteller eine breitere Einsetzbarkeit bei geringeren Produktionskosten.
Durch die Verwendung der Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
worin das Steuerelement als Adapter in Form einer Stecker- und Steckdosen-Kombination
zwischen der Steckdose der Energieversorgung und dem Stecker der
Heizapparatur ausgeführt
ist, können
bereits vorhandene Heizapparaturen, z.B. mit einer konstanten, fest
fixierten Temperatureinstellung, nachgerüstet und somit weiter verwendet
werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
und Merkmale sind in der folgenden Figurenbeschreibung wiedergegeben,
die jeweils in Verbindung mit oben dargestellten Merkmalen zu neuen
Weiterbildungen kombiniert werden können. Es zeigen:
1 Schaltbild
der Versuchsapparatur,
2 Verdampfungsrate
eines Insektizids im Zeitverlauf bei konstanter, fest fixierter
Temperaturführung
(Stand der Technik),
3 Verdampfungsrate
eines Insektizids im Zeitverlauf bei variabel programmierter Temperaturführung (Erfindungsgemäße Vorrichtung),
4 Gewichtsverlust
der Insektizidzusammensetzung Composition No 18 im Zeitverlauf bei
fest eingestellter Temperaturführung
(Stand der Technik),
5 Wirksamkeit
der Insektizidzusammensetzung Composition No 18 gegen die Mosquito-Art
Aedes aegypti im Zeitverlauf bei variabel programmierter Temperaturführung (Erfindungsgemäße Vorrichtung),
6 Schaltbild
einer Ausführungsform
des Steuerelements (Verwendung: EEPROM),
7 Schaltbild
einer Ausführungsform
des Steuerelements (Verwendung: Chip-Karte).
1 zeigt
das Schaltbild des Steuerelements einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
worin das Steuerelement später
als Adapter in Form einer Stecker- und Steckdosen-Kombination zwischen
der Steckdose der Energieversorgung und dem Stecker der Heizapparatur
ausgeführt
werden kann, um bereits vorhandene Heizapparaturen, z.B. mit einer
konstanten, fest fixierten Temperatureinstellung, nachzurüsten. Mit
dieser Ausführungsform
wurden die in 5 dargestellten
Ergebnisse ermittelt. Über
die parallele Schnittstelle eines Personalcomputers wurde eine Relaiskarte
(2, 3) angeschlossen, welche über das verwendete Programm
zur variablen Temperaturführung,
hier speziell abgestimmt auf die Bekämpfung der Mosquitoart Aedes
aegypti, gesteuert wurde. Die Schaltleistung der Relaiskarte reichte
nicht aus, um die 230V Netzspannung direkt zu schalten. Deshalb
wurde ein Netzteil (1) mit 24V verwendet, um über die
Relaiskarte ein 24V-Relais (3) anzusteuern, welches die
230V/8A für
das Thermoelement der Heizapparatur schalten konnte (1, 2, 3).
Dadurch wurde dann die Steckdose (4) geschaltet, die eine
handelsübliche
Heizapparatur mit konstanter Temperatureinstellung, hier für 'insektizide
Matten', mit Strom versorgte.
2 beschreibt
den Stand der Technik und zeigt in stilisierter Form, ausgedrückt als
Verdampfungsrate [mg × h-1], die Menge eines Insektizids (m) aus
einer Heizapparatur, abgegeben im Zeitverlauf (t) von Stunden [h]
(5) bei konstanter Temperatureinstellung (6),
wobei die Temperatur (T) 150 °C
betrug.
3 beschreibt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
und zeigt , im Vergleich zu 2,
ebenfalls in stilisierter Form, ausgedrückt als Verdampfungsrate [mg × h-1], die Menge eines Insektizids (m) aus
einer Heizapparatur abgegeben im Zeitverlauf (t) von Stunden [h]
(7) bei Verwendung eines Steuerelements mit variabel programmierter
Temperaturführung
(8). Nach einem 'Dosierungsstoß' bei einer Temperatur (T)
von 150 °C,
der zur Kontrolle der vorhandenen schädlichen bzw. lästigen Insekten
ausreichte, wurde die Temperatur auf 100 °C zurückgefahren und anschließend entsprechend
langsam wieder auf 150 °C
erhöht.
Dadurch wurde die Menge des abgegeben Insektizids in den nächsten Stunden
auf ein konstantes Niveau eingestellt (9), welches über den
Zeitraum von über
8 Stunden nach Beginn, dem Vergleichszeitraum zu 2 (10), das Auftreten der schädlichen
bzw. lästigen
Insekten verhinderte. Somit ergab sich ein, im Vergleich zum Stand
der Technik, verlängerter
Schutz mit der gleichen Menge an eingesetztem Insektizid.
4 beschreibt
den Stand der Technik und zeigt den Gewichtsverlust der Insektizidzusammensetzung
Composition No 18 (m) in Milligramm [mg] aus einer sog. 'insektiziden
Matte' bei einem Heizapparat mit konstanter Temperatureinstellung
von 150 °C
im Zeitverlauf (t) von Stunden [h]. Die ursprünglich eingesetzte Menge der
Insektizidzusammensetzung (20 mg) ist unter diesen Bedingungen nach
13 Stunden (11) nahezu vollständig verbraucht und bewirkt
keinen Schutz, beispielsweise vor Moskitos, mehr.
5 beschreibt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
und zeigt die Tötungszeit
für 50%
der geprüften Moskitos
(KT50) in Minuten [min] durch das Insektizid Composition No 18 aus
einer sog. 'insektiziden Matte' in halblogarithmischer Darstellung
(12) unter Verwendung der in 1 beschriebenen
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
(Anmerkung: niedrige KT50-Werte zeigen eine hohe Wirksamkeit an).
Die Temperaturführung
war hierbei an die Moskitoart Aedes aegypti und deren zeitliches
Auftreten im Tagesverlauf angepaßt, wobei die Symbole T 100 °C und T 150 °C die jeweils
angesteuerte Temperatur im Verlauf der Temperaturführung kennzeichnen.
Verwendet wurde bei diesem Versuch die gleiche Menge an Insektizid
wie in 4. Nach einem
'Dosierungsstoß'
mit starker Anfangswirkung in den ersten 4 Stunden des Abends (13)
wurde die Temperatur abgesenkt, da eine geringere Dosierung über die
Nachtstunden ausreichte weitere Moskitoangriffe wirksam zu vermeiden
(14). Am darauf folgenden Morgen war dadurch noch eine
ausreichende Menge an Insektizid vorhanden, um ein erneutes Auftreten
der Moskitos wirksam zu unterdrücken
(15). Somit ergab sich, im Vergleich zum in 4 dargestellten Stand der
Technik, ein von 13 Stunden auf über
18 Stunden verlängerter
Schutz vor Moskitos mit der gleichen Menge an eingesetztem Insektizid.
6 zeigt
das Schaltbild einer Ausführungsform
des Steuerelements (Verwendung: EEPROM). Das Steuerelement enthält einen
oder eine Gruppe von EEPROMs (16), die Programme zur Temperaturführung enthalten
und deren Auswahl durch eine Schaltgruppe erfolgt (17).
Diese schalten die Energieversorgung eines elektrischen Thermoelements
(20), welches die Freisetzung eines oder mehrerer Insektizide
aus Trägerstoffen
bewirkt (21). Das Steuerelement kann durch Meßeinheiten
(18), wie z.B. Funkuhr, und/oder durch Sensoren (19),
wie z.B. Photozelle, erweitert sein.
7 zeigt
das Schaltbild einer Ausführungsform
des Steuerelements (Verwendung: Chip-Karte). Das Steuerelement enthält ein oder
mehrere Chip-Kartenlesegeräte (22),
in die ein oder mehrere Chip-Karten (23), die Programme
zur Temperaturführung
enthalten, eingesteckt werden können.
Diese schalten die Energieversorgung eines elektrischen Thermoelements
(20), welches die Freisetzung eines oder mehrerer Insektizide aus
Trägerstoffen
bewirkt (21). Das Steuerelement kann durch Meßeinheiten
(18), wie z.B. Funkuhr; und/oder durch Sensoren (19),
wie z.B. Photozellen; erweitert sein.
Die Endung wird durch das folgende
Beispiel näher
erläutert,
ohne sie dadurch einzuschränken.