DE10237040A1 - Vorrichtung zum Abdichten einer Öffnung eines Rotorgehäuses - Google Patents
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Abstract
Beschrieben wird eine Vorrichtung zum Abdichten einer Öffnung eines unter Unterdruck stehenden Rotorgehäuses, durch die ein außerhalb des Rotorgehäuses gelagerter Schaft eines Spinnrotors hindurchtritt. Die Vorrichtung weist ein schwimmend zur Öffnung angeordnetes Dichtungselement auf, das mit dem Spinnrotor wenigstens zwei Dichtungsspalte bildet. Ein erster Dichtungsspalt befindet sich zwischen dem Dichtungselement und dem Schaft, ein zweiter Dichtungsspalt zwischen dem Dichtungselement und einem an den Schaft angrenzenden Ringbund des Spinnrotors. Vorzugsweise kann das Dichtungselement zusätzlich mit einer Rückwand des Spinnrotors einen dritten Dichtungsspalt bilden.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abdichten einer Öffnung eines unter Unterdruck stehenden Rotorgehäuses, durch die ein außerhalb des Rotorgehäuses gelagerter Schaft eines Spinnrotors hindurchtritt, mit wenigstens zwei Dichtungsspalten, von denen ein erster Dichtungsspalt zwischen dem Schaft und einem schwimmend zur Öffnung angeordneten Dichtungselement und ein zweiter Dichtungsspalt mit einem an den Schaft angrenzenden Ringbund des Spinnrotors gebildet ist.
- Eine Vorrichtung dieser Art ist durch die
DE 197 32 096 A1 Stand der Technik. Das Dichtungselement ist hier eine schwimmende Dichtungsscheibe, welche den Schaft gegenüber einem an das Rotorgehäuse angeklipsten ringförmigen Bauteil abdichtet. Der zweite Dichtungsspalt ist unabhängig von der schwimmenden Dichtungsscheibe und befindet sich zwischen dem Ringbund des Spinnrotors und einer ins Rotorgehäuse fix eingesetzten Kunststoffhülse. Durch die Kombination der beiden Dichtungsspalte entsteht eine Art Labyrinthdichtung, welche das Eintreten von Falschluft in das Rotorgehäuse erschwert. Insgesamt entsteht eine berührungslose Dichtung, welche es beispielsweise erlaubt, den Spinnrotor aus seiner Lagerung zur Bedienungsseite aus dem Offenend-Spinnaggregat herauszuziehen. Um trotz dieser Demontagemöglichkeit des Spinnrotors die beiden Dichtungsspalte nicht zu groß werden zu lassen, ist die Durchtrittsbohrung der schwimmenden Dichtungsscheibe gegenüber dem Schaft sehr eng toleriert, was dadurch zulässig ist, dass die Dichtungsscheibe infolge ihrer schwimmenden Anordnung bei Inbetriebnahme sich selbst zentriert. - Spinnrotoren können heute mit einer Betriebsdrehzahl von etwa 150.000 min–1 laufen. Derart hohe Drehzahlen sind nur dann möglich, wenn der Abstand der Lager des Schaftes relativ kurz ist und außerdem der im Rotorgehäuse befindliche Teil des Spinnrotors nur einen relativ kleinen Überhang gegenüber dem nächsten Lager aufweist. Dies hat naturgemäß zur Folge, dass bei der bekannten Vorrichtung der zwischen der schwimmenden Dichtungsscheibe und dem Schaft befindliche erste Dichtungsspalt sehr kurz ist, damit das außerhalb des Rotorgehäuses befindliche erste Lager sehr dicht an das Rotorgehäuse herangerückt werden kann.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, den Dichtungsspalt, soweit er sich besonders eng tolerieren lässt, zum Erzielen einer möglichst wirksamen Spaltdichtung so lang wie möglich zu machen.
- Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass auch der zweite Dichtungsspalt mit dem gleichen schwimmend angeordneten Dichtungselement gebildet ist.
- Durch diese Ausgestaltung wird der erste Dichtungsspalt durch den zweiten Dichtungsspalt verlängert, wobei in beiden Fällen ein und dasselbe Dichtungselement mit dem Spinnrotor, also einmal mit dem Schaft und einmal mit dem Ringbund, zusammenwirkt. Somit lassen sich beide Dichtungsspalte sehr eng tolerieren. Dadurch wird das Dichtungselement wesentlich wirkungsvoller gegen das Eintreten von Falschluft. Außerdem kann sich bei entsprechender Gestaltung am Ende des Ringbundes, beim Übergang zum Schaft, zwangsläufig ein zusätzlicher, radial verlaufender Dichtungsspalt ergeben.
- Vorteilhaft enthält das Dichtungselement einen radialen Flansch, der zur schwimmenden Anordnung an einer ebenfalls radial ausgerichteten Anlagefläche des Rotorgehäuses anliegt, sowie einen dem Ringbund zugeordneten hülsenartigen Bereich. Man erhält dadurch für das schwimmende Dichtungselement ein vorzugsweise einstöckiges kombiniertes Bauteil, welches sich gleichzeitig an beiden Dichtungsspalten bei der Inbetriebnahme einlaufen kann. Dabei ist es zweckmäßig, wenn der radiale Flansch durch wenigstens ein Federelement an die Anlagefläche gedrückt ist. Obwohl dies wegen des im Rotorgehäuse installierten Unterdruckes an sich nicht erforderlich ist, bietet das Federelement eine zusätzliche Sicherheit, insbesondere wenn zu Wartungszwecken das Spinnaggregat geöffnet wird und dadurch gegebenenfalls der Unterdruck zusammenbricht.
- In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Dichtungselement zusätzlich eine mit einer Rückwand des Spinnrotors einen dritten Dichtungsspalt bildende, im Wesentlichen radial verlaufende Dichtfläche aufweist. Diese Dichtfläche braucht nicht absolut radial angeordnet zu sein, sondern kann durchaus mehr oder weniger konisch gestaltet sein. Das schwimmende Dichtungselement wird auf diese Weise genügend eng an den rotierenden Spinnrotor angestellt, wodurch das Mitschleppen von Luft erschwert wird. Es entsteht wenigstens teilweise eine Art Umhüllung des Spinnrotors, zumindest an seiner Rückwand, wodurch sich vor allem bei hohen Oberflächengeschwindigkeiten eine Verringerung des Energieverbrauchs erreichen lässt. Dadurch, dass sich auch die Dichtfläche, da sie an dem schwimmenden Dichtungselement angebracht ist, mit nach dem Schaft ausrichtet, kann die Dichtfläche entsprechend eng an die Oberfläche der Rückwand des Spinnrotors angestellt werden.
- Die genannte Umhüllung der Rückwand des Spinnrotors lässt sich noch weiter verbessern, wenn die Dichtfläche mit einem einen zylindrischen Bereich der Rückwand umhüllenden hohlzylindrischen Fortsatz versehen ist. In Kombination mit der genannten Spaltdichtung entsteht durch diese verbesserte Umhüllung des Spinnrotors dann noch ein vierter Dichtungsspalt, nämlich zwischen dem hohlzylindrischen Fortsatz des schwimmenden Dichtungselementes und dem zylindrischen Bereich der Rückwand des Spinnrotors.
- Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass die Dichtfläche an einem mit dem Dichtungselement verbindbaren Austauschteil angeordnet sein kann. Dieses Austauschteil, welches mit dem schwimmenden Dichtungselement einstöckig, aber lösbar verbunden sein kann, lässt sich an verschiedene Durchmesserbereiche des Spinnrotors anpassen. Dabei ist es zweckmäßig, wenn das Austauschteil auf den hülsenartigen Bereich aufgepresst wird.
- Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines stark vergrößert dargestellten Ausführungsbeispiels.
- Die Zeichnung zeigt einen Axialschnitt durch eine Offenend-Spinnvorrichtung im Bereich eines Spinnrotors
1 . Dieser enthält einen Rotorteller2 sowie einen Schaft3 . Der Rotorteller2 ist mittels eines Ringbundes4 in bekannter Weise auf den Schaft3 aufgepresst. - Bei Betrieb läuft der Rotorteller
2 in einer Unterdruckkammer5 um, die durch ein Rotorgehäuse6 gebildet wird. Die Unterdruckkammer5 ist an eine nicht dargestellte Unterdruckquelle angeschlossen. - Die Vorderseite des Rotorgehäuses
6 enthält eine Bedienungsöffnung7 , die bei Betrieb mit einer nicht dargestellten Gehäuseabdeckung verschlossen ist, damit keine Falschluft in die Unterdruckkammer5 eintritt. Die Rückwand8 des Rotorgehäuses6 enthält eine Öffnung9 , durch welche der Schaft3 hindurchtritt. Der Schaft3 ist außerhalb des Rotorgehäuses6 in nicht dargestellter Weise gelagert und zu Drehungen angetrieben. - Damit durch die Öffnung
9 keine Falschluft in die Unterdruckkammer5 eintritt, ist eine Vorrichtung10 zum Abdichten der Öffnung9 vorgesehen. Diese Vorrichtung10 enthält ein vorzugsweise aus einem geeigneten Kunststoff bestehendes Dichtungselement11 , welches schwimmend zur Öffnung9 und auch zum Schaft3 sowie zum Ringbund4 angeordnet ist. Das schwimmende Dichtungselement11 bildet einen ersten Dichtungsspalt12 mit dem rotierenden Schaft3 und einen zweiten Dichtungsspalt13 mit dem ebenfalls rotierenden Ringbund4 . Somit wirken beide Dichtungsspalte12 und13 mit ein und demselben schwimmenden Dichtungselement11 zusammen und können dadurch besonders eng toleriert werden, da ja das Dichtungselement11 bei der ersten Inbetriebnahme des Spinnrotors1 sich einläuft und dadurch die beiden Dichtungsspalte12 und13 sich gleichsam von selbst in der gewünschten Größenordnung bilden. Durch die schwimmende Anordnung ist das Dichtungselement11 immer ausreichend zum Spinnrotor1 zentriert. Der erste Dichtungsspalt12 wird durch den zweiten Dichtungsspalt13 gewissermaßen verlängert, so dass jeder einzelne Dichtungsspalt12 ,13 , für sich allein genommen, genügend kurz gehalten werden kann. Die Wirksamkeit kann dadurch noch gesteigert werden, dass bei entsprechender Gestaltung zwischen der hinteren Stirnseite des Ringbundes4 und der zugeordneten Fläche des schwimmenden Dichtungselementes11 noch ein zusätzlicher, radial verlaufender Dichtungsspalt14 gebildet wird. Das Vorhandensein dieses zusätzlichen Dichtungsspaltes14 ist jedoch gemäß der Erfindung nicht unbedingt erforderlich. - Das Dichtungselement
11 besteht zweckmäßig einstöckig aus einem radialen Flansch15 und einem hülsenartigen Bereich16 . Der radiale Flansch15 liegt zur schwimmenden Anordnung an einer ebenfalls radial ausgerichteten Anlagefläche17 des Rotorgehäuses6 an. Aus Montagegründen ist die Anlagefläche17 an einem separat montierbaren Bauteil18 angeordnet, welches an der Rückwand8 befestigt ist und damit einen Bestandteil des Rotorgehäuses6 bildet. Obwohl der in der Unterdruckkammer5 vorhandene Unterdruck den radialen Flansch15 an die Anlagefläche17 bei Betrieb heranzieht, ist zur Sicherheit noch ein Federelement19 vorgesehen, welches sich einerseits an der Rückwand8 und andererseits an dem radialen Flansch15 abstützt und somit das Dichtungselement11 an die Anlagefläche17 des Rotorgehäuses6 andrückt. - Außer dem radialen Flansch
15 und dem hülsenartigen Bereich16 besitzt das schwimmend angeordnete Dichtungselement11 ein weiteres Teil, welches mit einer Rückwand20 des Spinnrotors1 einen dritten Dichtungsspalt22 bildet, der im Wesentlichen radial verläuft. Dabei wirkt mit der Rückwand20 eine Dichtfläche21 des Dichtungselementes11 zusammen. Der dritte Dichtungsspalt22 braucht sich jedoch nicht absolut radial erstrecken, sondern kann, wie nicht zeichnerisch dargestellt, durchaus mit einer konisch verlaufenden Rückwand des Spinnrotors1 gebildet sein. Wenn dieser dritte Dichtungsspalt22 genügend eng toleriert wird, lässt sich vor allem bei hohen Drehzahlen des Spinnrotors1 eine Verringerung des Energieverbrauchs erreichen. Dadurch, dass die Dichtfläche21 ein Bestandteil des schwimmenden Dichtungselementes11 ist, richtet sich auch die Dichtfläche21 , wie bereits anhand der Dichtungsspalte12 und13 beschrieben, nach dem Schaft3 und dem Ringbund4 aus. - Die Maßnahmen zur Energieeinsparung lassen sich noch dadurch verbessern, wenn die Dichtfläche
21 mit einem einen zylindrischen Bereich23 der Rückwand20 umhüllenden hohlzylindrischen Fortsatz24 versehen ist. Es entsteht dann ein weiterer Dichtungsspalt25 und insgesamt eine gewisse Umhüllung des Rotortellers2 . - In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Dichtfläche
21 an einem mit dem Dichtungselement11 lösbar verbindbaren Austauschteil26 angeordnet ist. Dieses Austauschteil26 kann auf den hülsenartigen Bereich16 des Dichtungselementes11 aufgepresst sein, unter Zuhilfenahme eines axialen Anschlages27 . Dadurch lässt sich erreichen, dass das schwimmende Dichtungselement11 durch Anbringen unterschiedlicher Austauschteile26 an unterschiedliche Durchmesserbereiche des Rotortellers2 angepasst werden kann.
Claims (7)
- Vorrichtung zum Abdichten einer Öffnung eines unter Unterdruck stehenden Rotorgehäuses, durch die ein außerhalb des Rotorgehäuses gelagerter Schaft eines Spinnrotors hindurchtritt, mit wenigstens zwei Dichtungsspalten, von denen ein erster Dichtungsspalt zwischen dem Schaft und einem schwimmend zur Öffnung angeordneten Dichtungselement und ein zweiter Dichtungsspalt mit einem an den Schaft angrenzenden Ringbund des Spinnrotors gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass auch der zweite Dichtungsspalt (
13 ) mit dem gleichen schwimmend angeordneten Dichtungselement (11 ) gebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungselement (
11 ) einen radialen Flansch (15 ), der zur schwimmenden Anordnung an einer ebenfalls radial ausgerichteten Anlagefläche (17 ) des Rotorgehäuses (6 ) anliegt, sowie einen dem Ringbund (4 ) zugeordneten hülsenartigen Bereich (16 ) enthält. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der radiale Flansch (
15 ) durch wenigstens ein Federelement (19 ) an die Anlagefläche (17 ) gedrückt ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungselement (
11 ) zusätzlich eine mit einer Rückwand (20 ) des Spinnrotors (1 ) einen dritten Dichtungsspalt (22 ) bildende, im Wesentlichen radial verlaufende Dichtfläche (21 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtfläche (
21 ) mit einem einen zylindrischen Bereich (23 ) der Rückwand (20 ) umhüllenden hohlzylindrischen Fortsatz (24 ) versehen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtfläche (
21 ) an einem mit dem Dichtungselement (11 ) verbindbaren Austauschteil (26 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach Ansprüchen 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Austauschteil (
26 ) auf den hülsenartigen Bereich (16 ) aufgepresst ist.
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