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Die Erfindung betrifft ein Werkzeug
mit einer formgebenden Oberfläche
zur Herstellung von Formteilen. Des Weiteren betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Werkzeuges.
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Werkzeuge zur Herstellung von Formteilen, beispielsweise
für Spritzguss,
benötigen
eine Kühlung.
Aus dem Werkzeugbau ist bei Spritzgusswerkzeugen bekannt, die im
Kern des Werkzeuges gespeicherte Wärme durch das flüssig eingespritzte Material über ein
Kühlmedium
abzuführen.
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Üblicherweise
werden dazu Kühlkanäle durch
Tieflochbohren in einen massiven Werkzeugkörper eingebracht. Die Lage
und der Verlauf der Kühlkanäle lässt sich
nur sehr schwer an die Form der mit flüssigem Material auszufüllenden
Kavität
im Werkzeug und damit den Kühlerfordernissen
anpassen.
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Ansätze zur Effizienzsteigerung
der Wärmeableitung
im Werkzeug sind aus der Druckschrift
DE 43
31 630 bekannt. Dabei werden Kühlspindeln in die Bohrungen
eingesetzt, die so dimensioniert sind, dass die äußeren Mantelflächen der
Spindeln abdichtend an der Innenseite der Kammer anliegen, so dass
das Kühlmedium
durch die Spindelgänge
im Bohrloch strömt.
An dafür
vorgesehenen Kanten entstehen Verwirbelungen, die die Wärme von
der Bohrlochwandung besser abführen
sollen. Abgesehen vom zusätzlichen
Aufwand, derartige Spindeln zu fertigen und in Kühlkanäle einzubringen, fin det durch diese
Maßnahme
prinzipiell keine verbesserte Anpassung an die Kühlerfordernisse komplexer Formteilgeometrien
statt.
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Darüber hinaus sind aus dem Gebiet
der Wärmeübertrager
aus den Druckschriften
DE
195 36 115 C2 und
DE
196 39 114 A1 Übertrager
mit einem Plattenstapelaufbau aus mehreren, übereinander gestapelten und
mit Durchbrüchen
versehenen Platten bekannt. Die Durchbrüche verlaufen in mehreren geradlinig
parallelen Reihen entlang der Plattenebene. Die Platten sind so
aufeinander gestapelt, dass die Durchbrüche einer Platte mit benachbarten
Durchbrüchen
einer angrenzenden Platte in Verbindung stehen. Auf diese Weise
bildet jede Gruppe übereinander
liegender Reihen von Durchbrüchen
ein zweidimensionales Netzwerk an Strömungskanälen. Durch geeignete Zufluss-
und Abflusseinrichtungen an den Seiten eines Stapels können die
einzelnen Netzwerke in mehrere Gruppen aufgeteilt werden, von denen
jede von unterschiedlichen Fluiden durchströmt wird. Derartige Plattenstapel
eignen sich beispielsweise für
Wärmeübertrager
zur Kühlung
von Batterieölen
bei Hochtemperaturbatterien.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Werkzeug zur Herstellung von Formteilen anzugeben, welches eine
verbesserte Kühlwirkung
aufweist. Des Weiteren soll ein Verfahren zur Herstellung des Werkzeuges
angeben werden.
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Die Aufgabe wird bezüglich der
Vorrichtung erfindungsgemäß gelöst durch
ein Werkzeug mit einer formgebenden Oberfläche zur Herstellung von Formteilen,
bei dem mehrere übereinander
angeordnete Schichten vorgesehen sind, die jeweils mit einer einen
Strömungskanal
bildenden Ausnehmung versehen sind, wobei der Verlauf des Strömungskanals von
der formgebenden Oberfläche
im Wesentlichen konstant beabstandet ist.
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Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus,
dass die auf das Werkzeug zur Herstellung von Formteilen durch heißes Schmelzmaterial übertragene
Wärme durch
ein Kühlmedium
mit größtmöglicher Wärmeübertragung
abgeführt
werden sollte. Dabei sollte sowohl die formgebende Oberfläche des
Werkzeugs als auch dessen Kühlung
individuell, insbesondere an die Kontur des zu formenden Formteils angepaßt sein.
Zur Vereinbarung sich eigentlich widersprechender Anforderungen,
einer vergleichsweise oberflächennahen
Kühlung
unter Beibehaltung der Möglichkeit
einer einfachen an die Kontur des zu fertigenden Werkstücks angepassten
Formgebung der Oberfläche
des Werkzeugs sollte eine individuelle Formgebung des Werkzeugs
ermöglicht
sein. Dabei sollte ein einstöckiges
komplexes und somit aufwendiges Werkzeug, welches nur mit großem Kostenaufwand
herstellbar ist, vermieden sein.
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Das Werkzeug ist dazu aus einzelnen Schichten
aufgebaut, wobei die übereinander
gestapelten Schichten sich ideal zur Anpassung oder Formung besonders
komplexer Formen eignen. Dabei können
Strömungskanäle in nahezu
beliebiger Orientierung und mit beliebigem Durchmesser durch das
Werkzeug geführt
werden, um die Kühlung
optimal an die Werkzeug- bzw. Formteilgeometrie anzupassen. In einfacher
Art und Weise können
so gezielt Temperaturgradienten zur formgebenden Oberfläche dort
eingestellt werden, wo die formgebende Oberfläche eines Werkzeugs mit der
Formteiloberfläche
in Kontakt tritt. Unter Kühlung
wird allgemein die Temperierung des Werkzeuges relativ zur ursprünglichen Temperatur
eines in das Werkzeug einzubringenden Materials für das Formteil
verstanden. In diesem Zusammenhang fällt auch ein ggf. erforderliches
Heizen des Werkzeuges unter die ursprüngliche Temperatur des Materials
begrifflich unter Kühlung.
Beim Strömungsmedium,
insbesondere Kühl-
oder Heizmedium kann es sich sowohl um gasförmige als auch um flüssige Substanzen
handeln.
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Für
eine besondere Gestaltungsfreiheit bei der Anordnung der Strömungskanäle im Werkzeug sind
die Schichten in ihrer Dimension so konzipiert, dass über eine
Bearbeitung der Ober- und/oder Unterseite der jeweiligen Schicht
ein gewünschter
Verlauf des Strömungskanals
(kurz Kanalverlauf genannt) definiert ist. Dazu ist die Ausnehmung
vorteilhafterweise durch eine die jeweilige Schicht durchlaufende Öffnung gebildet.
Alternativ oder zusätzlich ist
die Ausnehmung durch eine an einer Oberfläche der Schicht verlaufenden
Nut gebildet. Die Öffnung oder
der Durchbruch in der Schicht erfolgt durch deren gesamte Dicke.
Die Nut wird an der Ober- und/oder Unterseite der Schichtoberflächen ausgeformt.
Dabei sind in bevorzugter Ausführungsform mehrere
Nuten in einer oder mehreren Oberflächen der Schicht eingebracht,
wobei die Nuten beispielsweise parallel zueinander verlaufen. Auf
diese Weise lassen sich die Kühlkanäle optimal
an die Geometrie der formgebenden Oberfläche und daraus resultierend
an die Kontur des Formteils anpassen. Dies gewährleistet eine effiziente und
gezielte Abkühlung
eines Formteils bei seiner Herstellung.
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Prinzipiell können Form und Dicke der Schichten
frei gewählt
werden. Ein limitierender Faktor ist jedoch die Handhabbarkeit extrem
dünner Schichten
beim Aufbau des Werkzeuges. Ebenso führen die Herstellungsverfahren
zur Bildung der Ausnehmungen, insbesondere zur Bildung von Durchbrüchen in
den Schichten zu gewissen Obergrenzen der Schichtdicke, bei denen
sich die Bearbeitungsverfahren noch sinnvoll einsetzen lassen. Zweckmäßigerweise
sind bei der bevorzugten Ausführungsform
die jeweiligen Schichten plattenförmig mit einer Dicke von mindestens
0,1 mm, insbesondere von 0,1 mm bis 10 mm ausgebildet. Geringere
Dicken von kleiner 0,1 mm sind auch möglich und besonders für die Gestaltung
von Mikrostrukturteilen von Bedeutung. Dabei richtet sich die Schichtdicke nach
der Bauteilgröße und Form;
bei Mikrostrukturteilen wird die Schichtdicke kleiner 0,1 mm bis
maximal 10 mm betragen; bei Großteilen
wird die Schichtdicke je nach Formteilgestaltung mindestens 10 mm bis
hin zu 100 mm betragen. Obwohl die Form der Schichten oder Platten
frei wählbar
ist, werden für
die meisten Bearbeitungsverfahren ebene Geometrien bevorzugt. Die
Schichten werden bei einer geringen Dichte von kleiner 0,1 mm gelasert
oder geätzt. Schichten
mit größerer Dicke,
welche insbesondere bei komplexen Werkzeugen auftreten, werden mit Laser-
oder Wasserstrahl geschnitten, erodiert oder spanend erzeugt.
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In bevorzugter Ausführungsform
weist die Ausgestaltung der Innenwand des Strömungskanals eine die Oberfläche vergrößernde Form
auf. Hierdurch kann der Wärmeübertrag
auf das im Strömungskanal
geführte
Strömungsmedium
gesteigert werden, indem die Innenwand bevorzugt mit einer rauhen
Oberfläche
ausgebildet ist.
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Zweckmäßigerweise weist das Werkzeug eine
zentrisch angeordnete Kavität
auf. Als Kavität, auch
Werkzeugkavität
genannt, wird ein Hohlraum im Werkzeug, insbesondere im Spritzgießwerkzeug
bezeichnet, welcher später
mit Schmelze zur Herstellung des Formteils gefüllt wird. Dieser Hohlraum wird z.B.
durch Fräsen,
Erodieren usw. hergestellt. Je nach Anzahl der Hohlräume spricht
man von einem Einfach- oder Mehrfach-Werkzeug.
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Für
einen möglichst
nahe am zu formenden Werkstück
und somit nahe am Wärmeentstehungsort des
Werkzeugs auszuführenden
Wärmeübertrag
ist ein als Kühlkanal
ausgeführter
Strömungskanal
derart ausgebildet, dass dieser die Kavität zumindest teilweise umläuft. Bei
einer einfachen als Hohlzylinder ausgebildeten Kavität ist der
Kühlkanal
beispielsweise als Halbring oder Vollring ausgebildet. Für eine gleichmäßige und
weitgehend großflächige Kühlung der
Kavität
sind mehrere Kühlkanäle benachbarter Schichten
parallel zueinander, insbesondere parallel zur Schichtenfolge angeordnet.
Parallel zueinander und zur Schichtenfolge verlaufende Kühlkanäle weisen
eine im wesentlichen gleiche Form und Abmessung auf. Je nach Vorgabe
können
identische Schichten, d.h. Anzahl, Anordnung und Form der Strömungskanäle der Schichten
sind gleich, oder spiegelsymmetrische Schichten, bei denen die Anzahl
und die Form der Strömungskanäle bei gespiegelter
Anordnung dieser gleich sind, zur Bildung des Werkzeugs vorgesehen
sein. Es können
aber auch weitere an vorgegebene Anforderungen, insbesondere an
thermische Anforderungen angepasste Schichtarten vorgesehen sein.
Identische oder spiegelsymmetrische Schichten sind insbesondere
unter dem Gesichtspunkt einer möglichst
einfachen und kostengünstigen
Herstellung eines Werkzeuges besonders geeignet, da diese den geringsten
Bearbeitungsaufwand bei der Bildung von Durchbrüchen in den Schichten und/oder
Nuten auf den Schichtoberflächen
erfordern. Besonders wirtschaftlich herzustellen sind sich mehrfach
wiederholende gleiche Schichten in einem Stapel.
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In bevorzugter Ausführungsform
sind die Kühlkanäle die Kavität im Parallelund/oder
Gegenstromprinzip umströmend
ausgebildet. Zweckmäßigerweise
ist ein als Verbindungskanal ausgebildeter Strömungskanal zur Verbindung von
Kühlkanälen einer
einzelnen Schicht und/oder mehrerer Schichten vor gesehen. Das Parallelstromprinzip
weist eine einfache Anordnung und besonders kurze Verbindungskanäle zu den
einzelnen Kühlkanälen auf
und wird damit bevorzugt verwendet. Gesteigert wird die Effizienz
jedoch durch das Gegenstromprinzip, bei dem aufeinander folgende,
benachbarte Kühlkanäle vom Kühlmedium
wechselweise im Uhrzeiger- und Gegenuhrzeigersinn durchströmt werden.
Dies ermöglicht
eine gleichmäßigere Kühlung, insbesondere
bei längeren
Kühlschleifen.
Je nach Art und Anordnung der Schichten und/oder der Kühlkanäle können mehrere
Kühlkanäle einer
einzigen Schicht und/oder mehrere Kühlkanäle benachbarter Schichten im
Gegenstromprinzip und/oder Parallelstromprinzip durchströmt werden.
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Im Vordergrund steht die möglichst
schnelle und gezielte Abkühlung
der im Werkzeug herzustellenden Formteile. Besondere Umstände bei
der Formteilherstellung können
es jedoch erforderlich machen, im Werkzeug unterschiedliche Temperaturgradienten
und -verteilungen aufzubauen. Dazu sind vorteilhafterweise einzelne
Strömungskanäle als steuerbare
Temperierkreisläufe
ausgebildet. In einer bevorzugten Ausführungsform für eine großflächige Kühlung sind
mehrere Strömungskanäle von einzelnen
Schichten und/oder benachbarten Schichten zu einem gemeinsamen Temperierkreislauf
zusammengeschaltet. Die Temperierkreisläufe bilden dabei jeweils ein
Segment. Jedes Segment kann durch separate Zu- und Ableitungen auf
eine unterschiedliche Temperatur gebracht werden, wodurch das Abkühlverhalten
im Werkzeug zonar gezielt steuerbar ist.
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Aus wirtschaftlicher Sicht besonders
vorteilhaft ist die optimale Ausnutzung von Symmetriegegebenheiten
der Formteile, die sich im Werkzeug widerspiegeln. Ein Optimum wird
erzielt, wenn die Schichtenfolge, insbesondere Schichtoberflächen bevorzugt
parallel oder senkrecht zu Symmetrieelementen der Werkzeugkavität bzw. des
Formteils verlaufen. Unter Symmetrieelemente werden Symmetrieachsen
oder -ebenen verstanden. Der Herstellungsaufwand zur Ausbildung
der einzelnen Schichten ist bei diesen Anordnungen wesentlich verringert.
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Für
eine besonders einfache Zu- und Abführung des Kühlmediums ist eine, insbesondere
die formgebende Oberfläche
bildende Schicht als Verschal tungsschicht von mehreren in einer
benachbarten Schicht verlaufenden Strömungskanälen ausgebildet. D.h. die oberen
Schichten des Werkzeugs bilden dabei sogenannte Kopf- und Fußschichten
zwischen denen eine große
Kühlschicht
oder mehrere Kühlschichten
mit als Kühlkanäle ausgebildeten
Strömungskanälen angeordnet
sind, wobei die Kopf- und die Fußschicht mit die Kühlkanäle verbindenden
Verbindungskanälen
versehen sind, die insbesondere der Zu- und Abführung des Kühlmediums dienen.
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Die auf das Verfahren zur Herstellung
eines Werkzeuges gerichtete Aufgabe wird gelöst, indem mehrere jeweils eine
als Strömungskanal
ausgebildete Ausnehmung aufweisende Schichten übereinander angeordnet und
miteinander formschlüssig verbunden
werden, wobei die miteinander verbundenen Schichten mit einer an
die Kontur eines vorgegebenen Formteils angepassten Oberfläche versehen werden.
Mit anderen Worten: Durch ein Herausbilden der Ausnehmungen aus
den jeweiligen Schichten, dem darauf folgenden Übereinanderstapeln und dem Verbinden
der Schichten und einer abschließenden Nacharbeit oder einem
Finishing wird das Werkzeug gebildet. Die Ausnehmungen werden bei
geringen Schichtdicken bevorzugt mittels Laser oder Ätzverfahren
gebildet; Ausnehmungen bei größeren Schichtdicken
werden bevorzugt mit Laser- oder Wasserstrahl geschnitten, erodiert
oder spanend erzeugt.
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Vorteilhafterweise erfolgt das Verbinden
der Schichten durch Verspannen, Verlöten, Verschweißen oder
Kleben. Dabei können
die Schichten oder Platten mit Fixierungsöffnungen versehen sein, in welche
Stifte oder Anschläge
oder Nasen von benachbarten Schichten oder Platten eingeführt werden,
wodurch die Schichten zueinander besonders einfach und sicher positioniert
werden. Ein Verspannen der Schichten erfolgt beispielsweise durch Schrauben
oder Klemmen. Gegebenenfalls unter Einsatz von festem oder flüssigem Dichtmitteln,
bevorzugt in Nuten. Zum Verlöten
eignen sich Lotfolien, -pasten, -pulver oder lotplatierte Materialien.
Ein Verschweißen
der Schichten untereinander erfolgt vorzugsweise mittels Diffusions-,
Elektronenstrahl- oder Laserschweißens. Zweckmäßigerweise
erfolgt das Verbinden der Schichten beim Verschweißen auch an
in die Schichten eingebrachten Nuten. Je nach Dicke und Verfahren
werden an das Fügeverfahren
angepasste Nuten in die Schichten eingebracht, in die beispielsweise
gezielt die Schweißnähte gelegt
werden. Dabei können
beispielsweise zwei in aneinander grenzenden Oberflächen zweier
Schichten verlaufenden Nuten einen gemeinsamen zwischen der Grenze
der zwei Schichten verlaufenden Strömungskanal bilden. In Abhängigkeit
von der Strömungsmenge
kann die Nut dabei beispielsweise als Halbzylinder oder Halbschale
ausgebildet sein. Bei einem Verlöten
oder Verkleben der Schichten erfolgt dies auf einer durch die jeweilige
Schicht selbst gebildete flächige
Auflage. Die in den Schichtoberflächen verlaufenden Nuten werden
dann lediglich als Strömungskanal
genutzt.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
erfolgt das Verbinden bei Schichten aus pulvermetallurgischen Materialien
oder porösen
Materialien durch Infiltration eines Bindemittels. Besonders effizient
ist dabei die Infiltration unter Vakuum. Zur Infiltration geeignete
Bindemittel sind beispielsweise Kupfer, Aluminium, Blei, Wismut
und je nach Betriebstemperatur, auch Kunststoffe.
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Als Nacharbeit oder Finishing können die Schichtübergänge nach
dem Verbinden mit den im Werkzeugbau bekannten Verfahren bearbeitet
werden, ohne die Kanäle
freizulegen, beispielsweise durch Fräsen, Schleifen, Polieren oder
Erodieren.
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Die auf das Verfahren zur Herstellung
eines Werkzeuges gerichtete Aufgabe wird weiterhin gelöst, indem
eine Anzahl von Schichten unter Herausbildung einer jeweils zugehörigen Ausnehmung
kontinuierlich abgeschieden und durch Infiltration miteinander verbunden
werden, wobei die derart miteinander formschlüssig und/oder stoffschlüssig verbundenen
Schichten mit einer an die Kontur eines vorgegebenen Formteils angepassten
Oberfläche
versehen sind oder anschließend
versehen werden. Mit anderen Worten: Durch ein kontinuierliches
Abscheiden der Schichten, bevorzugt durch Lasersintern von Metallpulvern
unter Herausbilden der Ausnehmungen, einer nachfolgenden Infiltration
und Stabilisierung des Werkzeugs und abschließend einer Nacharbeit oder
einem Finishing wird ein Werkzeug in Schichtbauweise hergestellt.
Bei diesem Formgebungsverfahren existieren durch den Direktauftrag
von Materialien die jeweiligen Schichten nur im übertragenen Sinne, man erhält durch
die Abscheidungsmethode direkt das Werkzeug in der gewünschten
Geometrie. Wie bei diesen Verfahren üblich, werden Porositäten im Nachgang
durch ein Infiltrationsverfahren geschlossen und das Werkzeug damit
stabilisiert. Als Nacharbeit oder Finishing können Werkzeugoberflächen auch
noch nachträglich
mit den bereits genannten bekannten Verfahren beim Werkzeugbau bearbeitet
werden.
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Vorteilhafterweise eignen sich die
Werkzeuge zur Herstellung von Formteilen bevorzugt für Spritzguß- und andere
Formgebungsverfahren, wie z.B. für
Spritzgießen,
Schäumen,
Gießen
oder Thermoumformen, insbesondere Tiefziehen.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile
bestehen insbesondere darin, dass sich durch die schnell durch das
Strömungs-
oder Kühlmedium
abgeführte
Wärme die
Zykluszeiten bei der Formteilherstellung deutlich verkürzen lassen,
verbunden mit einer möglichst
hohen Ausbringung von Formteilen. Die schichtförmigen Werkzeuge lassen sich
schnell aufbauen und eignen sich insbesondere ideal zur Konstruktion
besonders komplexer Formen. Ein besonderer Vorteil besteht in der
nahezu beliebigen Orientierung der Kühlkanäle im Werkzeug, um die Kühlung optimal
an die Werkzeug- bzw. Formteilgeometrie anzupassen. Besonders bei
flachen Formteilen führt
dies zu weiterer Kostenreduktion bei der Bauteilher stellung. Gezielt
eingestellte Temperaturgradienten zur formgebenden Oberfläche hin,
dort, wo das Werkzeug mit der Formteiloberfläche in Kontakt tritt, schafft
den besonderen Vorteil, das Fließverhalten des Materials im
Werkzeug bis zur Erstarrung des Formteils sowie dessen Oberflächengestaltung
besser kontrollieren zu können.
Hierdurch lassen sich die Bauteileigenschaften wesentlich verbessern.
Insbesondere die Steuerung der Erstarrungsfront während der
Abkühlphase
führt vorteilhafterweise
zu geringeren Eigenspannungen im Formteil.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden anhand einer Zeichnung näher
erläutert.
Darin zeigen:
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1 ein
Werkzeug mit zentrischer Kavität aus
einer Schichtung senkrecht zur Symmetrieachse der Kavität,
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2 ein
Werkzeug mit zentrischer Kavität aus
einer Schichtung parallel zur Symmetrieachse der Kavität,
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3 ein
Schnittbild eines Werkzeugs mit konzentrischen Kühlkanälen um eine Kavität,
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4A bis 4C ein Grundprinzip der Schichtung,
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5 eine
Draufsicht auf übereinander
gestapelte Schichten des Grundprinzips der Schichtung,
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6 einen
räumlichen
Verlauf eines über mehrere
Schichtebenen um eine Kavität
umlaufenden Kühlkanals
mit Verbindungskanälen, 7A bis 7B einen
umlaufenden Kühlkanal
gebildet aus Nuten und Durchbrüchen
auf der Vorder- und Rückseite
einer Schicht,
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8 schematisch
eine Verschaltung von Strömungskanälen im Parallelstromprinzip,
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9 eine
Schichtenfolge zur Realisierung des Parallelstromprinzips, 10 schematisch eine Verschaltung
von Strömungskanälen im Gegenstromprinzip,
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11 eine
Schichtenfolge zur Realisierung des Gegenstromprinzips, 12 einen räumlicher Verlauf
der Strömungskanäle im Gegenstromprinzip eines über mehrere
Schichtebenen um eine Kavität umlaufenden
Kühlkanals
mit Verbindungskanälen,
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13 eine
Verschaltung im Gegenstromprinzip bei einer Schichtung parallel
zur Symmetrieachse der Kavität
nach 2, und 14 schematisch ein Werkzeug
mit als Kopf- und Fußschichten ausgebildeten
Verschaltungsschichten und dazwischen angeordneten Kühlschichten.
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Einander entsprechende Teile sind
in allen Figuren mit den selben Bezugszeichen versehen.
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Das Werkzeug 1 nach 1 ist aus mehreren übereinander
angeordneten oder gestapelten Schichten 2 gebildet. Die
Schichten 2 sind weitgehend als ebene Platten oder Platteneinheiten
ausgebildet. Zur Verwendung des Werkzeugs 1 zur Herstellung
von nicht näher
dargestellten Formteilen, z.B. spritzgegossenen Werkstücken, durch
Spritzgießen, Schäumen oder
Thermoum- und/oder Thermourformen weist das Werkzeug 1 eine
zentrisch verlaufende Kavität 4 auf.
Die Kavität 4,
auch Hohlraum genannt, dient der Formgebung eines zu fertigenden Formteils
und weist dazu eine die Kontur des Formteils entsprechende formgebende
Oberfläche 6 auf.
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Eine aus den übereinander gestapelten Schichten 2 resultierende
Schichtenfolge 2a bis 2z verläuft dabei senkrecht zur Symmetrieachse
S der zentrisch im Werkzeug 1 liegenden Kavität 4.
Mit anderen Worten: Im Ausführungsbeispiel
entspricht die axiale Symmetrieachse S der Kavität 4 der Stapelrichtung
der Schichten 2. Derartige Symmetriebeziehungen werden
ausgenutzt, um einerseits den Herstellungsaufwand gering zu halten
und andererseits den Wärmefluss
homogen abzuführen.
Alternativ können
die Schichten 2 senkrecht oder parallel zu einem weiteren
Symmetrieelement, z.B. Symmetrieachse oder -ebene des mittels der
Kavität 4 zu
formenden Formteils verlaufen. Die Form und Dicke der einzelnen
Schichten 2 oder Platten ist so gewählt, dass sich diese beim Aufbau
des Werkzeuges 1 einfach handhaben lassen. Daneben richtet
sich die Schichtdicke nach der Bauteilgröße und Form; beispielsweise
weist die jeweilige Schicht 2 des Werkzeugs 1 zur
Formung eines Mikrostrukturteiles eine Dicke von kleiner 0,1 mm
oder höchstens
10 mm auf. Bei großen
zu formenden Teilen ist die jeweilige Schicht 2 mindestens
10 bis 100 mm dick. Dabei kann die Dicke der Schichten 2 eines
Werkzeuges 1 verschieden sein.
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2 zeigt
eine alternative Ausführungsform
des Werkzeugs 1. Dabei sind ebenfalls Symmetrieeigenschaften
der Kavität 4 berücksichtigt
worden. Das Werkzeug 1 ist aus mehreren gestapelten Schichten 2 derart
ausgeführt,
dass die Symmetrieachse S der zentrisch im Werkzeug 1 liegenden
Kavität 4 parallel
zu den Schichten 2 oder Schichtebenen liegt. Zur Wärmeabführung einer
beim Fertigen eines Formteils in der Kavität 4 (auch Kern genannt) auftretenden
Wärme sind
die einzelnen Schichten 2 mit jeweils mindestens einer
Ausnehmung 8 versehen. Im Ausführungsbeispiel sind mehrere
parallel zueinander angeordnete als Strömungskanäle 10 ausgebildete
Ausnehmungen 8 vorgesehen, welche durch alle Schichten 2 senkrecht
zur Symmetrieachse S verlaufen. Die stabformartigen oder zylinderförmigen Strömungskanäle 10 treten
dabei an der Seitenflanke des Werkzeuges 1 aus.
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Das in 3 dargestellte
Schnittbild eines Werkzeugs 1 zeigt eine alternative Ausführungsform für die Anordnung
von Strömungskanälen 10.
Die Strömungskanäle 10 sind
dabei als Kühlkanäle 12 ausgebildet,
die konzentrisch die Kavität 4 in
der Art einer Kühlschleife
umlaufen. Die Kühlkanäle 12 oder Kühlschleifen
können
dabei zueinander unterschiedliche Abstände aufweisen. Der jeweilige
Abstand ist dabei abhängig
von der Dicke der betreffenden Schicht 2 sowie der Anordnung
der Kühlkanäle 12 in der
jeweiligen Schicht 2. Beispielsweise sind die ersten fünf Kühlkanäle 12a durch
Ausnehmungen 8 in Form von Öffnungen, Bohrungen oder Durchbrüchen in
der jeweiligen Schicht 2 ausgeführt. Dabei können mehrere
Ausnehmungen 8 zur Bildung von Strömungskanälen 10 an mehreren
Oberflächen
der jeweiligen Schicht 2 vorgesehen sein. Die unteren zwei Kühlkanäle 12b sind
durch nutenförmige
Ausnehmen 8 an den Oberflächen, Ober- und Unterseite,
der betreffenden Schichten 2 gebildet.
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Des Weiteren ist der Verlauf der
als Kühlkanäle 12, 12a, 12b ausgebildeten
Strömungskanäle 10 im
Wesentlichen konstant zur formgebenden Oberfläche 6 beabstandet.
D.h., die jeweils einzelnen Kühlkanäle 12, 12a, 12b weisen
die Kavität 22 umlaufend
konstante Abstände
auf und führen
so zu einer definierten Temperaturverteilung anhand von einstellbaren
Temperaturgradienten im Werkzeug 1. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
wächst
der Abstand der umlaufenden Kühlkanäle 12b, 12a von
der formgebenden Oberfläche 6 zur
Einspritzdüse 14, die
im unteren Teil des Werkzeuges 1 angeordnet ist. Die Kavität 4 wird
demnach zur Verteilung der Schmelze im Bereich der Einspritzdüse 14 weniger gekühlt als
im oberen Teil. Eine derartige gezielte Steuerung des Schmelzflusses
im Werkzeug 1 findet beispielsweise beim Mehrkomponentenspritzguss von
Kunststoffen oder bei Erzeugung dekorativer Oberflächen hoher
Qualität
besondere Beachtung.
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Die Dicke der jeweiligen Schicht 2 ist
darüber hinaus
derart dimensioniert, dass diese an die in den Schichten 2 verlaufenden
Ausnehmungen 8 ange passt ist. Die in jeder Schicht 2 oder
Schichtebene vorhandenen Ausnehmung 8 bilden übereinander gestapelt
und gefügt
ein Kanalsystem von Strömungskanälen 10 im
Innern des Werkzeuges 1.
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Zur Fertigung von komplexen Formteilen
mit komplexer Geometrie ist es zweckmäßig, das Werkzeug 1 mehrteilig
auszuführen.
Hierdurch kann das Werkzeug 1 zum Auswerten des fertig
hergestellten Formteils geöffnet
und wieder geschlossen werden. Das dargestellte Werkzeug 1 kann
einfach entlang einer gemeinsamen Berührungsfläche zweier Schichten 2 oder
Platteneinheiten geteilt und somit zweiteilig ausgebildet werden,
wobei zweckmäßigerweise keine
Kühlkanäle 12b oder
Strömungskanäle 8 über die
gemeinsame Berührungsflächen der
betreffenden Schichten 2 verlaufen bzw. hindurchtreten.
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In den 4A bis 4C ist das Grundprinzip der
Schichtung dargestellt. In jeder Schicht 2 sind Ausnehmungen 8 um
die Kavität 4 vorhanden,
die im gefügten
Zustand so überlappen,
dass einige der Ausnehmungen 8 konzentrisch um die Kavität 4 verlaufende
Kühlkanäle 12c, 12d, 12e bilden,
die zumindest teilweise von der formgebenden Oberfläche 6 konstant
beabstandet sind. Im Ausführungsbeispiel sind
drei Schichten 2 dargestellt, welche übereinander gestapelt das Werkzeug 1 ergeben.
Je nach Position der Schicht 2 im Werkzeug 1 ist
der jeweilige Kühlkanal 12c, 12d und 12e in
Abhängigkeit
vom Wärmeübertragungsgrad
durch einen Halbring bzw. mehrere Halbringe oder Nuten gebildet.
Zur Zuführung
des Strömungsmediums
sowie zur Verbindung der Kühlkanälen 12c bis 12e von
benachbarten Schichten 2 sind weitere Ausnehmungen 8 als
Verbindungskanäle 16 ausgebildet.
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In 5 ist
eine Draufsicht auf die übereinander
gestapelten Schichten 2 nach 4 dargestellt.
Die überlappenden
Bereiche der übereinander liegenden
Ausnehmungen 8 der Kühlkanäle 12c bis 12e sowie
der Verbindungskanäle 16 sind
gut erkennbar. Auf diese Weise entsteht ein Kühl- oder Kanalsystem von durch
die einzelnen Schichten 2 und/oder mehrere Schichten 2 oder
-ebenen hindurch tretenden Verbindungsleitungen 16 mit
den in konstantem Abstand von der formgebenden Oberfläche 6 um
die Kavität 4 umlaufenden
Kühlkanälen 12c bis 12e.
Die jeweilige Innenwand 18 der Kühlkanäle 12, 12c bis 12e kann
zur Steigerung des Wärmeübertrags
vom Werkzeug 1 auf das Kühlmedium eine erhöhte Rauigkeit
aufweisen. Mit den bekannten Herstellungsverfahren für die Ausnehmungen 8 können auch
gezielt strukturierte Oberflächen
ausgestaltet werden, die den Kühlstrom
gezielt umlenken oder verwirbeln.
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Ein aus dem Grundprinzip durch Stapeln
resultierender räumlicher
Verlauf von die Kavität 4 umlaufenden
Kühlkanäle 12 mit
Verbindungskanälen 16 zur
Zuführung
des Strömungsmediums
ist in 6 gezeigt. Die
Kühlkanäle 12 erstrecken
sich in zwei Schichten 2 unter Verbindung von in drei Schichten 2 verlaufenden
Verbindungskanälen 16 und
bilden einen Temperierkreislauf 20. Dabei umlaufen die
Kühlkanäle 12 mit
weitgehend konstanten Abstand die Kavität 4. Die dritte Schicht 2 setzt
die Verbindungskanäle 16 fort,
zu den in der Figur nicht dargestellten darunter liegenden weiteren
Strömungskanälen 10 von
benachbarten Schichten 2.
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In den 7A und 7B sind in einer weiteren alternativen
Ausführungsform
zwei Schichten 2 in perspektivischer Darstellung mit durch
Ausnehmungen 8 gebildeten Kühlkanälen 12 dargestellt.
Die Kühlkanäle 12 sind
beispielsweise als Nuten ausgebildet, die auf der Ober- und/oder
Unterseite als Ringelemente ausgeprägt sind. 7A zeigt die Oberseite, 7B die Unterseite einer mit Ausnehmungen 8 versehenen
Schicht 2 oder Platteneinheit. Die darüber und darunter im Plattenstapel
angeordneten Schichten weisen spiegelverkehrte Ausnehmungen 8 auf,
so dass diese zusammen mit den Ausnehmungen 8 auf den ebenen
Schichtoberflächen 22 einen KühlkanaI 12 bilden.
An den jeweiligen Enden der bogenförmig verlaufenden Ausnehmungen 8 für die Kühlkanäle 12 sind
Durchbrüche
zur Unter- bzw. Oberseite angelegt, um den Temperierkreislauf 20 oder
Kühlkreislauf
zu bilden. Die ebenso durch die gesamte Plattendicke verlaufenden
Verbindungskanäle 16 oder
Durchbrüche
bilden die Verbindung zu weiteren Strömungskanälen 10 von benachbarten Schichten 2 im
Stapel. Vorstellbar ist auch ein auf der Ober- und/oder Unterseite
umlaufender Ringkanal (nicht dargestellt).
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Ein bevorzugtes Prinzip der Verschaltung einzelner,
in mehreren Schichten 2 verlaufenden Kühlkanäle 12 ist in 8 dargestellt. Bei dieser
als Parallelstromprinzip P bezeichneten Verschaltungsart können die
um die Kavität 4 umlaufenden
und übereinander
angeordneten Kühlkanäle 12 durch
die Verbindungskanäle 16 so
versorgt werden, dass alle Strömungskanäle 10 des
Temperierkreislaufes 20 mit gleicher Strömungsrichtung
vom Kühlmedium
durchströmt
werden. Von einem senkrecht durch die Schichten 2 verlaufenden
Verbindungskanal 16 wird das Kühlmedium für die einzelnen Kühlkanäle 12 über weitere
schichtbezogene Verbindungskanäle 16 abgezweigt
und am ausgangsseitigen Ende der Kühlkanäle 12 wieder in einem
Strom vereinigt.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des
Parallelstromprinzips ist in der Schichtenfolge 2a bis 2f gemäß 9 dargestellt. Die Ausnehmungen 8 für die Verbindungskanäle 16 sind
als Durchbrüche
so angeordnet, dass diese im Schichtenstapel senkrecht zur Schichtenfolge 2a bis 2f durch
die Schichten 2 einen durchgängigen Verbindungskanal 16 bilden.
Zu den Verbindungskanälen 16 gehören weitere
den jeweiligen Schichten 2 zugehörigen Ausnehmungen 8, die
kurze Zu- und Ableitungen zu den Kühlkanälen 4 bilden. Weitere
Ausnehmungen 8 sind als Kreissegmente die Kühlkanäle 12 bildend
ausgeführt
und konzentrisch um die Kavität 4 angeordnet.
Im übereinander
gestapelten Zustand überlappen
sich die Kreissegmente zu einem gewissen Teil und bilden die auf zwei
Ebenen um die Kavität 4 verlaufenden
Kühlkanäle 12.
-
Ein weiteres bevorzugtes Prinzip
der Verschaltung zeigt 10.
Bei dieser als Gegenstromprinzip G bezeichneten Verschaltungsart
können
um eine Kavität 4 umlaufende
und übereinander
angeordnete Kühlkanäle 12 durch
Verbindungskanäle 16 so
versorgt werden, dass unmittelbar benachbarte Kühlkanäle 12 im Uhrzeiger-
und Gegen-Uhrzeigersinn vom Kühlmedium
durchströmt
werden. Von einem senkrecht durch die Schichten 2 verlaufenden Verbindungskanal 16 wird
das Kühlmedium
einmal parallel und darüber
liegend für
die einzelnen Kühlkanäle 12 über Kreuz
abgezweigt und am ausgangsseitigen Ende der Kühlkanäle 12 in gleicher
Weise wieder in einem Strom vereinigt.
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Insbesondere für lange, einen Temperierkreislauf 20 bildende
Kühlschleifen,
bei denen sich die Temperatur des Kühlmediums am ausgangsseitigen
Ende eines Kühlkanals 12 wesentlich
erhöht, können durch
eine derartige Gegenstromanordnung von Strömungskanälen 10 um die gesamte
Kavität 4 gleiche
Temperaturgradienten zum homogenen Ableitung der Wärme zur
Kühlung
oder Zuführen
von Wärme
zum Beheizen erzeugt werden.
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Mit anderen Worten: Anstelle eine
abführenden
Wärmeübertragung
durch ein Kühlmedium
können
die Strömungsleitungen 10 sowie
ggf. geschaltete Temperierkreisläufe 20 auch
von einem aufgeheizten Strömungsmedium
durchströmt
werden. Dies ist je nach Auslegung des vorgegebenen Werkzeugs 1 durch
entsprechend zugeführtes
aufgeheiztes oder vorgewärmtes
Medium möglich.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des
Gegenstromprinzips ist in der Schichtenfolge 2a bis 2g gemäß 11 perspektivisch dargestellt.
Die Ausnehmungen 8 für
die Verbindungskanäle 16 sind
als Durchbrüche
so angeordnet, dass diese in der Schichtenfolge 2a bis 2g senkrecht
zu den Schichten 2 einen durchgängigen Verbindungskanal 16 mit
Zu- und Ableitungen 16a bilden. Weitere Ausnehmungen 8 verlaufen
als Kreissegmente konzentrisch um die Kavität 4, die auf unterschiedlichen
Schichtebenen umlaufende Kühlkanäle 12 bilden.
Die perspektivische Darstellung verdeutlicht auch den Durchfluss des
Kühlmediums
durch die Schichten 2. Ausgehend von der Zuleitung Z durchströmt das Kühlmedium – angedeutet
durch die Pfeilrichtungen – den
ersten Kühlkanal 12 im
Gegen-Uhrzeigersinn, den zweiten im Uhrzeigersinn. Dabei ist die
Schichtenfolge 2a bis 2g in zwei Temperierkreisläufe 20a und 20b segmentiert.
Den beiden Temperierkreisläufen 20a und 20b wird über die
durchgehende als Zuleitung Z ausgebildete Verbindungsleitung 16 gleichmäßig frisches Kühlmedium
zugeführt,
welches nach Durchlaufen der Kühlkanäle 12 der
Schichten 2 des jeweiligen Temperierkreislaufes 20a bzw. 20b als
aufgeheiztes Kühlmedium
oder abgekühltes
Heizmedium über
den durchgehenden als Abgangsleitung A bezeichneten Verbindungskanal 16 abgeführt wird.
Somit werden beide Temperierkreisläufe 20a und 20b mit
frischem und noch nicht aufgeheiztem Kühlmedium oder warmem Heizmedium
versorgt, welches sich erst beim Durchlaufen aufheizt oder abkühlt.
-
Für
eine genaue Positionierung der Schichten 2a bis 2g zueinander
können
diese jeweils Fixierungsöffnungen 24 aufweisen,
in welche beispielsweise Stifte oder Anschläge eingebracht sind. Um neben
der Positionierung auch eine Fixierung zu ermöglichen, kann alternativ oder
zusätzlich
zu den Fixierungsöffnungen 24 die
jeweilige Schicht 2a bis 2g mit Noppen oder Nasen und/oder
Mulden versehen sind, welche ineinander geführt werden.
-
Einen beim Gegenstromprinzip durch
Stapeln resultierenden räumlichen
Kanalverlauf der um die Kavität 4 verlaufenden
Kühlkanäle 12 mit
den Verbindungskanälen 16 zeigt 12. Der untere Kühlkanal 12 erstreckt
sich mit den Verbindungskanälen 16 über zwei
Schichtebenen, die dritte Schichtebene führt die Verbindungskanäle 16 weiter
zum gekreuzten Verbindungskanal 16 des darüber angeordneten
Kühlkanals 12.
Hierdurch umlaufen zwei Kühlkanäle 12 die
Kavität 4 weitgehend
vollständig,
die über
dem zweiten Kühlkanal 12 liegende
Schichtebene führt
die Verbindungskanäle 16 weiter
zu den in der Figur nicht dargestellten darüber liegenden Strömungskanäle 10.
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In 13 ist
die axiale Verschaltung von im Gegenstromprinzip G geschalteten
Strömungskanälen 10 bei
einer Schichtung parallel zur Symmetrieachse S der Kavität 4 entsprechend 2 dargestellt. Die parallel
zur Symmetrieachse S der Kavität 4 in
den Schichtebenen verlaufenden Kühlkanäle 12 werden
von den Verbindungsleitungen 16 versorgt. Die Pfeilrichtungen
zeigen die Strömungsrichtung
an, wobei unmittelbar benachbarte Kühlkanäle 12 im Uhrzeiger-
und Gegen-Uhrzeigersinn vom Kühlmedium
durchströmt
werden. Die Kühlkanäle 12 werden von
den senkrecht durch die Schichten 2 um die Kavität 4 umlaufenden
Verbindungskanälen 16 mit Kühlmedium
versorgt. Die Zuleitung Z und die Ableitung A führt geradlinig in einer Schichtebene
zu den umlaufenden Verbindungskanälen 16.
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Weitere alternative Ausführungsformen,
insbesondere auch eine Kombination von Parallel- (P) und/oder Gegenstromprinzip
(G) durch eine entspre chende Anordnung von Strömungskanälen oder -leitungen 10 anhand
von Verbindungskanälen 16 und Kühlkanälen 12 mit
ggf. steuerbaren Temperierkreisläufe 20 für einzelne
oder mehrere Strömungskanäle 10 sind
möglich.
-
Die 14 zeigt
eine weitere Ausführungsform
für ein
Werkzeug 1. Dabei weist das Werkzeug 1 unterschiedlich
dicke Schichten 2 mit einer zwischen zwei Verschaltungsschichten 26 angeordneten
Kühlschicht 28 auf.
Die beiden als Kopf- und Fußschichten
ausgebildeten Verschaltungsschichten 26, dienen dabei der
Verschaltung der in der Kühlschicht 28 senkrecht
verlaufenden Kühlkanäle 12.
Dazu sind die Verschaltungsschichten 26 mit als Sammelkanäle ausgebildeten
Verbindungskanälen 16 versehen,
die der Zuund Abführung
des Kühlmediums
dienen. Je nach Bauteilgröße ist dabei
die Kühlschicht 28 im Vergleich
zu den die Werkzeugoberseite und -unterseite bildenden Verschaltungsschichten 26 wesentlich
größer, insbesondere
dicker ausgebildet.
-
Das in den verschiedenen 1 bis 14 jeweils dargestellte Werkzeug 1 kann
wie bereits oben beschrieben durch übereinander Stapeln und formschlüssiges Verbinden
durch Verspannen, Verlöten, Verschweißen oder
Kleben von bereits vorgefertigen und mit Ausnehmungen 8 versehenen
Schichten 2 hergestellt werden. Alternativ kann das Werkzeug 1 wie
bereits oben beschrieben durch kontinuierliches Abscheiden von Schichten 2 unter
Herausbildung der Ausnehmungen 8 und anschließendes Infiltrieren hergestellt
werden. Bei beiden Verfahren wird das in Schichtbauweise ausgebildete
Werkzeug 1 anschließend
durch Nachbearbeitung und Finishing stabilisiert, wobei insbesondere
die formgebende Oberfläche 6 abschließend behandelt
und geformt wird.
-
- 1
- Schichten
- 2a
- bis 2z Schichtenfolge
- 4
- Kavität
- 6
- formgebende
Oberfläche
- 8
- Ausnehmungen
- 10
- Strömungskanäle
- 12
- Kühlkanäle
- 14
- Einspritzdüse
- 16
- Verbindungskanäle
- 18
- Innenwand
der Strömungskanäle
- 20,
20a, 20b
- Temperierkreislauf
- 22
- Schichtoberflächen
- 24
- Fixierungsöffnungen
- 26
- Verschaltungsschicht
- 28
- Kühlschicht
- P
- Parallelstromprinzip
- G
- Gegenstromprinzip
- S
- Symmetrieachse
- Z
- Zuleitung
- A
- Ableitung