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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung wenigstens einer kleinen Öffnung in einer Schicht auf
einem Substrat, insbesondere einem Halbleitersubstrat, wobei das
Substrat auf der Oberseite mit wenigstens einer spitz zulaufenden,
eine Spitzenabschnitt und Seitenwände aufweisenden Vertiefung
versehen, die Oberseite des Substrats zumindest im Bereich der Vertiefung
mit einer Schicht aus einem ätzbaren
Material belegt und die Öffnung dann
im Bereich des Spitzenabschnitts durch Ätzen der Schicht hergestellt
wird.
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Bei den im Rahmen der vorliegenden
Erfindung interessierenden Öffnungen
handelt es sich insbesondere um punkt- oder linienförmige Öffnungen (Aperturen),
die Durchmesser bzw. Breiten im Nanometerbereich aufweisen. Derartige Öffnungen
werden beispielsweise als Bestandteile von Sonden für die optische
Rasternahfeldmikroskopie ("scanning nearfield optical microscopy"
= SNOM oder "near-field scanning optical microscopy" _ NSOM) benötigt. Wie
bei allen Rasternahfeldtechniken wird die erzielbare Auflösung hierbei
durch die Geometrie und die Abmessungen der Sonde, insbesondere
der Sondenöffnung,
sowie den Abstand der Sonde zur Oberfläche limitiert. Um Subwellenauflösungen zu
erreichen, ist es erforderlich, daß der emittierende oder lichtdetektierende
Bereich der Sonde laterale Abmessungen deutlich unter 1 μm, vorzugsweise
unter 100 nm aufweist.
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Daneben können Öffnungen mit derartigen Abmessungen
auch z. B. bei Teilchenfiltern, Sieben, durchlässigen Membranen, optischen
Raumfiltern, ultrakleinen Kontaktierungen und geschichteten Bauteilen
sowie zahlreichen weiteren Einrichtungen vorteilhaft angewendet
werden, z. B. bei zur Herstellung von Halbleiterbauelementen bestimmten Ätzmasken. Schließlich besteht
im Bereich der Rastersondenmikroskopie allgemein ein Bedarf an dreidimensionalen Kalibrierstandards
und Sensoren in Form von einseitig eingespannten Biegebalken (Cantilevern)
mit Öffnungen
im Nanometerbereich für
nahfeldoptische Einrichtungen.
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Zur Herstellung kleiner Öffnungen
ist es bekannt (
DE
199 26 601 A1 ), die Oberseite eines Substrats mit Vertiefungen
in Form von spitz zulaufenden Gräben
oder auf der Spitze stehenden, inversen Pyramiden zu versehen und
das Substrat von seiner Unterseite her zu ätzen, bis die Spitzen erreicht
und im Bereich der Spitzen kleine Öffnungen entstanden sind. Ein
wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß die Dicke üblicher
Substrate stark variiert und bereits Dickenschwankungen von ca.
10 μm zur
Folge haben können,
daß trotz
Anwendung definierter Ätzparameter Öffnungen
mit unterschiedlichen Durchmessern bzw. Breiten entstehen und/oder die
Spitzen der Vertiefungen gar nicht geöffnet werden. Dieses Verfahren
ist daher nicht zur reproduzierbaren Herstellung von Öffnungen
mit genau vorgewählten
Abmessungen geeignet.
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Bei einem anderen bekannten Verfahren (ebenfalls
DE 199 26 601 A1 )
wird von einem Siliciumsubstrat ausgegangen, das auf seiner Oberseite mit
spitz zulaufenden Vertiefungen und einer thermisch aufgebrachten
Siliciumdioxidschicht versehen ist. Zur Herstellung der Öffnungen
wird der Umstand ausgenutzt, daß die
Siliciumdioxidschicht im Bereich der Spitzen der Vertiefungen Inhomogenitäten aufweist,
die durch selektives Ätzen
des Substrats von seiner Rückseite
her freigelegt und dann durch einen weiteren Ätzschritt selektiv geöffnet werden
können. Ein
sich dabei ergebender Nachteil besteht darin, daß die die Öffnungen aufweisenden, freigelegten Spitzen
die Unterseite des Substrats überragen
und daher für
Anwendungsfälle,
die im wesentlichen planparallele Substrate erfordern, nicht geeignet sind.
Außerdem
sind mit diesem Verfahren bisher nur Öffnungsbreiten bzw. Öffnungsdurchmesser
von ca. 150 nm bis 200 nm und mehr erzielbar und nur bei spezifischen
Materialsystemen wie z. B. Siliciumsubstraten anwendbar, die thermisch
hergestellte Siliciumdioxidschichten aufweisen.
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Demgegenüber liegt der Erfindung das
technische Problem zugrunde, ein Verfahren der eingangs bezeichneten
Gattung zu schaffen, mit dem reproduzierbar kleine Öffnungen
mit Durchmessern bzw. Breiten von ca. 100 nm oder weniger auch in planparallelen
Substraten herstellbar sind und das außerdem bei unterschiedlichen
Materialsystemen angewendet werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das
Verfahren der eingangs bezeichneten Gattung erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß die Öffnung mittels
eines auf das Material der Schicht abgestimmten, anisotropen Plasma-Ätzverfahrens
von der Oberseite her durch selektives Öffnen der Schicht hergestellt wird,
indem das Material, die Ätzgase
und die Ätzparameter
so gewählt
werden, daß sich
im Bereich des Spitzenabschnitts der Vertiefung eine größere Ätzrate als
an den Seitenwänden
der Vertiefung ergibt.
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Erfindungsgemäß werden außerdem ein Kalibrierstandard
für die
Rastersondenmikroskopie und ein Biegebalken vorgeschlagen, die beide
mit nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Öffnungen
versehen sind. Der Biegebalken eignet sich vor allem zur Herstellung
eines mikromechanischen Sensors.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis,
daß sich
bei zahlreichen Beschichtungen für
Substrate der hier interessierenden Art eine ausgeprägte Ätzraten-Winkelverteilung
ergibt, wenn die Schichten einem Plasma-Ätzprozeß von der Oberseite her unterworfen
werden. Die Erfindung sieht daher vor, die Oberseite eines strukturierten
Substrats mit einer Schicht geeigneter Zusammensetzung, Morphologie und
Dicke abzudecken und dann mit geeigneten Ätzgasen und Parametern (insbesondere
Druck, Temperatur usw) einem Plasma-Ätzverfahren zu unterwerfen,
das unter Ausnutzung der jeweiligen Ätzraten-Winkelverteilung im Bereich der Seitenwände zu deutlich
kleineren Ätzraten
als im Bereich der Spitzenabschnitte der Vertiefungen führt. Dadurch
konnten bisher Öffnungen
mit Durchmessern bzw. Breiten von ca. 90 nm erhalten werden.
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Weitere vorteilhafte Merkmale der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in
Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1a bis 1f schematisch verschiedene Verfahrensschritte
bei der Anwendung eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
anhand von Draufsichten auf ein Substrat (1a, 1e)
und Querschnitten durch das Substrat (1b bis 1d und 1f);
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2 und 3 schematische Vertikalschnitte durch
Vorrichtungen zur Durchführung
von Ätzschritten
bei Anwendung des Verfahrens nach 1;
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4a und 4b je eine mit einem Rasterelektronenmikroskop
hergestellte Abbildung eines Substratquerschnitts vor und nach der
Herstellung einer Öffnung
in einer auf das Substrat aufgebrachten Schicht bei Anwendung des
Verfahrens nach 1;
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5a bis 5c den 4a und 4b entsprechende
Abbildungen, jedoch nach Tiefätzung
des Substrats unter Anwendung der die Öffnungen enthaltenden Schicht
als Ätzmaske
in unterschiedlichen Maßstäben;
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6 eine
mit einem Rasterelektronenmikroskop erhaltene Abbildung analog zu 4 und 5, jedoch
mit einer zusätzlichen,
beim Tiefätzen
erhaltenen Ätzkante;
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7a bis 7e den 1a bis 1f entsprechende
Ansichten bei der Anwendung eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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8a und 8b mit einem Rasterelektronenmikroskop
erhaltene Draufsichten auf ein mit einer ätzbaren Schicht versehenes,
strukturiertes Substrat vor und nach der Ausbildung einer Öffnung;
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9a bis 9f den 1a bis 1f entsprechende
Ansichten bei der Anwendung eines dritten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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10a bis 10c in schematischen Querschnitten
eines Substrats einen Vergleich zwischen einem bekannten und dem
erfindungsgemäßen Verfahren;
und
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11a bis 11e und 12a, 12b in den 1a bis 1f entsprechenden Ansichten
zwei weitere Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Verfahrens:
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Ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist schematisch in 1a bis 1f dargestellt. In einem
ersten Verfahrensschritt (1a und 1b) wird ein Substrat 1 strukturiert.
Das Substrat 1 liegt hier als dünne, im wesentlichen planparallele,
einkristalline Siliciumscheibe vor, die eine als (001) – Kristallfläche orientierte
Oberseite 2 und eine Unterseite 3 aufweist. Die
auf der Oberseite 2 im ersten Verfahrensschritt hergestellte
Strukturierung enthält
wenigstens eine spitz zulaufende, einen Spitzenabschnitt 4 (Apex)
und zwei Seitenwände 5 aufweisende
Vertiefung 6. Die Vertiefung 6 wird dadurch hergestellt,
daß die
Oberseite 2 in an sich bekannter Weise zunächst mit
einer Maskierung versehen wird, die eine rechteckige Öffnung aufweist,
und dann durch diese Maskierungsöffnung
hindurch beispielsweise mit einer wässrigen Kaliumhydroxid-Lösung (KOH)
anisotrop geätzt
wird. Bei diesem Ätzvorgang
erhalten die Seitenwände 5 eine
(111) – Orientierung,
und es entsteht eine Vertiefung 6 in Form eines geraden,
V-förmigen
Grabens mit einem Öffnungswinkel
zwischen den Seitenwänden 5 von
ca. 70,5°.
Gemäß 1a und 1b erstreckt
sich die Vertiefung 6 über
die ganze, vorzugsweise jedoch nur über einen Teil der Breite des
Substrats 1. Die nicht dargestellte Maskierungsschicht
besteht z.B. aus einer zuvor aufgebrachten Siliciumdioxid-(SiO2-) oder Siliciumnitrid-(SiNx-)Schicht.
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In einem zweiten Verfahrensschritt
wird das Substrat
1 auf seiner gesamten strukturierten
Oberseite
2 mit einer z.B. ca. 300 nm dicken Schicht
7 aus Siliciumdioxid
belegt (
1c), indem das
Substrat
1 bei Temperaturen von z.B. 800°C bis 1200°C mit Wasserdampf
als Oxidationsmittel thermisch oxidiert oder durch ein CVD-Verfahren (=
Chemical Vapour Deposition) z. B. unter Anwendung von Distickstoffoxid
(N
2O) und Silan (SiH
4)
mit SiO
2 beschichtet wird. Die SiO
2-Schicht
7 kann dabei durch Anwendung
von Oxidationstemperaturen zwischen ca. 800°C und 900°C bei Bedarf mit charakteristischen
Inhomogenitäten
im Bereich der konvexen oder konkaven Kanten der Grabenstruktur
versehen werden (z.B.
DE 199
26 601 A1 ). Die Form der Vertiefung
6 gemäß
1a und
1b bleibt beim beschriebenen Beschichtungsvorgang
im wesentlichen erhalten, so daß auf der
Oberseite der Schicht
7 entsprechende V-förmig angeordnete
Seitenwände
8 und
ein Spitzenabschnitt
9 entstehen. Die im vorhergehenden
Verfahrensschritt verwendete Maskierungsschicht kann vor dem Aufbringen
der SiO
2-Schicht
7 entfernt, aber auch
stehen gelassen werden.
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Das Substrat 1 wird nun
von seiner Oberseite 2 her mit einem geeigneten Plasma-Ätzverfahren behandelt,
um die Schicht 7 im Bereich des Spitzenabschnitts 9 mit
einer durchgehenden Öffnung 10 (1d und 1e) zu versehen. Der Plasma-Ätzprozess
wird mit Hilfe eines schematisch in 2 dargestellten,
an sich bekannten, kapazitiv gekoppelten Parallel-Platten-Reaktors
durchgeführt,
der ein Gehäuse 11 mit
einer oberen Elektrode 12 und einer unteren Elektrode 14 aufweist,
auf die das Substrat 1 aufgelegt wird. Außerdem sind
ein Gaseinlaß 15,
ein Gasauslaß 16 und
ein mit der unteren Elektrode 14 verbundener Hochfrequenzgenerator 17 vorhanden, der
hier bei 13,56 MHz mit einer Leistung von ca. 160 W betrieben wird.
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Dem Gaseinlaß 15 werden Argon
(Ar) mit 5 sccm und Trifluormethan (CHF3)
mit 4, 5 sccm zugeführt. Über den
Gasauslaß wird
im Gehäuse 11 ein Druck
von ca. 75 mTorr aufrecht erhalten. Das sich beim Betrieb der Vorrichtung
nach 2 einstellende Plasma 18 führt zu einer
Gleichvorspannung des Substrats 1 von 250 V.
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Im Ausführungsbeispiel beträgt die Ätzdauer 7
min bei einer Dicke der SiO2-Schicht 7 von
300 nm. Dadurch ergibt sich im Bereich des Spitzenabschnitts 9 der
Schicht 7 (1c)
eine bis zum Spitzenabschnitt 4 des Substrats 1 durchgehende,
schlitzförmige Öffnung 10 (1d und 1e) mit einer über die ganze Länge der
Vertiefung 6 im wesentlichen gleich bleibenden Breite b
(1e) von ca. 90 nm.
Das ist eine Folge davon, daß die
genannten Ätzgase
und Ätzparameter
so aufeinander abgestimmt sind, daß innerhalb der SiO2-Schicht 7 gegenüber dem
gewählten
und für
diesen Fall als geeignet erkannten Plasma-Ätzprozess eine ausgeprägte Ätzraten-Winkelverteilung
erhalten und die SiO2-Schicht 7 im
Bereich ihres Spitzenabschnitts 9 mit einer größeren Ätzrate als
im Bereich ihrer Seitenwände 8 geätzt wird.
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Im Anschluß an die Herstellung der Öffnung 10 wird
die mit ihr versehende SiO2-Schicht 7 als Ätzmaske
bei einem nachfolgenden Tiefätzschritt
angewendet, der dem Zweck dient, die in der SiO2-Schicht 7 ausgebildeten Öffnung 10 durch
das Substrat 1 hindurch fortzusetzen und zu verlängern. Dadurch
wird in diesem Verfahrensschritt (1e, 1f) ein zur Öffnung 10 hin
offener, nutenförmiger
Spalt bzw. Kanal 19 im Substrat 1 erhalten, der
im wesentlichen dieselbe Breite wie die Öffnung 10 hat.
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Das Tiefätzen wird z.B. mit einer induktiv
gekoppelten, zum Tiefätzen
von Silicium geeigneten Plasma-Ätzvorrichtung
durchgeführt,
die schematisch in 3 dargestellt
ist. Sie enthält
ein Gehäuse 20 mit
einem vertikal angeordneten Quarzrohr 21, das an seinem
oberen Ende verschlossen ist, jedoch einen Gaseinlaß 22 aufweist.
Das Quarzrohr 21 ist außerdem von einer mit einer
Wasser gekühlten HF-Wicklung 23 umwickelt.
Das untere, offene Ende des Quarzrohrs 21 ist auf eine
Elektrode 24 gerichtet, auf der das zu behandelnde Substrat 1 aufliegt.
Der vom Quarzrohr 21 umschlossene und der das Substrat 1 umgebende
Raum sind über
einen Gasauslaß 25 an
eine Hochleistungspumpe angeschlossen. Der Elektrode 24 ist
außerdem
eine nicht näher
dargestellte Kühleinrichtung
zugeordnet, um das Substrat 1 beim Betrieb der Vorrichtung
auf einer Temperatur von z.B. 10°C
zu halten.
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Zur Durchführung der Ätzschritte werden gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
Argon mit ca. 24 sccm, Schwefelhexafluorid (SF6)
mit ca. 18 sccm und Sauerstoff (O2) mit
ca. 30 sccm zugeführt.
Dabei wird im Gehäuse 21 über den
Gasauslaß 25 ein Druck
von 10 mTorr eingestellt. Die Wicklung 23 wird mit einer
Frequenz von 13,56 MHz bei 600 W betrieben, wobei eine Gleichvorspannung
von 127 V eingestellt wird bzw. sich durch das gebildete Plasma
einstellt. Die Substrat-Temperatur wird auf 10°C gehalten.
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Die Ätzdauern betragen ca. 2 min.
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Alternativ kann eine weitgehend anisotrope Tiefätzung auch
durch Anwendung eines an sich bekannten Tiefätzverfahrens erhalten werden,
bei dem abwechselnd aufeinander folgende Ätz- und Polymerisationsschritte
durchgeführt
werden. Die Ätzschritte dienen
zur abschnittsweisen Ätzung
von unterhalb der Öffnung 10 liegenden
Zonen des Substrats 1. Dagegen wird während der Polymerisationsschritte
ein Polymer auf die durch die Öffnung 10 definierten
lateralen Begrenzungen der sich im Substrat 1 bildenden
Struktur aufgebracht, um dadurch Unterätzungen, wie sie bei isotroper Ätzung entstehen
würden, weitgehend
zu vermeiden. Auch dadurch wird im Verfahrensschritt (1e, 1f) der zur Öffnung hin offene, nutenförmige Spalt
bzw. Kanal 19 im Substrat 1 erhalten, der im wesentlichen
dieselbe Breite wie die Öffnung 10 hat.
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Zur Durchführung der Ätzschritte werden bei Anwendung
dieses Verfahrens gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
Argon mit ca. 17,1 sccm, Schwefelhexafluorid (SF6)
mit ca. 35 sccm und Sauerstoff (O2) mit
ca. 5 sccm zugeführt.
Die Wicklung 23 wird mit einer Frequenz von 13,56 MHz bei
550 W betrieben, wobei sich durch das gebildete Plasma eine Gleichvorspannung
von 96 V einstellt. Die Ätzdauern
betragen ca. 18 s. Die übrigen
Parameter sind wie im zuerst genannten Beispiel.
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Zur Durchführung der Polymerisationsschritte
werden bei Anwendung derselben Vorrichtung nach 3 CHF3 mit 40
sccm und Methan (CH4) mit 5 sccm zugeführt. Bei
sonst gleichen Parametern wird ein Druck im Gehäuse 20 von 60 mTorr
aufrecht erhalten, und die sich bei der Plasmaentwicklung einstellende
Gleichvorspannung beträgt
ca. 24 V. Die Polymerisationsschritte werden mit einer Dauer von ca.
je 8 s durchgeführt.
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Tiefätzungen dieser Art sind z.
B. aus der deutschen Patentschrift
DE 42 41 045 C1 bekannt, die zur Vermeidung
weiterer Erläuterungen
hiermit durch Referenz auf sie zum Gegenstand der vorliegenden Offenbarung
gemacht wird.
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Die mit dem beschriebenen Verfahren
erhaltenen Öffnungen 10 bzw.
Kanäle 19 sind
in
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4, 5 und 6 anhand von Rasterelektronenmikroskop-Abbildungen
dargestellt.
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Aus 4a ist
zunächst
deutlich die durch Beschichtung mit SiO2 erhaltene
Grabenstruktur mit ihrem Apex erkennbar. Dagegen zeigt 4b die bereits ausgebildete Öffnung 10 mit
einer Breite von 90 nm.
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5 zeigt
in unterschiedlichen Maßstäben zwei
durch den Tiefätzschritt
hergestellte, nutenförmige
Kanäle 27.
Dabei ist der aus 5a ersichtliche Kanal 27a mit
dem im ersten Ausführungsbeispiel
angewendeten Verfahren, der aus 5b und 5c ersichtliche Kanal 27b dagegen
mit dem in zweiten Ausführungsbeispiel
angewendeten Verfahren hergestellt worden. Die SiO2-Schicht 7 wurde
vor Anfertigung der Rasterelektronenmikroskop-Aufnahmen jeweils
vollständig
entfernt, so daß nur
die Vertiefung 6 im Substrat 1 sichtbar ist. Gemäß 5c wird auch bei einer beträchtlichen
Kanaltiefe von z.B. 1,5 μm eine
nur ca. 200 nm betragende Kanalbreite erhalten.
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In 6 ist
schließlich
dargestellt, daß durch den
Tiefätzschritt
auch steil abfallende Stufen 28 im Siliciumsubstrat 1 erhalten
werden können,
die längs scharfer
Kanten 29 in die Seitenwände 5, 8 des
Substrats 1 bzw. in die SiO2-Schicht 7 übergehen.
Das ist eine Folge davon, daß beim Öffnen der
Schicht 7 am Apex wegen der beschriebenen Ätzraten-Winkelverteilung
auch die auf der Oberseite des Substrats 1 befindliche
Schicht 7 durch Ätzen
entfernt wird, da die Ätzrate
hier aufgrund der gleichen Orientierung eine ähnliche Größe wie die Ätzrate am Apex hat. Beim stark
anisotropen Tiefätzen
mit der SiO2-Schicht 7 als Ätzmaske
bilden sich daher an den Seiten des Substrats 1 jeweils
die Stufen 28 aus. Diese Stufen 28 können zur
Bildung von Ätzwannen in
der Siliciumscheibe und damit z.B. in der Halbleitertechnik zur
Herstellung dreidimensionaler Feldeffekttransistoren genutzt werden.
Sollen derartige Stufen 28 vermieden oder nur an vorgewählten Stellen
ausgebildet werden, muß die
Oberseite der SiO2-Schicht 7 außerhalb
der Grabenstruktur und vor dem Herstellen der Öffnung 10 ganz oder
teilweise mit geeigneten Maskierungen abgedeckt werden, die einen Ätzangriff
auf das Siliciumsubstrat 1 ausschließen.
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Das Ausführungsbeispiel nach 7 und 8 unterscheidet sich von dem nach 1 bis 6 nur durch die unterschiedliche Form
der Öffnung
und der damit hergestellten Strukturen im Substrat 1. Analog zu 1 wird das Substrat 1 an
seiner Oberseite zunächst
mit einer spitz zulaufenden Vertiefung versehen, und dann mit einer
SiOZ Schicht 7 belegt, die eine
entsprechende Vertiefung 30 mit einem Spitzenabschnitt 31 aufweist
und von Seitenwänden 32 begrenzt
ist (7b). Abweichend
von 1 besitzt die Vertiefung 30 die
Form einer inversen, auf der Spitze 31 stehenden Pyramide
mit quadratischer Grundfläche,
wie in 7a aus der Draufsicht
erkennbar ist. Handelt es sich bei der Oberfläche des Siliciumsubstrats 1 um
eine (001)-Kristallfläche,
dann sind alle vier Seitenwände 32 nach
Durchführung
des ersten Ätzschritts
(111) orientiert. Anstatt an nur zwei Seiten ist die hergestellte
Struktur somit an vier Seiten begrenzt.
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Im Spitzenabschnitt 31 der
Vertiefung 30 wird in derselben Weise, wie oben anhand
der 1 beschrieben ist,
eine Öffnung 33 (7c) ausgebildet, die die
Schicht 7 bzw. deren Spitzenabschnitt 31 vollständig durchsetzt.
In der Draufsicht nach 7d ist
der Querschnitt dieser Öffnung 33 im
wesentlichen quadratisch bei einer Kantenlänge von ca. 150 nm. Wird die
die Öffnung 33 aufweisende
SiO2-Schicht 7 daher analog zur 1 als Ätzmaske für einen abschließenden Tiefätzprozess
verwendet, dann entsteht im darunter liegenden Substrat 1 gemäß 7e lediglich eine schachtartige
Grube 34 mit einem dem Querschnitt der Öffnung 33 im wesentlichen
entsprechenden Querschnitt.
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8 zeigt
mit einem Rasterelektronenmikroskop angefertigte Abbildungen von
nach 7 behandelten Substraten.
Insbesondere zeigt 8a eine
Draufsicht auf die thermisch aufgebrachte SiO2-Schicht 7 mit
ihrer Vertiefung 30 (7a und 7b), wobei der zentrale Spitzenabschnitt 31,
die Seitenwände 32 und
von diesen gebildete, schattiert erscheinende Schnittlinien 35 erkennbar
sind, an denen die Seitenwände 32 paarweise
aneinander grenzen. Dagegen zeigt 8b eine
Abbildung, bei welcher die SiO2-Schicht 7 bereits
mit Hilfe des anhand der 1 beschriebenen Ätzschritts
behandelt worden ist, der wegen der bestehenden Ätzraten-Winkelverteilung anisotrop
verläuft
und daher im Apexbereich zur Öffnung 34 führt.
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Ein drittes und derzeit als am besten
empfundenes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in 9 dargestellt.
Abweichend von 1 und 7 ist hier ein Siliciumsubstrat 41 auf
seiner (001)-Oberseite mit einer Mehrzahl von z.B. matrixförmig angeordneten Vertiefungen
versehen, die je nach Bedarf auf der Spitze stehende Pyramiden oder
spitz zulaufende Gräben
sind, die jedoch abweichend von 1 an
ihren Längsenden
durch Seitenwände
geschlossen sind. Das Siliciumsubstrat 41 wurde nach der
Strukturierung thermisch mit einer dünnen SiO2-Schicht 42 belegt
(9b), so daß auf der
Oberseite des Substrats 41 anhand der 1 und 7 beschriebene,
mit SiO2 bedeckte Vertiefungen 43, 44 und 45 vorhanden sind,
die je nach gewünschter
Struktur quadratische oder rechteckige Konturen aufweisen. Die mit
rechteckigen Querschnitten versehenen Vertiefungen bzw. Gräben 44, 45 können dabei
mit senkrecht zueinander stehenden Längsachsen angeordnet sein, wie 9a deutlich zeigt. Die sich
an den Längsenden
der Vertiefungen 44, 45 bildenden Seitenwände (z.B. 46 in 9a) liegen je nach Fall
parallel zu (111)-Flächen
des Substrats 41 oder auch nicht.
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Nach der Ausbildung der SiO2-Schicht 42 wird das Substrat von
seiner Oberseite her einem Plasma-Ätzschritt analog zu 1b unterworfen, so daß in den Spitzenabschnitten
aller vorhandenen Vertiefungen 43, 44 und 45 je
eine Öffnung 47 entsteht,
wobei alle Öffnungen 47 mit
dem demselben Ätzschritt
erzeugt werden. Die auf diese Weise hergestellte, mit den Öffnungen 47 versehenen SiO2-Schicht 42 wird in einem nachfolgenden
Tiefätzschritt
mit schachtartigen Gruben bzw. Kanälen 48 (9d) versehen, wobei die
anhand der 1 bis 7 beschriebene Verfahrensweise analog angewendet wird
und daher analoge Ergebnisse erzielt werden.
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Das Substrat 41 wird in
einem an den Tiefätzschritt
anschließenden
weiteren Verfahrensschritt mit planen Ober- und Unterseiten 49, 50 (9e) versehen, indem diese,
gegebenenfalls nach vorheriger Entfernung der SiO2-Schicht 42 mit KOH,
durch Plasmaätzen
od. dgl. z. B. mit einem chemich-mechanischen Verfahren poliert
werden. Die dadurch erhaltenen Oberflächen sind glatt (eben) und
mit im wesentlichen identischen Strukturen versehen. Dieser Verfahrensschritt
kann unabhängig davon
vorgenommen werden, ob das Substrat 41 beim Tiefätzen mit
nach Art von Sacklöchern
ausgebildeten Gruben bzw. nutenartigen Kanälen 48 versehen wird,
die geschlossene Böden 51 (9e) aufweisen, oder ob das
Substrat 41 mit säulenartigen Durchgängen bzw.
Schlitzen oder Spalten 52 versehen wird, die das Substrat 41 vollständig durchsetzen (1f).
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Ein besonderer Vorteil des Ausführungsbeispiels
nach 9 besteht darin,
daß wegen
der beschriebenen Ätzraten-Winkelverteilung
alle in demselben Substrat 41 ausgebildeten Öffnungen 47 und mit
diesen hergestellten Gruben/Kanäle
48 bzw. Durchgänge/Schlitze
52 im wesentlichen dieselben, im Nanometerbereich liegenden Breiten
b (9d) aufweisen und
mit geringen Breitenschwankungen reproduzierbar sind.
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Das Substrat
41 nach
9f ist ausgezeichnet als
Kalibrierstandard anwendbar, da es im Gegensatz zu bekannten Vorrichtungen
(
DE 199 26 601 A1 )
ohne weiteres mit planen, glatten Ober- und Unterseiten versehen
werden kann. Das Prinzip eines solchen Kalibrierstandards ist es,
lochartige oder linienartige Strukturen mit reproduzierbaren Geometrien und
einem optisch opaken, aber möglichst
kleinen Substrat bereit zu stellen. Die Planarität der Oberfläche muß gefordert
werden, um keine topographiebedingten Artefakte bei der nahfeldoptischen
Abbildung zu erhalten (APL). Die Sonde eines Rasternahfeldmikroskops
kann daher dicht an den Planflächen
49,
50 entlang
bewegt werden. Außerdem
sind für
den Fall, daß einer
der Durchgänge
oder Schlitze
52 verschmutzen, verstopfen oder aus anderen
Gründen unbrauchbar
werden sollte, noch zahlreiche weitere Durchgänge oder Schlitze
52 desselben
Substrats mit identischen Abmessungen und damit redundant vorhanden.
Auf diese Weise wird die praktische Gebrauchsdauer des Kalibrierstandards
im Vergleich zu bekannten Vorrichtungen wesentlich vergrößert.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil
der Erfindung ergibt sich aus
10.
In
10a ist ein Substrat
54 mit
einer typischen Dickenvariation TTV (total thickness variation)
von ca. 1 bis 10 μm
und einer Mehrzahl von Öffnungen
55 in
einer thermisch aufgebrachten SiO
2-Schicht
56 dargestellt.
Würde versucht,
die Öffnungen
56 von
der Unterseite
57 des Substrats
54 her durch Ätzen mit
KOH od. dgl. freizulegen (
DE
199 26 601 A1 ), dann würde
ein Endprodukt nach
10b erhalten,
bei dem nicht alle Öffnungen
56 gleichzeitig
freigelegt worden sind. Vielmehr ist z.B. die Öffnung
55a in der
Mitte der
10b gerade
freigelegt, während
die linke Öffnung
55b zwar
freigelegt ist, aber eine unerwünschte
Spitzenkontur ausbildet. Die rechts liegende Öffnung
55c ist schließlich noch
im Substrat
54 vergraben und daher nur mit Hilfe einer
wesentlich längeren Ätzdauer
im Vergleich zur Öffnung
55b freilegbar,
wodurch sich unterschiedlich große Öffnungsquerschnitte ergeben können. Bei
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird dagegen ein Endprodukt nach
10c mit
Durchgängen
bzw. Schlitzen
58 erhalten, die nicht nur im wesentlichen
gleiche Geometrien und Größen aufweisen,
sondern zusätzlich
zu den Durchgängen
bzw. Schlitzen
58 auch keine weiteren Strukturen aufweisen.
Auch deshalb ist das Substrat
41 nach
9f besonders gut als Kalibrierstandard geeignet.
Außerdem
ist in diesem Zusammenhang vorteilhaft, daß in
10c die Strukturen nicht unterschiedlich
weit aus der Unterseite des Substrats
54 herausragen, was
für eine
Anwendung als Kalibrierstandard nicht akzeptabel wäre. Bei
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind die Öffnungsgrößen dagegen
weitgehend unabhängig
von einer Dickenvariation des Substrats und/oder der aufgebrachten
Schicht
56.
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Die Ausbildung der anhand der
1 und
7 beschriebenen, für das erfindungsgemäße Verfahren notwendigen
Graben- bzw. Pyramidenstruktur in Siliciumsubstraten mit (001)-Oberflächen ist
dem Fachmann allgemein bekannt. Zur Vermeidung von Wiederholungen
wird in diesem Zusammenhang z.B. auf die Druckschriften
DE 41 26 151 A1 ,
DE 42 02 447 A1 ,
US 5 116 462 A und
US 5 399 232 A verwiesen, die
hiermit durch Referenz auf sie zum Gegenstand der vorliegenden Offenbarung
gemacht werden.
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Die anhand eines mit einer SiO2-Schicht bedeckten Siliciumsubstrats beschriebene
Erfindung kann in analoger Weise auch mit anderen Substraten, z.B.
solchen aus Germanium, Indiumphosphid oder Galliumarsenid, und in
entsprechender Abwandlung auch mit anderen als SiO2-Schichten
angewendet werden. Ein Unterschied besteht dabei in Abhängigkeit
vom Halbleitermaterial allenfalls in den unterschiedlichen Öffnungswinkeln
der Gräben
bzw. inversen Pyramiden und/oder wie z.B. bei Anwendung von Galliumarsenid
darin, daß nur
zweiseitig begrenzte Gräben
analog zu 1b, aber keine
inversen, auf vier Seiten begrenzten Pyramidenstrukturen analog
zu 2b herstellbar sind.
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Weiterhin ist klar, daß u.U. auch
andere Strukturierungen möglich
und andere als die beschriebenen Plasma-Ätzverfahren zur Herstellung der Öffnungen 10, 33 usw.
anwendbar sind. Für
die Zwecke der Erfindung bedeutsam ist einerseits, daß ein strukturiertes
Substrat, das auch aus einem mehrere Schichten enthaltenden Schichtensystem
bestehen könnte;
auf wenigstens einer Breitseite und zumindest im Bereich der Strukturen
mit einer Schicht belegt wird, die aus einem geeigneten, d.h. eine
nutzbare Ätzraten-Winkelverteilung
aufweisenden Material bzw. einer Materialzusammensetzung besteht und
in einer geeigneten Dicke aufgebracht wird, wobei das Wort "Schicht"
auch Schichtsysteme einschließt,
die aus mehreren Einzelschichten und/oder Materialzusammensetzungen
zusammengesetzt sind. Andererseits geht die Erfindung davon aus,
daß zur
Herstellung der Öffnungen 10, 33 ein
geeignetes Plasma-Ätzverfahren,
insbesondere ein reaktives Ionenätzverfahren
angewendet wird, bei dem chemische und physikalische Ätzmechanismen
kombiniert werden. Durch Vorgabe geeigneter Ätzgase und geeigneter Plasmaätzparameter
(Druck, Temperatur, eingekoppelte Leistung, Frequenz des Generators, Vorspannung
etc. ) kann der jeweilige Anteil verstärkt oder geschwächt werden.
Dies hat zur Folge, daß die erzielbare Ätzrate der
Maskierungsschicht insbesondere von der Orientierung der Oberlächenstrukturen abhängig wird
und durch die Variation der oben genannten Plasma-Ätzparameter
angepaßt
werden kann. Es kann also durch Adaption des Plasma-Ätzprozesses oder durch Variation
der Oberflächenstruktur
erreicht werden, daß die Ätzrate für die Maskierungsschicht
auf den Seitenwänden
(z.B. 8 in 1) deutlich
kleiner als diejenige am Apex (z.B. 9 in 1) ausfällt, da dessen Orientierung
und somit die zugehörige Ätzrate verschieden
ist. Da außerdem der
Apexbereich erfindungsgemäß spitz
zulaufend gewählt
wird, was auch Vertiefungen in der Form eines auf der Spitze stehenden
Kegels od. dgl. einschließt,
sind die erhaltenen Öffnungen
(z.B. 10 in 1) extrem
klein und gut reproduzierbar. Vorteilhaft ist auch, daß die Öffnungen 10, 33, 47 aus
einer großen
Struktur (z.B. 1a, 7a, 9b) zwangsgeführt, d.h. selbstjustierend
am spitz zulaufenden Boden. (Linie oder Punkt) der jeweiligen Struktur
entstehen, wobei auch die Herstellung von bogenförmigen Öffnungen denkbar wären.
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Ein weiteres wichtiges Merkmal der
Erfindung besteht darin, daß die Öffnungen 10, 33, 47 noch
in Anwesenheit des Substrats 1, 41 erzeugt werden
und die Schicht 7, 42 daher mit den bereits vorhandenen Öffnungen 10, 33, 47 zur
Definition kleinerer Strukturen im Substrat 1, 41 benutzt
werden kann. Alternativ zu den beschriebenen Kanälen 19, Gruben 34 oder
Schlitzen 52 könnte
z.B. eine weitere Funktionsschicht auf die oberste Schicht aufgebracht werden,
um durch die Öffnung
bzw. die tiefer geätzte Struktur
hindurch einen extrem kleinen Kontakt zum Substrat oder zu einer
noch nicht durchätzten
Schicht im Schichtsystem herzustellen.
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Weiterhin könnte zusätzliches Material zur Verringerung
des Kanal-, Schlitz- oder Grubenquerschnitts durch verschiedenste
Depositionsprozesse eingebracht werden. Im Fall von Silicium geschieht dies
vorteilhaft durch thermische Oxidation, da bei der Oxidation eines
Siliciumatoms zum Siliciumdioxidmolekül sein Volumen um einen Faktor
2,25 steigt und somit der lichte Öffnungsquerschnitt reduziert bzw.
vollständig
geschlossen werden kann. Damit ist generell auch die Realisierung
optischer Wellenleiter und anderer Strukturen in der Tiefe der Siliciumstruktur
möglich.
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11a bis 11e zeigen eine solche Möglichkeit,
ausgehend von dem in 9d erreichten
Zustand. Nach Entfernung der SiO2-Schicht
(11b) wird eine Schicht 59 aufgebracht,
die auch die Gruben oder Kanäle 52 teilweise
füllt.
Im Anschluß daran wird
das Substrat 41 zumindest teilweise von seiner Rückseite
her durch Ätzen
entfernt (11d), und
im letzten Schritt wird dann der am Boden der Grube oder des Kanals 48 befindliche
Teil der Schicht 59 von der Rückseite her durch Ätzen geöffnet (11e), wodurch an der Unterseite
der verbleibenden Struktur ein rohrstutzenartiger Ansatz 60 mit
einem extrem kleinen Durchmesser stehen bleibt.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt,
die auf vielfache Weise abgewandelt werden können. Nach einer Ausgestaltung
der Erfindung kann auf die Schichten 7, 42 mit
der Öffnungsstruktur
eine beliebige andere Schicht, z.B. eine Halbleiterschicht, Metallschicht (insbesondere
Aluminium), dielektrische Schicht oder supraleitende Schicht, ferner
eine leitfähige oder
nicht leitfähige
Polymerschicht oder ein Schichtsystem aus einer Kombination dieser
Schichten aufgebracht werden.
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Die Erfindung betrifft mit besonderem
Vorteil ferner auch eine Verwendung einer Öffnung, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß das
Schichtmaterial mit der Öffnung
insbesondere im vorderen Teil eines einseitig eingespannten Biegebalkens,
insbesondere eines sog. Cantilevers integriert ist (z.B.
US 5 116 462 A ,
US 5 399 232 A ).
Dabei besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Verwendung darin,
daß ein einzelner
Biegebalken oder eine Mehrzahl von Biegebalken in einer Matrixanordnung
insbesondere in der Rastersondenmikroskopie als Sensorelelmente eingesetzt
wird. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß durch
die Deposition einer dünnen,
optisch wenig transparenten Schicht der oder die Biegebalken für die simultane
Rasterkraftmikroskopie (AFM, SFM) und die optische Rasternahfeldmikroskopie
(SNOM) eingesetzt werden können,
wobei bei einer Beleuchtung der Öffnung
von der Oberfläche der
Schicht aus die Öffnung
als miniaturisierte Quelle (illumination mode) eingesetzt werden
kann oder durch die Öffnung
selbst die Lichtleistung von einer beleuchteten Probe aufgenommen
wird (collection mode). Durch sequentielle Deposition von Materialen wie
z.B. Metallen, Halbleitern, organischen Materialen od. dgl. auf
die Vorder- und/oder Rückseite
des Substrats kann ferner eine miniaturisierte Kontaktstelle an
der Stelle der Apertur erhalten werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
besteht darin, daß eine
matrixförmige
Anordnung einer oder mehrerer Öffnungen
auf planen Substraten oder auf strukturierten Oberflächen (z.B.
Cantilevern) zur Dosierung und/oder Injektion von exakten, sehr
kleinen Flüssigkeits-
oder Gasmengen eingesetzt wird. Ein Beispiel für eine solche Struktur ist
in 12 dargestellt. Hier
wird, analog z. B. zu dem in 7c erreichten
Zustand, zunächst
eine Struktur 61 mit einem eine Öffnung 33 aufweisenden
Spitzenabschnitt 31 hergestellt, der an einem Ende eines
Biegebalkens 62 angeordnet ist, der am anderen Ende entsprechend
der üblichen
Cantilever-Bauweise in eine Halterung od. dgl. eingespannt werden
kann (12a). Durch zumindest
teilweises Ätzen
des Substrats 1 von der Rückseite her kann die Dicke
des Biegebalkens im erwünschten
Umfang reduziert und der Spitzenabschnitt 31 analog zu 11e freigelegt werden.
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Das Ausführungsbeispiel nach 11 ermöglicht eine Vielzahl von weiteren
Anwendungen. Werden die durch Ätzen
erzeugten Gruben oder Kanäle 48 52
gemäß 9 oder 11 ganz oder teilweise durch das Substrat 41 erstreckt
und anschließend
mit einem transparenten und/oder dielektrischen Material wie z.
B. SiO2, einem Polymer od. dgl. gefüllt, werden
optische analog zu optischen Faserkabeln nutzbare Wellenleiter-Strukturen
erhalten, die es ermöglichen,
optische und optoelektronische Bauelemente in der zum Substrat senkrechten
Dimension zu verbinden.
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Analog dazu können die Kanäle auch
mit leitfähigen
Materialien (Metallen, leitfähigen
Polymeren, halbleitenden Materialien usw.) gefüllt werden, um so Durchkontaktierungen
(via throughs) herzustellen. Werden diese nur teilweise gefüllt, so
ergeben sich Hohlwellenleiter, die für elektrische und optische
Anwendungen interessant sind. Denkbar ist schließlich auch eine Kombination
dieser Materialien. Werden die Gruben oder Kanäle mit leitfähigem Material
und dann mit einem dielektrischen Material beschichtet und danach
die freibleibenden Volumina mit leitfähigem Material ausgefüllt, so
wird eine in der Elektrotechnik wohlbekannte Koaxialleitung erhalten,
die insbesondere für
Hochfrequenzanwendungen interessant ist. Die Erfindung ermöglicht somit
insbesondere auch die Schaffung von Bauelementen, die zur elektronischen
und/oder optischen Übertragung
von Signalen geeignet sind.
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Weiter kann das erfindungsgemäße Verfahren
anstatt auf Vertiefungen, die in einer idealen Spitze enden, auch
auf Vertiefungen angewendet werden, die einen V-förmigen Graben
mit einem plateauförmigen
Boden aufweisen oder nach Art eines inversen Pyramidenstumpfs ausgebildet
sind, indem z.B. der zur Herstellung der Strukturen durchgeführte Ätzvorgang
vor Erreichen der eigentlichen Spitze abgebrochen wird. Der oben
und in den Ansprüchen verwendete
Ausdruck "spitz zulaufend" soll derartige Plateauformen einschließen. Weiter
ist es möglich, das
Substrat oder nach dessen Entfernung die verbleibende dünne Schicht 7, 42 an
der Ober- und/oder Unterseite mit einer Metallschicht zu versehen.
Dadurch besteht die Möglichkeit,
die bereits vorhandenen Öffnungen
gezielt zu verkleinern. Gleichzeitig sorgt die Metallschicht auch
für eine
Verbesserung der optischen Eigenschaften eines mit einer solchen Öffnung versehenen
Sensors für
ein Nahfeldmikroskop. Bei Entfernung des Substrats 1, 41 von
der Rückseite
der Schichten 7, 42 her mit bekannten Verfahren
können
in sehr dünnen
Schichten 7, 42 Spitzenstrukturen mit extrem kleinen Öffnungen
an ihrem Apex erhalten werden. Werden größere Öffnungen gewünscht, so
können
die erhaltenen Öffnungen
entweder vor oder nach dem Entfernen des Substrats durch einen weiteren Ätzprozess
gezielt vergrößert werden.
Durch dieses Verfahren lassen sich daher miniaturisierte Öffnungen
definierter Größe auf dem ganzen
Substrat erzeugen. Weiter können
die graben- oder pyramidenförmigen
Strukturen auch durch andere als die beschriebenen Verfahren hergestellt werden,
z.B. mit Hilfe von chemischen oder elektrochemischen Ätzprozessen,
Ionenstrahlätzprozessen oder
auch durch mechanische Indentation. Außerdem könnten anstelle von KOH auch
z. B. NaOH, LiOH od. dgl. oder organische Lösungen angewendet werden. Schließlich versteht
sich, daß die
verschiedenen Merkmale auch in anderen als den dargestellten und
beschriebenen Kombinationen angewendet werden können.