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Die
Erfindung betrifft einen Flüssigkeitsbehälter für Fahrzeuge,
insbesondere Kraftfahrzeuge, gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1, und einen Einfülleinsatz
nach Anspruch 5.
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Flüssigkeitsbehälter der
hier angesprochenen Art sind bekannt. Sie werden in Kraftfahrzeugen beispielsweise
zur Speicherung von Waschwasser für eine Scheinwerferreinigungseinrichtung
oder von Reinigungsflüssigkeit
für eine
Scheibenwischeinrichtung eingesetzt und befinden sich häufig an
schwer zugänglichen
Stellen im Kraftfahrzeug, zum Beispiel im Motorraum, im Kofferraum
oder integriert in Hohlräume
der Karosserie.
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Aus
der
DE 201 18 271
U1 geht ein Flüssigkeitsbehälter hervor,
der einen Einfüllstutzen
zum Einfüllen
der Flüssigkeit
aufweist, dessen freier Durchflussquerschnitt relativ klein ist.
Beim Befüllen des
Flüssigkeitsbehälters kann
die darin eingeschlossene Luft, die von der einströmenden Flüssigkeit
verdrängt
wird, über
einen im Vergleich zum Einfüllstutzen
nur einen geringen Querschnitt aufweisenden Entlüftungskanal entweichen. Trotz
des Entlüftungskanals
kann es vorkommen, dass bei einem schnellen Einfüllen der Flüssigkeit die Luft nicht ausreichend
schnell über
den Entlüftungskanal
entweicht und stattdessen auch über
den Einfüllstutzen austritt,
was dazu führt,
dass sich die Flüssigkeit
im Einfüllstutzen
staut und Gluckergeräusche auftreten sowie
von der Luft mitgerissene Flüssigkeit
aus dem Einfüllstutzen
herausspritzen kann.
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Aus
der 195 32 988 C1 geht ein Flüssigkeitsbehälter hervor,
umfassend einen Einfüllstutzen,
einen Entlüftungskanal
sowie einen im Einfüllstutzen angeordneten,
flüssigkeitsdurchlässigen Einfülleinsatz,
der den Einfüllstutzen
durchgreift, so dass beim Befüllen
mit Flüssigkeit
diese direkt vom Einfülleinsatz
in den Flüssigkeitsbehälter läuft.
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Aus
der
JP 06016108 AA geht
ein gattungsgemäßer Flüssigkeitsbehälter hervor.
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Den
bekannten Flüssigkeitsbehältern ist
gemeinsam, dass beim Befüllen
mit Flüssigkeit
die im Flüssigkeitsbehälter eingeschlossene
Luft nicht immer ausreichend schnell entweichen kann, so dass Gluckergeräusche auftreten
können
und gegebenenfalls auch von der aus dem Flüssigkeitsbehälter entweichenden
Luft mitgerissene Flüssigkeit
aus dem Einfüllstutzen
herausspritzen kann.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, einen Flüssigkeitsbehälter der
eingangs genannten Art zu schaffen, der schnell und dabei zumindest
im Wesentlichen glucker- und spritzfrei befüllbar ist.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird ein Flüssigkeitsbehälter mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Dieser zeichnet sich
insbesondere durch einen im Einfüllstutzen
angeordneten, flüssigkeitsdurchlässigen Einfülleinsatz
aus, der so ausgebildet ist, dass dessen Durchflussmenge kleiner
als die Durchflussmenge am kleinsten Querschnitt des Einfüllstutzens
ist. Der Einfülleinsatz
dient also als Durchflussbegrenzer und sorgt dafür, dass unabhängig davon,
wie schnell beziehungsweise wie viel Flüssigkeit in den Einfüllstutzen
eingefüllt
wird, die Luft an jeder Stelle im Einfüllstutzen an der Flüssigkeit
vorbei aus dem Flüssigkeitsbehälter entweichen kann,
ohne dass dabei Flüssigkeit
mitgerissen wird.
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Der
Einfülleinsatz
ist im Wesentlichen topfförmig
ausgebildet und weist einen Mantel sowie einen mit wenigstens einer
Durchgangsöffnung
versehenen Boden auf. Die Querschnittsgröße der Durchgangsöffnung ist
erfindungsgemäß nur so
groß,
dass die maximale Durchflussmenge kleiner ist als die maximale Durchflussmenge
im Bereich des kleinsten Querschnitts des Einfüllstutzens, um ein -zumindest im
Wesentlichen- glucker- und
spritzfreies entweichen der im Flüssigkeitsbehälter verdrängten Luft über den
Einfüllstutzen
zu erreichen.
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Der
Mantel des topfförmig
ausgebildeten Einfülleinsatzes
weist auf seiner Außenseite
mindestens eine in Längsrichtung
des Einfülleinsatzes
verlaufende, bei im Einfüllstutzen
angeordnetem Einfülleinsatz
den Entlüftungskanal
bildende Nut auf. Der Entlüftungskanal
ist also am Einfülleinsatz
ausgebildet und kann beispielsweise durch einkerben nachträglich oder
durch einformen bei der Herstellung des Einfülleinsatzes hergestellt werden.
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Der
vorzugsweise dünnwandige
Mantel des Einfülleinsatzes
ist geschlossen ausgebildet und begrenzt einen Sammelraum, in dem
sich beim Zuführen
einer großen
Flüssigkeitsmenge
diese sich darin staut und über
die wenigstens eine Durchgangsöffnung
kontrolliert, das heißt,
nur eine bestimmte Menge pro Zeiteinheit in den Einfüllstutzen
abgibt, die -wie oben beschrieben- kleiner als die maximale Durchflussmenge
des Einfüllstutzens
im Bereich seines kleinsten Querschnitts ist.
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In
bevorzugter Ausführungsform
des Flüssigkeitsbehälters ist
vorgesehen, dass der Einfülleinsatz
in eine Einfüllöffnung des
Entlüftungskanals
eingesteckt und vorzugsweise vollständig darin aufgenommen ist.
Der Einfülleinsatz
ist vorzugsweise lösbar
am Einfüllstutzen
angebracht, so dass er bei Bedarf, beispielsweise zum Reinigen,
herausgenommen werden kann.
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Der
Einfülleinsatz
ist vorzugsweise aus einem korrosionsbeständigen Material hergestellt,
beispielsweise Kunststoff.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist
der Boden des Einfülleinsatzes
als Sieb ausgebildet und mit einer Vielzahl von entsprechend kleinen Durchgangsöffnungen
versehen, wobei der freie Durchflussquerschnitt sämtlicher
Durchgangsöffnungen
zusammen auch hier nur so groß ist,
dass die maximale Durchflussmenge durch den Einfülleinsatz kleiner ist als die
maximale Durchflussmenge im Bereich des kleinsten Querschnitts des
Einfüllstutzens. Bei
dieser Ausgestaltung weist der Einfülleinsatz also eine Doppelfunktion
auf. Da der Einfülleinsatz
auswechselbar am Einfüllstutzen
angeordnet ist, kann er zu Reinigungszwecken herausgenommen werden.
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Der
erfindungsgemäße Einfülleinsatz
weist insbesondere den Vorteil auf, dass bereits verbaute Flüssigkeitsbehälter in
einfacher Weise damit nachgerüstet
werden können.
Da auch die Funktion "Entlüften" des Flüssigkeitsbehälters vom
Einfülleinsatz erfüllt wird,
kann der Einfüllstutzen
vereinfacht ausgeführt
und gegebenenfalls kostengünstiger
hergestellt werden.
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Der
erfindungemäße Flüssigkeitsbehälter kann
in Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen, ohne weiteres als Waschwasserbehälter oder
Scheibenwischwasserbehälter
oder dergleichen eingesetzt werden, also als Speichermittel für Verbrauchsflüssigkeiten.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsbeispiele des
Flüssigkeitsbehälters ergeben
sich aus Kombinationen der in den Unteransprüchen genannten Merkmale.
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Ebenfalls
zur Lösung
der Aufgabe ist ein Einfülleinsatz
nach Anspruch 5 geeignet.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 einen
Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel
eines Flüssigkeitsbehälters für Kraftfahrzeuge,
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2 eine
erste Seitenansicht eines Einfülleinsatzes,
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3 eine
zweite Seitenansicht des Einfülleinsatzes
und
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4 eine
Draufsicht auf den Einfülleinsatz.
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1 zeigt
einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel
eines Flüssigkeitsbehälters 1 zur Aufnahme
einer Verbrauchsflüssigkeit,
beispielsweise Wasch- und/oder Scheibenwischflüssigkeit, der einen Einfüllstutzen 3 aufweist,
der an seinem einen Ende in eine seitlich am Flüssigkeitsbehälter 1 vorgesehene Öffnung 5 eingesteckt
und gegebenenfalls darin schwenkbar gelagert ist. Zur Abdichtung
der Öffnung 5 ist
ei ne Dichtung 7 vorgesehen. Der Flüssigkeitsbehälter 1 weist
außer
der Öffnung 5 keine weiteren Öffnungen
auf.
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Der
Einfüllstutzen 3 ist
rohrförmig
ausgebildet weist hier einen vertikal verlaufenden ersten Rohrabschnitt 9 auf,
an den sich ein horizontal verlaufender zweiter Rohrabschnitt 11,
ein vertikal verlaufender dritter Rohrabschnitt 13 sowie
eine horizontal verlaufender vierter Rohrabschnitt 15 anschließen. Der
vierte Rohrabschnitt 15 ragt in die Öffnung 5. Wie aus 1 ersichtlich,
ist der freie Durchflussquerschnitt des Einfüllstutzens 3 über dessen Längserstreckung
nicht konstant. Im Bereich des ersten Rohrabschnitts 9 ist
der Querschnitt deutlich größer als
zum Beispiel im Bereich des dritten Rohrabschnitts 13.
Die Form, die Länge
und der Querschnitt beziehungsweise der Durchflussquerschnitt des
Einfüllstutzens 3 sind üblicherweise
an den jeweiligen Einbauort angepasst, so dass der Einfüllstutzen 3 bei einem
anderen, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel auch eine andere
Form und andere Maße
aufweisen kann. So kann der Einfüllstutzen 3 beispielsweise über seine
gesamte Länge
auch einen konstanten Querschnitt aufweisen.
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Der
Einfüllstutzen 3 weist
an seinem freien Ende eine Einfüllöffnung 17 auf,
in die ein Einfülleinsatz 19 eingesteckt
ist, der hier vollständig
vom Einfüllstutzen 3 aufgenommen
ist. Es sind Mittel zum positionsgenauen, reproduzierbaren Fixieren
des Einfülleinsatzes 19 vorgesehen,
die in den Figuren nicht dargestellt sind. Der Einfülleinsatz 19 ist
in Größe und Form
an die Innenkontur des Einfüllstutzens 3 im Bereich
seines ersten Rohrabschnitts 9 angepasst, das heißt, zwischen
dem Einfüllstutzen 3 und
dem Einfülleinsatz 19 ist
kein Spalt oder ein Spalt mit nur geringer Höhe vorhanden.
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2 bis 4 zeigen
jeweils eine Ansicht des in 1 dargestellten
Einfülleinsatzes 19,
der topfförmig
ausgebildet ist und einen geschlossenen Mantel 21 und einen
Boden 23 aufweist. Der Einfülleinsatz 19 ist einstückig ausgebildet
weist in Draufsicht gesehen (4) eine
im Wesentlichen ovale Form auf, die der Querschnittsform des Einfüllstutzens 3 im
Bereich seines ersten Rohrabschnitts 9 entspricht. Der
Boden 23 ist als Sieb ausgebildet und weist eine Vielzahl,
hier in einer Matrix angeordnete Durchgangsöffnungen 25 auf, die
sich im mittleren Bereich des Bodens 23 befinden. Im Übergangsbereich
zwischen Boden 23 und Mantel 21 sind keine Durchgangsöffnungen 25 vorgesehen.
Der freie Durchflussquerschnitt sämtlicher Durchgangsöffnungen 25 ist
nur so groß,
dass seine maximale Durchflussmenge kleiner ist, als die maximale
Durchflussmenge im Bereich des kleinsten Querschnitts des Einfüllstutzens 3,
der sich hier in einem der Rohrabschnitte 11, 13 und 15 befindet.
Auf den Zweck dieser Ausgestaltung wird nachfolgend noch näher eingegangen.
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Der
Flüssigkeitsbehälter 1 weist
ferner Entlüftungskanäle 27 und 29 auf,
die am Einfülleinsatz 19 vorgesehen
sind. Die Entlüftungskanäle 27, 29 sind
jeweils von einer auf der Außenumfangsfläche 31 des
Mantels vorgesehenen, hier geradlinigen Nut 33 gebildet,
die in Längsrichtung
des Einfülleinsatzes 19 verlaufen.
Die Nuten 33 sind hier rinnenförmig ausgebildet. Wie aus den 2 und 3 ersichtlich,
erstrecken sich die Entlüftungskanäle 27, 29 vom
oberen Rand 35 des Einfülleinsatzes 19 bis
vor den Boden 23. Wichtig ist, dass im eingebauten Zustand
des Einfülleinsatzes 19 die
Nuten 33 nicht vollständig
von der Innenumfangsfläche
des Einfüllstutzens 3 abgedeckt
sind, so dass über
den Einfüllstutzen 3 und
die Entlüftungskanäle 27, 29 eine
Mediumverbindung zwischen dem Flüssigkeitsbehälter 1 und der
Atmosphäre
besteht, über
die beim Befüllen
des Flüssigkeitsbehälters 1 die
darin befindliche Luft entweichen kann.
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Zum
Befüllen
des Flüssigkeitsbehälters 1 wird
die einzufüllende
Flüssigkeit
in den in den Einfüllstutzen 3 hineinragenden
Einfülleinsatz 19 eingebracht,
von wo sie über
die Durchgangsöffnungen 25 im
Boden 23 des Einfülleinsatzes 19 in
den Einfüllstutzen 3 läuft, wie
in 1 mit Pfeilen 36 ange deutet, und von
dort in den Flüssigkeitsbehälter 1.
Die im Flüssigkeitsbehälter 1 durch
die einlaufende Flüssigkeit
verdrängte
Luft gelangt über
den Einfüllstutzen 3, vorbei
an der entgegen kommenden Flüssigkeit
bis zum Einfülleinsatz 19 und
von dort über
die daran vorgesehenen Entlüftungskanäle 27, 29 in
die Umgebung, wie mit Pfeilen 37 angedeutet. Dadurch, dass der
Durchflussquerschnitt des Einfülleinsatzes 19 auf den
kleinsten freien Durchflussquerschnitt des Einfüllstutzens 3 derart
abgestimmt ist, dass die maximale Flüssigkeitsmenge, die der Einfülleinsatz 19 pro Zeiteinheit
in den Einfüllstutzen 3 durchlässt, kleiner ist
als die maximale Flüssigkeitsmenge,
die durch den Einfüllstutzen 3 im
Bereich seines kleinsten Durchflussquerschnitts pro Zeiteinheit
fließen
kann, bleibt im Einfüllstutzen 3 noch
Platz für
die entweichende Luft, so dass diese beim Entweichen aus dem Flüssigkeitsbehälter 1 beziehungsweise
dem Einfüllstutzen 3 in
die Umgebung praktisch keine Flüssigkeit
mitreißt.
Während
des Befüllvorgangs
treten daher praktisch auch keine Gluckergeräusche auf. Da die entweichende
Luft die Flüssigkeit
beim Einlaufen nicht behindert, ist ein schnelles Befüllen des
Flüssigkeitsbehälters 1 möglich.