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Die Erfindung betrifft eine Bohreinheit
für Holzbearbeitungsmaschinen
nach Gattung des Anspruchs 1.
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Bohreinheiten dieser Art sind beispielsweise aus
der
DE 29814105U1 und
allgemein unter der Bezeichnung Vertikal-Bohrgetriebe bekannt, wobei der Hauptkörper in
der Regel am Kopf einer mehrachsigen NC- der CNC-gesteuerten Bearbeitungsmaschine
angeordnet und durch diese positionierbar und in einer Vorschubrichtung
verfahrbar ist. Durch die Bohrspindeln lassen sich die für einen
Bearbeitungsvorgang gewünschten
Bohrwerkzeuge auswählen, indem
sie aus einer zurückgezogenen
Ruhestellung in eine ausgefahrene Arbeitsstellung verlagert werden.
Die entsprechenden Hubvorgänge
werden in bekannter Weise pneumatisch hervorgerufen, indem die Schubstangen
als Kolbenstangen mit pneumatisch beaufschlagbaren Kolben verbunden
sind.
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Bei den bekannten Bohreinheiten werden
die mit Bohrwerkzeugen versehenen Schubstangen nicht nur pneumatisch
ausgefahren, sondern auch pneumatisch in der Arbeitsstellung gehalten.
Dies bedeutet, dass der pneumatische Druck während des Bohrvorgangs so groß sein muss,
dass die durch das Bohren hervor gerufene Gegenkraft kompensiert wird.
Dies erfordert relativ großvolumige
Zylinder bei pneumatischen Bohrspindeln bzw. entsprechend großdimensionierte
Bohrspindeln bei anderen Antriebsarten, beispielsweise elektrischen
oder magnetischen Antriebsarten. Ein weiterer Nachteil besteht darin,
dass im Falle von pneumatischen bzw. fluidischen Bohrspindeln eine
relativ große
Zeit zum Druckaufbau und wiederum eine relativ große Zeit um
Druckabbau des hohen Haltedrucks erforderlich ist.
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Bei einer aus der
DE 10 79 819 B bekannten Mehrspindelbohrmaschine
sind mehrere Bohrspindeln höhenverstellbar
und jeweils feststellbar an einer selbst unbeweglichen Halterung
angeordnet. Die Bohrbewegung erfolgt mittels eines Bowdenzuges, der
die gesamte Kraft für
die Bohrbewegung aufbringen muss. Neben einem großen Platzbedarf
und einer aufwendigen mechanischen Konstruktion ist die Erzeugung
der Bohrkraft durch den Bowdenzug nicht unproblematisch.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, eine Bohreinheit der eingangs genannten Gattung so zu verbessern,
dass kleinvolumigere Bohrspindeln und ein schnellerer Arbeitsablauf
realisiert werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die axiale Bewegungsrichtung der Bohrspindeln wenigstens während eines
Bohrvorgangs mechanisch verriegelbar ist.
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Der wesentliche Erfindungsgedanke
besteht darin, dass das kraftschlüssige Halten der Schubstangen
bzw. Bohrwerkzeuge in der Arbeitsstellung durch ein formschlüssiges Halten
mit mechanischen Mitteln ersetzt wird. Dadurch werden die Bohrspindeln
nur noch zum Ausfahren und Rückholen
der mit den Bohrwerkzeugen versehenen Schubstangen eingesetzt und
nicht mehr zum Halten derselben in der Arbeitsstellung, so dass
kleinvolumigere Bohrspindeln bzw. Bohrspindeln mit geringerer Hubkraft eingesetzt
werden können.
Die Bohrbewegung selbst ist nicht mehr von der Kraft der Bohrspindeln, also
beispielsweise vom Druckniveau und deren Schwankungen, abhängig. Bei
einer Realisierung als pneumatische Bohrspindeln hängt die
Belüftungszeit nicht
mehr vom Erreichen des für
das Bohren notwendigen Enddrucks im Zylinder ab, da kein statischer
Kraftbedarf mehr vorhanden ist. Der Bohrvorgang kann dadurch wesentlich
früher
begonnen werden. Entsprechend entfällt bei der Rückbewegung der
Schubstangen die Entlüftungszeit,
da die Bohrspindeln bereits während
des Arbeitsvorgangs in der verriegelten Stellung entlüftet werden
können.
Insgesamt können
dadurch wesentlich schnellere Bearbeitungsvorgänge durchgeführt werden.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Anspruch
1 angegebenen Bohreinheit möglich.
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Die Arretierungsmittel sind in vorteilhafter Weise
zur Verzahnung mit Vorsprüngen,
Ausnehmungen oder Stufenabsätzen
der Schubstangen ausgebildet, so dass eine sichere, formschlüssige Arretierung
gewährleistet
ist. In einer bevorzugten Aus führungsform
sind die Vorsprünge
als die Schubstangen umgreifende Ringvorsprünge ausgebildet.
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In einer bevorzugten konstruktiven
Ausgestaltung sind die Arretierungsmittel als Arretierungsschieber
ausgebildet, insbesondere als stellgliedbetätigter oder stellgliedbetätigte Arretierungsschieber. Dabei
kann zweckmäßigerweise
ein gemeinsamer Arretierungsschieber für alle Schubstangen vorgesehen
sein, der dem Abstand der Schubstangen voneinander entsprechend
beabstandete Durchgangsöffnungen
besitzt, wobei jeweils zwischen zwei Durchgangsöffnungen ein diese verbindender schmälerer Arretierungsschlitz
vorgesehen ist. Die Schubstangen können dabei beim Ausfahren die Durchgangsöffnungen
passieren und werden dann durch Betätigung des Arretierungsschiebers
mittels der Arretierungsschlitze arretiert.
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Zur Arretierung haben sich zwei Alternativen als
besonders geeignet erwiesen. Bei der ersten Alternative ist der
Durchmesser der Durchgangsöffnungen
geringfügig
größer als
der der Ringvorsprünge und
der Durchmesser der Arretierungsschlitze geringfügig größer als der Durchmesser der
Schubstangen.
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Nach dem Passieren der Durchgangsöffnungen
durch die Ringvorsprünge
können
diese nach der Betätigung
des Arretierungsschiebers mittels der Arretierungsschlitze arretiert
werden. Bei der zweiten Alternative ist der Durchmesser der Durchgangsöffnungen
geringfügig
größer als
der der Schubstangen, und der Durchmesser der Arretierungsschlitze ist
geringfügig
größer als
der von im Durchmesser verringerten Bereichen der Schubstangen.
Hierbei kann es sich um Ringkanäle
oder Stufenabsätze
handeln.
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In einer bevorzugten Aüsführungsform
sind die Bohrspindeln durch fluidische Stellglieder betätigbar,
insbesondere pneumatische Stellglieder. Hierzu sind vorzugsweise
jeweils wenigstens Teilbereiche der Schubstangen als mit den Arbeitszylindern
bewegbare Kolben verbundene Kolbenstangen ausgebildet. Hierzu bieten
sich verschiedene zweckmäßige alternative
Ausgestaltungen an:
In einer ersten Ausgestaltung sind motorische
Antriebe der Drehantriebsvorrichtung am Arbeitszylinder direkt oder
indirekt fixiert, wobei die Schubstangen im Zahneingriff mit Antriebselementen
der motorischen Antriebe stehen und axial relativ zu diesen verschiebbar
sind. Dadurch können
entweder die gesamten Schubstangen einschließlich der Kolben in Rotation versetzt
werden, oder aber die Schubstangen bestehen jeweils aus zwei miteinander
fluchtenden Teilstangen, die über
ein Drehlager miteinander verbunden sind, wobei die mit den Spanneinrichtungen
versehenen Teilstangen mit den motorischen Antrieben der Drehantriebsvorrichtung
in Wirkverbindung stehen und wobei die Drehlager vorzugsweise in
oder an den Kolben angeordnet sind.
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Bei einer zweiten Alternative weisen
die Schubstangen im Inneren drehbar gelagerte Antriebswellen auf,
die am einen freien Ende mit den Spannvorrichtungen versehen sind,
wobei am entgegengesetzten Endbereich der Schubstangen motorische Antriebe
der Drehantriebsvorrichtung zum Antrieb der Antriebswellen angeordnet
sind.
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Bei einer dritten Alternative sind
die Schubstangen am werkzeugseitigen Endbereich mit motorischen
Antrieben der Drehantriebsvorrichtung zum Antrieb der Spannvorrichtungen
versehen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Vorderansicht eines schematisch dargestellten Hauptkörpers an
einer Bohreinheit als Ausführungsbeispiel
der Erfindung, wobei die Bohrspindeln teils in Ruhestellung und
teils in Arbeitsstellung gezeigt sind,
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2 eine
vergrößerte Vertikalschnittdarstellung
einer Bohrspindel gemäß 1 in der Ruhestellung,
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3 dieselbe
Bohrspindel in der Arbeitsstellung,
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4 eine
Horizontal-Teildarstellung des Arretierungs-Schiebers in einer Position während der Ausfahrbewegung
in der Arbeitsstellung,
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5 denselben
Schieber in der Arretierungsposition, die er in der Arbeitsstellung
einnimmt,
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6 ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer Bohrspindel in der Ruhestellung und
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7 dieselbe
Bohrspindel in der Arbeitsstellung.
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Die 1 zeigt
in schematischer Darstellung die Bohreinheit 1 einer Holzbearbeitungsmaschine sowie
einen Ausschnitt eines in der Holzbearbeitungsmaschine gespannten
und durch die Bohreinheit 1 zu bohrenden Werkstücks 2.
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Die Bohreinheit 1 enthält einen
im Wesentlichen blockartigen Hauptkörper 3, der über eine
Haltevorrichtung 4 lösbar
mit dem nicht näher
dargestellten Positioniersystem der Holzbearbeitungsmaschine verbunden
ist. Dieses Positioniersystem ist in der Regel mehrachsig mit NC-
oder CNC-Steuerung ausgeführt
und ermöglicht
das Verfahren und Positionieren des Hauptkörpers 3 zur Werkstückbearbeitung.
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Die Bohreinheit 1 des Ausführungsbeispiels ist
als Vertikal-Bohreinheit
ausgeführt,
wobei der Hauptkörper 3 unter
anderem in einer durch Doppelpfeil angedeuteten vertikalen Vorschubrichtung 5 verfahrbar
ist. Darüber
hinaus lässt
sich der Hauptkörper 3 in
einer Vertikalebene rechtwinkelig zu der Vorschubrichtung 5 verlagern,
um an dem Hauptkörper 3 gespannte
Bohrwerkzeuge 6 in einer gewünschten Stellung vertikal oberhalb
des Werkstücks 2 zu
positionieren.
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Die Bohreinheit 1 kann mehrere
Hauptkörper 3 mit
Bohrwerkzeugen 6 enthalten, wobei diese Hauptkörper 3 über das
Positio niersystem zweckmäßigerweise
unabhängig
voneinander verlagerbar und positionierbar sind.
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Der Hauptkörper 3 enthält fünf fluidbetätigbare
Bohrspindeln 7, die mit zueinander parallelen Längsachsen 8 in
Reihe nebeneinanderliegend angeordnet sind. Die Richtung der Aufreihung
ist als Reihenrichtung 12 angegeben. Die Zahl der Bohrspindeln 7 kann
selbstverständlich
auch variieren. Weiterhin kann ein Hauptkörper auch mehrere parallele
oder rechtwinklig zueinander angeordnete Reihen von Bohrspindeln
besitzen.
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Die Bohrspindeln 7 sind
als separate Baueinheiten ausgeführt,
die in der Reihenrichtung 12 Seite an Seite aneinandergesetzt
sind. Zusammengehalten werden sie durch geeignete Verbindungsmittel, die
beim Ausführungsbeispiel
von axial beidseitig vorgelagerten, plattenartigen Traversen 13, 14 gebildet
sind.
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Jede Bohrspindel 7 verfügt gemäß den 2 und 3 über
ein Gehäuse 15 mit
quaderähnlicher
Außengestalt,
wobei die Gestalt auch variieren kann. Im Inneren des Gehäuses 15 befindet
sich eine sich in Längsrichtung
erstreckende längliche
Hubkammer 16, in der ein axial verschiebbarer Kolben 18 angeordnet
ist. Das Gehäuse 15 ist
an den beiden Stirnseiten jeweils durch einen Deckel 23, 23' verschlossen.
Diese Deckel können
bei geeigneter Ausführung
der Traversen 13, 14 auch entfalten.
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Der Kolben 18 steht in fester
Verbindung mit einer in Längsrichtung
verlaufenden, als Schubstange dienenden Kolbenstange
33,
die sich ausgehend vom Kolben 18 axial nach beiden Richtungen
erstreckt. Dabei durchsetzt sie dichtend und verschiebbar geführt die
beiden stirnseitigen Gehäusedeckel 23, 23' und ragt mit
einem rückwärtigen Endabschnitt 34 und
einem vorderen Endabschnitt 35 aus dem Gehäuse 15 heraus.
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Die Kolbenstange 33 ist
durchgehend hohl ausgeführt
und enthält
konzentrisch eine innengelagerte Antriebswelle 36. Am vorderen,
beim Ausführungsbeispiel
nach unten weisenden Ende der Antriebswelle 36 ist eine
beispielsweise als Spannfutter ausgeführte Spannvorrichtung 43 angebracht,
durch die sich das Bohrwerkzeug 6 lösbar festlegen lässt.
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Rückseitig
ist an der Kolbenstange 33 ein motorischer Antrieb 46 zum
rotierenden Antrieb der Antriebswelle 36 angebracht. Die
motorischen Antriebe 46 aller Bohrspindeln 7 bilden
zusammen eine Drehantriebsvorrichtung 44. Die motorischen
Antriebe 46 sind in der Zeichnung nur schematisch angedeutet
und werden zweckmäßigerweise
von der jeweils zugeordneten Kolbenstange 33 getragen,
so dass sie deren durch die Bewegung des Kolbens 18 verursachte
Hubbewegung mitmachen.
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Der im Gehäuse 15 bewegbare Kolben 18 bildet
beim Ausführungsbeispiel
einen einfachwirkenden Arbeitszylinder, das heißt, bei Druckbeaufschlagung
eines Fluidzuführungskanals 47 im
oberen Deckel 23' bewegt
sich der Kolben 18 gegen die Kraft einer Druckfeder 48 im
unteren Bereich der Hubkammer 16 nach unten, so dass die
mit dem Bohrwerkzeug 6 versehene Spannvorrichtung 43 mittels
der Kolbenstange 33 ausgefahren und in die Arbeitsstellung
bewegt wird, die in 3 darge stellt ist.
Das Fluid in dem die Druckfeder 48 aufnehmenden Bereich
der Hubkammer 16 kann dabei durch einen Entlüftungskanal 49 im
unteren Deckel 23 entweichen.
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Zur mechanischen Arretierung der
Kolbenstange 33 in der Arbeitsstellung dient ein Arretierungsschieber 50,
der in einem entsprechenden Kanal 51 in der oberen Traverse 14 senkrecht
zur Vorschubrichtung 5 verschiebbar geführt ist. Die Bewegung des Arretierungsschiebers 50 kann
manuell oder mittels eines elektrischen oder fluidischen Stellglieds 52 erfolgen.
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Am rückwärtigen Endabschnitt 34 der
Kolbenstange 33 ist ein diese umgreifender Ringvorsprung 53 fixiert.
Der Arretierungsschieber 50 ist entsprechend der Reihenrichtung 12 der
Bohrspindeln 7 so angeordnet, dass die Kolbenstangen 33 der
Bohrspindeln 7 jeweils durch einen Längsschlitz 54 im Arretierungsschieber 50 hindurchgreifen,
wobei dieser Längsschlitz 54 eine
Breite besitzt, die geringfügig größer als
der Durchmesser der Kolbenstangen 33 ist. In bestimmten
Abständen
a, die den Abständen der
Bohrspindeln 7 zueinander entsprechen, ist der Längsschlitz 54 im
Arretierungsschieber 50 zu runden Durchgangsöffnungen 55 erweitert,
deren Durchmesser geringfügig
größer als
der des Ringvorsprungs 53 ist.
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Während
der Hubbewegung in die Arbeitsstellung ist der Arretierungsschieber 50 gemäß 4 positioniert, das heißt, die
Ringvorsprünge 53 der Kolbenstangen 33 können den
Arretierungsschieber 50 passieren, bis sie am oberen Deckel 23' in Anlage gelangen.
Hierzu besitzt die obere Traverse 14 Durch gangsöffnungen 56,
die den Durchgang des Ringvorsprungs 53 bis zum oberen
Deckel 23' gewährleisten.
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In der Anlageposition der Ringvorsprünge 53 derjenigen
Bohrspindeln 7, die betätigt
wurden, wird der Arretierungsschieber 50 von der in 4 dargestellten Stellung
in die in 5 dargestellte
Verriegelungs- oder Arretierungsstellung bewegt, in der Längsschlitzbereiche
des Längsschlitzes 54 infolge ihrer
geringeren Breite den jeweiligen Ringvorsprung 53 bzw.
die entsprechende Kolbenstange 33 verriegeln. Wird die
Haltevorrichtung 4 nun nach erfolgter Auswahl der Bohrwerkzeuge 6 (in 1 sind dies zwei Bohrwerkzeuge)
mit Hilfe des Positionierungssystems in Vorschubrichtung 5 zum
Werkstück 2 hin verlagert,
gelangen nur die ausgewählten,
in Arbeitsstellung befindlichen Bohrwerkzeuge 6 in Eingriff
mit dem Werkstück 2.
Es versteht sich, dass die Länge des
in 1 durch Doppelpfeil
angedeuteten Auswahlhubes der Kolbenstangen 33 größer ist
als die gewünschte
Bearbeitungstiefe, um eine Kollision der in Ruhestellung befindlichen
Bohrwerkzeuge 6 mit dem Werkstück 2 zu vermeiden.
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Während
der Bearbeitung kann der zum motorischen Antrieb 46 hinweisende
Bereich der Hubkammer 16 bereits über den Fluidzuführungskanal 47 entlüftet werden.
Nach Beendigung des Bearbeitungsvorgangs wird der Arretierungsschieber 50 wieder
in die in 4 dargestellte
Grundstellung verschoben, so dass der jeweilige Kolben 18,
die jeweilige Kolbenstange 33 und damit auch das jeweilige Bohrwerkzeug 6 durch
die Kraft der Druckfeder 48 in die Ruhestellung zurückbewegt
werden. Diese Rückbewegung
kann auch fluidunterstützt
mehr oder weniger gedämpft
ablaufen.
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Soll eine Verdrehung der Kolbenstange 33 verhindert
werden, so kann diese und/oder der Kolben 18 mit nicht-rundem
Querschnitt ausgeführt
werden, oder aber es werden andere bekannte Mittel zur Verdrehsicherheit
eingesetzt.
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Anstelle des dargestellten einfachwirkenden Zylinders
kann selbstverständlich
auch ein doppeltwirkender Zylinder eingesetzt werden, bei dem die Druckfeder 48 entfallen
kann. Der Fluidzuführungskanal 47 und
der Entlüftungskanal 49 werden
dabei abwechselnd zur Druckzuführung
und Entlüftung
eingesetzt. Dies kann in bekannter Weise beispielsweise über ein
3/2-Wegeventil erfolgen.
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Bei dem in den 6 und 7 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
sind gleiche oder gleichwirkende Bauteile oder Bereiche mit denselben Bezugszeichen
versehen und nicht nochmals beschrieben.
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Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel
liegt hier eine zweigeteilte, als Schubstange dienende Kolbenstange 57 vor,
bei der der rückwärtige Endabschnitt 58 nicht-rotierbar,
dagegen der vordere Endabschnitt 59 rotierbar bzw, drehbar
geführt
und gelagert ist. Ein Kolben 60 trennt den rückwärtigen Endabschnitt 58 vom
vorderen Endabschnitt 59 und besteht aus einem ersten,
mit dem rückwärtigen Endabschnitt 58 verbundenen
nicht-rotierbaren Kolbenbereich 61 und einem zweiten, mit
dem vorderen Endabschnitt 59 der Kolbenstange 57 verbundenen rotierbaren
Kolbenbereich 62. Ein Drehlager 63 ist zwischen
den beiden Kolbenbereichen 61, 62 angeordnet.
Der nicht-rotierbare
Kolbenbereich 61 besitzt eine nicht dargestellte Kolbendichtung,
während
der rotierbare Kolbenbereich 62 einen geringfügig kleineren
Durchmesser besitzt und somit bei der Rotation keine Reibung mit
der Innenseite des Gehäuses 15 verursacht.
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Motorische Antriebe 64 einer
Drehantriebsvorrichtung 65 sind nunmehr an der vorderen
Traverse 13 derart fixiert, dass der vordere Endabschnitt 59 der
Kolbenstange 57 verschiebbar in einem Durchgangskanal des
jeweiligen motorischen Antriebs 64 angeordnet ist. Zum
Antrieb besitzt dieser vordere Endabschnitt 59 der Kolbenstange 57 eine
umfangsseitige Längszahnung,
die im Zahneingriff mit einem nicht dargestellten, entsprechend
gezahnten Antriebselement im motorischen Antrieb 64 steht.
Der rückwärtige Endabschnitt 58 der
Kolbenstange 57 endet mit dem Ringvorsprung 53.
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Das Ausfahren der gewünschten
Bohrwerkzeuge 6 und die Arretierung der Kolbenstange 57 hinsichtlich
einer Längsverschiebung
erfolgen in der bereits beschriebenen Weise. Beim Einschalten der
jeweiligen motorischen Antriebe 64 rotiert lediglich der mit
dem Kolbenbereich 62 verbundene vordere Endabschnitt 59 der
Kolbenstange 57 zusammen mit der Spannvorrichtung 43 und
dem Bohrwerkzeug 6. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
können
wieder prinzipiell auch doppelt wirkende Arbeitszylinder verwendet
werden.
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In Abwandlung des zweiten Ausführungsbeispiels
kann der Kolben 60 auch einstöckig ausgebildet sein, so dass
der rückwärtige Endabschnitt 58 mit dem
vorderen Endabschnitt 59 der Kolbenstange 57 starr
verbunden ist. In diesem Falle wird dann die gesamte Kolbenstange 57 durch
den motorischen Antrieb 64 in Rotationsbewegung versetzt.
Zur Vermeidung von Reibung kann hierzu beispielsweise der Ringvorsprung 53 als
entsprechend geformtes Drehlager ausgebildet sein.
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In einer weiteren Ausführungsvariante
mit einstöckigem
Kolben 60 können
motorische Antriebe 64 am vorderen Endabschnitt 59 der
Kolbenstange 57 derart fixiert sein, dass sie zusammen
mit der Kolbenstange längsverschiebbar
sind. Dadurch kann die Kolbenstange 57 nicht-rotierbar
geführt
sein, und lediglich die mit dem Bohrwerkzeug 6 versehene Spannvorrichtung 43 rotiert.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht
auf die Verwendung von fluidischen Bohrspindeln beschränkt, vielmehr
können
auch andere Bohrspindeln zum Ausfahren der Schubstangen bzw. Kolbenstangen
eingesetzt werden, wie elektromotorische oder magnetische Stellglieder
bzw. Antriebe.
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Die Drehantriebsvorrichtungen 44 bzw. 65 können gemäß den Ausführungsbeispielen
für jede Bohrspindel
separate motorische Antriebe 46 bzw. 64 aufweisen,
sie können.
jedoch auch synchron durch einen gemeinsamen motorischen Antrieb
in Rotation versetzt werden.
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In Abwandlung der dargestellten Ausführungsbeispiele
kann der Arretierungsschieber 50 anstelle mit Ringvorsprüngen 53 an
den Kolbenstangen 33 bzw. 57 auch mit entsprechenden,
beispielsweise ringförmigen
Einformungen oder Stufenabsätzen
der Kolbenstangen zusammenwirken. Hierzu ist dann der Durchmesser
der runden Durchgangsöffnungen 55 im
Arretierungsschieber 50 geringfügig größer als der Durchmesser der
Kolbenstangen 33 bzw. 57, und die Schlitzbreite
des Längsschlitzes 54 ist
geringfügig
größer als
der Durchmesser derartiger ringförmiger
Einformungen bzw. Ringkanäle
oder Durchmesser der Kolbenstangen 33 bzw. 57 nach
dem Stufenabsatz. Auch bei diesen Ausführungen ist eine Arretierung
der Kolbenstangen 33 bzw. 57 gewährleistet.
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In einer weiteren Ausgestaltung des
in 6 und 7 dargestellten
zweiten Ausführungsbeispiels können die
Längsschlitze 54 zwischen
den runden Durchgangsöffnungen 55 des
Arretierungsschiebers 50 auch entfallen. Alternativ oder
zusätzlich
kann auch der Ringvorsprung 53 entfallen, sofern eine andere
Anschlagvorrichtung zur Festlegung der Anschlagstellung vorgesehen
ist.