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Die Erfindung betrifft eine Steckerführung für die Verbindung
eines Steckers auf einer ersten Leiterplatte mit einem Gegenstecker
beziehungsweise einer Steckeraufnahme auf einer zweiten Leiterplatte.
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Eine derartige Verbindung von zwei
Leiterplattensteckern ist zum Beispiel bei einem digitalen Fahrtenschreiber
notwendig, wobei die Leiterplatte für das Display mit der Systemleiterplatte
des Fahrtenschreibers verbunden werden muß.
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Da in der Regel der Stecker an der
Rückseite der
Displayleiterplatte vorgesehen ist und die Systemleiterplatte in
einem Gehäuse
untergebracht ist, kann der Steckvorgang nicht visuell kontrolliert
werden. Als Leiterplattensteckverbindungen werden meist hochpolige
Stecker oder Steckerleisten beziehungsweise Steckeraufnahmen verwendet.
Daher muß gewährleistet
sein, daß der
Stecker nicht um eine oder mehrere Steckpositionen versetzt eingesteckt
wird und dadurch eine falsche elektrische Polung entsteht. Dies
ist insbesondere bei den hochpoligen Steckverbindungen von größter Bedeutung,
da Fehlsteckungen mit einem Versatz um eine Polreihe nach oben,
unten oder seitlich visuell nach außen nahezu nicht erkannt werden
können
und erst beim elektrischen Anschluß des gesamten Gerätes wieder aufwendig
korrigiert werden müssen.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 196 39 837 A1 ist
bereits ein Verbindungssystem bekannt mit einem beweglichen Stecker,
bei welchem der Stecker eine unzureichende Führung während des Einsteckvorgangs
erfährt.
Eine in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 197 30 323 A1 beschriebene Steckverbindung,
wie sie bei der Montage von Türverkleidungen
verwendet wird, vermag einen ungewollten seitlichen Versatz beim
Steckvorgang nicht zu vermeiden. Aus der europäischen Anmel dung
EP 0 547 970 A1 ist bereits
eine Steckerführung
bekannt, welche jedoch für
eine Montage von zwei aufeinander senkrecht stehenden Leiterplatten
ungeeignet ist. Das US Patent 5,947,756 A beschreibt eine sehr aufwendige
Kulissenführung
zur automatischen Aufnahme eines Steckers in einen Gegenstecker. Eine
in der deutschen Patentschrift
DE 199 19 380 C2 beschriebene Steckverbindung
gibt die Unterseite des Steckers nicht frei, so dass eine derartige
Anordnung für
eine Verwendung an Leiterplattensteckern nicht einsetzbar ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Steckerführung
für oben
genannten Zweck aufzuzeigen, die stets einen einwandfreien Steckvorgang
gewährleistet.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Steckerführung den
Stecker zumindest u-förmig
umgibt und relativ zum Stecker festlegbar ist.
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Durch das zumindest u-förmige Umgeben des
Steckers mit der Steckerführung
wird eine Art Codierung bezüglich
dem Gegenstecker hergestellt, so daß ein Versatz zur Seite beziehungsweise
nach oben oder unten ausgeschlossen ist.
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Die Festlegung der Steckerführung relativ zum
Stecker dient zur Verliersicherheit, damit beim Steckvorgang die
Steckerführung
nicht versehentlich und unbemerkt verloren geht und es zu einer
Fehlsteckung kommt.
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Durch die erfindungsgemäße Steckerführung ist
es somit möglich,
auch ohne visuelle Überprüfung einen
einwandfreien Steckvorgang zu gewährleisten.
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Vorteilhafterweise wird bei der erfindungsgemäßen Steckerführung die
Führung
durch die Außengeometrie
und auch durch die Innengeometrie erzielt. Die Innengeometrie der
Steckerführung
ist so auf den Gegenstecker abgestimmt, daß dieser in die Steckerführung mit
nur geringem Spiel einsteckbar ist. Um den Steckvorgang möglichst
einfach zu gestalten, ist die Innengeometrie vorzugsweise an den steckseitigen
Kanten mit großzügigen Einführschrägen beziehungsweise
Fasen versehen.
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Um auch bezüglich der durch die Außengeometrie
erzielten Führung
ein leichtes Einstecken zu ermöglichen,
ist vorzugsweise die steckseitige Ober- und Unterkante ebenfalls
mit großzügigen Einführschrägen versehen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist
die Steckerführung
klemmend mit dem Stecker beziehungsweise mit der Leiterplatte des
Steckers verbunden.
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Eine Ausführungsform sieht vor, daß hierzu von
der Leiterplatte senkrechte Blechstreifen abstehen, in welche die
Stekkerführung
mit einem an der Oberseite angeordneten l-förmigen Haken aufgeschoben wird.
Eine Weiterbildung sieht vor, daß an der Oberseite der Steckerführung Nasen
angeformt sind, die in entsprechenden Aussparungen an weiteren senkrecht
abstehenden Blechlaschen verrasten können. Die Blechstreifen sind
in der Regel ohnehin vorhanden, da sie zur Festlegung des Displays
an der Leiterplatte dienen.
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Somit kann die im Querschnitt u-förmige Steckerführung
- a) zum einen über den Stecker geschoben,
- b) zwischen den von. der Leiterplatte senkrecht abstehenden
Blechstreifen und den Stecker geklemmt,
- c) über
den l-förmigen
Haken an der Oberseite mit einem Blechstreifen verklemmt und
- d) beidseitig noch über
an der Oberseite der Steckerführung
angeformte Nasen mit entsprechenden Aussparungen in den Blechstreifen
verrastet werden
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Die Lage der Steckerführung ist
somit eindeutig festgelegt, so daß beim Steckvorgang die Gefahr
von Fehlsteckungen ausgeräumt
ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen
die von der Displayleiterplatte abstehenden Blechlaschen Durchgangslöcher auf,
welche mit weiteren Durchgangslöchern
in der Steckerführung fluchten
und zur Verschraubung der Displayleiterplatte mit der Steckerführung, der
Systemleiterplatte und gegebenenfalls einem die Systemleiterplatte
umgebenden Gehäuses
dienen.
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Die Verschraubung hat den Vorteil,
daß bei Krafteinwirkung
auf die Displayleiterplatte die Kräfte nicht über die Steckverbindung, sondern über die Verschraubung
aufgenommen werden. Eine Kraftübertragung über die
Steckverbindung hätte
den Nachteil, daß die
Kontakte mit der Zeit ermüden
und somit keine hohe Zeitstandfestigkeit der Steckverbindung gewährleistet
wäre.
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Weitere Vorteile der Erfindung sind
in den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Figurenbeschreibung angegeben.
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Anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles
wird die Erfindung nun näher
erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen
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1 eine
Schrägansicht
einer Displayleiterplatte mit Stecker und aufgesteckter Steckerführung,
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2 die
Displayleiterplatte gemäß 1 in einer alternativen
Schrägansicht,
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3 das
Detail Z aus 2,
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4 ein
Schnitt durch ein Gehäuse
eines Tachographen mit Systemleiterplatte (Schnitt Z-Z, siehe 5),
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5 den
Schnitt A-A aus 4,
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6 die
Steckerführung
in der Ansicht von unten,
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7 die
Steckerführung
in Frontansicht,
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8 die
Steckerführung
in Seitenansicht,
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9 den
Schnitt A-A aus 7,
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10 den
Schnitt B-B aus 7 und
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11 die
Steckerführung
in der Ansicht von oben.
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1 zeigt
eine Leiterplatte 1 für
ein Display eines digitalen Fahrtenschreibers (DTCO). An der Rückseite
der Leiterplatte 1 ist ein Stecker 2 mit einer Vielzahl
von Polen vorgesehen, welcher zur Kontaktierung der Leiterplatte 1 mit
einer Systemleiterplatte 3 (siehe 4) des digitalen Fahr tenschreibers dient.
Auf der Systemleiterplatte 3 ist ein entsprechender Gegenstecker 4 vorgesehen,
in welcher der Stecker 2 eingesteckt werden muß. Der Stecker 2 ist als
Stekkerleiste und der Gegenstecker 4 als Messerleiste im
dargestellten Ausführungsbeispiel
ausgeführt.
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Wie in den 4 und 5 zu
erkennen, ist die Systemleiterplatte 3 komplett in einem
Gehäuse 5 aufgenommen,
welches auch frontseitig beziehungsweise steckseitig mit einer Abdekkung 6 (siehe 5) verschlossen ist.
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Da beim Steckvorgang des Steckers 2 auf der
Displayleiterplatte 1 in den Gegenstecker 4 auf der
Systemleiterplatte 3 der Steckvorgang unmöglich visuell überprüft werden
kann und die Gefahr von Fehlsteckungen vermieden werden soll, ist
erfindungsgemäß am Stecker 2 eine
u-förmige
Steckerführung 7 vorgesehen,
welche eng anliegend mit nur geringem Spiel an drei Seiten den Stecker 2 umgibt und
nur an der Unterseite den Stecker 2 freigibt. Die Unterseite
des Steckers 2 muß freigegeben
sein, um, einen Steckvorgang für
den horizontal auf der Systemleiterplatte angeordneten Gegenstecker 4 zu
ermöglichen.
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Die Steckerführung 7 ist in den 6 bis 11 im Detail dargestellt und wird im
Bezug auf diese Figuren näher
erläutert.
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6 zeigt
die Steckerführung 7 in
einer Ansicht von unten. Die Steckerführung besteht aus einem Mittelteil 8 und
zwei seitlichen Flanschen 9. In den seitlichen Flanschen 9 sind
Durchgangsbohrungen 10 vorgesehen, welche eine Verschraubung
der Steckerführung
erlauben.
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7 zeigt
die Steckerführung 7 in
einer Ansicht von vorn. Die Steckerführung weist oberhalb des Mittelteiles 8 einen
l-förmigen Haken 11 auf,
welcher zur Festlegung der Steckerführung 7 an der Displayleiterplatte 1 dient.
An der Displaylei terplatte 1 steht hierzu nach außen im wesentlichen
senkrecht eine Lasche 12 ab, welche der Haken 7 beim
Aufstecken umgreift.
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Eine weitere Festlegung des Führungsteils 7 an
der Displayleiterplatte 1 wird dadurch erreicht, daß oberhalb
der Flansche 9 an der Steckerführung 7 Nasen 13 vorgesehen
sind und von der Leiterplatte 1 weitere Blechlaschen 14 abstehen,
welche entsprechende Aussparungen 15 aufweisen, in die
wiederum die Nasen 13 eingreifen können.
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Die Nasen 13 sind keilförmig gebildet,
so daß nach
einem Verrasten der Nasen 13 in den Aussparungen 15 die
Steckerführung
nicht mehr von der Leiterplatte 1 ohne ein Lösen der
Verrastung gezogen werden kann.
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Eine seitliche Fixierung wird ebenso
durch die beiden gegenüberliegenden
Nasen 13 an Aussparungen 15 sowie auch durch den
Haken 11 erreicht. Eine weitere Zentrierung der Steckerführung 7 gegenüber dem
Stecker 2 wird durch die im Querschnitt u-förmige Innengeometrie
der Steckerführung 7 erzielt,
welche eine seitliche Bewegung beziehungsweise eine Bewegung auf
den Stecker hinzu verhindert.
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Wie bereits eingangs der Figurenbeschreibung
erläutert,
zeigt die 4 die Systemleiterplatte 3 mit
dem Gegenstecker 4, welcher vollständig von einem Gehäuse 5 umgeben
ist. Steckseitig ist das Gehäuse 5 mit
einer Abdeckung 6 verschlossen, welche lediglich durch
eine Öffnung
für den
Zugang zum Gegenstecker 4 freigibt. Um nun den Steckvorgang des
Steckers 2 mit aufgesteckter Steckerführung 7 in den Gegenstecker 4,
wie in 5 dargestellt,
zu erleichtern, ist die Steckerführung
sowohl an der seitlichen steckseitigen Kanten der Innengeometrie
als auch an der oberen steckseitigen Kante der Innengeometrie jeweils
mit einer Einführschräge 16 versehen.
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Die Einführschrägen 16 sind in vergrößerter Darstellung
in den 6, 7 und 9 dargestellt.
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Die Einführschrägen 16 gewährleisten,
daß auch
bei leicht seitlichem Ansetzen des Steckers 2 dieser exakt über den
Gegenstecker 4 geführt
wird.
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Damit auch aufgrund der Außengeometrie der
Steckerführung 7 Steckvorgang
erleichtert wird, ist diese sowohl an der steckseitigen unteren
Kante sowie auch an der steckseitigen oberen Kante ebenfalls mit
einer Phase beziehungsweise Einführschräge 17 versehen.
Wie in 5 dargestellt,
erleichtert die untere Einführschräge 17 die
Einführbewegung gegenüber der
Systemleiterplatte 3 die obere Einführschräge 17 die Einführbewegung
gegenüber
der Abdeckung 6, welche frontseitig das Gehäuse 5 des digitalen
Tachometers vor Anbringung der Displayleiterplatte mit dem Display
verschließt.
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Wie in den 6 bis 11 dargestellt,
ist die Steckerführung 7 einstückig aus
Kunststoff dargestellt und muß lediglich
auf den Stecker 3 an der Systemleiterplatte 1 aufgesteckt
werden, wobei durch den an der Oberseite angebrachten Haken 11 und die
an der Oberseite (siehe 11)
abstehenden Nasen 13 eine Verrastung mit den an der Displayleiterplatte 1 nach
hinten abstehenden Blechlaschen 14 beziehungsweise den
Aussparungen 15 in den Blechlaschen 14 erfolgt.
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8 zeigt
die Steckerführung 7 in
Seitenansicht, wobei hier die Einführschrägen 17 an der steckseitigen
oberen und unteren Kante zu erkennen sind.
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9,
welche den Schnitt A-A auf das Mittelteil der Stekkerführung 7 zeigt,
läßt zusätzlich die Einführschräge 16 an
der oberen Innenseite des Mittelsteils erkennen.
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In 10,
welche den Schnitt B-B aus 7 darstellt,
ist die Durchgangsbohrung 10 zur Verbindung der Steckerfüh rung 7 mit
der Systemleiterplatte 3, den Blechlaschen 14 der
Displayleiterplatte und der Abdeckung 6 des Gehäuses zu
erkennen.
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Wie in 2 dargestellt
sind die von der Displayleiterplatte 1 abstehenden Blechlaschen 14 hierzu
ebenfalls mit einer Durchgangsbohrung 19 versehen, die
bei aufgesteckter Steckerführung 7 mit
den Durchgangsbohrungen 10 der Steckerführung fluchten.
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Dadurch kann die Steckerführung samt
den Blechlaschen 14 im montierten Zustand (siehe 5) mit der Systemleiterplatte 3 und
auch mit der an der Unterseite nach innen abgewinkelten Abdeckung 6 beziehungsweise
in dieser vorgesehenen Gewindebohrung 18 verschraubt werden.
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Durch die Verschraubung der Systemleiterplatte
mit der Stekkerführung 7,
der Abdeckung 6 und den Blechlaschen 14 werden
auch bei Berührung
des Displays kaum oder fast keine Kräfte auf die elektrische Steckverbindung übertragen.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt.
Es müssen
nicht zwingend die beiden Leiterplatten 1 und 3 beim Steckvorgang
aufeinander senkrecht stehen beziehungsweise die Steckerführung muß nicht
zwingend u-förmig sondern
kann auch ringsum geschlossen ausgebildet sein.
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- 1
- Leiterplatte
- 2
- Stecker
(Steckleiste)
- 3
- Systemleiterplatte
- 4
- Gegenstecker
(Messerleiste)
- 5
- Gehäuse
- 6
- Abdeckung
- 7
- Steckerführung
- 8
- Mittelteil
- 9
- Flansche
- 10
- Durchgangsbohrung
- 11
- Haken
- 12
- Lasche
- 13
- Nase
- 14
- Blechlasche
- 15
- Aussparung
- 16
- Einführschrägen
- 17
- Einführschrägen
- 18
- Gewindebohrung
- 19
- Bohrung