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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von geringe Mengen eines oder mehrerer Wirkstoffe(s)
enthaltenden Schüttgütern durch
Aufbringen von Flüssigkeiten,
bei dem man
- a) den (die) Wirkstoffe im Wasser
löst oder
gegebenenfalls unter Zusatz eines Emulgators emulgiert und
- b) die Wasser, Wirkstoff(e) und gegebenenfalls Emulgator bestehende
Lösung
(Emulsion) auf das Schüttgut
aufbringt, bei dem es sich insbesondere um Mischfutter für die Tierernährung handelt.
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Die optimale Versorgung mit Wirkstoffen,
insbesondere Vitaminen, spielt in der gesunden und umweltgerechten
Ernährung
von Nutztieren eine wichtige Rolle. Neben bedarfsbezogenen Faktoren
sind beim Einsatz in Mischfutter auch wirtschaftliche und anwendungstechnische
Anforderungen zu beachten.
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So ist beispielsweise bei der Herstellung
von Mischfutter für
die Tierernährung
das Zusammenfügen mehrerer
Nähr- und
Wirkstoffe in genau definierter Dosiermenge bei ausreichender Homogenität der gemischten
Stoffe mit geringem Zeit- und Energieaufwand eine zentrale Aufgabenstellung.
Damit bei der Versorgung des Tieres die Wirkstoffe regel- und gleichmäßig zur
Verfügung
stehen, spielt die Verteilung der Wirkstoffe, insbesondere der in
sehr kleinen Mengen eingesetzten Mikrokomponenten wie Vitamine,
färbende
Pigmente, Enzyme, etc., in der Gesamtmischung eine wichtige Rolle.
Gleichbedeutend ist, dass die für
die Gesunderhaltung notwendige und in der Rationsgestaltung vorgegebene
Menge an Wirkstoff zu jedem Zeitpunkt erhalten ist und bleibt. Ein
zunehmend wichtiger Faktor in der Ernährung von Nutztieren ist unter
Berücksichtigung
der Positionierung in der Lebensmittelkette die Unbedenklichkeit
für den
Verbraucher verbunden mit dem Anspruch, möglichst keine oder nur geringe
Mengen an Hilfsmitteln, Stabilisierungsmitteln etc. bei der Formulierung
des Futtermittels oder Zusatzstoffes einzusetzen.
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Es ist daher bekannt, dass Kleinkomponenten,
wie z.B. Vitamine, Spurenelemente oder Pigmente üblicherweise in Form von Vormischungen
untereinander und/oder mit Trägerstoffen
der Hauptmischung zudosiert werden. Dieser Verdünnungsschritt erlaubt eine
bessere Dosierung und Verteilung im Endfutter. In USA werden beispielsweise
auch einzelne Additive mit einem Trägerstoff verdünnt und
zusätzlich
zu einer Standard-Vormischung der Mischfutter zur Anpassung an spezielle
Anforderungen zugesetzt. In Deutschland beispielsweise müssen höchstmengenbegrenzte
Additive wie Vitamin A oder Vitamin D nach gesetzlicher Vorschrift
als Vormischung mit mindestens 0.2% der Hauptmischung eingesetzt
werden. Üblicherweise
werden Vormischungen in standardisierter Zusammensetzung hergestellt,
gelagert, vertrieben und im Mischfutterwerk eingesetzt. Während nun
einzelne, isolierte Additive für
sich gesehen relative stabil bezüglich
ihrer Eigenschaften und ihres Gehaltes an aktivem Wirkstoff sind,
sind Vormischungen und besonders Prämixe mit beispielsweise Mineral-
und Spurenelementen weitaus instabiler. Bei deren Lagerung und Verarbeitung
wirken Feuchte, Wärme,
Druck und Sauerstoff ein, so dass in gewissem Umfang Redoxreaktionen
und/oder Säure/Base-Reaktionen
eintreten können,
die den gewünschten
und erwarteten Gehalt an Wirkstoff reduzieren können (D. Dressler, Mühle + Mischfuttertechnik
(1993) 27/28, 3 27–335).
Um nun eine Unterdosierung im fertigen Mischfutter, die den erwarteten
Effekt des Wirkstoffs herabsetzt, zu vermeiden, ist der Mischfutterhersteller
gezwungen auf der Basis von Erfahrungswerten überzudosieren, was den Wirkstoffverlust
ausgleichen kann, im ungünstigen
Fall aber nicht ökonomisch
oder in wenigen Fällen
sogar schädlich
ist.
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Für
die rationelle Vermischung unterschiedlicher Komponenten zu ausreichend
homogenen Gemischen gibt es eine Reihe technischer Lösungen.
Vormischsysteme bestehen üblicherweise
aus einer Vorrats- und Dosiereinrichtung und einem separaten Hochleistungsmischer
und werden oft örtlich
und zeitlich getrennt von der Hauptmischung gefertigt, so dass Lager-
und Transportzeiten anfallen und der Verwender auf bestimmte käuflich erwerbliche
Zusammensetzungen angewiesen ist.
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Um ausreichende Verteilgenauigkeiten
zu erreichen ist bekannt, in einem Schritt eine definierte Vormischung
herzustellen und diese in einem zweiten Schritt und in wiederum
separaten Anlagenteilen auf die geplante Mischung aufzutragen. Dazu
sind auch Methoden und Vorrichtungen bekannt, die Flüssigkeiten
auf feste Träger,
ggf. in Verbindung mit anderen Komponenten, aufzubringen. Alternativ
sind Verfahren entwickelt flüssig
anfallende Wirkstoffe in einen verdünnten Zustand, ggf. als Emulsion
bei wasserunlöslichen
Flüssigkeiten, überzuführen und
mittels technischer Lösungen
zur Förderung,
Dosierung und dem Versprühen
von Flüssigkeiten
auf Futtermittel aufzubringen.
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Die
EP 0 835 613 A2 betrifft beispielsweise mit
Schutzkolloiden stabilisierte Emulsionen, die aber wegen der notwendigen
Feinverteilung im Futter und zur Stabilisierung der Wirkstoffe in
Trockenpulver überführt werden.
Die
US 4,670,247 beschreibt
einen ähnlichen
Weg unter Stabilisierung von einzelnen Vitaminen. Zur Erzielung
einer lagerstabilen flüssigen
Formulierung nennt die
DE
42 00 728 A1 eine Lösung,
die die dort genannten unerwünschten
Inhaltsstoffe vermeidet, beschränkt
sich aber auf Flüssigfuttermittel
und sieht den Einsatz bei festen Futtermitteln nicht vor. Eine für feste
Futtermittel und Trinkwasser vorgesehene Formulierung wird gemäß
EP 0 772 978 A1 bereitgestellt,
indem zur Vermeidung von gehaltsmindernden Reaktionen flüssige Mineral-
und Vitaminvormischungen getrennt gehalten werden. Auch die WO 01/70044
A1 umgeht das Problem der Wechselwirkung verschiedener Inhaltsstoffe
durch separate Vormischungen, die kurz vor der Verwendung gemischt
werden müssen.
Weiterhin kennt man in der Praxis das Post-Pelleting-Verfahren (PPA),
bei dem flüssige
Wirkstoffe und/oder deren Mischungen in dafür geeigneten Apparaturen nach
der Herstellung des Mischfutter oder der Mischfutterpellets auf
diese aufgesprüht
werden.
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Viele Wirkstoffe, die in der Tierernährung eingesetzt
werden, insbesondere Vitamine, fallen bei deren Herstellung in flüssiger Form,
oft als viskose Öle,
an. Technische Lösungen
zur Handhabung viskoser Stoffe sind eher aufwändig, teuer und störanfällig, weshalb
sie insbesondere in kostensensitiven Bereichen wie z. B. für billige
Chemiegrundstoffzubereitungen oder in der Mischfutterindustrie nicht
zum Einsatz kommen können. So
werden diese Wirkstoffe bislang in überwiegender Anzahl aufwändig in
pulvrige Zubereitungen überführt, was
deren wirtschaftlichen Einsatz erschwert. Eine wirtschaftliche Betriebsweise
ist aber eine der Grundforderungen moderner Nutztierernährung.
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Ohne diese Lösungen erreicht die Verteilung
und Dosiergenauigkeit der viskosen Flüssigkeit nicht die geforderte
Güte. Wird
aber eine Flüssigkeit
auf einen festen Träger
aufgebracht, sind zusätzliche
Schritte notwendig, die das Volumen vergrößern, unnötige Ballaststoffe einbringen
und die Anwendung verteuern. Gleiches gilt für die Überführung der gewünschten
Flüssigkeit
in eine Verdünnung
oder bei nichtwässrigen
Systemen in eine Emulsion, die wiederum nachteilig in Bezug auf
Transport- und Lagerstabilität
sowie Transport- und Lagervolumen ist. Eine solche Verdünnung ist
aber notwendig, um bei den bekannten Dosier-, Verteil-, und Mischverfahren
die geforderte Verteilgenauigkeit zu erhalten. Daher werden kleine
Mengen flüssiger
Wirkstoffe, beispielsweise im Bereich 10 bis 100 ppm anteilig an
der Gesamtmischung, oder deren Zubereitungen in der Praxis kaum
als solche und direkt eingesetzt. Spezielle, dafür z. B. in der Mischfutterindustrie
eingesetzte feste Vormischungen vereinen die Stabilitätsnachteile
bei Lagerung und Transport des reinen Wirkstoffs mit eventuellen
Unverträglichkeiten
der Stoffe untereinander, die zu Wirkstoffverlusten bis zum Zeitpunkt
der Anwendung führen
können.
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Die genannten Lösungsvorschläge diskutieren
diese Nachteile ausführlich
und überwinden
diese üblicherweise
durch Stabilisierung mit verschiedenen Stoffen. Zu diesen gehören beispielsweise
nicht-wässrige Lösungsmittel,
Antioxidantien, Suspensionsvermittler, Fungizide, Komplexbildner
und Konservierungsstoffe, die wiederum in
DE 42 00 728 als kritisch und unerwünscht genannt
werden. Diese kommt daher über
Hochdruckhomogenisierung bei 800 bar mit anzahlmäßig weniger Stabilisierungsstoffen
aus.
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Die ebenfalls genannte Post-Pelleting-Anwendung
ist eine rein technische Lösung,
die die Probleme flüssiger
Wirkstoffe in Bezug auf Stabilität,
Wechselwirkung etc. nicht löst,
aber gleichzeitig mit Nachteilen wie schlechte Verteilung, Abrieb
des Wirkstoffs an der Oberfläche
der mit dem Wirkstoff besprühten
Pellets und hohen Anforderungen an die Dosiergenauigkeit behaftet
ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist daher die Bereitstellung eines Verfahrens, nach dem eine Flüssigkeit,
insbesondere ein nicht-wasserlösliches Öl in vorbestimmter
Menge mit ausreichender Verteilgenauigkeit in eine Feststoffmischung
eingebracht werden kann, wobei gleichzeitig das eingebrachte Volumen,
Anzahl und Menge an Formulierungshilfsmitteln und Wirkstoffverluste über die
Bereitstellungskette gering gehalten werden sollen.
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Gegenstand der Erfindung ist ein
Verfahren zur Herstellung von geringe Mengen eines oder mehrerer Wirkstoffe
enthaltenden Schüttgütern durch
Aufbringen von Flüssigkeiten,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
- a)
den (die) Wirkstoff e) in Wasser löst oder gegebenenfalls unter
Zusatz eines Emulgators emulgiert und
- b) die Wasser, Wirkstoff e) und gegebenenfalls Emulgator enthaltende
Lösung
(Emulsion) auf das Schüttgut aufbringt,
bei dem es sich insbesondere um Mischfutter handelt und in feinteiliger
Form vorliegt.
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Vorteilhaft besteht die Lösung (Emulsion)
aus Wasser, Wirkstoff(en) und gegebenenfalls Emulgator.
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Die aufzubringenden Wirkstoffe, die
in vielen Fällen
als ölige
Flüssigkeiten
vorliegen, werden portionsweise und in geringer, verbrauchsabhängiger Menge
erst unmittelbar vor dem Aufbringen in eine Lösung oder Emulsion überführt, deren
Viskosität
gerade für
einfache und übliche
Förder-
und Dosiereinrichtungen ausreichend ist und deren Gehalt an Formulierungshilfsmittel
aufgrund der kurzen Zeit zwischen Herstellung und Aufsprühens auf
das Schüttgut
gering ist.
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Die Viskosität liegt geeigneterweise unter
3000 mPa.s, insbesondere unter 2000 mPa.s.
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Als „unmittelbar vor dem Aufbringen" wird ein Zeitraum
von > 0 min bis 24
h, insbesondere bis 12 h, besonders bevorzugt bis 6 h verstanden.
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Die Herstellung der gebrauchsfertigen
Zubereitung erfolgt an der Stelle des Verbrauchs zeitlich unmittelbar
vorher. Im Falle wasserlöslicher
Zusatzstoffe werden diese lediglich in Wasser gelöst. Im Falle
fettlöslicher
Wirkstoffe wird eine Öl-in-Wasser-Emulsion
hergestellt indem in vorgelegtes Wasser ein üblicher Emulgator zugegeben
wird. Dabei kann es sich um Alginate, Lecithine, Pektine, Polysorbate
und ähnliche
handeln, die vorzugsweise zur Anwendung in Futter- oder Lebensmitteln
zugelassen und unbedenklich sind. Die Menge des Emulgators bezogen
auf die Menge eingesetzten Wirkstoffes beträgt 0.1 bis 15 %Gew.-%, vorzugsweise 0,1
bis 10 % und insbesondere 0,1 bis 0,3 %. Mit diesen Emulgatormengen
und den gewählten
Bedingungen bleiben die Emulsionen bis zu 24 Stunden, mindestens
aber 6 Stunden stabil, das heisst, dass sie sich nicht entmischen
und zu eventuellen Inhomogenitäten
des Wirkstoffes in der Futtermittelmischung führen. Nach Zugabe des Emulgators
wird unter Einwirkung von Scherkräften der ölige Wirkstoff zugesetzt. Zur
Erzielung der Scherkräfte
sind übliche
Emulgiervorrichtungen wie statische Mischer, Scherpumpen oder Hochgeschwindigkeitsrührer geeignet.
Die Verwendung von Mikromischern erlaubt sogar den völligen Verzicht
auf Emulgator. Zur Erleichterung des Emulgiervorgangs kann die Temperatur
der Komponenten von Raumtemperatur auf 30 bis 70 °C erhöht werden.
Um einer möglichen
Zersetzung empfindlicher Wirkstoffe vorzubeugen, sind aber Temperaturen
von 30 bis 60 °C
vorteilhaft. Auf diese Weise sind Emulsionen mit einem Wirkstoffgehalt
von 0.5 bis 60 Gew.-% herstellbar. Je nach Rezepturgestaltung und
erwünschtem
Verteilungskoeffizienten sind aber Konzentrationsbereiche zwischen
1 und 50 Gew.-%, insbesondere 1 und 20 Gew.-% geeignet.
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Das auf zubringende Öl wird in
reiner Form und somit höchstmöglicher
Wirkstoffstabilität
und mit geringem Platzbedarf vorrätig gehalten. Erst unmittelbar
vor dem geplanten Einsatz wird z. B. eine Teilmenge von 50 ml bis 36
l, insbesondere 150 ml bis 24 l des Öls in einem geeigneten Gefäß mit einer
vorgewärmten
Menge Wasser und Emulgator mittels eines Mischwerkzeuges hoher Scherwirkung
vermischt. Die so hergestellte Emulsion wird direkt über geeignete
Dosier- und Sprüheinrichtungen
in oder auf das Schüttgut
eingebracht.
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Diese Vorgehensweise beruht auf einer
einfachen, kostengünstigen
Konstruktion mit einer entsprechend einfach gehaltenen Peripherie.
Zusammen mit dem geringen Transport- und Lagervolumen für den Wirkstoff und dementsprechend
reduzierten Kosten und vor allem der Kostenersparnis für den nicht
benötigten Trägerstoff
ergibt sich ein Kostenvorteil für
das Mischfutterwerk, der ihm einen wirtschaftlicheren Betrieb gewährleistet.
Die Anlagen sind sehr einfach in vorhandene Einrichtungen integrierbar
und für
unterschiedliche vorhandene Mischaggregate, Trommeln oder PPA-Applikationen
geeignet. Gleichzeitig eignet sich das Vorgehen für unterschiedliche
wasser- und fettlösliche
Wirkstoffe, die einzeln, aber auch gleichzeitig sowie als Emulsion
oder als Suspension eingesetzt werden können. Insbesondere hat diese
Vorgehensweise den Vorteil gegenüber
dem Stand der Technik, dass keine Wirkstoffverluste während vorgeschalteter
Lager- und Transportzeiten auftreten und auch keine Wirkstoffverluste
durch Produktunverträglichkeiten
in Vormischungen oder Zubereitungen auf Trägern vorkommen können. Auch
auf Öl
als Verdünner
kann verzichtet werden, das im Falle von Pflanzenölen wegen
des Gehaltes an ungesättigten
Fettsäuren
zum Abbau des Wirkstoffes beitragen kann. Von ganz besonderem Vorteil
ist allerdings, dass der Mischfutterhersteller in seiner Rezepturgestaltung völlig frei
und nicht auf bestehende Rezepturen in Vormischung angewiesen ist.
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Neben gebrauchsfertigen Zubereitungen
mit nur einem Wirkstoff können
aber auch verschiedene Wirkstoffe, auch wasser- und/oder fettlösliche gemischt
werden. Geeignete Wirkstoffe sind zum Beispiel Vitamine wie Vitamin
A, Vitamin D, Vitamin E, Nicotinamid, andere B-Vitamine, Provitamine
oder deren Ester, färbende
Stoffe wie Carotinoide , Xanthophylle und andere, Enzyme wie Xylanasen,
Glucanasen, Phytasen und andere, sowie weitere in geringen Mengen
in der Futtermittelherstellung eingesetzte Wirkstoffe. Der Wirkstoff wird
unter den beschriebenen Bedingungen nicht zersetzt, sondern lässt sich
innerhalb der analytischen Genauigkeit in der Zubereitung als auch
im fertig behandelten Mischfutter wiederfinden. Das Aufsprühen auf Mischfutter
resultiert in ausgezeichneten Verteilungskoeffizienten, selbst unter
sehr einfachen Sprühbedingungen.
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Das Aufsprühen von Flüssigkeiten in Mischkammern
ist aus dem Stand der Technik bekannt.
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Die Herstellung erfolgt beispielsweise
diskontinuierlich ansatzweise in einem Mischbehälter (4) mittels einer
Scherpumpe (1).
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Dazu wird in den Mischbehälter entsprechend
der gewünschten
Ansatzgröße eine
mittels Ringkolbenzähler
(3.1) volumetrisch dosierte Menge Wasser vorgelegt.
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Der Inhalt des Mischbehälters läuft der
Scherpumpe zu und wird während
des Misch- und Emulgierzyklus im Kreislauf in den Mischbehälter zurückgeleitet.
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Währenddessen
wird Emulgator aus dem Pumpenvorlagebehälter (2.1) mittels
Membranpumpe volumetrisch über
ein Dosierventil in die Zulaufleitung der Scherpumpe eingespritzt.
Parallel erfolgt die Einwaage der Rezepturabhängig von der vorgewählten Wirkstoff-,
insbesondere Ölmenge
aus der Pumpenvorlage (1.1) mittels Zahnradpumpe und Waage
sowie Dosierventil.
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Nach Vorlage einer Mindestwassermenge
von 4 l kann auch während
der Dosierung von Wasser der Kreislauf durch die Scherpumpe bei
gleichzeitiger Zudosierung von Emulgator und Öl betrieben werden; so ist eine
Minimierung der Zykluszeit möglich.
Nach Fertigstellung der Emulsion liegt diese bereit und wird bei
Erreichen des durch eine Steuerung vorgegebenen Minimum-Füllstandes
im Dosierbehälter
(5) durch die Scherpumpe in diesen umgepumpt.
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Aus dem Dosierbehälter wird jeweils die rezepturabhängige Menge
Emulsion über
eine Zahnradpumpe und einen Ringkolbenzähler (6) volumetrisch
dem Chargenmischer (8) zugeführt. Zur Verteilung wird die Emulsion über Vollkegeldüsen versprüht (7).
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Zur Stabilisierung der Emulsion ist
ein Umpumpen des Inhaltes des Dosierbehälter in längeren Pausenzeiten vorgesehen.
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Die Konzeption der Anlage ermöglicht eine
große
Flexibilität
in der Bandbreite der möglichen
Zugaben des Wirkstoffes bezogen auf das Fertigprodukt Futtermittelmischung
unter Berücksichtigung
anlagentypischer Parameter wie Ansatzgröße, Zykluszeiten, Mischzeiten,
Mischgenauigkeit.
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Der Gehalt des Wirkstoffes im Fertigprodukt
kann durch zwei Maßnahmen
beeinflusst werden: Variation der Konzentration des Wirkstoffgehaltes
bei der Zugabe im Mischbehälter
und Variation der Zugabemenge der Emulsion in das Fertigprodukt
zwischen 0,1% und 0,5 Gew.-% bezogen auf die Futtermittelmischung.
Eine Zugabe von 0,1% wird als untere mögliche Zugabe angesehen, die
bei in der Praxis vorhandenen Mischern ausreichend genau eingemischt
werden kann.
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Die Ansatzgröße im Mischbehälter kann
zwischen 51 und 60 l, insbesondere zwischert 15 l und 40 l auf die
vorgelegte Menge an Futtermittelmischung angepasst werden. Es ist
vorteilhaft, die Emulsion für
mehr als eine Charge Futtermittelmischung herzustellen, jedoch ist
eine Vorbereitung nur für
die kurzfristig vorgesehenen Folgechargen wünschenswert, um lange Standzeiten
und Kontamination des Produktes zu vermeiden.
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Ein Rückführen des Produktes in den Mischbehälter und
somit ein Aufmischen von Emulsionsresten für Folgechargen mit abweichender
Rezeptur ist möglich.
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Behälter und Rohrleitungen sind
CiP-fähig.
Aus hygienischen Gründen
ist auch eine Spülmöglichkeit der
Rohrleitung vorgesehen.
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Die folgenden Beispiele sollen die
Ausführung
der Erfindung erläutern.
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Beispiel 1
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In einem 250 ml Becherglas werden
100 g Leitungswasser bei Raumtemperatur vorgelegt und 0,1 g Emulgator
Ammoniumalginat (E 403) unter Rühren
mit einem Ultra-Turrax Rührer
T25 mit Dispergierwerkzeug zugegeben. Anschließend werden 3 g Vitamin-E-Acetat-Öl über einen
Tropftrichter zugetropft. Nun wird 2 min. lang bei 9.500 upm gerührt. Man
erhält
eine gleichmäßige, milchige
Emulsion, die mindestens 6 Stunden stabil bleibt.
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Anstelle des festen Ammoniumalginat
werden flüssige
Emulgatoren aus Glycerin-Polyethylenglycolricinoleat (E484) oder
ein Polysorbat 80 (E433) mit gutem Ergebnis eingesetzt. Andere Emulgatoren
wie Lecithine, Pektine oder ähnliche
führen
ebenso so zu einer Emulsion.
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Beispiel 2
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In einem 400 ml Becherglas werden
200 ml Wasser vorgelegt und in einem Wasserbad auf 60°C aufgeheizt.
In verschiedenen Versuchen werden 0 bis 1,23 g Emulgator und 8 g
Vitamin-E-Acetat-Öl
zugegeben und 2 min mit Hilfe des Ultra-Turrax gerührt. Während ohne
Emulgator keine homogene Emulsion entsteht, ist diese in den anderen
Fällen
homogen, mindestens 6 Stunden ohne Entmischungserscheinungen stabil
und ab 0,24 g Emulgator pro Ansatz mindestens 24 Stunden stabil.
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Beispiel 3
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Es wird eine Emulsion aus 100 ml
warmen Wasser (60°C),
0,2 g Emulgator Polysorbat 80 (E 433) und 2 g Vit. E A. Öl mit Hilfe
des Ultra-Turrax T25 hergestellt. Nach ca. 20 min. wird von der
Emulsion eine Teilmenge für
die Gehaltsanalyse (HPLC) entnommen. Es werden 98,5 % der theoretisch
eingesetzten Menge an Vit. E A. wiedergefunden.
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Beispiel 4
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An einen 20-Liter-VA-Stahlbehälter mit
Bodenventil wird der Auslauf saugseitig mit einer handelsüblichen
Seitenkanalpumpe mit einer Fördermenge
von ca. 3 m3 / min. bei einem Gegendruck
von 4 – 5
bar und druckseitig mit einem Statischen Mischer (Rohrmischer) verbunden.
Der Behälterinhalt
kann nun per „Bypass" im Kreis gepumpt
werden, wobei Öltropfen
an der „Schikane" des Statischen Mischers
geschert und somit zerkleinert werden.
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Ca. 8000 ml auf ca. 60 °C temperiertes
Wasser und 8 g Emulgator E 484 werden vorgelegt und innerhalb 1
min. 800 g Vit. E. A. Öl
zulaufen lassen. Nach einer Pumpzeit von 1 bis 2 min. erhält man eine
gleichmäßige, milchige
Emulsion.
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Im beschriebenem Bypass-System wird
eine Scherpumpe anstelle der Seitenkanalpumpe mit Rohrmischer montiert.
Nach Vorlage von 60 °C
heißem
Wasser und 8 g Emulgator (E 484) werden innerhalb 2 min. 900 g Vit.
E A. Öl
in den Pumpkreislauf gefördert
und durch die Scherkräfte
in der Scherpumpe zur Emulsion gebracht. Die Emulsion ist mehrere
h homogen.
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In einem geschlossenen 20Liter-Rührbehälter mit
einem Ultra-Turrax Typ T 65 werden 8000 ml auf 60 °C vorgeheiztes
Leitungswasser und 8 g Emulgator (E 484) mit 800 g Vit. E A. Öl innerhalb
1 min (Motor-DZ 2900 upm) zu einer stabilen Emulsion emulgiert.
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In einem Becherglas mit Temperiervorrichtung
wird Vit. E A. Öl
auf 60 °C
erhitzt, um dessen Viskosität zu
verringern. Mit einer Schlauchpumpe werden ca. 10 g Vit. E A. Öl, mit einer
Kolbenpumpe ca. 1000 ml kaltes VE-Wasser zeitgleich innerhalb ca.
2 min. durch einen Mikromischer gefördert. Der Innenaufbau des
Mikromischers ist so konstruiert, dass die beiden Komponenten durch
die engen Kanäle
und Poren geleitet, vermischt und in kurzer Zeit emulgiert werden.
Die Öl-Wasser-Emulsion
(1:100) ist mehrere Tage stabil. Generell können weitere schnelllaufende
Rührwerke
oder Inline-Dispergiermaschinen mit ausreichender Scherwirkung zur Emulsionsbildung
eingesetzt werden.
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Beispiel 5
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In einem 400 ml Becherglas werden
200 ml Wasser vorgelegt, 0,2 g Emulgator E 484 und 8 g Vitamin-E-Acetat-Öl zugegeben
und 2 min mit Hilfe des Ultra-Turrax gerührt. In verschiedenen Versuchen
wird die Temperatur von 20 über
40 und 60 auf 80°C
erhöht.
Mit steigender Temperatur wird die Homogenität der Emulsion und der Lagerstabilität besser.
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Beispiel 6
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In einem 400ml – Becherglas werden 200 g Leitungswasser
vorgelegt und mit 0,2 g Emulgator, vorzugsweise E 484 versetzt und
in einem Wasserbad auf 60 °C
erhitzt. Unter Rühren
mit einem Ultra-Turrax -Rührer
T25 2 g Vitamin-E-Acetat-Öl (RT) über einen
Tropftrichter zulaufen lassen.
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Nun wird das Öl 2 min. lang (Motoreneinstellung
9.500 upm) 2 min. lang gerührt.
Die ca. 1-Gew.%ige Emulsion (bez. Öl) ist sehr homogen und bleibt
tagelang physikalisch stabil.
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Analog werden bei gleichen Bedingungen
und Emulgatormenge eine Emulsion aus 200 g Wasser und ca. 23 g Vit.
E A. Öl
hergestellt. Die ca. 10-Gew.-%ige Emulsion ist anfangs sehr homogen.
Nach 2 h Standzeit bildet sich an der Oberfläche eine Cremeschicht mit etwas
höherem Ölanteil.
Durch einfaches Rühren
per Hand lässt
sich die Emulsion wieder sehr gut homogenisieren.
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Analog wird in einem 600ml-Becherglas
aus 200 ml Wasser, 0,2 g Emulgator und 137 g Vit. E A. Öl eine ca.
20-Gew.%ige Emulsion (bez. Öl)
hergestellt. Die nach einiger Zeit eintretende Cremebildung kann
hier ebenso durch manuelles Rühren
aufgehoben werden.
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Eine ca. 60-Gew.-%ige Emulsion kann
unter gleichen Bedingungen wie zuvor beschrieben hergestellt werden.
Erst nach 2 h bildet sich vom Boden her eine wässrige Phasenabscheidung.
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Beispiel 7
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In einem 400ml-Gefäß werden
200 ml Wasser bei Raumtemperatur vorgelegt, dann unter Rühren 4 g Nicotinamid
und 0,1 g Emulgator E 433 zugegeben . Nach dem Zudosieren von 2
g Vit. E A. Ö1
mit einer Zahnradpumpe wird dann 1 bis 2 min. lang bei ca. 13.500
upm emulgiert. Die Emulsion ist mehrere Tage stabil.
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In einem 400ml-Gefäß werden
anstatt Wasser 200 g Liquimeth® und unter Rühren mit
dem Ultra-Turrax 1 g Vit. E A. Öl
wie üblich
emulgiert. Es entsteht eine Emulsion / Suspension ohne Ölablagerungen.
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Beispiel 8
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In einem 400ml-Becherglas werden
200 ml Wasser und 0,2 g Emulgator E 484 bei Raumtemperatur vorgelegt
und unter Rühren
mit dem Ultra-Turrax T25 2 g Retinylacetat-Öl (1,5 Mio. IU/g in Erdnussöl – enthält theor.
ca. 51,6 % Rein-Retinolacetat)
zulaufen lassen. Es entsteht eine sehr homogene, milchige Emulsion, die
längere
Zeit stabil bleibt.
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In einem 400ml-Becherglas werden
200 ml Wasser, 0,2 g Emulgator und 77 g Cholinchlorid 75 % bei 60 °C vorgelegt
und nach Zugabe von 1,2 g Retinylacetat-Öl mit dem Ultra-Turrax gerührt. Die
Emulsion ist sehr homogen und entmischt sich auch nach längerer Zeit
nicht.
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In einem 600ml-Becherglas werden
200 ml Wasser und 0,2 g Emulgator bei 60 °C vorgelegt. Unter Rühren werden
5 g NSA und 77 g Cholinchlorid 75 %ig zugegeben. Mit dem Ultra-Turrax gibt man dann
nacheinander 5 g Vitamin E Acetat und 0,8 g Retinylacetat (1,5 Mio.
IU/g) hinzu. Nach 2 Min. Rühren
erhält
man eine mehrere Stunden homogene, sehr milchige Emulsion.
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Beispiel 9
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Es wird eine Emulsion aus 8000 ml
Wasser, 4,6 g Emulgator (E 433) und 284 g Vit. E A. Öl bei 60 °C mit Hilfe
des Ultra-Turrax T 65 hergestellt.
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von dies er Emulsion wird eine Teilmenge
für die
analytische Untersuchung des Wirkstoffgehalts an Vit. E Acetat per
HPLC entnommen.
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Ergebnis: Der theoretische Gehalt
von ca. 3,4 % Vit. E A. wird mit einem gefundenen Wert von ca. 3,5 %
bestätigt.
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Ca. 230 g dieser fertigen, homogenen
Emulsion werden mit einer Membranpumpe in einen Drucksender-Behälter gefördert. Nach
dem Verschließen
des Eingangventils wird der Behälter
mit ca. 3 bar Druckluft befällt.
In einem Bandwellenmischer (z.B. Fa. Drais) werden 80 kg Broilerfutter
vorgelegt gemischt. Durch Öffnen
des Bodenventils lässt
man die Emulsion über
eine Kreisl-Nebeldüse
(z.B. Fa. Schlick, Modell 121, 1,2 mm D, 60°) innerhalb 15 s in den laufenden
Mischer auf das Futter versprühen.
Nach Sprühende
wird 4 min. nachgemischt.
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Die theoretische Vit. E Acetat-Supplementierung
im Futter beträgt
100 ppm.
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Um die Güte der Verteilung zu bestimmen,
werden 8 Proben aus dem Auslaufstrom des Mischers entnommen und
analysiert.
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Aus den Mittelwerten der Einzelergebnisse
wird der Variationskoeffizient (VK) bestimmt, dessen Wert ein Maß für Mischgüte (Homogenität) des Wirkstoffes
darstellt: VK [%] = 2,8.
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Wie beschrieben, werden 115 g der
Emulsion im Bandwellenmischer auf das Futter gebracht. Jedoch erfolgt
hier die Zugabe nicht fein verteilt über eine Sprühdüse, sondern
gröber über ein
dünnes,
am Ende zusammengedrücktes
Zulaufröhrchen.
Die Emulsion gelangt als dünner
Strahl innerhalb 20 s auf das Mischgut. Die Supplementierungsrate
im Futter beträgt
hier theoretisch 50 ppm.
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Der VK [%] ergibt sich dabei zu 2,9.
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Definition: der Variationskoeffizient
VK ist die Standardabweichung der aus der analytischen Gehaltsabstimmung
einer Probeserie erhaltenen Werte dividiert durch deren Mittelwert,
s. a. Küster/Thiel,
Rechentafeln für
chemische Analytik, S. 236; de Gruyter 1982.
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In 1 ist
ein Verfahrensschema zur Durchführung
des Verfahrens dargestellt.
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Es bedeuten im einzelnen: