Verfahren und Mischvorrichtung zur Steuerung der Einbringung eines pulverförmigen Stoffes in eine Flüssigkeit für ein Inline-Mischverfahren
TECHNISCHES GEBIET
Die Erfindung betrifft ein erstes Verfahren zur Steuerung der Einbringung eines pulverförmigen Stoffes in eine aus wenigstens einer Komponente bestehende Flüssigkeit für ein Inline-Mischverfahren nach dem Nebenanspruch 1 und ein ent- sprechendes zweites Verfahren nach dem Oberbegriff des Nebenanspruchs 2, bei denen die Einbringung und Behandlung des pulverförmigen Stoffes quasi unter den reaktionskinetischen Bedingungen eines Verweilzeitverhaltens eines kontinuierlich arbeitenden homogenen Reaktionskessels erfolgt sowie eine Mischvorrichtung zur Durchführung des jeweiligen Verfahrens.
STAND DER TECHNIK
Die Mischertechnologie kennt mit Blick auf die Einbringung eines pulverförmigen Stoffes in eine Flüssigkeit und dessen Gleichverteilung und ggf. Auflösung in der Flüssigkeit Mischverfahren, die absatzweise (sog. Batch-Verfahren) oder kontinuierlich (sog. Inline-Verfahren) betrieben werden.
Beim Batch-Verfahren wird das Mischen von Flüssigkeit und pulverförmigem Stoff reaktionskinetisch in einem sogenannten diskontinuierlich betriebenen Reaktions- kessel (Mischbehälter) durchgeführt. Eine bestimmte Menge Flüssigkeit wird in dem Mischbehälter vorgelegt und es wird so lange pulverförmiger Stoff zugeführt, bis eine gewünschte bzw. planmäßig vorgegebene Trockenstoff-Konzentration des pulverförmigen Stoffes in der Flüssigkeit vorliegt. Pulverförmiger Stoff und Flüssigkeit werden dabei vorzugsweise fortwährend gerührt und/oder zu einem Mischprodukt gemischt und das Mischprodukt wird mit dem Ziel einer Gleichverteilung des pulverförmigen Stoffes homogenisiert. Die Zufuhr des pulverförmigen Stoffes kann dabei kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen.
Beim Inline-Verfahren wird das Mischen von Flüssigkeit und pulverförmigem Stoff reaktionskinetisch in einem sogenannten kontinuierlich betriebenen Reaktionskes-
sei (Mischbehälter) durchgeführt. Dabei wird zwischen einem Eindurchgang- und einem Mehrdurchgang-Verfahren unterschieden. Beim Eindurchgang-Verfahren wird dem Mischbehälter stetig Flüssigkeit und pulverförmiger Stoff, letzterer entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich, zugeführt und es wird aus dem Misch- behälter ein Mischprodukt entsprechend den zugeführten Mengen an Flüssigkeit und pulverförmigem Stoff kontinuierlich abgeführt. Rühren und/oder Mischen bzw. Scheren und Homogenisieren sorgen dafür, so ist das theoretische Postulat, dass das Mischprodukt an jeder Stelle die gleiche Zusammensetzung (z.B. Trockenstoff-Konzentration) hat und keine Temperaturunterschiede auftreten. Die Tro- ckenstoff-Konzentration im abgeführten Mischprodukt bleibt, über die Dauer des Mischprozesses gesehen, unverändert konstant.
Beim Mehrdurchgang-Verfahren wird ein in einer ersten Phase und adäquat zum Eindurchgang-Verfahren hergestelltes Mischprodukt in einer zweiten Phase über den Mischbehälter rezirkuliert, wobei pulverförmiger Stoff weiterhin entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich zugeführt wird. Das Mischprodukt wird so lange rezirkuliert, bis es dabei eine bis auf einen vorgegebenen Endwert aufgewachsene Trockenstoff-Konzentration aufweist. Hinsichtlich der Rezirkulation sind verschiedene Ausprägungen des Verfahrens bekannt, die vorsehen, dass das gesamte aus dem Mischbehälter abgeführte Mischprodukt entweder erneut unmittelbar über den Mischprozess geführt oder zunächst über ein Speichervolumen geführt und dann gleichfalls dem Mischprozess erneut zugeführt wird. Zwischen diesen beiden Ausprägungen sind beliebige Aufteilungsverhältnisse realisierbar. Die vorliegende Erfindung befasst sich ausschließlich mit Mischverfahren, die im Inline-Verfahren und hier in allen möglichen Ausprägungen (Eindurchgang- und beliebige Varianten des Mehrdurchgangverfahrens) betrieben werden. Diesbezügliche Mischverfahren und die zugeordneten Mischvorrichtungen wurden der Öffentlichkeit beispielweise unter folgendem Internet-Link bekannt gemacht: ..http://www.gea.com/de/products/ High-Shear-Inline-Mixer.isp".
Die US 3 425 667 A beschreibt ein Eindurchgang-Verfahren zur kontinuierlichen, kontrollierten Vermischung von Pigmenten und Füllstoffen mit Bindemittellösungen oder anderen Flüssigkeiten, bei dem feste und flüssige Komponenten in kontrol-
Herten Mengen in ein Durchflussmischgerät eingespeist und dort miteinander gemischt werden. Die Kontrolle umfasst die Messung des Verhältnisses von flüssigen und festen Komponenten in der Mischung, nachdem die Mischung das Durchflussmischgerät passiert hat. Die Regulierung der Flüssigkeitszufuhr findet in Ab- hängigkeit von dieser Messung statt, wobei die Regulierung der Zufuhr von Feststoffen getrennte Steuerungsmittel umfasst.
Die vorstehend erwähnten Mischvorrichtungen umfassen bevorzugt auch sogenannte Vakuummischer, die einen Mischbehälter mit einer Rühr- und/oder Scher- und Homogenisier-Einrichtung aufweisen. Die freie Oberfläche der Flüssigkeit, die in dem Mischbehälter beispielsweise ein freies Füllstandsniveau mit einer Höhe zwischen 0,4 bis 4 m aufweisen kann, unterliegt dabei einem diesem Höhenbereich entsprechend zugeordneten Unterdruck gegenüber Atmosphärendruck von beispielsweise 0,2 bis 0,8 bar, damit die Flüssigkeit einerseits beim Mischprozess leichter von Gasbestandteilen befreit werden kann und andererseits im Bodenbereich des Mischbehälters unter allen Betriebsbedingungen einen Unterdruck gegenüber Atmosphärendruck aufweist. Die Einleitung des pulverförmigen Stoffes in den Mischbehälter erfolgt über eine Öffnung in der Behälterwandung unterhalb des freien Füllstandsniveaus. Diese Öffnung setzt sich in einem rohrförmigen Ein- trittsstutzen in Richtung der Außenseite des Mischbehälters fort, an den eine beispielsweise zu einem Pulvervorratsbehälter führende Rohrleitung angeschlossen ist. Der Eintrittsstutzen und damit die Rohrleitung sind über ein die Zufuhr des pulverförmigen Stoffes steuerndes Einlaufventil absperrbar ausgebildet, damit einerseits die Mischvorrichtung über diesen Weg gegenüber ihrer Umgebung abge- schlössen und andererseits eine im Pulvervorratsbehälter vorgelegte Menge des pulverförmigen Stoffes im Bedarfsfalle der Flüssigkeit aufgrund der herrschenden Druckverhältnisse selbsttätig zugeführt werden kann. Eine diesbezügliche Mischvorrichtung mit einer vorzugsweise diskontinuierlichen Zufuhr des pulverförmigen Stoffes ist in der Druckschrift DE 10 2015 016 766 A1 beschrieben.
Eine diskontinuierliche Zufuhr des pulverförmigen Stoffes, wie sie beispielsweise in der DE 10 2015 016 766 A offenbart ist, hat den Vorteil, dass die Zufuhr immer über die volle Offenstellung des als Hubventil ausgebildeten Einlaufventils erfolgt und dadurch die Gefahr des Verstopfens des Einlaufventils minimiert wird. Abhän-
gig von der Zeitdauer der jeweiligen Offenstellung werden mehr oder weniger große Mengen des pulverförmigen Stoffes stoßweise in die Flüssigkeit eingebracht, sodass grundsätzlich die Gefahr besteht, dass es zu entsprechenden Zusammenballungen des pulverförmigen Stoffes kommt, die durch die Rühr- und/oder Scher- und Homogenisier-Einrichtung bis zum nachfolgenden Eintrag von pulverförmigem Stoff vollständig aufzulösen sind, wobei gleichzeitig eine weitestgehende Gleichverteilung des pulverförmigen Stoffes anzustreben ist. Es hat sich in diesem Zusammenhang gezeigt, dass sich die stoßweise Zufuhr des pulverförmigen Stoffes in einem Anstieg der Rühr- und/oder Scher- und Homogenisier-Leistung (Antriebs- leistung für die zugeordneten Einrichtungen), abbildet, die notwendig ist, um das in dieser Phase des Mischprozesses temporär vorliegende Mischprodukt zu behandeln. Der Verlauf der diesbezüglichen Antriebsleistung, die proportional zur Stromaufnahme der zugeordneten Antriebsmotore ist, entspricht näherungsweise einer Gauß'schen Normalverteilungskurve.
Erschwerend kommt im Mischprozess hinzu, dass das Verweilzeitverhalten eines kontinuierlich betriebenen Reaktionskessels bzw. Mischbehälters zwar theoretisch an jeder Stelle eine gleiche Zusammensetzung des Mischprodukts postuliert, dass es praktisch jedoch, verstärkt durch die betriebsbedingte diskontinuierliche Zufuhr des pulverförmigen Stoffes, zu unterschiedlichen Verweilzeiten der inhomogen verteilten Zusammenballungen des pulverförmigen Stoffes kommen kann.
Es kann daher zum einen nicht ausgeschlossen werden, dass sich mehr oder weniger große Zusammenballungen, die nach unterdurchschnittlicher Verweilzeit den Mischbehälter verlassen, nicht vollständig auflösen und im Mischprodukt nachhaltig existent sind. Durch die vorstehend beschriebenen Inhomogenitäten des pulverförmigen Stoffes in dem Mischprodukt besteht in diesem zum anderen die Gefahr eines mikrobiologischen Wachstums (Keimwachstum), das insbesondere dann, wenn der Mischbehälter beheizt ist und die Inhomogenitäten unter diesen thermischen Bedingungen gegebenenfalls überdurchschnittlich lange im Mischbehälter verweilen, befördert wird. Darüber hinaus kommt es unter den letztgenannten Bedingungen verstärkt zur Belagbildung (sogenanntes Produkt-Fouling) an den beheizten Wandungen des Mischbehälters, die einerseits den Wärmeüber-
gang behindert und andererseits die Standzeit des Mischbehälters bis zum nächstfälligen Reinigungszyklus verkürzt.
Da es bislang an zielführenden Steuerungsmechanismen fehlt, um Inhomogenitä- ten hinsichtlich der Verteilung und des Auflösungsgrades von Zusammenballungen des pulverförmigen Stoffes und unverhältnismäßig große Schwankungen der Zufuhr des pulverförmigen Stoffes zu vermeiden und eine Blockierung der Mischvorrichtung wegen zu hoher Trockenstoff-Konzentration im Mischbehälter zu verhindern, wird bislang, um vermeintlich auf der sicheren Seite zu agieren, bei Mischvorrichtungen der in Rede stehenden Art das Rühren und/oder Scheren und Homogenisieren des temporär vorliegenden Mischprodukts über die gesamte Zeitdauer des Mischprozesses intensiver betrieben, als dies über weite Zeitabschnitte erforderlich ist. Diese zu intensive Behandlung kann sich einerseits produktschädigend auswirken und ist andererseits nicht energieeffizient.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, zwei gattungsgemäße Verfahren zur Steuerung der Einbringung eines pulverförmigen Stoffe in eine aus wenigstens einer Komponente bestehende Flüssigkeit für ein Inline-Mischverfahren und zugeordnete Mischvorrichtungen zur Durchführung des jeweiligen Verfahrens derart weiterzubilden, dass die vorstehend angegebenen Nachteile des Standes der Technik beseitigt werden.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Diese Aufgabe wird in verfahrenstechnischer Hinsicht durch ein erstes Verfahren mit den Merkmalen des Nebenanspruchs 1 und durch ein zweites Verfahren mit den Merkmalen des Nebenanspruchs 2 gelöst. Ferner wird die Aufgabe in vorrichtungstechnischer Hinsicht durch eine Mischvorrichtung zur Durchführung des jeweiligen Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 12 bzw. 13 gelöst.
Erstes Verfahren
Die Erfindung geht mit Blick auf ein erfindungsgemäßes erstes Verfahren aus von einem Verfahren zur Steuerung der Einbringung eines pulverförmigen Stoffes in eine aus wenigstens einer Komponente bestehende Flüssigkeit für ein Inline-
Mischverfahren, wobei die Begrifflichkeit„Komponente" so zu verstehen ist, dass es sich hierbei in der Regel um diskrete, voneinander getrennte Flüssigkeiten handeln kann, die auch voneinander getrennt dem Mischprozess zugeführt werden können. Dieses erste Verfahren, ein sogenanntes Eindurchgang-Verfahren bzw. ein einstufiger Ablauf, wird typischerweise angewendet zur Herstellung niedrigviskoser Basisschlämme mit niedriger Trockenstoff-Konzentration oder z.B. für Magermilchpulver in Wasser oder Kakaopulver in Milch oder, allgemeiner gefasst, wenn ein pulverförmige Stoff mit guter Löslichkeit in kurzer Zeit aufgelöst werden muss. Dabei erfolgt die Einbringung und Behandlung des pulverförmigen Stoffes, reaktionskinetisch betrachtet, quasi unter den Bedingungen eines Verweilzeitverhaltens eines kontinuierlich arbeitenden homogenen Reaktionskessels, und zwar dergestalt, dass die Flüssigkeit kontinuierlich und der pulverförmige Stoff diskontinuierlich einem Mischbehälter zugeführt werden, wobei das Ziel eine vorgegebene, zeitlich unveränderliche Trockenstoff-Konzentration des pulverförmigen Stoffes in der Flüssigkeit ist. Die Flüssigkeit und der pulverförmige Stoff werden dabei fortwährend gerührt und/oder zu einem Mischprodukt gemischt und das Mischprodukt wird homogenisiert. In der Regel überlagern sich die Behandlungsverfahren „Rühren", bei dem auf das Mischprodukt keine oder nur eine sehr geringe mechanische Kraft aufgewendet wird, und„Mischen", bei dem auf das Mischprodukt eine deutliche Scherkraft angewendet und daher das„Mischen" nachfolgend diesbezüglich auch als„Scheren" klassifiziert wird, wobei das„Homogenisieren" meist integraler Bestandteil des Mischens ist. Das Mischprodukt wird entsprechend der zugeführten Mengen an Flüssigkeit und pulverförmigem Stoff kontinuierlich abgeführt. Bei dem in Rede stehenden Mischverfahren sind eine Rezeptur des Misch- Produktes wenigstens hinsichtlich der vorgegebenen Trockenstoff-Konzentration und die Reaktionsbedingungen jeweils in Form von Vorgabedaten vorgegeben.
Der Lösungsgedanke besteht darin, dass die diskontinuierliche Zufuhr des pulverförmigen Stoffes in an sich bekannter Weise impulsweise durch eine zeitliche Ab- folge von Dosierimpulsen erfolgt. Die Reaktionsbedingen sehen diesbezüglich in einer bevorzugten Ausgestaltung vor, dass der pulverförmige Stoff durch einen Unterdruck (Vakuum) im Kopfraum des Mischbehälters gegenüber Atmosphärendruck angesaugt wird. Die Dosierimpulse sind jeweils durch einen Mengenstrom
des pulverförmigen Stoffes rhP, eine Zeitdauer des Dosierimpulses At1 und einen Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2 charakterisiert.
Durch ein festes Zeitdauer-Zeitabstand-Verhältnis V zwischen der Zeitdauer des Dosierimpulses At1 und dem zugeordneten Zeitabstand At2 benachbarter Dosierimpulse (V = = konstant) ist die vorgegebene Trockenstoff-Konzentration c nach Gleichung (1 ) definiert, wobei im allgemeinsten Falle der Mengenstrom des pulverförmigen Stoffes ihP ein zeitabhängiger Mengenstrom pulverförmiger Stoff i p(t) und ein Mengenstrom Flüssigkeit rhF ein zeitabhängiger Mengenstrom Flüs- sigkeit rhF (t) sind:
c = = k = k = konstant (1 )
Die zeitabhängigen Stoffströme rhP(t) und mF(t) sind bei dem in Rede stehenden Mischprozess über die Zeit gesehen konstant (mP = konstant; mF = konstant), sodass sich aus dem Quotienten aus beiden Größen wiederum eine Konstante k = ergibt. Da auch voraussetzungsgemäß das Zeitdauer-Zeitabstand- rhF(t)
Verhältnis V konstant gehalten wird, ist auch die vorgegebene Trockenstoff- Konzentration c in der notwendigen Weise konstant. Ein signifikantes steuerungstechnisches Merkmal besteht darin, dass eine zeitabhängige Stromaufnahme l(t) ermittelt wird, die proportional zu einer für ein temporär vorliegendes Mischprodukt erforderlichen Rühr- und/oder Scher- und Homoge- nisier-Leistung ist. Letztere tritt immer dann näherungsweise in Form einer Gauß'schen Normalverteilung auf, wenn eine definierte Menge pulverförmiger Stoff mP impulsweise in den Mischprozess bzw. den Mischbehälter eingebracht und behandelt wird.
Sobald sich der pulverförmige Stoff in der aufnehmenden Flüssigkeit gleichverteilt, d.h. möglichst homogen verteilt und ggf. dabei aufgelöst hat, klingt die zeitabhän- gige Stromaufnahme l(t) ab, und zwar auf eine Referenzstromaufnahme l0, die charakteristisch ist für die am vollständig homogenisierten Mischprodukt zu erbringende Rühr- und/oder Scher- und Homogenisier-Leistung. Die diesbezügliche Re-
ferenzstromaufnahme l0 ist in den Vorgabedaten hinterlegt und kann von dort herangezogen werden, und sie ist abhängig von der Rezeptur des Mischproduktes und den Reaktionsbedingungen für den Mischprozess. Am Ende des Zeitabstandes benachbarter Dosierimpulse At2 und bei Abweichung der zeitabhängigen Stromaufnahme l(t) von der Referenzstromaufnahme l0 um mehr als eine vorgegebene Toleranz, wobei eine Abweichung entweder nach oben oder nach unten vorliegen kann, wird unter Einhaltung des aus der vorgegebenen Trockenstoff-Konzentration c resultierenden festen Verhältnisses V=At1/At2 die Zeitdauer des Dosierimpulses At1 für den nachfolgenden Dosierimpuls im ersten Fall verkürzt und im zweiten Fall verlängert. Diese steuerungstechnische Maßnahme führt zwangsläufig im gleichen Verhältnis zu einer entsprechenden Verkürzung oder Verlängerung des Zeitabstandes benachbarter Dosierimpulse At2, bezogen auf den nachfolgenden Dosierimpuls.
Die erfindungsgemäße steuerungstechnische Maßnahme besteht im Kern somit darin, dass die Zeitdauer des Dosierimpulses At1 und der Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2 so gewählt werden, dass sich am jeweiligen Ende des Zeitabstandes benachbarter Dosierimpulse At2 die zeitabhängig ermittelte Stromauf- nähme l(t) zum Rühren und/oder Scheren und Homogenisieren des temporär vorliegenden Mischproduktes an die Referenzstromaufnahme l0, die zur diesbezüglichen Behandlung des homogenisierten Mischprodukts erforderlich ist, im Rahmen einer praxisrelevanten zulässigen Toleranz annähert. Zweites Verfahren
Die Erfindung geht mit Blick auf ein erfindungsgemäßes zweites Verfahren aus von einem bekannten Verfahren zur Steuerung der Einbringung eines pulverförmi- gen Stoffes in eine aus wenigstens einer Komponente bestehende Flüssigkeit für ein Inline-Mischverfahren, das auch als Mehrdurchgang-Verfahren oder mehrstufi- ger Ablauf klassifiziert wird. Das Mehrdurchgang-Verfahren wird typischerweise angewendet für Mischprodukte, die im Endergebnis eine höhere Trockenstoff- Konzentration und/oder eine höhere Viskosität aufweisen, beispielsweise wenn größere Mengen pulverförmiger Stoff beispielsweise mit Öl, Gummi oder Aromen emulgiert werden müssen, weil diese Mischprodukte mit dem Eindurchgang-
Verfahren nicht darstellbar sind. Dabei erfolgt die Einbringung und Behandlung des pulverförmigen Stoffes, reaktionskinetisch betrachtet, wiederum, wie beim ersten Verfahren, quasi unter den Bedingungen eines Verweilzeitverhaltens eines kontinuierlich arbeitenden homogenen Reaktionskessels.
Das zweite Verfahren zeichnet in an sich bekannter Weise dergestalt aus, dass in einer ersten Phase Flüssigkeit in einem Mischbehälter vorgelegt und dieser Flüssigkeit der pulverförmige Stoff diskontinuierlich zugeführt wird, wobei am Ende der ersten Phase eine Trockenstoff-Konzentration erreicht ist, die unterhalb eines für das Ende des gesamten Mischprozesses vorgegebenen Endwertes liegt. Die Flüssigkeit und der pulverförmige Stoff werden in der ersten Phase fortwährend gerührt und/oder zu einem Mischprodukt gemischt und das Mischprodukt wird homogenisiert. In einer zweiten Phase wird das in der ersten Phase gewonnene Mischprodukt über den Mischbehälter rezirkuliert und es werden weiterhin der rezirkulierten Menge Mischprodukt entsprechende Mengen an pulverförmigem Stoff diskontinuierlich zugeführt. Die Mengenbilanz gestaltet sich demnach in der zweiten Phase bei konstantem Füllstandsniveau nach der Kontinuitätsbedingung derart, dass der aus dem Mischprozess abgeführte Mengenstrom Mischprodukt dem über die Re- zirkulation geführten Mengenstrom Mischprodukt zuzüglich dem dosierten Mengenstrom pulverförmiger Stoff entspricht.
Das Mischprodukt wird so lange rezirkuliert, bis ein zeitabhängiger Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration des pulverförmigen Stoffes im Mischprodukt auf einen vorgegebenen Endwert aufgewachsen ist.
Bei dem in Rede stehenden Mischverfahren sind eine Rezeptur des Mischproduktes wenigstens hinsichtlich des dem vorgegebenen Endwert zugeordneten zeitab- hängigen Verlaufs einer Trockenstoff-Konzentration und die Reaktionsbedingungen jeweils in Form von Vorgabedaten vorgegeben.
Der erfinderische Lösungsgedanke besteht beim zweiten Verfahren darin, dass die diskontinuierliche Zufuhr des pulverförmigen Stoffes in an sich bekannter Wei-
se impulsweise durch eine zeitliche Abfolge von Dosierimpulsen erfolgt. Die Reak- tionsbedingen sehen diesbezüglich in einer bevorzugten Ausgestaltung und adäquat zum ersten Verfahren vor, dass der pulverförmige Stoff durch einen Unterdruck (Vakuum) im Kopfraum des Mischbehälters gegenüber Atmosphärendruck angesaugt wird. Die Dosierimpulse sind jeweils durch einen Mengenstrom des pulverförmigen Stoffes rhP, eine Zeitdauer des Dosierimpulses Ät1 und einen Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2 charakterisiert.
Durch den mehrstufigen Ablauf in der zweiten Phase des zweiten Verfahrens ergibt sich ein zeitabhängiger Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration c(t), der planmäßig in dem vorgegebenen Endwert endet, wobei zwischen dem Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration ohne Sättigungscharakter (näherungsweise linearer Verlauf) oder mit Sättigungscharakter (degressiver Verlauf) zu unterscheiden ist.
» Bei dem Verlauf ohne Sättigungscharakter lassen sich im Rahmen der Aufnahmekapazität oder der Löslichkeitsgrenze der Flüssigkeit in gleichen Zeitabständen gleiche Mengen pulverförmiger Stoff dosieren, sodass sich bei vollständiger Homogenisierung des Mischprodukts ein zeitabhängiger näherungsweise linear ansteigender Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration einstellt. · Bei dem Verlauf mit Sättigungscharakter lassen sich im Rahmen der Aufnahmekapazität oder der Löslichkeitsgrenze der Flüssigkeit in gleichen Zeitabständen nur stetig abnehmende Mengen pulverförmiger Stoff dosieren, sodass sich bei vollständiger Homogenisierung des Mischprodukts ein zeitabhängiger degressiv ansteigender Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration einstellt.
Der in dem vorgegebenen Endwert endende zeitabhängige Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration ist erfindungsgemäß durch die Abfolge eindeutig bestimmter Dosierimpulse definiert.
Ein signifikantes steuerungstechnisches Merkmal besteht darin, dass eine zeitab- hängige Stromaufnahme l(t) ermittelt wird, die proportional zu einer für ein temporär vorliegendes Mischprodukt erforderlichen Rühr- und/oder Scher- und Homoge- nisier-Leistung ist. Letztere tritt immer dann in Form näherungsweise einer Gauß'schen Normalverteilung auf, wenn eine definierte Menge pulverförmiger
Stoff impulsweise in den Mischprozess bzw. den Mischbehälter eingebracht und behandelt wird.
Sobald sich der pulverförmige Stoff in der aufnehmenden Flüssigkeit (erste Phase) und in dem aufnehmenden Mischprodukt (zweite Phase) gleichverteilt, d.h. möglichst homogen verteilt und gegebenenfalls dabei aufgelöst hat, klingt die zeitabhängige Stromaufnahme l(t) ab, und zwar auf einen zeitabhängigen Verlauf einer Referenzstromaufnahme l0(t), der charakteristisch ist für die am homogenisierten Mischprodukt unter den Bedingungen des zugeordneten zeitabhängigen Verlaufs einer Trockenstoff-Konzentration c(t) zu erbringende Rühr- und/oder Scher- und Homogenisier-Leistung. Der diesbezügliche Verlauf einer Referenzstromaufnahme l0(t) ist in den Vorgabedaten hinterlegt und kann von dort herangesogen werden, und er ist abhängig von der Rezeptur des Mischproduktes und den Reaktionsbedingungen für den Mischprozess.
Am Ende des Zeitabstandes benachbarter Dosierimpulse At2 und bei Abweichung der zeitabhängigen Stromaufnahme l(t) von dem jeweils zugeordneten Wert im zeitabhängigen Verlauf einer Referenzstromaufnahme l0(t) um mehr als eine vorgegebene Toleranz, wobei eine Abweichung entweder nach oben oder nach unten vorliegen kann, wird die Zeitdauer des Dosierimpulses At1 für den nachfolgenden Dosierimpuls im ersten Fall verkürzt und im zweiten Fall verlängert.
Für zeitabhängige Verläufe einer Trockenstoff-Konzentration ohne Sättigungscharakter sieht eine erste Ausgestaltung des zweiten Verfahrens vor, dass diese Ver- läufe jeweils durch ein festes Zeitdauer-Zeitabstand-Verhältnis V zwischen der Zeitdauer des Dosierimpulses At1 und dem zugeordneten Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2 definiert sind (V = At1/At2 = konstant).
Der jeweilige Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration c(t) ist über die Zeit t an- steigend, weil der fortlaufend impulsweise dosierte Mengenstrom des pulverförmi- gen Stoffes mP, der im allgemeinsten Falle ein zeitabhängiger Mengenstrom pul- verförmiger Stoff mP(t) ist, über die gesamte Zeitdauer t des Mischprozesses gesehen, konstant ist (rhP = konstant). Der Mengenstrom pulverförmiger Stoff mP wird in der Zeitdauer t vielfach, und zwar (t/At2)-mal, bei annähernd unveränderli-
chem Füllstandsniveau im Mischbehälter in eine unveränderliche Menge Flüssigkeit ITIF des vorliegenden Mischprodukts eingebracht, wobei sich der zeitabhängige Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration nach Gleichung (2), wie folgt, darstellt: c(t) = (2) mF+ mp— Atl
In den meisten praxisrelevanten Fällen kann, weil der erste Term der nachfolgenden Relation in der Regel klein gegenüber dem zweiten Term ist, näherungsweise t
r p— -bxl « mF
gesetzt werden, sodass sich nach Gleichung (2a) für den zeitabhängigen Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration c(t) mit einer ersten Proportionalitätskonstante kl = — näherungsweise ergibt:
m
c(t) * ίϋέ£ϋ = ίήΡ Atl t = mp y t = kl v t (2a) J mF mp At2 mF '
Diese steuerungstechnische Maßnahme mit einem festen Zeitdauer-Zeitabstand- Verhältnjs V (V = At1/At2 = konstant) führt zwangsläufig im gleichen Verhältnis zu einer entsprechenden Verkürzung oder Verlängerung des Zeitabstandes benachbarter Dosierimpulse At2, bezogen auf den nachfolgenden Dosierimpuls.
Für zeitabhängige Verläufe einer Trockenstoff-Konzentration mit Sättigungscharakter sieht eine zweite Ausgestaltung des zweiten Verfahrens vor, dass diese Verläufe durch ein variables Zeitdauer-Zeitabstand-Verhältnis V zwischen der Zeitdauer des Dosierimpulses At1 und dem zugeordneten Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2 definiert sind (V = At1/At2 konstant), wobei
• bei Abweichung der zeitabhängigen Stromaufnahme l(t) von dem jeweils zugeordneten Wert im zeitabhängigen Verlauf einer Referenzstromaufnahme l0(t) um mehr als die vorgegebene Toleranz nach oben das Zeitdauer-Zeitabstand- Verhältnis V verkleinert und
• bei Abweichung der zeitabhängigen Stromaufnahme l(t) von dem jeweils zugeordneten Wert im zeitabhängigen Verlauf einer Referenzstromaufnahme l
0(t) um mehr als die vorgegebene Toleranz nach unten das Zeitdauer-Zeitabstand- Verhältnis V vergrößert wird.
Der jeweilige Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration c(t) ist über die Zeit t degressiv ansteigend, weil der fortlaufend impulsweise dosierte Mengenstrom des pulverförmigen Stoffes m
P, über die gesamte Zeitdauer t des Mischprozesses gesehen, zwar konstant ist (r
P = konstant), die Zeitdauer des Dosierimpulses At1 jedoch stetig abnimmt und somit eine stetig abnehmende Menge pulverförmiger Stoff eindosiert wird. Der Mengenstrom pulverförmiger Stoff m
P wird in der Zeitdauer t bei annähernd unveränderlichem Füllstandsniveau im Mischbehälter in ein vorliegendes nahezu unveränderliches Volumen des Mischprodukts V
M eingebracht (VM « konstant), wobei eine Dichte P des Mischprodukts entsprechend dem zeitabhängigen Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration c(t) zunimmt und letztere sich nach Gleichung (3) mit einer zweiten Proportionalitätskonstante k2 =— , wie folgt, darstellt:
Diese steuerungstechnische Maßnahme mit einem variablen Zeitdauer-Zeitab- stand-Verhältnis V erfordert von der Steuerung die Fähigkeit, die Zeitdauer des Dosierimpulses At1 bei unveränderlichem Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse Δ.2 zu verkürzen oder zu verlängern oder bei unveränderter Zeitdauer des Dosierimpulses At1 den Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2 adäquat zu verlängern oder zu verkürzen.
Die erfindungsgemäße steuerungstechnische Maßnahme besteht im Kern somit bei beiden Ausgestaltungen des zweiten Verfahrens darin, dass die Zeitdauer des Dosierimpulses At1 und der Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2 so gewählt werden, dass sich am jeweiligen Ende des Zeitabstandes benachbarter Dosierimpulse At2 die zeitabhängig ermittelte Stromaufnahme l(t) zum Rühren und/oder Scheren und Homogenisieren des temporär vorliegenden Mischproduktes an den zeitabhängigen Verlauf einer Referenzstromaufnahme l0(t), der zur diesbezüglichen Behandlung des homogenisierten Mischprodukts erforderlich ist, im Rahmen einer praxisrelevanten zulässigen Toleranz annähert.
Das für eine Aufkonzentrierung der Trockenstoff-Konzentration auf einen vorgegebenen Endwert vorrangig geeignete zweite Verfahren sieht vor, dass das rezirkulierte Mischprodukt in einen ersten Anteil und in einen zweiten Anteil aufgeteilt wird, dass der erste Anteil unmittelbar dem Mischprozess zugeführt wird und dass der komplementäre zweite Anteil über ein Speichervolumen geführt und dann gleichfalls dem Mischprozess zugeführt wird. Diese Aufteilung bietet die Möglichkeit, wie dies vorgeschlagen wird, den unmittelbar über den Mischprozess rezirkulierten ersten Anteil zwischen null und hundert Prozent des rezirkulierten Mischprodukts einzustellen. Eine derartige Ausgestaltung und Betriebsweise bietet die Möglichkeit, bei maximal möglichem erstem Anteil (100 %) kleinere Mengen des gewünschten Mischprodukts ausschließlich im Mischbehälter aufzukonzentrieren. Große Mengen Mischprodukt werden mit einem großen zweiten Anteil über entsprechend große Speichervolumen rezirkuliert und aufkonzentriert, wobei das Aufteilungsverhältnis so gewählt werden kann, dass der erste Anteil, der unmittelbar über den Mischprozess rezirkuliert wird, die in diesem Mischprozess installierten mechanischen Rühr- und/oder Scher- und Homogenisier-Mechanismen durch strömungsmechanische Wirkmechanismen ergänzt und intensiviert.
Erstes und zweites Verfahren
Um die Dosierung des pulverförmigen Stoffes möglichst störungsfrei zu gestalten, wird für das erste und das zweite Verfahren vorgeschlagen, dass der Mengenstrom des pulverförmigen Stoffes über die Zeitdauer des Dosierimpulses konstant ist. Dies wird insbesondere dadurch sichergestellt, dass eine steuerbare Öffnung für die Zufuhr des pulverförmigen Stoffes nur entweder eine volle Offenstellung oder eine Schließstellung einnimmt.
Um die Steuerung des Misch prozesses möglichst handhabbar zu machen, sieht eine andere Ausgestaltung für beide Verfahrens vor, dass die Verkürzung oder die Verlängerung der Zeitdauer des Dosierimpulses dann erfolgt, wenn ein durch eine zulässige Stromüberschreitung oder eine zulässige Stromunterschreitung jeweils bestimmter Stromkorridor durch eine nach oben abweichende Stromaufnahme oder eine nach unten abweichende Stromaufnahme verlassen wird. Dabei sind die zulässige Stromüberschreitung und die zulässige Stromunterschreitung jeweils durch einen prozentualen Anteil von der zugeordneten Referenzstromaufnahme
oder dem zugeordneten zeitabhängigen Verlauf einer Referenzstromaufnahme bestimmt. Damit die Steuerung diesbezüglich möglichst feinfühlig arbeitet, wird weiterhin vorgeschlagen, dass das Maß der Verkürzung oder der Verlängerung der Zeitdauer des Dosierimpulses in Abhängigkeit von dem Maß der Abweichung der zeitabhängigen Stromaufnahme von der zugeordneten Referenzstromaufnahme oder dem zugeordneten zeitabhängigen Verlauf einer Referenzstromaufnahme bestimmt ist.
Um die im Praxisbetrieb für eine bestimmte Rezeptur gewonnenen Betriebsdaten für nachfolgende Mischprozesse mit gleicher Rezeptur nutzbar zu machen, sieht eine andere Ausgestaltung für beide Verfahrens vor, dass die der Steuerung der Einbringung des pulverförmigen Stoffes in die wenigstens eine Flüssigkeit zugrunde liegenden weiteren rezepturabhängigen Vorgabedaten aus Erfahrungswerten früherer Mischprozesse gewonnen und gespeichert werden, wobei diese Vorga- bedaten ein Mengenstrom der wenigstens einen Flüssigkeit, eine Misch- oder Lösungstemperatur (Reaktionstemperatur), ein Druck oberhalb der Flüssigkeitssäule, aus dem ein Reaktionsdruck resultiert, Drehzahlen von Einrichtungen zum Rühren und/oder Scheren und Homogenisieren und eine von der zugeordneten Referenzstromaufnahme oder dem zugeordneten zeitabhängigen Verlauf einer Referenz- Stromaufnahme abhängige zulässige Stromüberschreitung und eine zulässige Stromunterschreitung sind.
Um die im Praxisbetrieb für eine bestimmte Rezeptur gewonnenen Betriebsdaten für nachfolgende Mischprozesse mit gleicher Rezeptur nutzbar zu machen, sieht eine weitere Ausgestaltung für beide Verfahrens vor, dass die im Verlauf der Steuerung der Einbringung des pulverförmigen Stoffes in die wenigstens eine Flüssigkeit gewonnenen zielführenden rezepturabhängigen Steuerungsparameter, und zwar die Zeitdauer des Dosierimpulses und der Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse, gespeichert und für nachfolgende Steuerungen gleicher Rezepturen herangezogen werden.
Mischvorrichtungen (erstes und zweites Verfahren)
Eine Mischvorrichtung zur Durchführung des ersten Verfahrens besteht in an sich bekannter Weise aus einem Mischbehälter, der einen Zulaufanschluss zur Zufuhr
für eine Flüssigkeit, einen Auslaufstutzen zur Abfuhr für ein Mischprodukt und eine Rühreinrichtung und/oder eine Scher- und Homogenisier-Einrichtung aufweist. An dem Mischbehälter ist ein Einlaufventil mit einem Ventilschließglied angeordnet. Das Einlaufventil ist mit dem Ventilschließglied entweder zwischen vollständig ge- schlössen (Schließstellung) oder vollständig geöffnet (Offenstellung) einstellbar. Ein pulverförmiger Stoff wird mit dem Einlaufventil in die Flüssigkeit eingebracht, wobei mit einer dem Einlaufventil zugeordneten Steuereinrichtung das Ventilschließglied in die Schließ- oder in die Offenstellung überführbar ist. Erfindungsgemäß stellt die Steuereinrichtung der Mischvorrichtung rezepturabhängige Vorgabedaten und rezepturabhängige Steuerungsparameter in Gestalt der Zeitdauer des Dosierimpulses und des Zeitabstandes benachbarter Dosierimpulse bereit. Weiterhin weist die Steuereinrichtung erfindungsgemäß wenigstens einen als Messeinrichtung ausgebildeten Signalaufnehmer auf, der eine zeitab- hängige Stromaufnahme der Rühreinrichtung und/oder der Scher- und Homogenisier-Einrichtung erfasst. Mit diesen Eigenschaften ausgestattet steuert die Steuereinrichtung die Schließ- oder die Offenstellung des Ventilschließgliedes in Abhängigkeit von der zeitabhängigen Stromaufnahme und in Relation zu den Vorgabedaten und den Steuerungsparametern an.
Eine Mischvorrichtung zur Durchführung des zweiten Verfahrens ist im Wesentlichen adäquat zur Mischvorrichtung zur Durchführung des ersten Verfahrens aufgebaut. Der Unterschied resultiert aus der dem zweiten Verfahren zugrundeliegenden Aufgabe, durch Rezirkulation des Mischproduktes eine weitestgehende Aufkonzentrierung kleiner bis größter Mengen Mischprodukt mit pulverförmigem Stoff zu erreichen. Hierzu ist eine konstruktive Ergänzung der Mischvorrichtung in Form einer Zirkulationsleitung vorgesehen, die von einer an den Auslaufstutzen angeschlossenen Leitung abzweigt und unmittelbar in den Mischbehälter einmündet.
Um das als Hubventil ausgebildete Einlaufventil, das den pulverförmigen Stoff ausschließlich in seiner vollen Offenstellung zuführt und somit die Verstopfungsanfälligkeit von vornherein minimiert, noch weiter diesbezüglich zu optimieren und zum Beispiel Tot- und Hohlräume im pulverbeaufschlagten Bereich des Ventilge-
häuses des Einlaufventils zu vermeiden, sieht eine vorteilhafte Ausführungsform vor, dass das Ventilschließglied zumindest in seinem pulverbeaufschlagten Bereich als durchmessergleiche zylindrische Stange ausgebildet ist, an der durchmessergleich ein Ventilteller angeformt ist. Wenn sich das Einlaufventil in seiner vollen Offenstellung befindet, ist das Ventilschließglied mit seinem Ventilteller aufgrund dieser Ausführungsform weitestgehend aus der voll ausgebildeten Strömung des pulverförmigen Stoffes herausgefahren, sodass es einerseits kein Strömungshindernis darstellt und andererseits liegt eine Sitzdichtung, die in dem Ventilteller Aufnahme findet, in der Nähe der Wandung eines Ventilgehäuses und damit außerhalb des voll ausgebildeten Strömungsbereichs der Rohrströmung und wird dadurch allenfalls nur von der wandnahen, stagnierenden Strömung in diesem Randbereich tangiert.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Eine eingehendere Darstellung der Erfindung ergibt sich aus der folgenden Beschreibung und den beigefügten Figuren der Zeichnung sowie aus den Ansprüchen. Während die Erfindung in den verschiedensten Ausgestaltungen eines ersten und eines zweiten Verfahrens zur Steuerung der Einbringung eines pulverför- migen Stoffes in eine aus wenigstens einer Komponente bestehenden Flüssigkeit für ein Inline-Mischverfahren realisiert ist, werden in der Zeichnung ein bevorzugtes erstes und zweites Verfahren sowie eine Mischvorrichtung zur Durchführung des jeweiligen Verfahrens beschrieben. Es zeigen Figur 1 in schematischer Darstellung eine Mischvorrichtung für ein Inline- Mischverfahren, das als erstes Verfahren, einem sogenannten Ein- durchgang-Verfahren, betrieben wird;
Figur 1a in schematischer Darstellung eine Mischvorrichtung für ein Inline- Mischverfahren, das als zweites Verfahren, einem sogenannten Mehr- durchgang-Verfahren, betrieben werden kann;
Figur 2 in perspektivischer Darstellung und im Halbschnitt ein Einlaufventil zur
Zuführung des pulverförmigen Stoffes in Mischvorrichtungen gemäß den Figuren 1 und 1a ohne ein Steuerkopfgehäuse;
Figur 3 in einer qualitativen Darstellung für das erste Verfahren eine zeitabhängige Stromaufnahme l(t) für eine Abfolge von Dosierimpulsen mit einer konstanten Zeitdauer des Dosierimpulses At1 und mit einem Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2;
Figur 4 in einer qualitativen Darstellung für das erste Verfahren eine zeitabhängige Stromaufnahme l(t) für eine Abfolge von Dosierimpulsen mit einer konstanten Zeitdauer des Dosierimpulses At1/2 und mit einem Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2/2;
Figur 5 in einer qualitativen Darstellung für das zweite Verfahren eine zeitab- hängige Stromaufnahme l(t) für eine Abfolge von Dosierimpulsen mit einer konstanten Zeitdauer des Dosierimpulses At1 und mit einem konstanten Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2 zur Realisierung eines zeitabhängigen näherungsweise linear ansteigenden Verlaufs einer Trockenstoff-Konzentration (ohne Sättigungscharakter) und Figur 6 in einer qualitativen Darstellung für das zweite Verfahren eine zeitabhängige Stromaufnahme l(t) für eine Abfolge von Dosierimpulsen mit einer stetig abnehmenden Zeitdauer des Dosierimpulses At1 und mit einem konstanten Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2 zur Realisierung eines zeitabhängigen degressiven Verlaufs einer Trocken- stoff-Konzentration (mit Sättigungscharakter).
Mischvorrichtung für erstes Verfahren (Figuren 1 und 2)
Eine Mischvorrichtung 1000 weist unter anderem einen Mischbehälter 100 auf, der aus einem vorzugsweise zylindrischen Behältermantel 100.1 , einem oberen Behälterboden 100.2 und einem unteren Behälterboden 100.3 besteht. Der untere Behälterboden 100.3 verjüngt sich vorzugsweise nach unten, meist kegelförmig oder in Form eines Kreiskegels, und weist am unteren Ende einen Auslaufstutzen 100.4 für ein Mischprodukt M auf, das mit einem Mengenstrom Mischprodukt rhM abgeführt wird. Dem Mischbehälter 100 wird über einen Zulaufanschluss 100.5 eine Flüssigkeit F mit einem Mengenstrom Flüssigkeit mF kontinuierlich zugeführt, die ein freies Füllstandsniveau N ausbildet, über dem im Regelfall bei der in Rede stehenden Mischvorrichtung 1000 (Vakuummischer) ein Druck oberhalb der Flüssigkeitssäule p, ein Unterdruck gegenüber Atmosphärendruck, herrscht.
An dem Behältermantel 100.1 oder dem unteren Behälterboden 100.3 ist ein Einlaufventil 20 angeordnet. Das Einlaufventil 20 dient der diskontinuierlichen Zufuhr eines pulverförmigen Stoffes P mit einem Mengenstrom pulverförmiger Stoff mP, der über eine Zuführleitung 18 zugeführt wird, in die Flüssigkeit F oder in das Mischprodukt M. Dem Einlaufventil 20 ist eine Steuereinrichtung 30 zugeordnet, die mit einem Steuerkopfgehäuse 14 des Einlaufventils 20 über eine Signalleitung 22 kommuniziert und das Einlaufventil 20 bedarfsweise in seine Offen- oder Schließstellung überführt. Im Mischbehälter 100 befindet sich eine über einen ersten Antriebsmotor 40 mit einer eher niedrigen ersten Drehzahl n1 angetriebene Rühreinrichtung 24, vorzugsweise zentral angeordnet und mechanisch wirkend, die vorzugsweise bis in den Bereich des unteren Behälterbodens 100.3 hinabreicht. Die erforderliche Rührwirkung kann auch durch strömungsmechanische Mittel, beispielsweise durch Umpumpen der Flüssigkeit F bzw. des Mischprodukts M über eine in Figur 1 nicht dargestellte Kreislaufleitung oder eine wie in Figur 1a gezeigte, vergleichbar wirkende Zirkulationsleitung 28 mit vorzugsweise tangentialem Eintritt der Flüssigkeit F oder des Mischprodukts M in den Mischbehälter 100, erreicht oder unterstützt werden.
Nachfolgend soll, wenn die Aussage der Einfachheit halber auf Flüssigkeit F redu- ziert ist, das Mischprodukt M, wenn dies zutrifft, mitgelesen werden und umgekehrt. Alternativ oder additiv zur Rühreinrichtung 24 ist vorzugsweise im unteren Bereich des unteren Behälterbodens 100.3 und vorzugsweise außermittig in diesem eine über einen zweiten Antriebsmotor 50 mit einer eher hohen zweiten Drehzahl n2 angetriebene Scher- und Homogenisier-Einrichtung 26 vorgesehen. Diese saugt die Flüssigkeit F vorzugsweise einerseits von oben an und wirft sie andererseits ringförmig im wandnahen Bereich des unteren Behälterbodens 100.3 derart aus, dass sich vorzugsweise eine von außen nach innen gerichtete Zirkulationsströmung im Mischbehälter 100 ausbildet. Beim Durchgang durch die Scher- und Homogenisier-Einrichtung 26 werden Flüssigkeit F und pulverförmiger Stoff P oder das daraus resultierende Mischprodukt M sehr intensiv mechanisch gemischt und vorzugweise dabei homogenisiert.
Das Einlaufventil 20 ist als Hubventil ausgebildet (Figur 2). Es weist in einem Ventilgehäuse 2 einen Ventilsitz 2a und einen mit diesem zusammenwirkenden Ventil-
teller 8a auf, der an einem Ventilschließglied 8 ausgebildet ist. Im Regelfall nimmt das Ventilschließglied 8 eine Sitzdichtung 10 auf, die in der Schließstellung des Einlaufventils 20 im Zusammenwirken mit dem Ventilsitz 2a die Abdichtung bewirkt. Der Ventilsitz 2a besitzt eine Sitzöffnung 2b, durch welche der über einen Rohranschluss 2c aus der Zuführleitung 18 zugeführte pulverförmige Stoff P in die Flüssigkeit F eingebracht wird (Figur 1).
Die oberhalb der Anschlussstelle des Einlaufventils 20, die vorzugsweise unmittelbar in der Wandung des Mischbehälters 100 angeordnet ist, anstehende Flüssig- keit F bildet mit ihrer Flüssigkeitssäule eine Höhe h aus (Figur 1), sodass sich der statische Druck im Bereich der vorgenannten Anschlussstelle und damit auch im Bereich der Sitzöffnung 2b aus dem Druck oberhalb der Flüssigkeitssäule p (vorzugsweise Unterdruck) und dem statischen Druck, der sich aus der Höhe der Flüssigkeitssäule h ergibt, zusammensetzt. Bei einem Vakuummischer mit einem Unterdruck von beispielweise p = 0,2 bis 0,8 bar und einer entsprechend diesem Druckbereich zugeordneten Höhe der Flüssigkeitssäule h = 0,2 bis 4 m herrscht im Bereich der Sitzöffnung 2b stets immer noch ein Unterdruck gegenüber Atmosphärendruck, sodass die Sitzöffnung 2b aus dem Mischbehälter 100 heraus besaugt und damit der pulverförmige Stoff P eingesaugt wird. Die Sitzöffnung 2b ist mit dem Ventilteller 8a zwischen vollständig geschlossen, der Schließstellung, o- der vollständig geöffnet, der Offenstellung, einstellbar. Das Ventilgehäuse 2 ist über ein Laternengehäuse 4 mit einem Antriebsgehäuse 6 zum Antrieb des Ventilschließgliedes 8 verbunden. Es handelt sich vorzugsweise um einen druckmittelbeaufschlagten Feder/Kolben-Antrieb, wobei eine Rückstellfeder 12 das Ven- tilschließglied 8 in der Regel in seine Schließstellung überführt, wenn das Antriebsgehäuse 6 nicht mit Druckmittel, vorzugsweise Druckluft, beaufschlagt ist. Eine Ventilstange 8b, die am Ventilteller 8a des Ventilschließgliedes 8 angreift und durch das Antriebsgehäuse 6 hindurch- und bis in das Steuerkopfgehäuse 14 hineingeführt ist, dient antriebsseitig der axialen Führung des Ventilschließgliedes 8. Das Ventilschließglied 8 ist zumindest in seinem pulverbeaufschlagten Bereich als durchmessergleiche zylindrische Stange ausgebildet, an der durchmessergleich der Ventilteller 8a angeformt ist. Durch diese konstruktive Ausgestaltung werden Hohl- und Toträume im Ventilgehäuse 2 im pulverbeaufschlagten Bewegungsbereich des Ventilschließgliedes 8 vermieden, wobei sich das Ventilschließglied 8 mit
seinem endseitigen Ventilteller 8a und der zugeordneten Sitzdichtung 10 weitestgehend aus dem voll durchströmten Bereich des Ventilgehäuses 2 zurückziehen lässt. Die Steuereinrichtung 30 (Figur 1) weist wenigstens einen Signalaufnehmer 16 auf. Der wenigstens eine Signalaufnehmer 16 ist eine Messeinrichtung beispielsweise für Mischparameter, wie beispielsweise der Mengenstrom Flüssigkeit rhF, der Druck oberhalb der Flüssigkeitssäule p im Mischbehälter 100, eine Mischoder Lösungstemperatur T der Flüssigkeit F, eine Trockenstoff-Konzentration c oder ein zeitabhängiger Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration c(t), Drehzahlen n1 , n2 und eine zeitabhängige Stromaufnahme l(t) der Rühr- und/oder Scher- und Homogenisier-Einrichtung 24, 26. Der Signalaufnehmer 16 ist in Figur 1 beispielhaft für die zeitabhängige Stromaufnahme l(t) des zweiten Antriebsmotors 50 der Scher- und Homogenisier-Einrichtung 26 dargestellt. In analoger Weise können zusätzlich oder alternativ weitere Messeinrichtungen vorgesehen werden, die die anderen Mischparameter ermitteln.
Mischvorrichtung für zweites Verfahren (Figuren 1a und 2)
Eine Mischvorrichtung 1000 für das zweite Verfahren unterscheidet sich von jener für das erste Verfahren lediglich dadurch, dass eine Zirkulationsleitung 28 vorgesehen ist, die von einer an den Auslaufstutzen 100.4 angeschlossenen Leitung abzweigt und unmittelbar in den Mischbehälter 100, vorzugsweise über einen eigenen Rezirkulationsanschluss 100.6, einmündet. Die an den Auslaufstutzen 100.4 angeschlossene Leitung kann über einen oder mehrere Speicherbehälter geführt und schließlich mit dem Zulaufanschluss 100.5 verbunden sein. Diese konstruktiven Maßnahmen dienen verfahrenstechnischen Zwecken, die vorstehend bereits erläutert wurden. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird auf eine vollständige Beschreibung der Mischvorrichtung 1000 gemäß Figur 1a verzichtet und diesbezüglich auf die Beschreibung zu Figur 1 verwiesen.
Erstes Verfahren (Figuren 3 und 4 in Verbindung mit den Figuren 1 und 2)
Die Einbringung und Behandlung des pulverförmigen Stoffes P erfolgt quasi unter den reaktionskinetischen Bedingungen eines Verweilzeitverhaltens eines kontinuierlich arbeitenden homogenen Reaktionskessels. Es werden die Flüssigkeit F
über den Zulaufanschluss 100.5 mit dem Mengenstrom Flüssigkeit mF, der im allgemeinsten Falle ein zeitabhängiger Mengenstrom Flüssigkeit (mF(t)) sein kann, kontinuierlich und der pulverförmige Stoff P über das Einlaufventil 20 diskontinuierlich mit dem Mengenstrom pulverförmiger Stoff mP, der im allgemeinsten Falle ebenfalls ein zeitabhängiger Mengenstrom pulverförmiger Stoff (mP(t)) sein kann, dem Mischprozess im Mischbehälter 100 zugeführt, wobei das Ziel die vorgegebene, zeitlich unveränderliche Trockenstoff-Konzentration c des pulverförmigen Stoffes P in der Flüssigkeit F ist. Die Flüssigkeit F und der pulverförmige Stoff P werden fortwährend gerührt und/oder zu dem Mischprodukt M gemischt und das Mischprodukt M wird dabei homogenisiert. Das Mischprodukt M wird entsprechend der zugeführten Mengen an Flüssigkeit F und pulverförmigem Stoff P mit dem Mengenstrom Mischprodukt mM kontinuierlich abgeführt. Es sind eine Rezeptur des Mischproduktes M wenigstens hinsichtlich der vorgegebenen Trockenstoff- Konzentration c und die Reaktionsbedingungen jeweils in Form von Vorgabedaten D vorgegeben.
Die diskontinuierliche Zufuhr des pulverförmigen Stoffes P erfolgt über eine Zeitdauer t impulsweise durch eine zeitliche Abfolge von Dosierimpulsen i (Figuren 3 und 4), die jeweils durch den Mengenstrom des pulverförmigen Stoffes mP, eine Zeitdauer des Dosierimpulses At1 und einen Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2 charakterisiert sind. Der Mengenstrom des pulverförmigen Stoffes mP ist grundsätzlich ein zeitabhängiger Mengenstrom pulverförmiger Stoff rhP(t), wie vorstehend bereits angegeben, wobei beim vorliegenden Anmeldungsgegenstand aufgrund der Bauart und der Schaltcharakteristik des Einlaufventils 20 nähe- rungsweise von einem zeitunabhängigen und damit konstanten Mengenstrom pulverförmiger Stoff mP ausgegangen wird (rhP = konstant). Nach Gleichung (1 ) ist die vorgegebene konstante Trockenstoff-Konzentration c durch ein gleichfalls festes, d.h. konstantes Zeitdauer-Zeitabstand-Verhältnis V zwischen der Zeitdauer des Dosierimpulses At1 und dem zugeordneten Zeitabstand benachbarter Dosier- impulse At2 definiert (V = At1/At2 = konstant).
Für die Zeitdauer des Dosierimpulses At1 gemäß Figur 3 wird beispielsweise am zweiten Antriebsmotor 50 der Scher- und Homogenisier-Einrichtung 26 die gleich-
falls in Figur 3 über der entsprechenden Zeitdauer t aufgetragene zeitabhängige Stromaufnahme l(t) ermittelt bzw. gemessen. Letztere ist proportional zu einer für ein im Mischbehälter 100 unmittelbar nach dem Dosierimpuls i temporär vorliegendes Mischprodukt M* erforderlichen Rühr- und/oder Scher- und Homogenisier- Leistung (Figur 1 ), die von der Rühr- und/oder Scher- und Homogenisier- Einrichtung 24, 26 in dieser Phase der Behandlung aufzubringen ist. Der Verlauf der zeitabhängige Stromaufnahme l(t) ist einer Gauß'schen Normalverteilungskurve ähnlich, er steigt mit dem stoßweise eintretenden Mengenstrom pulverförmiger Stoff r p an, erreicht ein Maximum, um dann nach Auflösung des pulverförmigen Stoffes P, d.h. bei einem dann erreichten homogenisierten Mischprodukt M, auf einen Ausgangswert allmählich abzufallen.
Dieses typische Verhalten wird erfindungsgemäß steuerungstechnisch genutzt, indem aus den Vorgabedaten D eine Referenzstromaufnahme l0 herangezogen wird, die charakteristisch ist für die am homogenisierten Mischprodukt M zu erbringende Rühr- und/oder Scher- und Homogenisier-Leistung.
Wenn der Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2 nicht ausreicht, um eine dosierte Menge pulverförmiger Stoff mP = rhP Atl aufzulösen, einzumischen und zu homogenisieren, wird eine zeitabhängige nach oben abweichende Stromaufnahme l*(t) gemessen, sodass bei diesem Zustand des temporär vorliegenden Mischprodukts M* am Ende des Zeitabstandes benachbarter Dosierimpulse At2 ein erneuter Dosierimpuls i noch nicht angezeigt ist. Wird unter vergleichbaren Bedingungen eine zeitabhängige nach unten abweichende Stromaufnahme l**(t) ermittelti dann kann dies ein Indiz dafür sein, dass die durch den Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2 auch definierte Rühr- und/oder Scher- und Homo- genisier-Phase übermäßig lang bemessen ist oder dass keine dieser Phase adäquate Menge pulverförmiger Stoff mp dosiert wurde. Dem vorstehend dargestellten Sachverhalt trägt das Verfahren zur Steuerung erfindungsgemäß dadurch Rechnung, dass am Ende des Zeitabstandes benachbarter Dosierimpulse At2 und bei Abweichung der zeitabhängigen Stromaufnahme l(t) von der zeitunabhängigen und damit konstanten Referenzstromaufnahme l0 (l0 = konstant) um mehr als eine vorgegebene Toleranz, und zwar entweder nach oben
oder nach unten, und unter Einhaltung des festen Zeitdauer-Zeitabstand-Verhält- nisses V (V = At1/At2 = konstant) die Zeitdauer des Dosierimpulses At1 für den nachfolgenden Dosierimpuls i im ersten Fall verkürzt und im zweiten Fall verlängert wird. Die Toleranz besteht in einer Vorgabe einer zulässigen Stromüber- schreitung AM und in einer zulässigen Stromunterschreitung ΔΙ2 (Figur 3).
Der Fall der Verkürzung ist in Figur 4 dargestellt, wobei in dem dargestellten Fallbeispiel die Zeitdauer des Dosierimpulses At1 und damit auch der zugeordnete Zeitabschnitt benachbarter Dosierimpulse At2 beispielhaft halbiert wurden (At1/2; At2/2). Auch bei diesem Dosiermodus wird wiederum am Ende des Zeitabschnittes benachbarter Dosierimpulse At2/2 eine Überprüfung vorgenommen, ob im Rahmen der vorgegebenen Toleranz eine zeitabhängige nach oben oder nach unten abweichende Stromaufnahme l*(t), l**(t) vorliegt, die eine notwendige Korrektur im vorstehend dargestellten Sinne erforderlich macht.
Die Verkürzung oder die Verlängerung der Zeitdauer des Dosierimpulses At1 erfolgt dann, wenn ein durch die zulässige Stromüberschreitung ΔΙ1 oder die zulässige Stromunterschreitung ΔΙ2 jeweils bestimmter Stromkorridor durch die zeitabhängige nach oben oder nach unten abweichende Stromaufnahme l*(t), l**(t) ver- lassen wird. Die zulässige Stromüberschreitung und die zulässige Stromunterschreitung AM , ΔΙ2 sind vorzugsweise jeweils durch einen prozentualen Anteil von der zugeordneten Referenzstromaufnahme l0 bestimmt. Weiterhin ist vorzugsweise das Maß der Verkürzung oder der Verlängerung der Zeitdauer des Dosierimpulses At1 in Abhängigkeit von dem Maß der Abweichung der zeitabhängigen Stromaufnahme l(t) von der zugeordneten Referenzstromaufnahme l0 bestimmt. Die letztlich durch die jeweilige Rezeptur des Mischprodukts M bestimmte zulässige Stromüberschreitung AM und zulässige Stromunterschreitung ΔΙ2 können Bestandteil der Vorgabedaten D für den Mischprozess sein. Im Verlauf der Steuerung der Einbringung des pulverförmigen Stoffes P in die wenigstens eine Flüssigkeit F gewonnene zielführende rezepturabhängige Steuerungsparameter S, nämlich die Zeitdauer des Dosierimpulses ΔΜ und der Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2, werden gespeichert und für nachfolgende Steuerungen gleicher Rezepturen herangezogen.
Die Steuereinrichtung 30 der Mischvorrichtung 100 ist erfindungsgemäß so eingerichtet, dass diese die rezepturabhängigen Vorgabedaten D sowie die rezepturabhängigen Steuerungsparameter S in Gestalt der Zeitdauer des Dosierimpulses At1 und des Zeitabstandes benachbarter Dosierimpulse At2 bereitstellen kann. Die Steuereinrichtung 30 weist weiterhin wenigstens den als Messeinrichtung ausgebildeten Signalaufnehmer 16 auf (Figur 1), der die zeitabhängige Stromaufnahme l(t) der Rühreinrichtung 24 und/oder der Scher- und Homogenisier-Einrichtung 26 erfasst (Figuren 3, 4). Die Steuereinrichtung 30 steuert erfindungsgemäß die Schließ- oder die Offenstellung des Ventilschließgliedes 8 (Figur 2) in Abhängig- keit von der zeitabhängigen Stromaufnahme l(t) und in Relation zu den Vorgabedaten D und den Steuerungsparametern S an.
Zweites Verfahren (Figuren 5 und 6 in Verbindung mit den Figuren 1a und 2) Um Wiederholungen zu vermeiden, wird bei der nachfolgenden Figurenbeschrei- bung zum zweiten Verfahren in seinen beiden Ausgestaltungen nur auf solche Lösungsmerkmale abgestellt, in denen sich das zweite vom ersten Verfahren unterscheidet. Ansonsten wird auf die Figurenbeschreibung zum ersten Verfahren verwiesen. Die Einbringung und Behandlung des pulverförmigen Stoffes P erfolgt unter den reaktionskinetischen Bedingungen eines Verweilzeitverhaltens eines kontinuierlich arbeitenden homogenen Reaktionskessels. Es wird in einer ersten Phase Flüssigkeit F in dem Mischbehälter 100 vorgelegt (Zufuhr über den Zulaufanschluss 100.5) und der pulverförmige Stoff P wird dieser insgesamt vorgelegten Flüssigkeit F über das Einlaufventil 20 diskontinuierlich mit dem Mengenstrom pulverförmiger Stoff mP zugeführt, wobei am Ende der ersten Phase eine Trockenstoff- Konzentration c erreicht ist, die unterhalb eines für das Ende des gesamten Mischprozesses vorgegebenen Endwertes cE liegt. Die Flüssigkeit F und der pulverförmige Stoff P werden mittels der Rühr-Einrichtung 24 fortwährend gerührt und/oder mittels der Scher- und Homogenisier-Einrichtung 26 zu dem Mischprodukt M gemischt und das Mischprodukt M wird homogenisiert.
In einer zweiten Phase wird das in der ersten Phase gewonnene Mischprodukt M über den Mischbehälter 100 rezirkuliert und es werden weiterhin der rezirkulierten
Menge Mischprodukt M entsprechende Mengen an pulverförmigem Stoff P diskontinuierlich zugeführt. Die in die Rezirkulation abgeführte Menge Mischprodukt M kann in einen ersten Anteil a und in einen zweiten Anteil b aufgeteilt werden ((a+b)M). Die Mengenbilanz gestaltet sich demnach in der zweiten Phase bei kon- stantem Füllstandsniveau N zwingend nach der Kontinuitätsbedingung. Das Mischprodukt M wird so lange rezirkuliert, bis ein zeitabhängiger Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration c(t) des pulverförmigen Stoffes P im Mischprodukt M auf den vorgegebenen Endwert CE aufgewachsen ist. Bei dem in Rede stehenden Mischverfahren sind eine Rezeptur des Mischproduktes M wenigstens hinsichtlich des dem vorgegebenen Endwert CE zugeordneten zeitabhängigen Verlaufs einer Trockenstoff-Konzentration c(t) und die Reaktionsbedingungen jeweils in Form der Vorgabedaten D vorgegeben. Der erfinderische Lösungsgedanke entspricht in wesentlichen Merkmalen jenem gemäß dem ersten Verfahren. Durch den mehrstufigen Ablauf in der zweiten Phase des zweiten Verfahrens ergibt sich der zeitabhängige Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration c(t), der planmäßig in dem vorgegebenen Endwert CE endet, wobei zwischen dem Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration c(t) ohne Sätti- gungscharakter (näherungsweise linearer zeitabhängiger Verlauf; siehe Figur 5) oder mit Sättigungscharakter (degressiver zeitabhängiger Verlauf; siehe Figur 6) zu unterscheiden ist. Der in dem vorgegebenen Endwert cE endende zeitabhängige Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration c(t) ist durch die Abfolge bestimmter Dosierimpulse i, d.h eindeutig festgelegt durch die Zeitdauer des Dosierimpulses At1 und den Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2, definiert.
Sobald sich der pulverförmige Stoff P in der aufnehmenden Flüssigkeit F (erste Phase) und in dem aufnehmenden Mischprodukt M (zweite Phase) gleichverteilt, d.h. möglichst homogen verteilt und ggf. dabei aufgelöst hat, klingt die zeitabhän- gige Stromaufnahme l(t) ab, und zwar auf einen zeitabhängigen Verlauf einer Referenzstromaufnahme l0(t), der charakteristisch ist für die am homogenisierten Mischprodukt M unter den Bedingungen des zugeordneten zeitabhängigen Verlaufs einer Trockenstoff-Konzentration c(t) zu erbringende Rühr- und/oder Scher- und Homogenisier-Leistung (siehe Figur 5: annähernd linearer zeitabhängiger
Verlauf einer Referenzstromaufnahme l0(t); Figur 6: degressiver zeitabhängiger Verlauf einer Referenzstromaufnahme l0(t)). Der zeitabhängige Verlauf einer Referenzstromaufnahme l0(t) beginnt zum Zeitpunkt t = 0, zu dem nur die reine Flüssigkeit F vorliegt, mit einem Anfangswert l0(t = 0) = lo (siehe Figuren 5, 6). Der diesbezügliche Verlauf einer Referenzstromaufnahme l0(t) ist in den Vorgabedaten D hinterlegt, und er ist abhängig von der Rezeptur des Mischproduktes M und den Reaktionsbedingungen für den Mischprozess.
Am Ende des Zeitabstandes benachbarter Dosierimpulse At2 und bei Abweichung der zeitabhängigen Stromaufnahme l(t) von dem jeweils zugeordneten Wert im zeitabhängigen Verlauf einer Referenzstromaufnahme l0(t) um mehr als eine vorgegebene Toleranz, wobei eine Abweichung entweder nach oben oder nach unten vorliegen kann (siehe Figuren 5, 6), wird die Zeitdauer des Dosierimpulses At1 für den nachfolgenden Dosierimpuls im ersten Fall verkürzt und im zweiten Fall ver- länger!
Für einen zeitabhängigen Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration c(t) ohne Sättigungscharakter, beginnend bei c(t = 0) = 0 für die reine Flüssigkeit F (Figur 5), wie er durch die oben angegebenen Gleichungen (2, 2a) beschrieben werden kann (c(t) = k1 V t), sieht eine Ausgestaltung des zweiten Verfahrens vor, dass dieser Verlauf durch ein festes Zeitdauer-Zeitabstand-Verhältnis V zwischen der Zeitdauer des Dosierimpulses At1 und dem zugeordneten Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2 definiert ist (V = At1/At2 = konstant). Bei Abweichungen von dem zeitabhängigen Verlauf einer Referenzstromaufnahme l0(t) wird erfindungs- gemäß bei konstantem Zeitdauer-Zeitabstand-Verhältnis V die Zeitdauer des Dosierimpulses At1 verkürzt (wie dies in Figur 4 im Unterschied zu Figur 3 beispielhaft qualitativ aufgezeigt ist) oder verlängert. Diese steuerungstechnische Maßnahme mit einem festen Zeitdauer-Zeitabstand-Verhältnis V führt zwangsläufig im gleichen Verhältnis zu einer entsprechenden Verkürzung oder Verlängerung des Zeitabstandes benachbarter Dosierimpulse At2, bezogen auf den nachfolgenden Dosierimpuls i.
Für einen zeitabhängigen Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration c(t) mit Sättigungscharakter (Figur 6), wie er durch die oben angegebene Gleichung (3) beschrieben werden kann (c(t) « k2 Σί=°Δί1 ), sieht eine weitere Ausgestaltung des MW
zweiten Verfahrens vor, dass dieser Verlauf durch ein variables Zeitdauer- Zeitabstand-Verhältnis V zwischen der Zeitdauer des Dosierimpulses At1 und dem zugeordneten Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse At2 definiert ist (V = At1/At2 konstant), wobei
• bei Abweichung der zeitabhängigen Stromaufnahme l(t) von dem jeweils zugeordneten Wert im zeitabhängigen Verlauf einer Referenzstromaufnahme l0(t) um mehr als die vorgegebene Toleranz nach oben das Zeitdauer-Zeitabstand- Verhältnis V verkleinert und
• bei Abweichung der zeitabhängigen Stromaufnahme l(t) von dem jeweils zugeordneten Wert im zeitabhängigen Verlauf einer Referenzstromaufnahme l0(t) um mehr als die vorgegebene Toleranz nach unten das Zeitdauer-Zeitabstand- Verhältnis V vergrößert wird.
Der jeweilige Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration c(t) ist über die Zeitdauer t, beginnend bei c(t = 0) = 0 für die reine Flüssigkeit F (Figur 6), degressiv ansteigend, weil der fortlaufend impulsweise dosierte Mengenstrom des pulverförmigen Stoffes mP > über die gesamte Zeitdauer t des Mischprozesses gesehen, zwar vorzugsweise konstant ist (mP = konst), die Zeitdauer des Dosierimpulses At1 jedoch stetig abnimmt und somit eine stetig abnehmende Menge pulverförmiger Stoff mP eindosiert wird. Der Mengenstrom pulverförmiger Stoff mP wird in der Zeitdauer t des gesamten Misch prozesses bei annähernd unveränderlichem Füllstandsniveau N im Mischbehälter 100 in ein vorliegendes nahezu unveränderliches Volumen des Mischprodukts VM eingebracht (VM » konstant), wobei eine Dichte P des Mischprodukts M zunimmt, und zwar entsprechend dem zeitabhängigen Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration c(t), der auf den vorgegebenen Endwert CE aufwächst.
Figur 6 verdeutlicht in Abhängigkeit von dem zeitabhängigen Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration c(t), wie die jeweils dosierte Menge pulverförmiger Stoff mp = riipAtl stetig abnimmt, wobei die jeweils zugeordnete zeitabhängige Strom-
aufnähme l(t) sich jeweils am Ende des Zeitabstandes benachbarter Dosierimpulse At2 an den zugeordneten zeitabhängigen Verlauf einer Referenzstromaufnahme l0(t) angenähert hat bzw. mit diesem weitestgehend deckungsgleich ist. Ein diesbezüglicher Verlauf beschreibt einen gelungenen Mischprozess, der einerseits das Mischprodukt M schont und andererseits energieeffizient ausgestaltet ist. Er erfordert keine steuerungstechnischen Maßnahmen im vorstehend erläuterten Sinne. Erst wenn Abweichungen von der zulässigen Stromüberschreitung oder Stromunterschreitung ΔΜ , ΔΙ2 auftreten, greifen sinngemäß die Steuerungsmechanismen, wie sie zum ersten Verfahren im Zusammenhang mit den Figuren 3 und 4 beschrieben wurden.
Diese steuerungstechnischen Maßnahmen mit einem variablen Zeitdauer-Zeitab- stand-Verhältnis V erfordern von der Steuereinrichtung 30 die Fähigkeit, die Zeitdauer des Dosierimpulses At1 bei unveränderlichem Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse Δί2 zu verkürzen oder zu verlängern oder bei unveränderter Zeitdauer des Dosierimpulses At1 den Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse Δί2 adäquat zu verlängern oder zu verkürzen.
Die erfindungsgemäßen steuerungstechnischen Maßnahmen bestehen im Kern somit bei beiden Ausgestaltungen des zweiten Verfahrens darin, dass die Zeitdauer des Dosierimpulses At1 und der Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse Δί.2 so gewählt werden, dass sich am jeweiligen Ende des Zeitabstandes benachbarter Dosierimpulse Δ.2 die zeitabhängig ermittelte Stromaufnahme l(t) zum Rühren und/oder Mischen und Homogenisieren des temporär vorliegenden Mischpro- duktes M* an den zeitabhängigen Verlauf einer Referenzstromaufnahme l0(t), der zur diesbezüglichen Behandlung des homogenisierten Mischprodukts M erforderlich ist, im Rahmen einer praxisrelevanten zulässigen Toleranz annähert.
BEZUGSZEICHENLISTE DER VERWENDETEN ABKÜRZUNGEN
1000 Mischvorrichtung
100 Mischbehälter
100.1 Behältermantel
100.2 oberer Behälterboden
00.3 unterer Behälterboden (konisch; kegelförmig)
100.4 Auslaufstutzen
100.5 Zulaufanschluss
100.6 Rezirkulationsanschluss
20 Einlaufventil
30 Steuereinrichtung
40 erster Antriebsmotor
50 zweiter Antriebsmotor
2 Ventilgehäuse
2a Ventilsitz
2b Sitzöffnung
2c Rohranschluss
4 Laternengehäuse
6 Antriebsgehäuse 8 Ventilschließglied
8a Ventilteller
8b Ventilstange
10 Sitzdichtung
12 Rückstellfeder
14 Steuerkopfgehäuse
16 Signalaufnehmer
18 Zuführleitung
22 Signalleitung
24 Rühreinrichtung
26 Scher- und Homogenisier-Einrichtung
28 Zirkulationsleitung
D Vorgabedaten
F Flüssigkeit l0 Anfangswert einer Referenzstromaufnahme
(für das homogenisierte Mischprodukt M; l0(t =0) = l0) l0(t) zeitabhängiger Verlauf einer Referenzstromaufnahme l(t) zeitabhängige Stromaufnahme
(für das temporär vorliegende Mischprodukt M*) l*(t) zeitabhängige nach oben abweichende Stromaufnahme l**(t) zeitabhängige nach unten abweichende Stromaufnahme
ΔΙ1 zulässige Stromüberschreitung
ΔΙ2 zulässige Stromunterschreitung M Mischprodukt
M* temporär vorliegendes Mischprodukt
N Füllstandsniveau
P pulverförmiger Stoff
S Steuerungsparameter
T Misch- oder Lösungstemperatur
V Zeitdauer-Zeitabstand-Verhältnis (V = At1/At2) VM Volumen des Mischprodukts
Dichte des Mischprodukts a erster Anteil (unmittelbare Rezirkulation)
b zweiter Anteil (mittelbare Rezirkulation) c Trockenstoff-Konzentration (pulverförmiger Stoff P in der Flüssigkeit F) c(t) zeitabhängiger Verlauf einer Trockenstoff-Konzentration
CE vorgegebener Endwert (des zeitabhängigen Verlaufs) h Höhe der Flüssigkeitssäule
i Dosierimpuls k Konstante (k = ^) k1 erste Proportionalitätskonstante (k1 =— itip ) k2 zweite Proportionalitätskonstante (k2 «— )
"M
mF Menge Flüssigkeit
rhF Mengenstrom Flüssigkeit
mF(t) zeitabhängiger Mengenstrom Flüssigkeit
mM Mengenstrom Mischprodukt
mP Menge pulverförmiger Stoff
riip Mengenstrom pulverförmiger Stoff
rhp(t) zeitabhängiger Mengenstrom pulverförmiger Stoff n1 erste Drehzahl
n2 zweite Drehzahl
P Druck oberhalb der Flüssigkeitssäule t Zeit (allgemein) oder Zeitdauer des Mischprozesses
At1 Zeitdauer des Dosierimpulses
At2 Zeitabstand benachbarter Dosierimpulse