DE10231685B4 - Schusswaffensicherung - Google Patents
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Abstract
Sicherung
für eine
Schusswaffe gegen unberechtigten Gebrauch mit:
einem Verriegelungsabschnitt (20), der in einen Lauf und/oder Patronenlager der Schusswaffe einführbar und darin wahlweise verriegelbar und/oder entriegelbar bzw. in dem Lauf und/oder Patronenlager verspannbar und/oder daraus entnehmbar ist, und
einem einen integralen Bestandteil der Sicherung bildenden Stellglied (21), über das der Verriegelungsabschnitt (20) von außen von einem Benutzer betätigbar ist, wobei das Stellglied (21) derart ausgebildet ist, dass es bei einem Manipulationsversuch dauerhaft inaktiv wird.
einem Verriegelungsabschnitt (20), der in einen Lauf und/oder Patronenlager der Schusswaffe einführbar und darin wahlweise verriegelbar und/oder entriegelbar bzw. in dem Lauf und/oder Patronenlager verspannbar und/oder daraus entnehmbar ist, und
einem einen integralen Bestandteil der Sicherung bildenden Stellglied (21), über das der Verriegelungsabschnitt (20) von außen von einem Benutzer betätigbar ist, wobei das Stellglied (21) derart ausgebildet ist, dass es bei einem Manipulationsversuch dauerhaft inaktiv wird.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sicherung für Schusswaffen, insbesondere zur Einführung in den Lauf und/oder das Patronenlager einer Schusswaffe.
- Es sind Vorrichtungen zur Sicherung einer Schusswaffe gegen unbefugten Gebrauch in der
DE 299 20 895 U1 , derDE 199 57 160 C1 und derDE 299 20 918 U1 beschrieben. Diese Druckschriften betreffen einen nur durch Funkenerosion lösbaren Einsatz für einen Lauf einer Schusswaffe. - Gemäß der
DE 299 20 895 U1 wird dabei ein Verschlussteil in das Mündungsende eines Laufs eingesetzt, das ein in die Mündung eingreifenden Kopf besitzt und das aus einem Material besteht, dass nur durch Funkenerosion bearbeitbar ist. Mit diesem Kopf wird eine in das Patronenlager verlaufende Stange starr verbunden, und weiterhin das patronenlagerseitige Ende der Stange mit einem im Patronenlager angeordneten Einsatzkörper starr verbunden. Der Einsatzkörper hat dabei einem Durchmesser, der größer ist als derjenige der Laufbohrung, und dessen Material kann mit einem Bohrer nicht angebohrt werden. Die Stange erstreckt sich dabei durch den gesamten Lauf und wird am patronenlagerseitigen Ende durch den Einsatzkörper und am laufauslassseitigen Ende durch das Verschlussteil vor dem Entnehmen gesichert. - Die
DE 199 57 160 C1 bzw. dasDE 299 20 918 U1 beschreiben hingegen einen Einsatz mit einer Spreizhülse. Eine erste Spreizvorrichtung ist in ein Ende der Spreizhülse lösbar eingesetzt, die hierdurch klemmend gegen die Lauf-Innenwand drückt. In das andere Ende der Spreizhülse ist eine zweite Spreizvorrichtung eingesetzt. Wird ein Axialdruck auf die zweite Spreizvorrichtung ausgeübt, verhakt sich die Spreizhülse mit der Lauf-Innenwand. Das eine Ende der Spreizhülse ist mit einer Schutzscheibe abgedeckt, die nur durch Funkenerosion zerstört werden kann, wenn die Spreizhülse aus dem Lauf entfernt werden soll. - Schusswaffensicherungen nach diesem genannten Stand der Technik können dennoch auch von Nicht-Berechtigten aus den Läufen von Waffen entfernt werden, indem diese den Lauf im vorderen Bereich absägen (
DE 299 20 895 U1 ) bzw. wenn diese über Funkenerosions-Maschinen vertilgen. Damit stellen sie keine wirksame und dauerhafte Sicherung gegen unberechtigte Benutzung der zuvor gesicherten Schusswaffen dar. Außerdem können diese Schusswaffensicherungen, wie sie im genannten Stand der Technik beschrieben sind, bei gewünschter Wiederverwendung der Waffe nur sehr umständlich durch autorisierte Stellen entfernt werden. Eine Verwendung zum Absichern von in Gebrauch befindlichen Waffen (z.B. Sportwaffen) ist hier undenkbar. - Die
US 5 860 241 beschreibt eine Schusswaffensicherung mit einer Verschlussstange, die in das Mündungsende eines Lauf eingesetzt werden kann und eine Kontrollvorrichtung zur Bedienung dieser Verschlussstange. Die Kontrolleinheit, die außerhalb der Laufmündung angeordnet ist, besitzt ein Solenoid, das in Abhängigkeit eines elektronischen Kontrollsignals die Bewegung eines Aktivierungsstiftes ermöglich oder verhindert, mit welchem die Verschlussstange ver- oder entriegelt wird. - Die WO 98/01716 beschreibt eine Vorrichtung, um eine Waffe mit einem Waffenlauf bei unberechtigter Manipulation unbrauchbar zu machen. Die Vorrichtung umfasst einen Stab, der in den Waffenlauf der Waffe eingeführt wird, wobei ein Hohlraum bzw. eine Bohrung in dem Stab eine explosive Ladung aufweist. Bei unberechtigter Manipulation wird diese explosive Ladung aktiviert und die Waffe dauerhaft unbrauchbar gemacht.
- Gegenüber diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte und gegen Manipulation sicherere Schusswaffensicherung und ein Verfahren zur Sicherung von Schusswaffen bereitzustellen.
- Dieser Aufgabe wird mit den Merkmalen gemäß den Patentansprüchen gelöst.
- Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine Sicherung, insbesondere für Schusswaffen, gegen unberechtigten Gebrauch bereitzustellen, die einen Verspannungs- bzw. Verriegelungsabschnitt aufweist, der in ein Rohr, eine längliche Aussparung, einen Lauf und/oder Patronenlager einer Schußwaffe und dergleichen, einführbar und darin wahlweise verriegelbar und/oder entriegelbar bzw. darin fest verspannbar und/oder daraus entnehmbar ist. Ferner ist eine Kontrolleinheit, wie eine elektronische Authentifizierungseinrichtung, vorgesehen, die eine Berechtigungsüberprüfung eines Benutzers durchführen kann und bei vorhandener Berechtigung mindestens den Verspannabschnitt in dem Rohr, der länglichen Aussparung, dem Waffenlauf oder dergleichen, verspannbar bzw. daraus entnehmbar macht.
- Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung ist die Bereitstellung einer Sicherung, insbesondere für Schusswaffen, gegen unberechtigten Gebrauch, wobei die Sicherung einen Verspannungs- bzw. Verriegelungsabschnitt aufweist, der in ein Rohr, eine längliche Aussparung, einen Lauf und/oder Patronenlager einer Schusswaffe und dergleichen, einführbar und über ein Stellglied von außen von einem Benutzer darin wahlweise verriegelbar und/oder entriegelbar bzw. darin fest verspannbar und/oder daraus entnehmbar ist. Die Sicherung ist dabei derart ausgebildet, dass bei einem Manipulationsversuch das Stellglied im Bereich des Verriegelungsabschnittes inaktiv wird.
- Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung hat gegenüber dem Stand der Technik die bemerkenswerten Vorteile, dass eine Schusswaffe sicher und dennoch schnell gegen unberechtigten Gebrauch gesichert werden kann, durch den erfindungsgemäßen Gegenstand eine extrem hohe Widerstandskraft gegen gewaltsame Manipulationen und gegen "intelligente" Manipulationen aufgeboten werden kann und eine erfindungsgemäße Schusswaffensicherung dennoch wirtschaftlich herstellbar ist.
- Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den beiliegenden Figuren beispielhaft dargestellt. Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Sicherung, insbesondere für Schusswaffen und -
2 eine schematische Darstellung einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Sicherung, insbesondere für Schusswaffen. -
1 zeigt insbesondere eine erfindungsgemäße Sicherung für eine Schusswaffe gegen unberechtigten Gebrauch mit einem Verriegelungsabschnitt20 , der in einen Lauf der nicht dargestellten Schusswaffe einführbar und darin wahlweise verriegelbar und/oder entriegelbar bzw. in dem Lauf verspannbar und/oder daraus entnehmbar ist. Der Ausdruck „Verriegelungsabschnitt" bezeichnet einen Abschnitt, der formschlüssige, reibschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindungen mit dem Inneren eines Laufs einer Schusswaffe ermöglicht. - Vorzugsweise ist die Sicherung so bemessen, dass der Verriegelungsabschnitt
20 in einen hinteren Teil des Laufs einer Schusswaffe platziert werden kann, so dass die Sicherung nicht durch ein bloßes Absägen des Laufs entfernt werden kann und zudem das Einlegen einer Patrone bzw. das Öffnen und Drehen der Trommel bei einem Revolver verhindert wird. Außerdem ist ein Stellglied21 gezeigt, über das der Verriegelungsabschnitt20 von außen von einem Benutzer betätigbar ist, wobei das Stellglied21 derart ausgebildet ist, dass es bei einem Manipulationsversuch inaktiv wird. - Außerdem zeigt
1 eine Sicherung, wobei das Stellglied21 derart ausgebildet ist, dass es bei einem Manipulationsversuch vorzugsweise in einem geschützten bzw. gepanzerten Bereich des Verriegelungsabschnittes20 inaktiv wird. Vorzugsweise wird das Stellglied21 an einer geeigneten Stelle außer Eingriff gebracht oder weiter bevorzugt durch eine Sollbruchstelle unterbrochen, so dass eine weitere Betätigung des Stellglieds21 nicht mehr möglich ist und zumindest der Verriegelungsabschnitt in dem Lauf dauerhaft verbleibt und damit die Schusswaffe unbrauchbar macht. - Eine weitere erfindungsgemäße und bevorzugte Ausführungsform einer Sicherung hat eine Kontrolleinheit
10 , die eine Berechtigungsüberprüfung eines Benutzers durchführen kann und bei vorhandener Berechtigung mindestens den Verriegelungsabschnitt20 in dem Lauf der Schusswaffe verriegelbar und/oder entriegelbar bzw. verspannbar bzw. daraus entnehmbar macht. - Vorzugsweise weist die Kontrolleinheit
10 eine nicht weiter dargestellte Elektronikeinrichtung auf, die eine Berechtigungsüberprüfung zur Authentifizierung eines Benutzers durchführen kann. Eine Authentifizierung kann beispielsweise auf elektronischem, (elektro-)magnetischem, induktivem, optischem, mechanischem und/oder akustischem Wege erfolgen. - Weiter bevorzugt hat die Elektronikeinrichtung eine Empfangseinrichtung, die eine drahtlos empfangene Berechtigungsanfrage empfangen kann und diese an die Berechtigungsüberprüfungseinrichtung weitergibt. In diesem Fall ist ferner ein separater und nicht dargestellter Transponder vorgesehen, der auf eine Betätigung eines Benutzers hin eine Berechtigungsanfrage sendet, die den Benutzer ggf. als berechtigten Benutzer identifiziert und die von der Empfangseinrichtung empfangbar ist.
- Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein Betätigungselement
11 vorhanden, welches für einen Benutzer insbesondere von außen zugänglich ist, wenn sich der Verriegelungsabschnitt20 in dem Lauf der Schusswaffe befindet. Die Sicherung weist ein Stellglied21 auf, welches über das Betätigungselement11 für einen Benutzer betätigbar ist, wenn die Kontrolleinheit10 die Berechtigung des Benutzers festgestellt hat, so dass der Verriegelungsabschnitt20 wahlweise verriegelt und/oder entriegelt bzw. in dem Lauf verspannt und/oder daraus entnommen werden kann. Dies hat den Vorteil, dass die aufgebrachte Kraft eines Benutzers verwendet werden kann, um das Stellglied21 zu betätigen. Auf einen entsprechenden, z.B. in der Kontrolleinheit10 angeordneten Antrieb könnte in einem solchen Fall verzichtet werden, obgleich auch diese, für den Benutzer komfortable Variante möglich ist. Vorzugsweise ist das Betätigungselement11 ein drehbarer Betätigungsknopf11 , über den eine Drehbewegung des Benutzers an das Stellglied21 weitergegeben wird, wenn die Kontrolleinheit10 die Berechtigung des Benutzers festgestellt hat. - Weiter bevorzugt verfügt der Verriegelungsabschnitt
20 über eine Klemmeinrichtung22 , die im Inneren des Laufs einer Schusswaffe verklemmbar ist, so dass die Sicherung nicht aus dem Lauf entfernbar ist. Besonders bevorzugt ist die Sicherung derart ausgebildet, dass die Klemmwirkung bei Einwirkung einer Kraft (Zug, Druck, Drehung) auf mindestens ein von außen zugängliches Ende der Sicherung derart verstärkt wird, dass die Klemmwirkung größer ist als diese Kraft. In der1 ist beispielsweise am rechten Ende ein konifizierter Stopfen40 dargestellt, der bei einer entsprechenden Krafteinwirkung von rechts die Klemmeinrichtung22 durch eine entsprechende Gegenfläche zusätzlich aufweitet und im Lauf zusätzlich verklemmt. Weiter kann dieser Stopfen40 mit einer Verlängerungseinrichtung versehen sein, die eine geeignete Länge aufweist, so dass ein vollständiges Einlegen einer Patrone und damit ihr Zünden bzw. das Betätigen der Schusswaffe verhindert wird. - Bevorzugt weist die Klemmeinrichtung
22 mindestens eine expandierbare Klemmbacke23 auf. Wie in1 und2 dargestellt, wird eine Klemmbacke23 bevorzugt von einer expandierbaren Hülse23 gebildet. Diese besteht in besonders bevorzugter Ausführungsform aus einem Material, welches das Lauf-Innere nicht oder nur unwesentliche dauerhaft beschädigt, wenn die Sicherung mehrfach verwendbar sein soll. Es können jedoch alternativ bzw. zusätzlich auch Riegel vorgesehen sein, die durch das Stellglied21 betätigbar sind und in entsprechend im oder am Lauf vorgesehene Aussparungen bzw. Ringnuten eingreifen. - Die Klemmeinrichtung
22 weist bevorzugt mindestens eine Spreizeinrichtung24 auf, die bei Betätigung des Stellgliedes21 die Klemmbacke23 expandiert. Dabei ist die Spreizeinrichtung24 im wesentlichen im Inneren der Klemmbacke23 angeordnet ist und hat ihrerseits mindestens eine Keilfläche, die gegen eine entsprechende Fläche der Klemmbacke23 bewegbar ist, so dass diese expandiert werden kann. Weiter bevorzugt hat die Spreizeinrichtung24 mindestens einen Spreizkonus24a ;24b , der durch die Betätigungen des Stellgliedes21 axial gegen die entsprechende Fläche der Klemmbacke23 bewegt werden kann. Besonders bevorzugt hat die Spreizeinrichtung24 zwei Spreizkonusse24a ,24b , die durch die Betätigung des Stellgliedes21 axial und relativ zueinander entgegengesetzt bewegt werden können und sich dabei gegen entsprechend gegenläufige Flächen der Klemmbacke23 bewegen, so dass diese expandiert. Diese in oder an der Klemmbacke23 vorgesehenen Flächen sind in den Figuren als Schrägen dargestellt, die im Falle der bevorzugten Spreizkonusse24a ,24b rotationssymmetrisch sind. Ähnlich wie der Stopfen40 ist der in der1 am linken Ende des Verriegelungsabschnitts20 gezeigte Spreizkonus24b konifiziert, so dass er bei einer von links aufgebrachten Kraft die Klemmbacke23 weiter in dem Lauf-Inneren verklemmt. Dies geschieht, wenn aufgrund eines Manipulationsversuchs versucht wird, den Verriegelungsabschnitt20 vom linken Ende her aus dem Lauf zu drücken. - Vorzugsweise ist das Stellglied
21 eine Stellstange bzw. ein Stelldraht21 , der sich von der Kontrolleinheit10 bis in die Spreizeinrichtung24 erstreckt. Ein derartiger Stelldraht21 ist weiter bevorzugt aus Federstahl. - Die Spreizeinrichtung
24 weist bevorzugt ferner mindestens ein Spreizgewinde25 auf, über das ein entsprechendes Innengewinde in mindestens einem ersten Spreizkonus24a und damit dieser erste Spreizkonus24a axial bewegbar ist. Dabei ist das Spreizgewinde25 über das Stellglied21 verdrehbar. - Weiter bevorzugt stützt sich das Spreizgewinde
25 am zweiten Spreizkonus24b verdrehbar dagegen ab, so dass bei der Bewegung des ersten Spreizkonus24a gegen die entsprechende Fläche der Klemmbacke23 eine axiale Gegenkraft auf den zweiten Spreizkonus24b ausgeübt wird und sich der zweite Spreizkonus24b gegen eine entsprechende Fläche der Klemmbacke23 bewegt und die Klemmbacke23 expandiert. Alternativ kann das Spreizgewinde25 auch zwei gegenläufige Gewinde aufweisen, auf denen sich die Spreizkonusse24a ,24b gegenläufig bewegen lassen. - Vorzugsweise erstreckt sich das Stellglied
21 durch das Spreizgewinde25 , und sein Ende21a kommuniziert bzw. steht mit dem Spreizgewinde25 in Verbindung, so dass ein Drehmoment von dem Stellglied21 an das Spreizgewinde25 übertragbar ist. Weiter bevorzugt steht das Ende21a des Stellgliedes21 formschlüssig mit dem Spreizgewinde25 in Eingriff. Dazu kann sich beispielsweise das Ende21a in eine entsprechende Bohrung des Spreizgewindes25 erstrecken. - Weiter bevorzugt ist das Stellglied
21 über eine Feder26 , in Richtung aus der Bohrung heraus vorgespannt. Bei einem Manipulationsversuch, welcher insbesondere zu einer Durchtrennung des Stellgliedes21 führt, löst die Federkraft den Eingriff zwischen Stellglied21 und Spreizgewinde25 . Anschließend ist keine Verbindung mehr möglich, so dass keine Übertragung eines Drehmoments mehr stattfindet. - Das Stellglied
21 ist bevorzugt insbesondere benachbart zur Kontrolleinheit10 und damit zum Laufende hin mit einer Schutzhülle30 umgeben, die es erlaubt, Manipulationsversuche zu detektieren. Besonders bevorzugt ist die Schutzhülle30 außerdem von einem Rohr31 umgeben. Dabei bestehen die Schutzhülle30 und das Rohr31 aus mindestens teilweise elektrisch leitendem Material, und zwischen ihnen ist eine durch Manipulationsversuche überbrückbare, elektrisch isolierende Schicht vorgesehen, so dass bei einem Manipulationsversuch zwischen der Schutzhülle30 und dem Rohr31 eine von der Kontrolleinheit10 detektierbare Veränderung der elektrischen Leitungsfähigkeit zwischen der Schutzhülle30 und dem Rohr31 entsteht. - Die Kontrolleinheit
10 weist Sensoren zum Erkennen von Manipulationsversuchen und mindestens ein Stellelement zum dauerhaften Entkoppeln des Stellgliedes21 und des Verriegelungsabschnittes20 auf. Einer dieser Sensoren ist bevorzugt ein Körperschallsensor (beispielsweise auf Basis eines Piezo-Elements), der auf Schläge sensitiv reagiert. Das Stellelement zum dauerhaften Entkoppeln des Stellgliedes21 und des Verriegelungsabschnittes20 ist vorzugsweise geeignet, bei einem Manipulationsversuch das Stellglied21 außer Eingriff mit dem Spreizgewinde25 zu bringen. Das kann zum Beispiel durch ein Lösen einer Fixierung innerhalb der Kontrolleinheit10 realisiert werden, wobei die Feder26 dann das Stellglied21 in eine inaktive Stellung, d.h. außer Eingriff mit dem Spreizgewinde25 , bringt. - Weiterhin ist eine Ausführungsform denkbar, die im Patronenlager angeordnet werden kann und von der Patronenseite her eingeführt wird. Hier kann der Verriegelungsabschnitt
20 zudem derart ausgebildet sein, dass er im Patronenlager und im Lauf angeordnet werden kann. -
2 zeigt eine Ausführungsform, bei der eine Zusatzvorrichtung41 von der Patronenlagerseite her eingebracht und mit dem von der Mündung her eingebrachten Teil der Sicherung verriegelt bzw. verspannt wird. Der Verriegelungsabschnitt20 kann zusätzlich im Lauf verriegelt/verspannt sein. Weiterhin ist es denkbar, dass die Zusatzvorrichtung41 über den Verriegelungsabschnitt20 oder über eine Einrichtung, die nur bei entnommenem Verriegelungsabschnitt20 betätigbar ist, mit dem Patronenlager verriegelt/verspannt wird. Eine andere Ausführungsform einer von der Patronenlagerseite her einzubringenden Zusatzvorrichtung kann funktional mit der Sicherung gekoppelt sein und kann bei einer weiteren Ausführungsform mit einzelnen Merkmalen des Verriegelungsabschnitts20 oder Kombinationen davon ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Zusatzvorrichtung auch über weitere aktive bzw. passive Klemm- oder Verriegelungseinrichtungen verfügen. - Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls Verfahren zur Sicherung einer Schusswaffe gegen unberechtigten Gebrauch, insbesondere mit einer zuvor beschriebenen Sicherung, mit den Verfahrensschritten: Einführen des Verriegelungsabschnitts
20 in einen Lauf der Schusswaffe, wahlweises Verriegeln und/oder Entriegeln bzw. Verspannen in dem Lauf und/oder Entnehmen daraus, und Inaktivieren des Stellgliedes21 bei einem Manipulationsversuch, wobei der Verriegelungsabschnitt20 über das Stellglied21 von außen von einem Benutzer betätigbar ist.
Claims (30)
- Sicherung für eine Schusswaffe gegen unberechtigten Gebrauch mit: einem Verriegelungsabschnitt (
20 ), der in einen Lauf und/oder Patronenlager der Schusswaffe einführbar und darin wahlweise verriegelbar und/oder entriegelbar bzw. in dem Lauf und/oder Patronenlager verspannbar und/oder daraus entnehmbar ist, und einem einen integralen Bestandteil der Sicherung bildenden Stellglied (21 ), über das der Verriegelungsabschnitt (20 ) von außen von einem Benutzer betätigbar ist, wobei das Stellglied (21 ) derart ausgebildet ist, dass es bei einem Manipulationsversuch dauerhaft inaktiv wird. - Sicherung nach Anspruch 1, wobei das Stellglied (
21 ) derart ausgebildet ist, dass es bei einem Manipulationsversuch in einem geschützten bzw. gepanzerten Bereich des Verriegelungsabschnittes (20 ) inaktiv wird - Sicherung nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Kontrolleinheit (
10 ), die eine Berechtigungsüberprüfung eines Benutzers durchführen kann und bei vorhandener Berechtigung mindestens den Verriegelungsabschnitt (20 ) in dem Lauf und/oder Patronenlager der Schusswaffe verriegelbar und/oder entriegelbar bzw. verspannbar bzw. daraus entnehmbar macht. - Sicherung nach Anspruch 3, wobei die Kontrolleinheit (
10 ) eine Elektronikeinrichtung aufweist, die im wesentlichen eine Berechtigungsüberprüfung zur Authentifizierung eines Benutzers durchführt. - Sicherung nach Anspruch 4, wobei die Elektronikeinrichtung eine Empfangseinrichtung aufweist, die eine drahtlos empfangene Berechtigungsanfrage empfangen kann und diese gegebenenfalls an die Berechtigungsüberprüfungseinrichtung weitergeben kann.
- Sicherung nach Anspruch 5, wobei diese ferner einen separaten Transponder aufweist, der auf eine Betätigung eines Benutzers hin eine Berechtigungsanfrage sendet, die den Benutzer als berechtigten Benutzer identifiziert und die von der Empfangseinrichtung empfangbar ist.
- Sicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Sicherung ein Betätigungselement (
11 ), welches für einen Benutzer insbesondere zugänglich ist, wenn sich der Verriegelungsabschnitt (20 ) in dem Lauf und/oder Patronenlager der Schusswaffe befindet, und wobei das Stellglied (21 ) über das Betätigungselement (11 ) für einen Benutzer betätigbar ist, wenn die Kontrolleinheit (10 ) die Berechtigung des Benutzers festgestellt hat, so dass der Verriegelungsabschnitt (20 ) wahlweise verriegelt und/oder entriegelt bzw. in dem Lauf und/oder Patronenlager verspannt und/oder daraus entnommen werden kann. - Sicherung nach Anspruch 7, wobei das Betätigungselement (
11 ) ein drehbarer Betätigungsknopf (11 ) ist, über den eine Drehbewegung des Benutzers an das Stellglied (21 ) weitergegeben wird, wenn die Kontrolleinheit (10 ) die Berechtigung des Benutzers festgestellt hat. - Sicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Verriegelungsabschnitt (
20 ) eine Klemmeinrichtung (22 ) aufweist, die im Inneren des Laufs und/oder Patronenlagers einer Schusswaffe verklemmbar ist, so dass die Sicherung nicht aus dem Lauf und/oder Patronenlager entfernbar ist. - Sicherung nach Anspruch 9, wobei die Klemmeinrichtung (
22 ) im Inneren des Laufs und/oder Patronenlagers einer Schusswaffe verklemmbar ist, und deren Klemmwirkung bei Einwirkung einer Kraft (Zug, Druck, Drehung) auf mindestens ein von außen zugängliches Ende derart verstärkt wird, dass die Klemmwirkung größer ist als diese Kraft. - Sicherung nach Anspruch 9 oder 10, wobei die Klemmeinrichtung (
22 ) mindestens eine expandierbare Klemmbacke (23 ) aufweist. - Sicherung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei die Klemmeinrichtung (
22 ) mindestens eine Spreizeinrichtung (24 ) aufweist, die bei Betätigung des Stellgliedes (21 ) die Klemmbacke (23 ) expandiert. - Sicherung nach Anspruch 12, wobei die Spreizeinrichtung (
24 ) im wesentlichen im Inneren der Klemmbacke (23 ) angeordnet ist und mindestens eine Keilfläche aufweist, die gegen eine entsprechende Fläche der Klemmbacke (23 ) bewegbar ist, so dass diese expandiert werden kann. - Sicherung nach Anspruch 12 oder 13, wobei die Spreizeinrichtung (
24 ) mindestens einen Spreizkonus (24a ;24b ) aufweist, der durch die Betätigungen des Stellgliedes (21 ) axial gegen die entsprechende Fläche der Klemmbacke (23 ) bewegt werden kann. - Sicherung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei die Spreizeinrichtung (
24 ) zwei Spreizkonusse (24a ,24b ) aufweist, die durch die Betätigung des Stellgliedes (21 ) axial und relativ zueinander entgegengesetzt bewegt werden können und sich dabei gegen entsprechende Flächen der Klemmbacke (23 ) bewegen, so dass diese expandiert. - Sicherung nach einem der Ansprüche 3 bis 15, wobei das Stellglied (
21 ) eine Stellstange bzw. ein Stelldraht (21 ) ist, der sich von der Kontrolleinheit (10 ) bis in die Spreizeinrichtung (24 ) erstreckt. - Sicherung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, wobei die Spreizeinrichtung (
24 ) mindestens ein Spreizgewinde (25 ) aufweist, über das ein entsprechendes Innengewinde in mindestens einem ersten Spreizkonus (24a ) dieser erste Spreizkonus (24a ) axial bewegbar ist, und wobei das Spreizgewinde (25 ) über das Stellglied (21 ) verdrehbar ist. - Sicherung nach Anspruch 17, wobei sich das Spreizgewinde (
25 ) gegen einen zweiten Spreizkonus (24b ) verdrehbar abstützt, so dass bei der Bewegung des ersten Spreizkonus (24a ) gegen die entsprechende Fläche der Klemmbacke (23 ) eine axiale Gegenkraft auf den zweiten Spreizkonus (24b ) ausgeübt wird, so dass sich der zweite Spreizkonus (24b ) gegen eine entsprechende Fläche der Klemmbacke (23 ) bewegt und die Klemmbacke (23 ) expandiert. - Sicherung nach Anspruch 17 oder 18, wobei sich das Stellglied (
21 ) durch das Spreizgewinde (25 ) erstreckt, und das Ende (21a ) des Stellgliedes (21 ) mit dem Spreizgewinde (25 ) in Verbindung steht, so dass ein Drehmoment von dem Stellglied (21 ) an das Spreizgewinde (25 ) übertragbar ist. - Sicherung nach Anspruch 19, wobei das Ende (
21a ) des Stellgliedes (21 ) bei Manipulationsversuchen dauerhaft außer Eingriff mit dem Spreizgewinde (25 ) bringbar ist, so dass keine Übertragung eines Drehmoments mehr möglich ist. - Sicherung nach Anspruch 20, wobei das Ende (
21a ) des Stellgliedes (21 ) formschlüssig mit dem Spreizgewinde (25 ) in Eingriff steht und vorzugweise über eine Feder (26 ), in Richtung aus der Verbindung heraus vorgespannt ist und bei einem Manipulationsversuch, welcher insbesondere zu einer Durchtrennung des Stellgliedes (21 ) führt, durch die Federkraft dieser Eingriff gelöst wird und anschließend keine Verbindung mehr möglich ist. - Sicherung nach einem der Ansprüche 3 bis 21, wobei das Stellglied (
21 ) insbesondere benachbart zur Kontrolleinheit (10 ) mit einer Schutzhülle (30 ) umgeben ist, die es erlaubt, Manipulationsversuche zu detektieren. - Sicherung nach einem der Ansprüche 3 bis 22, wobei die Kontrolleinheit (
10 ) mit einer Schutzhülle umgeben ist, die es erlaubt, Manipulationsversuche zu detektieren. - Sicherung nach Anspruch 22 oder 23, wobei die Schutzhülle (
30 ) außerdem von einem Rohr (31 ) umgeben ist, und die Schutzhülle (30 ) und das Rohr (31 ) aus elektrisch leitendem Material bestehen und zwischen ihnen eine durch Manipulationsversuche überbrückbare, elektrisch isolierende Schicht vorgesehen ist, so dass bei einem Manipulationsversuch zwischen der Schutzhülle (30 ) und dem Rohr (31 ) eine von der Kontrolleinheit (10 ) detektierbare Veränderung der elektrischen Leitungsfähigkeit zwischen der Schutzhülle (30 ) und dem Rohr (31 ) entsteht. - Sicherung nach einem der Ansprüche 3 bis 24, wobei die Kontrolleinheit (
10 ) Sensoren zum Erkennen von Manipulationsversuchen und mindestens ein Stellelement zum dauerhaften Entkoppeln des Stellgliedes (21 ) und des Verriegelungsabschnittes (20 ) hat. - Sicherung nach einem der Ansprüche 19 bis 25, wobei das Stellelement zum dauerhaften Entkoppeln des Stellgliedes (
21 ) und des Verriegelungsabschnittes (20 ) geeignet ist, bei einem Manipulationsversuch das Stellglied (21 ) außer Eingriff mit dem Spreizgewinde (25 ) zu bringen. - Sicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 26, wobei eine Zusatzvorrichtung (
41 ) von der Patronenlagerseite her eingebracht wird, welche mit dem von der Mündung her eingebrachten Teil der Sicherung verriegelt bzw. verspannt wird. - Sicherung nach Anspruch 27, wobei der Verriegelungsabschnitt (
20 ) zusätzlich im Lauf verriegelt/verspannt ist. - Sicherung nach Anspruch 27 oder 28, wobei die Zusatzvorrichtung (
41 ) über den Verriegelungsabschnitt (20 ) oder über eine Einrichtung, die nur bei entnommenem Verriegelungsabschnitt (20 ) betätigt werden kann, mit dem Patronenlager verriegelt/verspannt wird. - Verfahren zur Sicherung einer Schusswaffe gegen unberechtigten Gebrauch, insbesondere mit einer Sicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 29, mit den folgenden Verfahrensschritten: Einführen eines Verriegelungsabschnitts (
20 ) in einen Lauf und/oder Patronenlager der Schusswaffe, wahlweises Verriegeln und/oder Entriegeln bzw. Verspannen des Verriegelungsabschnittes (20 ) in dem Lauf und/oder Patronenlager und/oder Entnehmen daraus, und dauerhaftes Inaktivieren eines einen integralen Bestandteil der Sicherung bildenden Stellgliedes (21 ) bei einem Manipulationsversuch, wobei der Verriegelungsabschnitt (20 ) über das Stellglied (21 ) von außen von einem Benutzer betätigbar ist.
Priority Applications (6)
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