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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Überwachungsvorrichtung für Fahrräder nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein Sicherheitssystem nach dem Oberbegriff von Anspruch 11.
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Es sind zahlreiche Sicherungsmöglichkeiten für Fahrräder bekannt. Darunter zählen normale Schlösser, die das unbefugte Entfernen von Fahrrädern verhindern sollen.
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Seit einiger Zeit sind auch GPS-gestützte Überwachungseinrichtungen bekannt, die ggf. mit klassischen Sicherungsvorrichtungen kombiniert werden. Dadurch soll zusätzlich eine Überwachung des Standorts entwendeter Fahrräder und damit deren Wiederauffinden ermöglicht werden.
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Solche Überwachungsvorrichtungen werden beispielsweise in Schlösser oder andere Anbauteile von Fahrrädern integriert, wie dies beispielsweise die
US 2014/0000322 A1 und die
CN 202641943 U offenbaren. Nachteilig daran ist, dass solche äußeren Anbauteile, wie Rücklichter und dgl. nicht immer vorhanden sind (z. B. bei Rennrädern, MTB etc.). Außerdem können diese Teile leicht manipuliert, d. h. entfernt oder zerstört werden.
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Um dieses Problem zu lösen, ist es auch schon bekannt, die Überwachungseinrichtung in das Innere eines Fahrrades zu verlegen, wobei entsprechend der
DE 20 2011 002 447 U1 ein Gehäuse mit einem GPS-Empfänger, einer Sendeeinrichtung und einer Energieversorgung in dem Gabelschaft eines Fahrrades angeordnet und eine Antenne für GPS-Empfänger und Sendeeinheit nach Außen geführt werden. Nachteilig an dieser Lösung ist es, dass diese Überwachungsvorrichtung nur an solchen Fahrrädern verwendet werden kann, die einen offenen Gabelschaft aufweisen, also bei bestimmten MTB, Renn- und Crossrädern. Für alle übrigen Fahrräder, die eine Mittelverschraubung des Lenkervorbaus im Gabelschaft aufweisen, kann diese Überwachungsvorrichtung dagegen nicht verwendet werden. Weiterhin ist eine solche Überwachungsvorrichtung auch leicht entfernbar, da es mittels eines Durchschlägers von unten aus dem Gabelschaft getrieben werden kann.
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Ein weiteres Problem der bekannten Lösungen besteht darin, dass sie für den Dauergebrauch an Fahrrädern gedacht sind. Solche Lösungen sind allerdings nicht praktikabel, wenn es darum geht, Fahrräder kurzfristig zu überwachen, so wie dies beim Verleihen von Fahrrädern für Probefahrten bei Fachhändlern wünschenswert ist.
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Im Rahmen solcher Probefahrten werden immer wieder Fahrräder gestohlen, was mit einem erheblichen Verlust verbunden ist, der auch nicht vernünftig absicherbar ist, da die damit verbunden Versicherungsprämien nicht wirtschaftlich sind. Es können allerdings auch keine allzu hohen – Verlust deckenden – Kautionen verlangt werden, da dann wohl kaum noch Probefahrten von Kunden verlangt werden würden. Auch die praktizierte Methode von Ausweiskopien hat sich nicht bewährt, weil die Polizei selbst bei bekannten Dieben häufig machtlos ist und die Verfahren häufig eingestellt werden, da es sich rechtlich nicht um Diebstahl sondern Unterschlagung handelt.
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Vor diesem Hintergrund bestand die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine für insbesondere Fachhändler eine Überwachungsmöglichkeit für verliehene Fahrräder bereitzustellen, die im Geschäftsbetrieb des Fachhändlers kurzfristig an zu verleihende Fahrräder angebracht und wieder entfernt werden kann, wobei die Überwachungsmöglichkeit insbesondere im Wesentlichen keine unbefugte Manipulierung zulassen soll und für im Wesentlichen alle möglichen Fahrradtypen gleichermaßen geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit der erfindungsgemäßen Überwachungsvorrichtung für Fahrräder nach Anspruch 1 und dem erfindungsgemäßen Sicherheitssystem nach Anspruch 11. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
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Der Erfinder hat erkannt, dass diese Aufgabe in überraschender Weise dadurch sehr einfach und kostengünstig gelöst werden kann, dass die Überwachungsvorrichtung in dem Sattelrohr des Fahrradrahmens arretiert wird. Diese Überwachung lässt sich vor allem deshalb im laufenden Geschäftsbetrieb des Fahrradhändlers besonders leicht implementieren, da vor jeder Probefahrt die Höhe des Sattels unweigerlich eingestellt werden muss. In diesem Zusammenhang ist es ein Leichtes, die Sattelstütze kurzzeitig aus dem Sattelrohr des Fahrradrahmens zu entnehmen und die erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung darin einzufügen und zu arretieren und anschließend die Sattelstütze wieder in das Sattelrohr des Fahrradrahmens einzuführen und in der richtigen Höhe zu fixieren.
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Dabei soll der Kunde, der die Probefahrt bekommt, auch ruhig sehen, dass eine solche Überwachungsvorrichtung angebracht wird. Mit entsprechenden Erläuterungen des Fachhändlers über die Wirkungsweise dieser Überwachungsvorrichtung baut sich eine hohe Abschreckungswirkung auf, die im Vorfeld einen Verlust des Fahrrades verhindert.
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Falls dies jedoch nicht abschreckend wirkt, dann kann das Fahrrad durch die Überwachungsvorrichtung geortet werden. Dabei ist eine Entnahme oder Zerstörung der Überwachungsvorrichtung durch die besondere Bauweise weitestgehend ausgeschlossen und im Wesentlichen ohne Zerstörung des Fahrrades bzw. des Fahrradrahmens nicht möglich.
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Die erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung für Fahrräder, zeichnet sich also dadurch aus, dass die Überwachungsvorrichtung in das Sattelrohr des Fahrradrahmens so einführbar und dort so arretierbar ausgebildet ist, dass die Sattelstütze mit einem daran befestigten Sattel weiterhin in dem Sattelrohr befestigbar ist.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Überwachungsvorrichtung zumindest eine Arretierungshülse aufweist, die aufspreizbar ausgebildet ist, wobei die Arretierungshülse vorteilhaft eine axiale Länge im Bereich 1 cm bis 5 cm, bevorzugt im Bereich 2 cm bis 4 cm und insbesondere von 3,0 cm aufweist. Durch eine solche aufspreizbare Hülse lässt sich ein Flächenschluss der Überwachungsvorrichtung mit dem Sattelrohr des Fahrradrahmens erzielen, wodurch die Überwachungsvorrichtung im Sattelrohr des Fahrradrahmens nicht nur sicher arretiert, sondern auch frei von Vibrationen gehalten wird, so dass Beschädigungen der aktiven Elemente der Überwachungsvorrichtung im Betrieb des Fahrrades weitgehend ausgeschlossen sind.
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Besonders vorteilhaft ist dann vorgesehen, dass die Arretierungshülse mit zumindest einer Konusfläche wechselwirkt, wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass die Arretierungshülse zwischen axial gegenüberliegenden Konusflächen angeordnet ist. Mit einer solchen Konusfläche können relativ große Aufspreizungen der Arretierungshülse bewirkt werden, wodurch eine Arretierung der Überwachungsvorrichtung in Sattelrohren von Fahrradrahmen unterschiedlicher Durchmesser umstandslos erfolgen kann.
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Wenn die Arretierungshülse eine in Längsrichtung durchgehende Durchbrechung von 0,15 cm, insbesondere in Form eines axial verlaufenden Schlitzes aufweist, ist eine große Aufspreizbarkeit bei hoher Festigkeit der Arretierung möglich. Außerdem kann die Arretierungshülse bei dieser Form des Schlitzes entsprechende Flexibilität des Materials vorausgesetzt leicht wieder in die Ausgangsform zurückkehren, um die Arretierung zu lösen.
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Zweckmäßig sind Mittel vorgesehen, die Arretierungshülse auf die zumindest eine Konusfläche aufzuschieben und dadurch aufzuspreizen. Diese Mittel umfassen eine Schraube, die insbesondere einen speziell gestalteten Antrieb aufweist. Dann ist das Aufspreizen ausschließlich durch den Fachhändler problemlos möglich und ein besonders gestalteter Antrieb verhindert das unbefugte Entfernen der Überwachungsvorrichtung aus dem Sattelrohr des Fahrradrahmens.
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Besonders vorteilhaft sind Mittel zum Herausziehen der Überwachungsvorrichtung aus dem Fahrradrahmen vorgesehen, die insbesondere als Öse, Haken, Innen- oder Außengewinde, greifbarer Vorsprung oder dgl. ausgebildet sind. Dadurch lässt sich die Überwachungsvorrichtung nach dem Lösen der Arretierung besonders einfach wieder aus dem Sattelrohr des Fahrradrahmens entfernen.
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Wenn die Überwachungsvorrichtung eine rohrförmige Gestalt aufweist, ist sie besonders leicht in das Sattelrohr des Rahmens einführbar.
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Zweckmäßig weist die Überwachungsvorrichtung zumindest eine Funkeinrichtung auf und bevorzugt auch einen GPS-Empfänger. Dabei handelt es sich um die aktiven zur Überwachung beitragenden Elemente der Überwachungsvorrichtung. Wenn diese Elemente in einer Ausnehmung des rohrförmigen Gehäuses angeordnet sind, dann sind sie besonders geschützt gelagert.
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Um ein Festsitzen der Arretierungshülse auf der Konusfläche zu verhindern, kann vorgesehen sein, dass die Arretierungshülse eine zur Konusfläche korrespondierende Anfasung aufweist. Dadurch erfolgt anstelle einer linienförmigen Auflage der Arretierungshülse auf der Konusfläche eine flächige Auflage und diese Flächen können besser aufeinander gleiten. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine besondere Schmierung der Flächen, beispielsweise in Form einer Beschichtung mit Gleitmittel wie Graphit vorgesehen sein.
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In einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Überwachungsvorrichtung angepasst ist, zumindest einen der folgenden Parameter zu speichern und zu überwachen und eine Warnmeldung bei Erreichen und/oder Überschreiten dieses Parameters abrufbar abzusetzen: Ausleihzeit, Maximalgeschwindigkeit und Benutzungsbereich.
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Unabhängiger Schutz wird beansprucht für das erfindungsgemäße Sicherheitssystem, das eine Überwachungsvorrichtung und ein Fahrrad, aufweisend einen Fahrradrahmen mit einem Sattelrohr und eine Sattelstütze mit einem daran befestigten Sattel, umfasst und sich dadurch auszeichnet, dass die Überwachungsvorrichtung in das Sattelrohr des Fahrradrahmens einführbar ausgebildet ist, in das Sattelrohr des Fahrradrahmens eingeführt und arretiert ist, wobei der Sattel über die Sattelstütze mit dem Sattelrohr verbunden ist.
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Eine mögliche Ausbildung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Sichern von Fahrrädern, insbesondere beim kurzfristigen Verleihen solcher Fahrräder für Probefahrten, würde sich dadurch auszeichnen, dass in das Sattelrohr des Fahrradrahmens eine Überwachungsvorrichtung eingeführt und dort arretiert wird und die Sattelstütze mit dem Sattel am Sattelrohr des Fahrradrahmens befestigt wird.
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Besonders vorteilhaft ist es dann sowohl beim erfindungsgemäßen Sicherheitssystem als auch beim möglichen erfindungsgemäßen Verfahren, wenn die erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung eingesetzt ist.
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Die Kennzeichen und weitere Vorteile der Erfindung werden im Rahmen der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den Figuren deutlich werden. Dabei zeigen rein schematisch:
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1 die erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung in einer perspektivischen Explosionsdarstellung,
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2 die erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung in einer geschnittenen Explosionsdarstellung und
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3 das erfindungsgemäße Sicherheitssystem.
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In 1 und 2 ist die erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung 1 in zwei unterschiedlichen Ansichten rein schematisch gezeigt und 3 zeigt das erfindungsgemäße Sicherheitssystem 3 in einer teilweisen Explosionsansicht.
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Es ist zu erkennen, dass die Überwachungsvorrichtung 1 einen Grundkörper 5 einen Kopf 7 und eine Arretierungshülse 9 aufweist. Dabei weist der Kopf 7 eine durchgehende Durchbrechung 11 auf, die im oberen Teil 13 stärker ausgebildet ist, um den Kopf einer Schraube (nicht gezeigt) mit besonders ausgebildetem Antrieb aufzunehmen. Der Grundkörper 5 weist ein zu dieser Durchbrechung 11 fluchtendes Innengewinde 15 auf, das das Außengewinde der Schraube aufnimmt.
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Weiterhin weist der Grundkörper 5 eine Ausnehmung 17 auf, in der die aktiven Elemente der Überwachungsvorrichtung, nämlich der GPS-Empfänger, eine Sendeeinheit, beispielsweise eine GSM-Sendeeinheit und eine Batterie, gemeinsam in einem Gehäuse 19 angeordnet sind. Beispielsweise handelt es sich um einen kommerziell erhältlichen sogenannten „GPS Tracker – GOTOP TL 218” der neuesten Generation, der zugleich auch eine Quadband-GSM-Sendeeinheit und die Batterie umfasst und fast überhaupt nicht mehr abgeschirmt wird, so dass ein Einsatz auch in dem Sattelrohr 21 des Fahrradrahmens 23a des Fahrrades 23 (vgl. 3) problemlos möglich ist. In 3 ist die schematische Darstellung des Fahrrades 23 beschränkt auf den Fahrradrahmen 23a und die Gabel 23b mit dem Gabelschaft 24.
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Der Kopf 7 weist eine Öse 25 auf, die mit einem geeigneten Werkzeug (nicht gezeigt) ergriffen werden kann. Weiterhin ist am Kopf 7 eine erste Konusfläche 27 vorgesehen, die sich in Richtung zur Arretierungshülse 9 erstreckt. Eine zweite Konusfläche 29 ist an dem Grundkörper 5 angeordnet und erstreckt sich ebenfalls in Richtung zur Arretierungshülse 9. Die Arretierungshülse 9 wiederum weist einen in axialer Längsrichtung L durchgehenden Schlitz 31 auf, über den eine radiale Aufweitung der Arretierungshülse 9 möglich ist. Aus 2 ist zu erkennen, dass Grundkörper 5, Kopf 7 und Arretierungshülse 9 im unverspannten Zustand denselben Außendurchmesser D aufweisen.
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Die Überwachungsvorrichtung 1 wird nun im Bedarfsfall wie folgt verwendet.
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Die Sattelstütze mit dem daran befestigten Sattel (nicht gezeigt) wird aus dem Sattelrohr 21 des Fahrradrahmens 23 entfernt und die Überwachungsvorrichtung 1 im unverspannten Zustand in das Sattelrohr 21 eingeführt. Die Einstecktiefe hängt von den Vorlieben des Fachhändlers ab – je tiefer die Überwachungsvorrichtung 1 eingesteckt wird, desto schwieriger ist es, diese unbefugt wieder zu entfernen. Dabei wird die Überwachungsvorrichtung 1 am besten mittels eines langen Hakenwerkzeugs (nicht gezeigt), beispielsweise etwa in Form ähnlich einer Häkelnadel an der Öse 25 gehalten. Um eine ungünstige Wechselwirkung des Tretlagerbereichs 33 auf die Überwachungsvorrichtung 1 zu verhindern, könnte die Unterseite des Grundkörpers 5 mit einem Dämpfungselement (nicht gezeigt) versehen sein, dass Stöße abdämpft.
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Mittels eines Schraubendrehers (nicht gezeigt), der auf den speziell geformten Antrieb der Schraube abgestimmt ist und ebenfalls eine solche Länge aufweist, dass die Schraube noch gegriffen werden kann, wird dann die Schraube in das Innengewinde 15 des Grundkörpers 5 hineingedreht. Dadurch nähern sich Kopf 7 und Grundkörper 5 einander an, und zwar so lange, bis die Arretierungshülse 9 an den jeweiligen Konusflächen 27, 29 anliegt. Bis zu diesem Zeitpunkt weist die gesamte Überwachungsvorrichtung 1 noch einen einheitlichen Durchmesser D auf. Ein weiteres Eindrehen der Schraube bewirkt eine immer stärker werdende Verspannung der Arretierungshülse 9 zwischen den beiden Konusflächen 27, 29, wobei die Arretierungshülse 9 auf die beiden Konusflächen 27, 29 aufgeschoben wird und wodurch der Schlitz 31 sukzessive aufgeweitet wird. Dadurch ändert die Arretierungshülse 9 ihren Durchmesser solang bis sie an der Innenseite des Sattelrohres 21 des Fahrradrahmens 23a anliegt, so wie es schematisch in 3 dargestellt ist. Damit ist die Überwachungsvorrichtung 1 in dem Sattelrohr 21 des Fahrradrahmens 23a arretiert und die Sattelstütze mit dem Sattel kann durch den Fachhändler in der richtigen Höhe für den Probe fahrenden Kunden fixiert werden.
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Der Fachhändler kann nun jederzeit die genaue Position des verliehenen Fahrrades 23 überwachen. Dabei kann er auch im Vorfeld verschiedene Parameter festlegen, bei deren Erreichen, die Überwachungsvorrichtung 1 von sich aus eine Alarmmeldung weiterleitet. Beispielsweise könnte eine bestimmte Ausleihzeit festgelegt sein, so dass Alarm bei einem Überschreiten ausgelöst wird. Es könnte auch eine bestimmte Maximalgeschwindigkeit, beispielsweise von 40 km/h, in der Annahme festgelegt werden, dass durchschnittliche Radfahrer nicht schneller fahren können und bei Erreichen dieser Geschwindigkeit das Fahrrad 23 höchstwahrscheinlich mit Hilfe eines motorisierten Fahrzeugs 23 entwendet wird. Außerdem könnte auch eine Art Geozaun eingerichtet werden, um festzustellen, wenn das Fahrrad 23 außerhalb bestimmte geografisch festgelegt Grenzen verbracht wird, wobei beispielsweise mit dem Kunden ausgemacht wird, dass er das Fahrrad 23 nur in einem Umkreis von 2 km testen darf.
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Nach Rückgabe des Fahrrades 23 durch den Kunden beim Fachhändler, kann dieser die Überwachungsvorrichtung 1 wieder entnehmen und an einem anderen Fahrrad 23 einsetzen. Dadurch reicht eine begrenzte Anzahl solcher Überwachungseinrichtung 1 völlig aus für den täglichen Betrieb, die von der zu erwartenden gleichzeitigen Anzahl von Probefahrten abhängt.
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Bei der Entnahme wird der Fachhändler, die Überwachungsvorrichtung 1 wiederum mittels des Hakenwerkzeugs an der Öse 25 gehalten und die Schraube wird mittels des Schraubendrehers solange gelöst, bis sich Kopf 7 und Grundkörper 5 soweit voneinander entfernt haben, dass die Arretierungshülse 9 nicht mehr verspannt wird und der Durchmesser der Arretierungshülse dem Durchmesser D der Überwachungsvorrichtung 1 entspricht. Zur Hilfestellung kann ein rings um die Schraube angeordnetes Federelement, beispielsweise in Form einer kräftigen Spiralfeder, vorgesehen sein, dass Kopf 7 und Grundkörper 5 von einander wegdrückt. Außerdem sind die Stoßflächen 35, 37 der Arretierungshülse 9 so angefast (nicht gezeigt), dass die Arretierungshülse 9 flächig auf den Konusflächen 27, 29 gleitet. Dieses Gleiten kann alternativ oder zusätzlich durch besondere Schmiermittel unterstützt werden, beispielsweise in Form von Graphitschmiermittel.
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Wenn ein zu starkes Festsitzen der Arretierungshülse 9 auf den Konusflächen 27, 29 vorliegt, kann vorher mithilfe des die Schraube betätigenden Werkzeugs bzw. mit dem Herausziehhaken an der Überwachungsvorrichtung 1 so gerüttelt werden, dass das Festsitzen gelöst wird.
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Als Material wird der leichten Verarbeitbarkeit und des vergleichbar geringen Gewichts wegen Aluminium bevorzugt. Es können aber auch andere Materialien, wie Kunststoff oder Keramik verwendet werden.
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Aus der vorstehenden Darstellung ist klargeworden, dass mit der vorliegenden Erfindung für Fachhändler eine Überwachungsmöglichkeit für verliehene Fahrräder bereit gestellt wird, die im Geschäftsbetrieb des Fachhändlers kurzfristig an zu verleihende Fahrräder angebracht und wieder entfernt werden kann, wobei die Überwachungsmöglichkeit im Wesentlichen keine unbefugte Manipulierung zulässt und für im Wesentlichen alle möglichen Fahrradtypen gleichermaßen geeignet ist.
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Soweit nichts anders angegeben ist, können sämtliche Merkmale der vorliegenden Erfindung frei miteinander kombiniert werden. Auch die in der Figurenbeschreibung beschriebenen Merkmale können, soweit nichts anderes angegeben ist, als Merkmale der Erfindung frei mit den übrigen Merkmalen kombiniert werden. Dabei können gegenständliche Merkmale auch als Verfahrensmerkmale Verwendung finden und Verfahrensmerkmale als gegenständliche Merkmale.
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Im Rahmen der Beschreibung wurde nur auf die Möglichkeit Bezug genommen, Fahrräder 23 bei Probefahrten für Fachhändler zu überwachen. Selbstverständlich können die erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung 1 und das erfindungsgemäße Sicherheitssystem 3 aber auch zu anderen Zwecken, beispielsweise von Privatpersonen eingesetzt werden, die einen Diebstahl des Fahrrades 23 befürchten. Außerdem könnte die erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung 1 auch nicht nur in Sattelrohren, sondern auch in deren Rohren eines Fahrrads eingesetzt werden, nämlich beispielsweise in der Sattelstütze oder einem Lenker. Außerdem ist die Anwendung auch nicht auf Fahrräder 23 beschränkt, sondern kann auch bei anderen Fahrzeugen verwendet werden, solange dort eingreifbare Rohre bestehen, in die die erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung 1 eingeführt und dort arretiert werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Überwachungsvorrichtung
- 3
- Sicherheitssystem
- 5
- Grundkörper
- 7
- Kopf
- 9
- Arretierungshülse
- 11
- Durchbrechung
- 13
- oberer Teil der Durchbrechung 11
- 15
- Innengewinde
- 17
- Ausnehmung
- 19
- Gehäuse
- 21
- Sattelrohr des Fahrradrahmens 23a
- 23
- Fahrrad
- 23a
- Fahrradrahmen
- 23b
- Gabel
- 24
- Gabelschaft
- 25
- Öse
- 27
- erste Konusfläche
- 29
- zweite Konusfläche
- 31
- Schlitz
- 33
- Tretlagerbereich des Fahrrads 23
- 35, 37
- Stoßflächen
- L
- Längsrichtung
- D
- Außendurchmesser der Überwachungsvorrichtung 1
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2014/0000322 A1 [0004]
- CN 202641943 U [0004]
- DE 202011002447 U1 [0005]