DE10231659B4 - Zusammensetzung zum Binden von Nukleinsäure an eine Festphase - Google Patents

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Abstract

Zusammensetzung zum Binden von Nukleinsäuren in wässriger Lösung an eine Festphase, enthaltend ein Guanidiniumsalz, eine Puffersubstanz und ein Detergenz, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert der Lösung > 7,5 ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zum Optimieren des Bindens von Nukleinsäure, vorzugsweise aus Blut stammend, in wässriger Lösung an eine Festphase, sowie einen Kit zum Isolieren von Nukleinsäure.
  • In der WO 00/09746 wird ein Gefäß zur Blutentnahme beschrieben, das eine Lösung enthält, die als Bestandteile ein Guanidiumiumsalz, eine Puffersubstanz, ein Reduktionsmittel und/oder ein Detergenz umfasst. Das Gefäß ist besonders geeignet zur Entname von Blut, das auf Nukleinsäuren hin untersucht werden soll.
  • Die WO 01/60517 beschreibt ein Gefäß zur Probenentnahme, das eine Nukleinsäurestabilisierende Lösung und eine Nukleinsäure-bindende Festphase enthält. Das Gefäß ist besonders geeignet zur Entnahme von Blut, das auf Nukleinsäure hin untersucht werden soll.
  • Während der Abnahme von z.B. Blut wird dieses herkömmlicherweise in Gefäßen aufgefangen, die bereits Antikoagulantien wie z.B. Heparin, Citrat oder EDTA enthalten. So wird verhindert, dass das Blut gerinnt. So gewonnene Blutproben lassen sich längere Zeit bei geeigneten Temperaturen lagern. Diese Art der Blutgewinnung hat jedoch erhebliche Nachteile, wenn Nukleinsäuren, wie z.B. mRNA oder virale RNA und DNA analysiert werden sollen. Für solche Zwecke sollten die Nukleinsäuren, die in der Probe enthalten sind, am besten bereits im Moment der Abnahme stabilisiert werden, d.h. es sollte der Abbau der vorhandenen Nukleinsäuren, aber auch die Neusynthese von mRNA verhindert werden.
  • Dieses Ziel der stabilen Lagerung der im Probenmaterial enthaltenen Nukleinsäuren vom Moment der Abnahme an ist bei der Lagerung, insbesondere von Blut, aus folgenden Gründen bis jetzt praktisch nicht zu bewerkstelligen:
    Zellen enthalten Nukleasen, d. h. Enzyme, die Nukleinsäuren zerstören, sobald sie mit ihren Substraten (RNA, DNA) in Kontakt kommen. Die Wirkung zellulärer und extrazellulärer Nukleasen ist normalerweise unter physiologischer Kontrolle, solange die Zellen in ihrer normalen Umgebung sind. Die Entnahme von Blut führt zu mehr oder weniger starken Veränderungen der in den Zellen enthaltenen Nukleinsäuren. Nukleasen werden dann innerhalb der Zellen und/oder durch die Lyse von Zellen nach außen freigesetzt. Außerdem werden Nukleinsäuren mehr oder weniger stark synthetisiert. Gerade die Langzeitlagerung von biologischen Proben, wie Blut, führt zur Alterung und Zerstörung der Zellen.
  • Die oben geschilderten Probleme der Stabilität von Nukleinsäure in Blutproben trifft in ähnlicher Art und Weise auch auf Nukleinsäuren aus anderen biologischen Proben, wie z.B. Speichel und Gewebeproben, zu.
  • Ein weiteres Problem bei der Langzeitlagerung von biologischen Proben (z.B. Blut), die nach herkömmlichen Abnahmeverfahren gewonnen wurden, ist die starke Veränderung des Probenmaterials. Solche Veränderungen, wie z.B. starke Lyse von Zellen, können dazu führen, dass die Standardverfahren der Nukleinsäureisolierung nicht mehr mit befriedigender Effizienz und Reproduzierbarkeit funktionieren.
  • Abgesehen von den Problemen einer stabilen Lagerung von Nukleinsäuren, die im Probenmaterial enthalten sind, ergeben sich beim herkömmlichen Verfahren der Probenentnahme (z.B. Blut) weitere Schwierigkeiten. Z.B. werden die herkömmlichen Antikoagulantien oft bei der Nukleinsäureisolierung nicht mit genügender Effizienz abgetrennt und stören bei der nachfolgenden Nukleinsäureanalytik, wie z.B. bei der Amplifikation mittels PCR (Polymerase Chain Reaction). Heparin ist z.B. ein allgemein bekannter Inhibitor der PCR.
  • Schließlich ergibt sich bei der quantitativen Nukleinsäureanalytik die Frage, wie das gesamte Verfahren von der Probennahme bis hin zur Nukleinsäuremessung unter standardisierten Bedingungen kontrolliert und optimiert werden kann. Idealerweise sollte dem Probenmaterial bereits bei der Entnahme eine in Menge und Qualität definierte Standardnukleinsäure zugesetzt werden, die dem gesamten Prozeß der Probennahme bis hin zur Bestimmung unterzogen wird. Die ursprünglich in der Pobe enthaltenen Nukleinsäure sollte auch möglichst quantitativ der Analytik zugeführt werden. Dies ist insbesondere von Bedeutung bei der Diagnostik, da sich hierbei, je nach Befund, unterschiedliche Konsequenzen in der Behandlung des Probenspenders ergeben können. Auch dies ist mit den herkömmlichen Abnahme- und Isoliersystemen nicht zu bewerkstelligen.
  • Ein weiterer Nachteil der konventionellen Probenentnahme, wie Blutentnahme, ist die Gefahr der Übertragung von infektiösem Material, da bisher für die Nukleinsäureisolierung manuelle Verfahrensschritte notwendig sind. Ein Kontakt mit potentiell infektiösen Erregern kann nicht ausgeschlossen werden.
  • In der Literatur ist ein Verfahren beschrieben, bei dem eine Blutprobe unmittelbar nach der Abnahme vom Patienten mit Guanidiniumsalz vermischt wird ( EP 0 818542 A1 ). Bei diesem Verfahren liegt das Guanidiniumsalz in Pulverform vor, um somit die höhere Stabilität des Guanidiniumsalzes zu nutzen. Dieses Verfahren besitzt jedoch gravierende Nachteile, da sich das Salz z.B. zunächst in dem zugegebenen Blut lösen muss. Der Lösungsvorgang ist insbesondere temperaturabhängig und aufgrund des verwendeten, undurchsichtigen Probenmaterials nicht zu kontrollieren. Die Verwendung eines entspechenden Produktes für diagnostisch-medizinische Zwecke ist somit äußerst problematisch.
  • Nukleasen sind äußerst aktive Enzyme, die insbesondere in Körperflüssigkeiten/sekreten, wie Speichel oder Blut, in hoher Konzentration vorkommen, und die nur unter extrem denaturierenden Bedingungen zu inhibieren sind. Die Denaturierung ist abhängig von der Konzentration des Guanidiniumsalzes in Lösung. Eine inhibierende Konzentration von Guanidiniumsalz in Lösung ist bei dem Verfahren der EP 0 818 542 nicht von Anfang an gegeben. Es kommt also zum unkontrollierten Abbau von Nukleinsäuren während des Lösungsvorgangs. Bei diesem Verfahren wird außerdem auf den Zusatz von reduzierenden Agenzien verzichtet, ohne die eine wirksame Inhibition – insbesondere von RNasen – in der Regel nicht gewährleistet ist. Schließlich trifft die EP 0 818 542 keinerlei Maßnahmen zur möglichst quantitativen Isolierung der Nukleinsäure des Probenmaterials.
  • Die gemäß herkömmlicher Methoden erhaltene Probe kann außerdem nicht direkt für die weitere Nukleinsäureisolierung an Festphasen verwendet werden. Die Verwendung von Guanidiniumsalzpulver erlaubt außerdem nicht den Zusatz von internen Nukleinsäurestandards. Solche Standards sind zur Verfahrenskontrolle und genauen Quantifizierung jedoch unerläßlich.
  • Der vorliegenden Erfindung lag das technische Problem zugrunde, Mittel zum Optimieren der Ausbeute an Nukleinsäuren aus biologischen Proben anzugeben, insbesondere Mittel anzugeben, die die Bindung von Nukleinsäure aus der Probe an eine Festphase optimieren. Schließlich sollen die Mittel ein verbessertes Nukleinsäureanalyseverfahren aus biologischen Proben mit einer niedrigeren Nachweisgrenze ermöglichen, wobei dies insbesondere im Rahmen der Diagnostik wünschenswert ist.
  • Dieses Problem wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Zusammensetzung zum Optimieren des Bindens von Nukleinsäure in wässriger Lösung an eine Festphase (Bindelösung auch PrIS genannt), enthaltend ein Guanidiniumsalz, eine Puffersubstanz und ein Detergenz, gekennzeichnet dadurch, dass der pH-Wert der Lösung ≥ 7,0, vorzugsweise > 7,5, ganz besonders bevorzugt > 8,0 ist.
  • Dieses Problem wird auch gelöst durch einen Kit zum Isolieren von Nukleinsäure, enthaltend folgende Bestandteile:
    • a) eine wässrige Lösung zum Stabilisieren von Nukleinsäure (auch N-sS oder NAST genannt), enhaltend folgende Bestandteile: – ein Guanidiniumsalz, und/oder – eine Puffersubstanz, und/oder – ein Reduktionsmittel, und/oder – ein Detergenz;
    • b) eine Zusammensetzung zum Optimieren des Bindens von Nukleinsäure in wässriger Lösung an eine Festphase, enthaltend ein Guanidiniumsalz, eine Puffersubstanz und ein Detergenz, gekennzeichnet dadurch, dass der pH-Wert der Lösung ≥ 7,0 ist; und
    • c) eine Festphase, die Nukleinsäuren binden kann.
  • Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Der Kit bietet folgende Vorteile: 1. Die Probe, vorzugsweise Blut, wird bereits im Moment der Abnahme lysiert, indem das Abnahmegefäß bereits eine entsprechende Lyselösung, welche gleichzeitig eine Nukleinsäure-stabilisierende Lösung ist, enthält. 2. Die Nukleinsäure-stabilisierende Lösung bewirkt, dass das Probenmaterial, insbesondere die darin enthaltenen Nukleinsäuren, unmittelbar nach Kontakt mit der Lösung stabilisiert werden. 3. Die Nukleinsäure-stabilisierende Lösung ist ferner so gewählt, dass das Probenmaterial direkt in nachfolgenden Isolierungsverfahren verwendet werden kann. 4. Die Nukleinsäure-stabilisierende Lösung kann bei der nachfolgenden Isolierung so effizient abgetrennt werden, dass eine Hemmung bspw. der PCR nicht auftritt. 5. Der Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung kann ein interner Standard zugesetzt werden. Dieser erlaubt die Kontrolle des gesamten Verfahrens von der Probenentnahme bis hin zur Nukleinsäuredetektion. 6. Die in dem Gefäß enthaltene Festphase eignet sich insbesondere für eine spätere Isolierung der daran gebundenen Nukleinsäure. 7. Der Zusatz der Zusammensetzung zum Binden der Nukleinsäure an eine Festphase, "Bindelösung", führt – ohne an eine Theorie gebunden zu sein – zu einer Freisetzung der Nukleinsäuren aus evtl. entstandenen Präzipitaten von Blutbestandteilen und einer verbesserten Bindung der Nukleinsäure an die Festphase und somit zu einer erhöhten Ausbeute an isolierter Nukleinsäure, die der Analytik zur Verfügung steht. Außerdem wird durch die Bindung der Nukleinsäuren an die Festphase die anschließende Isolierung vereinfacht, indem bereits eine erste Trennung von Nukleinsäure und weiteren Probenbestandteilen in dem Gefäß erfolgt.
  • Die Nukleinsäure-stabilisierende Lösung kann so gewählt werden, dass die Nukleinsäure sofort nach der Zellyse an die entsprechende Oberfläche bindet oder erst nach Zusatz weiterer Reagenzien. Der erste Fall ist bspw. gegeben wenn eine Glasoberfläche in Anwesenheit eines Guanidiniumsalzes vorgegeben wird. Der zweite Fall lässt sich durch den Zusatz der "Bindelösung" oder z.B. durch Vorlegen einer Biotinbeschichteten Oberfläche und nachträglichem Hinzufügen von Streptavidin mit Nukleinsäure bindenden Eigenschaften erzielen bzw. optimieren.
  • Der Kit lässt sich grundsätzlich für die Aufarbeitung beliebiger Körperflüssigkeiten verwenden. Insbesondere ist er für die Aufarbeitung von Körperflüssigkeiten geeignet, die zelluläre Bestandteile enthalten, wie z. B. Knochenmark, aber auch z.B. Speichelproben. Vorzugsweise handelt es sich jedoch um einen Kit zur direkten Entnahme von Vollblut aus einem Spender.
  • Der Kit enthält Vorzugsweise ein Gefäß, das vorzugsweise aus einem herkömmlichen Blutentnahmegefäß (z. B. Röhrchen) besteht, in dem ein definiertes Volumen einer Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung und eine Nukleinsäure-bindende Festphase enthalten sind. Das Röhrchen wird anschließend Vorzugsweise mit einem definierten Unterdruck versehen, der ermöglicht, dass nur ein bestimmtes Volumen Blut entnommen wird. Das Röhrchen kann mit konventionellen Methoden der Blutabnahme gehandhabt werden. Die in dem Röhrchen enthaltene Stabilisierungslösung enthält in ihrer bevorzugten Ausführungsform folgende Reagenzien:
    ein Guanidiniumsalz, z. B. Guanidiniumthiocyanat, ein Detergenz, z. B. Triton-X-100, ein Reduktionsmittel, z. B. Dithiothreitol, und ein geeignetes Puffersystem wie z.B. Citrat, Tris, MES oder Hepes. In der beschriebenen Zusammansetzung ist die Lösung kompatibel mit dem Vakuumröhrchen. Die Lösung kann problemlos in dem Vakuumröhrchen gelagert werden, ohne dass es zu einer Beeinträchtigung der gewünschten stabilisierenden Funktion kommt. Das gesamte System ist insbesondere für den Blutspender problemlos und sicher bei der Probennahme. Die Nukleinsäure-stabilisierende Lösung, enthaltend das Guanidiniumsalz, welches als Lyse- und stabilisierende Substanz dient, die Nukleinsäure bindende Festphase, die Puffersubstanz, das Reduktionsmittel und das Detergenz ist lagerungsstabil und verwandelt das zugeführte, frisch entnommene Material, wie Blut, in ein Material, das ebenfalls lagerungsstabil ist und das für die weitere Nukleinsäureanalyse bzw. isolierung unmittelbar verwendet werden kann.
  • Als Guanidiniumsalz sind Guanidiniumthiocyanat und/oder Guanidiniumchlorid bevorzugt.
  • Die Abk. „M", „mM" und „μM" stehen im Folgenden für die Einheiten mol/l, mmol/l bzw. μmil/l. Vorzugsweise liegt das Guanidiniumsalzin einer Konzentration von 1 bis 8,0 M vor. Als Puffersubstanz ist Tris oder Citrat bevorzugt, wobei der exakte pH vorzugsweise mit HCl eingestellt wird. Weitere mögliche Puffer sind jedoch HEPES, MOPS, MES, Citrat- und Phosphatpuffer, wie z.B. PBS.
  • Als Festphase können alle Nukleinsäure bindenden Materialien eingesetzt werden. Besonders geeignet sind Glaspartikel, Nukleinsäure bindende Polymere, mit solchen beschichtete Partikel, Nukleinsäure bindende Beschichtungen des Entnahmesystem oder mit Silika beschichtete Partikel. Die Oberfläche der Nukleinsäure-bindenden Festphase kann alternativ mit spezifischen Bindemolekülen (z.B. Streptavidin, Oligonukleotide, peptide nucleic acids (PNAs), etc.) beschichtet werden, die mit Markermolekülen auf der Nukleinsäure oder mit der Nukleinsäure direkt wechselwirken. Die Formgebung der Materialien ist nur abhängig von der Form des Entnahmesystem und der nachfolgenden Isolierungsmethode. Besonders geeignet sind Formgebungen, die im Anschluß direkt bei der weiteren Verarbeitung der Nukleinsäure eingesetzt werden können, ganz besonders geeignet sind Oberflächen, die mit herkömmlichen Isolierungsverfahren kompatibel sind, wie z.B. Magnetpartikel oder Vliese.
  • Geeignete Festphasen sind gewerblich erhältlich, z. B. Silica beschichtete Magnetpartikel, wie sie im mRNA Isolation Kit for Blood/Bone Marrow (Roche) enthalten sind.
  • Die Pufferkonzentration in der Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung liegt vorzugsweise zwischen 10 und 300 mM, besonders bevorzugt zwischen 10 und 100 mM.
  • Als Detergenz in der Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung ist Triton-X-100 bevorzugt. Weitere mögliche Detergenzien sind NP-40, Tween 20, Polydocanol oder andere Detergenzien.
  • Triton-X-100 und Tween 20 sind Markennamen. Die Detergenzkonzeniration in der Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung liegt vorzugsweise bei 5 bis 30% (w/v), besonders bevorzugt bei 10 bis 20% (w/v).
  • Als Reduktionsmittel ist DTT bevorzugt, wobei jedoch auch β-Mercaptoethanol, TCEF(Tris(2-carboxyethyl)phosphin) oder andere Reduktionsmittel einsetzbar sind.
  • Die bevorzugte Konzentration des Reduktionsmittels in der Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung liegt bei 0,1 bis 10% (w/v); besonders bevorzugt sind 0,5 bis 2% (w/v).
  • Der pH der Lösung liegt in der Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung vorzugsweise bei 3,0 bis 9,0, besonders bevorzugt bei 4,0 bis 7,5.
  • Der pH der Lösung wird insbesondere so gewählt, dass sich nach Zugabe des Probenmaterials in der Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung ein pH-Wert im Bereich von 5,0 bis 7,5 einstellt. Da durch Vorgabe des Unterdrucks sichergestellt wird, welches Probenvolumen entnommen wird, kann durch Vorlegen einer gewünschten Pufferkonzentration bzw. einem entsprechenden Volumen an Lösung gewährleistet werden, dass nach Aufnahme des vollständigen Probenvolumens der gewünschte pH auch erzielt wird. Besonders bevorzugt ist ein pH zwischen 6,3 und 6,9 nach Probenaufnahme.
  • Eine besonders bevorzugte Nukleinsäure-stabilisierende Lösung enthält 3–4 M Guanidiniumthiocyanat, 40–80 mM Tris, 11–14% (w/v) Triton-X-100, 40–80 mM DTT, eine Festphase aus Glaspartikeln oder Silika beschichteten Magnetpartikeln, wobei der pH so eingestellt wird, dass sich nach Blutzugabe ein pH von 6 bis 7,5 ergibt.
  • Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Volumen zur Aufnahme der Blutprobe einen Unterdruck auf, der so eingestellt werden kann, dass ein vorab bestimmtes Blutvolumen in das Entnahmegefäß eingesaugt wird, nachdem ein Blutgefäß angestochen wurde. Entsprechend evakuierte Gefäße sind auf dem Markt erhältlich.
  • Das Gefäß, enthaltend das entnommene Blut, kann dann sofort der weiteren Schritte zur Analytik zugeführt werden oder aber für einen längeren Zeitraum (bis mehrere Tage oder Wochen) ohne Nachteile für die Qualität der Probe aufbewahrt werden.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die frisch entnommene Probe, wie Blut, direkt in dem Entnahmegefäß mit der oben beschriebenen Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung in Kontakt gebracht, so dass sofort sämtliche Vorgänge, die das Nukleinsäuremuster der Probe verändern können, gestoppt werden. Die Nukleinsäuren können vorzugsweise bereits im Gefäß an der Festphase gebunden vorliegen oder in einem weiteren Reaktionsschritt an die Festphase gebunden werden, wobei das Ausmaß der Bindung durch die Zugabe der erfindungsgemäßen Bindelösung optimiert wird.
  • Die später im Rahmen der Nukleinsäureanalytik ermittelten Daten hinsichtlich der nachgewiesenen Nukleinsäuren stellen daher sehr genau den Ist-Zustand zum Zeitpunkt der Blutentnahme dar, sowohl hinsichtlich der Mengen als auch der Arten der Nukleinsäuren.
  • Vorzugsweise entspricht die entnommene Blutmenge dem 0,1- bis 2-fachen der in dem Gefäß vorgelegten Lösung. Letztere beträgt vorzugsweise 0,5 bis 5,0 ml. Somit liegt die Endkonzentration an Guanidiniumsalz nach Probenzusatz vorzugsweise bei 1,0 bis 5 M, vorzugsweise bei 1,0 bis 3,0 M, bevor die Bindelösung zugesetzt wird.
  • Nach Zugabe der Bindelösung zum Gefäß, enthaltend das Probenmaterial, wie Blut, und die Nukleinsäure-stabilisierende Lösung, enthält die Lösung in dem Gefäß vorzugsweise:
    • – ein Guanidiniumsalz in einer Konzentration von 1 bis 8 M;
    • – ein Detergenz in einer Konzentration von 5 bis 25% (w/v);
    • – einen Puffer in einer Konzentration von 100 bis 500 mM;
    • – ein Reduktionsmittel in einer Konzentration von 5 bis 50 mM; und hat einen pH-Wert von > 7.5, vorzugsweise ≥ 8,0.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält das Gefäß mit Blutprobe, Stabilisierungslösung und Bindelösung folgende Bestandteile:
    • – ein Guanidiniumsalz in einer Konzentration von 1,5 bis 5, vorzugsweise von 2,5 bis 3,5 M;
    • – ein Detergenz in einer Konzentration von 8 bis 20, vorzugsweise 10 bis 16% (w/v);
    • – ein Puffer in einer Konzentration von 150 bis 400, vorzugsweise 200 bis 300 mM;
    • – ein Reduktionsmittel in einer Konzentration von 20 bis 40 mM, vorzugsweise 25 bis 35 mM; und mit
    • – einem pH > 7,0, vorzugsweise > 7,5, besonders bevorzugt ≥ pH 8,0.
  • Weiterhin ist bevorzugt, dass die oben genannte Lösung aus Blutprobe, NsS und PrIS einen pH ≤ 10, vorzugsweise ≤ pH 9,0 aufweist. Diese Maßnahme minimiert eine alkalische Hydrolyse der Nukleinsäure.
  • Der erfindungsgemäße Kit wird vorzugsweise dann zur Probenentnahme eingesetzt, wenn die Probe für die Nukleinsäureanalytik verwendet werden soll.
  • Die Verwendung o.g. Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung als Bestandteil des beschriebenen Abnahmesystems garantiert die sofortige Lyse der Zellen und simultane Stabilisierung der Probe durch unmittelbare Inaktivierung der Nukleasen. Überraschenderweise kann die so gewonnene Probe selbst bei Raumtemperatur über mehrere Tage gelagert werden. Das Abnahmesystem gewährleistet außerdem eine kontaminationssichere und nicht-infektiöse Handhabung von der Probennahme über die Nukleinsäureisolierung bis hin zur Analytik. Bei den herkömmlichen Verfahren der Nukleinsäureisolierung sind bisher immer zusätzliche Handhabungsschritte (wie die Überführung der entnommenen Blutprobe in die Reagenzien zur Nukleinsäureisolierung usw.) notwendig, die mit einem zusätzlichen Infektionsrisiko oder Kontaminationsrisiko der Probe verbunden sind, wie eingangs bereits ausführlich beschrieben wurde. Obwohl der Kit im wesentlichen im Zusammenhang mit einem Gefäß zur Aufnahme von Blut beschrieben worden ist, gilt das Gesagte auch für andere Systeme zur Aufnahme biologischer Proben, wie Abstriche.
  • Überraschenderweise kann die zum Teil an die Festphase gebundene Nukleinsäure auch nach längerer Lagerung einfach aus dem Probenmaterial isoliert werden. Während der Lagerung der stabilisierten Nukleinsäure können mit zunehmender Lagerungsdauer zunehmend Präzipitate, bestehend aus Blutbestandteilen, wie z.B. Porphyrinsalze des Hämoglobins, entstehen, an die Nukleinsäure teilweise bindet. Die Anwesenheit der bindenden Festphase während der Probenlyse und -stabilisierung führt zu einer sofortigen Bindung einiger Nukleinsäuren, vorwiegend DNA an die Oberfläche. Erst durch Zusatz der Bindelösung wird eine vollständige Freisetzung der Nukleinsäure aus den evtl. entstandenen Präzipitaten und eine optimale Bindung derselben an die Festphase erzielt. Der Zusatz sollte unmittelbar vor dem eigentlichen Isolierungsschritt erfolgen, da durch Zugabe der Bindelösung keine optimale Stabilisierung der Nukleinsäure mehr gewährleistet ist. Vorzugsweise erfolgt der Zusatz der Bindelösung unmittelbar vor der eigentlichen Probenaufarbeitung zur Isolierung der Nukleinsäure.
  • Die mit dem Kit gewonnene Probe kann gängigen Nukleinsäureisolierungsverfahren zugeführt werden; bei Verwendung von Silika beschichteten Magnetpartikeln oder Silica-Vliese in Säulen ist es möglich, auf gängige Standardverfahren der Nukleinsäureisolierung zurückzugreifen (Magnetseparation bzw. Zentrifugation oder Unterdruck, Waschen, Elution der Nukleinsäure).
  • Die vorliegende Erfindung besteht somit aus einem Probenaufnahmesystem, das so konzipiert ist, dass folgende Bedingungen erfüllt werden: 1. Kontrollierte Probenentnahme und gleichzeitige Stabilisierung der im Probenmaterial enthaltenen Nukleinsäuren (DNA, RNA). 2. Probenentnahme, bei der auf den Einsatz von Antikoagulantien vollkommen verzichtet werden kann. 3. Optimierte Bindung der Nukleinsäuren an eine im System enthaltene Festphase. 4. Die mit dem beschriebenen System gewonnene Probe kann leicht in bestehende Nukleinsäureisolierungssysteme integriert werden. 5. Das System samt darin enthaltener Probe ist lagerungsstabil.
  • Zusätzlich wurde überraschenderweise festgestellt, dass die mit dem beschriebenen Abnahmesystem gewonnene Probe in dem Gefäß über längere Zeit ohne Degradation der Nukleinsäuren lagerungsstabil ist.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
  • 1: Probenentnahmegefäß mit Nukleinsäure-stabilisierender Substanz (N-sS), definiertem Vacuum, mit Festphase versetzt und mit Septum versiegelt.
  • 2: Graphische Darstellung einer Gelanalyse (1% Agarose) von 28S und 18S rRNA, die im Probeentnahmegefäß unterschiedlich lange gelagert wurde. Spalte 1: Isolierung und Auftrennung der RNA unmittelbar nach Probenentnahme (keine Lagerung), Spalte 2: Lagerung für einen Monat bei –20°C, Spalte 3: Lagerung für 6 Tage bei 4°C. Die Menge der aufgetragenen RNA entsprach einem Blutvolumen von 120 μl.
  • 3: Graphische Darstellung einer Gelanalyse (1% Agarose) von DNA, die im Probeentnahmegefäß unterschiedlich lange gelagert wurde. Spalte 1: Isolierung unmittelbar nach Probenentnahme (keine Lagerung), Spalte 2: Lagerung für einen Monat bei –20°C, Spalte 3: Lagerung für 6 Tage bei 4°C. Die Menge der aufgetragenen DNA entsprach einem Blutvolumen von 10 μl.
  • 4: Graphische Darstellung einer Gelanalyse von isolierter MS2-RNA nach Inkubation in Serum/Stabilisierungslösung mit/ohne DTT nach 180 min bei 40°C.
  • Spalte 1: Positiv Kontrolle: MS-2 RNA; Spalte 2: DNA Marker; Spalten 3 bis 5: MS-2 RNA nach Inkubation mit DTT-haltiger Stabilisierungslösung (3-fach Bestimmung); Spalten 6 bis 8: MS-2 RNA nach Inkubation mit Stabilisierungslösung ohne DTT (3-fach Bestimmung).
  • 5: Graphische Darstellung einer Gelanalyse von MS2-RNA, die nach Inkubation in Serum/Stabilisierungslösung für 3 Tage bei 40°C isoliert wurde. Der Guanidiniumthiocyanatgehalt (GTC Gehalt) der Stabilisierungslösung nach Serumzugabe, in welcher die betreffende RNA inkubiert wurde, ist in der entsprechenden Spalte angegeben.
  • Spalte 1: 2,70 M GTC, Spalte 2: 2,5 M GTC, Spalte 3: 2,36 M GTC, Spalte 4: 2,2 M GTC, Spalte 5: 2,08 M GTC, Spalte 6: 1,94 M GTC, Spalte 7: 1,80 M GTC, Spalte 8: 1,66 M GTC.
  • 6: Graphische Darstellung einer Gelanalyse der PCR Amplifikate von MS2-RNA, welche nach 1 bzw. 8 Tagen Inkubation bei 40°C in Serum/Stabilisierungslösung isoliert wurde. Spalte 1: Amplifikat der nach einem Tag isolierten RNA, Spalte 2: Amplifikat der nach 8 Tagen isolierten RNA. Spalte 3: DNA Marker, Spalte 4: MS2-RNA positiv Kontrolle: 0,8 μg in 10 μl RT 1:50 verdünnt, 1 μl amplifiziert.
  • 7: Graphische Darstellung einer Gelanalyse von isolierter MS2-RNA nach 6 (Spalten 2–12) bzw. 13 (Spalten 14–19) Tagen Inkubation bei Raumtemperatur in Serum/Stabilisierungslösung. Hinter den betreffenden Spalten steht der pH-Wert, welcher nach Mischung von Serum und Stabilisierungslösung erreicht wurde.
  • Spalte 1, 13, 20: DNA-Marker, Spalte 2: pH 8.0, Spalte 3: pH 7.7, Spalte 4: pH 7.5, Spalte 5: pH 7.35, Spalte 6: pH 7.18, Spalten 7, 14: pH 7.07, Spalten 8, 15: pH 6.94, Spalten 9, 16: pH 6.8, Spalten 10, 17: pH 6.72, Spalten 11, 18: pH 6.68, Spalten 12, 19: pH 6.7. Die Stabilisierungslösung der RNA in Spalten 12, 19 hatten den gleichen pH Wert, wie die der RNA in Spalte 11, enthielt aber 5 M 4 M GTC anstelle von 4 M 3 M.
  • 8: Graphische Darstellung des Nachweises von RNA und DNA im Standard Agarosegel (1% Agarose). Spalte 1: Molekulargewichtsmarker, Spalte 2 bis 4: Isolierte Nukleinsäuren; Spalte 2: Nukleinsäure aus Vollblutlysat versetzt mit MS2 RNA (7 Tage), Spalte 3: Nukleinsäure: aus Vollblutlysat versetzt mit MS2 RNA (0 Tage, Kontrolle), Spalte 4: Nukleinsäure aus Vollblutlysat (7 Tage), Spalte 5: Nukleinsäure aus Vollblutlysat (0 Tage, Kontrolle). Die oberen Banden zeigen chromosomale DNA (bei allen 4 Proben deutlich erkennbar), die unteren Banden in den Spalten 2 und 3 zeigen die zugesetzte und isolierte MS2 RNA.
  • Beispiel 1:
  • Blutentnahmesystem
  • Das Blutentnahmesystem kann in einer bevorzugten Ausführungsform folgendermaßen zusammengesetzt sein (s. 1): Ein Röhrchen wird mit einem definierten Volumen der Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung gefüllt, mit einer Nukleinsäure-bindenden Festphase und mit einem definierten Vakuum versehen, dann mit einem Septum verschlossen. Das Septum ist so konstruiert, dass es mit dem gängigen Probenentnahmezubehör (Kanüle usw.) kompatibel ist. Im vorliegenden Beispiel wurden 2,2 ml Reagenz vorgelegt und das Vakuum war so eingestellt, dass bei der Probennahme exakt 1,3 ml Blut zufließen konnten. Die im zufließenden Blutstrom enthaltenen Nukleinsäuren wurden unmittelbar in eine stabile Form überführt.
  • Allgemeine Vorbemerkung zu den nachfolgenden Beispielen.
  • Wenn nicht anders erwähnt hatte bei allen nachfolgend beschriebenen Beispielen die Nukleinsäure-stabilisierende Substanz (N-sS) folgende Zusammensetzung: 45 mM Tris, 5 M Guanidiniumthiocyanat, 0,8 (w/v) Dithiothreitol, 18% (w/v) Triton-X-100, pH 6,0.
  • In allen beschriebenen Beispielen wurde die Nukleinsäure-stabilisierende Substanz mit der Probe im Verhältnis 1 zu 0,59 gemischt (1 Volumen N-sS plus 0,59 Volumen Probenmaterial).
  • Für alle Beispiele wurde Blut dadurch stabilisiert, dass es unmittelbar bei der Entnahme in das mit N-sS versetzte Röhrchen gegeben wurde.
  • Beispiel 2:
  • Stabilität von Nukleinsäure nach Mischung von Probenmaterial und N-sS.
  • Isolierung von RNA und DNA vom Probenlysat mit silikaderivatisierten Oberflächen.
  • Material und Methode:
  • Das Probenmaterial für die DNA- und RNA-Isolierung wurde unmittelbar nach der Entnahme, nach Lagerung für 6 Tage bei 4°C und nach Lagerung für 1 Monat bei –20°C verwendet.
  • Für die Isolierung von RNA (2) wurde der HighPure RNA Isolation Kit (Roche, Kat.-Nr. 1 828 665) verwendet. Die Beipackzettelvorschrift wurde folgendermaßen modifiziert: Ein Volumen von 2,4 ml Probenlysat wurde in 4 Aliquots mit jeweils 600 μl auf die Säule aufgetragen, so dass insgesamt Probenmaterial aus 2,4 ml Lysat aufgetragen wurden. Alle anderen Schritte wurden entsprechend dem Beipackzettel ausgeführt. Die RNA wurde schließlich mit 100 μl Elutionspuffer eluiert.
  • Zur Isolierung von DNA (3) wurde der QiaAmp Blood Kit (Qiagen-Kat.-Nr. 29104) eingesetzt. Die im Beipackzettel beschriebene Standardprozedur wurde in verschiedenen Punkten modifiziert: 400 μl Probenvolumen wurden direkt auf die Säule gegeben, wobei das im Kit enthaltene Bindereagenz nicht eingesetzt wurde. 25 μl Proteinase-K-Stocklösung wurden zugefügt und die Probe 10 Min. bei Raumtemperatur inkubiert. Danach wurde die Säule in ein Sammelgefäß gestellt und wie im Beipackzettel beschrieben zentrifugiert. Alle weiteren Schritte wurden, bis auf die Verwendung von Ethanol, wie im Beipackzettel beschrieben durchgeführt. Das Elutionsvolumen war 200 μl.
  • Beispiel 3
  • Bedeutung von reduzierenden Reagenzien (z.B. DTT) in der Stabilisierungslösung für die Langzeitstabilisierung von RNA
  • Material und Methode:
  • Verwendete Stabilisierungslösung:
  • 4.0 M GTC; 13,5% Triton X100; 45 mM Tris/HCl; mit 120 mM bzw. ohne DTT 700 μl Serum wurden mit 700 μl Stabilisierungslösung gemischt. Nach 2 min Inkubation wurden 20 μl MS2-RNA (0.8 μg/μl von Roche Diagnostics) zugegeben. Die Proben wurden für 180 min bei 40°C inkubiert und anschließend in Aliquots a 400 μl mit dem High Pure total RNA Kit von Roche entsprechend Experiment 1 aufgearbeitet. Die Proben wurden in 50 μl eluiert und bei –20°C eingefroren. Die Analytik erfolgte mittels Agarosegel (siehe 4).
  • Ergebnis: Ohne den Zusatz von reduzierenden Reagenzien zur Stabilisierungslösung kann keine Langzeitstabilisierung von RNA erreicht werden.
  • Beispiel 4
  • Stabilität von MS2-RNA in Serum/Stabilisierungslösung: Abhängigkeit von der GTC Konzentration
  • Material und Methode
    • Verwendete Stabilisierungslösungen: 3–5 M GTC; 13.5% Triton X100; 50 mM DTT; 42 mM Tris/HCl;
    • pH der Lösungen: ca. 5,0;
    • pH der Lösungen nach Serumzugabe: ca. 6.7.
  • 2,0 ml Serum wurden mit 2.5 ml der jeweiligen Stabilisierungslösungen gemischt. Nach einer Inkubationszeit von 2–5 min wurden 90 μl MS2-RNA (0.8 μg/μl von Roche) zugegeben und bei 40°C inkubiert. In regelmäßigen Abständen wurden 400 μl Probe entnommen und mit dem High Pure total RNA Kit von Roche entsprechend Experiment 1 aufgearbeitet. Die Proben wurden in 50 μl eluiert und bei –20°C eingefroren. Für die Analyse der RNA-Integrität wurden 20 μl des Eluates auf ein 1,5%iges Agarosegel aufgetragen (5). Die RT-PCR-Analytik erfolgte mittels AMV-RT und PCR. Jeweils 10 μl der Eluate wurden mittels AMV-RT (Roche) reverse transkribiert und anschließend mittels quantitativer PCR auf dem Lightcycler analysiert.
    Ansatz für RT: (42°C für 1 h)
    4.0 μl AMV-RT-Puffer
    2.0 μl dNTP's (Endkonzentration 10 mM)
    0.5 μl RNaseinhibitor (Roche, 20 units)
    1.0 μl Primer 2827 (Endkonzentration 1 μM)
    1.9 μl DMPC-Wasser
    0.6 μl AMV-RT (Roche, 15 units)
    10 μl Template-RNA
    20 μl
  • Die PCR wurde auf dem Lightcycler bei einer Annealingtemperatur von 61°C unter Verwendung von SYBR-Green als Detektionssystem durchgeführt. Alle Proben mit einem Treshold-Cycle größer 20 werden als negativ betrachtet, da das detektierte Signal ausschießlich auf die Bildung von Primerdimeren zurückzuführen ist. Dies kann durch die Analyse der Schmelzkurven am Lightcycler (Roche) eindeutig bewiesen werden. Das RT-Produkt wurde 1:50 mit bidest. Wasser verdünnt und 1 μl davon für eine 10 μl-PCR gemäß folgendem Schema eingesetzt:
    Ansatz für PCR:
    1.6 μl MgCl2 (Stammlsg. 25 mM)
    5.9 μl DMPC-Wasser
    0.25 μl Primer 2827 (Stammlsg. 20 mM)
    0.25 μl Primer 2335 (Stammlsg. 20 mM)
    1.0 μl SYBR-Green-Mastermix (Roche)
    1.0 μl RT-Ansatz
    10 μl
  • Das Amplifikat der PCR wurde vollständig auf ein 2%iges Agarosegel aufgetragen (siehe 6).
  • Ergebnis:
  • 5 zeigt die eluierte MS2-RNA nach 3 Tagen Inkubation bei 40°C detektiert im Agarosegel. Obwohl nach 8 Tagen bei 40°C noch alle RNA-Proben amplifiziert und eindeutig nachgewiesen werden können (6), sind bereits nach 3 Tagen deutliche Unterschiede der RNA-Integrität in Abhängigkeit vom GTC-Gehalt zu erkennen. Demnach ist ein Salzgehalt kleiner 2 M in der Serum/Stabilisierungslösung für die Integrität der RNA von Vorteil, insbesondere höheren Temperaturen, z.B. 40 Grad Celsius.
  • Nicht gezeigt ist die Tatsache, dass MS2-RNA bereits 2 min nach Zusatz zu Serum vollständig von RNasen abgebaut wird und damit keine RNA mehr nachweisbar ist. Mit diesem Beispiel konnte belegt werden, dass der Abbau der RNA durch Zusatz von Stabilisierungslösung zum Serum deutlich verzögert werden kann. Nach 8 Tagen bei 40°C in Serum/Stabilisierungslösung kann MS2-RNA mittels PCR ohne Probleme detektiert werden (Abb 6), obwohl die RNA-Integrität teilweise litt.
  • Beispiel 5
  • Stabilität von MS2-RNA in Serum/Stabilisierungslösung: Abhängigkeit vom pH-Wert der mit Stabilisierungslösung versetzten Probe.
    • Material und Methode
      Verwendete Lösung:
      4 M (5 M) GTC
      14,4% Triton X 100
      50 m M DTT
      45 mM Tris HCl
      pH nach Serumzugabe zwischen 6,7 und 7,5.
  • 2,5 ml Stabilisierungslösung wurden mit 2,0 ml Serum gemischt. Nach Zugabe von 90 μl MS2 RNA (0,8 μg/ml, Roche) wurden die Proben bei Raumtemperatur inkubiert. In regelmäßigen Abständen wurde die RNA aus 500 μl Probe mit dem Roche viral RNA Kit entsprechend Beispiel 4 aufgearbeitet und in 50 μl Elutionspuffer isoliert. 20 μl des Eluates wurden mittels Agarosegel analysiert (siehe 7).
  • Ergebnis:
  • Der pH der Serum/Stabilisierungslösung und damit auch der pH und Pufferbereich der Stabilisierungslösung ist für die Langzeitstabilisierung von RNA entscheidend. Während bei einem pH Wert von 8,0 bereits nach 2 Tagen keine intakte RNA mehr nachgewiesen werden konnte, ist in einem pH Bereich zwischen 6,6 und 7,0 noch nach 13 Tagen Inkubation bei Raumtemperatur intakte RNA nachweisbar. Neben dem pH Wert ist jedoch auch eine optimal eingestellte GTC Konzentration für die Langzeitstabilisierung von RNA von Bedeutung (siehe Beispiel 4). Das dargestellte Beispiel verdeutlicht, dass für eine Langzeitstabilisierung von RNA eine GTC Endkonzentration in der stabilisierten Probe von 2,2 M GTC besser ist als 2,8 M.
  • Beispiel 6
  • Stabilität einer Nukleinsäure bindenden Oberfläche in Gegenwart von Stabilisierungslösung gezeigt unter Verwendung von Silika beschichteten Magnetpartikeln.
    • Material und Methode
      Verwendete Lösung:
      4,5 M GTC
      15% Triton-X-100
      100 mM DTT
      50 mM MES
  • Dabei wurde die Lösung und Blut im Verhältnis 1:1 eingesetzt.
  • Die Silika beschichteten Magnetpartikel wurden dem mRNA Isolation Kit for Blood/Bone Marrow (Roche Molecular Biochemicals) entnommen. Die verwendete Menge Partikel pro ml betrug ca. 35 mg. Das Blutentnahmesystem, bestehend aus dem Entnahmeröhrchen, der Stabilisierungslösung und den Magnetpartikeln, wurde 14 Tage bei Raumtemperatur gelagert. Anschließend wurde mit diesem System Vollblut entnommen. Als Kontrolle wurde ein frisch hergestelltes Entnahmesystem (Röhrchen, Stabilisierungslösung, Magnetpartikel) verwendet. Aus beiden Ansätzen erfolgte die Isolierung der im Probenmaterial enthaltenen Nukleinsäuren. Die Magnetpartikel wurden mit einem Magneten abgetrennt, der Überstand wurde verworfen. Die Partikel wurden in 50% Ethanol, 10 mM Tris, pH 7,0 resuspendiert und mehrmals mit derselben Lösung gewaschen. Schließlich wurden die Partikel in 10 mM Tris/HCl pH 7,0 auf 70°C erhitzt, wobei sich die Nukleinsäure von den Magnetpartikeln löst. Die Partikel wurden magnetisch separiert und der Nukleinsäure enthaltende Überstand im Standard Agarosegel analysiert.
  • Ergebnis:
    Figure 00200001
  • Tabelle 1:
  • Nach 14 Tagen Lagerung hat sich die Nukleinsäure bindende Eigenschaft der Festphase nicht verändert. Die Probe, als auch die Kontrolle zeigen dieselben Nukleinsäure bindenden Eigenschaften.
  • Beispiel 7
  • Stabilität, Isolierung und Nachweis von DNA und RNA, nach 7 Tagen Lagerung bei gleichzeitiger Bindung an Silika beschichtete Magnetpartikel.
    • Material und Methode
      Verwendete Suspension:
      4,5 M GTC
      15% Triton-X-100
      100 mM DTT
      50 mM MES
      35 mg/ml Partikel
  • 4 Blutentnahmesysteme (Röhrchen) enthaltend 1,0 ml der oben beschriebenen Suspension wurde mit 1 ml Vollblut versetzt. Zwei der Röhrchen (Vollblutlysat) wurde zusätzlich mit 25 μg MS2 RNA versetzt. Je ein Röhrchen der beiden Ansätze (Vollblutlysat +/– MS2 RNA) wurde unmittelbar danach zur Nukleinsäureisolierung eingesetzt (Durchführung siehe Beispiel 6). Die beiden anderen Röhrchen wurden 7 Tage bei Raumtemperatur gelagert: Nach diesem Zeitraum wurde die Nukleinsäureisolierung durchgeführt. Das Elutionsvolumen betrug 200 μl pro 200 μl Vollblutvolumen. Die Nukleinsäuren wurden im Standard Agarosegel analysiert.
  • Ergebnis:
  • Nach 7 Tagen Lagerung im Probennahmesystem (Lösung, Festphase) ist die Stabilität von chromosomaler DNA und MS2-RNA nachweislich gegeben (8).
  • Beispiel 8
  • Extraktion von mRNA sowie zellulärer und viraler DNA durch Bindung an magnetische Polymer-Beads auf der Basis von Polyvinylalkohol und an magnetische Silica-Beads
  • Probenmaterial:
    • 1,2 ml stabilisiertes Blut (= 400 μl Blut + 800 μl NsS) (NsS = Nucleic Acid stabilization Solution)
  • Spiken mit Viren:
    • +6 × 106 copies/ml Cytomegaloviren (CMV)
  • Nukleinsäure-Extr.:
    • +800 μl Bindelösung (PrIS = Pre-Incubation Solution)
  • Magnetic-Beads:
    • a) 120 μl Beadsuspension aus MagNA Pure LC total Nucleic Acid Isolation Kit (Kat.Nr. 3 038 505, Roche Molecular Biochemicals)
    • b) 30 μl Beadsuspension von Carboxyl-Polyvinyl-Alkohol Magnetic Beads (M-PVA C12 Kat.Nr. 01-01.204) der Firma Chemagen Biopolymer-Technologie AG, Baesweiler, GER
  • Nukleinsäure Extrations-Protokoll für a) und b):
    • • 900 μl NsS-Blut-PrIS + a) 120 μl bzw. + b) 30 μl Beadssuspension mischen
    • • ca. 5 min Inkubation bei RT
    • • Magnetseparation
    • • Überstand vollständig entfernen
    • • Proteinase K-Schritt: 2 mg PK/ml in 10 mM TRIS-HCl pH 6,5 mit 0,1% Tween 20 und 0,5% Triton × 100 500 μl PK-Puffer pro Probe, mischen, 10 min RT-Inkubation,
    • • Magnetseparation, Überstand entfernen
    • • 1. Waschschritt: 500 μl Waschpuffer I (GTC-haltig) aus dem High Pure viral Nucleic Acid-Isolation Kit (Kat.Nr. 1 858 874 Roche Molecular Biochemicals) pro Probe zugeben und mischen für 10 sec. manuell oder mit Vortex
    • • Magnetseparation, Überstand vollständig abnehmen
    • • 2. Waschschritt: gleichen Waschritt mit 500 μl Waschpuffer I wiederholen
    • • 3. Waschschritt: 900 μl Waschpuffer II (Ethanol haltig) aus gleichem Kit wie oben pro Probe zugeben und mischen
    • • Magnetseparation und Überstand vollständig abnehmen
    • • Elution in 100 μl Elutionspuffer aus gleichem Kit wie oben bei 80°C für 10 min inkubieren und Eluat nach Magnetseparation vollständig abnehmen und bis zur Analyse bei –70°C einfrieren
  • Nukleinsäure Analytik:
    • • Agarosegel Analyse: 20 μl des Eluates werden auf einem 1% nativen Agarosegel analysiert Ergebnis für a) und b): – genomische DNA ist sichtbar a) 100% b) 80% – rRNA ist sichtbar a) 100% entspricht ca. 10–20% b) 200% der gesamten zellulären RNA
    • • PCR für genomische DNA am Beispiel des G6P-DH Gens: Ergebnis: a) 100% b) 75%
    • • PCR für CMV: Ergebnis: a) 100% (entspricht 4 × 106 copies/ml = ca. 70% der gespikten CMV-Menge) b) 75% entspricht 3 × 106 copies/ml = 50% der gespikten CMV-Menge
    • • RT-PCR für G6P-DH mRNA: Ergebnis: a) nicht nachweisbar, vermutlich weil der GTC-Gehalt zur Bindung von mRNA zu niedrig war, durch die Verdünnung mit dem Proteinase K Puffer b) 50% im Vergleich zu Standardexperimenten mit Silica-Magnetic Beads entsprechend dem MagNA Pure total NA Isolation Kit von Roche Molecular Biochemicals, wie sie in diesem Experiment verwendet wurden.
  • Für die Beurteilung der Ergebnisse in den einzelnen Experimenten wurde jeweils die nachgewiesene Nukleinsäuremenge mit den Magnetic Beads mit Silica-Oberfläche von Roche Molecular Biochemicals (= a)) als Standard und demzufolge also 100% gesetzt und die mit b) isolierte Menge in Relation dazu gesetzt.
  • PriS-Zusammensetzung (Bindelösung) im o.g. Experiment:
    • 3,5 M GTC; 10% Triton X 100; 350 mM Tris/HCl; pH 8.0;
  • NsS-Zusammensetzung (Stabilisierungslösung) im o.g. Experiment:
    • 3,5 M GTC; 12,5% Triton X 100; 60 mM Tris/HCl; 60 mM DTT;
  • Beispiel 9
  • Nachweis der Bindeeffizienz von Nucleinsäure an Silica-Oberflächen durch Zugabe der Bindelösung „PrIS" zur NAST-Blut Mischung
  • PrIS-Zusammensetzung:
    • 3,5 M GTC; 10% Triton X 100; 350 mM Tris/HCl; pH 8.0;
  • NAST-Zusammensetzung:
    • 3,5 M GTC; 12,5% Triton X 100; 60 mM Tris/HCl; 60 mM DTT;
  • Probenmaterial:
    • 580 μl stabilisiertes Blut (200 μl Blut + 380 μl NAST = Verhältnis von 1 : 1,9)
  • Spiken mit CMV:
    • 6 × 106 copies/ml Cytomegalovirus (CMV)
  • Nukleinsäure Extraktion:
    • a) Zugabe von 580 μl PrIS (= Verhältnis von 1 : 1)
    • b) ohne Zugabe von PrIS
  • Extraktionsprotokoll:
    • Es wurden alle notwendigen Reagenzien, wie Magnetic Beads mit Silica Oberfläche, Waschpuffer und Elutionspuffer aus dem MagNA Pure total NA Isolation Kit® von Roche Molecular Biochemicals (Kat.Nr. 3 038 505) verwendet. Die Proteinase K ist ebenfalls von Roche Molecular Biochemicals mit der Kat.Nr. 1 964 364.
      a) +40 μl +300 μl b) +40 μl Proteinase K (20 mg/ml) +300 μl Magnetic Beadsuspension
    • – mischen und für 10 min bei RT inkubieren
    • – Magnetseparation und Überstand entfernen
    • – 1. Waschen mit 850 μl Waschpuffer I
    • – Magnetseparation und Überstand entfernen
    • – 2. Waschen mit 450 μl Waschpuffer II
    • – Magnetseparation und Überstand entfernen
    • – 3. Waschen mit 450 μl Waschpuffer III
    • – Magnetseparation und Überstand vollständig entfernen
    • – Elution mit 200 μl Elutionspuffer bei 70°C mit 10 min Inkubation
    • – Magnetseparation und Überstand = Eluat sorgfältig abnehmen und bei
    • –70°C bis zur Analyse einfrieren.
  • Analytik der extrahierten Nukleinsäuren:
    • – Agarosegel Analyse: 20 μl der Eluate wurden auf einem nativen 1% Agarosegel aufgetrennt chromosomalen DNA: a) 100% b) ca. 14% rRNA: a) 100% b) ca 20%
    • – Quantitative Bestimmung von CMV mit dem Light Cycler®, Roche Molecular Biochemicals a) 4,3 × 106 copies/ml = 72% Extraktionseffizienz b) 1,0 × 106 copies/ml = 17% Extraktionseffizienz
    • – Quantitative Bestimmung der genomischen DNA mit dem G6P-DH Gen: a) 100% b) 21%
    • – Quantitative mRNA-Bestimmung anhand der G6P-DH mRNA: a) 100% b) 7%
  • Alle Ergebnisse der durchgeführten Analysen zeigen, daß die Zugabe der Bindelösung „PrIS" für eine optimale Extraktion der Nukleinsäuren durch ihre optimale Bindung an die Silica-Festphase notwendig ist.
  • Beispiel 10
  • Nukleinsäure Extraktion aus NAST-Blut mit PrIS an Silica-Oberflächen mit dem Hiph Pure Viral Nucleic Acid Kit® von ROCHE Molecular Biochemicals Cat. No. 1 858 874
  • Blutentnahme:
  • Die Blutentnahme erfolgt in einem NAST Vacuette® Röhrchen der Firma Greiner BIO-ONE. Dieses Vakuum-Blutentnahmeröhrchen hat ein Gesamtvolumen von 5 ml und enthält 2,3 ml NsS (Nucleic Acid Stabilization) Lösung. Das Vakuum ist so eingestellt, dass bei der Blutentnahme 1,2–1,25 ml Blut in das Röhrchen strömen und sich mit der Lösung vermischen. Damit liegen 3,5 ml NAS-Blut Mischung im Röhrchen vor, wobei das Blut 1 : 2,8 verdünnt wird.
    NsS = Nukleinsäure stabilisierende Lösung: 3 M GTC; 12,5% Triton X 100; 30 mM MES; 120 mM DDT
    PrIS = Bindelösung: 4 M GTC; 12,5% Triton X 100; 250 mM Tris/HCl; pH 8.0;
    200 μl Blut entsprechen 560 μl der Blut-NAS-Mischung.
  • Spiken:
  • Jedes Röhrchen wurde mit einem positiven HCV- und CMV-Plasma gespikt, sodass die folgenden Konzentrationen vorliegen:
    HCV: 5,7 × 105 IU/ml Blut-NAS-Mischung
    CMV: 2,0 × 106 copies/ml Blut-NAS-Mischung
  • Lagerung:
  • Die Blutentnahme-Röhrchen werden 1 Tag bei 20–24°C gelagert
  • Nukleinsäureextraktion:
    • 56.0 μl Blut-NsS-Mischung (= 200 μl Blut) mit 350 μl PRIS mischen und zum Lösen der Kristalle bis zu 15 min. bei RT mit mehrmaligem Mischen (Vortex) inkubieren.
    • 115 μl Isopropanol zufügen, mischen, in 2 Portionen auf das High Pure® Säulchen auftragen, welches jeweils bei 6000–7000 U/min 1 min. zentrifugiert wird.
    • 450 μl Removal Waschpuffer® (ROCHE Kit-Komp.) auftragen und mit 6000–7000 U/min 1 min. zentrifugieren 2 × mit 450 μl Waschpuffer® (ROCHE Kit-Komponente) die Säule waschen, jeweils mit 6000–7000 rpm zentrifugieren, 100 μl 70°C heißen Elutionspuffer® (Kit-Komp.= Wasser) zur Elution auftragen und bei 10 000 U/min 2 min. zentrifugieren
    • Nukleinsäuren aus 200 μl Blut liegen in 100 μl Eluat vor und werden bis zur Analytik bei –70°C in 10 μl Aliquots gelagert.
  • Analytik:
  • Alle Schritte der Analytik wurden im Vergleich mit einer Standard-Nukleinsäure-Extraktion mit dem PAXgene Blood RNA Kit® der Firma Preanalytix GmbH, Schweiz durchgeführt. Dieses Kit arbeitet ebenfalls aus Vollblut und beinhaltet ein anderes System der Nukleinsäure-Stabilisierung während der Blutentnahme.
  • 1. Qualitative DNS/RNA Analyse mit der Agarose-Gel-Analytik:
    • NAST-PRIS: Die extrahierten Nukleinsäuren bestehen zu 90–95% aus zellulärer RNA (ribosomaler RNA, mRNA) während die chromosomale DNS als dünne Bande im Bereich von ca. 5–10% liegt.
    • PAXgene: Die extrahierten Nukleinsäuren bestehen zu 20–70% aus zellulärer RNA = rRNA und zu 30–80% aus chromosomaler DNA.
  • 2. Quantitative DNS/RNA Bestimmung durch photometrische Messung (A 260)
    • NsS-PRIS: Die 100 μl Eluat (= 0,2 ml Blut) enthalten 2 μg RNA/DNS entsprechend 6,25% der gesamten zellulären Nukleinsäuren. Bei einer Aufteilung DNA : RNA laut Agarosegel von etwa 1 : 10 entspricht dies ca. 0,2 μg DNA und 1,8 μg RNA Somit entspricht dies einer Ausbeute von ca 1% der genomischen DNA und ca. 90% der gesamten zellulären RNA = rRNA.
    • PAXgene: Die 80 μl Eluat (= 2,5 ml Blut) enthalten 8,7 μg RNA/DNS, was 0,7 μg aus 0,2 ml Blut entspricht, also einer Ausbeute von 2% der Gesamt-Nukleinsäuren des Blutes. Entsprechend der von Experiment zu Experiment stark schwankenden Aufteilung von DNA : RNA = 30–80% : 70–20% entspricht dies einer Ausbeute von 0,7–1,8% der genomischen DNA und von nur 7–24% der gesamten zellulären RNA = inclusive rRNA. d.h. mit dem erfindungsgemäßen NAST-PRIS werden ca. 3 mal mehr Gesamt-Nukleinsäuren und 4–13 mal mehr gesamt zelluläre RNA, die überwiegend aus rRNA besteht, isoliert.
  • 3. Quantitative HCV-Bestimmung mit dem Light-Cycler der Firma Roche Diagnostics:
    • NsS-PRIS: Es wurde eine HCV Konzentrationen von ca. 4 × 105 IU/ml gemessen. Bezogen auf die gespikte Konzentration von 5,7 × 105 IU/ml entspricht dies einer Wiederfindung von 70%.
    • PAXgene: Es wurden HCV Konzentrationen von 0,6–1,0 × 104 IU/ml gemessen entsprechend einer Wiederfindung von 1–1,75% der gespikten 5,7 × 105 HCV IU/ml. Damit wird mit dem PAXgene System eine 40–70 fach schlechtere Ausbeute für HCV im Vergleich zu dem NAST-PRIS System erreicht.
  • 4. Quantitative CMV-Bestimmung mit dem Light-Cycler der Firma Roche Diagnostics
    • NAST-PRIS: Es wurde eine CMV-Konzentration von ca. 8 × 105 copies/ml gemessen, was 40% Wiederfindung der gespikten Konzentration von 2 × 106 copies/ml entspricht.
    • Paxgene: Es wurden CMV-Konzentrationen von 0,8–1,6 × 105 copies/ml gemessen, was einer Wiederfindung von 4–8% der gespikten 2 × 106 CMV copies/ml darstellt. Somit werden mit dem PAXgene System 5–10 fach niedrigere Ausbeuten im Vergleich zu dem NAST-PRIS System erreicht.
  • 5. Quantitative mRNA (G6P-DH) Bestimmung mit dem Light-Cycler der Firma Roche Diagnostics
    • NAST-PRIS: Es wurden 8–12 ng G6P-DH mRNA in 200 μl Blut gemessen.
    • PAXgene: Es wurden 0,1–0,25 ng G6P-DH mRNA in 200 μl Blut gemessen. Mit dem erfindungsgemäßen NAST-PRIS System wird 50–100 mal mehr mRNA isoliert
  • 6. Quantitative Bestimmung des G6P-DH Gens mit dem Light-Cycler der Firma Roche Diagnostics
    • NAST-PRIS: Es wurden 190–430 ng G6P-DH Gene in 200 μl Blut gemessen.
    • PAXgene: Es wurden 544–1200 ng G6P-DH Gene in 200 μl Blut gemessen.
  • Die oben gezeigten Versuche zeigen damit eindeutig, daß das erfindungsgemäße System zu einer deutlichen Steigerung der Ausbeute an niedermolekularen Nukleinsäuren, insbesondere von RNA (wie mRNA und viraler RNA und DNA (z.B. HCV, CMV)) führt. Die Begriffe NAST und NsS wurden synonym verwendet.

Claims (36)

  1. Zusammensetzung zum Binden von Nukleinsäuren in wässriger Lösung an eine Festphase, enthaltend ein Guanidiniumsalz, eine Puffersubstanz und ein Detergenz, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert der Lösung > 7,5 ist.
  2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert der Lösung > 8,0 ist.
  3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der Puffersubstanz in der wässrigen Lösung mindestens 100 mmol/l ist.
  4. Zusammensetzung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der Puffersubstanz in der wässrigen Lösung zwischen 250 mmol/l und 750 mmol/l liegt.
  5. Zusammensetzung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der Puffersubstanz in der wässrigen Lösung zwischen 450 und 550 mmol/l liegt.
  6. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Guanidiniumsalz ausgewählt wird aus Guanidiniumthiocyanat und Guanidiniumchlorid.
  7. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Guanidiniumsalz in einer Konzentration von 1 bis 8 mol/l vorliegt.
  8. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Detergenz ausgewählt wird aus Triton-X-100®, NP-40, Polydocanol und Tween 20®.
  9. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Detergenz in einer Konzentration von 5 bis 30 Gew.% vorliegt.
  10. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Lösung folgende Bestandteile enthält: – etwa 3–5 mol/l Guanidiniumthiocyanat; – etwa 12–18% (w/v) Triton-X-10®; – etwa 450–550 mmol/l TRIS/HCl.
  11. Kit zum Isolieren von Nukleinsäure, enthaltend folgende Bestandteile: a) eine wässrige Nukleinsäure-stabilisierende Lösung, enhaltend folgende Bestandteile: – ein Guanidiniumsalz, und/oder – eine Puffersubstanz, und/oder – ein Reduktionsmittel, und/oder – ein Detergenz; b) eine Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 10; und c) eine Festphase, die Nukleinsäuren binden kann.
  12. Kit nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Guanidiniumsalz in der Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung ausgewählt wird aus Guanidiniumthiocyanat und Guanidiniumchlorid.
  13. Kit nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Guanidiniumsalz in der Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung in einer Konzentration von 1 bis 8 mol/l vorliegt.
  14. Kit nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Nukleinsäure-stabilisierende Lösung einen pH-Wert von 4 bis 7,5 aufweist, und die Puffersubstanz ausgewählt wird aus Tris, HEPES, MOPS, MES, Citrat- und Phosphatpuffer.
  15. Kit nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass nach Zugabe von Probenmaterial der pH-Wert 4 bis 7,5 beträgt.
  16. Kit nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Puffersubstanz in der Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung in einer Konzentration von 10 bis 300 mmol/l vorliegt.
  17. Kit nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Detergenz in der Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung ausgewählt wird aus Triton-X-100®, NP-40, Polydocanol und Tween 20®.
  18. Kit nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Detergenz in der Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung in einer Konzentration von 5 bis 30 Gew.% vorliegt.
  19. Kit nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Reduktionsmittel in der Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung ausgewählt wird aus Dithiothreitol, β-Mercaptoethanol und TCEP.
  20. Kit nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Reduktionsmittel in der Nukleinsäure-stabilisierenden Lösung in einer Konzentration von 0,1 bis 10,0 Gew.% vorliegt.
  21. Kit nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der pH der Lösung zum Stabilisieren der Nukleinsäure zwischen 4,0 und 7,5 liegt.
  22. Kit nach einem der Ansprüche 11 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die F Nukleinsäure-stabilisierende Lösung folgende Bestandteile enthält: – 2,5–3,5 mol/l Guanidiniumthiocyanat; – 40–80 mmol/l MES; – 10–20% (w/v) Triton-X-100®; – 40–80 mmol/l DTT.
  23. Kit nach einem der Ansprüche 11 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Festphase getrennt als Vlies, Filter, Partikel, Gel, Kugel, Zapfen und/oder Stab vorliegt und/oder direkt dem Gefäß zur Aufnahme der Nukleinsäure-enthaltenden Probe verbunden ist.
  24. Kit nach einem der Ansprüche 11 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich d) ein Gefäß zur Aufnahme einer Probe enthalten ist.
  25. Kit nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass das Gefäß ein Blutentnahmegefäß ist.
  26. Gefäß, enthaltend eine Nukleinsäure einer biologischen Probe und eine Lösung enthaltend: – ein Guanidiniumsalz in einer Konzentration von 1 bis 8 mol/l; – ein Detergenz in einer Konzentration von 5 bis 25% (w/v); – einen Puffer in einer Konzentration von 100 bis 500 mmol/l; – ein Reduktionsmittel in einer Konzentration von 5 bis 50 mmol/l; und mit – einem pH > 7,5.
  27. Gefäß nach Anspruch 26, enthaltend: – ein Guanidiniumsalz in einer Konzentration von 1,5 bis 5 mol/l; – ein Detergenz in einer Konzentration von 8 bis 20% (w/v); – ein Puffer in einer Konzentration von 150 bis 400 mmol/l; – ein Reduktionsmittel in einer Konzentration von 10 bis 40 mmol/l; und mit – einem pH > 7,5.
  28. Gefäß nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass das Guanidiniumsalz in einer Konzentration von 2,5 bis 3,5 mol/l vorliegt.
  29. Gefäß nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass das Detergenz in einer Konzentration von 10 bis 16% (w/v) vorliegt.
  30. Gefäß nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass der Puffer in einer Konzentration von 200 bis 300 mmol/l vorliegt.
  31. Gefäß nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass das Reduktionsmittel in einer Konzentration von 25 bis 35 mmol/l vorliegt.
  32. Gefäß nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass ein pH von ≥ pH 8,0 vorliegt.
  33. Verfahren zum Isolieren einer Nukleinsäure, umfassend die folgenden Schritte: a) In Kontakt bringen einer Nukleinsäure-enthaltenden biologischen Probe und einer wässrigen Lösung zum Stabilisieren von Nukleinsäure, wie in den Ansprüchen 11 bis 23 beschrieben; b) Zusetzen einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Lösung nach a); c) Zusetzen einer Festphase, die Nukleinsäuren binden kann, zur Lösung nach b), wobei die Reihenfolge der Schritte a), b), und c) vertauschbar ist.
  34. Verfahren zum Nachweis einer Nukleinsäure in einer biologischen Probe, umfassend das Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 33 und Detektion der isolierten Nukleinsäure oder eines Bestandteils davon.
  35. Verfahren zum Binden von Nukleinsäure an eine Festphase, dadurch gekennzeichnet, dass der pH der Lösung enthaltend die Nukleinsäure und die Festphase auf einen Wert > 7,5 eingestellt wird.
  36. Verfahren nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, dass der pH der Lösung enthaltend die Nukleinsäure und die Festphase auf einen Wert von ≥ 8,0 eingestellt wird.
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