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Technisches Gebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zur akustischen Anpassung eines aktiven Elements eines
elektroakustischen Wandlers zum Aussenden und Empfangen von Ultraschallwellen sowie
auf eine Vorrichtung zum Aussenden und Empfangen von Ultraschallwellen.
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Gattungsgemäße Ultraschallwandler zum Aussenden
und Empfangen von Ultraschallwellen zählen seit Jahrzehnten zum Stand
der Technik und werden in großem
Umfang in den unterschiedlichsten technischen, wie auch medizinischen
Bereichen hauptsächlich
zur zerstörungsfreien
bzw. schonenden Untersuchung von Materialien oder Gegenständen eingesetzt.
Auch dienen geeignet konvektionierte Ultraschallwellen zur gezielten
Materialbearbeitung, stellvertretend für die Vielzahl derartiger Bearbeitungstechniken
sei an dieser Stelle auf die Zertrümmerung von Nierensteinen mit
Ultraschallwellen hingewiesen.
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Zum Erzeugen von Ultraschallwellen
sehen Ultraschallwandler typischerweise ein als Piezokeramik ausgebildetes
aktives Element vor, das üblicherweise
scheibchen- oder plättchenförmig ausgebildet ist
und somit als Flächenelement über eine
flächige Vorder-
und Rückseite
verfügt.
Durch gezieltes Anlegen einer elektrischen Wechselspannung an das
aktive Element deformiert sich das Flächenelement aufgrund magnetostriktiver
Effekte derart, dass sich der Abstand zwischen der Vorder- und Rückseite
mit der Frequenz der an das aktive Element angelegten Wechselspannung
variiert. Durch diese auch als Dickenschwingungen des aktiven Elementes
bezeichneten Vibrationen werden akustische Wellen ausgehend von
der Vorder- und Rückseite
in das umliegende Belastungsmedium abgestrahlt. Wird die Rückseite
mit einem schallabsorbierenden Material, das sogenannte Backingmaterial,
versehen, so vermag der Ultraschallwandler Ultraschallwellen vornehmlich über seine
Vorderseite axialwärts
gerichtet, d.h. senkrecht zur Ebene der Vorderseite, in das unmittelbar
umliegende Belastungsmedium abzustrahlen.
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Um die Schalleinkopplung in das Belastungsmedium
zu verbessern, ist auf der Vorderseite wenigstens eine akustische
Anpassungsschicht vorgesehen, die einen akustischen Wellenwiderstand aufweist,
der zwischen dem der Piezokeramik und dem des Belastungsmediums
liegt. Zudem sind zur mechanischen Befestigung und dem Schutz des
aktiven Elementes gegenüber äußeren mechanischen Einflüssen das
aktive Element tragende und auf dieses in den meisten Fällen dämpfend wirkende
Komponenten vorgesehen, die überdies
von einem mechanisch stabilen Gehäuse umgeben sind. Alle mit dem
aktiven Element in akustischer Wirkverbindung stehenden Komponenten
bzw. Medien üben
jedoch einen entscheidenden Einfluss auf die gesamten akustischen
Eigenschaften des Ultraschallwandler aus, die es gilt zu optimieren.
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Diese umfassen insbesondere die Bandbreite,
das Zeit-Puls-Verhalten,
mit dem das aktive Element die Abstrahlung einzelner Schallwellen
zu erzeugen in der Lage ist, die Empfindlichkeit, durch die die
Nachweisgrenze von in das aktive Element einkoppelbarer Ultraschallwellen
definiert wird, sowie die fokale Abstrahlcharakteristik, die insbesondere
in technischen Einsatzfällen
von Relevanz ist, bei denen Ultraschallwellen einer räumlichen
Fokussierung unterliegen.
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Ist man bestrebt, alle vorstehend
genannten akustischen Eigenschaften (Bandbreite, Zeit-Puls-Verhalten,
Empfindlichkeit und fokale Abstrahlcharakteristik) zu verbessern,
so stößt man mit den
gegenwärtig
bekannten Mitteln unter den jeweiligen Eigenschaften auf konkurrierende
Optimierungsverhalten. Ist bspw. ein Ultraschallwandler mit hoher Empfindlichkeit
und großer
Bandbreite gewünscht, bspw.
für den
Einsatz bei bilderzeugenden Untersuchungsmethoden in der Medizin,
und wird zugleich aus Gründen
einer hohen Messauflösung
ein möglichst
geringes Puls-Zeit-Verhalten gefordert, so treten diese gewünschten
Eigenschaften in sofern miteinander in Konflikt, als Maßnahmen
zur Verbesserung der Bandbreite bezüglich des Ultraschallwandlers
zwar zur Reduzierung des Puls-Zeit-Verhaltens beitragen aber andererseits
die Empfindlichkeitscharakteristik des Ultraschallwandlers erheblich
verschlechtern. Umgekehrt führen
Maßnahmen
für eine Verbesserung
der Nachweisempfindlichkeit des Ultraschallwandlers zur Verschlechterung
seiner Bandbreite Eigenschaften.
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Die den vorstehend aufgezeigten Schwierigkeiten
beim Bemühen
Ultraschallwandler zu optimieren zugrundeliegende Problematik rührt nicht
zuletzt von den Vielfachreflexionen akustischer Wellen zwischen
und innerhalb jenen Komponenten her, aus denen der Ultraschallwandler
selbst besteht und die miteinander in unterschiedliche Weise akustisch
gekoppelt sind.
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Hinzu kommt die Tatsache, dass die
im Inneren des aktiven Elementes, das typischerweise als ein scheibchen-
oder plattenförmiges
Piezoelement ausgebildet ist, durch die externe Spannungsversorgung
induzierte elektrische Feldstärke
nicht nur die vorstehend beschriebenen Dickenverformungen innerhalb
des aktiven Elementes hervorruft, durch die die Dicke, d.h. der
Abstand von Vorder – und
Rückseite
des aktiven Elementes verändert
wird, sondern auch senkrecht dazuliegende Querverformungen induziert,
die das aktive Element in radialer Richtung, d.h. längs der
Ebene der Vorder- und Rückseite
des aktiven Elementes dynamisch deformiert. Folglich sind die Dicken-
und die sogenannten Radialschwingungen innerhalb des aktiven Elementes
miteinander gekoppelt, so dass bei entsprechender Impulsanregung
des aktiven Elementes nicht nur Dickenwellen entstehen, die von
der Vorder- und Rückseite
des aktiven Elementes in das umgebende Medium axialwärts austreten,
sondern auch Radial- oder Randwellen erzeugt werden, die mit den
eigentlichen nutzbringenden Dickenwellen in Wechselwirkung treten und
letztlich zu einem komplizierten akustischen Wellenfeld führen.
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Um das akustische Schwingungsverhalten eines
Ultraschallwandlers auf die vorstehend genannten akustischen Eigenschaften
zu optimieren, ist wie bereist erwähnt, die Verwendung einer geeigneten
Anpassschicht oder auch die Kombination geeigneter Anpassschichten
auf der Vorderseite des aktiven Elementes bekannt. So gilt es insbesondere, den
akustischen Wellenwiderstand der Anpassschicht derart zu wählen, dass
dieser zwischen den akustischen Wellenwiderständen betreffend das aktive
Element sowie das Belastungsmedium liegt. Sei bspw. der Fall angenommen,
dass das Belastungsmedium Wasser oder ein Öl ist, das typischerweise einen
akustischen Wellenwiderstand (akustische Impedanz) ZBM von
etwa 1, 5 MR (MR = 106 kg/(m2s)
beträgt,
so ergibt sich aus der Literatur bekannten Berechnungsgrundlage,
Z = √ZBM·ZP, für einen optimalen Wellenwiderstand
Z, die Anpassungsschicht betreffend, (siehe hierzu Ludwig Bergmann, „Der Ultraschall", S. Hirzel-Verlag,
Stuttgart, 1954, Seite 15–20
und Seite 168–160),
wobei ZP der akustische Wellenwiderstand
des aktiven Elementes ist und typischer Weise ca. 28,5 MR beträgt, zu etwa
6,5 MR.
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Um eine derart optimale akustische
Anpassung zwischen dem Belastungsmedium und dem akustischen Element
erzielen zu können,
sind verschiedene aus gehärteten
Harzen und Metall- oder Metalloxidpulvern
bestehende Verbundwerkstoffe entwickelt worden, wie sie bspw. aus
den
US 2,427,348 ,
US 4,184,094 sowie
US 4,680,499 hervorgehen.
Zwar führen
derartig konvektionierte Anpassschichten aufgrund ihrer großen Dichte,
bedingt durch die Beimischung von Metall- bzw. Metalloxidpulvern
zu einer weitgehend idealen akustischen Anpassung zwischen dem aktiven
Element und dem Belastungsmedium, jedoch verfügen diese Materialien auch über hohe
Dämpfungseigenschaften,
wodurch wiederum die Empfindlichkeit des gesamten Ultraschallwandlers
reduziert wird. In gleicher Weise wird das Breitbandverhalten des
Ultraschallwandlers nachhaltig beeinflusst. Um die Empfindlichkeit
sowie das Breitbandverhalten des Ultraschallwandlers zu verbessern
ist eine Kombination aus mehreren Anpassschichten bestehend aus
unterschiedlichen Materialien zu verwenden, wie es bspw. aus der
US 6,307,302 hervorgeht.
Dies führt
jedoch zu einem erhöhten
Aufwand in der Herstellung und somit zur Verteuerung derartiger
Ultraschallwandler.
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Zur Verbesserung der Breitbandigkeit
des Ultraschallwandlers wird in der
US
5,212,671 vorgeschlagen, die Rückseite des aktiven Elementes
mit einer Reflexionsschicht mit veränderlicher Dicke vorzusehen,
durch die jedoch die Empfindlichkeit des Ultraschallwandlers negativ
beeinflusst wird.
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Handelt es sich zudem bei den Ultraschallwandlern
um sog. Fokuswandler, bei denen das axialwärts gerichtete Schallwellenfeld
auf eine Fokalebene oder einen Fokuspunkt gerichtet wird, so wirken sich
Veränderungen
am Ultraschallwandler, die die akustischen Eigenschaften betreffen,
auch auf die Fokuslage des Ultraschallwandlers aus. Nähere Einzelheiten
hierzu können
der
US 5,984,871 entnommen
werden.
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Neben den besprochenen akustischen
Eigenschaften eines Ultraschallwandlers in Bezug auf Empfindlichkeit,
Breitbandigkeit und in Fällen
von Fokalwandlern in Bezug auf die fokale Charakteristik, spielen
als qualitätsbestimmende
Faktoren auch weitere Aspekte betreffend Fertigungskosten, Reproduzierbarkeit
sowie Zuverlässigkeit
und Lebensdauer eine wichtige Rolle. So unterliegen Ultraschallwandler
insbesondere in technischen Einsatzbereichen, in denen hohe Temperaturen
aber insbesondere hohe Temperaturunterschiede auftreten, thermisch
bedingten Materialausdehnungseffekten, die aufgrund der unterschiedlichen
thermischen Ausdehnungsverhalten der einzelnen Komponenten des Ultraschallwandlers
zu thermischen Verspannungen innerhalb und zwischen einzelner Konstruktionselemente
führen.
Derartige thermische Spannungen können zu plastischen Verformungsresten
oder auch Mikrorissen in den einzelnen Komponenten führen, die
letztlich zu irreversiblen Funktionsstörung führen. Insofern weisen Ultraschallwandler,
die zyklischen Temperaturunterschieden ausgesetzt sind, weitaus
geringere Lebensdauern und Funktionszuverlässigkeiten auf, als jene, die
unter konstanten Temperaturbedingungen betrieben werden.
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Im Hinblick auf die Lebensdauer aber
insbesondere auf die Qualität
des Ultraschallwandlers sowie dessen Funktionszuverlässigkeit
kommt es im Wesentlichen auf die Qualität der Verbindung der Anpassschicht
mit dem aktiven Element sowie die Verbindung des aktiven Elementes
mit entsprechenden Halte- und/oder Dämpfungskörpern an. So ist es bekannt
die als Anpassschichtplättchen
ausgebildete Anpassschicht spannungsfrei auf die Vorderseite des aktiven
Elementes zu kleben. Hierzu wird stets eine dünne Klebeschicht zwischen dem
Anpassschichtplättchen
und der Vorderseite des aktiven Elementes vorgesehen, die jedoch
insbesondere im Hochfrequenzbereich für die Empfindlichkeit, Breitbandigkeit und
Homogenität
des akustischen Feldes einen zusätzlich
negativen Einflussfaktor darstellt. Darüber hinaus sind für eine hohe
Qualität
der Klebeverbindungen harte Reinheits-, Rauheits- und Parallelitätsbedingungen
an die Klebeschicht zu stellen.
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Im Gegensatz zur Klebetechnik ist
auch der Einsatz von Gießverfahren
bekannt, mit denen die Anpassschicht in gießfähiger Form unter Vermeidung jeglicher
Klebezwischenschichten direkt auf die Vorderseite des aktiven Elementes
aufbringbar ist. Beim Gießverfahren
werden zudem keine harten Produktionsbedingungen vorausgesetzt,
wie sie vorstehend zum Klebeverfahren gefordert werden. Das Gießverfahren
erlaubt es zudem verhältnismäßig kostengünstige Anpassschichten
mit komplizierten Formen bspw. mit unterschiedlichen Krümmungsradien
zu entwickeln und herzustellen. Jedoch ist das zwischen der Anpassschicht
und der Vorderseite des aktiven Elementes herrschende Haftvermögen kleiner
als im Falle der Verwendung einer entsprechenden Klebeschicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Ultraschallwandler
in ihren akustischen Eigenschaften zu verbessern. Insbesondere gilt
es in diesem Zusammenhang, die Empfindlichkeit, die Breitbandigkeit,
das zeitliche Pulsverhalten sowie die fokale Abstrahlcharakteristik
eines Ultraschallwandlers zu optimieren, ohne dabei eine der vorstehend
genannten Eigenschaften zu verschlechtern. Neben den akustischen
Eigenschaften eines Ultraschallwandlers gilt es überdies, weitere, die Qualität eines
Ultraschallwandlers bestimmende Faktoren zu verbessern. Im einzelnen
gilt es, die Zuverlässigkeit
und Lebensdauer des Ultraschallwandlers zu verbessern, die Reproduzierbarkeit
zu optimieren und die Fertigungskosten zu senken.
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Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden
Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Anspruch 1 betrifft ein Verfahren
zur akustischen Anpassung eines aktiven Elementes eines elektroakustischen
Wandlers zum Aussenden und Empfangen von Ultraschallwellen. Gegenstand
des Anspruches 8 ist eine Vorrichtung zum Aussenden und Empfangen
von Ultraschallwellen mit vorgegebener Wellenlänge. Den Erfindungsgedanken
vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche sowie
der gesamten Erfindungsbeschreibung unter Bezugnahme auf die Ausführungsbeispiele
zu entnehmen.
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Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zur akustischen
Anpassung eines aktiven Elementes eines elektroakustischen Wandlers
zum Aussenden und Empfangen von Ultraschallwellen mit vorgegebener Wellenlänge in ein
Belastungsmedium, das über
eine dem Belastungsmedium zugewandte Vorderseite, über die
durch das aktive Element erzeugbare, axialwärts gerichtete Schallwellen
in das Belastungsmedium abgestrahlt oder in das aktive Element eingekoppelt
werden, und über
eine in die Vorderseite wenigstens teilweise begrenzende Seitenfläche verfügt, über die
durch das aktive Element erzeugbare Randwellen abgestrahlt oder
eingekoppelt werden, die sich im wesentlichen orthogonal zu den
axialwärts gerichteten
Schallwellen ausbreiten, derart weitergebildet, dass zwischen der
Seitenfläche
und einem der Seitenfläche
zugewandten Medium eine akustische Anpassung derart vorgenommen
wird, dass wenigstens ein Teil der in dem von der Seitenfläche des aktiven
Elements austretenden Randwellen innewohnende Schallenergie in Form
von axialwärts
gerichteten Schallwellen umgewandelt wird und/oder in umgekehrter
Weise wenigstens ein Teil der in den axialwärts gerichteten Schallwellen
innewohnende Schallenergie in auf die Seitenfläche gerichtete Randwellen umgewandelt
wird.
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Die der Erfindung zugrundeliegende
Idee sieht die gezielte Nutzung jener Schallenergie vor, die in
den von der Seitenfläche
des Ultraschallwandlers ausgehenden Randwellen enthalten ist. Die
Nutzung dieser Schallenergie wird dadurch bewerkstelligt, indem
die Seitenfläche
des aktiven Elementes unmittelbar mit einem akustischen Anpassungselement
verbunden ist, das die Seitenfläche
vorzugsweise schichtförmig
vollständig überdeckt.
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In Abhängigkeit von Form und Gestalt
des aktiven Elementes ist die Seitenfläche unterschiedlich ausgebildet.
So weist im Falle eines scheibchenförmig, kreisrunden aktiven Elementes – diese
Ausbildungsform ist für
aktive Elemente weit verbreitet – die Seitenfläche die
Gestalt einer Zylindermantelfläche
auf, hingegen setzt sich im Falle eines n-eckig geformten plättchenförmigen aktiven
Elementes die Seitenfläche
aus n-Seitenflächenteilen
zusammen. Je nach Ausbildung der Seitenfläche ist das Anpassungselement
individuell an die Seitenflächenkontur anzupassen,
um mit dieser eine innige akustische Kopplung eingehen zu können.
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Durch das akustische Anpassungselement wird
erreicht, dass die durch die Radialschwingungen initiierten Randwellen möglichst
verlustarm in das die Seitenfläche
umgebende Anpassungselement eingekoppelt werden. Das Anpassungselement
selbst sieht eine der Seitenfläche
gegenüberliegende
Begrenzungsfläche
vor, an der ein akustischer Impedanzsprung zu einem die Begrenzungsfläche des Anpassungselement
umgebenden Mediums herrscht, d.h. der akustische Wellenwiderstand
des unmittelbar an der Begrenzungsfläche des Anpassungselement angrenzenden
Mediums ist ungleich dem akustischen Wellenwiderstand des Anpassungselementes
selbst. In bevorzugter Weise ist der Impedanzsprung möglichst
groß zu
wählen,
so dass ein beträchtlicher
Anteil der auf die Begrenzungsfläche
des Anpassungselements auftreffenden Randwellen innerhalb des Anpassungselementes
in Richtung der Seitenfläche
reflektiert wird. Auf diese Weise bilden sich Vielfachreflexionen
unter den sich innerhalb des Anpassungselements ausbreitenden Randwellen
aus, die das Anpassungselement in einem kleinen, aber vorhandenen
Ausmaß zu
deformieren vermögen.
Durch die aufgrund der Vielfachreflexionen initiierten Materialdeformationen
innerhalb des Anpassungselementes entstehen orthogonal zu der innerhalb
des Anpassungselementes orientierten Hauptausbreitungsrichtung der
Randwellen Längsschwingungen,
die als Anregungsquelle für
axialwärts
gerichtete Randwellen dienen.
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Im Falle eines als kreisrundes Plättchen ausgebildetes
aktives Elements und eines die Seitenfläche als dünnwandige Zylindermantelschicht
umgebenden Anpassungselementes dient das Anpassunsselement aufgrund
der durch die Vielfachreflexionen unter den Randwellen initiierten Deformationen
innerhalb des Anpassungselementes als zusätzliche zylindrische Anregungsquelle,
von der aus axialwärts gerichtete
Randwellen in das unmittelbar an der Vorderseite des aktiven Elementes
angrenzende Belastungsmedium ausgehen.
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Um die Ausbildung der sich innerhalb
des Anpassungselementes durch Vielfachreflexion überlagernden Randwellen zu
verstärken,
ist es vorteilhaft, einen möglichst
großen
akustischen Impedanzsprung an der Grenzfläche zwischen dem Anpassungselement
und dem der Seitenfläche
des aktiven Elementes zugewandten Mediums zu wählen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist eine unmittelbar bündig
mit dem Anpassungselement verbundene Reflektorfläche vorgesehen, an der die
sich radial innerhalb des Anpassungselementes ausbreitenden Randwellen
in Richtung der Seitenfläche
des aktiven Elementes nahezu vollständig reflektiert werden. Das Reflektorfläche selbst
ist vorzugsweise als Teil eines das aktive Element nebst der für die Funktionsweise des
Ultraschallwandlers erforderlichen Komponenten umgebenden Gehäuses ausgebildet.
Vorzugsweise ist das Gehäuse
nebst Reflektorflächen
aus Metall oder einem harten Kunststoffmaterial gefertigt, um einen
möglichst
großen
akustischen Impedanzsprung zwischen dem Anpassungselement und dem
Gehäuse
bzw. der Reflektorfläche
zu erzielen. Die Reflektorfläche
ist stets koparallel zur Seitenfläche orientiert, um auf diese
Weise in sich zurücklaufende Randwellen
zur Ausbildung stehender Wellen innerhalb des Anpassungselements
zu erhalten.
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Das die Seitenfläche umgebende Anpassungselement
besteht vorzugsweise aus dem gleichen Material wie die akustische
Anpassungssicht, die für
gewöhnlich
auf der Vorderseite des aktiven Elementes vorgesehen ist und für eine möglichst
verlustarme akustische Einkopplung der von der Vorderseite des aktiven
Elementes ausgehenden axialwärts gerichteten
Dickenwellen in das der Vorderseite gegenüberliegende Belastungsmedium.
Das Anpassungselement ist in diesem Falle einstöckig mit der Anpassungsschicht
verbunden und bildet zusammen mit der Anpassungsschicht eine dreidimensionale akustische
Komponente.
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Ebenso ist es möglich, das Anpassungselement
lediglich in Art eines die Seitenfläche ringförmig umgebendes Schichtelement
auszubilden, das die Seitenfläche
konturgetreu umfasst. In diesem Fall eignet sich das ringförmige akustische
Anpassungselement – eher
vergleichbar mit einer die Seitenfläche zweidimensional überdeckenden
Schicht – neben
seinen bereits erwähnten
akustischen Eigenschaften zudem als mechanisches Fixierelement in Ausbildung
einer Klebefuge. So vermag das als Klebefuge ausgebildete Anpassungselement
im Sinne eines Fügemittels
das aktive Element innerhalb eines Gehäuses, das zugleich als akustische
Reflektorfläche
dient, zu fixieren.
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Auch eignet sich das Vorsehen mehrerer akustischer
Anpassungsschichten, die gleichsam einer Sandwichstruktur um die
Seitenfläche
des aktiven Elementes angeordnet sind und zu einer möglichst
verlustfreien Einkopplung der Randwellen in das Anpassungselement
beitragen und zudem einen möglichst großen Impedanzsprung
an der Grenzfläche
zum Medium, beispielsweise in Form eines umliegenden Edelstahlgehäuses, realisieren.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur akustischen
Anpassung eines vorstehend erläuterten
Ultraschallwandlers wirkt sich nicht nur positiv auf die akustischen
Eigenschaften des Wandlers in Bezug auf die Erzeugung von Ultraschallwellen
aus, sondern dient auch einem verbesserten Empfang von Ultraschallwellen.
So führen
auf die axialwärts
orientierte Vorderseite des Anpassungselementes auftreffende Ultraschallwellen
ebenso zur Deformation des Anpassungselementes, wodurch zwischen
der Seitenfläche
des aktiven Elementes und der der Seitenfläche gegenüberliegenden Grenzfläche des
Anpassungselement durch Vielfachreflexionen sich überlagernde
Randwellen ausbilden, die letztlich Radialschwingungen innerhalb
des aktiven Elementes generieren. Hierdurch wird die Empfindlichkeit
des Ultraschallwandlers entscheidend verbessert.
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Berechnungen sowie experimentelle
Ergebnisse bestätigen,
dass die erfindungsgemäßen Maßnahmen
das akustische Feld des Ultraschallwandlers aufgrund der Überlagerung
von Rand- und Dickenwellen verändert,
wodurch sich beispielsweise die 3 dB-Grenze des akustischen Fokus des Ultraschallwandlers
weiter in das Fernfeld verschiebt und sich zugleich die Empfindlichkeit
des Wandlers verbessert. Auch zeigt sich, dass durch Vorsehen eines
die Seitenfläche
unmittelbar umgebenden akustischen Anpassungselementes eine zusätzliche seitliche
Belastung des aktiven Elementes verbunden ist, wodurch sich die
Breitbandigkeit des Wandlers erweitert.
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Um den, in der Aufgabenformulierung
aufgeworfenen Aspekt bezüglich
einer verbesserten mechanischen Belastbarkeit bzw.
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Robustheit des Ultraschallwandlers
gegenüber
thermischen Belastungen und insbesondere zyklischen thermischen
Belastungen zu berücksichtigen,
gilt ein wesentliches Augenmerk auf die Herstellung bzw. auf die
Verbindung des Anpassungselementes mit der Seitenfläche des
aktiven Elementes zu legen.
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So treten bei herkömmlichen
Ultraschallwandlern die Funktionalität der Wandler erheblich beeinträchtigende
Schub- und Zugspannungen
zwischen der akustischen Anpassungsschicht und der Vorderseite des
aktiven Elementes auf, insbesondere in den Randzonen des aktiven
Elementes bei wechselnden Temperaturbelastungen. Dies rührt vor allem
daher, dass das aktive Element vornehmlich an seinem rückseitigen
Randbereich mit Träger- und/oder
Dämpferstrukturen
verbunden ist, die für
einen sicheren Halt des aktiven Elementes innerhalb des Ultraschallwandlers
sorgen. Da derartige Trägerstrukturen
verglichen zum aktiven Element über
unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten
verfügen,
sind thermisch induzierte Materialspannungen zwischen den jeweilig
fest miteinander verfügten Komponenten
unvermeidbar. Zur Reduzierung derartiger, thermisch induzierter
Schub- und Zugspannungen, insbesondere in der Randzone des aktiven
Elementes, dienen verschiedene erfindungsgemäße konstruktionsbedingte Lösungsvorschläge, die
eine weitgehende Kompensation vorstehender Spannungen ermöglichen.
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In einer ersten Lösungsvariante dient eine die
Seitenfläche
des aktiven Elementes umgebende Klebefuge als einziges mechanisches
Fixiermittel des aktiven Elementes innerhalb des Gehäuses des Ultraschallwandlers.
Die Klebefuge besteht vorzugsweise aus einer ausgehärteten Mischung
eines Epoxyharzes und dem Pulver von Aluminiumoxid und eignet sich
in vorteilhafter Weise als akustische Anpassungsschicht bzw. akustischer
Wellenleiter für
die aus den Seitenflächen
austretenden Randwellen. Zudem eignet sich die Klebefuge als nahezu
idealer Wärmeleiter
zwischen der Seitenfläche
des aktiven Elementes und der akustischen Reflektorfläche des Ultraschallgehäuses, das
vorzugsweise als Edelstahlgehäuse
ausgebildet ist, wodurch die thermischen Spannungen in der Randzone
des aktiven Elementes sowie der damit verbundenen akustischen Anpassungsschicht
reduziert werden. Die Rückseite des
aktiven Elementes ist mit einem handelsüblichen Backingmaterial kontaktiert,
das in Form einer weichen gehärteten
Vergussmasse über
eine nur niedrige akustische Impedanz sowie einen niedrigen elastischen
Modul im Vergleich zum Edelstahlgehäuse sowie der Klebefuge verfügt.
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Eine zweite alternative Maßnahme zur
Reduzierung thermisch bedingter Schub- und Zugspannungen in der
Randzone des aktiven Elementes sieht eine gemeinsame, einstöckige Ausbildung
und Herstellung der die Vorderseite des aktiven Elementes überdeckenden
akustischen Anpassungsschicht gemeinsam mit dem die Seitenfläche des
akustischen Elementes umgebenden akustischen Anpassungselement vor.
Im Rahmen eines Gießverfahrens
wird sowohl die akustische Anpassungsschicht als auch das die Seitenfläche umgebende
Anpassungselement einstöckig
derart durch Auftrag einer Vergussmasse auf das aktive Element aufgebracht,
so dass das die Seitenfläche
umgebende Anpassungselement die Rückseite des aktiven Elementes
zumindest teilweise überragt,
vorzugsweise sogar umgreift. Beim Aushärten der Vergussmasse wird
die Haftfestigkeit mit der Oberfläche des aktiven Elementes nicht
nur durch die Adhäsionskräfte bestimmt,
sondern zusätzlich
auch durch auftretende Schrumpfverformungen und damit verbundene
Zusatzspannungen innerhalb der erstarrten Vergussmasse, die sowohl
die Anpassungsschicht als auch das Anpassungselement bildet. Im
Wege der Vergussmassenerstarrung tritt eine maximale Schrumpfspannung
im Bereich der Randzone des aktiven Elementes auf, in der sich ohnehin
bei zyklischer Temperaturbelastung die höchsten Schub- und Zugspannungen
ausbilden. Auf diese Weise ist es möglich, dass die herstellungsbedingten
Schrumpfspannungen gefährliche, auf
den Ultraschallwandler einwirkende Schub- und Zugspannungen, bei
zyklischen Temperaturbelastungen nahezu kompensieren. Auf weitere
Einzelheiten zur Detaillösung
eines vorstehend erwähnten
Ultraschallwandlers wird auf die Ausführungen der nachfolgenden Ausführungsbeispiele
verwiesen.
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Auch bietet die gezielte Anwendung
des Gießverfahrens
zur Herstellung der Anpassungsschicht sowie Anpassungselement innerhalb
eines Verfahrensschrittes die Möglichkeit
einer entscheidenden Kostenreduzierung für die Herstellung derart optimierter
Ultraschallwandler. Auch hierzu sei auf die Ausführungsbeispiele im folgenden
verwiesen.
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Die Erfindung wird nachstehend ohne
Beschränkung
des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es
zeigen:
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1a-c schematisierte
Darstellung der Schwingungsanregung innerhalb eines die Seitenfläche des
aktiven Elementes umgebenden akustischen Anpassungselementes,
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2a-c schematisierte
Darstellung zur Schwingungsanregung innerhalb eines die Seitenfläche des
aktiven Elementes umgebenden Anpassungselement mit Reflektor-Gehäuse,
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3 Darstellung
des aus Dicken- und Randwellen zusammengesetzten axialwärts in ein Belastungsmedium
gerichtetes Ultraschallwellenfeldes,
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4 erstes
Ausführungsbeispiel
eines Ultraschallwandlers,
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5 zweites
Ausführungsbeispiel
eines Ultraschallwandlers, sowie
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6 drittes
Ausführungsbeispiel
eines Ultraschallwandlers.
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Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche
Verwendbarkeit Die 1a bis 1c zeigen jeweils einen schematisierten
Querschnitt durch das aktive Element 1 eines Ultraschallwandlers,
das in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
als scheibchenförmige
Piezokeramik ausgebildet ist. Es sei angenommen, dass das aktive
Element 1 eine kreisrunde Scheibchenkontur aufweist, die
eine Vorderseite 1V und eine Rückseite 1R aufweist
und von einer zylindermantelförmig
ausgebildeten Seitenfläche 1S umgeben
ist. Wie auch der Darstellung zu entnehmen ist, ist die Scheibchendicke
des aktiven Elementes 1, also die Höhe der Seitenfläche 1S klein
im Vergleich zum Scheibchendurchmesser, der typischerweise mehrere
Millimeter bis einige cm annehmen kann. Ohne den Erfindungsgedanken
einzuschränken,
ist es selbstverständlich
möglich,
das aktive Element 1 abweichend zur dargestellten Ausführungsform,
bei der das aktive Element als monolithische Piezokeramik ausgebildet
ist, auch aus anderen magnetostriktiven Materialien zu fertigen
und beispielsweise in Form recht- oder vieleckiger Plättchengestalt
auszubilden.
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Das aktive Element 1 ist
an seinem rückseitigen
Randbereich mit einem ringförmig
konischen Halteelement 4 fest verfügt, bspw. unter Verwendung einer
geeigneten Klebetechnik. Überdies
ist die Vorderseite 1V des aktiven Elementes 1 sowie
die Seitenfläche 1S von
einer erstarrten Vergussmasse 2 umgeben, die zur Erläuterung
des Erfindungsgedankens in zwei Bereiche aufteilbar ist, nämlich die
unmittelbar auf der Vorderseite 1V aufgebrachte akustische
Anpassungsschicht 3V sowie das die Seitenfläche 1S des
aktiven Elementes 1 umgebende akustische Anpassungselement 3S.
Die längs
der Seitenkanten des aktiven Elementes 1 eingezeichneten strichlierten
Linien dienen lediglich dem besseren Verständnis zur Unterscheidung zwischen
den Bereichen der Anpassungsschicht 3V und dem Anpassunsgelement 3S,
die im übrigen,
wie bereits erwähnt, einstöckig aus
einer Vergussmasse 2 gefertigt sind. Ferner sei angenommen,
dass die in 1 dargestellten
Komponenten, insbesondere die Anpassungsschicht 3V und
das Anpassungselement 3S von einem Belastungsmedium BM,
beispielsweise Luft, umgeben sind.
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Wird nun an das aktive Element 1 ein
elektrisches Wechselpotential über
geeignete Elekrodenanschlüsse
angelegt (nicht dargestellt), so beginnt das aktive Element 1 aufgrund
magnetostriktiver Effekte sich in zyklischer Weise zu deformieren.
In 1b ist ein Deformationszustand
dargestellt, in dem sich das aktive Element 1 sowohl in
Bezug zur eingezeichneten x- als auch y-Achse kontrahiert. Die zur
Verdeutlichung der Deformationswirkung eingetragenen Pfeile erhellen
die Auswirkung des kontrahierten aktiven Elementes 1 auf
die erstarrte Vergussmasse 2, d.h. auf die Anpassungsschicht 3V sowie
das Anpassungselement 3S. Aufgrund der mechanisch festen
Adhäsionsverbindung
zwischen dem aktiven Element 1 und der erstarrten Vergussmasse 2 deformiert
sich die Vergussmasse 2 in gleicher Weise wie das kontrahierte
aktive Element 1.
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In gleicher Weise überträgt sich
der Zustand der Expansion von dem aktiven Element 1 auf
die erstarrte Vergussmasse 2 gemäß 1c. In markanter Weise ist in 1c in den Randbereichen
des aktiven Elementes 1, insbesondere in Bezug auf die
axialwärts
gerichtete y-Richtung eine lokale Materialerhöhung M+ der erstarrten Vergussmasse 2,
also im Bereich das Anpassungselement 3S, relativ zu der übrigen Vorderseite
der Anpassungsschicht 3V zu erkennen.
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Die Ausprägung der Materialerhöhung M+ gemäß 1c in den Randbereichen
der erstarrten Vergussmasse 2 während des expandierten Zustandes
des aktiven Elementes 1 und insbesondere die umgekehrte
Ausbildung einer entsprechenden Vertiefung in den Randbereichen
der erstarrten Vergussmasse 2 während des kontrahierten Zustandes
des aktiven Elementes, die.sich im Ausführungsbeispiel gemäß der 1 nicht merklich einstellt,
kann dadurch erreicht werden, indem die seitlichen Bereiche der
erstarrten Vergussmasse 2 von einem, vorzugsweise aus metallischem
Werkstoff, beispielsweise aus Edelstahl bestehenden Reflektor-Gehäuse R umgeben
sind. Dieser Fall ist in 2a bis c dargestellt. Im Unterschied
zur Ausführungsform
gemäß 1 sieht das Ausführungsbeispiel
gemäß 2 ein die Komponenten 1, 2 und 4 umgebendes
Gehäuse
R vor, das im besonderen das Anpassungselement 3S seitlich
umgibt. Hierbei ist es wesentlich, dass die innenliegenden Reflektorwände des
Reflektor-Gehäuses
R parallel zur Seitenfläche 1S des
aktiven Elementes orientiert sind. Eingedenk der Tatsache, dass
aufgrund der zyklischen Deformation des aktiven Elementes 1 relativ
zur x-Achse Randwellen seitlich über
die Seitenfläche
1S in
das Anpassungselement 3S ausgestrahlt werden und radial
gerichtet auf die Reflektorwand des Reflektor-Gehäuses R treffen
und dort aufgrund eines vorhandenen akustischen Impedanzsprunges
zum größten Teil
in die entgegengesetzte Richtung reflektiert werden, bilden sich
innerhalb des Anpassungselementes 3S Vielfachreflexionen
unter den Randwellen aus, die in Überlagerung zu den oberflächig wahrnehmbaren Vertiefungen
M– bzw. Überhöhungen M+
gemäß der 2b und c im Randbereich der erstarrten Vergussmasse 2 führen. Eben
dieser Randbereich, d.h. die axialwärts gerichtete Vorderseite
des Anpassungselementes 3S, dient unter Bezugnahme auf 3, die im wesentlichen die
Anordnung gemäß 2 zeigt, als akustische
Anregungsquelle zur axialwärts (y-Richtung)
gerichteten Abstrahlung von Randwellen RW in Überlagerung mit den von der
Vorderseite 1V ausgehenden Dickenwellen DW des aktiven
Elementes 1.
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Die Phase der Randwellen RW unterscheidet
sich von der Phase der Dickenwellen DW um 180°. Durch die sich im Nah- als
auch Fernfeld überlagernden
Wellenfelder aus Rand- und Dickenwellen ergibt sich ein akustisches
Gesamtultraschallwellenfeld, dessen akustische Fokalebene FE weiter
in das Fernfeld wandert.
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Basierend auf dem Prinzip der gezielten Überlagerung
der sich axialwärts
(y-Richtung) ausbreitenden Randwellen RW innerhalb eines Belastungsmediums
BM mit den sich ohnehin axialwärts abgestrahlten
Dickenwellen DW, werden im folgenden drei konkrete Ausführungsbeispiele
beschrieben, die auf der Basis der erfindungsgemäßen akustischen Anpassung beruhen.
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In 4 ist
ein Ultraschallwandler gezeigt, der ein die wichtigsten Komponenten
des Ultraschallwandlers umgebendes zylinderförmiges Gehäuse G vorsieht. Im Inneren
des Gehäuses
G ist das aktive Element 1 in Form einer kreisrunden Keramikscheibe vorgesehen,
dessen Seitenfläche 1S radial
von einer Klebefuge 5 umgeben ist. Die Klebefuge 5 stellt
das akustische Anpassungselement 3S dar und sorgt einerseits
für eine
möglichst
verlustfreie Einkopplung von Randwellen in die Klebefuge 5 und
dient überdies über die
mechanische Fixierung des aktiven Elementes 1 gegenüber der
Gehäusewand
G. Die Vorderseite des akustischen Elementes 1 ist gesondert von
einer Anpassungsschicht 3V überzogen, die für eine akustische
Anpassung zwischen dem aktiven Element 1 und dem Belastungsmedium
BM sorgt.
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Die Klebefuge 5 besteht
vorzugsweise aus einer ausgehärteten
Mischung eines Epoxidharzes und Pulver von Aluminiumoxid.
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Die Klebefuge 5 schließt bündig mit
der Vorderseite 1V des aktiven Elementes 1 ab
und überragt dabei
die Rückseite 1R des
aktiven Elementes 1. Mit Ausnahme einer die Reflektorwand
des Gehäuses
G seitlich überdeckenden
Randüberhöhung ist
die Vorderseite der Klebefuge 5 mit der Anpassungsschicht 3V überzogen.
Zur Vermeidung thermisch bedingter Verspannungen zwischen dem aktiven
Element 1 und angrenzenden Komponenten, dient. die Klebefuge 5 überdies
als Wärmeleiter,
wodurch thermische Spannungen in der Randzone des aktiven Elementes 1 sowie
der akustischen Anpassungsschicht 3V deutlich reduziert
werden können.
-
Die Rückseite 1R des aktiven
Elementes ist mit einem Dämpfungskörper 6 kontaktiert,
der seinerseits zur Auffüllung
des Restvolumens innerhalb des Gehäuses G von Backingmaterial 7 umgeben
ist. Das Backingmaterial ist aus einer weichen gehärteten Vergussmasse
(Silikon 10) gefertigt, die über eine niedrige akustische
Impedanz sowie einen niedrigen Elastizitätsmodul im Vergleich zur Impedanz
des Dämpfungskörpers 6,
des Gehäuses
G sowie der Klebefuge 5 verfügt .
-
Zur elektrischen Kontaktierung des
aktiven Elementes 1 sind überdies Anschlussstrukturen 8, eine
elektrische Induktivität 9 sowie
eine Steckerbuchse 10 vorgesehen.
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Eine weitere konstruktionsbedingte
Lösungsmöglichkeit
einer möglichst
spannungsfreien Halterung des aktiven Elementes 1 innerhalb
des Gehäuses
G eines Ultraschallwandlers ist in 5 dargestellt.
-
Im Unterschied zur Ausführungsform
gemäß 4 ist die Anpassungsschicht 3V auf
der Vorderseite 1V des aktiven Elementes einstückig mit
dem Anpassungselement 3S im Wege eines Gießverfahrens
ausgebildet. Ferner ist das aktive Element 1 rückseitig
mit einem ringförmigen
Halterelement 4 fest verfügt, der an seinem Außenumfang
eine konische Ausnehmung 4A vorsieht. In die konische Ausnehmung 4A des
Halterelementes 4 wird im Rahmen eines Gießverfahrens
Vergussmasse zur Herstellung des akustischen Anpassungselementes 3S,
das einstückig
mit der akustischen Anpassungsschicht 3V an der Vorderseite
des aktiven Elementes 1 verbunden ist, eingebracht. Im
Wege der sich während
des Erstarrungsprozesses innerhalb der Vergussmasse 2 einstellenden
Schrumpfspannung vermag das Anpassungselement 3S verbunden
mit der Anpassungsschicht 3V das akustische Element 1 kraftbeaufschlagt
zumindest am Randbereich gleichmäßig zu umschließen. Durch
die sich während
des Erstarrungsvorganges innerhalb der Vergussmasse 2 einstellenden
Schrumpfverformungen bilden sich auf dem Randbereich des aktiven
Elementes 1 wirkende Zusatzspannungen aus, die zu einer
regelrechten Umfangspressung auf das aktive Element 1 führen. Die
sich ausbildende, auf das aktive Element 1 wirkende Umfangspressung
vermag zum einen den an der Unterseite des aktiven Elementes 1 angeklebten Halter 4 zusätzlich fest
gegen das aktive Element 1 zu verpressen und dient zum
anderen zur Kompensation von sich innerhalb der Randzone des aktiven Elementes 1 aufgrund
zyklischer Temperaturbelastungen ausbildenden Schub- und Zugspannungen. Hierdurch
wird das Risiko von irreversiblen Schädigungen innerhalb des Wandlers
und damit verbundene Funktionsstörungen
erheblich reduziert. Dazu trägt
auch die Klebefuge 5 bei, die eine starre Verbindung als
Anpassungselement 3S zum umliegenden Gehäuse G darstellt.
Der restliche Zwischenraum zwischen der Rückseite des aktiven Elementes 1 und dem
Innenraum des Gehäuses
G ist mit Backingmaterial gefüllt,
wie es vorstehend unter Bezugnahme auf das Ausführungsbeispiel gemäß 4 beschrieben ist.
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Die in 5 gezeigte
Ausführungsform
zeigt aufgrund der einstöckig
gegossenen Anpassungsschicht 3V in Verbindung mit dem Anpassungselement 3S nicht
nur erhebliche Vorzüge
in Bezug auf die akustischen Parameter wie Empfindlichkeit und Breitbandigkeit,
sondern ermöglicht
ein hohes Maß an
Reproduzierbarkeit und gewährleistet überdies eine
hohe Lebensdauer trotz zyklischer Temperaturbelastungen.
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In 6 ist
das dritte Ausführungsbeispiel für einen
Ultraschallwandler mit einer kleinen Apertur angegeben, für dessen
Herstellung nur geringe Herstellkosten verbunden sind. Im Unterschied
zu den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen ist im Falle
der 6 das aktive Element 1 mit
seiner Rückseite 1R an
einem konischen Halter 4 angeklebt, der einen Innenraum 41 einschließt, der
mit einem elektrisch leitenden Kleber, vorzugsweise Silberleitkleber,
gefüllt
ist. Während
des Aushärtens
des Silberleitklebers wird neben der Ausbildung eines zuverlässigen elektrischen
Kontaktes ebenso ein zuverlässiger
akustischer Kontakt hergestellt, wobei der Silberleitkleber die
Aufgabe eines effektiven Dämpfungskörpers übernimmt.
Gleichsam dem Ausführungsbeispiel
in 5 ist auch im Ausführungsbeispiel
gemäß 6 die akustische Anpassungsschicht 3V einstöckig mit
dem akustischen Anpassungselement 3S verbunden, wobei das
die Seitenflächen 1S des
aktiven Elementes 1 umschließende Anpassungselement 3S ebenso
die Rückseite
des aktiven Elementes 1 zumindest teilweise überragt und
umschließt.
Auch in diesem Fall, gleichsam der Ausführungsform in 5, bilden sich nach entsprechender Herstellung
mittels Gießverfahren
und Erhärtung
der die Anpassungsschicht 3V und das akustische Anpassungselement 3S darstellende
Vergussmasse 2 Schrumpfungsspannungen aus, die die mechanische
Fixierung des aktiven Elementes 1 auf dem Halter 4 unterstützen sowie
möglicherweise
auftretende thermische Zug- und Schubspannungen aufgrund zyklischer
Temperaturbelastungen, insbesondere in den Randbereichen des aktiven
Elementes 1, kompensieren.
-
Von besonderer Bedeutung ist die
Auswahl der für
die Herstellung der akustischen Anpassungsschicht 3V sowie
des Anpassungselementes 3S erforderlichen Vergussmasse,
die vorzugsweise aus einer niedrig-viskosen Vinylester-Laminierharz-Mischung
besteht, in die Pulver aus Aluminiumoxid mit Korngrößen von
ca. 2 μm
Durchmesser als Mischungsbestandteile beigemengt sind. Das Pulver aus
Aluminiumoxid besteht vorzugsweise aus Pulverkörnchen mit kugelförmiger Oberfläche, die
eine hohe Benetzbarkeit mit dem Vinylester-Laminierharz aufweist.
Beim Mischen beider Komponenten kann zuverlässig davon ausgegangen werden,
dass keine Luftblasen auf den Korngrenzen der Aluminiumoxidpulverkörnchen vom
Harz eingeschlossen werden. Ferner treten beim Aushärten der
Vergussmasse Schrumpfverformungen auf, wodurch die Haftheftigkeit
zwischen dem Vinylester-Laminierharz und den kugelförmigen Korngrenzen
des Aluminiumpulvers erhöht
wird. Nach der Aushärtung
des auf Basis vorstehender Mischung beruhenden Verbundwerkstoffes
wird eine wesentliche Reduzierung der Dämpfungszahl für hohe Frequenzen
erzielt, bei einem geringen thermischen Ausdehnungskoeffizienten,
hoher akustischer Impedanz, Wasserbeständigkeit und Temperaturleitfähigkeit.
Schließlich
sind die Herstellkosten derartiger Vergussmaterialien nicht besonders
hoch.
-
- 1
- Aktives
Element
- 10
- Steckerbuchse
- 11
- Silberleitkleber
- 1R
- Rückseite
des aktiven Elementes
- 1S
- Seitenfläche
- 1V
- Vorderseite
des aktiven Elementes
- 2
- Vergussmasse
- 3S
- Anpassungselement
- 3V
- Anpassungsschicht
- 4
- Halterelement
- 5
- Klebefuge
- 6
- Dämpfungskörper
- 7
- Backingmaterial
- 8
- Anschlussstrukturen
- 9
- Induktivität
- BM
- Belastungsmedium
- DW
- Dickenwellen
- F
- Fokalebene
- G
- Gehäuse
- RW
- Randwellen
- 41
- Innenraum
- FE
- Fokalebene
- 4A
- Konische
Ausnehmung
- M+
- Materialerhöhung
- M–
- Materialerniedrigung