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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von diskreten Mustern klebender Beschichtungen auf
einem Substrat.
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Bei der Herstellung von Hygieneartikeln,
die am Körper
angebracht werden, wie selbstklebenden Babywindeln und Inkontinenzwindeln,
besteht das Problem, eine Schicht aus einem klebenden Material in
einem bestimmten, diskreten Muster auf ein Substrat aufzubringen.
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In Verbindung mit Hygieneartikeln,
die am menschlichen Körper
befestigt werden, werden häufig
klebende Materialien auf Basis sogenannter Hydrogele eingesetzt.
Dabei handelt es sich um Wasser enthaltende Gele auf Basis hydrophiler,
wasserunlöslicher
Polymere, die ein dreidimensionales Netzwerk ausbilden. Daneben
enthalten die Klebeschichten Hydrokolloide wie Stärke, modifizierte
Stärke, Celluloseester,
Pflanzengummi oder Carboxypolymethylen und/oder Präpolymere,
teilvernetzte Polymere, Polymermischungen, verzweigte Polymere sowie Pfropf(co)polymere
davon.
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Klebeschichten aus Hydrogelen werden durch
Photopolymerisation von Lösungen
geeigneter Vorläuferverbindungen
wie Lösungen
geeigneter hydrophiler Monomere oder geeigneter unvernetzter hydrophiler
Polymere oder deren Mischungen in Gegenwart von Vernetzern erhalten.
Dabei wird ein Substrat mit einer Lösung der Vorläuferverbindungen
beschichtet und die Schicht durch Bestrahlung mit energiereicher
Strahlung photopolymerisiert bzw. photovernetzt oder durch andere
geeignete Verfahren polymerisiert oder vernetzt. Aus dem so erhaltenen,
mit einer Klebeschicht beschichteten Substrat werden Muster in der
gewünschten
Form ausgestanzt und beispielsweise bei der Herstellung der genannten Hygieneartikel
eingesetzt.
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Das Verfahren ist umständlich und
weist den Nachteil auf, dass große Mengen an Verschnitt entstehen,
die als Abfall anfallen.
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Gießauftragsverfahren der genannten
Art werden beispielsweise in F. W. v. Bach, T. Duda, Moderne Beschichtungsverfahren,
Wiley-VCH Weinheim, Berlin, New-York, 2000, oder in K. W. Mertz, Praxishandbuch
moderne Beschichtungen, Hanser, 2001, beschrieben. Mit den Gießauftragsverfahren des
Standes der Technik ist es nicht möglich, niedrigviskose Flüssigkeiten
kantensauber in diskreten Formen aufzutragen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Verfahren zur Herstellung von diskreten Mustern einer klebenden
Beschichtung auf einem Substrat bereitzustellen, das wirtschaftlich
ist und die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist.
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Gelöst wird die Aufgabe durch ein
Verfahren zur Herstellung von diskreten Mustern einer klebenden
Beschichtung auf einem Substrat mit nachfolgenden Verfahrensschritten:
- (a) das Substrat wird kontinuierlich oder diskontinuierlich
in eine Förderrichtung
bewegt,
- (b) in einer Auftragszone wird ein niedrigviskoses, polymerisierbares
und/oder vernetzbares Vorläufermaterial
eines klebenden Materials durch mindestens eine im wesentlichen
schlitzförmige Öffnung mindestens
einer beweglichen Auftragseinrichtung flächig auf das Substrat aufgetragen,
wobei durch Bewegung der Auftragseinrichtung relativ zum Substrat
ein Muster erzeugt wird,
- (c) stromabwärts
der Auftragszone wird das aufgetragene Vorläufermaterial polymerisiert und/oder
vernetzt.
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Gegebenenfalls wird in einem sich
anschließenden
Schritt
- (d) das polymerisierte und/oder vernetzte
Material nachbehandelt, veredelt und/oder konfektioniert.
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Das niedrigviskose Vorläufermaterial
wird im allgemeinen in einer Schichtdicke von 0,3 bis 5 mm, bevorzugt
0,5 bis 2 mm, auf das Substrat aufgebracht.
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Mit den bekannten Gießauftragsverfahren des
Standes der Technik konnten nur sehr dünne Schichten aufgetragen werden.
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Das Substrat wird kontinuierlich
oder diskontinuierlich in eine Förderrichtung
bewegt. Dabei passiert das Substrat eine Auftragszone und eine Polymerisations-
und/oder Vernetzungszone. Üblicherweise
liegt das Substrat als Substrat-Band vor, das stromaufwärts der
Auftragzone von einer Bandrolle abgerollt und stromabwärts der
Polymerisations- und Vernetzungszone, gegebenenfalls nach Verbinden mit
einer Schutzfolie, wieder zu einer Bandrolle aufgerollt wird. Bevorzugt
umfasst das erfindungsgemäße Verfahren
das Beschichten des Substrates, das Polymerisieren und/oder Vernetzen
der Beschichtung, gegebenenfalls Nachbehandlung durch Ausbringen
einer oder mehrerer weiterer Komponenten, das Abdecken mit einer
Schutzfolie sowie das Aufrollen des gebildeten Folienverbundes.
An Stelle des Abrollens und erneuten Aufrollens des Materials ist es
auch möglich,
Girlanden (festooning), Bögen (sheets)
oder andere geeignete Methoden zur Lagerung, zum Transport und zum
Vertrieb von flächigem (sheetlike)
Material zu verwenden.
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In einer Ausführungsform der Erfindung wird die
mindestens eine Auftragseinrichtung mittels eines Roboterarms, der
zumindest in der Substratebene, üblicherweise
jedoch in allen drei Raumrichtungen frei beweglichen ist, in der
Substratebene bewegt und werden durch die Bewegung des Roboterarms
relativ zum Substrat während
des Auftragens des niedrigviskosen Vorläufermaterials die Muster erzeugt.
Während
des Auftragens kann das Substrat weiter in Förderrichtung bewegt werden,
da der Roboterarm so programmiert werden kann, dass seine Bewegung
die Bewegung des Substrates ausgleicht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die mindestens eine Auftragseinrichtung entlang
einer Translationseinrichtung in einem Winkel zur Förderrichtung
des Substrats bewegt. Die Beschichtungsmuster werden so durch die
Bewegung des Substrats in Förderrichtung
und die dazu transversale Bewegung der Auftragseinrichtung erzeugt.
Zweckmäßigerweise
ist die Translationseinrichtung senkrecht zur Förderrichtung angeordnet und
erfolgt die Bewegung der mindestens einen Auftragseinrichtung senkrecht
zur Förderichtung
des Substrats, es ist aber auch ohne weiteres möglich, die Translationseinrichtung
in einem von 90° verschiedenen
Winkel anzuordnen.
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Besonders bevorzugt sind an der Translationseinrichtung
zwei Auftragseinrichtungen vorgesehen, die getrennt entlang der
Translationseinrichtung bewegt werden können. So können geschlossene Muster erzeugt
werden, beispielsweise durch Auseinander- und Zusammenbewegen der
Auftragseinrichtungen ringförmig
geschlossene, beispielsweise kreisförmige oder ovale Muster.
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Es ist auch möglich, ringförmig geschlossene
Muster mit nur einer entlang einer Translationseinrichtung beweglichen
Auftragseinrichtung zu erzeugen, indem man während des Auftragsvorganges das
Substrat zunächst
in Förderrichtung
bewegt, wobei ein Teil des Musters erzeugt wird, und anschließend zur
Vervollständigung
des Musters die Bewegungsrichtung des Substrats kurzzeitig umkehrt.
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Das polymerisierbare und/oder vernetzbare niedrigviskose
Vorläufermaterial
wird flächig
auf das Substrat aufgetragen, das heißt die Auftragsdicke der Schicht
ist klein gegenüber
der Auftragsbreite der Schicht. Die Auftragsbreite kann durch Schrägstellen der
schlitzförmigen Öffnung der
Auftragseinrichtung variiert werden.
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Bevorzugt beträgt die Auftragsbreite der Schicht
3 bis 50 mm.
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Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte
bewegliche Auftragseinrichtung ist weitestgehend miniaturisierbar.
Ihre Abmessungen werden nur durch die Größe der verfügbaren Technik limitiert.
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Stromabwärts der Auftragszone wird das musterförmig aufgetragene
polymerisierbare und/oder vernetzbare Vorläufermaterial polymerisiert und/oder
vernetzt, und so schließlich
eine musterförmige,
klebende Beschichtung erhalten. Bevorzugt ist das Vorläufermaterial
photopolymerisierbar und/oder strahlungsvernetzbar. Die Photopolymerisation und/oder
Strahlungsvernetzung kann durch Bestrahlung mit energiereicher Strahlung,
beispielsweise mit Elektronenstrahlung, vorzugsweise mit UV-Strahlung,
bewirkt werden, wobei in dem Vorläufermaterial geeignete Initiatoren
enthalten sein können.
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Die Photopolymerisation und/oder
Strahlungsvernetzung kann in einer speziellen Vernetzungsatmosphäre durchgeführt werden,
beispielsweise in einem einfachen Behälter mit einem Eintrittsschlitz
und einem Austrittschlitz für
das Substrat und strahlungsdurchlässigen Fenstern, der mit einem geeigneten
Gasgemisch begast wird. Geeignete Gase sind beispielsweise Edelgase,
Stickstoff, Kohlendioxid oder sauerstoffhaltige Gasgemische, die weniger
Sauerstoff als Luft enthalten (Magerluft).
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die klebende Beschichtung aus Hydrogel bildenden
Polymeren gebildet. Hydrogel bildende Polymere sind insbesondere
Polymere aus (co)polymerisierten hydrophilen Monomeren, Pfropf(co)polymere
von einem oder mehreren hydrophilen Monomeren auf eine geeignete
Pfropfgrundlage, Kammpolymere und Polymernetzwerke, vernetzte Cellulose-
oder Stärkeether,
vernetzte Carboxymethylcellulose, teilweise vernetztes Polyalkylenoxid oder
in wäßrigen Flüssigkeiten
quellbare Naturprodukte, wie beispielsweise Guarderivate, Alginate
und Carrageenane.
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Dementsprechend enthält das niedrigviskose,
polymerisierbare oder vernetzbare Vorläufermaterial entsprechende
polymerisierbare und/oder vernetzbare Monomere und/oder Polymere
und Vernetzer, die bei Vernetzung Hydrogel bildende, vernetzte Polymere
bilden, und geeignete Initiatoren. Ferner kann das vernetzbare Vorläufermaterial
Hydrokolloide, Weichmacher, Polyole, Kohlenhydrate, Polyether, Polysaccharide,
Stabilisatoren, Verdicker, Rheologiemodifizierer, Antioxidantien,
UV-Stabilisatoren, Hautpflegemittel, antibakterielle oder bakteriostatisch wirkende
Agenzien, Füllstoffe
wie anorganische oder organische Kolloide, Pigmente, wasserlösliche Salzverbindungen,
Bentonite, Silikate, Titandioxid, Nanopartikel, Tenside, Konservierungsmittel,
Farbstoffe, Duftstoffe und Wasser enthalten.
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Geeignete Polymere können natürlichen oder
synthetischen Ursprungs sein. Beispiele sind Stärke, Cellulose oder Cellulosederivate
sowie weitere Polysaccharide und Oligosaccharide, Polyvinylalkohol,
Polyalkylenoxide, insbesondere Polyethylenoxide und Polypropylenoxide,
Polyelektrolyte, Polyether, Polyamine, Polyamide sowie hydrophile
Polyester. Geeignete Polyalkylenoxide haben beispielsweise die Formel
worin
R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl oder Acyl,
X Wasserstoff
oder Methyl und
n eine ganze Zahl von 1 bis 10000
bedeuten.
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R1 und R2 bedeuten bevorzugt Wasserstoff, (C1-C4)-Alkyl, (C2-C6)-Alkenyl oder
Phenyl.
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Bevorzugte Hydrogel bildende Polymere sind
Polymere mit Säuregruppen,
die in Form ihrer Salze, in der Regel der Alkali-, Erdalkali- oder
Ammoniumsalze, vorliegen. Derartige Polymere quellen bei Kontakt
mit wässrigen
Flüssigkeiten
besonders stark zu Gelen auf.
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Bevorzugt sind Polymere, die durch
vernetzende Polymerisation oder Copolymerisation von säuregruppentragenden
monoethylenisch ungesättigten
Monomeren oder deren Salzen erhalten werden. Ferner ist es möglich, Monomere
ohne Vernetzer zu (co)polymerisieren und nachträglich zu vernetzen.
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Säuregruppe
tragenden Monomere sind beispielsweise monoethylenisch ungesättigte C3- bis C25-Carbonsäuren oder Anhydride wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Ethacrylsäure, α-Chloracrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid,
Itaconsäure,
Citraconsäure,
Mesaconsäure,
Glutaconsäure,
Aconitsäure
und Fumarsäure.
Weiterhin kommen monoethylenisch ungesättigte Sulfon- oder Phosphonsäuren und
deren Salze in Betracht, beispielsweise Vinylsulfonsäure, Allylsulfonsäure, Sulfoethyl(meth)acrylat,
Sulfomethacrylat, Sulfopropylacrylat, Sulfopropylmethacrylat, 2-Hydroxy-3-acryloxypropylsulfonsäure, 2-Hydroxy-3-methacryl-oxypropylsulfonsäure, Vinylphosphonsäure, Allylphosphonsäure, Styrolsulfonsäure und
2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure. Die Monomeren können allein oder
in Mischung untereinander eingesetzt werden.
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Bevorzugte Monomere, die in dem niedrigviskosen
Vorläufermaterial
enthalten sein können, sind
Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Vinylsulfonsäure, Acrylamidopropansulfonsäure und
deren Derivate und Salze. Ebenfalls geeignet sind Mischungen dieser
Säuren
und deren Salze, z. B. Mischungen aus Acrylsäure und Methacrylsäure, Mischungen
aus Acrylsäure
und Acrylamidopropansulfonsäure
oder Mischungen aus Acrylsäure
und Vinylsulfonsäure.
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Zur Optimierung von Eigenschaften
der klebenden Beschichtung können
in dem vernetzbaren, niedrigviskosen Vorläufermaterial wasserlösliche oder
wasserdispergierbare Monomere und zusätzliche monoethylenisch ungesättigte Verbindungen enthalten
sein, die keine Säuregruppen
tragen, aber mit den säuregruppentragenden
Monomeren copolymerisierbar sind. Hierzu gehören beispielsweise die Amide
und Nitrile von monoethylenisch ungesättigten Carbonsäure, z.
B. Acrylamid, Methacrylamid und N-Vinylformamid, N-Vinylacetamid,
N-Methylvinylacetamid, Acrylnitril und Methacrylnitril. Weitere
geeignete Verbindungen sind beispielsweise Vinylester von gesättigten
C1- bis C4-Carbonsäuren wie
Vinylformiat, Vinylacetat oder Vinylpropionat, Alkylvinylether mit
mindestens 2 C-Atomen in der Alkylgruppe, wie z. B. Ethylvinylether
oder Butylvinylether, Ester von monoethylenisch ungesättigten
C3- bis C6-Carbonsäuren, z.
B. Ester aus einwertigen C1- bis C18-Alkoholen und Acrylsäure, Methacrylsäure oder
Maleinsäure,
Halbester von Maleinsäure,
z. B. Maleinsäuremonomethylester,
N-Vinyllactame wie
N-Vinylpyrrolidon oder N-Vinylcaprolactam, Acrylsäure- und Methacrylsäureester
von alkoxylierten einwertigen, gesättigten Alkoholen, z. B. von
Alkoholen mit 10 bis 25 C-Atome, die mit 2 bis 200 Mol Ethylenoxid und/oder
Propylenoxid pro Mol Alkohol umgesetzt worden sind, sowie Monoacrylsäureester
und Monomethacrylsäureester
von Polyethylenglykol oder Polypropylenglykol, wobei die Molmassen
(Mn) der Polyalkylenglykole beispielsweise
bis zu 2000 betragen können.
Weiterhin geeignete Monomere sind Styrol und alkylsubstituierte
Styrole wie Ethylstyrol oder tert.-Butylstyrol.
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Diese keine Säuregruppen tragenden Monomere
können
auch in Mischung mit anderen Monomeren eingesetzt werden, z. B.
Mischungen aus Vinylacetat und 2-Hydroxyethylacrylat in beliebigem Verhältnis. Diese
keine Säuregruppen
tragenden Monomere können
dem niedrigviskosen Vorläufermaterial
in Mengen zwischen 0 und 90 Gew.-%, vorzugsweise kleiner 20 Gew.-%
zugesetzt sein.
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Bevorzugte Hydrogel bildende, vernetzte
Polymere sind aus Säuregruppen
tragenden, monoethylenisch ungesättigten
Monomeren, die gegebenenfalls in ihre Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumsalze überführt wurden,
und aus 0–40
Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere, keine Säuregruppen
tragenden, monoethylenisch ungesättigten Monomeren.
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Besonders bevorzugt sind vernetzte
Polymere aus monoethylenisch ungesättigten C3-
bis C12-Carbonsäuren und/oder deren Alkali-,
Erdalkali- oder Ammoniumsalzen. Insbesondere werden vernetzte Polyacrylsäuren bevorzugt,
deren Säuregruppen
zu 10–100
% als Alkali- oder Ammoniumsalze vorliegen.
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Als Vernetzer können Verbindungen fungieren,
die mindestens zwei ethylenisch ungesättigte Doppelbindungen aufweisen.
Beispiele für
Verbindungen dieses Typs sind N,N'-Methylenbisacrylamid, Polyethylenglykoldiacrylate
und Polyethylenglykoldimethacrylate, die sich jeweils von Polyethylenglykolen
eines Molekulargewichts von 106 bis 8500, vorzugsweise 400 bis 2000,
ableiten, Trimethylolpropantriacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat,
Ethylenglykoldiacrylat, Ethylenglykoldimethacrylat, Propylenglykoldiacrylat
Propylenglykoldimethacrylat, Butandioldiacrylat, Butandioldimethacrylat,
Hexandioldiacrylat, Hexandioldimethacrylat, Allylmethacrylat, Diacrylate
und Dimethacrylate von Blockcopolymerisaten aus Ethylenoxid und
Propylenoxid, zweifach bzw. mehrfach mit Acrylsäure oder Methacrylsäure veresterte
mehrwertige Alkohole, wie Glycerin oder Pentaerythrit, Triallylamin,
Dialkyldiallylammoniumhalogenide wie Dimethyldiallylammoniumchlorid
und Diethyldiallylammoniumchlorid, Tetraallylethylendiamin, Divinylbenzol,
Diallylphthalat, Polyethylenglykoldivinylether von Polyethylenglykolen
eines Molekulargewichtes von 106 bis 4000, Trimethylolpropandiallylether,
Butandioldivinylether, Pentaerythrittriallylether, Umsetzungsprodukte
von 1 Mol Ethylenglykoldiglycidylether oder Polyethylenglykoldiglycidylether
mit 2 Mol Pentaerythritoltriallylether oder Allylalkohol, und/oder
Divinylethylenharnstoff. Vorzugsweise setzt man wasserlösliche Vernetzer
ein, z. B. N,N'-Methylenbisacrylamid,
Polyethylenglykoldiacrylate und Polyethylenglykol-dimethacrylate,
die sich von Additionsprodukten von 2 bis 400 Mol Ethylenoxid an
1 Mol eines Diols oder Polyols ableiten, Vinylether von Additionsprodukten
von 2 bis 400 Mol Ethylenoxid an 1 Mol eines Diols oder Polyols,
Ethylenglykoldiacrylat, Ethylenglykoldimethacrylat oder Triacrylate
und Trimethacrylate von Additionsprodukten von 6 bis 20 Mol Ethylenoxid
an 1 Mol Glycerin, Pentaerythrittriallylether und/oder Divinylharnstoff.
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Als Vernetzer kommen außerdem Verbindungen
in Betracht, die mindestens eine polymerisierbare ethylenisch ungesättigte Gruppe
und mindestens eine weitere funktionelle Gruppe enthalten. Die funktionelle
Gruppe dieser Vernetzer muß in
der Lage sein, mit den funktionellen Gruppen, im wesentlichen den
Säuregruppen,
der Monomeren zu reagieren. Geeignete funktionelle Gruppen sind
beispielsweise Hydroxyl-, Amino-, Epoxi- und Aziridinogruppen. Verwendung
finden können
z. B. Hydroxyalkylester der oben genannten monoethylenisch ungesättigten
Carbonsäuren,
z. B. 2-Hydroxyethylacrylat, Hydroxypropylacrylat, Hydroxybutylacrylat,
Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropylmethacrylat und Hydroxybutylmethacrylat,
Allylpiperidiniumbromid, N-Vinylimidazole wie z. B. N-Vinylimidazol,
1-Vinyl-2-methylimidazol und N-Vinylimidazoline wie N-Vinylimidazolin,
1-Vinyl-2-methylimidazolin, 1-Vinyl-2-ethylimidazolin oder 1-Vinyl-2-propylimidazolin,
die in Form der freien Basen, in quaternisierter Form oder als Salz
bei der Polymerisation eingesetzt werden können. Außerdem eignen sich Dialkylaminoethylacrylat,
Dimethylaminoethylmethacrylat, Diethylaminoethylacrylat und Diethylaminoethylmethacrylat. Die
basischen Ester werden vorzugsweise in quaternisierter Form oder
als Salz eingesetzt. Weiterhin kann z. B. auch Glycidyl(meth)acrylat
eingesetzt werden.
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Weiterhin kommen als Vernetzer Verbindungen
in Betracht, die mindestens zwei funktionelle Gruppen enthalten,
die in der Lage sind, mit den funktionellen Gruppen, im wesentlichen
den Säuregruppen
der Monomeren zu reagieren. Die hierfür geeigneten funktionellen
Gruppen wurden bereits oben genannt, d. h. Hydroxyl-, Amino-, Epoxi-,
Isocyanat-, Ester-, Amino- und Aziridinogruppen. Beispiele für solche
Vernetzer sind Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol,
Tetraethylenglykol, Polyethylenglykol, Glycerin, Polyglycerin, Triethanolamin,
Propylenglykol, Polypropylenglykol, Blockcopolymerisate aus Ethylenoxid
und Propylenoxid, Ethanolamin, Sorbitanfettsäureester, ethoxylierte Sorbitanfettsäureester,
Trimethylolpropan, Pentaerythrit, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol,
Polyvinylalkohol, Sorbit, Stärke,
Polyglycidylether wie Ethylenglykoldiglycidylether, Polyethylenglykoldiglycidylether,
Glycerindiglycidylether, Glycerinpolyglycidylether, Diglycerinpolyglycidylether,
Polyglycerinpolyglycidylether, Sorbitpolyglycidylether, Pentaerythritpolyglycidylether,
Propylenglykoldiglycidylether und Polypropylenglykoldiglycidylether,
Polyaziridinverbindungen wie 2,2-Bishydroxymethylbutanol-tris[3-(1-aziridinyl)propionat],
1,6-Hexamethylendiethylenharnstoff, Diphenylmethan-bis-4,4'-N,N'diethylenharnstoff,
Halogenepoxyverbindungen wie Epichlorhydrin und α-Methylepifluorhydrin, Polyisocyanate
wie 2,4-Toluylendiisocyanat und Hexamethylendiisocyanat, Alkylencarbonate
wie 1,3-Dioxolan-2-on und 4-Methyl-l,3-dioxolan-2-on, weiterhin Bisoxazoline
und Oxazolidone, Polyamidoamine sowie deren Umsetzungsprodukte mit
Epichlorhydrin, ferner polyquaternäre Amine wie Kondensationsprodukte
von Dimethylamin mit Epichlorhydrin, Homo- und Copolymere von Diallyldimethylammoniumchlorid
sowie Homo- und Copolymerisate von Dimethylaminoethyl(meth)acrylat,
die gegebenenfalls mit beispielsweise Methylchlorid quaterniert sind.
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Weitere geeignete Vernetzer sind
polyvalente Metallionen, die in der Lage sind, ionische Vernetzungen
auszubilden. Beispiele für
solche Vernetzer sind Magnesium-, Calcium-, Barium-, Aluminium-, Chrom-,
Titan-, und Zirkonionen. Diese Vernetzer werden beispielsweise als
Hydroxide, Carbonate oder Hydrogencarbonate eingesetzt. Weitere
geeignete Vernetzer sind multifunktionelle Basen, die ebenfalls
in der Lage sind, ionische Vernetzungen auszubilden, beispielsweise
Polyamine oder deren quaternierte Salze. Beispiele für Polyamine
sind Ethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin, Tetraethylenpentamin,
Pentaethylenhexamin und Polyethylenimine sowie Polyamine mit Molmassen von
jeweils bis zu 4000000.
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Die Vernetzer sind in dem polymerisierbaren und/oder
vernetzbaren, niedrigviskosen Vorläufermaterial üblicherweise
in Mengen von 0,001 bis 20 und vorzugsweise von 0,01 bis 5 Gew.-%
enthalten.
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Die Photopolymerisation und/oder
Strahlungsvernetzung des musterförmig
auf das Substrat aufgebrachten niedrigviskosen Vorläufermaterials
zu den klebenden Beschichtungen kann in Gegenwart eines geeigneten
Initiators erfolgen. Als Initiatoren können alle bei Bestrahlung mit
UV-Licht oder Elektronenstrahlung in Radikale zerfallende Verbindungen
eingesetzt werden. Hierbei kann es sich beispielsweise um sogenannte α-Spatter,
H-abstrahierende Systeme oder auch um Azide handeln. Beispiele für solche
Initiatoren sind Benzophenon-Derivate wie Michlers-Keton, Phenanthren-Derivate, Fluoren-Derivate,
Anthrachinon-Derivate, Thioxanton-Derivate, Cumarin-Derivate, Benzoinether
und deren Derivate, Azoverbindungen wie die oben genannten Radikalbildner,
substituierte Hexaarylbisimidazole oder Acylphosphinoxide. Beispiele
für Azide sind
2-(N,N-Dimethylamino)-ethyl-4-azidocinnamat, 2-(N,N-Dimethyl-amino)-ethyl-4-azidonaphthylketon,
2-(N,N-Dimethylamino)-ethyl-4-azidobenzoat, 5-Azido-1-naphthyl-2'-(N,N-dimethylamino)ethylsulfon,
N-(4-Sulfonylazidophenyl)maleinimid, N-Acetyl-4-sulfonylazidoanilin,
4-Sulfonylazidoanilin, 4-Azidoanilin, 4-Azidophenacylbromid, p-Azidobenzoesäure, 2,6-Bis(p-azidobenzyliden)cyclohexanon
und 2,6-Bis-(p- azido-benzyliden)-4-methylcyclohexanon.
Die Photoinitiatoren werden üblicherweise
in Mengen von 0,001 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die zu polymerisierenden
Monomeren, angewendet.
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Geeignete UV-vernetzter sind allgemein
alle Moleküle,
die bei Bestrahlung mit UV-Licht eine Vernetzungsreaktion initiieren.
Weitere Beispiele sind Vinylether, Vinylcaprolactam, Laromer®-Marken wie Laromer® TMPTA, Laromer®BDDA, Laromer® HDDA, Laromer® TPGDA, Laromer®DPGDA, Laromer® UR8837 und
Laromer® TBCH.
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Das polymerisierbare und/oder vernetzbare, niedrigviskose
Vorläufermaterial
enthält
ferner üblicherweise
einen oder mehrere Weichmacher. Geeignete Weichmacher sind Wasser,
Alkohole, Polyole wie Glycerin oder Sorbitol, Glykole und Glykolether wie
Polyalkylenglykolmono- oder -diether, Polyalkylenglykolmono- oder
-diester, Glykolate, Glycerin- und Sorbitanester, Weinsäure- oder
Zitronensäureester,
von Imidazolinen abgeleitete amphotere Tenside, Lactame, Amide,
Polyamide, quaternäre
Ammoniumverbindungen, Kondensationsprodukte von Polyethylenimin
und Epichlorhydrin, Phthalate, Adipate, Stearate, Palmitate, Sebacate
und Myristate sowie natürliche
oder synthetische Öle
wie Pflanzenöle
oder Mineralöle.
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Bevorzugte Weichmacher sind Polyole,
Polyethylenglykol, Glycerin, Sorbitol, Polysaccharide, Polyvinylalkohol,
Wasser und deren Gemische.
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Die Weichmacher sind üblicherweise
in Mengen von 5 bis 75 Gew.-%, bezogen auf die Summe aller in dem
strahlungsvernetzbaren, niedrigviskosen Vorläufermaterial enthaltenen Komponenten,
enthalten.
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Weiterhin kann das niedrigviskose
Vorläufermaterial
Hydrokolloide wie Stärke,
modifizierte Stärke
wie Dextrin, Celluloseester wie Carboxymethylcellulose, Pflanzengummi
wie Pectin Karaya, Gelatine, Guar Gum, Gummiarabicum, Johannisbrot-Gummi oder Carboxypolymethylen
enthalten.
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Das niedrigviskose, polymerisierbare und/oder
vernetzbare Vorläufermaterial
weist üblicherweise
eine Viskosität
zwischen 50 und 10000 mPas , vorzugsweise zwischen 50 und 1000 mPas auf.
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Geeignete Substrate, auf die das
polymerisierbare und/oder vernetzbare, niedrigviskose Vorläufermaterial
aufgetragen wird, sind PU-Schäume, Nonwoven-Materialien
wie Polyethylen/Polypropylen-Nonwoven-Materialien, Papier, Textilien,
Vliesstoffe nach ISO 9092/EN 29092, Metallfolien oder Kunststoffolien.
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Ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung
wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine
Skizze einer Vorrichtung zum Auftragen eines niedrigviskosen, strahlungsvernetzbaren
Vorläufermaterials
auf ein bahnförmiges
Substrat,
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2 eine
Hälfte
einer Auftragseinrichtung mit schlitzförmiger Öffnung.
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Die in 1 dargestellte
Vorrichtung 1 zum Auftragen eines niedrigviskosen, strahlungsvernetzbaren
Vorläufermaterials
auf ein bahnförmiges
Substrat besteht im wesentlichen aus einer Translationseinrichtung 10 auf
einem Support 11 mit entlang der Translationseinrichtung
beweglicher erster und zweiter Auftragseinrichtung 14 bzw. 15 mit
Trichtern 17 und Zuleitungen 16. Den Trichtern 17 der
Auftragseinrichtungen 14 und 15 wird während des
Betriebs der Vorrichtung durch die Zuleitungen 16 das niedrigviskose,
polymerisierbare und/oder vernetzbare Material zugeführt, wobei
die Zufuhr durch nicht eingezeichnete Ventile reguliert wird. Ein
Substrat 2 wird von einer unterhalb der Auftragseinrichtungen 14 und 15 auf
einer Achse 7 drehbar gelagerte Substratvorratsrolle 4,
welche in eine erste und eine zweite Drehrichtung 12 bzw. 13 drehbar
ist, abgerollt und dadurch in Förderrichtung 5 bewegt.
Das Substrat 2 mit einer Substratstärke 6 und einer Substratbreite 9 weist
eine Oberseite 1 und eine Unterseite 3 auf. Mittels
der Auftragseinrichtungen 14 und 15 wird jeweils ein
Materialauftrag 19 aus niedrigviskosem, strahlungsvernetzbarem
Vorläufermaterial
auf die Oberseite 3 des Substrats 2 aufgebracht.
Durch Auseinander- und Zusammenbewegen der Auftragseinrichtungen 14 und 15 entlang
der Translationseinrichtung 10 während der Bewegung des Substrats 2 in
Förderrichtung 5 erfolgt
der Materialauftrag in frei wählbaren,
diskreten offenen oder geschlossene Mustern 8 auf dem Substrat 2.
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Die in 2 dargestellte
Auftragseinrichtung weist einen Zulauf 19, eine Verteilkammer 20,
einen Zuführschlitz 21 und
eine Austrittsöffnung 22 auf.
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- 1
- Oberseite
- 2
- Substrat
- 3
- Unterseite
- 4
- Substratvorratsrolle
- 5
- Förderrichtung
- 6
- Substratstärke
- 7
- Drehachse
- 8
- diskretes
Muster
- 9
- Substratbreite
- 10
- Translationseinrichtung
- 11
- Support
- 12
- erste
Drehrichtung
- 13
- zweite
Drehrichtung
- 14
- erste
Auftragseinrichtung
- 15
- zweite
Auftragseinrichtung
- 16
- Zuleitung
- 17
- Trichter
- 18
- Materialauftrag
- 19
- Zulauf
- 20
- Verteilkammer
- 21
- Zuführschlitz
- 22
- Austrittsöffnung