-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur kontinuierlichen Herstellung einer Kunststoffplatte und/oder
Folie mit einstückig
mit dieser ausgebildeten Ansätzen
bzw. Ankern nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bzw. 24. Der aufgeschmolzene
Kunststoff wird als flache Bahn durch einen Spalt zwischen einer
Walze und einer Umlaufvorrichtung geführt, wobei die Umlaufvorrichtung
umlaufende Formleisten mit Vertiefungen zur Ausbildung der Anker
aufweist und wobei sich die Formleisten beim Übergang eines geraden Abschnitts
in einen gekrümmten
Abschnitt der Umlaufvorrichtung so öffnen, daß die ausgebildeten Anker zerstörungsfrei
und kraftlos freigegeben bzw. entformt werden.
-
Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren und/oder
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
hergestellte Kunststoffplatten mit Ansätzen bzw. Ankern werden zur
Auskleidung, Verkleidung oder Verschalung von Bauwerken oder Bauteilen
verwendet. Derartige Bauwerke oder Bauteile bestehen üblicherweise
aus Beton, Mörtel,
Erdreich oder sonstigen schütt- oder
gießfähigen Baustoffen
bzw. viskosen Materialien.
-
Die
Kunststoffplatte oder Folie weist eine- oder beidseitig Ansätze bzw.
Anker auf, mit denen sie mit dem Bauwerk bzw. Bauteil, in der Regel.
bei dessen Herstellung, verbunden werden. Die Ansätze bzw.
Anker dienen der mechanischen Befestigung am Bauteil und weisen
hierzu besondere vom Anwendungsgebiet und vom verwendeten Baustoff bzw.
Material abhängige
geometrische, vorzugsweise mit Hinterschneidungen versehene Formen
auf.
-
Kunststoffplatten
dieser Art werden besonders als chemisch beständiger, flüssigkeits- und/oder gasdichter
Schutz von Konstruktionen eingesetzt. Hierbei gewähr leisten
sie die Dichtheit gegen Wasser, Abwasser, Chemikalien aller Art,
Säuren,
Laugen sowie Gase und andere Medien.
-
Der
Einsatz derartiger Kunststoffplatten erfolgt u.a. bei Bauwerken
und Bauteilen, wie beispielsweise Rohren, Rohrleitungen, Tunneln,
Kanälen,
Becken, Behältern,
Kaminen, Staumauern, Fahrbahnen, Brücken, Fundamentplatten in Kellern
sowie Außenfassaden
etc.
-
Derartige
Platten werden in der Regel aus thermoplastischen Kunststoffen mit
hoher Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit hergestellt, wie z.B.
Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinylidenfluorid
(PVDF), Ethylen Tetrafluorethylen (ETFE) sowie Sondertypen o.g.
Werkstoffe, die üblicherweise
in einem kontinuierlichen Prozeß verarbeitet
werden.
-
DE 296 15 818 U1 schreibt
eine Vorrichtung zur Herstellung einer mit Befestigungsnoppen versehenen
Schutzplatte, wobei die Vorrichtung eine Einrichtung zum Kaltumformen
von Befestigungsnoppen aufweist, wobei zum gegenseitigen Pressen
der in Reihen angeordneten Befestigungsnoppen zwei Längsprofile
vorgesehen sind, deren jeweilige Stempelkanten ganz oder teilweise
abgerundet sind und/oder schräge
Stempelflächen
aufweisen.
-
EP 436 058 B1 offenbart
ein Extrusions- und Kalandrierverfahren, mit dem eine Kunststoffplatte, insbesondere
zum Auskleiden von Betonbehältern mit
Verankerungselementen hergestellt wird, die vorzugsweise aus flächenförmigen Flügeln, die
unter Einschluß eines
Winkels und bzgl. ihrer Breite versetzt zueinander in etwa V-förmig angeordnet
sind. Hierzu ist eine Walze mit Ausnehmungen versehen, die jeweils
mindestens zwei von einem Oberflächenbereich
der Walze sich in das Walzeninnere verspreizende Teilausnehmungen
für Flügelelemente
aufweisen, die sich nicht hinterschnitten in die Walze erstrecken.
Bei der Herstellung füllt
die Schmelze die Ausnehmungen, wird abgekühlt und aus der Form herausgezogen
bzw. herausgerissen.
-
DE 31 08 972 A1 beschreibt
ein Verfahren, bei dem durch Schweißen einzelne spritzgeformte Noppen
mit einer glatten Kunststoffplatte verbunden werden.
-
EP 294 507 A1 offenbart ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Herstellung von Noppenplatten, wobei die
Platten kontinuierlich extrudiert werden, wobei der Plattenrohling
zwischen zwei Walzen, von denen mindestens eine eine Profilwalze
ist, durchgeführt
wird, wobei auf der einen Seite der Profilwalze die Noppen aus dem
Material des Platenrohlings geformt werden und wobei die gebildeten
Noppen unter im wesentlichen translatorischer Bewegung durch ein
eine Hinterschneidung erzeugendes (Schneid-) Werkzeug geführt werden.
-
FR 11 02 294 beschreibt
ein Verfahren, mit dem Kunststoffplatten durch Extrudieren hergestellt werden,
wobei bei der Extrusion auf einer Plattenseite bedingt durch den
Extrusionsvorgang über
die gesamte Plattenlänge
Ankerleisten, die auch hinterschnitten sein können, ausgebildet werden.
-
US 2 816 323 offenbart
eine Kunststoffplatte, aufweisend durchgehende Längsstege mit T-Profil.
-
DE 29 34 799 A1 offenbart
eine Betonschutzplattierung mit sich parallel zueinander erstreckenden
Verankerungsrippen, in denen Kanäle
vorgesehen sind.
-
EP 960 710 A2 offenbart
ein kontinuierliches Extrusionsverfahren zum kontinuierlichen und
zerstörungsfreien
Herstellen von Kunststoffplatten, die Ankernoppen aufweisen, wobei
eine Walze verschiedene Formleisten aufweist, an deren Längsseiten
die zu formenden Anker oder Stege eingearbeitet sind, wobei die
Formleisten durch Hydraulik- oder Pneumatikzylinder angehoben werden
können,
um die entstandene Ankerplatte freizugeben.
-
DE 25 29 631 A1 beschreibt
eine Formeinrichtung zum Ausbilden von Rippen, Wülsten, Zapfen oder aufrechtstehenden
Ansätzen
auf einem formbaren Material, die unter Druck deformiert werden.
-
Die
nicht kontinuierlichen Verfahren haben u.a. den Nachteil, daß zur Herstellung
der Ankerplatte mehrere Arbeitsgänge
an mehreren Vorrichtungen benötigt
werden. Dies erfordert einen erhöhten
Kosten- und Zeitaufwand im Vergleich zu kontinuierlichen Extrusionsverfahren.
Hinzu kommt, daß die nachträgliche Verformung
der An ker bzw. das nachträgliche
Anbringen der Anker Schnittstellen und/oder Material- bzw. Gefügeänderungen
bedingt, was sich nachteilig auf die Qualität der Kunststoffplatten auswirkt.
-
Bei
kontinuierlichen Verfahren, die hinterschnittene Ankerformen in
nur einer Ebene erzeugen, wird der Anker, nachdem die Schmelze abgekühlt ist,
aus der Form herausgezogen bzw. herausgerissen. Hieraus ergibt sich
im Umkehrschluß der Nachteil,
daß Einbetonierte
in der vorbeschriebenen Art und Weise hergestellte Kunststoffplatten
auch mit relativ geringen Kräften
aus dem Beton herausgedrückt
bzw. gezogen werden können.
-
Des
weiteren weisen kontinuierliche Verfahren, bei denen Längsstege
in Produktionsrichtung hergestellt werden, den Nachteil auf, daß, da bei
auszukleidenden Bauwerken in jede Richtung gleiche Beanspruchbarkeit
der Platte gegeben sein sollte, schlechte Ergebnisse bzgl. Haltbarkeit
etc. im Vergleich zu punktförmigen,
in jede Richtung gleich beanspruchbaren Befestigungen erzielt werden.
-
Bei
sich mittels Hydraulik oder Pneumatikzylindern öffnenden oder schließenden Leisten
erweist sich durch die hohe Zahl an Zylindern und den hohen Steuerungsaufwand
eine qualitative und kontinuierliche Produktion als schwierig. Des
weiteren besteht die Gefahr, daß austretende
Druckluft örtlich
die Eigenschaft der Kunststoffplatte negativ beeinflußt.
-
Des
weiteren sind die vorbeschriebenen Verfahren oftmals in der Arbeitsbreite
beschränkt
und weisen keine Möglichkeit
auf, einzelne Anker mit hinterschnittenen Formen, wie z.B. der eines
auf den Kopf gestellten Kegelstumpfs oder stegförmige Anker quer zur Produktionsrichtung
kontinuierlich herzustellen. Eine Produktion derartiger Formen mit
geschlossener Form bzw. Formleiste ist nicht möglich. Auch beeinträchtigen
die bekannten Verfahren die Eigenschaften der Ankerplatte u.a. durch
Kaltverformung, Verformungen am Anker in der Produktion oder durch
Schweißverfahren
mit mehrstufigem Produktionsaufwand.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
und ein Verfahren bereitzustellen, mit der bzw. mit dem eine variable,
kontinuierliche Herstellung von Kunststoffplatten und/oder Folien
mit ein- oder beidseitigen Ankern möglich ist. Dabei sollen die
Anker in einer oder mehreren Ebenen hinterschnittene Formen, wie
z.B. die eines auf den Kopf gestellten Kegelstumpfes aufweisen.
-
Eine
weitere Aufgabe besteht darin, eine Vorrichtung und ein Verfahren
bereitzustellen, mit der bzw. mit dem mehrschichtige Platten und/oder
Zusätze
enthaltende Platten mit ein- oder beidseitigen Ankern kontinuierlich
herstellbar sind. Ebenso sind die weiteren Nachteile des Standes
der Technik zu überwinden.
-
Diese
Aufgaben werden durch eine Vorrichtung und ein Verfahren mit den
Merkmalen der Patentansprüche
1 bzw. 2 gelöst.
Die Erfindung geht von dem Grundgedanken aus, die Anker einer Kunststoffplatte
durch der Ankerform entsprechende Vertiefungen bzw. Nester, die
in Formleisten ausgebildet sind, auszubilden, wobei eine Formleiste
entlang ihrer Längsseite(n)
jeweils ein Teil eines oder mehrerer Ankernester aufweist und wobei
ein vollständige
Ankernest durch das aneinander Anliegen zweier Formleisten gebildet
wird. Weiterhin sind die Formleisten derart an einer Umlaufvorrichtung,
die mindestens einen geraden Abschnitt und mindestens einen gekrümmten Abschnitt
aufweist, angeordnet, daß die Formleisten
an dem geraden Abschnitt aneinander anliegen und die Nester bzw.
Vertiefungen zur Ausbildung der Ansätze vollständig ausbilden, wobei sich die
Formleisten am gekrümmten
Abschnitt im Bezug zueinander öffnen
und so die ausgebildeten Anker bzw. Ansätze freigeben.
-
Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird eine kontinuierliche Produktion von Kunststoffplatten mit Ankern
bzw. Ankerplatten in einem Arbeitsgang bei erhöhter Extrusionsgeschwindigkeit
sichergestellt. Die zum Ausbilden der Anker verwendeten Formleisten sind
beim Füllen
sicher geschlossen und das Entformen bzw. Freigeben der ausgebildeten
Anker ist ohne besondere Einrichtungen und ohne bzw. mit geringem
Kraftaufwand gewährleistet.
-
Mit
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw.
einem erfindungsgemäßen Verfahren
können besonders
kraftschlüssige
Ankerformen, z.B. auf dem Kopf stehende Kegelstümpfe oder Pyramidenstümpfe oder
quer zur Produktionsrichtung angeordnete Stegprofile ausgebildet
werden.
-
Des
weiteren können
Anker oder Stegprofile mit harmonisch ausgeführten Querschnittsübergängen im
Bereich Anker/Platte ausgebildet werden, um so eine optimale Belastbarkeit
und Tragfähigkeit
sicherzustellen.
-
Eine
bevorzugte erfindungsgemäße Vorrichtung
weist eine Umlaufvorrichtung mit einem Kettenband oder Riemenantrieb
auf, an dem Formleisten vorzugsweise gleichmäßig angeordnet sind. Die Formleisten
weisen an Ihren Randbereichen bzw. Längsseiten Vertiefungen in der
Form eines Abschnitts einer Vertiefung zur Ausbildung der Ansätze so auf,
daß zwei
aneinander anliegende Formleisten mindestens eine vollständige Vertiefung
zur Ausbildung mindestens eines Ansatzes aufweisen. Die Formleisten
sind so an der Umlaufvorrichtung bzw. am Ketten- oder Bandantrieb
angeordnet, daß die Formleisten
auf geraden Abschnitten der Umlaufvorrichtung satt aneinander anliegen
und so vollständige geschlossene
Vertiefungen zur Ausbildung der Ansätze bzw. Anker ausbilden. In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Formleisten in regelmäßigen Abständen an der Umlaufvorrichtung
angeordnet.
-
In
einer weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform wird der Ketten-
bzw. Bandantrieb der Umlaufvorrichtung so unter Spannung gehalten,
daß ein
sattes aneinander Anliegen der Formleisten an den geraden Abschnitten
des Antriebs erreicht wird. Zum dauerhaften Herstellen und Einstellen
eines gewünschten
Spannungszustandes werden bevorzugt Hydraulikzylinder, Spindelhubgetriebe und/oder
Pneumatikzylinder verwendet.
-
Zum
Herstellen der Ankerplatten weist die Vorrichtung vorzugsweise eine
Walze auf, die so im Bezug zur Umlaufvorrichtung angeordnet ist,
bzw. an diese angestellt ist, daß zwischen Umlaufvorrichtung und
Walze ein Spalt ausgebildet ist. Das Füllen der Formen bzw. Nester
und die Ausbildung der Platte erfolgt im Spalt der Formleisten des
geraden Abschnittes der Umlaufvorrichtung und der Anlegewalze, die entsprechend
kraftschlüssig
positioniert werden kann.
-
In
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird die Schmelze durch Extrudieren aus einer Schlitzdüse geformt
und anschließend durch
den Walzenspalt geführt.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die Temperatur der Formleisten so geregelt, bzw. gesteuert,
daß eine
optimale Ausbildung der Ankerplatte, ein optimaler Abkühlprozeß der Ankerplatte
und/oder daß optimale
Eigenschaften der Platte, wie beispielsweise besonders spannungsarme
Platten, erreicht werden.
-
Nach
dem Abkühlen
der Platte und der Formen über
die Formleisten entlang des geraden Abschnitts der Umlaufvorrichtung öffnen sich
die Formleisten und damit die Formen am gekrümmten Abschnitt der Umlaufvorrichtung,
so daß Platte
und Anker freigegeben werden.
-
In
einer weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform ist der gekrümmte Abschnitt
der Umlaufvorrichtung kreisförmig
ausgebildet, wobei der Ketten- bzw. Bandantrieb einen Teilkreisdurchmesser
D1 und die Formleisten entlang des gekrümmten Abschnitts
einen mittleren Durchmesser Dm aufweisen, wobei die Durchmesser
zueinander so im Verhältnis
stehen, daß nach
dem Ende des geraden Abschnittes am Beginn des halbkreisförmigen Abschnittes
sich der Abstand der Formleisten geometrisch bedingt so weit öffnet, daß ein Entformen
der Absätze
erfolgen kann. Einfluß auf die
geometrischen Verhältnisse
beim Entformen hat neben den Ankerabmaßen und den oben erwähnten Durchmessern
auch die Breite der Formleisten. So ergibt sich beispielsweise bei
einem Verhältnis
D1:Dm = 1:2 bei
einer Formleistenbreite von beispielsweise 50 mm ein frei werdender
Abstand der Formleisten im kreisförmigen Abschnitt von ebenfalls
50 mm. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform öffnet sich der Spalt zwischen
den Formleisten im gekrümmten
Abschnitt aufgrund eines entsprechenden notwendigen Durchmesserverhältnisses
Kettenteilkreis zu Formenteilkreis und ermöglicht so ein kraftloses Entformen
der Anker.
-
Die
Umlaufvorrichtung weist bevorzugt zwei gerade und zwei halbkreisförmige Abschnitte
auf, so daß sich
die Formleisten, nach dem Füllen
mit Schmelze am ersten geraden Abschnitt und dem Öffnen am
ersten kreisförmigen
Abschnitt entlang eines nachfolgenden zweiten geraden Abschnitts
wieder schließen.
In einem weiteren nachfolgenden zweiten kreisförmigen Abschnitt öffnen sich
die Formleisten, um sich beim Übergang
in den ersten geraden Abschnitt wieder fest zu schließen und
neu gefüllt
zu werden. Durch diesen Ablauf wird eine kontinuierliche fortlaufende
Produktion ermöglicht.
-
In
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
werden die Formleisten während des
Umlaufens entlang des zweiten geraden Abschnitts und des zweiten
kreisförmigen
Abschnitts temperiert.
-
Durch
Veränderung
des Teilungsabstandes der Ketten- und Formleisten können die
Abstände der
Anker in Längsrichtung
eingestellt werden. Durch Austausch der Formleisten können sowohl
die Querabstände
als auch die Formen der Anker verändert werden.
-
Wird
bei besonderen Ankerabmaßen
und Formleistenbreiten der Teilkreisdurchmesser D1 des Ketten-
bzw. Bandantriebs zum mittleren Formleistendurchmesser Dm nicht
in ein besonderes Verhältnis
gestellt, so daß am
Ende des geraden Abschnittes und am Beginn des halbkreisförmigen Abschnittes
eine zwangsfreie Entformung nicht ermöglicht wird, so kann durch
besonders ausgebildete keilförmige
Formleisten der Abstand auch so verändert werden, daß ein Entformen
ohne Kraft ermöglicht wird.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
und der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
-
1 eine
Seitenansicht einer bevorzugten erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
2 eine
Seitenansicht eines Details einer bevorzugten erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
3 eine
Seitenansicht einer weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform;
-
4 eine
Seitenansicht einer weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform;
-
5 eine
Seitenansicht eines Details einer weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Vorrichtung,
und
-
6 eine
Seitenansicht einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform mit einer Auftragseinrichtung.
-
1 zeigt
eine Seitenansicht einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform,
aufweisend eine Umlaufvorrichtung 1 mit zwei geraden Abschnitten 1a und
zwei kreisförmigen
Abschnitten 1b. Die Umlaufvorrichtung 1 ist bevorzugt
als Ketteantrieb mit einer Kette 2, Kettenrädern 3 sowie
einer Innenauflage 4 ausgebildet. Ferner sind an der Umlaufvorrichtung 1 Formleisten 5 angeordnet.
Die Formleisten 5 weisen ferner an ihren Längsseiten mindestens
eine Vertiefung bzw. Aussparung oder Nest 6 auf. In einer
bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
weist jedes Kettenglied der Kette 2 ein Trägerelement 7 auf,
an dem eine Formleiste 5 angeordnet ist. Die Formleisten 5 sind
bevorzugt im gleichen und konstanten Abstand zueinander entlang der
Umlaufvorrichtung 1 angeordnet. Die bevorzugte geometrische
Ausbildung der Formleisten 5 wird unten unter Bezugnahme
auf 2 näher
erläutert.
-
Ferner
weist die Vorrichtung eine Walze bzw. Anlegewalze 8 auf,
die derart im Bezug zur Umlaufvorrichtung 1 angeordnet
ist, daß sich
ein definierter Spalt 9 zwischen Walze 8 und den
an der Umlaufvorrichtung 1 angeordneten Formleisten 5 ausbildet.
-
Über eine
Flachdüse 10 wird
Kunststoffschmelze 11 zwischen Walze 8 und Umlaufvorrichtung 1 gegeben.
Im Spalt 9 erfolgt das Ausbilden der Kunststoff- bzw. Ankerplatte 12 sowie
das Füllen
der sich durch das dichte Aneinanderliegen zweier Formleisten 5 ergebenden
Anker- bzw. Ansatzformen 13. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
ist die Anlegewalze 8 zum Einstellen einzelner Prozeßparameter
in ihrer Position verstellbar.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Formleisten temperierbar ausgeführt. Dies ermöglicht eine
Steuerung des Abkühlens
der nach dem Durchlaufen des Spaltes 9 ausgebildeten Ankerplatte 12 entlang
des geraden Abschnittes 1a der Umlaufvorrichtung 1.
In weiteren bevorzugten Ausführungsformen
sind die Trägervorrichtungen 7 derart
ausgebildet, daß sie
eine Temperierung der Formleisten 5 durchführen. In
weiteren bevorzugten Ausführungsformen
sind Formleisten 5 als solche temperierbar. Zur optimalen
Einstellung der Produktionsparameter ist in einer bevorzugten Ausführungsform auch
die Anlegewalze 8 temperierbar ausgeführt.
-
Beim Übergang
der Formleisten 5 vom geraden Abschnitt 1a in
den kreisförmigen
Abschnitt 1b öffnen
sich die Formleisten 5 bzw. die Vertiefungen 6 im
bezug zueinander und geben die ausgebildeten Anker 14 der
Ankerplatte 12 frei.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die ausgebildete Ankerplatte 12 über eine Walze 15 dem
weiteren Prozeß zugeführt.
-
Durch
das Einstellen und Regeln der Temperatur an den verschiedenen und
während
der einzelnen Prozeßstufen
können
die Eigenschaften der Ankerplatte eingestellt und optimiert werden.
Die Regelung der Temperatur bzw. des Temperaturverlaufs ist beispielsweise
zum Erzielen besonders spannungsarmer Platten geeignet.
-
2 zeigt
ein Detail der erfindungsgemäßen Ausführungsform
aus 1. Dargestellt sind drei Kettenglieder der Kette 2 der
Umlaufvorrichtung 1, die auf diesen angeordneten Trägerelemente 7 und
Formleisten 5 sowie die ausgebildete Ankerplatte 12 mit
Ankern 14 am Übergang
vom geraden Abschnitt 1a zum halbkreisförmigen Abschnitt 1b.
-
Wie
deutlich zu erkennen ist, liegen die Formleisten 5 am geraden
Abschnitt 1a dicht und kraftschlüssig aneinander an. Aussparungen 6 der Formleisten 5 sind
so ausgebildet, daß sie
jeweils einen Abschnitt der negativen Ankerform darstellen und so,
daß sie
derart mit einer entsprechenden Aussparung 6 der benachbarten
Formleiste 5 korrespondieren, daß die Aussparungen 6 zusammen
beim Anliegen der Formleisten 5 aneinander entlang des
geraden Abschnittes 1a eine Aussparung 13 mit
der gewünschten
Negativform der Anker 14 aufweisen. Die Aussparungen oder
Nester 6 sind beidseitig an den Längsseiten der Formleisten 5 korrespondierend
zueinander angeordnet und bilden vorzugsweise eine Hälfte der
negativen Ankerform 13 aus.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform,
weisen die Formleisten 5 an ihren Längsseiten unterschiedlich ausgebildete
Aussparungen 6 auf, die beim aneinander Anliegen der Formleisten
die negative Ankerform 13 ausbilden.
-
Beim Übergang
vom geraden Bereich 1a in den halbkreisförmigen Bereich 1b öffnen sich
die Formleisten 5 und damit auch die Aussparungen 6 im Bezug
zueinander, wodurch die Anker 14 entformt bzw. freigegeben
werden. Das Entformen erfolgt hierbei vorzugsweise kraftlos, d.h.
es wirken keine zusätzlichen
Entformungskräfte
auf den Anker 14.
-
Um
einen sattes und kraftschlüssiges
Anliegen der Formleisten aneinander entlang des geraden Abschnittes 1a zu
gewährleisten,
weist die Vorrichtung in einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
mindestens eine Spannvorrichtung 16, dargestellt in 3,
auf. Hierbei handelt es sich bevorzugt um Hydraulikzylinder, Spindelhubgetriebe und/oder
Pneumatikzylinder. Die Spannvorrichtung spannt hierbei besonders
bevorzugt die Kette (2), das Band oder den Riemen, so daß das gewünschte aneinander
Anliegen der Formleisten erreicht wird. In weiteren bevorzugten
erfindungsgemäßen Ausführungsformen
liegen die Formleisten formschlüssig aneinander
an.
-
In
einer weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform weist die Umlaufvorrichtung 1 entlang
des der Walze 8 entgegengesetzten geraden Abschnittes 1a eine
Vorrichtung 17 auf. Die Vorrichtung 17 weist vorzugsweise
mehrere temperierbare Walzen auf, über die die Formleisten temperiert
werden. In einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform erfolgt durch die
Vorrichtung 17 eine Temperierung der Formleisten auf ca.
80°.
-
In
einer besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform beträgt der äußere Abstand
der sich gegenüberliegenden
Formleisten 5 entlang der geraden Abschnitte 1a ca.
94,5 cm und der entsprechende mittlere Abstand der Kettenglieder
der Kette 2 ca. 65 cm. Der Teilkreisdurchmesser des Kettenantriebes
beträgt
hierbei in etwa 66,8 cm. Walzen 8 und 15 weisen
hierbei Durchmesser von etwa 80 cm bzw. 40 cm auf.
-
Bevorzugt
verhält
sich der Teilkreisdurchmesser D1 des Ketten-
oder Bandantriebes zum mittleren Formleistendurchmesser Dm so, daß sich die Formleisten
beim Übergang
von dem geraden 1a in den gekrümmten Abschnitt 1b im
bezug zueinander so weit öffnen,
daß das
Entformen kraftlos erfolgen kann. Die optimale Geometrie hängt hierbei
von weiteren geometrischen Größen, wie
beispielsweise Ankerhöhe
und Breite, Formleistenbreite etc. ab.
-
Durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung und
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird es ermöglicht,
Kunststoff- bzw. Ankerplatten mit Ansätzen bzw. Ankern mit komplizierten
geometrischen Formen, die Überschneidungen
in mehreren Ebenen aufweisen, kontinuierlich zu fertigen. Bevorzugte
Ankerformen sind beispielsweise bzgl. der Ankerplatte 12 auf
dem Kopf stehende Kegelstümpfe
oder Pyramidenstümpfe
sowie quer zur Produktionsrichtung angeordnete Stegprofile, beispielsweise
T-Profile. Je nach Anwendungsfall und Anforderungen sind verschiedenste
weitere geometrische Ankerformen fertigbar.
-
Um
die Ankerform, die Abstände
der Anker in Längs-
und/oder Querrichtung zu variieren, kann in einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
der Teilungsabstand der Ketten- und/oder Formleisten variiert oder
verändert
werden und/oder sind die Formleisten auswechselbar ausgeführt.
-
Mit
einer weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Vorrichtungen bzw. erfindungsgemäßen Verfahren
sind ein- und/oder mehrschichtige Platten mit einseitigen oder beidseitigen
Ankern und/oder verschiedene Formen herstellbar. Bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsformen
ermöglichen
die Herstellung von ein- und/oder mehrschichtigen Ankerplatten oder
-folien, die eingearbeitete Gewirke, Vliese, me tallische Folien
sowie Glasfasern und/oder Polyesterfasern ausweisen. Derartige Ausführungen erlauben
das Erschließen
spezieller Anwendungsgebiete.
-
4 zeigt
eine weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform wobei die Vorrichtung
neben der Flachdüse 10 eine
weitere Flachdüse 18 sowie
ein aus zwei Walzen 19 und 20 bestehendes Glättwerk aufweist.
Weiterhin ist die Walze 8 bevorzugt schwenkbar ausgeführt, so
daß sie
mindestens zwei Positionen 8A, 8B einnehmen kann.
Die beschriebene Vorrichtung eignet sich zur variablen Herstellung
von Platten verschiedener Geometrien und Eigenschaften.
-
So
wird in einer bevorzugten Ausführungsform
der Vorrichtung über
die Flachdüse 18 Kunststoffschmelze
in das Glättwerk
zwischen den Walzen 19 und 20 gegeben. Die hierbei
entstehende Kunststoffplatte 21 wird der sich in Stellung 8B befindenden
Walze 8 zugeführt
und über
Transport- und/oder Kühlvorrichtung 22 und
die Walze 15 dem weiteren Prozeß zugeführt. In dieser bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung können
glatte Platten ohne Anker hergestellt werden. Auch Platten mit Verstärkungen
und/oder Zusätzen
können
auf diese Weise produziert werden.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der in 4 dargestellten Ausführungsform befindet sich die
Walze 8 in Position 8A. Die über Düse 18 zugeführte Schmelze
wird über
Walzen 19 und 20 der Walze 8 und Vorrichtung 1 zugeführt. Auf
diese Weise lassen sich Ankerplatten 23 mit größeren Stärken, Zusätzen und/oder
Verstärkungen
wie beispielsweise Folien oder metallische Folien fertigen. Die Platten 23 weisen
vorzugsweise Dicken von ca. 3mm–12mm
auf.
-
Die
Herstellung dünner
Ankerplatten 12 erfolgt, wie bereits in bezug auf 1–3 beschrieben,
durch Zuführen
der Schmelze 11 aus der Düse 10 in den Spalt 9.
Auf diese weise hergestellte Ankerplatten 12 weisen vorzugsweise
eine Dicke von ca. 1mm–3mm
auf.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
befindet sich die Walze 8 in Position 8A, wobei sowohl
Düse 18 als
auch Düse 10 Schmelze
zuführen.
Die so entste henden Platten werden über die Walze 8 im
Spalt 11 zusammengeführt
und miteinander verbunden.
-
In
weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsformen wird der Platte
eine Folie oder sonst ein flächenhaftes
Gebilde, wie z.B. Gewebe, Vlies, Gewirke und/oder Kunststoff- bzw.
Metallfolie zugeführt
und mit dieser verbunden.
-
In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
weisen die Walzen 8, 19, 20 und/oder 15 eines
oder mehrere Profile auf, die auf die Schmelzbahn bzw. die Platten
oder Folien 12, 21 und/oder 23 übertragen
werden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden zwei Kunststoffplatten
mit Ankern, die mittels einer Umlaufvorrichtung 1 und einer
Walze 8 hergestellt wurden, miteinander verbunden.
-
5 zeigt
eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Umlaufvorrichtung 1 bzw. der Formleisten 5 und
der Trägervorrichtungen 7.
Wird der Teilkreisdurchmesser D1 zum mittleren
Formleistendurchmesser Dm nicht in ein besonderes Verhältnis gestellt,
so daß am
Ende des geraden Abschnittes 1a und am Beginn des gekrümmten Abschnittes 1b eine
zwangfreie Entformung nicht ermöglicht
ist, kann durch besonders ausgebildete keilförmige Formleisten 5 das Öffnen derselben
bzw. der Vertiefungen 13 zum Entformen der Ansätze ermöglicht werden.
Wie in 5 dargestellt, sind in einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
die Formleisten 5 im wesentlichen zweiteilig ausgebildet
und sitzen auf einer keilförmigen
Trägervorrichtung 7 auf.
Entlang eines geraden Abschnittes 1a sind die Trägervorrichtungen
weitestgehend in die Formleisten eingeschoben, wodurch die Formleistenteile
so auseinandergedrückt
werden, daß die
Formleisten wie bereits beschrieben fest aneinander anliegen und
die Vertiefungen 13 zur Ausbildung der Anker 14 ausbilden. Entlang
der gekrümmten
Abschnitte 1b werden die keilförmigen Trägervorrichtungen 7 zumindest
teilweise aus den Formleisten herausgezogen. Die Formleistenteile
bewegen sich, vorzugsweise an der Trägervorrichtung 7 anliegend,
auf einander zu. Hierdurch wird der Abstand der Formleisten 5 zueinander so
verringert, daß sich
die Formleisten 5 bzw. die Vertiefungen 13 in
bezug zueinander zum Entformen der Ansätze öffnen. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
bewegen sich die Formleisten 5 und die Trägervorrichtungen 7 im
bereich des gekrümmten
Abschnitts auf unterschiedlich gekrümmten Ebenen.
-
6 zeigt
eine weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform, wobei diese bezüglich einer
Kunststoffpulver-Auftragseinrichtung 27 so angeordnet,
daß das
Kunststoffpulver möglichst
nah bzw. unmittelbar nach der Ausformung auf die Platte 12, 21, 23 aufgebracht
wird, so daß die
Eigenenergie der Platte (Wärme)
zur Haftung des Pulvers auf der Platte nutzbar gemacht wird. Durch
die Haftung des Pulvers oder Granulats wird eine rutschfeste Oberfläche der
Platte 12, 21, 23 erreicht. Die Nutzbarmachung
der Eigenenergie der Platte erlaubt eine besonders wirtschaftliche
Herstellung. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Anhaften
des Pulvers auf der Platte durch den Einsatz von Strahlern unterstützt. Besonders
bevorzugt wird die Kunststoffpulver-Auftragseinrichtung 27 im
Bereich der Umlenkwalze 15 eingesetzt.
-
In
einer weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform wird die Vorrichtung
in Verbindung mit weiteren Vorrichtungen, wie einen oder mehreren
Randschnittvorrichtungen, Dickenmeßvorrichtung, Querschneiderkreissäge und/oder
einem Zugwerk eingesetzt. Die Ankerplatten 12 können demnach
nach der Herstellung weiter bearbeitet, zurechtgeschnitten, zu Platten
verarbeitet oder aufgerollt und/oder einer Qualitätskontrolle
unterzogen werden.
-
Vorzugsweise
ist die erfindungsgemaße
Vorrichtung horizontal, vertikal oder unter einem bestimmten Winkel
angeordnet, wobei das Zuführen der
Schmelze von oben, unten, seitlich oder unter einem bestimmten Winkel
erfolgen kann. Weitere bevorzugte Erfindungsgemäße Vorrichtungen und Verfahren
ergeben sich aus der Kombination der beschriebenen Ausführungsformen.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
und das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglichen
eine kontinuierliche Herstellung von Ankerplatten mit besonders
kraftschlüssigen
und komplizierten Ankerformen, die schnell und in wenigen Arbeitsschritten durchgeführt werden
kann.