DE10225735B4

DE10225735B4 - Fahrzeugsitz, insbesondere Rücksitz

Info

Publication number: DE10225735B4
Application number: DE2002125735
Authority: DE
Inventors: Bernd RÖMER
Original assignee: Faurecia Autositze GmbH and Co KG
Current assignee: Faurecia Autositze GmbH
Priority date: 2002-06-11
Filing date: 2002-06-11
Publication date: 2005-07-07
Anticipated expiration: 2022-06-12
Also published as: DE10225735A1

Abstract

Fahrzeugsitz, insbesondere Rücksitz, mit
einem Sitzteil (2),
einem karosserieseitig angelenkten vorderen Lenker (12) und einem karosserieseitig und am Sitzteil (2) angelenkten hinteren Lenker (22), durch die das Sitzteil (2) gegenüber einer Fahrzeugkarosserie (8) längsverstellbar ist, und
einem an dem Sitzteil (2) in einer Lehnenachse (4) angelenkten Lehnenteil (3), das bei Verstellung des Sitzteils (2) mitführbar ist,
wobei die Lehnenachse (4) und eine Schwenkachse (4) des hinteren Lenkers (22) am Sitzteil (2) zusammenfallen,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein vorderer Zwischenlenker (14) zwischen dem vorderen Lenker (12) und dem Sitzteil (2) vorgesehen und mit diesen gelenkig verbunden ist,
das Lehnenteil (3) an der Fahrzeugkarosserie (8) geführt ist, indem es in seinem oberen Bereich mit der Fahrzeugkarosserie (8) gleitend verbunden ist,
die Lehnenachse (4) bei sämtlichen Neigungs- und Längseinstellungen auf einer gekrümmten Bahn geführt ist, und
zwischen dem Sitzteil (2) und dem vorderen Zwischenlenker...

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere Rücksitz, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Ein derartiger Fahrzeugsitz ist in der DE 1 405 219 A gezeigt. Das Sitzteil ist auf stehenden vorderen und hinteren Lenkern auf dem Chassis längsverstellbar geführt, wobei eine Längsverstelleinrichtung am Chassis und an einem vorderen unteren Ende des Sitzteils angelenkt ist. Die Lehnenachse fällt mit der Schwenkachse des hinteren Lenkers am Sitzteil zusammen. Die Lehne ist um die Lehnenachse bei feststehendem Sitzteil schwenkbar; bei Verstellung des Sitzteils wird die Lehne ohne eine Schwenkbewegung mitgenommen.

Die US 4,995,5801 zeigt eine Neigungsverstellung, die durch eine an sitzteilfesten Halteklammern gelagerte Spindelführung gebildet ist, durch die ein vorderer Zwischenlenker verstellt wird. Weiterhin ist eine Höhenverstelleinrichtung vorgesehen, die zwischen dem Anlenkpunkt des hinteren Lenkers am Sitzteil und dem vorderen Lenker angelenkt ist.

Die FR 2 285 260 A1 zeigt eine Längsverstellung des Fahrzeugsitzes auf Rollen und eine bei Längsverstellung des Sitzteils gleitend nachgeführte Lehne.

Die DE 199 46 157 A1 zeigt einen Fahrzeugsitz mit Sitzteil und angelenkter Rückenlehne, bei dem das Sitzteil gelenkig mit dem längsverschieblichen Teil einer karosseriefesten Längsverstellschiene verbunden ist. Eine Sitzteil-Tragstruktur ist über um horizontale Achsen verschwenkbare seitliche Verstellhebel höhenverstellbar.

Die DE 100 45 066 C1 zeigt einen Fahrzeugsitz mit einer karosserieseitigen Anbindung des Sitzteils in einem vorderen und einem hinteren Lenker, durch die eine Längsverstellung des Sitzteils ermöglicht wird. Das Lehnenteil ist in seinem oberen Bereich an der Fahrzeugkarosserie über eine Verbindungsvorrichtung abgestützt, die beim Verstellen des Sitzteils eine selbsttätige Nachführbewegung der Rückenlehne ermöglicht. Die Verbindungsvorrichtung wird hierbei durch ein in Fahrzeug-Längsrichtung umlaufendes, elastisches Schlauchelement gebildet, dessen Innenraum durch aneinanderliegende Wälzkörper ausgefüllt ist.

Dieser Fahrzeugsitz ermöglicht jedoch keine Neigungsverstellung des Sitzteils. Eine zusätzliche Neigungsverstellung des Sitzteils würde zu einer ungleichmäßigen Verstellung des mitgeschleppten Lehnenteils führen, wodurch sich ungleichmäßige Abstände des oberen Endes des Lehnenpolsters gegenüber der karosserieseitigen Hutablage einstellen. Eine derartige ungleichmäßige Begrenzung des durch Längs- und Neigungsverstellung definierten Bewegungsfeldes des Lehnenteils beinhaltet eine Gefahr des Fingerquetschens und führt zu einem unästhetischen Gesamtein druck. Fahrzeugsitze mit Neigungs- und Längsverstellung weisen daher in der Regel andere, aufwendigere Halterungen auf.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz zu schaffen, der bei relativ einfachem Aufbau eine Längs- und Neigungsverstellung des Sitzteils und eine gleichmäßige Führung des Lehnenteils gegenüber der Fahrzeug-Karosserie ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen.

Indem erfindungsgemäß die Lehnenachse mit der sitzteilseitigen Schwenkachse des hinteren Lenkers zusammenfällt, wird die Lehnenachse bei sämtlichen Neigungs- und Längseinstellungen auf einer gekrümmten Bahn geführt. Dabei liegt der obere Rand des an dem Lehnenteil befestigten Lehnenpolsters auf einer Bewegungsbahn, welche es ermöglicht dass karosserieseitige Begrenzung des oberen Endes des Lehnenpolsters mit geringem Abstand ausgebildet sein kann.

Die Längs- und Neigungsverstellung wird durch einen zwischen dem vorderen Lenker und dem Sitzteil angeordneten vorderen Zwischenlenker ermöglicht, wobei das Sitzteil durch Verstelleinrichtungen zum einen gegenüber dem vorderen Lenker und zum anderen gegenüber dem vorderen Zwischenlenker verstellt werden kann. Die Verstelleinrichtungen können insbesondere selbsthemmend sein, zum Beispiel als Spindeltriebe ausgebildet sein, wobei der vordere Zwischenlenker eine Abwinkelung zur Anbindung der Neigungsverstelleinrichtung aufweisen kann.

Der Zwischenlenker kann insbesondere hängend am vorderen Lenker angebunden oder im wesentlichen auf gleicher Höhe mit diesem angeordnet sein; der hintere Lenker steht vorteilhafterweise auf seiner karosserieseitigen Anbindung, um eine hoch gelegene Lehnenachse zu ermöglichen.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen an einer Ausführungsform erläutert. Es zeigen:
1 einen Längsschnitt durch einen Fahrzeugsitz in hinterer Stellung und bei steiler Neigung des Sitzteils;
1a eine Detailvergrößerung von 1;
2 eine der 1 entsprechende Darstellung in hinterer Stellung und bei flacher Neigung des Sitzteils;
3 eine entsprechende Darstellung in vorderer Stellung und bei steiler Neigung des Sitzteils;
3a eine Detailvergrößerung von 3;
4 eine entsprechende Darstellung in vorderer Stellung und bei flacher Neigung des Sitzteils.
Ein Fahrzeugsitz 1 weist ein Sitzteil 2 und ein Lehnenteil 3 auf, das an dem Sitzteil 2 in einer Lehnenachse 4 angelenkt ist. An dem Lehnenteil 3 und dem Sitzteil 2 sind ein Lehnenpolster 5 und ein Sitzpolster 6 angebracht, zum Beispiel aufgeclipst. Das Sitzteil 2 ist gegenüber einer Fahrzeug-Karosserie 8 bzw. einem vorderen Bock 9 und hinteren Bock 10 über eine im Folgenden beschriebene Halterung in Längsrichtung und in seiner Neigung verstellbar. Ein vorderer Lenker 12 ist in einem unteren Anlenkpunkt 11 am vorderen Bock 9 angelenkt. An seinem oberen Ende ist der vordere Lenker 12 in einem oberen Anlenkpunkt 13 mit einem vorderen Zwischenlenker 14 gelenkig verbunden. Der vordere Zwischenlenker 14 ist in einem sitzteilseitigen Anlenkpunkt 15 am Sitzteil 2 angelenkt. Der vordere Zwischenlenker 14 weist einen nach unten abgewinkelten Hebelarm 16 auf, an dem ein als Neigungsverstelleinrichtung dienender erster Spindeltrieb 18 angebracht ist, der mit seinem anderen Ende am Sitzteil 2, zum Beispiel an einer nach unten vorstehenden Lasche oder einem nach unten vorstehenden Vorsprung, angebracht ist. Weiterhin ist ein als Längsverstelleinrichtung dienender zweiter Spindeltrieb 20 zwischen dem Sitzteil 2 und dem vorderen Lenker 12, vorzugsweise nahe dessen unterem Anlenkpunkt 11, angebracht.
Ein hinterer Lenker 22 ist an dem hinteren Bock 10 in einem karosserieseitigen Anlenkpunkt 23 angelenkt. Weiterhin ist der hintere Lenker 22 in der Lehnenachse 4 am Sitzteil 2 angelenkt. Durch die aus dem vorderen Lenker 12, vorderen Zwischenlenker 14 und hinteren Lenker 22 gebildete Halterung des Sitzteils 2 gegenüber der Karosserie 8 wird eine Neigungs- und Längsverstellung ermöglicht, die durch ein zweidimensionales Bewegungsfeld K eines Hüftpunktes H eines auf dem Sitzteil 2 sitzenden Benutzers wiedergegeben wird. In der in 1 gezeigten hinteren Stellung des Sitzteils mit steiler Neigung liegt der Hüftpunkt H in der obersten hinteren Position des Bewegungsfeldes K.
Das Lehnenteil 3 mit Lehnenpolster 5 wird über die Lehnenachse 4 von dem Sitzteil 2 mitgeschleppt. Am oberen Ende des Lehnenteils 3 ist ein Zapfen 24 vorgesehen, der in einer Führung 25 der Karosserie 8 geführt wird. Die Führung 25 erstreckt sich geradlinig mit in etwa der Neigung des steil eingestellten Lehnenteils 3 gemäß 1. Anstelle eines Zapfens 24 kann entsprechend auch eine in der Führung 25 laufende Rolle vorgesehen sein. Ein das obere, hintere Ende des Lehnenpolsters 5 bildender Lehnenpunkt L verläuft bei sämtlichen Stellungen auf einer Bahn B, wobei in 1, 1a eine Anfangsposition des Lehnenpunktes L auf der Bahn B eingenommen wird. Die Bahn B des Lehnenpunktes L verläuft zunächst etwas nach oben und hinten und fällt anschließend nach unten und vorn mit zunehmend geradlinigen Verlauf ab.
Bei der in 2 gezeigten hinteren, flach geneigten Stellung des Sitzteils 2 befindet sich der Hüftpunkt H an einem unteren, hinteren Ende des Bewegungsfeldes K. Das Sitzteil 2 verläuft im wesentlichen horizontal. Zur Neigungsverstellung von 1 zu 2 wird lediglich der erste Spindeltrieb 18 betätigt, ohne dass eine Längsverstellung durch den zweiten Spindeltrieb 20 erfolgt. Hierbei schwenkt der hintere Lenker 22 etwas um seinen karosserieseitigen Anlenkpunkt 23 nach vorn, so dass der Lehnenpunkt L etwas auf der Bahnkurve B entlangläuft. Wird von 1 ausgehend der zweite Spindeltrieb 20 für die Längsverstellung betätigt, wird die in 3 gezeigte vordere Stellung bei steiler Neigung des Sitzteils eingenommen, bei der der Hüftpunkt H an einem vorderen, oberen Rand des Bewegungsfeldes K angeordnet ist. Der Lehnenpunkt L wird hierbei auf der Bahnkurve B nach unten geführt. Der Zapfen 24 gelangt an ein unteres Ende der Führung 25.
Bei nachfolgender Betätigung der Neigungsverstellvorrichtung 18 wird die vordere Sitzstellung mit flacher Neigung der 4 erreicht, bei der der Hüftpunkt H an einem unteren, vorderen Ende des Bewegungsfeldes K angeordnet ist. Hierbei wird der hintere Lenker 22 etwas verstellt, so dass entsprechend der Zapfen 24 etwas in der Führung 25 gleitet und der Lehnenpunkt L etwas weiter entlang der Bahnkurve B zu deren Endpunkt geführt wird.

Claims

Fahrzeugsitz, insbesondere Rücksitz, mit einem Sitzteil (2), einem karosserieseitig angelenkten vorderen Lenker (12) und einem karosserieseitig und am Sitzteil (2) angelenkten hinteren Lenker (22), durch die das Sitzteil (2) gegenüber einer Fahrzeugkarosserie (8) längsverstellbar ist, und einem an dem Sitzteil (2) in einer Lehnenachse (4) angelenkten Lehnenteil (3), das bei Verstellung des Sitzteils (2) mitführbar ist, wobei die Lehnenachse (4) und eine Schwenkachse (4) des hinteren Lenkers (22) am Sitzteil (2) zusammenfallen, dadurch gekennzeichnet, dass ein vorderer Zwischenlenker (14) zwischen dem vorderen Lenker (12) und dem Sitzteil (2) vorgesehen und mit diesen gelenkig verbunden ist, das Lehnenteil (3) an der Fahrzeugkarosserie (8) geführt ist, indem es in seinem oberen Bereich mit der Fahrzeugkarosserie (8) gleitend verbunden ist, die Lehnenachse (4) bei sämtlichen Neigungs- und Längseinstellungen auf einer gekrümmten Bahn geführt ist, und zwischen dem Sitzteil (2) und dem vorderen Zwischenlenker (14) eine Neigungsverstelleinrichtung (18) zum Verstellen der Neigung des Sitzteils (2) vorgesehen ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der hintere Lenker (22) in zumindest einer Sitzpostion, vorzugsweise in allen Sitzpositionen, stehend auf der Fahrzeugkarosserie (8) bzw. einem karosserieseitigen hinteren Bock (10) angeordnet ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anlenkpunkt (15) des vorderen Zwischenlenkers (14) am Sitzteil (2) unterhalb oder etwa auf gleicher Höhe des Anlenkpunktes (13) des vorderen Zwischenlenkers (14) am vorderen Lenker (12) angeordnet ist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Sitzteil (2) und dem vorderen Lenker (12) eine Längsverstelleinrichtung (20), vorzugsweise ein zweiter Spindeltrieb (20), zur Längsverstellung des Sitzteils (2) angebracht ist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem oberen Bereich des Lehnenteils (3) ein Zapfen (24) vorgesehen ist, der in einer Führung (25) der Fahrzeugkarosserie (8) geführt ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (25) in etwa in Richtung der Lehnenneigung einer Sitzposition verläuft.
Fahrzeugsitz nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigungsverstelleinrichtung (18) ein erster Spindeltrieb (18) ist.