DE10224158B3 - Starkstrom-Schaltgerät und Schalteinsatz dafür - Google Patents

Starkstrom-Schaltgerät und Schalteinsatz dafür Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Starkstrom-Schaltgerät zur Verwendung mit Schalteinsätzen (1), die an zwei gegenüberliegenden Stirnseiten (3, 4) Schalteinsatz-Kontakte (6) aufweisen, welches ein Gehäuse (22) und wenigstens ein in dem Gehäuse angeordnetes Paar von Schaltgerät-Kontakten (29) umfaßt, wobei der Schalteinsatz (1) quer zu der die Stirnseiten (3, 4) verbindenden Richtung (R) entnehmbar ist, und wobei eine Einschaltstellung des Schaltgeräts (21) bei eingesetztem Schalteinsatz (1) und eine Ausschaltstellung bei aus dem Schaltgerät-Kontaktpaar (29) entnommenem Schalteinsatz (1) gegeben ist. Das Schaltgerät ist zur Verwendung mit Schalteinsätzen (1), die quer zur Verbindungsrichtung (R) liegende Schalteinsatz-Kontakte (6) aufweisen, ausgebildet, wobei die Schaltgerät-Kontakte (29) in Verbindungsrichtung (R) auf die Schalteinsatz-Kontakte (6) drücken. Die Erfindung stellt auch einen Schalteinsatz für ein Starkstrom-Schaltgerät (21) bereit, welcher an zwei gegenüberliegenden Stirnseiten (3, 4) Schalteinsatz-Kontakte (6) aufweist und welcher einen oder mehrere Ansätze (5) aufweist, die ein Entnehmen des Schalteinsatzes (1) aus dem Starkstrom-Schaltgerät (21) quer zu der die Stirnseiten (3, 4) verbindenden Richtung ermöglichen, wobei die Kontakte (6) des Schalteinsatzes (1) quer zur Verbindungsrichtung (R) liegen.

Description

  • Die Erfindung betrifft allgemein Starkstrom-Schaltgeräte mit entnehmbaren Schalteinsätzen, und speziell ein Starkstrom-Schaltgerät zur Verwendung mit Schalteinsätzen, die an zwei einander gegenüberliegenden Stirnseiten Schalteinsatz-Kontakte aufweisen, welches ein Gehäuse und wenigstens ein, in dem Gehäuse angeordnetes Paar von Schaltgerät-Kontakten umfaßt, wobei der Schalteinsatz in einer Richtung quer zur Längsrichtung des Schaltgerätgehäuses und senkrecht zur oben liegenden Fläche seines Gehäuses entnehmbar ist, und wobei eine Einschaltstellung des Schaltgeräts bei eingesetztem Schalteinsatz und eine Ausschaltstellung bei aus dem Schaltgerät-Kontaktpaar entnommenen Schalteinsatz gegeben ist. Die Erfindung betrifft auch einen solchen Schalteinsatz.
  • Im Stand der Technik sind derartige Schalteinsätze hauptsächlich in Form von Schmelzsicherungen verbreitet. Insbesondere handelt es sich um Sicherungseinsätze des NH-Systems (Niederspannungs-Hochleistungs-Sicherungssystems) für Nennströme von 2 bis 2000 A (bei Tests bis 50 000 A) und Nennspannungen zwischen 220 und 690 Volt, z.B. gemäß den Normen VDE 0636 und EN 60 269 (IEC 269). Solche NH-Sicherungseinsätze haben einen, im Querschnitt im wesentlichen quadratischen oder rechteckigen zylindrischen Körper, an dessen beiden Stirnseiten sich jeweils ein sog. Messerkontakt in der die beiden Stirnseiten verbindenden Richtung erstreckt. In dem Körper befindet sich ein die beiden Messerkontakte verbindender Schmelzsicherungsdraht. Aufgrund des ohmschen Widerstands des Schmelzsicherungsdrahts produzieren derartige Sicherungseinsätze im Betrieb Wärme. Der Mantel des Körpers ist aus diesem Grund aus einem wärmebeständigen Isoliermaterial, und zwar meist aus Keramik hergestellt.
  • Bei im Stand der Technik bekannten Sicherungs-Schaltgeräten haben solche Sicherungseinsätze zwei Funktionen, und zwar dienen sie einerseits als Sicherung und andererseits als (auswechselbare) Schaltbrücke eines Schalters. Die Einschaltstellung des Schalters ist bei eingesetztem Schalteinsatz, und dessen Ausschaltstellung bei herausgenommenem Schalteinsatz gegeben. Grundsätzlich sind zwei Arten solcher Schaltgeräte bekannt, nämlich Trennschaltgeräte und Lastschaltgeräte. Trennschaltgeräte erlauben ein Ausschalten (und zum Teil auch ein Einschalten) nur ohne Last (d.h. ohne Stromfluß), sie stellen also nur sicher, daß der betreffende Stromkreis im ausgeschalteten Fall mit Sicherheit getrennt ist. Lastschaltgeräte erlauben es hingegen, einen Stromkreis auch unter Last auszuschalten und einzuschalten. Das heißt, bei Lastschaltgeräten können der oder die Schalteinsätze unter Last aus ihrem Schaltgerät-Kontaktpaar herausgezogen bzw. in dieses eingesetzt werden. Ein besonderes Problem beim Ausschalten unter Last, das in der Vergangenheit zu Arbeitsunfällen, meist mit Verbrennungen, geführt hat, ist die Lichtbogenbildung. Bei modernen Sicherungs-Lastschaltgeräten sind i.a. konstruktive Maßnahmen vorgesehen, mit deren Hilfe beim Ausschalten entstehende Lichtbögen schnell gelöscht werden und/oder sichergestellt wird, daß die Bedienungsperson nicht mit einem Lichtbogen in Berührung kommen kann. Beim Einschalten unter sehr hohen Lastströmen kann sich das Problem stellen, daß sich wegen der anziehenden Kräfte, die zwischen in gleicher Richtung stromdurchflossenen Leitern herrschen, der betreffende Sicherungseinsatz nicht oder nur mit großem Kraftaufwand in das Schaltgerät-Kontaktpaar einsetzen läßt.
  • Ein Starkstrom-Schaltgerät der eingangs genannten Art, mit dem die oben angesprochenen Probleme zufriedenstellend gelöst wurden, ist beispielsweise aus der WO 97/32327 bekannt.
  • Als nicht optimal bei dem bekannten NH-Sicherungssystem ist allerdings anzusehen, daß die bekannten Schaltgeräte für diese Sicherungen i.a. relativ aufwendig sind, was insbesondere bei anstehenden Elektrifizierungsprojekten in industriell weniger entwickelten Ländern nicht bedarfsgerecht erscheint.
  • Aus der DE 197 14 522 C1 ist ein Schalter bekannt, der mit einer verschiebbaren Schaltplatine mit Kontaktflächen und mit dazu komplementären ortsfesten Drahtkontakten ausgerüstet ist. Das Schalten erfolgt durch Versetzen der Schaltplatine in einer Richtung, die in der Ebene der Schaltplatine liegt.
  • Die Erfindung stellt gemäß einem ersten Aspekt ein Starkstrom-Schaltgerät zur Verwendung mit Schalteinsätzen bereit, die an zwei einander gegenüberliegenden Stirnseiten Schalteinsatz-Kontakte aufweisen. Das Starkstrom-Schaltgerät umfaßt ein Gehäuse und wenigstens ein, in dem Gehäuse angeordnetes Paar von Schaltgerät-Kontakten. Der Schalteinsatz ist in einer Richtung quer zur Längsrichtung des Schaltgerätgehäuses und senkrecht zur oben (in Anlehnung an die in der Beschreibung gegebene Definition) liegenden Fläche seines Gehäuses entnehmbar. Die Einschaltstellung des Schaltgeräts ist bei eingesetztem Schalteinsatz, und die Ausschaltstellung ist bei aus dem Schaltgerät-Kontaktpaar entnommenen Schalteinsatz gegeben. Das Starkstrom-Schaltgerät ist zur Verwendung mit Schalteinsätzen ausgebildet, die quer zur Längsrichtung des Schaltgerätgehäuses und parallel zur Kontaktabschlußfläche verlaufende Schalteinsatz-Kontakte aufweisen. Die Schaltgerät-Kontakte drücken bei eingesetztem Schalteinsatz auf die Schalteinsatz-Kontakte.
  • Gemäß einem zweiten Aspekt stellt die Erfindung einen Schalteinsatz für ein Starkstrom-Schaltgerät der oben genannten Art bereit, welcher an zwei gegenüberliegenden Stirnseiten Schalteinsatz-Kontakte aufweist, und welcher einen oder mehrere Ansätze aufweist, die ein Entnehmen des Schalteinsatzes aus dem Starkstrom-Schaltgerät quer zu der die Stirnseiten verbindenden Linie ermöglichen. Die Kontakte des Schalteinsatzes verlaufen quer zur Verbindungslinie.
  • Die Erfindung wird nun anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die angefügte beispielhafte Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
  • 1 eine perspektivische Ansicht eines Schalteinsatzes;
  • 2 eine seitliche Schnittansicht eines dreipolig schaltbaren Starkstrom-Schaltgeräts;
  • 3 eine seitliche Schnittansicht ähnlich 2, jedoch eine einpolig schaltbare Ausführungsform;
  • 4 eine Ansicht gemäß 3, jedoch mit näher beim Betrachter liegender Schnittebene;
  • 5 zwei Detailansichten von 4 zur Veranschaulichung der Druckpunkte "Einschalten" (5A) und "Ausschalten" (5B);
  • 6 sechs Detailansichten des Kontaktbereichs (6a6F) zur Veranschaulichung der Druckpunkte sowie des Ausschaltvorgang mit Lichtbogenbildung und -löschung.
  • 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Schalteinsatzes, und 2 eine seitliche Schnittansicht einer Ausführungsform eines Starkstrom-Schaltgeräts mit herausnehmbaren Schalteinsätzen. Vor einer detaillierten Erläuterung der 1 und 2 folgen zunächst einige allgemeinere Anmerkungen zu den bevorzugten Ausführungsformen.
  • Die bevorzugten Ausführungsformen des Schalteinsatzes weisen – statt der im Stand der Technik üblichen Messerkontakte – Kontakte auf, die quer zur Verbindungslinie des Schalteinsatzes, und zwar in den Stirnflächen des Schalteinsatzes liegen. Abgesehen von diesem, die Kontakte betreffenden Unterschied gleich die bevorzugten Schalteinsätze den im Stand der Technik üblichen und genormten NH-Sicherungseinsätzen. Die Ersetzung der in Richtung der Verbindungslinie abstehenden Messerkontakte durch in den Stirnseiten liegenden Kontakte erlaubt eine Verkürzung des Schalteinsatzes gegenüber dem entsprechenden gleichwertigen Schalteinsatz des Standes der Technik auf ca. die Hälfte.
  • Die bevorzugten Ausführungsformen des Starkstrom-Schaltgeräts sind für die Verwendung dieser verkürzten Schalteinsätze ausgebildet, indem sie mit Schaltgerätkontakten ausgerüstet sind, die in Richtung der Verbindungslinie auf die genannten Schalteinsatz-Kontakte drükken. Aufgrund der wesentlich geringeren Länge der Schalteinsätze kann auch das bevorzugte Schaltgerät im Vergleich zu einem entsprechenden Schaltgerät des Standes der Technik kürzer ausgebildet sein. Für dessen Herstellung ist wesentlich weniger Material (insbesondere weniger Kunststoffmaterial für das Gehäuse und weniger Kupfer für die hier kürzeren Stromschienen) erforderlich. Die bevorzugten Ausführungsformen sind daher mit geringerem Aufwand und somit preisgünstiger herstellbar als im Stand der Technik bekannte Schaltgeräte für entsprechende Schalteinsätze mit Messerkontakten.
  • Bei den bevorzugten Ausführungsformen sind die beiden Schaltgerät-Kontakte eines einen Schalteinsatz kontaktierenden Kontaktpaars so angeordnet, daß sie sich im Schaltgerät in dieselbe Richtung (z.B. gemäß 1-3 nach unten) erstrecken. Der Stromfluß erfolgt in einem der Schaltgerät-Kontakte des Paares zum Schalteinsatz hin und bei dem anderen des Paares von diesem weg. Der Stromfluß in den beiden Schaltgerät-Kontakten eines Paares ist also gegenläufig. Diese werden daher nicht durch den Stromfluß zusammengedrückt, wie dies bei üblichen Messerkontakt-Zangen im Stand der Technik der Fall sein kann, so daß bei den bevorzugten Ausführungsformen nicht zu stromflußbedingten Verklemmungen beim Einsetzen eines Schalteinsatzes kommt.
  • Grundsätzlich kann ein Schaltgerät der vorliegenden Art als einpolig ausgeführt sein. Die bevorzugten Ausführungsformen des Schaltgeräts sind jedoch mehrpolig ausgeführt, und zwar zur Beschaltung eines üblicherweise verwendeten Drei-Phasen-Systems dreipolig. Aufgrund der Kürze der verwendeten Schalteinsätze und einer gedrängten Bauart des Schaltgeräts, bei der Kammern zur Aufnahme der Schalteinsätze mit geringem Abstand hintereinander angeordnet sind, wird bei den bevorzugten Ausführungsformen ein derart kompakter Aufbau des Schaltgeräts erzielt, daß der Abstand zwischen zwei benachbarten eingesetzten Schalteinsätzen, bezogen auf deren jeweilige Mittelebene, höchstens das 2-fache, vorzugsweise höchstens das 1,5-fache und besonders vorzugsweise ca. das 1,4-fache der Länge des Schalteinsatzes (d.h. dessen Abmessung von Stirnseite zu Stirnseite) beträgt. Bei herkömmlichen genormten Sicherungsschaltgeräten, beispielsweise gemäß der eingangs genannten WO 97/32327 beträgt der genannte Abstand hingegen das 3,6- bzw. 4,2-fache der Länge des Schalteinsatzes. Aufgrund dieser kompakten Bauweise ist auch die Gesamtlänge des Schaltgeräts der bevorzugten Ausführungsformen geringer als bei entsprechenden Geräten des Standes der Technik: und zwar beträgt die Länge des Schaltgeräts für drei Schalteinsätze, einschließlich eines Anschlußraums, aber ohne eine etwaige Abgangsabdeckung, nur höchstens das 7-fache, und vorzugsweise ca. das 6-fache oder weniger der Länge des für das betreffende Schaltgerät geeigneten Schalteinsatzes, während die vergleichbare Länge bei dem Schaltgerät des Standes der Technik ca. das 13-fache beträgt.
  • Wie oben erwähnt wurde, entstehen beim Ausschalten unter Last i.a. Lichtbögen. Bei dem aus der WO 97/32327 bekannten Schaltgerät sind zur Löschung solcher Lichtbögen Löschkammern mit Löschblechpaketen in unmittelbarer Nähe der Schaltgerät-Kontakte angeordnet. Deren Funktion beruht darauf, daß die Lichtbögen in die Schlitze der Löschblechpakete einwandern und dort wegen des Kühleffekts der Löschbleche erlöschen. Bei den vorliegend beschriebenen vorteilhaften Ausführungsformen ist hingegen ein anderes Prinzip der Lichtbogenlöschung realisiert, welches als Lichtbogen-Abschneidung bezeichnet werden kann. Es sei aber angemerkt, daß die im folgenden beschriebenen Maßnahmen zur Lichtbogenlöschung nur vorteilhaft, nicht etwa aber zwingend sind, z.B. da ein derartiges Schaltgerät als reines Trennschaltgerät ausgebildet sein kann, oder – bei geringeren Sicherheitsanforderungen auch einfachere Maßnahmen, wie beispielsweise die Verpflichtung zur Benutzung von Stulphandschuhen beim Ausschalten als ausreichend angesehen werden können.
  • Die Lichtbogenabschneidung beruht darauf, daß ein entstandener Lichtbogen im Verlauf der Entnahmebewegung des Schalteinsatzes zwischen eng gegenüberliegenden relativbeweglichen Oberfläche eingezwängt wird, er also quasi "abgeschnitten" wird (wobei auch hier ein Kühleffekt, und nicht ein "Abschneiden" im engeren Sinn für das Verlöschen des Lichtbogens verantwortlich sein dürfte). Die Lichtbogen-einzwängenden Oberflächen sind aus hitzebeständigem Isoliermaterial, vorzugsweise Keramik gefertigt. Unter "hitzebeständig" wird im Zusammenhang mit der Lichtbogenlöschung eine Beständigkeit gegenüber der durch Lichtbögen auftretenden Hitzebeanspruchung verstanden. Die im folgenden näher beschriebene Löschblechabschneidung erlaubt – im Vergleich zu der bekannten Löschblechtechnik – einen kompakteren Aufbau des Schaltgeräts und die Ersetzung der Löschkammern mit Löschblechpaketen z.B. durch kostengünstige Keramikplättchen, und trägt damit zur oben angesprochenen Aufwandsverringerung bei.
  • Bei den bevorzugten Ausführungsformen ist eine der beiden Oberflächen im Schaltgerät, die andere am Schalteinsatz, und deren Relativbewegung ergibt sich automatisch mit dem Herausnehmen des Schalteinsatzes.
  • Hierzu ist das Schaltgerät mit Wandungen aus hitzebeständigem Isolierstoff ausgerüstet, die so angeordnet sind, daß die Schalteinsatz-Kontakte beim Entnehmen des Schalteinsatzes mit geringem Abstand oder berührend an diesen vorbeigeführt werden. Zu diesem Zweck sind die Wandungen vorteilhaft elastisch beaufschlagt, so daß sie gegen die Stirnseiten des Schalteinsatzes drücken.
  • Die zweite, komplementäre Oberfläche weisen die Schalteinsätze auf, und zwar in Form von stirnseitigen Kontaktabschlußflächen aus hitzebeständigem Isoliermaterial, vorzugsweise Keramik. Diese sind so angeordnet ist, daß sie bei der Entnahme des Schalteinsatzes an dem Schalteinsatzkontakt vorbeigeführt werden. Bei Herausnehmen des Schalteinsatzes kommt es zur Lichtbogeneinzwängung zwischen den genannten Wandungen und den Kontaktabschlußflächen.
  • Bei den bevorzugten Ausführungsformen sind die Schaltgerät-Kontakte aus einem leitenden Material mit möglichst geringem elektrischen Widerstand (insbesondere Kupfer) gefertigt, wobei in Kauf genommen wird, daß dieses Material die für den Kontaktandruck erforderliche Elastizität nicht aufweist. Die bevorzugten Ausführungsformen des Schaltgeräts sind daher mit Stützfedern (beispielsweise aus Stahl) ausgerüstet, welche die Schaltgerät-Kontakte auf die Schalteinsatz-Kontakte drücken.
  • Bei den bevorzugten Ausführungsformen haben die Stützfedern darüber hinaus noch eine weitere, in Bezug zur Lichtbogenbehandlung stehende Funktion. Grundsätzlich besteht nämlich das Problem, daß es bei hohen Ein- und Ausschaltströmen zu einer lichtbogenbedingten Kontaktanschmelzung kommen kann. Bei den bevorzugten Ausführungsformen sind daher die Stützfedern so geformt und angeordnet, daß sie einen sog. Lichtbogenfußpunkt-Kontakt aus einem weniger leicht anschmelzbarem Material als der Schaltgerät-Kontakt aufweisen. Vorzugsweise ist der Lichtbogenfußpunkt-Kontakt ein Teil der z.B. aus Stahl gefertigten Stützfeder. Der Lichtbogenfußpunkt-Kontakt ist so ausgebildet, daß er im Verlauf der Entnahmebewegung den Stromfluß vom Schalteinsatz-Kontakt übernimmt, also länger mit dem Schalteinsatz in Kontakt bleibt als der Schaltgerät-Kontakt. Entsprechend kontaktiert dieser Lichtbogenfußpunkt-Kontakt im Verlauf der Einsetzbewegung den Schalteinsatz bereits bevor der Schaltgerät-Kontakt mit diesem in Kontakt kommt. Durch diese Maßnahme wird erzielt, daß am Ende des Ausschaltvorgangs bzw. am Anfang des Einschaltvorgangs der Strom nur noch bzw. zunächst nur über die Stützfeder fließt. Die Verbindung zwischen Schaltgerät-Kontakt und Schalteinsatz-Kontakt wird hingegen bereits vorher unterbrochen (beim Ausschalten) bzw. erst nachher hergestellt (beim Einschalten). Durch diese Maßnahme wird erzielt, daß der Lichtbogenfußpunkt nicht am Schaltgerät-Kontakt, sondern am Lichtbogenfußpunkt-Kontakt liegt, wo es einerseits materialbedingt nur zu einer geringeren Anschmelzung kommt und wo andererseits ein Anschmelzen für die Funktionsfähigkeit des Geräts weniger beeinträchtigend ist.
  • Als hierzu komplementäre Maßnahme weisen die bevorzugten Ausführungsformen des Schalteinsatzes stirnseitig eine Lichtbogenfußpunktfläche aus einem Material auf, das weniger leicht anschmelzbar als dasjenige des Schalteinsatz-Kontakts ist, und zwar vorzugsweise Stahl. Diese ist so angeordnet ist, daß bei Entnahme des Schalteinsatzes der elektrische Kontakt zum Schaltgerät zuletzt durch diese Lichtbogenfußpunktfläche, nicht aber den, z.B. aus Kupfer ge fertigten, Schalteinsatz-Kontakt vermittelt wird. Durch diese Maßnahme wird auch auf Seiten des Schaltereinsatzes erzielt, daß der Lichtbogenfußpunkt nicht am Schalteinsatz-Kontakt liegt, sondern an der Lichtbogenfußpunktfläche, wo es materialbedingt zu einem nur geringeren Anschmelzen kommt und zudem dort diese für die Funktionsfähigkeit weniger beeinträchtigend ist.
  • Grundsätzlich kann die Stützfeder bei eingesetztem Schalteinsatz dauernd mit dem Schalteinsatz-Kontakt kontaktiert bleiben. Bevorzugt ist jedoch eine Lösung, bei welcher kein solcher dauernder direkter elektrischer Kontakt zwischen Stützfeder und Schalteinsatz-Kontakt vorliegt. Dies kann beispielsweise dadurch erzielt sein, daß die Schalteinsätze stirnseitig eine isolierende Aufstandsfläche für den Lichtbogenfußpunkt-Kontakt aufweisen. Bei einer anderen, noch mehr bevorzugten Lösung weisen die Schalteinsätze stirnseitig eine Vertiefung auf, welche Raum für den Lichtbogenfußpunkt-Kontakt bildet. Eine solche Vertiefung hat den Vorteil, daß die Stützfeder mit dem Lichtbogenfußpunkt-Kontakt im eingesetzten Zustand nicht auf der Schalteinsatz-Stirnseite aufsteht, wodurch die gesamte Federkraft der Stützfeder dem Andruck des Schaltgerät-Kontakts dient und gegebenenfalls am Lichtbogenfußpunkt-Kontakt vorhandene Schmelzspuren freigestellt sind.
  • Vorzugsweise ist die Stützfeder im Bereich des Lichtbogenfußpunkt-Kontakts so geformt, daß sie ein Lichtbogenhorn bildet. Nach der Kontakttrennung wandert der Fußpunkt eines Lichtbogens an diesem Lichtbogenhorn nach außen, was zum einen vermeidet, daß sich das Anschmelzen auf den Lichtbogenfußpunkt-Kontakt konzentriert, und was zum anderen wegen der hierdurch bewirkten Lichtbogenverlängerung zu einem schnelleren Erlöschen des Lichtbogens beiträgt.
  • Eine weitere Maßnahme, die zu einem schnellen Erlöschen von Lichtbögen beiträgt, ist eine schnelle Schaltbewegung beim Entnehmen und Einsetzen eines Schalteinsatzes. Ein bekanntes Mittel hierfür ist die Verwendung eines Federspeichers, bei dem eine äußere Betätigung des Schaltgeräts zunächst nur zur elastischen Verformung der Feder führt, und erst bei Erreichen einer gewissen Mindestverformung die Feder auslöst und den Schalteinsatz dann schnell bewegt (siehe z.B. WO 97/32329). Bei den vorliegenden bevorzugen Ausführungsformen ist eine andere vorteilhafte Lösung gewählt, bei welcher der Federspeicher gewissermaßen in die Muskulatur des Bedieners verlegt ist. Und zwar ist das Schaltgerät der bevorzugten Ausführungsformen so ausgebildet, daß beim Entnehmen und/oder Einsetzen eines Kontakteinsatzes ein Druckpunkt zu überwinden ist. Zur Überwindung dieses Druckpunkts erzeugt der Bediener eine relativ große Muskelkraft, die aufgrund der Trägheit der Muskelsteuerung auch noch nach erfolgter Druckpunktüberwindung aufrechterhalten wird, so daß die Entnahme- bzw. Einsetzbewegung wesentlich schneller als bei Abwesenheit eines solchen Druckpunkts erfolgt.
  • Ein weiteres Problem liegt in einer, die Schalteinsätze herausdrängenden Kraft aufgrund des Stromflusses. Und zwar wirkt die Lorentz-Kraft bei gekrümmten stromdurchflossenen Leitern generell so, daß sie den Leiter in eine geradlinig gestreckte Formation zu überführen sucht. Im vorliegenden Fall bedeutet dies bei einer Heranführung der Stromleiter an den Schalteinsatz beispielsweise von unten, daß sie den Schalteinsatz nach oben aus den Schaltgerät-Kontakten herauszutreiben sucht (eine Definition von "oben" und "unten" folgt). Im Stand der Technik verhindert man das Heraustreiben der Schalteinsätze bei sehr hohen Strömen durch einen ausreichend großen Kontakt-Anpreßdruck. Bei den bevorzugten Ausführungsformen ist eine andere vorteilhafte Lösung gewählt, nämlich eine Verrastung der Schalteinsätze in der eingesetzten Stellung, welche zum Entnehmen eines Schalteinsatzes entrastet werden muß. Bei einem mehrpoligen Schaltgerät mit einpoliger Schaltbarkeit ist eine derartige Verrastung individuell für jeden Schalteinsatz vorgesehen, während bei einem Gerät mit mehrpoliger Schaltbarkeit nur eine gemeinsam wirkende Verrastung für die mehreren, gemeinsam zu schaltenden Schalteinsätze vorgesehen zu sein braucht. Die Verrastung erlaubt eine Verringerung des Kontakt-Anpreßdrucks. Die Schaltkraft wird damit so gering wie sonst nur bei Kontaktlamellen.
  • Aufgrund der relativ geringen Baulänge sind bei den bevorzugten Ausführungsformen die Schaltgerät-Kontakte einstückig mit jeweils einer Verbindungsschiene hergestellt, welche der direkten elektrischen Verbindung mit einer von außen an das Schaltgerät herangeführten Stromschiene dient. Beispielsweise handelt es sich bei dem Schaltgerät-Kontakt-Verbindungsschiene-Kombinationsteil um ein einstückig hergestelltes Biege-Stanz-Teil aus Kupfer. Gegenüber bekannten Schaltgeräten des Standes der Technik (z.B. gemäß WO 97/32327) entfallen sechs Federkontakte (bei einem dreipoligen Gerät), da bei der vorliegenden bevorzugten einstückigen Ausbildung die Kontaktpartien der Schaltgerät-Kontakte in die Verbindungsschienen geprägt sind.
  • Obgleich in der Vergangenheit Schaltgeräte der eingangs beschriebenen Art hauptsächlich als Sicherungsschaltgeräte dienten und auch die bevorzugten Ausführungsformen in erster Linie Sicherungs-Schalteinsätze betreffen, so können die hier beschriebenen Schaltgeräte auch für Überspannungsableitung, elektronische Abschaltung, Durchflußmessung etc. verwendet werden. Bei den bevorzugten Ausführungsformen ist daher der Schalteinsatz als Sicherung, nicht-linearer Widerstand, Überspannungsableiter und/oder Elektronikbauteil (z.B. für elektronische Abschaltung, Durchflußmessung etc.) ausgebildet.
  • Nun zurückkehrend zu 1, ist dort eine perspektivische Ansicht eines Schalteinsatzes 1 gezeigt. Dieser weist ein quaderförmiges Gehäuse 2 aus hitzebeständigem Isolierstoff, hier Keramik, auf. Von jeder der beiden Stirnseiten 3, 4 des Gehäuses 2 erstreckt sich ein Ansatz in Form einer Halterungslasche 5, welche – wie unten näher erläutert wird – ein Entnehmen des Schalteinsatzes 1 aus einem Starkstrom-Schaltgerät in einer Entnahmerichtung E, welche quer zu der die Stirnseiten 3, 4 verbindenden Richtung R verläuft, ermöglichen. Im folgenden werden zwecks einfacherer Darstellung diejenige Seite des Schalteinsatzes 1, bei der beide Halterungslaschen 5 liegen, mit "oben" und die gegenüberliegende Seite mit "unten" bezeichnet.
  • Bei dem in 1 dargestellten Schalteinsatz 1 handelt es sich um einen Sicherungseinsatz, dessen quaderförmiges Gehäuse und elektrische Funktion einem gemäß VDE 0636 bzw. EN 60 269 genormten NH-Sicherungseinsatz entspricht, beispielsweise für 400 A mit einer Länge in Richtung R von 50 mm und Höhe und Breite von 60 mm × 60 mm. Anders als die bekannten NH-Sicherungseinsätze der genannten Norm weist der Schalteinsatz 1 jedoch als Schalteinsatz-Kontakte keine sich in Richtung R erstreckenden Messerkontakte auf. Vielmehr sind bei ihm die Schalteinsatz-Kontakte durch Kontaktflächen 6 gebildet, die jeweils parallel zur Stirnseite 3, 4 angeordnet sind und deren ebene Oberfläche in der von der Stirnseite 3, 4 gebildeten Ebene liegt. Die Kontaktflächen 6 haben bei der in 1 gezeigten Ausführungsform die Form eines länglichen Flächenstreifens, der quer zur Entnahmerichtung verläuft. Sie sind vorzugsweise aus einem Material wie z.B. Kupfer gefertigt, welches einen niedrigen elektrischen Widerstand und gute Kontakteigenschaften aufweist, dabei aber keine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Anschmelzen durch Lichtbögen zu haben braucht.
  • Im Inneren des Schalteinsatzes 1 sind die beiden stirnseitigen Kontaktflächen 6 durch einen Schmelzsicherungsdraht elektrisch verbunden, was in 1 schematisch eingezeichnet ist. Bei anderen Ausführungsformen ist anstelle oder zusätzlich zu dem Sicherungsdraht ein nicht-linearer Widerstand, ein Überspannungsableiter oder ein Elektronikbauteil (z.B. ein elektronischer Leistungsschalter) vorgesehen.
  • Oberhalb der Kontaktfläche 6 weist der Schalteinsatz 1 jeweils eine streifenförmige Vertiefung 7 auf, welche – wie unten näher erläutert wird – Raum für einen Lichtbogenfußpunkt-Kontakt einer im Starkstrom-Schaltgerät vorhandenen Schaltgerät-Kontaktfeder bildet. Da in eingesetzter Stellung des Schalteinsatzes 1 vorteilhafterweise der gesamte Strom über die Kontaktflächen 6 fließt und außerdem die Schaltgerät-Kontaktfeder möglichst die gesamte Federkraft zum Andruck von Schaltgerät-Kontakten an die Kontaktflächen 6 aufbringen soll, ist die Vertiefung 7 vorzugsweise so tief ausgebildet, daß der Lichtbogenfußpunkt-Kontakt (der aus leitendem oder nicht-leitendem Material hergestellt sein kann) nicht aufsitzt. Oberhalb der Vertiefung 7 befindet sich eine Deckfläche 8, welche keine Funktion im Zusammenhang mit Ein- und Ausschaltung hat und z.B. aus Isolierstoff (wie Keramik) oder leitendem Material hergestellt sein kann.
  • Unterhalb der Kontaktfläche 6 weist der Schalteinsatz 1 eine elektrisch mit dieser verbundene Lichtbogenfußpunkt-Kontaktfläche 9 auf, die aus einem leitenden Material, wie z.B. Stahl, hergestellt ist, das gegen Anschmelzung durch Lichtbögen widerstandsfähiger ist als das Material der Kontaktfläche 6, hingegen keine so hohe elektrische Leitfähigkeit und gute Kontakteigenschaften wie jenes aufzuweisen braucht. Die Oberfläche der Lichtbogenfußpunkt-Kontaktfläche 9 liegt im wesentlichen in einer Ebene mit der Oberfläche der Kontaktfläche 6. Bei der in 1 gezeigten bevorzugten Ausführungsform ist die Lichtbogenfußpunkt-Kontaktfläche 9 Teil eines z.B. aus Stahl gefertigten Rahmens 10, der das Zentrum der Stirnseite 3, 4 mit der Kontaktfläche 6, Vertiefung 7 und Deckfläche 8 umschließt und an seiner oberen Rahmenwange einstückig die Halterungslasche 5 aufweist. Der Rahmen 10 kann, wie in 1 gezeigt ist, beispielsweise durch Schrauben 11 mit dem Gehäuse 2 verbunden sein. Bei anderen (nicht gezeigten) Ausführungsformen ist kein derartiger Rahmen vorgesehen; hier bildet ein gesonderter Metallstreifen, z.B. aus Stahl die Lichtbogenfußpunkt-Kontaktfläche.
  • Unterhalb der Lichtbogenfußpunkt-Kontaktfläche 9 weist der Schalteinsatz 1 stirnseitig eine Kontaktabschlußfläche 12 aus hitzebeständigem Isoliermaterial, hier Keramik, auf. Deren stirnseitige Oberfläche liegt wiederum im wesentlichen in einer Ebene mit der Lichtbogenfußpunkt-Kontaktfläche 9 und der Kontaktfläche 6. Bei den bevorzugten Ausführungsformen ist diese Kontaktabschlußfläche 12 ein Teil des Keramikgehäuses 2, welches auf die Stirnseiten 3, 4 herübergezogen ist. Bei anderen (nicht gezeigten) Ausführungsformen kann die Kontaktabschlußfläche 12 hingegen durch eine gesondert eingesetzte Isolierfläche gebildet sein. Bei den Ausführungsformen der 1 und 2 ist die Kontaktabschlußfläche 12 nur als ein relativ schmaler Rand ausgebildet, während sie bei der in 3 gezeigten Ausführungsform ein breiteres Randstück bildet.
  • 2 ist eine seitliche Schnittansicht (wobei die Schnittebene die Längs-Mittenebene bildet) eines 3-polig schaltbaren Schaltgeräts 21 mit drei eingesetzten Schalteinsätzen 1 gemäß 1. Mit "oben" ist hier und in den folgenden Figuren diejenige Seite des Schaltgeräts 21 bezeichnet, an welcher die Schalteinsätze 1 herausnehmbar sind; "unten" bezeichnet die gegenüberliegende Seite. Wenn das Schaltgerät 21 mit seiner Längsrichtung R in Vertikalrichtung montiert wird, bildet die mit "oben" bezeichnete Seite die zum Bediener weisende Vorderseite, während die mit "unten" bezeichnete Seite die Rückseite des Schaltgeräts bildet.
  • Das Schaltgerät 21 umfaßt im wesentlichen ein Gehäuse 22 und einen Schalteinsatzträger 23, die beide z.B. aus isolierendem Kunststoff gefertigt sind. Das Gehäuse 22 weist für jeden Schalteinsatz 1 eine Schaltkammer 24 (hier drei) sowie einen Anschlußraum 25 auf. Diese sind in Längsrichtung R hintereinander angeordnet, so daß das Schaltgerät 1 insgesamt die Form einer relativ langen und schmalen Schaltleiste bildet, von denen bei Bedarf mehrere nebeneinander angeordnet werden können. Die Schalteinsätze 1 sind so in das Schaltgerät 21 einzusetzen, daß deren Verbindungslinie R in 1 in Längsrichtung R des Schaltgeräts 1 verläuft. In 2 fällt daher die mit "R" bezeichnete Längsrichtung des Schaltgeräts 21 mit der Verbindungslinie der Schalteinsätze 1 zusammen.
  • Jede Schaltkammer 24 ist jeweils stirnseitig (bezogen auf die Längsrichtung R) mit einer Trennwand 26 abgeschlossen, wobei zwischen zwei benachbarten Schaltkammern 24 jeweils nur eine gemeinsame Trennwand 26 liegt. Die Trennwände 26 sind wenigstens in dem (weiter unten liegenden) Kontaktbereich aus hitzebeständigem Isoliermaterial, hier Keramik, ausgeführt. Bei der in 2 gezeigten Ausführungsform ist der weiter oben liegende Abschnitt der Trennwände 26 Teil des Kunststoffgehäuses 22. Bei anderen (nicht gezeigten) Ausführungsformen sind hingegen die gesamten Trennwände z.B. aus Keramik.
  • Oberhalb des Kontaktbereichs ist den Trennwänden 26 in jeder Schaltkammer 24 je eine Wandung 27 zur Lichtbogeneinzwängung beweglich vorgesetzt. Die Wandungen 27 sind ebenfalls aus hitzebeständigem Material, hier Keramik, ausgeführt. Zwischen Trennwand 26 und vorgesetzten Wandung 27 ist jeweils eine Feder 28, z.B. in Form einer gekrümmten Blattfeder, angeordnet, welche die Wandung 27 gegen die Stirnseite 3, 4 des jeweils eingesetzten Schalteinsatzes 1 drückt, so daß diese dort anliegt und etwaige Toleranzen in der Schalteinsatz-Länge ausgleicht. Der Federhub der Trennwände 26 ist durch in 2 nicht dargestellte Haltefinger derart beschränkt, daß der Abstand zweier Trennwände 26 bei herausgenommenem Schalteinsatz 1 nur geringfügig kleiner als der Stirnseitenabstand des Schalteinsatzes 1 ist, so daß eine Verrundung der Unterkante des Schalteinsatzes 1 genügt, um die Trennwände 26 beim Einsetzen des Schalteinsatzes 1 auf den nötigen Abstand auseinander zu drücken.
  • Unterhalb der Wandungen 27, im Kontaktbereich, ist für jede Schalteinsatz-Stirnseite 3, 4 ein Schaltgerät-Kontakt 29 mit einer Stützfeder 30 vorgesehen. Beide sind unten an der jeweiligen Trennwand 26 befestigt und elektrisch miteinander verbunden. Der Schaltgerät-Kontakt 29 ist aus einem gut elektrisch leitenden Material, z.B. Kupfer, gefertigt, das jedoch hinsichtlich seiner elastischen Eigenschaften nicht als Feder geeignet zu sein braucht. Er ist so geformt und angeordnet, daß er bei eingesetztem Schalteinsatz 1 auf dessen Kontaktfläche 6 drückt. Die Stützfeder 30 ist hingegen aus einem Material, wie z.B. Stahl, gefertigt, welches Federeigenschaften hat, dafür aber keine so hohe Leitfähigkeit wie der Schaltgerät-Kontakt 29 aufzuweisen braucht. Die Stützfeder 30 liegt hinter dem Schaltgerät-Kontakt 29 und drückt diesen elastisch gegen die Kontaktfläche 6. Sie reicht nach oben über den Schaltgerät-Kontakt 29 heraus, ist dort zur Stirnseite 3, 4 des Schalteinsatzes 1 hin gekrümmt und bildet an dem der Stirnseite 4 nächstkommenden Punkt einen sog. Lichtbogenfußpunkt-Kontakt 31. Jenseits dieses Lichtbogenfußpunkt-Kontakts 31 weist sie ein sich von der Stirnseite 3, 4 entfernendes Endstück auf, welches ein sog. Lichtbogenhorn 32 bildet. Die Stützfeder 30 ist so geformt und angeordnet, daß der Lichtbogenfußpunkt-Kontakt 31 in der Vertiefung 7 des eingesetzten Schalteinsatzes 1 zu liegen kommt, ohne deren Grund zu berühren. Somit fließt im eingesetzten Zustand des Sicherungseinsatzes 1 kein Strom durch sie, und sie drückt mit ihrer gesamten Anpreßkraft auf den Schaltgerät-Kontakt 29.
  • Die Schaltgerät-Kontakte 29 sind einstückig mit jeweils einer Verbindungsschiene 33, 34 hergestellt, welche jeweils der direkten elektrischen Verbindung mit einer an das Schaltgerät 1 herangeführten (nicht gezeigten) Stromschiene dient. Das Schaltgerät 21 hat bei 3-poliger Ausführung insgesamt sechs Verbindungsschienen 33, 34, wobei die beispielsweise der Zuführung dienenden Verbindungsschienen 33 in ihrem jeweiligen Anschlußraum 25 nach unten geführt und dort nach einer 90°-Biegung jeweils eine Anschlußlasche ausbilden. Die drei beispielsweise der Abführung dienenden Verbindungsschienen 34 (von denen in 2 nur zwei dargestellt sind) führen hingegen in den Anschlußraum 25, wo sie mit Anschlußlaschen enden. Von dem dem Anschlußraum 25 nächstliegenden Schaltgerät-Kontakt 29 ist die Verbindungsschiene 34 mittig geführt. Von den entsprechenden Kontakten 29 der beiden weiter entfernt liegenden Schaltkammern 24 sind die Verbindungsschienen 34 seitlich im Raum unter den Schalteinsätzen 1 in Hochkantstellung geführt. Im Anschlußraum 25 sind diese beiden Verbindungsschienen bei 34' um 90° verdreht. An den Anschlußraum 25 kann sich bei bestimmten Ausführungsformen ein Zuführungsgehäuse 35 anschließen (in 2), durch welches in den Anschlußraum 25 einzuführende Stromschienen herangeführt werden können. Der Anschlußraum 25 ist bei diesen Ausführungsformen zum Zuführungsgehäuse 35 hin offen ausgeführt.
  • Der Schalteinsatz-Träger 23 ist ebenfalls im wesentlichen aus Kunststoff gefertigt und umfaßt eine Längsbrücke 36 mit einer mittig darauf angeordneten Handhabe, hier einem Handgriff 37. Die Längsbrücke 36 ist zur Aufnahme von drei Schalteinsätzen 1 ausgebildet und erlaubt hierdurch eine gemeinsame Ein- und Ausschaltung aller drei Phasen. Sie ist hierzu mit drei Paaren von Laschenaufnehmern 38 ausgerüstet, die alle zur gleichen Seite hin (hier zum Anschlußraum 25) offen sind, so daß von dieser Seite ein Sicherungseinsatz 1 mit seinen beiden Halterungslaschen 5 auf die Laschenaufnehmer 38 aufgeschoben werden kann. Die Laschenaufnehmer 38 umgreifen den im wesentlichen T-förmigen Querschnitt der Halterungslaschen 5 (1), wodurch eine formschlüssige, praktische starre Verbindung zwischen Schalteinsatz-Träger 23 und daran aufgehängten Schalteinsätzen 1 erzielt wird.
  • Eine Rastverbindung 39 zwischen Schalteinsatz-Träger 23 und Gehäuse 22 sorgt für deren, von der Bedienungsperson lösbare Verbindung. Sie umfaßt einerseits einen Gehäusezapfen 40 mit einer Rastausnehmung 41 und andererseits einen mit dem Schalteinsatz-Träger einstükkigen, elastischen Hebel 42 mit einer komplementären Rastnase 43. In entlasteter Stellung des Hebels 42 ist die Rastverbindung geschlossen; durch Drücken des Hebels 42 zum Handgriff 37 wird die Rastverbindung geöffnet, so daß der Schalteinsatz-Träger 23 zusammen mit den Schalteinsätzen 1 herausgezogen werden kann. Durch eine geeignete Verrundung des Gehäusezapfens 40 schnappt die Rastverbindung beim Einsetzen des Schalteinsatz-Trägers 23 selbsttätig ein. Das Schaltgerät 2.1 ist an jeder Schaltkammer 24 mit einem derartigen Gehäusezapfen 40 ausgerüstet, damit ein und dasselbe Gehäuse 22 sowohl für 3-polige Umschaltung (2) als auch 1-polige Umschaltung (3) geeignet ist. Die Rastverbindung 39 ermöglicht einen relativ geringen Kontakt-Anpreßdruck und damit eine geringe Schaltkraft.
  • Um die erforderliche Schaltkraft auch bei 3-poliger Umschaltung gering zu halten, ist das Schaltgerät 21 so aufgebaut, daß beim Einsetzen die Einschaltung der drei Schalteinsätze 1 nicht gleichzeitig erfolgt; beispielsweise fährt der mittlere Schalteinsatz etwas früher ein. Dies ist baulich dadurch realisiert, daß die Schaltgerät-Kontakte 29 der mittleren Schaltkammer 24 etwas weiter unten liegen als diejenigen der beiden äußeren Schaltkammern 24, und daß entsprechend die Laschenaufnehmer 38 für den mittleren Schalteinsatz 1 etwas weiter unten als die Laschenaufnehmer 38 der beiden äußeren Schalteinsätze 1 liegen.
  • Obwohl die 2 bis 4 keine streng maßstäblichen Abbildungen sein sollen, veranschaulichen sie den kompakten Aufbau des Schaltgeräts 1. Und zwar beträgt der Abstand zwischen zwei benachbarten eingesetzten Schalteinsätzen, bezogen auf deren (strichpunktiert gezeichneten) Mittelebene ca. das 1,4-fache der Länge eines Schalteinsatzes 1. Die Länge des Schaltgeräts 21 (in Längsrichtung R) einschließlich Anschlußraum 25, aber ohne Zuführungsgehäuse 35, beträgt nur ca. das 6-fache der genannten Länge eines Schalteinsatzes 1.
  • 3 zeigt 1-polig schaltbare Ausführungsform in einer Ansicht entsprechend 2, d.h. ein Schaltgerät 21, bei dem die einzelnen Schalteinsätze 1 unabhängig voneinander schaltbar sind. Zu diesem Zweck weist es keinen gemeinsamen Schalteinsatz-Träger für alle drei Schalteinsätze auf, sondern einen individuellen Schalteinsatz-Träger 23' für jeden Schalteinsatz 1. Jeder von diesen weist einen eigenen Handgriff 37' auf und bildet eine eigene Rastverbindung 29' der oben beschriebenen Art mit dem Gehäuse 22. Die hierduruch gegebene 1-polige Schaltbarkeit ist in 3 durch verschiedene Stellungen der Schalteinsatz-Träger 23' veranschaulicht. Und zwar ist der am nächsten zum Anschlußraum 25 liegende Schalteinsatz 23' in eingesetzter Stellung (er trägt jedoch aus zeichnerischen Gründen keinen Schalteinsatz 1). Der mittlere Schalteinsatz-Träger 23' befindet sich in einer herausgezogenen Stellung, die dem sog. Druckpunkt "Einschalten" entspricht. Der äußere Schalteinsatz-Träger 23' ist schließlich in einer wenig herausgezogenen Stellung dargestellt, die dem sog. Druckpunkt "Ausschalten" entspricht, wie unten näher erläutert wird.
  • Bei dem Schalteinsatz-Träger 23' ohne Schalteinsatz 1 ist eine Führungsgabel 44 zu sehen, welche den jeweiligen Schalteinsatz 1 beidseitig umgreift und daher in den anderen Schnittdarstellungen der 2 und 3 mit eingesetztem Schalteinsatz 1 verdeckt ist (der vor dem Schalteinsatz 1 liegende Teil der Führungsgabel 44 ist nicht zu sehen, weil er vor der Schnittebene liegt). Die Führungsgabel 44 umgreift jeweils einen Führungskörper 45 des Gehäuses 22, wodurch ein schiefwinkliges Einsetzen des Schalteinsatzes 1 vermieden und zudem die genannten Ein- und Ausschalt-Druckpunkte definiert werden.
  • 3 zeigt auch eine andere Ausführungsform des Schalteinsatzes 1, bei der im Vergleich zu der Ausführungsform gemäß 1 und 2 die Kontaktabschlußfläche 12 breiter ausgeführt ist, was sich hinsichtlich der (unten näher erläuterten) Lichtbogeneinzwängung günstig auswirken kann.
  • 4 zeigt die Ausführungsform von 3 mit gleichen Stellungen der Schalteinsatz-Träger wie in 3, jedoch mit einer weiter vornliegenden Schnittebene, die durch die vorderen Führungsgabeln 44 geht.
  • Die 5A und B zeigen die in 4 gekennzeichneten Detailansichten von Führungsgabel 44 und Führungskörper 45, und zwar zeigt 5A die Stellung am Druckpunkt "Einschalten", und 5B die entsprechende Stellung am Druckpunkt "Ausschalten". Für die Druckpunktsteuerung weisen der Führungskörper 45 eine Verdickung 46 und die Führungsga bel 44 eine entsprechende Erweiterung 47 auf. Sowohl beim Einsetzen als auch beim Herausnehmen eines Schalteinsatzes 1 muß die Verdickung 46 das (nicht verbreiterte) Ende der Führungsgabel 44 passieren und hierzu diese elastisch spreizen. Die hierfür erforderliche Kraft stellt den Druckpunkt dar; sie läßt schlagartig nach, sobald die Spreizung erfolgt ist. Die Lage der Druckpunkte wird durch konstruktive Wahl des oberen Anfangs 46' der Verdickung 46 relativ zum unteren äußeren Ende 44' der Führungsgabel 44 (für den Druckpunkt "Einschalten") bzw. das untere Ende 46" der Verdickung 46 relativ zum unteren inneren Ende 47" der Verbreiterung 47 definiert.
  • Die 6a bis f zeigen Detailausschnitte des Kontaktbereichs für sechs verschiedene, im Verlauf des Ausschaltens durchlaufene Relativstellungen von Schaltgerät- und Schalteinsatz-Kontakten. Die 6b und 6e entsprechen dabei der Stellung beim Druckpunkt "Ausschalten" bzw. beim Druckpunkt "Einschalten". Angemerkt sei noch, daß die 6a und 6b die Verhältnisse an einem rechten Schaltgerät-Kontakt 29 und die übrigen 6c bis 6f diejenigen an einem linken Schaltgerät-Kontakt 29 zeigen, was aber nicht weiter von Belang ist, da die Kontaktbereiche des Schaltgeräts 21 und des Schalteinsatzes 1 spiegelbildlich zur Mittelebene der Schaltkammern 24 bzw. Schalteinsätze 1 ausgebildet sind.
  • 6a zeigt die Einschaltstellung, bei der – wie bereits oben erläutert wurde – der Schaltgerät-Kontakt 29 von der Stützfeder 30 auf die Kontaktfläche 6 des Schalteinsatzes 1 gedrückt wird. Der Lichtbogenfußpunkt-Kontakt 31 der Stützfeder 30 befindet sich in der Vertiefung 7, ohne deren Boden zu berühren. Der gesamte Strom fließt also über den Schaltgerät-Kontakt 29 und die Kontaktfläche 6.
  • Zieht nun eine Bedienungsperson am Handgriff 37, so wird der Schalteinsatz 1 zunächst bis zu dem in 6b dargestellten Druckpunkt "Ausschalten" nach oben bewegt. In dieser Stellung liegt der Schaltgerät-Kontakt 29 noch auf der Kontaktfläche 6 auf, aber die Stützfeder 30 berührt bereits die an die Vertiefung 7 grenzende Kante der Kontaktfläche 6. In dieser Stellung könnte also bereits Strom durch den Schaltgerät-Kontakt 29 und die Stützfeder 30 zur Kontaktfläche 7 fließen. Man erkennt aus 6b, daß sich relativ zum Schalteinsatz 1 nicht nur der Schaltgerät-Kontakt 29 und die Stützfeder 30 bewegt haben, sondern auch die zur Lichtbogeneinzwängung dienende Wandung 27, was aber in dieser Phase noch keine Bedeutung hat.
  • Zur Überwindung des Druckpunkts "Ausschalten" bringt die Bedienungsperson nun eine vergrößerte Zugkraft auf, was dazu führt, daß die weitere Ausschaltbewegung nun relativ schnell erfolgt. In 6c ist eine Stellung gezeigt, bei der der Schaltgerät-Kontakt 29 bereits nach Verlassen der Kontaktfläche 6 die Lichtbogenfußpunkt-Kontaktfläche 9 überstrichen hat und nun auf der isolierenden Kontaktabschlußfläche 12 sitzt. Auch der Lichtbogenfußpunkt-Kontakt 31 der Stützfeder 30 hat die Kontaktfläche 6 überstrichen, ruht aber noch auf der Lichtbogenfußpunkt-Kontaktfläche 9 auf. In dieser Stellung fließt der Strom nurmehr über den Lichtbogenfußpunkt-Kontakt 31 und die Lichtbogenfußpunkt-Kontaktfläche 9, welche beide gegen Lichtbogenfußpunkt-Anschmelzung relativ unempfindlich sind. Man erkennt auch, daß sich die Wandung 27 bereits vor die Kontaktfläche 6 geschoben hat.
  • 6d veranschaulicht die Situation kurz vor der Kontakttrennung, wobei im wesentlichen das zu 6c gesagte gilt.
  • 6e veranschaulicht eine Stellung, kurz nachdem die Kontakttrennung stattgefunden hat. Nun liegt auch die Stützfeder 30 mit dem Lichtbogenfußpunkt-Kontakt 31 auf der isolierenden Kontaktabschlußfläche 12 auf. Ein bei der Kontakttrennung entstandener Lichtbogen ist in der Stellung von 6e bereits längs des Lichtbogenhorns 32 ein Stück nach außen gewandert. Er ist in 6e stilisiert dargestellt und mit 48 bezeichnet. Man erkennt, daß die Wandung 27 die Lichtbogenfußpunkt-Kontaktfläche 9 des Schalteinsatzes 1 bereits fast vollständig überdeckt. Die in 6e gezeigte Stellung entspricht übrigens dem Druckpunkt "Einschalten", der aber aufgrund der oben erläuterten Gestaltung von Führungsgabel 44 und Führungskörper 45 nur beim Einsetzen, nicht aber beim Herausziehen des Schalteinsatzes 1 Krafteinsatz zu dessen Überwindung erfordert. Der Lichtbogen 48 verbindet nur die gegen Anschmelzung relativ unempfindlichen Flächen 31, 32 und 9, nicht aber die relativ empfindlichen Flächen 29 und 6.
  • In 6f ist schließlich eine Stellung veranschaulicht, bei der die Wandung 27 die Lichtbogenfußpunkt-Kontaktfläche 9 bereits vollständig abdeckt. Hiermit wird der Lichtbogen 48 zwischen zwei elastisch aufeinandergedrückte isolierende Flächen eingezwängt und zwar die Wandung 27 und die Kontaktabschlußfläche 12. Durch die Einzwängung muß sich der Lichtbogen 48 an diese Flächen anschmiegen, wodurch er gekühlt wird und – auch wegen der weiteren Vergrößerung der Einzwängungslänge – schnell verlöscht. Bildlich kann man hier von einer "Lichtbogenabschneidung" sprechen. Ein Austreten des Lichtbogens aus der Schaltkammer 24 beim Herausnehmen des Schalteinsatzes 1 ist damit praktisch ausgeschlossen.
  • Beim Einsetzen eines Schalteinsatzes kann es ebenfalls zu einem Lichtbogen, einem sog. Einschaltlichtbogen kommen. Ein derartiger Einschaltlichtbogen löscht sich selbst, wenn der Kontakt vollständig hergestellt ist. Der 6e veranschaulichte Druckpunkt "Einschalten" liegt kurz vor der ersten Kontaktherstellung und sichert so eine schnelle Einschaltbewegung und damit ein rasches Verlöschen eines etwaigen Einschaltlichtbogens.
  • Die bevorzugten beschriebenen Ausführungsformen stellen also ein Starkstrom-Schaltgerät und einen Schalteinsatz hierfür bereit, welches Lastschaltung bei voller Sicherheit gegenüber Lichtbögen erlaubt und dabei im Vergleich zu entsprechenden Lösungen des Standes der Technik kompakt aufgebaut ist.

Claims (19)

  1. Starkstrom-Schaltgerät zur Verwendung mit Schalteinsätzen (1), die an zwei einander gegenüberliegenden Stirnseiten (3,4) Schalteinsatz-Kontakte (6) aufweisen, welches ein Gehäuse (22) und wenigstens ein, in dem Gehäuse angeordnetes Paar von Schaltgerät-Kontakten (29) umfaßt, wobei der Schalteinsatz (1) in einer Richtung (E) quer zur Längsrichtung ( R ) des Schaltgerätgehäuses (22) und senkrecht zur oben liegenden Fläche seines Gehäuses (2) entnehmbar ist, und wobei eine Einschaltstellung des Schaltgeräts (21) bei eingesetztem Schalteinsatz (1) und eine Ausschaltstellung bei aus dem Schaltgerät-Kontaktpaar (29) entnommenen Schalteinsatz (1) gegeben ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Starkstrom-Schaltgerät (21) zur Verwendung mit Schalteinsätzen (1), die quer zur Längsrichtung (R) des Schaltgerätgehäuses (22) und parallel zur Kontaktabschlußfläche (12) verlaufende Schalteinsatz-Kontakte (6) aufweisen, ausgebildet ist, und wobei die Schaltgerät-Kontakte (29) bei eingesetztem Schalteinsatz (1) auf die Schalteinsatz-Kontakte (6) drücken.
  2. Starkstrom-Schaltgerät nach Anspruch 1, welches zur Aufnahme mehrerer Schalteinsätze (1) geeignet ist und so kompakt aufgebaut ist, daß der Abstand zwischen zwei benachbarten eingesetzten Schalteinsätzen (1), bezogen auf deren jeweilige Mittelebene, höchstens das 2-fache, und vorzugsweise höchstens das 1,5-fache der Länge eines Schalteinsatzes (1) zwischen den Stirnseiten (3, 4) beträgt.
  3. Starkstrom-Schaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, welches so ausgebildet ist, daß Lichtbögen (48) im Verlaufe der Entnahmebewegung eines Schalteinsatzes (1) zwischen Oberflächen (12, 27) aus hitzebeständigem Isoliermaterial eingezwängt werden.
  4. Starkstrom-Schaltgerät nach Anspruch 3, welches zur Erzielung der Lichtbogeneinzwängung mit Wandungen (27) aus hitzebeständigem Isoliermaterial ausgerüstet ist, die so angeordnet sind, daß die Schalteinsatz-Kontakte (6) beim Entnehmen mit geringem Abstand oder berührend an diesen vorbeigeführt werden.
  5. Starkstrom-Schaltgerät nach Anspruch 4, bei welchem die Wandungen (27) elastisch beaufschlagt sind, so daß sie gegen die Stirnseiten (3, 4) des Schalteinsatzes (1) drücken.
  6. Starkstrom-Schaltgerät nach Anspruch 4 oder 5, bei welchem das hitzebeständige Isoliermaterial Keramik ist.
  7. Starkstrom-Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, welches mit Stützfedern (30) ausgerüstet ist, welche die Schaltgerät-Kontakte (29) auf die Schalteinsatz-Kontakte (6) drükken.
  8. Starkstrom-Schaltgerät nach Anspruch 7, bei welchem die Stützfeder (30) einen Lichtbogenfußpunkt-Kontakt (31) aufweist, der bei Entnahme eines Schalteinsatzes (1) den Stromfluß übernimmt.
  9. Starkstrom-Schaltgerät nach Anspruch 8, bei welchem die Stützfeder (30) bei eingesetztem Schalteinsatz (1) den Schalteinsatz (1) nicht kontaktiert.
  10. Starkstrom-Schaltgerät nach Anspruch 8 oder 9, bei welchem die Stützfeder (30) am Lichtbogenfußpunkt-Kontakt (31) so geformt ist, daß sie ein Lichtbogenhorn (32) bildet.
  11. Starkstrom-Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, welches so ausgebildet ist, daß beim Entnehmen und/oder Einsetzen eines Kontakteinsatzes (1) ein Druckpunkt zu überwinden ist.
  12. Starkstrom-Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei welchem eine Rastverbindung (39) für eingesetzte Schalteinsätze (1) vorgesehen ist, welche zum Entnehmen eines Schalteinsatzes (1) entrastet werden muß.
  13. Starkstrom-Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei welchem die Schaltgerät-Kontakte (29) einstückig mit jeweils einer Verbindungsschiene (33, 34) hergestellt sind, welche der direkten elektrischen Verbindung mit einer an das Schaltgerät (21) herangeführten Stromschiene dient.
  14. Schalteinsatz für ein Starkstrom-Schaltgerät (21) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, welcher an zwei gegenüberliegenden Stirnseiten (3, 4) Schalteinsatz-Kontakte (6) aufweist, und welcher einen oder mehrere Ansätze (5) aufweist, die ein Entnehmen des Schalteinsatzes (1) aus dem Starkstrom-Schaltgerät (21) quer zu der die Stirnseiten (3, 4) verbindenden Linie ermöglichen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte (6) des Schalteinsatzes (1) quer zur Verbindungslinie verlaufen.
  15. Schalteinsatz nach Anspruch 14, welcher eine Sicherung, ein nicht-linearer Widerstand, ein Überspannungsableiter und ein Elektronikbauteil ist.
  16. Schalteinsatz nach Anspruch 14 oder 15, dessen die Stirnseiten (3, 4) eine Kontaktabschlußfläche (12) aus hitzebeständigem Isoliermaterial aufweisen, die so angeordnet ist, daß sie bei der Entnahme des Schalteinsatzes an dem Schaltgerät-Kontakt (29) vorbeigeführt wird.
  17. Schalteinsatz nach Anspruch 16, bei welchem das Isoliermaterial der Kontaktabschlußfläche (12) Keramik ist.
  18. Schalteinsatz nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dessen Stirnseiten (3, 4) eine Lichtbogenfußpunkt-Kontaktfläche (9) aufweisen, die so angeordnet ist, daß bei Entnahme des Schalteinsatzes (1) der elektrische Kontakt zum Schaltgerät (21) zuletzt durch die Lichtbogenfußpunkt-Kontaktfläche (9) vermittelt wird.
  19. Schalteinsatz nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dessen Stirnseiten (3, 4) eine Vertiefung (7) aufweisen, welche dazu bestimmt ist, Raum für einen Lichtbogenfußpunkt-Kontakt (31) einer im Starkstrom-Schaltgerät (21) vorgesehenen Schaltgerät-Kontaktfeder (30) zu bilden.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO1997032327A1 (de) * 1996-02-28 1997-09-04 Wermelinger Ag Sicherungs-lastschaltgerät und/oder -trennschaltgerät
DE19714522C1 (de) * 1997-04-08 1998-05-07 Priesemuth W Schalter, sowie Drahtkontakt, insbesondere zur Verwendung für einen Schalter

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