DE10223366A1 - Vorrichtung zur Erkennung eines Aufsassens eines motorisierten Zweirades - Google Patents
Vorrichtung zur Erkennung eines Aufsassens eines motorisierten ZweiradesInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zur Erkennung wenigstens eines Aufsassen eines motorisierten Zweirades vorgeschlagen, wobei das motorisierte Zweirad mit einem Erkennungsmittel ausgestattet wird, das den wenigstens einen Aufsassen erkennt, wobei Fahrzeugkomponenten dann in Abhängigkeit von einem Signal des Erkennungsmittels ansteuerbar sind. Als solche Fahrzeugkomponenten werden insbesondere Rückhaltemittel angegeben. Die Erkennungsmittel ermöglichen die Bestimmung der Masse, der Anzahl der Aufsassen und die Klassifizierung der Aufsassen nach der Masse. Als Erkennungsmittel können druckempfindliche Sensoren, Schalter, Wägezellen oder Dehnmess-Streifen verwendet werden.
Description
- Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Erkennung eines Aufsassens eines motorisierten Zweirades nach der Gattung des unabhängigen Patentanspruchs.
- Aus EP-A2-925 730 ist ein Schutzsystem für einen Motorradfahrer bekannt. Dieses Schutzsystem wird aktiviert, sobald sich der Motorradfahrer von dem Motorrad löst.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erkennung eines Aufsassens eines motorisierten Zweirades hat demgegenüber den Vorteil, dass Erkennungsmittel vorgesehen sind, wobei dann das Erkennungsmittel ein Signal abgibt, um Fahrzeugkomponenten wie Rückhaltesysteme und andere Fahrer unterstützende Systeme wie ABS (Antiblockiersystem) anzusteuern. Dies gilt für den Aufsassen und auch einen möglicherweise vorhandenen Sozius. Insgesamt erhöht also die erfindungsgemäße Vorrichtung die Sicherheit und den Komfort für die Aufsassen.
- Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen und Weiterbildungen sind vorteilhafte Verbesserungen der im unabhängigen Patentanspruch angegebenen Vorrichtung zur Erkennung eines Aufsassens eines motorisierten Zweirades möglich.
- Besonders vorteilhaft ist, dass das Signal von den Erkennungsmitteln für die Ansteuerung von Rückhaltemitteln verwendet wird. Insbesondere bei Motorradfahrern ist der Schutz bei einem Unfall durch Rückhaltemittel von großer Bedeutung, da Motorradfahrer im Vergleich zu Autofahrern aufgrund der fehlenden Karosserie größeren Gefahren ausgesetzt sind.
- Insbesondere sind die Erkennungsmittel vorteilhafter Weise zum Messen der Masse des wenigstens einen Aufsassens konfiguriert, wobei Auswertemittel vorhanden sind, die die Masse zur Klassifizierung des Aufsassen verwenden. Die Klassifizierung ist insbesondere für den angepassten Einsatz von Rückhaltemitteln interessant und andererseits auch für den Einsatz anderer Fahrer unterstützender Systeme wie ABS, da dann das Antiblockiersystem in Abhängigkeit von der Masse des Fahrers eingesetzt werden kann, um einen optimalen Komfort und Schutz zu bieten. Weiterhin ist es von Vorteil, dass als Erkennungsmittel wenigstens ein Sensor derart verbaut ist, dass der Sensor eine Sitzposition des wenigstens einen Aufsassen und die Anzahl der Aufsassen ermittelt. Auch diese Information ist wichtig, um Rückhaltemittel und andere Fahrer unterstützende Systeme optimal einsetzen zu können. Dabei kann auch der Einsatz von einfachen mechanischen Schaltern oder anderen druckabhängigen Schaltern vorgesehen sein, die lediglich anzeigen, an welcher Stelle und ob eine Person auf einem Sitz eines Motorrades sich befindet.
- Alternativ ist es möglich, dass der Sensor derart konfiguriert ist, dass er ein druckabhängiges Signal ausgibt. Daraus ist dann die Masse bzw. das Gewicht der betreffenden Person oder Personen leicht ableitbar. Als ein solcher druckempfindlicher Sensor kann eine druckempfindliche Matte, die im Sitz verbaut ist, verwendet werden. Auch Wägezellen oder Sensoren die im Bereich des Schwingers oder des Hinterrads zur Erfassung der Masse angeordnet sind, können hier eingesetzt werden. Insbesondere Dehnmess-Streifen eignen sich hierfür besonders.
- Zeichnung
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
- Es zeigen
- Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Motorrades mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- Fig. 2 auf Druck empfindlich reagierende Sensoren, die im Sitz verbaut sind.
- Zukünftige Motorradgenerationen werden mit einem Rückhaltesystem-Motorradairbag ausgerüstet. Hierbei soll mit Hilfe eines Airbags, welcher auf dem Tank untergebracht ist, ein besserer Schutz für den Fahrer des Motorrades gewährleistet werden. Dafür ist jedoch eine Klassifizierung und Erkennung des Fahrers bzw. eines möglichen Sozius oder weiteres Gepäck notwendig.
- Erfindungsgemäß sind daher Erkennungsmittel am Motorrad vorgesehen, die die Identifizierung eines Aufsassens ermöglichen. Dabei ist es auch möglich, die Anzahl der Aufsassen zu identifizieren. Insbesondere soll auch die Sitzposition und die Masse bestimmt werden, um Fahrer unterstützende Systeme, beispielsweise das ABS-System mit solchen Informationen zu versorgen, dass ein optimaler Komfort und Schutz für die Aufsassen gewährleistet wird. Insbesondere die Rückhaltesysteme sollen von dem Signal des Erkennungsmittels profitieren, da die Rückhaltemittel dann in Abhängigkeit von dem identifizierten Aufsassen eingesetzt werden. Damit wird insbesondere ein unnötiger oder gefährlicher Einsatz von Rückhaltemitteln vermieden.
- Als Erkennungsmittel sind verschiedene Sensierungssysteme möglich. Zunächst sind einfache Sensoren, die "belegt" oder "nicht belegt" anzeigen, vorgesehen. Dies kann beispielsweise mittels einer druckempfindlichen Sensormatte, welche in der Sitzbank verbaut ist, realisiert werden. Hieraus lässt sich ermitteln, wo die Sitzposition des Fahrers ist, und ob ein Sozius mitfährt. Zur einfachsten Erfassung kann ebenso ein einfacher Schalter in der Sitzbank eingebaut werden, der jedoch keine druckabhängige Information liefert. Die Information des Drucks kann jedoch dazu verwendet werden, die Masse des Fahrers und des Sozius zu bestimmen. Alternativ bietet sich die Erfassung der Masse anhand von Wägezellen an. Hierzu können DMS-(Dehnmess- Streifen)Sensoren oder andere Sensoren im Bereich des Schwingers bzw. Hinterrads angebracht werden, welche eine gezielte Erfassung der Masse ermöglichen. Die Information dieser Erkennungsmittel, also der Sensorik, kann über einen einfachen Prozessor ausgewertet und den entsprechenden Systemen im Motorrad zugeleitet werden. Die Auslösung eines Rückhaltemittels am Motorrad bzw. einem motorisierten Zweirad kann über Aufprallsensoren, die am Motorrad angebracht sind, durchgeführt werden, oder situativ durch eine Reißleine, die die Aufsassen mit dem Motorrad verbindet, und die bei einem Aufprall durch das Wegschleudern der Aufsassen unterbrochen wird und so die Rückhaltemittel auslöst. Die Crashsensorik kann beispielsweise über eine drahtlose Verbindung Rückhaltemittel, die die Aufsassen mittels einer Weste tragen, aktivieren.
- Fig. 1 zeigt schematisch ein Motorrad mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Das Motorrad 1 weist einen Sitz mit einem ersten Sensor 3 und einem zweiten Sensor 4 auf, die beide mit einem Steuergerät 5 verbunden sind. Das Steuergerät 5 verarbeitet die Daten von den Sensoren 3 und 4. In Abhängigkeit von diesen Daten steuert das Steuergerät 5 einen Airbag 6 als Rückhaltemittel auf dem Motorradtank 7 an. Das Steuergerät 5 ist in der Nähe des Motors angebracht und ist auch mit weiteren Fahrzeugkomponenten wie dem ABS verbindbar. Damit werden die Daten von den Sensoren 3 und 4 sowie deren Auswertung durch das Steuergerät 5, das als Auswertemittel dient, auch anderen Fahrzeugkomponenten zugänglich. Neben den Sensoren 3 und 4 im Sitz 2 können Sensoren auch im Bereich des Hinterrades, beispielsweise im Federelement 9, angeordnet sein, oder auch im Schwinger 8, um die Masse der Aufsassen zu ermitteln. Weitere Alternativen der Sensorik sind Infrarot und Radar mit äußerst niedriger Leistung. Auch Hochfrequenzmessungen zur Insassenerkennung sind hier möglich. Eine weitere Alternative besteht in Ultraschallsensorik.
- Fig. 2 zeigt die Sensoren 3 und 4 in einer Draufsicht, wobei der Sensor 3 im Sitzbereich 2a auf dem sich üblicher Weise ein Sozius aufhalten würde und der Sensor 4 im Sitzbereich 2b, auf dem sich insbesondere der Fahrer befinden würde. Die Sensoren 3 und 4 weisen eine Anzahl von druckempfindlichen Elementen 10 auf, die beispielsweise in Abhängigkeit vom durch einen Aufsassen oder Gepäck zugefügten Gewichtsdruck ihren elektrischen Widerstand ändern. Alternative druckempfindliche Größen sind hier einsetzbar. Diese Sensormatten 3 und 4 ermöglichen jedoch die Bestimmung der Sitzposition und ermöglichen ebenfalls einen Rückschluss auf die Masse der Aufsassen. Auch ist damit eine einfache Trennung und Bestimmung der Anzahl der Aufsassen möglich. Es ist dabei auch möglich, einen einzigen Sensor als Sitzmatte einzusetzen, wobei die Sensorelemente dann eine Karte der Druckverteilung bieten und auch somit die Identifizierung und Bestimmung der Anzahl der Aufsassen ermöglichen.
- Das Steuergerät bzw. die Auswertemittel für die Sensorsignale der Sensoren 3 und 4 kann auch im Sitz 2 mit verbaut sein. Es ist möglich, dass die Verbindung zwischen den Sensoren 3 und 4 und dem Steuergerät 5 drahtlos ausgebildet ist.
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Erkennung wenigstens eines Aufsassen
eines motorisierten Zweirads mit einem Erkennungsmittel
(3, 4) für den wenigstens einen Aufsassen auf dem
motorisierten Zweirad, wobei wenigstens eine
Fahrzeugkomponente in Abhängigkeit von einem Signal von dem
Erkennungsmittel (3, 4) ansteuerbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass als die Fahrzeugkomponente ein Rückhaltemittel (6)
verwendbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Erkennungsmittel (3, 4) zum Messen der
Masse des wenigstens einen Aufsassen konfiguriert sind,
wobei Auswertemittel (5) vorhanden sind, die die Masse
zur Klassifizierung des Aufsassen verwenden.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass als das Erkennungsmittel im Sitz
(2) des motorisierten Zweirads (1) wenigstens ein Sensor
(3, 4) derart verbaut ist, dass der wenigstens eine
Sensor (3, 4) eine Sitzposition des wenigstens einen
Aufsassen und die Anzahl der Aufsassen ermittelt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der wenigstens eine Sensor ein Schalter ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der wenigstens eine Sensor derart konfiguriert ist,
dass der Sensor ein druckabhängiges Signal abgibt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der wenigstens eine Sensor wenigstens eine
druckempfindliche Matte (3, 4), die im Sitz (2) verbaut ist,
aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der wenigstens eine Sensor wenigstens eine
Wägezelle aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass wenigstens ein weiterer Sensor im
Bereich des Schwingers (8) oder des Hinterrads (9) zur
Erfassung der Masse des wenigstens einen Aufsassen
angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der weitere Sensor als Dehnmess-Streifen
ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Signal des Erkennungsmittels zu
weiteren Fahrer unterstützenden Systemen wie einem
Antiblockiersystem übertragbar ist.
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |