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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Hebezeuge und insbesondere
auf das Gebiet der Krantechnik in Verbindung mit der gesteuerten
Führung
von Geräten
im Raum. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf die Führung einer
Kamera im Raum durch Verschwenken eines Kranauslegers, an dessen
einem Ende eine Kamera angebracht ist.
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Ein
derartiger Gerätekran
ist aus
DE 298 16 565
U1 ,
DE 299
07 704 U1 und
DE
299 16 225 U1 bekannt. Mit einem dort beschriebenen Kamerakran ist
eine Führung
der Kamera im Raum durch die Schwenkbewegung eines Kranauslegers
möglich, wobei
durch eine Parallelogrammführung
die Kameraaufnahmeplatte bei der Führung durch den Raum in einer
bestimmten, aber auch horizontalen Ausrichtung gehalten werden kann.
Es besteht aber auch die Möglichkeit,
die im Parallelogrammsystem benutzte Seilführung zu verändern, so
dass keine Parallelogrammeinstellung mehr vorhanden ist. Es kann
die Kameraaufnahmeplatte in der einen oder anderen Richtung hinsichtlich
des Einstellwinkels voreingestellt werden.
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Aus
der
DE 2 245 764 A1 ein
verstellbarer Gelenkhalter bekannt, der beispielsweise für eine Last,
wie eine Lampe oder ein zahnärztliches
Tablett bestimmt ist. Hierzu weist der Gelenkhalter einen Träger und
zwei oder mehrere Arme auf, die aneinander und am Träger angelenkt
sind. Die dort beschriebene Erfindung geht von Haltern aus, bei
denen die Tragwirkung, auf Grund deren die Last gehaltert wird, auf
einer Reibungsbelastung der Gelenke zwischen den Armen sowie zwischen
dem untersten Arm und dem Träger
beruht. Um den Halter zu verstellen, manipuliert oder verstellt
der Benutzer die Arme, indem er eine die Reibung in den Gelenken überwindende Kraft
auf sie ausübt.
Dabei besteht auch bei der dort beschriebenen Erfindung die Aufgabe
darin, einen verstellbaren Gelenkhalter zu schaffen, der ohne weiteres
verstellbar und trotzdem stabil genug ist, um die Last zu tragen.
Der Gelenkhalter ist dadurch gekennzeichnet, dass am Arm eine Trommel
befestigt ist, und dass ein langgestrecktes biegsames Element mit seinem
einen Ende am Träger
verankert und mindestens einmal um die Trommel geführt ist,
derart, dass der Halter, wenn das biegsame Element gespannt ist und
mindestens einmal um die Trommel geführt ist und die Trommel ergreift,
gegen Belastung starr ist, dagegen verstellt werden kann, wenn das
biegsame Element entspannt ist. Gemäß einer besonderen Ausführungsform
besteht der verstellbare Gelenkhalter aus einem langgestreckten
biegsamen Element (Seil), das mit einem Ende am Träger verankert
ist und zunächst
mindestens einmal um eine Trommel geführt ist, wobei die Anordnung
so getroffen ist, dass, wenn das biegsame Element gespannt ist,
es die Trommel ergreift, der Halter im Wesentlichen starr ist und
am trägerfernen
Ende des Halters eine Last angebracht werden kann, während bei
entspanntem biegsamen Element die Arme um ihre Gelenke verdreht
werden können,
so dass der Halter verstellt werden kann. Es wird ein Vergleich
gemacht mit dem Halten eines Schiffes durch ein Seil, indem man
das Seil ein- oder zweimal um einen Poller bindet und von einem
Arbeiter festgehalten wird, wobei durch die Reibung am Poller das
Schiff gehalten werden kann, ohne dass der Arbeiter eine Kraft aufbringen
muß.
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Aus
der
CH 681 452 A5 ist
eine Kamerakran bekannt, der mit einem Zugelement, insbesondere einem
Zugseil funktioniert, um zu gewährleisten, dass
die Kameraaufnahmeplatte beim Verschwenken des Kranauslegers genau
in horizontaler Ausrichtung gehalten werden kann. Dieses Zugseil
ist ausschließlich
am Kranausleger befestigt und ist nicht verstellbar. Das Zugseil
ist an einer Scheibe befestigt und ist von dort weitergeführt zu einer
Trommel, die sich aber nicht an der Kranstütze, sondern am Ausleger des
Krans befindet. Dort wird das weitergeführte Ende ausgewickelt, wenn
das Seil insgesamt in Anpassung an einer verkürzten Länge des Kranauslegers ebenfalls
verkürzt
wird. Diese Verstellbarkeit trifft eine Längenverstellbarkeit des Zugelements.
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Darstellung
der Erfindung
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Es
ist das technische Problem (Aufgabe) der vorliegenden Erfindung,
einen Gerätekran,
insbesondere einen Kamerakran, zu schaffen, mit dem durch vereinfachte
technische Mittel eine Einrichtung und Einstellung des Führungssystems
vorgenommen und somit die Geräte-
beziehungsweise Kameraführung
variabler gestaltet werden kann.
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Dieses
Problem wird mit dem im Anspruch 1 angegeben Gerätekran gelöst.
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Dadurch
besteht in einfacher Weise die Möglichkeit,
zugleich durch Handhabung des weitergeführten Endes des Zugelements
die Winkelstellung der Geräteaufnahmeelement
einzustellen, die Länge des
Zugelements anzupassen, wenn der Kranausleger als Teleskopausleger
oder als anderweitig längenveränderbarer
Kranausleger ausgebildet ist und eine Verstellung der vierten Anlenkstelle
an der Kranstütze
vorzunehmen, um entweder eine Parallelogrammführung zu realisieren oder/aber
eine Führung außerhalb
des Parallelogrammsystems.
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Bevorzugt
ist das Zugelement an einer Klemmstelle festgelegt. Es kann aber
auch das Zugelement mit einem daran angebrachten Rastelement versehen
sein, das an einer an der Kranstütze
beweglichen Raststelle lösbar
eingerastet werden kann. Es kann auf einfache Weise die Länge des
Zugelements an die jeweilige Länge
eines Teleskopauslegers angepasst werden, wenn in Längsabständen mehrere
solche Rastelemente am Zugelement angebracht sind.
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Wenn
dabei die Raststelle in Richtung des Verlaufs des Zugelements verstellbar
ist, so ist über diese
Festlegung des Zugelements im Bereich der Kranstütze über das Zugelement eine einfache
Verstellung des Anstellwinkels des Geräteaufnahmeelements möglich.
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Entsprechend
einer vorteilhaften Ausgestaltung und im Hinblick auf eine möglichst
einfache Handhabung durch die Bedienungsperson, kann auf einer Seite
der Kranstütze
die vierte Anlenkstelle und auf der entgegensetzten Seite desselben
die Raststelle angeordnet sein.
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Hinsichtlich
einer weiteren Ausgestaltung kann die vierte Anlenkstelle von einer
bevorzugt drehbar gelagerten Seilscheibe gebildet sein, um die zumindest
teilweise das Zugelement verläuft
und von dort zur Raststelle geführt
ist. Somit kann die Verstellung der vierten Anlenkstelle mit dem
benötigten
Anordnungsraum auf einer Seite der Kranstütze und die Verkürzung des
Zugelements durch die Verstellung des Einstellwinkels auf der anderen
Seite der Kranstütze
vorgenommen werden.
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Für eine bevorzugte
Anordnung der Verstellmöglichkeiten
auf beiden Seiten der Kranstütze
kann in Richtung auf die Raststelle hinter der Seilscheibe eine
Umlenkscheibe für
das Zugelement vorgesehen sein, deren Achse parallel zur Achse der
Seilscheibe angeordnet ist, und die an der Kranstütze befestigt ist,
woran sich mindestens eine weitere Umlenkscheibe anschließt, deren
Achse senkrecht zur Achse der ersten Umlenkscheibe angeordnet ist,
so dass das dazwischen verlaufende Zugelement tangential am Umfang
beider Umlenkscheiben anliegt.
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Für eine Kombination
der Parallelogrammführung
mit einer Führung
des Zugelements außerhalb
des Parallelogrammsystems ist die bevorzugte Achse der Seilscheibe
an der ersten Anlenkstelle angeordnet. An dieser ersten Anlenkstelle
ist der Kranausleger schwenkbar gelagert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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In
den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel
rein schematisch dargestellt. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Kamerakrans gemäß der Erfindung;
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2 eine
perspektivische Ansicht der Seite der Kranstütze, an der das Zugseil angebracht
ist; und
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3 eine
perspektivische Ansicht der anderen Seite der Kranstütze, an
der das Zugseilende befestigt ist.
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Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels
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Ein
in 1 dargestellter Kamerakran umfasst eine Kranstütze 1,
die in 1 nur teilweise dargestellt ist. Der untere Teil
der Kranstütze 1 ist
hier nicht dargestellt, kann aber in Form eines Tripods ausgeführt sein.
Weiterhin umfasst der Kamerakran einen Kranausleger 2,
der an einer ersten Anlenkstelle 3 an der Kranstütze 1 schwenkbar
gelagert ist. Am in der Darstellung rechten Ende des Kranauslegers 2 befindet
sich ein Gegengewicht 4. Am entgegengesetzten Ende des
Kranauslegers 2 ist an einer zweiten Anlenkstelle 5 als
Kameraaufnahmeelement ausgebildete Kameraaufnahmeplatte 6 schwenkbar
gelagert. Zusammen schwenkbar mit der Kameraaufnahmeplatte 6 ist
hier als Ausführungsbeispiel
(auf das die Erfindung nicht beschränkt ist) eine Seilscheibe 7 angeordnet,
deren Zentrum sich im Bereich der zweiten Anlenkstelle 5 befindet.
Ohne eine Beschränkung
auf dieses Ausführungsbeispiel
befindet sich eine gleiche Seilscheibe 8 an der ersten
Anlenkstelle 3, so dass deren Zentrum an dieser Anlenkstelle
angeordnet ist, die zugleich Schwenkachse des Kranauslegers 2 ist.
Zwischen diesen Scheiben 7 und 8 verläuft ein
Zugseil 9 derart, dass an der tangentialen Anlaufstelle
des Zugseils 9 am Umfang der Seilscheiben 7 und 8 im
Bereich der Kameraaufnahmeplatte 6 eine dritte Anlenkstelle 10 und
im Bereich der Schwenklagerung des Kranauslegers eine vierte Anlenkstelle 11 gebildet
wird. Wenn dieses Zugseil 9, das zugleich Steuerseil ist,
parallel zum Kranausleger 2 verläuft, so bildet der Kranausleger
zusammen mit dem Zugseil 9 und den Anlenkstellen 3, 5, 10, 11 ein
Parallelogrammsystem derart, dass beim Verschwenken des Kranauslegers 2 die
Kameraaufnahmeplatte 6 entweder in einer exakt horizontal
ausgerichteten Lagestellung oder aber in einer bestimmten Neigungsstellung
gehalten werden kann, wenn die Kameraaufnahmeplatte 6 mittels
des Kranauslegers 2 bei dessen Verschenken in der Kranstütze 1 im Raum
bewegt wird.
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Der
Kranausleger 2 kann dann relativ leichtgewichtig ausgeführt werden,
wenn dieser durch Seilverstrebungen 12 versteift ist. Außerdem kann die
Länge des
Kranauslegers 2 verändert
werden, in dem beispielsweise der Kranausleger teleskopierbar ist
oder aber der Kranausleger 12 aus mehreren Teilstücken besteht,
die in einander gesteckt sind, so dass Verkürzungen beziehungsweise Verlängerungen
vorgenommen werden können.
Dabei werden die Seilverstrebungen 12 entsprechend umgehängt und
es wird auch das Zugseil 9 in seinem Verlauf entsprechend
angepasst, d. h. verkürzt
oder verlängert.
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Wenn
im Zusammenhang mit der Kranauslegerlängenveränderung von einem Teleskopausleger der
Rede ist, so schließt
diese Ausdrucksweise auch die vorerwähnte Steckverbindung ein.
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Die
Seilscheiben 7 und 8 müssen nicht, können aber
drehbar sein, wobei die Seilscheibe 8 bevorzugt um ihre
Achse drehbar ist. Die Seilscheibe 7 ist normalerweise
mit der Kameraaufnahmeplatte drehbar.
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Die
in 2 isoliert dargestellte Kranstütze ohne Untergestell verdeutlicht
nur einen Teil des Kranauslegers 2. 2 zeigt
aber deutlicher die Einzelheiten als 1, insbesondere
die Seilscheibe 8 mit der ersten Anlenkstelle 3,
die in der Schwenkachse des Kranauslegers 2 liegt und die
bei Einstellung des Parallelogrammsystems mit der Achse der Seilscheibe 8 zusammenhält. Deutlich
erkennbar ist auch das Zugseil 9, das von der nicht dargestellten
Seilscheibe 7 kommend teilweise um die Seilscheibe 8 verläuft und
weitergeführt
ist, wobei das Seilende an der Kranstütze 1 befestigt ist.
Dies kann grundsätzlich
an derselben Seite der Kranstütze
vorgesehen sein. Hier befindet sich die Seilscheibe 8 auf
der einen Seite der Kranstütze
und das festgelegte Ende des Zugseils 9 auf der anderen
Ende der Kranstütze,
wobei eine Hauptteilstütze 13 und
eine Nebenteilstütze 14 vorgesehen
ist. Obwohl das Festlegen des Seilendes an der Kranstütze 1 auch
auf derselben Seite, d. h. auf der Seite der Hauptteilstütze 13 vorgesehen
sein kann, ist hier eine aufgesplittete Lösung dargestellt, bei der das
Zugseil 9 teilweise um die Seilscheibe 8 geführt ist
und von dort teilweise um eine Umlenkscheibe 15 geführt ist.
Die Drehachse 16 dieser Umlenkscheibe 15 verläuft parallel
zur Achse der Seilscheibe 8. Von der Umlenkscheibe 15 verläuft das Zugseil 9 teilweise
um eine Umlenkscheibe 17, deren Achse senkrecht zur Achse 16 der
Umlenkscheibe 15 umläuft.
Von dort verläuft
das Zugseil 9 von der Hauptteilstütze 13 zur Nebenteilstütze 14 und
ist in dieser nochmals um eine weitere Umlenkscheibe 18 geführt, die
auch aus 3 ersichtlich ist. Von dort verläuft das
Zugseil 9 zu einem eine Raststelle bildenden Einhängelement 19.
Dieses Einhängelement 19 ist
in einer Aussparung 20 der Nebenteilstütze 14 verschiebbar
gelagert, und zwar in einer Richtung, die dem Verlauf des Zugseils 9 an
dieser Stelle entspricht. Dieses Einhängelement 19 ist hier
als Spindelmutter ausgeführt
und sitzt auf einer Spindelschraube 21. Wenn diese Spindelschraube 21 mittels einer
Drehhandhabe 22 gedreht wird, kann das Einhängelement 19 hinsichtlich
seiner Lage in Richtung der Spindelschraube 21 verändert werden.
Dies hat zur Folge, dass in der entsprechenden Richtung an dem Zugseil 9 gezogen
wird. Dies hat wiederum zur Folge, dass sich die Winkelstellung
der Kameraaufnahmeplatte 6 verändert. Es kann also durch diese Verstellmöglichkeit
die jeweils gewünschte
Winkelstellung der Kameraaufnahmeplatte 6 eingestellt werden.
Bei der eingestellten Parallelogrammführung über das Zugseil 9 und
den Kranausleger 2 kann beim Verschwenken des Kranauslegers
dann diese jeweilige Stellung beibehalten werden. Man kann allerdings
auch diese Parallelogrammführung aufgeben.
Hierzu ist über
ein ähnliches
Spindel-Mutter-System über
eine Spindelschraube 23 und eine Handhabe 24 die
Lage der Seilscheibe 8 in der Hauptteilstütze 13 veränderbar
und zwar in etwa in derselben Richtung wie die Verstellung des Einhängelements 19,
wodurch einerseits eine exakte Einstellung des Parallelogrammsystems
vorgenommen werden kann, andererseits aber auch eine Verstellung
dermaßen
vorgenommen werden kann, dass das Zugseil 9 mehr oder weniger
das Parallelogrammsystem verlässt.
Bei dieser Verstellung kommt es ebenso zu einer Veränderung
der Winkellage der Kameraaufnahmeplatte 6 aber auch zu
einer gewünschten
Einstellung der Änderung
der Winkelstellung der Kameraaufnahmeplatte während des Verschwenkens des
Kranauslegers.
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Für das Einhängen des
Seilendes des Zugseils 9 in dem Einhängelement 19 dient
ein am Zugseil befestigtes Halte- oder
Rastelement 25, das im eingehängten Zustand nicht erkennbar
ist, aber durch ein im Verlauf des Zugseils 9 dargestelltes Rastelement 25,
welches dann zum Tragen kommt, wenn eine Verkürzung des Kranauslegers 2 vorgenommen
wird. Dann nämlich
wird das Zugseil 9 über die
beschriebene Umlenkeinrichtung durchgezogen und dabei das Rastelement 25 eingehängt, so
dass sich ein Überschuss
an Zugseil 9 ergibt, der an einer entsprechenden Stelle
an der Kranstütze 2 aufgehängt werden
kann, damit dieser Überschuss
nicht behindert.
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Die
Seilscheibe 8 ist mit einem Zeiger 26 und das
Einhängelement 19 mit
einem Zeiger 27 versehen. Diese Zeiger 26, 27 wirken
mit einer Skala 28 beziehungsweise 29 zusammen,
so dass eine entsprechende sichtbare Verstellung leicht möglich ist.
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Durch
die Entkoppelung der Verstellung auf zwei Seiten ist eine größere Übersichtlichkeit
und eine wirksamere Einstellung möglich.