DE4311467C2 - Operationsmikroskop - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Operationsmikroskop gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Ein Operationsmikroskop mit den Merkmalen des Oberbegriffes des An
spruches 1 ist durch die DE 24 40 958 C2 bekannt. Bei diesem Operati
onsmikroskop fällt die Schwenkachse des Mikroskops mit der horizontalen
Systemachse des Strahlteilers zusammen. Die Zusatzeinrichtungen sind
dabei an der Aufhängung befestigt. Mit einem derart ausgebildeten Mikro
skop wird erreicht, dass durch die Zusatzeinrichtungen, wie Foto-, Film-
oder Fernsehkamera und/oder Mitbeobachtertubus, die Tätigkeit des Ope
rateurs nicht behindert und der Patient nicht gefährdet wird, wenn das Mi
kroskop verschwenkt wird. Durch eine Entkoppelung des Mikroskops von
den Zusatzeinrichtungen erfolgt eine Drehbewegung des Mikroskops ohne
Mitbewegung der Zusatzeinrichtungen, so dass die Bewegung des Mikro
skops auch kräftemäßig von einer evtl. Bewegung der Zusatzeinrichtun
gen entkoppelt ist, d. h. die Bewegung des Mikroskops erfolgt unabhängig
von den Zusatzeinrichtungen.
Eine Neigungseinrichtung für chirurgische Mikroskope beschreibt die DE 37 28 527 A1,
mit der die Veränderung der Orientierung oder Winkelposi
tion des Mikroskops bei ständiger Ausbalancierung und unter Aufbringung
nur geringer Betätigungskräfte durchführbar ist. Hierzu umfasst die Nei
gungseinrichtung eine Trageinrichtung, die um zwei zueinander rechtwink
lige Achsen drehbar ausgebildet ist und für die Halterung an einem Rah
men oder an einem Ständer über ein Halterungsteil vorgesehen ist und ein
federnd elastisches Glied, das verbindend zwischen dem Halterungsteil
und dem Ende der Trageinrichtung in einem Abstand zum Schnittpunkt
der beiden Achsen angeordnet ist, wobei die Anordnung so ausgebildet
ist, dass das Drehmoment infolge des Gewichtes des Mikroskops mit der
Drehbewegung des Schwerpunktes des Mikroskops, das an dem anderen
Ende der Trageinrichtung in einen Abstand zu dem besagten Schnittpunkt
angebracht wird, über ein entgegengesetztes Drehmoment aufgrund der
Elastizität des federnd elastischen Gliedes ausgeglichen wird. Es handelt
sich hierbei um ein drehmomentkompensiertes Operationsmikroskop, zu
dessen Betätigung vermittels elastischer Federn nur geringe Bedienungs
kräfte erforderlich werden.
Die US 48 67 405 betrifft eine Tragvorrichtung für medizinische Geräte,
bei der das optische Gerät von einem Parallelgestänge getragen wird,
wobei das Gleichgewicht bei allen Bewegungsrichtungen des Parallelge
stänges, wie vertikale oder horizontale Drehbewegungen, aufrechterhalten
wird. Das optische Gerät ist dabei im Gleichgewicht angeordnet und kann
deshalb durch kleine Bewegungskräfte in jede gewünschte Stellung ge
bracht werden, wodurch die Bewegungen exakter und schneller durch
führbar sind. Bei diesem Operationsmikroskop erfolgt eine Drehmoment
kompensation vermittels Gegengewichten.
Bei den bekannten Operationsmikroskopen erfolgt zur Minimierung der
aufzubringenden Kräfte für Dreh- und Schwenkbewegungen eine Dreh
bewegung des Operationsmikroskopes entweder ohne Mitbewegung der
Zusatzeinrichtungen oder durch Drehmomentkompensation vermittels ela
stischer Federn oder von Gegengewichten.
Das Mikroskop nach der US 4,035,057 besteht aus einer Anzahl von
baukastenartig zusammengestellten Elementen, deren Auswahl dem Be
darfszweck angepasst ist. Je nach zusätzlicher Peripherie-Ausstattung
werden die Mikroskope immer großvolumiger und schwerer, weshalb Ope
rationsmikroskope im Regelfall an Stativen, vielfach an der Decke, aufgehängt
sind. Dies erleichtert auch den Einbau einer motorischen Lagever
stellung, welche auch zur Fokussierung verwendet wird.
Um sicherzustellen, dass Zusatzgeräte, wie Foto-, Film- oder Fernsehka
meras oder sonstige Mitbetrachtereinrichtungen keine Behinderung des
Operateurs des Mikroskops darstellen, wenn das Mikroskop verschwenkt
wird, wird nach der US 4,035,057 vorgeschlagen, das Mikroskop in ei
ner Aufhängung schwenkbar anzuordnen, wobei die Mikroskopschwen
kachse in der Strahlteilerachse liegt. Hierdurch wird insbesondere ge
währleistet, dass die Zusatzgeräte, wie Foto- oder Filmkameras o. dgl.,
beim Verschwenken des Mikroskops nur gedreht, nicht jedoch längsver
schoben werden müssen, was einen zusätzlichen Kraftaufwand erfordert.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Operationsmikroskop für
die Mikrochirurgie der eingangs genannten Art dahingehend weiter zu
entwickeln, dass der bei einer Lageänderung des Operationsmikroskopes
notwendige Kraftaufwand weiter minimiert wird, so dass die Handhabung
des Operationsmikroskopes vereinfacht ist, wobei bei angesetzten, zusätz
lichen Aufzeichnungsgeräten der für eine Ausrichtungsänderung des Ope
rationsmikroskopes erforderliche Kraftaufwand ohne Verwendung von Fe
dern oder Gegengewichten herabgesetzt wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Operationsmikroskop der eingangs
beschriebenen Art mit den im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebe
nen Merkmalen vorgeschlagen.
Hiernach besteht die Erfindung darin, dass das Operationsmikroskop in
der Aufhängung zusätzlich um eine senkrecht zur Strahlteiler
reflexionsachse (A) ausgerichtete Achse (B) drehbar ist, wobei der
Schnittpunkt der Achse (B) mit der Strahlteileraustrittsachse (A) am
Schwerpunkt des Operationsmikroskopes oder in dessen unmittelbarer Umgebung
liegt, so dass bei angesetzten Aufzeichnungsgeräten
bei Drehungen des Operationsmikroskopes um die Achsen (A) oder
(B) das aufzuwendende Drehmoment minimal ist.
Der Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, dass das Operationsmikro
skop verstellt werden kann, ohne dass größere Hubarbeiten zu verrichten
sind.
Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen be
schrieben.
So ist nach einer Weiterentwicklung der Erfindung das Operationsmikro
skop in der Aufhängung kardanisch gelagert. Unter einer kardanischen
Aufhängung wird eine Lagerung mit um 90° gegeneinander versetzte
Drehachsen verstanden.
Insbesondere ist das Mikroskop an einem Träger schwenkbar angelenkt,
dessen zu dieser Anlenkung gegenüberliegendes Ende als Drehgelenk
ausgebildet ist. Der Träger überbrückt im wesentlichen den Abstand vom
Aufhängepunkt des Mikroskops und dem Mikroskop selbst, das am Ort
des Operateurs zur Verfügung stehen muss.
Konstruktiv lässt sich das angesprochene Drehgelenk am einfachsten aus
einer arretierbaren Gabel-Bolzen-Verbindung und einer um eine vertikale
Achse drehbaren Aufhängung verwirklichen.
Vorzugsweise besteht der Träger aus zwei im wesentlichen parallelen
Holmen, die als Hohlprofile in Leichtbauweise ausgebildet sein können.
Vorzugsweise kann mindestens einer der Holme die Steuerungseinrich
tung für die elektrische Betätigung der Mikroskopfunktionen aufnehmen.
Des weiteren besitzt der Träger eine Querverstelleinrichtung zur Verschie
bung der jeweils angrenzenden Trägerteile in einer horizontalen Richtung
zur Trägerlängsachse. Diese Querverschiebung ermöglicht die Beseiti
gung einer Unwucht durch seitlich angeordnetes Zubehör. Zur Optimie
rung der Führung in der Querverstelleinrichtung ist dort eine Schwalben
schwanzführung vorgesehen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind zur Verschwenkung
des Operationsmikroskopes um alle möglichen Drehachsen, nämlich die
Strahlteileraustrittsachse, die Mikroskopschwenkachse sowie die vertikale
Drehachse an der Aufhängung am Operationsmikroskop Handgriffe vor
gesehen, die vorzugsweise in der Nähe des Schwerpunktes des Operati
onsmikroskopes an dessen Außenkörper angeordnet sind. Weitere Bedie
nungserleichterungen ergeben sich dadurch, dass elektrische Antriebe
zum Verschwenken des Operationsmikroskopes um die genannten Ach
sen vorgesehen sind. Vorzugsweise sind die elektrischen Antriebe über
einen der genannten Handgriffe betätigbar.
Um ein unbeabsichtigtes Verschwenken des Operationsmikroskopes um
eine der Achsen am Aufhänge-Drehpunkt zu vermeiden, ist die Aufhän
gung mit einer elektrisch lösbaren Bremse ausgerüstet.
Die elektrischen Antriebe sind ein- und auskuppelbar, so dass es ebenso
möglich ist, die Verschwenkung und Verschiebung des Operationsmikro
skopes auch manuell vorzunehmen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Diese zeigt eine perspektivische Ansicht eines Operationsmikroskopes für
die Mikrochirurgie, welches an einer Decke aufgehängt ist.
Das Operationsmikroskop besteht aus dem Mikroskopgehäuse 10 mit ei
nem Strahlteiler 11, den Okularen 12 und dem Objektiv 13 bzw. einer Ob
jektivgruppe mit einem hierfür vorgesehenen Antrieb 14. Das Objektiv
verfügt ferner über eine Zoom-Einrichtung 15 mit einem hierfür vorgesehenen
Zoom-Antrieb 16. Weiterhin ist ein Einblickelement 17 zwischen
den beiden Handgriffen 18 und 19 vorgesehen. An den Strahlteileraus
gängen 20, die sich beidseitig des Operationsmikroskopes befinden, kön
nen Foto- und Filmkameras angebracht werden. Im Regelfall verfügt das
Operationsmikroskop noch über eine koaxiale Beleuchtung 21. Das Ope
rationsmikroskop ist derart aufgebaut, dass der Schnittpunkt der Mikro
skopschwenkachse B und der Strahlteileraustrittsachse A im Schwerpunkt
oder in unmittelbarer Umgebung des Schwerpunktes des Operationsmi
kroskopes liegt. Die Mikroskoplängsachse ist mit C bezeichnet und geht
ebenfalls durch den gemeinsamen Schnittpunkt der Achsen A und B. Der
Mikroskopkörper 10 ist mit zwei Holmen 22 und 23 gelenkig verbunden,
wobei das Ende der Holme eine Schwalbenschwanzführung 24 aufweist,
die eine Querverstellung der Holme senkrecht zur Schwenkachse B er
möglicht. Diese Querverstellung kann über den Drehkopf 25 betätigt und
über die Verriegelung 26 arretiert werden. Der aus den Holmen 22 und 23
gebildete Träger geht zum Aufhängepunkt in eine Gabel 27 über, die Teil
des Drehgelenkes 28 ist, welches über Drehknöpfe 29 betätigt werden
kann. Das Drehgelenk ermöglicht Verschwenkungen der Holme 22 und 23
um die horizontale Drehachse D. Die Aufhängung verfügt weiterhin über eine Auf
nahme 30 mit einem Drehknopf 31, die ein Verschwenken des Operati
onsmikroskopes um die vertikale Achse E ermöglicht. In dem Gehäuse 32
ist eine elektrisch lösbare Bremse vorgesehen.
Das beschriebene Operationsmikroskop kann folgendermaßen bedient
werden. Durch die kardanische Aufhängung in den Achsen A und B kann
das Operationsmikroskop in diesen Achsen für eine Schnelleinstellung
manuell sowie für eine Feineinstellung motorisch gedreht werden, wozu
die Handgriffe 18 und 19 benutzt werden können. Die Stellung dieser
Handgriffe zum Operationsmikroskop ist ebenfalls einstellbar. Zur motori
schen Verstellung ist im linken Holm 23 ein Motor mit Getriebe eingebaut,
der das Operationsmikroskop um die Achse A drehen kann. Im Querholm
ist eine entsprechende Anordnung zur Drehung um die Achse B vorgesehen.
Der Holm 22 beinhaltet die Leiterplatten der Elektronik zur "intelli
genten" Ansteuerung aller Mikroskopfunktionen. Die Getriebe können über
Tasten der Handgriffe 18 und 19 ausgekuppelt werden, so dass das Ope
rationsmikroskop um beide Achsen A, B manuell frei drehbar ist. Bei ein
gekuppelten Motoren können die motorischen Bewegungen von Tasten
auf den Handgriffen 18, 19 oder von einem Joystick eines Fußschalters aus
gesteuert werden.
Um in den verschiedenen Mikroskopeinstellungen bei Drehung um die
kardanischen Achsen A und B mit dem Schwenken der Mikroskopachse C
eine möglichst gut angenähert kartesische xy-Bewegung im Fokus zu er
zielen, ist die Aufhängung um die Achse D voreinstellbar. Die beiden Ach
sen B und C sollten vorzugsweise einen angenähert rechten Winkel bil
den. Um eine durch etwaige Zubehörteile verursachte, seitliche Unwucht
am Operationsmikroskop auszugleichen, kann die Achse B um einen Be
trag verschoben werden, wozu die Schwalbenschwanzführung 24 zwi
schen dem Gabel-Querholm und dem unteren Teil des Drehgelenkes 28
verwendet werden kann.
Claims (9)
1. Operationsmikroskop für die Mikrochirurgie
- - mit einem Objektiv (13), einem Binokular (12) und einem dazwi schen angeordneten, teildurchlässi gen Strahlteiler (11), der einen Teil des Objektlichtes entlang einer Strahlteilerreflexionsachse (A), die senkrecht zur Mikroskoplängs achse (C) verläuft, seitlich zu einem von vorzugsweise mehreren, zusätzlichen Aufzeichnungsgeräten herausreflektiert,
- - wobei das Operationsmikroskop vermittels einer Aufhängung (27, 22, 23) an einem Stativ derart aufgehängt ist, dass das Operati onsmikroskop um die Strahlteilerreflexionsachse (A) drehbar ist,
- - dass das Operationsmikroskop in der Aufhängung (27, 22, 23) zu sätzlich um eine senkrecht zur Strahlteilerreflexionsachse (A) aus gerichtete Achse (B) drehbar ist,
- - wobei der Schnittpunkt der Achse (B) mit der Strahlteileraustritt sachse (A) am Schwerpunkt des Operationsmikroskopes oder in dessen unmittelbarer Umgebung liegt, so dass bei an gesetzten Aufzeichnungsgeräten bei Drehungen des Operationsmi kroskopes um die Achsen (A) oder (B) das aufzuwendende Drehmoment minimal ist.
2. Operationsmikroskop nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Operationsmikroskop in der Aufhängung (27; 22, 23) karda
nisch gelagert ist.
3. Operationsmikroskop nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufhängung (27; 22, 23) am Stativ vermittels eines vorzugs
weise über eine elektrisch betätigbare Bremse arretierbaren Drehge
lenkes (27, 28, 32) gelagert ist, das eine Drehung der Aufhängung (27;
22, 23) um die Vertikale (E) und um die Horizontale (D) erlaubt.
4. Operationsmikroskop nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufhängung (27; 22, 23) gabelförmig ausgebildet ist und zwei
parallele Tragarme (22, 23) für das Operationsmikroskop aufweist.
5. Operationsmikroskop nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Tragarmen die Steuerungseinrichtung für die elektrische
Betätigung der Mikroskopfunktion angeordnet ist.
6. Operationsmikroskop nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufhängung (27; 22, 23) relativ zu dem Drehgelenk (27, 28,
32) horizontal querverschieblich ausgebildet ist.
7. Operationsmikroskop nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Querverschiebung entlang einer Schwalbenschwanzführung
erfolgt und vermittels Drehknöpfen (25, 29) durchführbar ist.
8. Operationsmikroskop nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Operationsmikroskop im Bereich von dessem Schwerpunkt
angreifende Handgriffe vorgesehen sind, mit denen das Operationsmi
kroskop manuell ausrichtbar ist.
9. Operationsmikroskop nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Operationsmikroskop vermittels motorischer, vorzugsweise
kuppelbarer Antriebe ausrichtbar ist, die über einen der Handgriffe be
tätigbar sind.
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