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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Trennen
von gemischtem tonhaltigem Bauschutt nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Eine derartige Einrichtung ist bereits bekannt (DE 41 31 451 C2).
Das Sieb wird dabei durch einen Rost aus parallelen
Stäben gebildet. Während der beim Sieben gebildete Feinanteil
deponiert wird, kann der Siebrückstand nach dem Zerkleinern
z. B. als Schüttmaterial verwendet werden.
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So kann aus Betonschutt, der zu etwa 90% aus Kies besteht,
mit einer solchen Einrichtung ein hochwertiger frostsicherer
Baustoff erhalten werden, der zum Beispiel als Schicht unter
der Asphaltdecke beim Straßenbau, dem sogenannten
Frostkoffer, verwendet oder bei der Verarbeitung von
Naturgestein beigemengt werden kann.
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Demgegenüber stellt Bauschutt ein Gemisch dar, das neben
Beton und Naturgestein einen hohen Anteil an Tonmaterial
enthält, das insbesondere aus Tonziegeln, Fliesen und
Eternitplatten stammt. Da sich Ton auflöst, wenn er feucht
wird, stellt ein aus Bauschutt recyceltes Material einen
minderwertigen Baustoff dar, der beispielsweise nur für den
Unterbau von Straßen geeignet ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, aus tonhaltigem Bauschutt
den hochwertigen Baustoff-Anteil abzutrennen.
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Dies wird erfindungsgemäß mit der im Anspruch 1
gekennzeichneten Einrichtung erreicht. In den Unteransprüchen
sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
wiedergegeben.
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Erfindungsgemäß wird zum Abtrennen des Tonanteils also ein
Sieb verwendet, das aus im wesentlichen parallelen Stäben
besteht, wobei benachbarte Stäbe höhenversetzt sind.
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Im Gegensatz zu Beton und Naturstein, welche im Bauschutt als
Brocken mit etwa gleichgroßer Höhe, Länge und Breite
vorliegen, sind Tonteile meist plattenförmig. Bei Fliesen und
Eternitplatten versteht sich das von selbst, aber auch der
Standard-Tonziegel mit 250 mm Länge, 125 mm Breite und 65 mm
Höhe kann als Platte angesehen werden. Noch größere
Tonziegeln sind meist mit Hohlräumen versehen, so das sie
beim Abtragen mit dem Bagger ebenfalls zu plattenförmigen
Teilen zerbrechen.
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Das Sieb der erfindungsgemäßen Einrichtung kann durch einen
Rost oder ein Trommelsieb gebildet werden. In beiden Fällen
sind die Stäbe nebeneinander angeordnet, so parallel,
gegebenenfalls auch leicht schräg zueinander angestellt. So
können beispielsweise bei einem als Schwingsieb ausgebildeten
Rost, auf den der Bauschutt an einem Ende aufgebracht wird,
die benachbarten Stäbe so ausgebildet sein, dass sich zum
anderen Ende des Rostes die Spaltbreite zwischen den Stäben
vergrößert.
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Damit die plattenförmigen Tonteile mit dem Sieb abgetrennt
werden, entspricht der Abstand zwischen zwei benachbarten
Stäben vorzugsweise wenigstens der Dicke der dicksten
abzutrennenden plattenförmigen Tonteile. Da dies
normalerweise der Standard-Tonziegel ist, beträgt der Abstand
zwischen zwei benachbarten Stäben, also vorzugsweise mehr als
70 mm. Die maximale Größe dieses Abstands wird so bemessen,
dass möglichst wenig des brockenförmigen Anteils des
Bauschutts das Sieb passiert.
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Die tieferliegenden Stäbe des Rostes bzw. der radial
außenliegende Stab des Trommelsiebes bildet eine Kippachse
für die plattenförmigen Tonteile. Das auf den tieferliegenden
Stab bzw. den radial außenliegenden Stab fallende Tonteil
kippt damit zur Seite, richtet sich also so auf, dass es
durch den Spalt zwischen zwei benachbarten Stäben fällt. Dazu
kann die Oberseite der tieferliegenden Stäbe des Rostes bzw.
die Innenseite des radial außenliegenden spiralförmigen
Stabes des Trommelsiebes beispielsweise konvex ausgebildet
sein, oder beispielsweise eine Kante besitzen, die die
Kippachse bildet. Damit die plattenförmigen Tonteile auf
einen tieferliegenden Stab des Rostes bzw. den außenliegenden
Stab der Siebtrommel fallen und dann eine Kippbewegung
ausführen können, entspricht der Abstand zwischen
benachbarten Stäben, bei dem Rost, also der Abstand von zwei
benachbarten höherliegenden Stäben bzw. bei dem Trommelsieb
der Abstand zweier benachbarter Windungen des radial
innenliegenden Stabes, vorzugsweise wenigstens die Hälfte der
Breite der breitesten abzutrennenden plattenförmigen
Tonteile, in jedem Falle aber wenigstens der Dicke der
dicksten abzutrennenden plattenförmigen Tonteile, d. h. bei
einem Standard-Tonziegel als breitesten und dicksten
abzutrennenden Tonteil, also mehr als 65 mm.
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Die Höhe, um die zwei benachbarte Stäbe versetzt sind, muss
derart sein, dass sich das breiteste abzutrennende
plattenförmige Tonteil so aufrichten kann, dass es durch den
Spalt dazwischen hindurchtritt. Im allgemeinen beträgt diese
Höhe mindestens ein Drittel der Breite des breitesten
abzutrennenden Tonteils, bei einem Standard-Tonziegel als
breitesten abzutrennenden Tonteil, also mindestens 40 mm.
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Der Siebrückstand, der im wesentlichen aus Beton- und
Natursteinbrocken besteht, kann zum Recyceln dann einer
Zerkleinerungsvorrichtung zugeführt, um ihn zu hochwertigem
Baustoff zu zerkleinern. Die Zerkleinerungsvorrichtung kann
dazu ein Brecher sein, an den sich Mühlen zur Zerkleinerung
in gewünschte Korngrößen anschließen können. Zum Recyceln von
gemischtem tonhaltigem Material wird daher der Siebrückstand
vorzugsweise zerkleinert.
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Das erfindungsgemäß recycelte Material kann z. B. bei der
Verarbeitung von Naturgesetzen beigemengt oder als Schicht
unter der Asphaltdecke beim Straßenbau eingesetzt werden.
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Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Darin zeigen jeweils
schematisch
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Fig. 1 perspektivisch einen als Rost ausgebildetes
Sieb;
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Fig. 2 und 3 die Stäbe des Rostes nach Fig. 1 in der
Vorderansicht zur Veranschaulichung des
Durchgangs eines plattenförmigen Tonteils
durch den Rost;
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Fig. 4 perspektivisch ein als Trommelsieb
ausgebildetes Sieb.
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Gemäß Fig. 1 besteht der Rost 1 aus parallelen, biegefesten
Stäben 2 und 3. Dabei ist zwischen zwei höherliegenden Stäben
2 jeweils ein tieferliegender Stab 3 angeordnet.
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Die höherliegenden Stäbe 2 und die tieferliegenden Stäbe 3
liegen jeweils in einer Ebene. Die Stäbe 2 und 3 sind mit
ihrem Ende auf den Trägern 4 eines Gestells 5 gelagert, das
entsprechend dem Pfeil 6 den Rost 1 in eine kreisförmige
Schwingbewegung versetzt.
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Der Bauschutt 7, der neben Beton- und Natursteinbrocken 8
plattenförmige Tonteile 9 enthält, wird über eine Abgaberinne
11, ein Transportband oder der gleichen Zufuhrvorrichtung dem
Rost 1 an einem Ende zugeführt. Die Feinanteile des Schutts 7
fallen durch die Siebspalte 12 des Rostes 1 hindurch. Damit
sich die Brocken 8 und Tonteile 9 auf dem quer zur
Längsrichtung der Stäbe 2, 3 vibrierenden Rost 1 verteilen,
ist der Rost 1 leicht von der Rinne 11 weg nach unten geneigt.
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Gemäß Fig. 2 entspricht der Abstand a zwischen zwei
höherliegenden Stäben 2 etwa der Breite B des plattenförmigen
Tonteils 9. Der Abstand a sollte jedoch nicht wesentlich
größer als die Breite B des plattenförmige Tonteil 9 sein,
damit möglichst alle Brocken 8 zurückgehalten werden. Die Höhe
h, um die die beiden Stäbe 2, 3 versetzt sind, entspricht z. B.
der halben Breite B des Tonteils 9.
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Der Abstand a kann jedoch auch kleiner als die Breite B des
plattenförmigen Tonteils 9 sein, sofern gewährleistet ist,
dass die Tonteile 9 zwischen den höherliegenden Stäben 2 sich
schräg stellen und durch dien Siebspalt 12 hindurchrutschen
können.
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Das auf den Stab 3 auftreffende plattenförmige Tonteil 9
richtet sich dann auf, wodurch es durch den Siebspalt 12
zwischen der höherliegenden Stange 2 und der tieferliegenden
Stange 3 rutscht. Es versteht sich, dass die Breite b des
Siebspaltes 12 dazu zumindest der Dicke D des Tonteils 9
entsprechen muss, d. h. bei Standardtonziegeln als den dicksten
abzutrennenden plattenförmigen Tonteilen 9 muss der Abstand b
größer als 70 mm sein.
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Damit das Kippen des plattenförmigen Tonteils 9 auf dem
tieferliegenden Stab 3 erleichtert wird, ist dieser an seinem
oberen Ende 13 so ausgebildet, dass er eine Kippachse 14
bildet. Dazu kann der Stab 3 im Querschnitt rund ausgebildet
sein, also eine konvexe Oberseite besitzen oder beispielsweise
eine nach oben ragende Kante.
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Die höherliegenden Stäbe 2 können an ihrem oberen Ende 19 aus
Festigkeitsgründen im Querschnitt beispielsweise rechteckig
ausgebildet sein oder, wie dargestellt, trapezförmig, um das
Durchrutschen der plattenförmigen Tonteile 9 zu erleichtern
(Fig. 3).
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Die als Siebrückstand zurückbleibenden Brocken 8 werden dann
einer nicht dargestellten Zerkleinerungsmaschine zugeführt, um
sie auf die gewünschte Korngröße zu zerkleinern.
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Nach Fig. 4 ist ein Trommelsieb 16 vorgesehen, das aus zwei
zur Drehachse 17 konzentrisch angeordneten spiralförmig
gebogenen Stäben 18, 19. Der Stab 18 weist dabei über die
gesamte Länge der Trommel 16 einen größeren Radius R als der
Radius r des Stabes 19.
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Die Drehachse 17 ist dabei leicht geneigt, um den an dem
oberen Ende der Trommel 16 mit der Zufuhrvorrichtung 20
zugeführten Bauschutt durch die Trommel 16 zu dem
tieferliegenden Ende zu bewegen. Die Drehachse 17 kann auch
waagerecht verlaufen.
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Der in Fig. 2 und 3 dargestellte und vorstehend geschilderte
Siebvorgang bei plattenförmigen Tonteilen 9 tritt damit bei
dem Trommelsieb 16 in gleicher Weise auf, wie bei dem Rost 1
gemäß Fig. 1.
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Auch kann bei der Ausführungsform nach Fig. 4 entsprechend der
Ausführungsform nach Fig. 1 der radial außenliegende Stab 18
an seiner Innenseite zur Bildung einer Kippachse nach innen
vorspringen, also z. B. rund, konvex oder mit einer Kante
ausgebildet sein.