DE10219311B4 - Bezug, insbesondere für ein Sitzpolster oder ein Bettpolster - Google Patents

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Abstract

Bezug, insbesondere für ein Sitzpolster oder ein Bettpolster, mit einem Polsterteil (10), das eine obere Fläche (11) und eine untere Fläche (12) aufweist, und einer textilen Hülle (20), die sich aus einem die obere Fläche (11) bedeckenden oberen Stoff (21) und einem die untere Fläche (12) bedeckenden unteren Stoff (22) zusammensetzt, wobei der obere Stoff (21) mit dem unteren Stoff (22) entlang mehrerer Nähte (30) verbunden ist, die das Polsterteil (10) einschnüren und in Segmente (13) mit einem im wesentlichen elliptischen Querschnitt unterteilen, dadurch gekennzeichnet, daß das Polsterteil (10) aus einem elastischen Weichschaumstoff besteht, der ein Raumgewicht von weniger als 33 kg und eine Stauchhärte von weniger als 1,3 kPa aufweist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Bezug, insbesondere für ein Sitzpolster oder ein Bettpolster. Der Bezug ist mit einem Polsterteil versehen, das eine obere Fläche und eine untere Fläche aufweist. Der Bezug ist zudem mit einer textilen Hülle versehen, die sich aus einem die obere Fläche bedeckenden oberen Stoff und einem die untere Fläche bedeckenden unteren Stoff zusammensetzt. Der obere Stoff ist mit dem unteren Stoff entlang mehrerer Nähte verbunden, die das Polsterteil einschnüren und in Segmente mit einem im wesentlichen elliptischen Querschnitt unterteilen.
  • Bettpolster oder Matratzen, die aus einem elastischen Weichschaumstoff bestehen und einen etwa als Schonbezug dienenden Überzug aufweisen, sind weit verbreitet. Derartige Schaumstoffmatratzen zeichnen sich gegenüber herkömmlichen Federkernmatratzen durch ein in ergonomischer Hinsicht günstiges Elastizitätsverhalten aus. Grund hierfür ist, daß eine Schaumstoffmatratze in besonderem Maße eine lokale Verformung zuläßt, die eine flexible Anpassung an die Körperform eines Benutzers sicherstellt. Eine Matratze, die aus einem Polyurethan-Weichschaumstoff besteht, wird beispielsweise in der EP 0 421 272 B1 beschrieben. Die bekannte Matratze weist eine Vielzahl an in Längsrichtung und in Querrichtung verlaufenden Einschnitten auf, die dazu dienen, die Matratze in Zonen unterschiedlicher Härte zu unterteilen. Durch die Unterteilung der Matratze in unterschiedlich harte Zonen ergibt sich eine körpergerechte Abstützung des Benutzers.
  • Der Bezug, mit dem eine Schaumstoffmatratze üblicherweise bespannt ist, dient in erster Linie dazu, den porösen Weichschaumstoff vor Abnutzung zu schützen. Darüber hinaus verleiht der Bezug einer Matratze oder einem Sitzpolster in der Regel ein in ästhetischer Hinsicht ansprechendes Erscheinungsbild. Demzufolge leistet ein Bezug üblicherweise keinen Beitrag zur körpergerechten Abstützung einer ein mit dem Bezug bespanntes Sitz- oder Bettpolster benutzenden Person. Der Bezug ist allerdings dem menschlichen Körper am nächsten, so daß das Bequemlichkeitsempfinden des Benutzers durch den Bezug nicht unbeeinflußt bleibt.
  • Aus der DE 197 25 441 A1 ist ein Polster für Gartenmöbel bekannt, das mit einem Bezug versehen ist, der aus zwei textilen Flächengebilden zusammengenäht ist. Eines der textilen Flächengebilde trägt eine wasserabweisende und/oder wasserundurchlässige Beschichtung, wohingegen das andere textile Flächengebilde ohne Beschichtung ausgebildet ist. Das bekannte Polster weist auf diese Weise eine regensichere Position, in der das mit der Beschichtung versehene textile Flächengebilde nach oben gerichtet ist, und eine durch Umdrehen erhältliche Benutzungsposition, in der das unbeschichtete textile Flächengebilde nach oben gerichtet ist, auf. Das bekannte Polster ist nicht mit einer Segmentierung versehen, so daß sich eine in ergonomischer Hinsicht ungünstige Druckverteilung ergibt.
  • Demgegenüber offenbart die DE 198 21 479 A1 ein mit Steppnähten versehenes Unterbett, das eine obere Lage und eine untere Lage aufweist, die jeweils aus einer oberen Stofflage, einer unteren Stofflage und zwischen der oberen Stofflage und der unteren Stofflage angeordnetem Füllmaterial bestehen. Die Lagen werden durch die Steppnähte, welche die obere Stofflage und die untere Stofflage durchsetzen, in Felder unterteilt. Um ein im wesentlichen gleichmäßiges Federungsvermögen, Wärmeisolationsvermögen und Feuchtigkeitsaufnahmevermögen zu erreichen, sind die Felder der oberen Lage versetzt zu den Feldern der unteren Lage angeordnet, und zwar derart, daß die Steppnähte der oberen Lage nicht den Steppnähten der unteren Lage gegenüberliegen. Das bekannte Unterbett weist demzufolge im Querschnitt annähernd elliptisch ausgestaltete Felder auf, die zu einer körpergerechten und bequemen Abstützung beitragen.
  • Weiterhin beschreibt die DE 80 28 042 U1 eine Sitz- oder Liegeunterlage für den menschlichen Körper, die eine mit einer Füllung versehene Hülle aufweist. Die Füllung besteht aus einer Vielzahl von kleinen Kunststoffteilchen, beispielsweise aus angeschäumtem Granulat eines schäumbaren Kunststoffs, die lose in der Hülle angeordnet sind. Die Hülle ist in mehrere Kammern unterteilt, auf welche die Füllung verteilt ist, wobei die Kammern unterschiedliche Fülldichte aufweisen können. Durch die in den Kammern lose angeordneten Kunststoffteilchen paßt sich die Füllung an die Kontur eines auf der Sitz- oder Liegeunterlage befindlichen Körpers an. Die Kunststoffteilchen sind vergleichsweise spröde, wie es beispielsweise geschäumtes Styropor ist, mit der Folge, daß die Kunststoffteilchen eine relativ große Dichte aufweisen und damit zu einer guten Wärmeisolation beitragen.
  • Außerdem ist aus der DE 72 13 430 U1 eine Polstereinlage bekannt, die beispielsweise für Innenauskleidungen von Kraftfahrzeugen oder für Kraftfahrzeugsitzbezüge Anwendung findet. Die bekannte Polstereinlage weist eine aus Polyurethanschaum bestehende Lage auf, die einseitig oder beidseitig mit einem Vlies versehen ist. Das Vlies besteht aus verschweißbaren Fasern, beispielsweise aus PVC oder PVA, denen Acrylfasern in einem Anteil von 10 % bis 30 % beigemischt sind. Die Polstereinlage weist zudem auf einer Seite eine aus synthetischen Fasern bestehende Unterschicht und eine diese abdeckende Kunststoffdecke auf. Auf der anderen Seite ist die Polstereinlage mit einer Auflage aus Nesselgewebe versehen. Die unterschiedlichen Lagen sind entlang parallel verlaufender Nähte miteinander verschweißt, so daß sich Segmente ergeben, die im Querschnitt annähernd elliptisch ausgestaltet sind und somit zu einer in ergonomischer Hinsicht günstigen Abstützung beitragen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bezug der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß sich auf verhältnismäßig einfache und kostengünstige Weise ein funktioneller Beitrag für eine körpergerechte und bequeme Abstützung, insbesondere eine gleichmäßige Verteilung des durch einen Benutzer auf ein mit dem Bezug bespanntes Sitz- oder Bettpolster ausgeübten Drucks erzielen läßt.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Bezug mit den oben genannten Merkmalen in Übereinstimmung mit Anspruch 1 erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Polsterteil aus einem elastischen Weichschaumstoff besteht, der ein Raumgewicht von weniger als 33 kg und eine Stauchhärte von weniger als 1,3 kPa aufweist.
  • Ein solchermaßen ausgebildeter Bezug beruht auf der Erkenntnis, daß die Segmentierung des Polsterteils eine Druckverteilung bewirkt, die eine in ergonomischer Hinsicht günstige und damit bequeme Abstützung eines Benutzers gewährleistet. Die Segmentierung des Polsterteils ergibt sich durch die Verbindung des oberen Stoffs mit dem unteren Stoff entlang der Nähte. Das Polsterteil wird im Bereich der Nähte eingeschnürt mit der Folge, daß die Segmente im Querschnitt annähernd elliptisch sind. Die elliptische Ausgestaltung bewirkt, daß das Polsterteil im Bereich der Nebenachse der elliptischen Segmente über ein höheres Formänderungsvermögen verfügt als im Bereich der Nähte. Demzufolge ergeben sich Zonen unterschiedlicher Verformungsfähigkeit und damit eine gleichmäßige Druckverteilung auf in fertigungstechnischer Hinsicht einfache Weise.
  • Der Weichschaumstoff, aus dem das Polsterteil besteht, weist ein Raumgewicht nach DIN EN ISO 845 von weniger als 33 kg und eine Stauchhärte nach DIN EN ISO 3386 von weniger als 1,3 kPa auf. Das aus einem derartigen, etwa aus Polyurethan gefertigten Weichschaumstoff bestehende Polsterteil verfügt über eine vergleichsweise hohe Elastizität und eignet sich daher in besonderem Maße, im Bereich der Nähte zusammengedrückt zu werden, um die im Querschnitt annähernd elliptischen Segmente zu bilden.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Bezugs stellen die Gegenstände der Ansprüche 2 bis 6 dar.
  • So ist es in Hinsicht auf eine gleichmäßige Verteilung des Drucks von Vorteil, die Nähte äquidistant über die obere Fläche und die untere Fläche zu verteilen. Durch die äquidistante Anordnung der Nähte lassen sich Segmente gleicher Größe vorsehen, die dem Bezug ein in optischer Hinsicht ansprechendes, einheitliches Erscheinungsbild verleihen. Alternativ können die Nähte ungleiche Abstände voneinander aufweisen. In diesem Fall ergeben sich unterschiedlich große Segmente, mit denen das Formänderungsvermögen des Polsterteils in einzelnen Bereichen des Polsters gezielt beeinflußt werden kann. Demzufolge ist es möglich, etwa bei einem Bezug für eine Matratze stärker belastete Bereiche, beispielsweise in der Mitte der Liegefläche, durch eine dichtere Anordnung der Nähte härter auszugestalten. Ein hoher Liegekomfort läßt sich auf diese Weise sicherstellen.
  • Von besonderem Vorteil ist ferner, wenn die Nähte parallel und/oder orthogonal und/oder winklig zur Längsrichtung des Polsterteils verlaufen. Der Bezug läßt sich auf diese Weise mit einem regelmäßigen Muster, beispielsweise einem Karo- oder Rautenmuster, versehen.
  • Um eine einfache Fertigung zu gewährleisten, ist die textile Hülle mit dem Polsterteil bevorzugt kaschiert, vernäht und/oder versteppt. Unter einem Kaschieren im voranstehenden Sinne wird eine durch Erwärmen erzeugte stoffschlüssige Verbindung verstanden.
  • Vorteilhafterweise ist die textile Hülle einteilig, so daß sich der obere Stoff und der untere Stoff aus ein und denselben Textilien herstellen läßt. Unter Textilien im voranstehenden Sinne werden alle Arten von Faserstoffen verstanden, die gewebt, gestrickt oder gewirkt sind. Alternativ kann der obere Stoff und der untere Stoff aus unterschiedlichen Textilien bestehen, um beispielsweise einen wendbaren Bezug zu schaffen.
  • Schließlich wird in Weiterbildung des erfindungsgemäßen Bezugs vorgeschlagen, daß das Polsterteil eine maximale Dicke zwischen 8 mm und 50 mm aufweist, um eine praxisgerechte Handhabung sicherzustellen.
  • Einzelheiten und weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Bezugs ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles. In der das Ausführungsbeispiel lediglich schematisch darstellenden Zeichnung veranschaulicht die einzige
  • 1 eine perspektivische Ansicht eines ein Polsterteil aufweisenden Bezugs.
  • Der in 1 dargestellte Bezug dient als Überzug für ein Sitzpolster, beispielsweise ein Kissen, oder ein Bettpolster, beispielsweise eine Matratze. Der Bezug ist mit einem Polsterteil 10 versehen, das aus einem elastischen Weich schaumstoff besteht. Der Weichschaumstoff verfügt über ein Raumgewicht von weniger als 33 kg und eine Stauchhärte von weniger als 1,3 kPa. Das Polsterteil 10 kann in Richtung z eine maximale Dicke zwischen 8 mm und 50 mm haben und weist eine obere Fläche 11 und eine untere Fläche 12 auf.
  • Wie 1 erkennen läßt, ist der Bezug ferner mit einer textilen Hülle 20 versehen, die sich aus einem die obere Fläche 11 bedeckenden oberen Stoff 21 und einem die untere Fläche 12 bedeckenden unteren Stoff 22 zusammensetzt. Die Hülle 20 ist einteilig ausgestaltet und besteht aus einem gewebten oder gestrickten Faserstoff. Der obere Stoff 21 und der untere Stoff 22 sind entlang mehrerer Nähte 30 miteinander verbunden. Die Nähte 30 stellen im vorliegenden Fall eine Steppnaht dar, da der obere Stoff 21 und der untere Stoff 22 durch Steppen miteinander verbunden sind. Alternativ kann der obere Stoff 21 und der untere Stoff 22 auch durch Kaschieren in herkömmlicher Weise festgelegt sein.
  • Die Nähte 30 durchqueren die obere Fläche 11 und die untere Fläche 12 und unterteilen das Polsterteil 10 auf diese Weise in Segmente 13, die im Querschnitt annähernd elliptisch sind. Die Nähte 30 sind äquidistant über die obere Fläche 11 und die untere Fläche 12 verteilt und verlaufen dabei parallel zur Längsrichtung x des Polsterteils 10. Je nach Anwendungsfall kann es zweckmäßig sein, zusätzlich Nähte 30 vorzusehen, die sich parallel zur Querrichtung y des Polsterteile 10 erstrecken. Auf diese Weise wird der Bezug mit einem in ästhetischer Hinsicht ansprechenden Karomuster versehen. Der Bezug kann alternativ durch winklig zur Längsrichtung x des Polsterteils 10 verlaufende Nähte 30 mit beispielsweise einem Rautenmuster versehen sein.
  • Der zuvor beschriebene Bezug zeichnet sich durch eine gleichmäßige Verteilung des durch einen Benutzer des Sitz- oder Bettpolsters auf den Bezug ausgeübten Drucks aus. Ursache hierfür ist die durch die Nähte 30 bewirkte Seg mentierung des Polsterteils 10. Die im Querschnitt annähernd elliptischen Segmente 13 weisen im Bereich der senkrecht zur Hauptachse 15 verlaufenden Nebenachse 14 eine vergleichsweise hohe Verformungsfähigkeit auf. Demgegenüber ist das Polsterteil 10 im Bereich der Nähte 30 zusammengedrückt und demzufolge weniger verformungsfähig. Die den Bezug gezielt in Zonen unterschiedlicher Verformungsfähigkeit unterteilenden Segmente 13 tragen somit nicht zuletzt einer hohen Bequemlichkeit der ein mit dem Bezug bespanntes Sitz- oder Bettpolster benutzenden Person Rechnung.
  • 10
    Polsterteil
    11
    obere Fläche
    12
    untere Fläche
    13
    Segment
    14
    Nebenachse
    15
    Hauptachse
    20
    Hülle
    21
    oberer Stoff
    22
    unterer Stoff
    30
    Naht
    x
    Längsrichtung
    y
    Querrichtung
    z
    Richtung der Dicke

Claims (6)

  1. Bezug, insbesondere für ein Sitzpolster oder ein Bettpolster, mit einem Polsterteil (10), das eine obere Fläche (11) und eine untere Fläche (12) aufweist, und einer textilen Hülle (20), die sich aus einem die obere Fläche (11) bedeckenden oberen Stoff (21) und einem die untere Fläche (12) bedeckenden unteren Stoff (22) zusammensetzt, wobei der obere Stoff (21) mit dem unteren Stoff (22) entlang mehrerer Nähte (30) verbunden ist, die das Polsterteil (10) einschnüren und in Segmente (13) mit einem im wesentlichen elliptischen Querschnitt unterteilen, dadurch gekennzeichnet, daß das Polsterteil (10) aus einem elastischen Weichschaumstoff besteht, der ein Raumgewicht von weniger als 33 kg und eine Stauchhärte von weniger als 1,3 kPa aufweist.
  2. Bezug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nähte (30) äquidistant über die obere Fläche (11) und die untere Fläche (12) verteilt sind.
  3. Bezug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nähte (30) parallel und/oder orthogonal und/oder winklig zur Längsrichtung (x) des Polsterteils (10) verlaufen.
  4. Bezug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die textile Hülle (20) mit dem Polsterteil (10) kaschiert, vernäht und/oder versteppt ist.
  5. Bezug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die textile Hülle (20) einteilig ist.
  6. Bezug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Polsterteil (10) eine maximale Dicke zwischen 8 mm und 50 mm aufweist.
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