-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Einziehen einer Materialbahn gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
-
Eine solche Vorrichtung ist aus der
EP 0 418 903 A2 bekannt.
Bei dieser gattungsgemäßen Vorrichtung
wird das Einzugmittel, beispielsweise ein Einziehband am Anfang
der zu bedruckenden Papierbahn befestigt und anschließend durch
die Rotationsdruckmaschine durchgefördert, um dadurch die Papierbahn
in die Rotationsdruckmaschine einzuziehen. Um das Einzugmittel auf
dem gewünschten
Einziehweg zu halten sind Führungen
erforderlich, in denen das Einzugmittel entlang des Einziehwegs
geführt
ist.
-
Es ist bekannt, als Führung einseitig
offene Profilkörper
zu verwenden, wobei das Einzugmittel in der vom Profilkörper gebildeten
Führungsnut
geführt ist
und die Papierbahn zur Koppelung an das Einzugmittel den Profilkörper an
dessen offenen Seite durchgreifen kann.
-
Aus der
DE 22 41 127 A1 ist eine
Vorrichtung zum Einziehen einer Materialbahn bekannt, bei der das
Einzugmittel über
Weichen entlang verschiedener Einziehwege vom Auslauf der Druckmaschine her
durchgeschoben werden kann. Das Einzugelement ist zwischen zwei
dünnen
parallelen Rohren geführt
und weist dabei beidseitig von dem durch die . Rohre gebildeten
dünnen
Spalt nietkopfartige Erhöhungen
auf, sodass das Einzugmittel entlang der parallelen Rohre geführt werden
kann.
-
Aus der
DE 94 15 859 U1 ist eine
Vorrichtung zum Einziehen einer Warenbahn in eine Behandlungsstation
bekannt, bei der das bandförmig
ausgebildete Einzugmittel von einer Wickelrolle am Einlauf der Behandlungsstation
auf eine Wickelrolle am Auslauf der Die
DE 94 09 390 U1 offenbart
eine Vorrichtung zum Einziehen einer Materialbahn, wobei ein endlich
und bandförmig
ausgebildetes Einzugmittel auf einer Spule aufwickelbar ist. Sie
stellt sich die Aufgabe, eine Einzugsvorrichtung zu schaffen, welche
mit oder ahne Führung
verwendbar ist. Zur Erhöhung
der Steifigkeit wird ein seitlich nach oben gewölbtes Stahlband verwendet.
-
Die
DE 43 25 251 C2 beschäftigt sich mit der Problematik
des Verschmutzens einer Führung
für ein
Förderelement,
insbesondere für
eine Einziehkette, oder auch ein Seil. Hierzu ist eine Öffnung der Führung mittels
Führungselementen
verschließbar ausgeführt.
-
Die gattungsgemäße
EP 0 418 903 A2 offenbart
eine Vorrichtung zum Einziehen einer Materialbahn, wobei ein endlich
und bandförmig
ausgebildetes Einzugmittel auf einer Spule aufwickelbar ist. Das Einziehband
wird durch seine auf die Führung
abgestimmte Formgebung sicher in der Führung gehalten.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zum Einziehen einer Materialbahn zu schaffen, bei der
ein Einzugmittel auch bei langen Einziehwegen sicher geführt ist.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis
18 angegeben.
-
Die Ausführung des Einzugmittels als
endlich und flexibel, wobei eine Bahn an ein erstes Ende befestigbar
ist, und wobei das andere Ende an eine Spule befestigt und auf diese
aufwickelbar ist, ist von besonderem Vorteil. Hier können im
Gegensatz zu endlosen oder umspulbaren Einzugmitteln verschiedene
Einzugwege über
Weichen realisiert werden.
-
Insbesondere, dass das Einzugmittel
aus dem Einzugweg entfernbar und aufwickelbar ist, ist vorteilhaft
im Hinblick auf die Variabilität
und den Platzbedarf.
-
Ein mit der Erfindung erzielbarer
Vorteil besteht insbesondere auch darin, dass bei der Verwendung
von einander parallel gegenüberliegend
angeordneten Materialstreifen zur Bildung der Führung eine große Vielzahl
unterschiedlicher Führungsgeometrien
realisierbar sind, wobei jeweils immer das gleiche Grundmaterial
zum Einsatz kommen kann. Durch entsprechende Verformung der Materialstreifen
können
in einfacher Weise Führungen
mit geeigneten Führungsradien
realisiert werden. Auch eine schraubenförmige Führung des Einzugmittels ist durch
Verformung der Materialstreifen quer zu ihrer Längsachse in einfacher Weise
möglich.
Besondere Vorteile bietet die Verwendung von Materialstreifen auch
bei der Realisierung von Führungsweichen,
da die Enden der Materialstreifen und damit die Enden von Führungsabschnitten
in einfacher Weise verstellt werden können.
-
Bei Verwendung eines bandförmigen,
insbesondere endlichen bandförmigen
Einzugmittels, ist die Anordnung von wahlweise wirksamen Führungselementen,
z. B. von Stellorganen wie Kurzhubzylindern betätigte Hubstangen oder verdrängbaren
Federelementen, vorteilhaft, welche ein sicheres Führen innerhalb
des Führung
gewährleisten.
Diese sind mittels Antriebsmitteln wie druckbeaufschlagter Medien
oder elektrischem Strom, oder aber durch das Einziehen selbst betätigbar.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
-
Es zeigen:
-
1 eine
schematisch dargestellte Vorrichtung zum Einziehen einer Materialbahn;
-
2 die
Vorrichtung gemäß 1 in einem vergrößerten Ausschnitt;
-
3 die
Vorrichtung gemäß 1 im Querschnitt;
-
4 die
Vorrichtung gemäß 3 in einem vergrößerten Ausschnitt;
-
5 eine
Weiche zur Verwendung in einer Vorrichtung gemäß 1.
-
1 zeigt
schematisch eine Vorrichtung zum Einziehen eines Anfanges einer
Materialbahn. Zum Einzug einer z. B. als einer Papierbahn ausgebildeten
Materialbahn 01, die auf einer Rolle 02 aufgespult
ist, in eine nicht dargestellte Arbeitsmaschine, z. B. eine Rotationsdruckmaschine,
ist eine Vorrichtung 03 vorgesehen. Als Einzugmittel 04 in
der Vorrichtung 03 wird ein Einziehband verwendet, das auf
einer entsprechend dem Bewegungspfeil 06 antreibbaren Spule 07 aufspulbar
ist und in einer gebrochen dargestellten Führung 08 entlang des
gewünschten
Einziehweges durch die nicht dargestellte Rotationsdruckmaschine
geführt
werden kann.
-
Wird ein Rollenwechsel durchgeführt oder
ist nach einem Bahnbruch ein erneutes teilweises Einziehen erforderlich,
so wird das Einzugmittel 04 ausgehend vom Ende 09 der
Führung 08 durch
Antrieb der Spule 07 entgegen dem Uhrzeigersinn durch die Führung 08 soweit
durchgeschoben, bis ein Kopplungsmittel 11, beispielsweise
eine Einziehspitzenkupplung 11, am Ende 12 de
Führung 08 im
Bereich des Rollenwechslers übersteht
oder im Bereich des Bahnbruchs angeordnet ist. Dann wird der Bahnanfang
der Materialbahn 01 an das Einzugmittel 04 angekoppelt
und durch Antrieb der Spule 07 in Uhrzeigerrichtung durch
die. Rotationsdruckmaschine entlang des gewünschten Einziehweges durchgezogen.
-
2 zeigt
einen vergrößerten Ausschnitt der
Vorrichtung 03 im Bereich des Endes 09. Die Führung 08 wird
von zwei, z. B. aus Federstahlblech, gefertigten Materialstreifen 13; 14 gebildet,
wobei das Einzugmittel 04 in der von den Materialstreifen 13; 14 gebildeten
Führungsnut 16,
die auf der einen Seite durch ein Seitengestell 17 begrenzt
ist, geführt ist.
Die Führung 08 kann
auch aus anderen streifenförmigen
Bauteilen, wie z. B. Rollenflachkäfigen, ausgeführt sein.
-
Zur Fixierung der Materialstreifen 13; 14,
beispielsweise im Bereich des Seitengestells 17, finden paarweise
angeordnete Halteelemente 18; 19 Verwendung, deren
einer Schenkel an der Außenseite der
Materialstreifen 13; 14 und deren zweiter Schenkel
am Seitengestell 17 fixiert ist.
-
Die von den Materialstreifen 13; 14 gebildete Führungsnut 16 weist
auf der dem Seitengestell 17 gegenüberliegenden Seite (siehe 4) eine Öffnung 21, hier eine
offene Seite 21 auf, so dass das Einzugmittel 04 bzw. eine
nicht dargestellte Einzugspitze beim Einziehen an dieser Seite 21
aus der Führungsnut 16 entsprechend
ihrer Breite austreten kann.
-
Wie in 3 dargestellt
kann die Materialbahn 01 angetrieben durch das Einzugmittel 04 durch eine
Rotationsdruckmaschine, beispielsweise oberhalb einer Papierleitwalze 22,
durchgezogen werden.
-
Da die Führungsnut 16 z. B.
von den ebenen, u. U. glattflächigen
und unprofilierten Materialstreifen 13; 14 gebildet
ist, bietet die Führungsnut 16 im
Bereich der offenen Seite 21 keine führenden Anlageflächen für die Seitenfläche des
Einzugmittels 04, sodass bei langen Einziehwegen die Gefahr
besteht, dass das Einzugmittel 04 an der offenen Seite
21 aus der Führungsnut 16 ungewollt
austritt und dadurch seine Führung
verliert. Um dies zu verhindern sind entlang der Führung 08 im
bestimmten Abstand zueinander in 2 schematisch
dargestellte wahlweise wirksame Führungselemente 24 angeordnet, durch
die , ggf. durch Betätigung
von Stellorganen 23 oder durch das Einzugmittel 04 selbst,
die offene Seite 21 der Führungsnut 16 freigeben
bzw. zu Führungszwecken
begrenzt werden kann.
-
4 verdeutlicht
die Funktion des Führungselementes 24,
welches hier z. B. mittels als mit Druckmittel beaufschlagbarer
Zylinder 23, z. B. als Kurzhubzylinder 23 ausgebildet
ist, bei der Führung des
Einzugmittels 04 in der Führungsnut 16. Das Führungselement 24 kann
in der von außen
betätigbaren
Ausführung
auch mittels Magnetkraft, motorisch oder in anderer Weise antreibbar
sein.
-
Die Führungselemente 24 können auch
als Federelemente 24, z. B. als Federbleche 23 oder auch
als Spiralfedern, aber auch z. B. als rückfedernde Elemente in der
Art von Bürsten
ausgeführt
sein, welche das Einzugmittel 04 in ihrer Verschlußlage im Bereich
der Führungsnut 16 halten,
bei Durchgang einer am Einzugmittel 04 angeordneten Einziehspitze
(nicht dargestellt) jedoch vorübergehend
aus dem Bereich der offenen Seite 21 verdrängbar sind.
-
Das als Hubstange 24 ausgeführte Führungselement 24 des
als Kurzhubzylinder 23 ausgeführten Stellorgans 23 kann
fernsteuerbar aus- und eingefahren werden (ausgefahrene Stellung
strichliniert angedeutet). Ist die Hubstange 24 ausgefahren, kann
das Einzugmittel 04 seitlich an der Hubstange 24 zur
Anlage kommen, sodass ein Austreten des Einzugmittels 04 aus
der Führungsnut 16 zuverlässig ausgeschlossen
ist. Das Führungselement 24 ist dann
zur offenen Seite der Führungsnut 16 hin
als Führung
wirksam.
-
Sobald das Kopplungsmittel 11 mit
einer daran angehängten
Materialbahn 01 in den Bereich eines Führungselementes 24 kommt,
wird die Hubstange 24 eingefahren bzw. das Federelement 24 verdrängt. Bei
fernbetätigbarem
Führungselement 24 kann
die Gefahr, dass die aus der Führungsnut 16 überstehende
Materialbahn 01 oder die Einziehspitze beschädigt wird,
weiter minimiert werden, während
der Aufwand bei einem federnd arbeitenden Führungselement 24 minimiert
wird.
-
Beim Vorschieben des Kopplungsmittels 11 vom
Ende 09 der Führung 08 zum
Ende 12 sind z. B. alle Hubstangen 24 entlang
der Führung 08 ausgefahren,
um das Einzugmittel
04 in der Führung entlang des Einziehweges
zu halten.
-
Ist das Führungselement 24 als
Federelement 24 ausgeführt,
so ist es von Vorteil, wenn es mittels einer Kraftkomponente entlang
der Einzugrichtung durch das Kopplungsmittel 11, die Einziehspitze
oder die Materialbahn 01 verdrängbar, und somit betätigbar ist.
Nach dem Durchgang federt das Federelement 24 wieder in
der Bereich der offenen Seite 21 zurück.
-
In 5 ist
eine Weiche 26 zur Umsteuerung des Einzugmittels 04 entlang
unterschiedlicher Einziehwege in der Rotationsdruckmaschine dargestellt. Dem
von den Materialstreifen 27; 28 gebildeten Führungsabschnitt 29 gegenüberliegend
sind zwei weitere Führungsabschnitte 31; 32 angeordnet.
In der in 5 dargestellten
Grundstellung der Weiche 26 liegen sich die Führungsabschnitte 29; 31 formkomplementär gegenüber, sodass
das Einzugmittel 04 geradlinig entlang der dadurch entstehenden
durchgehenden Führungsnut 33 geführt werden
kann.
-
An den Enden 34 und 36 der
Materialstreifen 27; 28 ist ein C-förmig ausgebildetes
Kopplungsmittel 37 befestigt, das einen bestimmten Abstand
zwischen den Materialstreifen 27; 28 sichert.
Außerdem ist
das Kopplungsmittel 37 gelenkig mit einem in der Art eines
mit Druckmittel beauschlagbaren Zylinders ausgebildeten Aktuator 38 verbunden
und kann durch Ansteuerung des Aktuators 38 nach unten
verfahren werden.
-
Wird die Hubstange 39 des
Aktuators 38 ausgefahren, werden vermittelt durch das Kopplungsmittel 37 die
Enden 34; 36 der Materialstreifen 27; 28 soweit
nach unten gedrückt,
bis das Ende 36 an einem Anschlag 41 zur Anlage
kommt. In dieser Lage (strichliniert angedeutet) bildet der Führungsabschnitt 29 und
der Führungsabschnitt 32 eine
durchgehende Führungsnut 42,
in der das Einzugmittel 04 vom Führungsabschnitt 29 kommend
nach unten abgelenkt werden kann. Soll die Weiche 26 wiederum umgesteuert
werden, wird die Hubstange 39 soweit eingefahren, bis das
Ende 34 des Materialstreifen 27 am Anschlagelement 43 zur
Anlage kommt und damit wiederum die Grundstellung erreicht ist.
-
Der Aktuator 36 kann auch
in anderer Weise, z. B. elektrisch betätigbar als motorisch verstellbare Gewindespindel
oder als Elektromagnet ausgeführt sein.
-
- 01
- Materialbahn
- 02
- Rolle
- 03
- Vorrichtung
- 04
- Einzugmittel
- 05
- –
- 06
- Bewegungspfeil
- 07
- Spule
- 08
- Führung
- 09
- Ende
(08)
- 10
- –
- 11
- Kopplungsmittel
(01)
- 12
- Ende
(08)
- 13
- Materialstreifen
- 14
- Materialstreifen
- 15
- –
- 16
- Führungsnut
- 17
- Seitengestell
- 18
- Halteelement
- 19
- Halteelement
- 20
- –
- 21
- Seite,
offen (16)
- 22
- Papierleitwalze
- 23
- Stellorgan,
Zylinder, Kurzhubzylinder
- 24
- Führungselement,
Hubstange, Federelement
- 25
- –
- 26
- Weiche
- 27
- Materialstreifen
- 28
- Materialstreifen
- 29
- Führungsabschnitt
- 30
- –
- 31
- Führungsabschnitt
- 32
- Führungsabschnitt
- 33
- Führungsnut
- 34
- Ende
(27)
- 35
- –
- 36
- Ende
(28)
- 37
- Kopplungsmittel
(27; 28)
- 38
- Aktuator
- 39
- Hubstange
- 40
- –
- 41
- Anschlagelement
- 42
- Führungsnut
- 43
- Anschlagelement