DE10215534A1 - Abdeckeinrichtung für ein Schloss - Google Patents
Abdeckeinrichtung für ein SchlossInfo
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Abstract
Ein Schloss, insbesondere ein Zweiradschloss, mit einem eine Identmittel-Einführöffnung aufweisenden Schlosskörper sowie mit einer Abdeckeinrichtung für die Identmittel-Einführöffnung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckeinrichtung ein Abdeckteil mit einem Abdeckbereich und einer Freigabeöffnung, ein Betätigungsteil, eine Mitnehmereinrichtung zur Kopplung des Abdeckteils mit dem Betätigungsteil und eine Führungseinrichtung zur Zwangssteuerung einer Bewegung des Abdeckteils aufweist, wobei die Mitnehmereinrichtung und die Führungseinrichtung dergestalt konfiguriert sind, dass durch eine Drehbetätigung des Betätigungsteils das Abdeckteil wahlweise in eine Abdeckstellung oder eine Freigabestellung bewegbar ist, wobei in der Abdeckstellung der Abdeckbereich die Identmittel-Einführöffnung abdeckt und in der Freigabestellung die Freigabeöffnung die Identmittel-Einführöffnung freigibt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Schloss, insbesondere ein Zweiradschloss, mit einem eine Identmittel-Einführöffnung aufweisenden Schlosskörper sowie mit einer Abdeckeinrichtung für die Identmittel-Einführöffnung.
- Für Schlösser mit einem Schlüsselloch oder mit einer Einführöffnung für ein sonstiges zum Auf- und Zuschließen des Schlosses notwendiges Identmittel ist es bekannt, das Schlüsselloch bzw. die Einführöffnung mittels einer Abdeckeinrichtung zu verschließen. Dadurch wird dem Eindringen von Staub, Schmutz und Feuchtigkeit in das Schloss vorgebeugt und somit seine Funktionstüchtigkeit über lange Zeit gewährleistet.
- Es gibt beispielsweise Stahlbügelschlösser, bei denen die Einführöffnung für den Schlüssel über eine Klappe verschließbar ist, die seitlich am Schlosskörper mittels eines Scharniers angelenkt ist. Diese Art von Abdeckeinrichtung ist umständlich zu bedienen und kann mit der Zeit ausleiern, und das Scharnier kann bei stärkerer mechanischer Beanspruchung brechen.
- Eine weitere bekannte Abdeckeinrichtung für ein Schlüsselloch mit einer automatischen Abdeckung besitzt eine vor dem Schließzylinder angeordnete Platte, die mittels Federvorspannung vor das Schlüsselloch geschoben wird. Beim Einführen des Schlüssels wird die Platte vom Schüssel seitlich verschoben, so dass das Schlüsselloch freigegeben wird. Diese Konstruktion ist durch die in den Schlosskörper einzubauende Feder mechanisch aufwändig und daher bei der Herstellung teuer und gegenüber mechanischem Versagen anfällig.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schloss mit einer Abdeckeinrichtung bereitzustellen, das einfach zu bedienen, mechanisch robust und kostengünstig herzustellen ist.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch, dass die Abdeckeinrichtung ein Abdeckteil mit einem Abdeckbereich und einer Freigabeöffnung, ferner ein Betätigungsteil, eine Mitnehmereinrichtung zur Kopplung des Abdeckteils mit dem Betätigungsteil, und eine Führungseinrichtung zur Zwangssteuerung einer Bewegung des Abdeckteils aufweist, wobei die Mitnehmereinrichtung und die Führungseinrichtung dergestalt konfiguriert sind, dass durch eine Drehbetätigung des Betätigungsteils das Abdeckteil wahlweise in eine Abdeckstellung oder eine Freigabestellung bewegbar ist, wobei in der Abdeckstellung der Abdeckbereich die Identmittel-Einführöffnung abdeckt und in der Freigabestellung die Freigabeöffnung die Identmittel- Einführöffnung freigibt.
- Bei dem erfindungsgemäßen Schloss wird die Identmittel-Einführöffnung also mittels einer von Hand durchgeführten Drehung des Betätigungsteils abgedeckt bzw. freigegeben. Dabei wird das Abdeckteil auf eine solche Weise mitgeführt, vorzugsweise verschwenkt, dass in der Freigabestellung die Identmittel-Einführöffnung vollständig geöffnet ist, so dass ein Identmittel, insbesondere ein Schlüssel, frei durch diese hindurch in einen im Schlosskörper vorgesehenen Schließzylinder eingeführt werden kann. In der Abdeckstellung ist die Identmittel-Einführöffnung vollständig verdeckt, so dass dem Eintritt von Staub, Schmutz und/oder Feuchtigkeit in das Schloss wirksam vorgebeugt wird.
- Ein Vorteil der Erfindung besteht also darin, dass das Abdeckteil letztlich durch eine manuelle Drehbetätigung angetrieben wird, die hinsichtlich des Bewegungsablaufs derjenigen Drehbetätigung entspricht, die auch für die Verriegelung und Entriegelung der üblicherweise eingesetzten Schließzylinder erforderlich ist. Für den mit dem Umgang von Schlössern bzw. Zweiradschlössern vertrauten Benutzer erschließt sich die Bedienung der Abdeckeinrichtung deshalb auf intuitiv einfache Weise.
- Gegenüber der genannten bekannten Abdeckeinrichtung mit automatischer Abdeckung besitzt die Erfindung den Vorteil, dass der Benutzer aufgrund der vorgesehenen Zwangssteuerung sowohl die Abdeckbewegung als auch die Freigabebewegung des Abdeckteils beeinflussen kann. Demgegenüber besteht bei einer in Abdeckstellung vorgespannten Abdeckplatte die Gefahr, dass bei einem Defekt der Vorspannfeder die Abdeckplatte in der Abdeckstellung verharrt, ohne dass der Benutzer auf einfache Weise eine Rückbewegung in die Freigabestellung auslösen kann.
- Ferner eignet die Erfindung sich für eine solche Ausgestaltung des Schlosses, bei der der Schlosskörper zumindest im Bereich der Identmittel-Einführöffnung im Wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet ist und die Identmittel-Einführöffnung auf der Rotationssymmetrieachse liegt.
- Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Abdeckeinrichtung besteht darin, dass diese sich auch für eine Anordnung an einer Stirnseite eines Schlosskörpers eignet, deren Größe im Wesentlichen durch die Größe eines im Schlosskörper enthaltenen Schließzylinders vorgegeben ist und die deshalb vergleichsweise geringflächig ist. Da bei der Erfindung ein von dem Abdeckteil separates Betätigungsteil vorgesehen ist, kann die Abdeckeinrichtung auch dann verwirklicht werden, wenn an dem Schlosskörper im Bereich der Identmittel-Einführöffnung nur eine geringe Fläche zur Unterbringung der Abdeckeinrichtung zur Verfügung steht. In solchen Fällen erweisen sich dagegen insbesondere solche Abeckeinrichtungen als ungeeignet, bei denen das Betätigungsteil und das Abdeckteil als ein einziges integriertes, und somit vergleichsweise großes Bauteil realisiert sind. Eine derartige, unerwünscht große Bauform ist beispielsweise bei einer bekannten Abdeckplatte gegeben, die als Betätigungseinrichtung einen angeformten Querschieber aufweist.
- Die Erfindung und die hiermit verbundenen Vorteile können bei jeder Art von Schloss verwirklicht werden, insbesondere bei Bügelschlössern, Seilschlössern, Panzerkabelschlössern, Kettenschlössern, Bremsscheibenschlössern, Vorhangschlössern oder Gelenkstabschlössern.
- Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Betätigungsteil entlang zumindest eines Teils der Oberfläche des Schlosskörpers vorgesehen. Insbesondere umgreift das Betätigungsteil den Schlosskörper entlang des Umfangs oder eines Teils des Umfangs des Schlosskörpers. Es weist vorzugsweise eine Kappenform oder eine Mantelform auf. Eine derartige Anordnung bzw. Ausgestaltung des Betätigungsteils am Schlosskörper erlaubt es, dass das Betätigungsteil und über dieses das Schloss mit der einen Hand sicher ergriffen und kontrolliert bewegt werden kann, und mit der anderen Hand das Identmittel in das Schloss eingeführt bzw. aus dem Schloss herausgezogen werden kann. Zur Betätigung der Abdeckeinrichtung ist also kein Griffwechsel am Schloss oder ein Loslassen des Identmittels erforderlich. Damit ist eine einfache Handhabung des Schlosses sichergestellt.
- Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Betätigungsteil am Schlosskörper drehbar gelagert. Insbesondere weisen der Schlosskörper und das Betätigungsteil in beliebiger wechselseitiger Anordnung eine Umfangsnut und wenigstens eine hierin eingreifende Umfangserhöhung - insbesondere einen Eingriffssteg oder einen Eingriffsnocken - auf. Diese Art von Verbindung des Betätigungsteils mit dem Schlosskörper ist einerseits kostengünstig zu fertigen und garantiert andererseits einen hohe Funktionssicherheit. Vorzugsweise ist die Abdeckeinrichtung für eine Drehbeweglichkeit des Betätigungsteils um einen begrenzten Drehwinkel konfiguriert.
- Eine kostengünstige Fertigung des Betätigungsteils wird ferner dadurch ermöglicht, dass das Betätigungsteil aus Kunststoff gebildet ist. Die Verwendung eines elastischen Kunststoffes kann die Verwirklichung eines Formschlusses des Betätigungsteils mit dem Schlosskörper vereinfachen.
- Ein anderes bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, dass an dem Betätigungsteil oder dem Schlosskörper eine Drehstellungsanzeige vorgesehen ist. Diese kann beispielsweise durch eine bezüglich der Drehachse des Betätigungsteils asymmetrische Formgebung gebildet sein. Eine derartige Drehstellungsanzeige erlaubt es, über die Lage des asymmetrischen Abschnitts am Betätigungsteil in Bezug auf das Schloss oder über eine sonstige optische Kennzeichnung auf den ersten Blick zu erkennen, ob die Identmittel-Einführöffnung geöffnet oder abgedeckt ist.
- Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Führungseinrichtung seitens des Abdeckteils einen ersten Anlenkabschnitt und seitens des Schlosskörpers einen hiermit zusammenwirkenden zweiten Anlenkabschnitt auf, um eine Schwenkbewegung des Abdeckteils zu ermöglichen. Beispielsweise kann der erste Anlenkabschnitt eine Anlenkerhöhung und der zweite Anlenkabschnitt eine Anlenkaussparung aufweisen, oder umgekehrt.
- Alternativ zu einer solchen Schwenkbewegung ist auch eine lineare Bewegung des Abdeckteils möglich. In diesem Fall ist es bevorzugt, dass die Führungseinrichtung seitens des Abdeckteils einen ersten Linearführungsabschnitt und seitens des Schlosskörpers oder des Betätigungsteils einen hiermit zusammenwirkenden zweiten Linearführungsabschnitt aufweist.
- Es ist ferner bevorzugt, wenn die Mitnehmereinrichtung seitens des Abdeckteils einen ersten Mitnehmerabschnitt und seitens des Betätigungsteils einen hiermit zusammenwirkenden zweiten Mitnehmerabschnitt aufweist. Dabei kann der erste Mitnehmerabschnitt eine Mitnehmererhöhung und der zweite Mitnehmerabschnitt eine Mitnehmeraussparung aufweisen, oder umgekehrt.
- Diese unterschiedlichen Ausführungsarten von Führungseinrichtung bzw. Mitnehmereinrichtung bewirken, dass das Abdeckteil auf einfache Weise einerseits am Schlosskörper geführt und andererseits vom Betätigungsteil mitgenommen wird.
- Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Mitnehmereinrichtung seitens des Abdeckteils und/oder die Führungseinrichtung seitens des Abdeckteils einstückig mit dem Abdeckteil ausgebildet. Insbesondere ist die Mitnehmereinrichtung seitens des Abdeckteils und/oder die Führungseinrichtung seitens des Abdeckteils als Abwinklung des Abdeckteils ausgebildet. Auf diese Weise sind für die Mitnehmereinrichtung und/oder die Führungseinrichtung keine separaten Bauteile notwendig, so dass zusätzlich zu einem herkömmlichen Schloss, das keine Abdeckeinrichtung aufweist, nur zwei weitere Bauelemente notwendig sind, um eine Abdeckung der Identmittel-Einführöffnung zu ermöglichen, nämlich das Abdeckteil und das Betätigungsteil. Auf diese Weise lässt sich das erfindungsgemäße Schloss kostengünstig herstellen.
- Bei einem anderen Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schlosses sind die Mitnehmereinrichtung und die Führungseinrichtung dergestalt konfiguriert, dass das Abdeckteil durch eine solche Drehbetätigung des Betätigungsteils in die Freigabestellung bewegbar ist, die dem Drehsinn einer Verriegelungsbetätigung des Schlosses entspricht. Dies hat den Vorteil, dass ein unbeabsichtigtes Mitschleifen des Betätigungsteils beim Absperren des Schlosses nicht dazu führt, dass das Abdeckteil in Richtung der Abdeckstellung bewegt wird, wodurch das Abdeckteil eine nachfolgende Entnahme des Schlüssels behindern könnte. Alternativ hierzu ist das Abdeckteil durch eine solche Drehbetätigung des Betätigungsteils in die Freigabestellung bewegbar, die dem Drehsinn einer Entriegelungsbetätigung des Schlosses entspricht. Diese Vorkehrung begünstigt eine intuitiv richtige Bedienung der Abdeckeinrichtung.
- Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind auch in den Unteransprüchen sowie den Zeichnungen angegeben.
- Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1 eine Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Schlosses,
- Fig. 2 eine Explosionsansicht des Schlosses von Fig. 1,
- Fig. 3 eine Explosionsansicht des Schlosses von Fig. 1 aus einer anderen Richtung betrachtet, und
- Fig. 4 eine vergrößerte Explosionsansicht von Einzelheiten des erfindungsgemäßen Schlosses.
- In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Schloss von der Art eines Gelenkstabschlosses 10 im geschlossenen Zustand dargestellt. Das Schloss 10 umfasst unter anderem einen Schlosskörper 12, Gelenkstäbe 14a, 14b und 14c und eine Abdeckeinrichtung 60. Der Gelenkstab 14a besitzt einen in den Figuren nicht gezeigten Kloben, mittels dessen er an dem Schlosskörper 12 verriegelt werden kann. Der Gelenkstab 14c ist mit dem Schlosskörper 12 starr verbunden.
- Das gezeigte Schloss 10 funktioniert wie folgt:
Im aufgeschlossenen Zustand wird der Gelenksstab 14a vom Schlosskörper 12 freigegeben. Die schwenkbar miteinander verbundenen Gelenkstäbe 14a, 14b, 14c können dann um bzw. durch ein zu sicherndes Objekt, beispielsweise ein Fahrrad, herumgeführt werden. Der Gelenkstab 14a wird dann wieder an dem Schlosskörper 12 verriegelt. Die Funktionsweise des Gelenkstabschlosses 10 entspricht somit im Wesentlichen der eines Stahlkabelschlosses. - Die Abdeckeinrichtung 60 umfasst ein Betätigungsteil 20 und ein Abdeckteil 30. Das Betätigungsteil 20 weist im Wesentlichen die Form einer Kappe oder eines hohlen Kegelstumpfes auf und besteht aus Kunststoff. Stirnseitig ist eine zentrale Durchlassöffnung 22 vorgesehen, durch die ein nicht gezeigter Schlüssel in einen im Schlosskörper 12 befindlichen Schließzylinder eingeführt werden kann. Zwischen dem Betätigungsteil 20 und dem Schlosskörper 12 befindet sich das Abdeckteil 30.
- In der Explosionsansicht gemäß Fig. 2 sind das Betätigungsteil 20 und das Abdeckteil 30 vom Schlosskörper 12 abgenommen gezeigt. Der Schlosskörper 12 ist von einer im Wesentlichen rotationssymmetrischen, konischen, sich in Richtung des Betätigungsteils 20 verjüngenden Form. An einer Stirnseite des Schlosskörpers 12 in einer zentralen Anordnung und somit auf der Rotationssymmetrieachse des Schlosskörpers 12 ist ein Schlüsselloch 18 vorgesehen, hinter dem sich der Schließzylinder verbirgt. Der Schlosskörper 12 umfasst ferner am vorderen Bereich seiner Mantelfläche eine Umfangsnut 16 zur Aufnahme des Betätigungsteils 20. Ferner besitzt der Schlosskörper 12 an der Stirnseite exzentrisch zu seiner Symmetrieachse und somit zu dem Schlüsselloch 18 einen Führungsabschnitt 54 in Form einer Bohrung.
- Das Abdeckteil 30 ist ein plattenartiges Stanz-/Biegeteil aus Metall und umfasst einen Abdeckbereich 32 mit einer Ausdehnung, die ausreicht, um das Schlüsselloch 18 vollständig abzudecken, und hieran angrenzend eine Freigabeöffnung 34 mit einem Durchmesser, der in etwa dem Durchmesser des Schlüssellochs 18 entspricht. Am Abdeckteil 30 ist ein Mitnehmerabschnitt 42 in der Form einer in Richtung des Betätigungsteils 20 weisenden Abwinklung vorgesehen. Ferner umfasst das Abdeckteil 30 an dem dem Mitnehmerabschnitt 42 abgewandten Rand einen Führungsabschnitt 52 in Form einer in Richtung des Schlosskörpers 12 weisenden Abwinklung, die zur Aufnahme in der Bohrung 54 in dem Schlosskörper 12 ausgebildet und in dieser drehbar ist.
- Fig. 3 zeigt das Schloss 10 in einer Explosionsansicht aus einer anderen Blickrichtung, in der im Besonderen ein in der inneren Mantelfläche des Betätigungsteils 20 vorgesehener Eingriffssteg 24 zu sehen ist. Im zusammengebauten Zustand rastet der Eingriffssteg 24 des Betätigungsteils 20 in der Umfangsnut 16 des Schlosskörpers 12 ein, wodurch das Betätigungsteil 20 einerseits dauerhaft mit dem Schlosskörper 12 verbunden, aber dennoch relativ zu diesem drehbar ist.
- Das Abdeckteil 30 und das Betätigungsteil 20 sind in Fig. 4 noch einmal in einer vergrößerten Explosionsansicht veranschaulicht. Am Außenrand der inneren Stirnfläche des Betätigungsteils 20 befindet sich ein Mitnehmerabschnitt 44, der zusammen mit dem Mitnehmerabschnitt 42 des Abdeckteils 30 eine Mitnehmereinrichtung 40 bildet. Der Mitnehmerabschnitt 44 umfasst eine Vertiefung 46, aus der zwei kreisrunde Zapfen 48a, 48b hervorstehen, die einen Abstand voneinander aufweisen, der zumindest der Materialstärke der den Mitnehmerabschnitt 42 des Abdeckteils 30 bildenden Abwinklung entspricht. Die Abwinklung 42 des Abdeckteils 30 ist im zusammengebauten Zustand lose in dem Zwischenraum zwischen den beiden Zapfen 48a, 48b aufgenommen. Die beiden Zapfen 48a, 48b nehmen bei einer Drehbewegung des Betätigungsteils 20 die Abwinklung 42 des Abdeckteils 30 mit, wodurch das Abdeckteil 30 bei dieser Bewegung um die Bohrung 54 geschwenkt wird, in der die Abwinklung 52 des Abdeckteils 30 aufgenommen ist und die somit den Drehpunkt für das Abdeckteil 30 bildet.
- Mittels der gezeigten Abdeckeinrichtung 60 kann das Schlüsselloch 18 wahlweise für ein Einführen eines Schlüssels freigegeben oder - bei entnommenem Schlüssel - zum Schutz gegen Verschmutzung abgedeckt werden. Hierfür wird das Abdeckteil 30 entweder in eine Freigabestellung, in der die Freigabeöffnung 34 das Schlüsselloch 18 freigibt, oder in eine Abdeckstellung gebracht, in der der Abdeckbereich 32 des Abdeckteils 30 das Schlüsselloch 18 überdeckt. Für diesen Wechsel wird das Abdeckteil 30 um die Bohrung 54 des Schlosskörpers 12 geschwenkt, nämlich indem der Benutzer das Betätigungsteil 20 um seine mit der Symmetrieachse des Schlosskörpers 12 zusammenfallende Drehachse dreht. Aufgrund des Zusammenwirkens der Abwinklung 42 mit den Zapfen 48a und 48b, sowie aufgrund des Zusammenwirkens der Abwinklung 52 mit der Bohrung 54wird die Drehbewegung des Betätigungsteils 20 in eine Schwenkbewegung des Abdeckteils 30 umgesetzt.
- Die Abmessungen des Abdeckteils 30 relativ zu der Stirnfläche des Schlosskörpers 12 sind derart gewählt, dass das Abdeckteil 30 wahlweise in die Abdeckstellung oder die Freigabestellung schwenkbar ist, ohne dass der äußere Rand des Abdeckteils 30 über die Außenkante der Stirnfläche des Schlosskörpers 12 hinausragt. Der Rand des Abdeckteils 30 schlägt in den Endstellungen seiner Drehbewegung an der inneren Mantelfläche des Betätigungsteils 20 an, wodurch der maximale Bewegungsbereich des Abdeckteils 30 definiert ist.
- Das Betätigungsteil 20 ist in Bezug auf seine Drehachse asymmetrisch ausgestaltet, indem seine konische Mantelfläche entlang eines Winkelbereichs axial verlängert ist. Der dadurch an der dem Schlosskörper 12 zugewandten Kante gebildete Scheitelpunkt stellt eine Drehstellungsanzeige 26 dar, die je nach Lage in Bezug auf den Schlosskörper 12 die Abdeckstellung oder die Freigabestellung des Abdeckteils 30 anzeigt.
- Es ist alternativ hierzu auch möglich, dem Betätigungsteil 20 eine im Wesentlichen rotationssymmetrische Form zu geben und lediglich am Außenumfang des Betätigungsteils 20 und/oder am Schlosskörper 12 eine Markierung, beispielsweise eine Kerbe vorzusehen, die eine tastbare oder eine sichtbare Anzeige der Drehlage des Betätigungsteils 20 in Bezug auf den Schlosskörper 12 liefert.
- Wenn bei einer alternativen Ausführungsform das Abdeckteil 30 keine Schwenkbewegung, sondern eine geradlinige Bewegung erfahren soll, erfolgt die Verschiebung des Abdeckteils 20 mittels eines Linearführungsabschnitts, der beispielsweise aus einer Kulissenführung, einer Schienenverbindung, einer Innenkante des Schlosskörpers oder des Betätigungsteils oder einem C-Profil bestehen kann. In diesem Fall weist die Mitnehmereinrichtung beispielsweise eine Mitnehmernut und einen hierin eingreifenden Mitnehmernocken auf.
- Bei einer weiteren Ausführungsform ist zwischen dem Betätigungsteil 20 und dem Abdeckteil 30 oder zwischen dem Abdeckteil 30 und dem Schlosskörper 12 eine Feder vorgesehen, um das Betätigungsteil 20 automatisch in die Abdeckstellung zurückzuführen, sobald das Betätigungsteil 20 losgelassen wird. Bezugszeichenliste 10 Schloss
12 Schlosskörper
14a Gelenkstab
14b Gelenkstab
14c Gelenkstab
16 Umfangsnut
18 Schlüsselloch
20 Betätigungsteil
22 Durchlassöffnung
24 Eingriffssteg
26 Drehstellungsanzeige
30 Abdeckteil
32 Abdeckbereich
34 Freigabeöffnung
40 Mitnehmereinrichtung
42 Mitnehmerabschnitt am Abdeckteil
44 Mitnehmerabschnitt am Betätigungsteil
46 Vertiefung
48a Zapfen
48b Zapfen
50 Führungseinrichtung
52 Führungsabschnitt am Abdeckteil
54 Führungsabschnitt am Schlosskörper
60 Abdeckeinrichtung
Claims (18)
1. Schloss (10), insbesondere Zweiradschloss, mit einem eine
Identmittel-Einführöffnung (18) aufweisenden Schlosskörper (12) sowie mit
einer Abdeckeinrichtung (60) für die Identmittel-Einführöffnung
(18),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abdeckeinrichtung (60)
ein Abdeckteil (30) mit einem Abdeckbereich (32) und einer Freigabeöffnung (34),
ein Betätigungsteil (20),
eine Mitnehmereinrichtung (40) zur Kopplung des Abdeckteils (30) mit dem Betätigungsteil (20), und
eine Führungseinrichtung (50) zur Zwangssteuerung einer Bewegung des Abdeckteils (30)
aufweist, wobei die Mitnehmereinrichtung (40) und die Führungseinrichtung (50) dergestalt konfiguriert sind, dass durch eine Drehbetätigung des Betätigungsteils (20) das Abdeckteil (30) wahlweise in eine Abdeckstellung oder eine Freigabestellung bewegbar ist, wobei in der Abdeckstellung der Abdeckbereich (32) die Identmittel- Einführöffnung (18) abdeckt und in der Freigabestellung die Freigabeöffnung (34) die Identmittel-Einführöffnung (18) freigibt.
ein Abdeckteil (30) mit einem Abdeckbereich (32) und einer Freigabeöffnung (34),
ein Betätigungsteil (20),
eine Mitnehmereinrichtung (40) zur Kopplung des Abdeckteils (30) mit dem Betätigungsteil (20), und
eine Führungseinrichtung (50) zur Zwangssteuerung einer Bewegung des Abdeckteils (30)
aufweist, wobei die Mitnehmereinrichtung (40) und die Führungseinrichtung (50) dergestalt konfiguriert sind, dass durch eine Drehbetätigung des Betätigungsteils (20) das Abdeckteil (30) wahlweise in eine Abdeckstellung oder eine Freigabestellung bewegbar ist, wobei in der Abdeckstellung der Abdeckbereich (32) die Identmittel- Einführöffnung (18) abdeckt und in der Freigabestellung die Freigabeöffnung (34) die Identmittel-Einführöffnung (18) freigibt.
2. Schloss (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Betätigungsteil (20) entlang zumindest eines Teils der
Oberfläche des Schlosskörpers (12) vorgesehen ist.
3. Schloss (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Betätigungsteil (20) den Schlosskörper (12) entlang des
Umfangs oder eines Teils des Umfangs des Schlosskörpers (12)
umgreift.
4. Schloss (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Betätigungsteil (20) eine Kappenform oder eine Mantelform
aufweist.
5. Schloss (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Betätigungsteil (20) an dem Schlosskörper (12) drehbar gelagert
ist.
6. Schloss (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schlosskörper (12) und das Betätigungsteil (20) eine
Umfangsnut (16) und wenigstens eine hierin eingreifende Umfangserhöhung
(24) - insbesondere einen Eingriffssteg oder einen Eingriffsnocken -
aufweisen, oder umgekehrt.
7. Schloss (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Betätigungsteil (20) aus Kunststoff gebildet ist.
8. Schloss (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
dass der Schlosskörper (12) zumindest im Bereich der Identmittel-
Einführöffnung (18) eine im Wesentlichen rotationssymmetrische
Form besitzt und die Identmitteleinführöffnung (18) entlang der
Rotationssymmetrieachse angeordnet ist.
9. Schloss (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Drehstellungsanzeige (26) vorgesehen ist, die insbesondere
durch eine bezüglich der Drehachse des Betätigungsteils (20)
asymmetrische Formgebung des Betätigungsteils (20) gebildet ist.
10. Schloss (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
für eine Schwenkbewegung des Abdeckteils (30) die
Führungseinrichtung (50) seitens des Abdeckteils (30) einen ersten
Anlenkabschnitt (52) und seitens des Schlosskörpers (12) einen hiermit
zusammenwirkenden zweiten Anlenkabschnitt (54) aufweist.
11. Schloss (10) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Anlenkabschnitt (52) eine Anlenkerhöhung und der zweite
Anlenkabschnitt (54) eine Anlenkaussparung aufweist, oder
umgekehrt.
12. Schloss (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
für eine Linearbewegung des Abdeckteils (30) die
Führungseinrichtung (50) seitens des Abdeckteils (30) einen ersten
Linearführungsabschnitt und seitens des Schlosskörpers (12) oder des
Betätigungsteils (20) einen hiermit zusammenwirkenden zweiten
Linearführungsabschnitt aufweist.
13. Schloss (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mitnehmereinrichtung (40) seitens des Abdeckteils (30) einen
ersten Mitnehmerabschnitt (42) und seitens des Betätigungsteils
(20) einen hiermit zusammenwirkenden zweiten
Mitnehmerabschnitt (44) aufweist.
14. Schloss (10) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Mitnehmerabschnitt (42) eine Mitnehmererhöhung und der
zweite Mitnehmerabschnitt (44) eine Mitnehmeraussparung
aufweist, oder umgekehrt.
15. Schloss (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mitnehmereinrichtung (40) seitens des Abdeckteils (30)
und/oder die Führungseinrichtung (50) seitens des Abdeckteils (30)
einstückig mit dem Abdeckteil (30) ausgebildet sind.
16. Schloss (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mitnehmereinrichtung (40) seitens des Abdeckteils (30)
und/oder die Führungseinrichtung (50) seitens des Abdeckteils (30)
als Abwinklung (42, 52) des Abdeckteils (30) ausgebildet sind.
17. Schloss (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abdeckteil (30) als Stanz-/Biegeteil gebildet ist.
18. Schloss (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mitnehmereinrichtung (40) und die Führungseinrichtung (50)
dergestalt konfiguriert sind, dass das Abdeckteil (30) durch eine
Drehbetätigung des Betätigungsteils (20) in die Freigabestellung
bewegbar ist, die dem Drehsinn einer Verriegelungsbetätigung oder
einer Entriegelungsbetätigung des Schlosses (10) entspricht.
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