-
Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zur Unterdrückung von Teilchenemission
bei einer Strahlungserzeugung auf Basis eines heißen Plasmas
in Röntgenstrahlungsquellen,
insbesondere EUV-Strahlungsquellen.
-
Weiche
Röntgenstrahlung
bzw. extrem ultraviolette (EUV-) Strahlung finden in vielen technischen Bereichen
Anwendung. Durch die Entwicklung von hochreflektierenden dielektrischen
Mehrschichtspiegeln, die als Kollektoroptiken für diesen Spektralbereich geeignet
sind, gewinnt EUV-Strahlung zunehmend in der Halbleiter-Lithographie
Bedeutung für die
Belichtung immer kleinerer Strukturen von ULSI-Schaltkreisen (Ultra
Large Scale Integration).
-
Die
Anforderungen an Strahlungsquellen für die vorgenannten Aufgaben
in der Halbleiterlithographie könnten
möglicherweise
auch durch ein Synchrotron erfüllt
werden, das jedoch sehr teuer und durch seine Größe auch sehr unflexibel ist.
Synchrotrons finden deshalb in der Halbleiterindustrie keine Akzeptanz
für die
Belichtung von ULSI-Schaltkreisen.
-
Die
nunmehr in den Mittelpunkt des Interesses gerückten EUV-Strahlungsquellen
können
zukünftig
jedoch nur dann mit Erfolg eingesetzt werden, wenn sie ausreichend
intensive Strahlung im Wellenlängenbereich
um 13,5 nm und zugleich wenig Debris emittieren. Die Generierung
von Debris, das heißt
die Emission von neutralen und geladenen Teilchen aus dem Strahlung
emittierenden Plasma, ist derzeit als wesentlichstes Problem anzusehen,
weil dadurch die Lebensdauer der Kollektoroptik erheblich verkürzt wird.
Die Lebensdauer der Kollektoroptik in Lithographiemaschinen soll
jedoch mindestens ein Jahr betragen. Dies lässt sich bei einer hohen Debris-Emission
nicht erreichen, selbst wenn die Strahlungsquelle eine ausreichend
hohe Leistung aufweist, um das sinkende Reflexionsvermögen der Mehrschichtspiegel
in gewissem Umfang auszugleichen.
-
Verschiedene
Typen von Debris-Filtern kommen heute zum Einsatz, erreichen mit
ihren Eigenschaften jedoch nicht den erforderlichen Grad der Debris-Reduzierung.
Zum Beispiel bestehen existierende Filter aus Waben oder konzentrischen
Kegeln. Die Prallbleche reduzieren jedoch geometrisch die Transmission
der Strahlung durch „Schattenwurf" der Kanten und Beugungserscheinungen.
Werden zur Erhöhung
ihrer Filterwirkung die Anzahl der Filterwände erhöht bzw. die Wandabstände reduziert,
wird zwangsläufig
das Strahlenbündel
enger begrenzt.
-
Andererseits
kann eine Anordnung von Blechen seitlich zur Ausbreitungsrichtung
der Stranlung eine hohe Transmission garantieren. Eine solche Filtereinrichtung
für eine
Röntgenstrahlungsquelle
ist aus der
US 4 837
794 A bekannt.
-
In
dieser Schrift wird offenbart, zur Verhinderung des Austritts heißer Gase
und anderer unerwünschter
Komponenten der plasmagenerierten Röntgenstrahlung außerhalb
des vom Austrittsfenster begrenzten Strahlenbündels konische Prallbleche anzuordnen
sowie ein ständig
erneuerbares UV-Filter und ein Magnetfeld zur Ablenkung von Primärelektronen
in der Vakuumkammer vor dem Austrittsfenster der Strahlungsquelle
einzusetzen.
-
Eine
ganz ähnliche
Herangehensweise wird in JP 09-245 992 A beschrieben, wobei in unmittelbarer
Nähe eines
laserangeregten Plasmas eine enge Eintrittsöffnung eines konischen Prallblech-Gehäuses angeordnet
ist, wobei zwischen den Prallblechen ein elektrisches Feld erzeugt
wird, und am Ausgang des Gehäuses
eine für
Röntgenstrahlung
durchlässige
Filterfolie eingesetzt ist.
-
Bei
beiden genannten Druckschriften wird jedoch durch die gewählte konische
Anordnung der nutzbare Raumwinkel stark reduziert. Werden die Bleche
zur Vergrößerung des
Raumwinkels mit größerem Abstand
bzw. Winkel angeordnet, so reduziert sich die Filterwirkung. Außerdem werden
schnelle geladene und ungeladene Teilchen nur durch eine Filterfolie,
die der Gefahr einer unbemerkten Zerstörung unterliegt, aus dem austretenden
Strahlenbündel
ausgefiltert.
-
Weiterhin
bekannt gewordene mechanische Verschlüsse (Shutter), die nach jedem
Strahlungsimpuls den Strahlengang schnell verschließen, um
die längsameren
Teilchen zu blockieren, können
aus technischen Gründen
die geforderten Wiederholraten (bis zu 10 kHz) nicht realisieren.
-
In
der Veröffentlichung
EP 0 858 249 A1 wird eine
Röntgenstrahlungsquelle
auf Basis eines laserproduzierten Plasmas, das aus einem Target
in Form eines fein versprühten
Gasgemisches erzeugt wird, beschrieben. Zur Reduktion von Debris
wird das aus der Vakuumkammer austretende Strahlungsbündel mit
einem energiereichen Elektronenstrahl beschossen, um in der Röntgenstrahlung
befindliche Partikel positiv zu ionisieren und mit einer nachgeordneten negativen
Fangelektrode abzulenken und/oder abzufangen. Nachteilig an dieser
Filterung sind neben dem damit verbundenen Aufwand (Elektronenkanone)
auch mögliche
Störeffekte
durch die Wechselwirkung der Elektronen mit den Debristeilchen.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Möglichkeit
zur Debrisfilterung bei plasmagekoppelten Strahlungsquellen, insbesondere EUV-Strahlungsquellen,
zu finden, die eine zuverlässige
Rückhaltung
geladener und ungeladener Teilchen gestattet, ohne eine wesentliche
Transmissionsverringerung oder eine Beschränkung des nutzbaren Raumwinkels
der Strahlung zu verursachen.
-
Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe bei einer Anordnung zur Unterdrückung von Teilchenemission bei
einer Strahlungserzeugung auf Basis eines heißen Plasmas, insbesondere bei
EUV-Strahlungserzeugung, bei der zur Erzeugung des Plasmas eine Vakuumkammer
vorhanden ist, die eine Austrittsöffnung zum Abstrahlen der generierten
Strahlung aus der Vakuumkammer heraus in einen definierten Raumwinkel
aufweist, wobei der Austrittsöffnung
ein elektrisches Feld zum Ablenken von geladenen Teilchen aus dem
definierten Raumwinkel nachgeordnet ist, dadurch gelöst, dass
zur Erzeugung des elektrischen Feldes wenigstens ein mit einer Gleichspannungsquelle
verbundenes Elektrodenpaar derart angeordnet ist, dass das elektrische
Feld orthogonal zur mittleren Ausbreitungsrichtung eines im definierten Raumwinkel
austretenden divergenten Strahlenbündels ausgerichtet ist, und
dass Mittel zur Erzeugung einer Gassenke, wodurch ein resultierender
Teilchenstrom parallel zur Richtung des elektrischen Feldes ausgerichtet
ist, ebenfalls der Austrittsöffnung der
Vakuumkammer nachgeordnet sind.
-
Zur
Erzeugung des elektrischen Feldes weist ein Elektrodenpaar vorteilhaft
Elektroden mit zueinander parallelen Oberflächen auf, wobei die Elektroden
mit unterschiedlichen Polen einer Gleichspannungsquelle in Verbindung
stehen und parallel zu einer mittleren Achse des Strahlenbündels so
positioniert sind, dass das Strahlenbündel, ohne beschnitten zu werden,
so eng wie möglich
von den Elektroden eingeschlossen ist.
-
Dazu
erweist es sich als zweckmäßig, dass die
zwei Elektroden zur Erzeugung des elektrischen Feldes als konzentrische
Zylindermantelflächen
ausgebildet sind, wobei eine zentrale Elektrode, die als dünne perforierte
Röhre ausgebildet,
mit einem Anschluss an eine Vakuumpumpe versehen ist und mit dem
negativen Pol der Gleichspannungsquelle in Verbindung steht, entlang
der Achse des austretenden Strahlenbündels angeordnet ist und eine äußere Elektrode,
die als konzentrisch zur dünnen
Röhre ausgerichtetes
Rohr ausgeführt
und mit dem positiven Pol der Gleichspannungsquelle verbunden ist, um
das austretende Strahlenbündel
herum angeordnet ist.
-
Eine
zweite Möglichkeit
zur Erzeugung des elektrischen Feldes sieht zwei Elektroden als
konzentrische Zylindermantelflächen
vor, wobei eine zentrale Elektrode als dünner Stab entlang der Achse des
austretenden Strahlenbündels
angeordnet ist und mit dem positiven Pol der Gleichspannungsquelle
in Verbindung steht, eine äußere Elektrode,
die als konzentrisch zum dünnen
Stab ausgerichtetes perforiertes Rohr ausgeführt ist, um das austretende Strahlenbündel herum
angeordnet ist und eine Vakuumpumpe zur Evakuierung des Raumes außerhalb der
perforierten äußeren Elektrode
vorgesehen ist.
-
Dabei
kann die äußere Elektrode
auch zur Mantelfläche
eines regelmäßigen n-seitigen Prismas entartet
sein, wobei n zweckmäßig größer als
drei ist. Vorzugsweise werden vier-, sechs- oder achteckige Prismenformen
verwendet.
-
Eine
vorzuziehende dritte Variante zur Erzeugung des elektrischen Feldes
enthält
ein Paar zueinander paralleler ebener Elektroden, wobei wenigstens
eine Elektrode des Paares, die mit dem negativen Pol der Gleichspannungsquelle
in Verbindung steht, perforiert ist und hinter dieser, lateral zur Ausbreitungsrichtung
des Strahlenbündels
ein Anschluss zur Vakuumpumpe angeordnet ist.
-
Vorzugsweise
wird ein konstantes elektrisches Feld zwischen den Elektroden angelegt,
indem zwischen der Gleichspannungsquelle und den Elektroden Kondensatoren
zur Zwischenspeicherung der elektrischen Energie eingesetzt werden.
Für alle
vorgenannten Varianten zur Erzeugung des elektrischen Feldes ist
es vorteilhaft, wenn mehrere Paare zueinander paralleler Elektroden
vorhanden sind, wobei die Paare elektrisch voneinander isoliert,
in Ausbreitungsrichtung des Strahlenbündels dicht aufeinanderfolgend
aufgereiht und so angeordnet sind, dass die Elektroden der Paare,
angepasst an den mit der Entfernung von der Strahlungsquelle zunehmenden Durchmesser
des divergenten Strahlenbündels
einen größeren Abstand
zueinander aufweisen, und bei größerem Abstand
eine höhere
Spannung an die Elektroden angelegt ist, so dass der abstandsbedingte
Verlust an elektrischer Feldstärke
weitgehend kompensiert wird.
-
Um
eine effektive Gasströmung
zwischen den Elektroden eines Paares zu erzeugen, sind zweckmäßig beide
Elektroden perforiert und je Elektrodenpaar ist eine separate Gaszufuhreinrichtung vorhanden,
wobei die Gaszufuhreinrichtung von einer Gassteuereinheit in Abhängigkeit
vom (unterschiedlichen) Abstand zwischen den Elektrodenpaaren gesteuert
wird.
-
Zur
beschleunigten lateralen Ablenkung geladener Teilchen wird vorteilhaft
zusätzlich
zum elektrischen Feld ein zur mittleren Achse des Strahlungsbündels und
zur Richtung des elektrischen Feldes orthogonales Magnetfeld unmittelbar
der Austrittsöffnung
der Strahlungsquelle nachgeordnet, so dass elektrische und magnetische
Kräfte
geladene Teilchen in dieselbe Richtung ablenken.
-
Für beliebige
der oben beschriebenen Formen von Elektrodenpaaren ist es zur Erzeugung
einer effektiven Gasströmung
vorteilhaft, wenn beide Elektroden eines Paares perforiert sind,
wobei hinter der positiven Elektrode eine Gaszufuhreinrichtung und
hinter der negativen Elektrode eine Vakuumpumpe angeschlossen sind.
Dabei sind beide Elektroden zweckmäßig gitterförmig ausgeführt. Vorzugsweise werden gelochte
Bleche als Elektroden eingesetzt.
-
Dabei
wird zur Erzeugung einer Gasströmung über die
Gaszufuhreinrichtung durch die positive Elektrode vorzugsweise Wasserstoff
oder Deuterium zugeführt,
wobei wegen der hohen Transparenz des Wasserstoffs die Transmission
der Strahlung durch die Gasströmung
kaum beeinträchtigt
wird.
-
Zur
Erzeugung der Gasströmung
können auch
zweckmäßig Edelgase,
insbesondere Helium, Neon, Argon oder Krypton eingesetzt werden.
-
Der
Grundgedanke der Erfindung basiert auf der Überlegung, dass ein unbeschränkter und
ungeschwächter
Austritt von weicher Röntgenstrahlung bei
weitgehender Freiheit des austretenden Strahlenbündels von Debris nur durch „körperlose" Filter erreicht
werden kann. Grundlage ist die Ablenkung geladener Teilchen mittels
elektrischer oder/und magnetischer Felder unterstützt durch
Gasströmungen, die
auch neutrale Teilchen beeinflussen. Das erfindungsgemäße Debrisfilter
besteht deshalb aus Paaren paralleler Elektroden, an die eine elektrische Spannung
angelegt wird und zwischen denen in Richtung des sich ausbildenden
elektrischen Feldes eine Teilchenströmung erzeugt wird, so dass
geladene und ungeladene Teilchen wirkungsvoll aus dem Strahlungsbündel abgelenkt
und abgesaugt werden.
-
In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung werden die Elektrodenpaare
kaskadenartig so angeordnet, dass sich deren Abstand mit der Entfernung
von der Quelle vergrößert, wie
es durch den Öffnungswinkel
der emittierten Strahlung bzw. durch die nachfolgende Kollektoroptik
vorgegeben wird. Elektrische (und ggf. magnetische) Kräfte sowie
ein Druckgradient zwingen die Teilchen, die aus dem Plasma emittiert
werden, ihre Flugrichtung zu ändern,
so dass diese die empfindliche Kollektoroptik nicht erreichen können.
-
Mit
der erfindungsgemäßen Anordnung
ist es möglich,
bei plasmagekoppelten Strahlungsquellen, insbesondere EUV-Strahlungsquellen,
eine zuverlässige
Filterung (Ablenkung) geladener und ungeladener Teilchen zu erreichen,
ohne eine wesentliche Transmissionsverringerung oder eine Beschränkung des
nutzbaren Raumwinkels der Strahlungsquelle zu verursachen.
-
Die
Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Die Zeichnungen zeigen:
-
1: eine Schnittdarstellung
einer vorteilhaften Ausführung
der Erfindung (Debris-Filter)
an der Austrittsöffnung
einer EUV-Strahlungsquelle,
-
2: eine weitere Gestaltung
eines Debris-Filters in konzentrischer Geometrie,
-
3: eine besonders vorteilhafte
Ausführung
der Erfindung in einer kaskadenartigen Anordnung von ebenen Elektrodenpaaren
mit Gasströmung
und dazu senkrechtem Magnetfeld.
-
Die
erfindungsgemäße Anordnung
besteht in ihrem Grundaufbau – wie
in 1 schematisch als Schnittzeichnung
dargestellt – aus
einer plasmagekoppelten Strahlungsquelle 1, vorzugsweise – jedoch ohne
Beschränkung
der Allgemeinheit – einer EUV-Strahlungsquelle
mit einer Vakuumkammer 11 zur Erzeugung eines Plasmas 12 (z.B.
z-Pinch) und einer Austrittsöffnung 13,
von der der Raumwinkel eines durch das Plasma 12 generierten,
divergierenden Strahlenbündels 14 vorgegeben
ist, wenigstens einem Elektrodenpaar 2 zur Erzeugung eines
elektrischen Feldes sowie einer Gassenke in Form einer Vakuumeinheit 4.
-
Die
so konzipierte Debris-Filter-Anordnung wird zwischen der Strahlungsquelle 1 und
einer ersten Kollektoroptik des Anwendungsgerätes (z.B. einer Lithographiestation
in der Herstellungslinie für Halbleiterchips)
installiert. Der Aufbau erlaubt den Einsatz sowohl an Strahlungsquellen,
die auf einer Gasentladung beruhen, als auch an Strahlungsquellen
mit laserinduziertem Plasma.
-
Die
in 1 dargestellte Anordnung
ist im Wesentlichen als eine erste Ausführungsform zylindersymmetrisch.
Dabei ist eine äußere Elektrode
als ein zylindrisches Rohr 21 ausgeführt, worin eine zweite zentrale
Elektrode konzentrisch in Form einer perforierten dünnen Röhre 22 angeordnet
ist. Das äußere zylindrische
Rohr 21 ist zur Erzeugung des gewünschten elektrischen Feldes
an den positiven Pol und die dünne
perforierte zentrale Röhre 22 an den
negativen Pol einer Spannungsquelle 3 angeschlossen. Während die
zentrale Röhre 22 einen ausreichend
großen
Abstand zu Gehäuseteilen
der Strahlungsquelle 1 aufweist, ist das äußere Rohr 21 durch
geeignete Isolatoren 23 elektrisch abgeschirmt, um den
Abstand gering zu halten, falls die Strahlungsquelle 1 im Bereich
der Austrittsöffnung 13 selbst
hochspannungsführende
Teile aufweist.
-
Die
perforierte zentrale Röhre 22 ist
außerdem
mit einem Vakuumsystem 4 verbunden, das alle diejenigen
Teilchen absaugt, die in die Röhre 22 gelangen.
Dabei werden positiv geladene Teilchen durch die Wirkung des elektrischen
Feldes zwischen äußerem Rohr 21 und
zentraler Röhre 22 radial
in Richtung der Röhre 22 beschleunigt,
dort neutralisiert und anschließend
abgesaugt. Außerdem
werden durch die Sogwirkung der Vakuumeinheit 4 auch ungeladene
Teilchen in die Röhre 22 gezogen
und abgesaugt. Die Wirkungsweise kann zusätzlich mit Hilfe einer Gasströmung, wie
weiter unten beschrieben, unterstützt werden.
-
Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist in 2 dargestellt.
Diese Ausgestaltung weist grundsätzlich
gleiche geometrische Verhältnisse
wie die in 1 gezeigte
Variante auf, nur dass die funktionelle Wirkung des Elektrodenpaares 2 geändert (getauscht)
ist. Die äußere Elektrode
ist in diesem Beispiel als perforiertes Rohr 24 mit dem
negativen Pol der Spannungsquelle 3 verbunden und die zentrale
Elektrode ist in Form eines dünnen
Stabes 25 ausgeführt,
der mit dem positiven Pol der Spannungsquelle 3 in Verbindung
steht. In diesem Fall werden positiv geladene Teilchen radial nach
außen beschleunigt,
am Material des perforierten Rohres 24 neutralisiert und
anschließend
nach außen
mittels der Vakuumeinheit 4 abgepumpt.
-
Der
dünne Stab 25 kann
auch als Draht oder als dünnes
Röhrchen
ausgebildet sein. In letzterem Fall bietet sich, wenn das Röhrchen 22 (wie
in 1 dargestellt) perforiert
ist, eine zusätzliche
Gaszuführung
(in 2 nicht gezeigt)
durch die zentrale Elektrode an, so dass der vorhandene Teilchenstrom,
der durch das elektrische Feld und die Absaugung mittels der Vakuumeinheit 4 in
radialer Richtung nach außen verursacht
wird, durch eine Gaseinleitung, wie im nachfolgenden dritten Beispiel
ausführlich
erläutert, noch
verstärkt
wird.
-
Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
für das
erfindungsgemäße Debris-Filter
ist in 3 dargestellt.
Hier sind der Austrittsöffnung 13 der
Strahlungsquelle 1 mehrere parallele plattenförmige Elektrodenpaare 2 von
positiven Elektroden 26 und negativen Elektroden 27 derart
nachgeordnet, dass der Abstand zwischen den Elektroden 26 und 27 jedes
Elektrodenpaares 2 mit zunehmender Entfernung von der Strahlungsquelle 1 größer wird.
Der zunehmende Abstand wird durch den nutzbaren Raumwinkel des emittierten
Strahlenbündels 14 definiert.
Die Oberfläche
der Elektrodenpaare 2 nimmt, angepasst an das von der Strahlungsquelle 1 emittierte
(kegelförmig
divergente) Strahlungsbündel 14, ebenfalls
mit der Entfernung von der Strahlungsquelle 1 zu. Die Elektroden 26 und 27 jedes
Elektrodenpaares 2 bestehen aus gleichgroßen rechteckigen oder
trapezförmigen
Platten, die perforiert sind. Dabei sind engmaschige Gitter ebenso
geeignet wie gelochte Bleche, um eine Gasströmung durch die Elektroden 26 und 27 zu
ermöglichen.
-
Ein
Gasstrom durchfließt
das Strahlenbündel 14 von
den positiven Elektroden 26 zu den negativen Elektroden 27 und
durch dieselben hindurch. Dazu ist an die positiven Elektroden 26 eine
Gaszufuhreinrichtung 5 angeschlossen, während an die negativen Elektroden 27 eine
Vakuumeinheit 4 angeschlossen ist. Diese Anordnung zwingt
sowohl positiv geladene als auch neutrale Teilchen auf Bahnen, die
in Richtung der Vakuumeinheit 4 gerichtet sind.
-
Das
elektrische Feld wird zwischen den Elektrodenpaaren 2 durch
Verwendung eines Vielfach-Gleichstrom-Netzgerätes als Spannungsquelle 3 erzeugt
und lenkt geladene Teilchen von ihrer ursprünglich geraden Flugbahn ab.
-
Die
Verwendung eines zusätzlichen
magnetischen Feldes B ist vorteilhaft zur Ablenkung von hochenergetischen,
schnellen Teilchen. Die Richtung des Magnetfeldes B ist dabei so
gerichtet, dass sich elektrische und magnetische Kräfte ergänzen und gleiche
Wirkungsrichtung auf geladene Teilchen ausüben. D.h. das Magnetfeld B
ist – wie
in 3 durch den Kreis
mit Punkt stilisiert eingezeichnet – orthogonal zur Achse 15 des
emittierten Strahlenbündels 14 und
orthogonal zur Richtung des elektrischen Feldes ausgerichtet und
durchstößt die Zeichenebene
von unten nach oben.
-
Das
Debris-Filter besteht also in dieser Ausführungsform aus mehreren Elektrodenpaaren 2,
die eine kaskadenartige Anordnung von parallelen gitterförmigen Elektroden 26 und 27 enthält und an
eine Vakuumeinheit 4 und eine Gaszufuhreinrichtung 5 angeschlossen
sind. Jedes Elektrodenpaar 2 ist dazu elektrisch von den
benachbarten Elektrodenpaaren 2 durch Isolatoren 28 getrennt
und ebenfalls isoliert zur Strahlungsquelle 1 durch die
bereits in den vorherigen Beispielen erwähnten Isolatoren 23.
-
Der
Abstand zwischen den Elektroden 26 und 27 nimmt
mit zunehmender Entfernung zur Strahlungsquelle 1 zu und
wird praktisch durch den (von der Austrittsöffnung 13 der Strahlungsquelle 1 vorgegebenen) Öffnungswinkel
oder durch den Akzeptanzwinkel des folgenden optischen Elements (Kollektoroptik)
definiert. Die Oberfläche
der angeordneten Elektrodenpaare 2 vergrößert sich
ebenfalls mit zunehmender Entfernung von der Strahlungsquelle 1 soweit,
dass die Abmessungen der senkrecht zur Zeichnungsebene verlaufenden
Kanten der ebenen Elektroden 26 und 27, die von
der Strahlungsquelle 1 am weitesten entfernt sind, den Querschnitt
des Strahlenbündels 14 in
der jeweiligen Endposition des Elektrodenpaares 2 stets überschreitet.
-
Der
Durchfluss des Gases wird von einer Gaszufuhreinrichtung 5 und
durch eine Gassteuereinheit 51 (regelbares Ventil) für jedes
Elektrodenpaar 2 unabhängig
geregelt. Der optimale Gasfluss wird durch die Gasart, die Weglänge der
emittierten Strahlung und die erforderliche Transmission der Gasphase
bestimmt.
-
Die
Gaseinlässe 52 sind
mit den positiven Elektroden 26 und Gasauslässe 53 mit
den negativen Elektroden 27 verbunden, wobei die Elektroden 26 und 27 ihrerseits
von einem Vielfach-Gleichstrom-Netzgerät als Spannungsquelle 3 gespeist werden.
Diese Anordnung erlaubt den Aufbau eines nahezu homogenen elektrischen
Feldes innerhalb der kaskadenartigen Elektrodenanordnung. Zusätzliche
magnetische Felder führen
zu einer ergänzenden
Kraftwirkung speziell auf geladene Teilchen. Die Richtung des Magnetfeldes
B wird so gewählt,
dass sich die magnetischen Kräfte
und die elektrischen Kräfte
addieren. In der vorgeschlagenen Version sind alle Kräfte in Richtung
der an die Gasauslässe 53 angeschlossenen
Vakuumeinheit 4 gerichtet.
-
Auf
das Debris, das aus neutralen und geladenen Teilchen besteht und
mit der gewünschten EUV-Strahlung
die Austrittsöffnung 13 der
Strahlungsquelle 1 verlässt,
wirken gleichzeitig zwei Kräfte.
Diese Kräfte
zwingen die geladenen Teilchen, ihre Bewegungsrichtung zu ändern. Zum
Einen werden Teilchen aufgrund des Druckgefälles zwischen Gaseinlass 52 und
Gasauslass 53 in Richtung des Anschlusses der Vakuumeinheit 4 beschleunigt.
Positiv geladene Teilchen erfahren zusätzlich eine Beschleunigung
durch elektrische und magnetische Kräfte in die gleiche Richtung.
-
In
der Ausführung
gemäß 3 besteht das Debris-Filter
z.B. aus vier Elektrodenpaaren 2 von positiven und negativen
Elektroden 26 und 27. Darin können für die Ablenkung eines einfach
geladenen Xenon-Ions (wie es beispielsweise aus dem Plasma 12 auf
Basis einer Xenon-Gasentladung austritt) mit einer Geschwindigkeit
von 106 cm/s (typische Geschwindigkeit)
auf einer Wegstrecke von 11 cm die erforderlichen Spannungen zu
0,4 kV, 0,8 kV, 1,3 kV und 2 kV eingestellt werden, damit die Teilchen
um 107 Grad abgelenkt werden und das Strahlenbündel 14 verlassen.
Die Spannungen sind für
mehrfach ionisierte Teilchen natürlich
ebenfalls ausreichend, da letztere aufgrund ihrer höheren Ladung
stärker
abgelenkt werden.
-
Ein
Magnetfeld B mit einer magnetischen Induktion von mehreren 10–2 Tesla
ist ausreichend für die
Ablenkung von geladenen Teilchen mit hohen Geschwindigkeiten, wobei
die magnetischen Kräfte dann
von vergleichbarer Stärke
wie die elektrischen Kräfte
sind.
-
Aufgrund
der erwarteten Teilchenanzahl kann abgeschätzt werden, dass der elektrische Strom
durch die Teilchen während
eines Impulses einige 10 Ampere zwischen den Elektroden 26 und 27 betragen
kann. Daher sind für
die Spannungsversorgung der Elektrodenpaare 2 Kondensatoren
(nicht dargestellt) vorzusehen, um die Ladung zwischenspeichern
zu können.
Die Entladung erfolgt dann über
den Teilchenstrom während
der gepulsten Plasmaerzeugung in einem Zeitraum von typischerweise 100
ns. Anschließend
werden die Kondensatoren wieder aufgeladen, was zwischen den Impulsen
einige 100 μs
dauern kann (z.B. 200 μs
bei 5 kHz Wiederholrate).
-
Es
sind weitere Gestaltungsvarianten der Erfindung möglich, ohne
den Rahmen dieser Erfindung zu verlassen. Ausgegangen wurde in den
vorhergehend beschriebenen Beispielen von Elektrodenkonfigurationen,
die exakt parallele Oberflächen
aufweisen und von denen wenigstens eine Elektrode perforiert ist,
um einen Druckgradienten zu erzeugen. Dabei sind beliebige Abwandlungen
von der zylindrischen Elektrodenform bis zu n-seitigen Prismen sowie
für die
ebene Elektrodenform Trapeze und gerundete Flächen gleichfalls klar als zur
erfindungsgemäßen Lehre
gehörig
zu verstehen, solange eine Ablenkung geladener Teilchen durch die
Wirkung eines elektrischen Feldes und ungeladener Teilchen durch ein
Druckgefälle
realisiert wird. Insbesondere sollen „Kaskaden" von nicht ebenen Elektrodenpaarungen, die
nicht ausdrücklich
beschrieben sind, mit oder ohne Unterstützung durch eine Gaszuführung als
zur Erfindung gehörig
verstanden werden.
-
- 1
- Strahlungsquelle
- 11
- Vakuumkammer
- 12
- Plasma
- 13
- Austrittsöffnung
- 14
- Strahlenbündel
- 15
- Achse
- 2
- Elektrodenpaar
- 21
- Rohr
- 22
- Röhre
- 23
- Isolatoren
- 24
- perforiertes
Rohr
- 25
- Stab
- 26
- positive
Elektroden
- 27
- negative
Elektroden
- 28
- Isolatoren
- 3
- Spannungsquelle
- 4
- Vakuumeinheit
- 5
- Gaszufuhreinrichtung
- 51
- Gassteuereinheit
- 52
- Gaseinlässe
- 53
- Gasauslässe