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Die Erfindung betrifft einen Mitnehmer
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Mitnehmer sind Vorrichtungen, die
an einem bewegten Teil vorgesehen sind, um ein anderes Teil durch
Formschluss in Bewegungsrichtung mitzunehmen. Sie werden in der
Technik vielfältig
angewendet, z.B. an Förderbändern oder
Förderketten,
um Stückgut
entlang einer Förderstrecke
zu bewegen. Dabei sind die Mitnehmer an der Förderkette in einem Abstand
zueinander angeordnet, der auf das Format des zu fördernden
Stückguts
abgestimmt ist. Für
verschiedene Anwendungsfälle
sind Mitnehmer in unterschiedlichen Abständen erforderlich. Das kann
dadurch erreicht werden, dass einige Mitnehmer entfernt, hinzugefügt oder
an anderer Stelle positioniert werden.
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Aus der
DE 20 46 949 A ist eine Transportvorrichtung
für Platten
mit einer Förderkette,
bestehend aus aneinander gereihten, miteinander gelenkig verbundenen
Gliedern bekannt, von denen mindestens eines einen versenkbaren
Mitnehmer aufweist. Dieser ist quer zur Transportrichtung verschiebbar
zwischen einer Ruhestellung, in der er über die Oberfläche dieses
eine Platte tragenden Gliedes nicht hinaussteht, und einer Arbeitsstellung, in
welcher er über
die Oberfläche
des Gliedes hinausragt, um auf diese Platte eine Schubwirkung auszuüben. Er
ist durch ein Huborgan verschiebbar, das unter dem Obertrum der
Kette angeordnet und durch eine Servoantriebsvorrichtung fernsteuerbar
betätigt werden
kann. Der versenkbare Mitnehmer besteht aus einem Schubkopf, einem
Führungsschaft
und einem Auflagekopf. Der Schubkopf sitzt in einer im Kettenglied
befindlichen Einsenkung, die an der Oberseite des Kettengliedes
mündet,
das die Platte trägt und
dabei Teil des Obertrum der Kette ist. Der Auflagekopf wird durch
die Einsenkung und ein Führungsloch
des Kettenglieds hindurch geführt,
um auf der Unterseite des Kettenglieds vorzustehen. Dann wird der
Anlagekopf so angeordnet, dass er nicht wieder in umgekehrter Richtung
durch das Loch hindurchtreten kann und sich somit ständig auf
der Unterseite befindet. Es ist jedoch nicht angegeben, durch welche
Mittel dies erreicht wird. Ferner ist nicht angegeben, wodurch der
Mitnehmer in seiner Arbeitsstellung bzw. Ruhestellung gehalten wird
und wodurch er von der Arbeitsstellung in die Ruhestellung zurückgestellt wird.
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Ferner ist aus der
DE 39 15 217 A1 ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Sortieren von Gegenständen bekannt. Dabei ist unterhalb
einer Transportebene ein Paar Ketten parallel zueinander angeordnet,
um sich parallel zu der Transportebene zu bewegen. Jeweils zwei
entsprechende, feststehende Stifte an dem Kettenpaar bilden rechts
und links ein Paar und erstrecken sich von der Transportebene nach
oben. An jeder Kette sind zwischen zwei benachbarten feststehenden
Stiften mehrere aufwärts und
abwärts
bewegbare Stifte in Transportrichtung angeordnet. Die Stifte werden
durch Federn in einer Ruhestellung gehalten, in der ihr oberes Ende
unter der Transportebene liegt, während sie durch eine Kulisse
in eine Arbeitsposition gebracht werden, bei der ihr oberes Ende
oberhalb der Transportebene liegt.
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Ferner ist aus der
DE 1 839 888 U ein Kettenglied
mit darin versenkbaren Anschlag- und Mitnehmerbolzen bekannt, der
in einem Anschlaglager axial verschiebbar geführt ist und durch eine Feder
in Arbeitsstellung belastet ist. In einer Querbohrung des Mitnehmerbolzens
ist eine federbelastete Kugel gelagert, die in eine Ausnehmung des
Anschlaglagers
15 einrastet, wenn der Mitnehmerbolzen in
seine Ruheposition zurückgedrückt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit
einfachen Mitteln einen kompakt bauenden Mitnehmer mit einer optimalen
Ausnutzung des radialen und axialen Bauraums und Materials zu schaffen,
der ohne Montage und Demontage für
verschiedene Funktionen eingesetzt werden kann, wobei die Verschleißteile leicht
auswechselbar sind. Sie wird gemäß der Erfindung
durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Nach der Erfindung besitzt der Mitnehmer
als separates Bauteil einen Mitnehmerbolzen, der in einem Mitnehmerzylinder
zwischen zwei Anschlägen axial
verschiebbar geführt
ist und an einem Ende mit einem Betätigungsstift sowie am anderen
Ende mit einem Kopfteil aus dem Mitnehmerzylinder herausragt. Ein
solcher erfindungsgemäßer Mitnehmer kann
zwei Positionen einnehmen, und zwar eine aktive Transportposition,
bei der der Kopfteil des Mitnehmerbolzens vermehrt aus dem Mitnehmerzylinder
herausragt und so die Formschlussverbindung zum mitzunehmenden Stück herstellt,
während
er sich in der entgegengesetzten Endposition in einer Bereitschaftsstellung
befindet, in der der Kopfteil des Mitnehmerbolzens mit einem Anschlag
am Mitnehmerzylinder anliegt und außer Eingriff mit den mitzunehmenden
Teilen steht. Zum Einrücken
bzw. Aktivieren des Mitnehmers bzw. des Mitnehmerbolzens dient ein
Betätigungsstift,
der an dem dem Kopfteil entgegengesetzten Ende des Mitnehmerbolzens
angeordnet ist. Während
der Anschlag für
die Bereitschaftsposition an dem Kopfteil des Mitnehmerbolzens angeordnet
ist, wird der andere Anschlag, der in der Transportposition wirksam
ist, durch einen Federring gebildet, der am freien Ende des Betätigungsstifts
zum Teil in eine Ringnut eingelassen ist und sich in der Transportposition
an der entsprechenden Stirnseite des Mitnehmerzylinders anlegt.
In den Endstellungen wird der Mitnehmerbolzen zweckmäßigerweise verrastet, und zwar durch geeignete Rastnuten
am Betätigungsstift,
in die Rastkugeln unter Federdruck eingreifen. Die Rastkugeln sind
in vorteilhafter weise in Radialbohrungen geführt, wobei mehrere gleichmäßig über den
Umfang verteilt sind. Dadurch kann der Betäti gungsstift in dem Mitnehmerzylinder
reibungsarm axial geführt
werden.
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Als Federelement dient gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung ein gummielastischer Ring, z.B. ein
O-Ring, der auf dem Markt preiswert zu erhalten ist, und der gleichzeitig
auf alle Rastkugeln wirkt, so dass diese eine zentrierende Funktion
auf den Betätigungsstift
ausüben.
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Der Mitnehmerbolzen muss an seinem
dem Kopfteil zugewandten Ende einen ausreichenden Querschnitt aufweisen,
um in der Transportposition eine genügende Führung im Mitnehmerzylinder
aufzuweisen und um gleichzeitig ausreichende Kräfte auf das zu fördernde
Stückgut
ausüben
zu können. Demgegenüber kann
der Betätigungsstift
im Durchmesser kleiner dimensioniert werden, da seine Führungslänge im Mitnehmerzylinder
in allen Positionen gleich lang ist. Dies bringt den Vorteil mit
sich, dass im Bereich des Betätigungsstifts
zum einen die aus dem Federelement, den Rastkugeln und den Rastnuten
bestehende Rastvorrichtung ohne zusätzlichen axialen oder radialen
Bauraum untergebracht werden kann. Ferner können in diesem Bereich am Umfang
des Mitnehmerzylinders Montageflächen
in Form von Abflachungen vorgesehen werden, in denen Befestigungsbohrungen
eingebracht sind. Dies bedeutet sowohl eine optimale radiale als
auch axiale Ausnutzung des Materials und des Bauraums.
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Im gleichen Sinn wirkt sich die Maßnahme aus,
dass die Ringnut für
den gummielastischen Ring, die die Radialbohrungen für die Rastkugeln schneidet,
schmaler sein kann, als der Durchmesser der Radialbohrungen. So
verbleiben trotz relativ großer
Rastkugeln in axialer Richtung des Mitnehmerzylinders ausreichende
Materialstärken
einerseits zur benachbarten Stirnfläche des Mitnehmerzylinders
als auch zu den Abflachungen am Umfang des Mitnehmerzylinders.
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In der Beschreibung und in den Ansprüchen sind
zahlreiche Merkmale im Zusammenhang dargestellt und beschrieben.
Der Fachmann wird die kombinierten Merkmale zweckmäßigerweise
im Sinne der zu lösenden
Aufgaben auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen
zusammenfassen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt.
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Es zeigen:
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1 einen
Längsschnitt
eines Mitnehmers mit einem aktivierten Mitnehmerbolzen,
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2 eine
Seitenansicht eines Mitnehmers mit einem Mitnehmerbolzen in einer
Zwischenstellung,
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3 einen
Längsschnitt
eines Mitnehmers mit einem Mitnehmerbolzen in einer Bereitschaftsstellung
und
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4 einen
vergrößerten Querschnitt
durch einen Mitnehmer entsprechend der Linie VI-VI in 4
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Ein Mitnehmer 10 besitzt
einen Mitnehmerzylinder 11, in dem ein Mitnehmerbolzen 13 mit
einem Betätigungsstift 16 axial
verschiebbar zwischen zwei Anschlägen 15 und 18 geführt ist.
Während
der Anschlag 15 an einem Kopfteil 14 des Mitnehmerbolzens 13 vorgesehen
ist und in einer Bereitschaftsstellung (3) an einer Stirnfläche des Mitnehmerzylinders 11 anliegt,
so dass der Kopfteil 14 aus dem Mitnehmerzylinder 11 vorsteht,
wird der andere Anschlag durch einen Federring 18 gebildet,
der am freien Ende des Betätigungsstifts 16 in
eine Ringnut 17 teilweise eingelassen ist und in einer
Transportstellung (1)
an der anderen Stirnfläche
des Mitnehmerzylinders 11 anliegt.
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Der Mitnehmerzylinder 11 besitzt
bis auf Abflachungen 29 eine zylindrische Außenkontur.
Die Abflachungen 29 befinden sich diametral am Umfang des
Mitnehmerzylinders 11 im Bereich des Betätigungsstifts 16 und
sind axial so begrenzt, dass für den
gegenüber
dem Betätigungsstift 16 im
Durchmesser stärken
Teil des Mitnehmerbolzens 13 genügend Wandstärke vorhanden ist. In den Abflachungen 29 sind
zu beiden Seiten des Betätigungsstifts 16 Befestigungsbohrungen 12 vorgesehen,
durch die Befestigungsmittel gesteckt werden können, um den Mitnehmer 10 an
einem Trägerteil,
z.B. einem Transportband oder einer Förderkette 25, zu befestigen. 4 zeigt in einem Teilschnitt
eine Förderkette 25 mit
Laschen 26 und Kettenbolzen 27, deren Verlängerungen
durch die Befestigungsbohrungen 12 greifen und an. der
der Förderkette 25 abgewandten
Abflachung 29 mittels eines Kettenschlosses 28 gesichert
sind. Somit wird der Mitnehmerzylinder 11 von der Förderkette 25 sicher
gehalten und in Bewegungsrichtung geführt.
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Der Mitnehmerbolzen 13 wird
in seinen Endpositionen (1 und 3) im Mitnehmerzylinder 11 durch
eine Federraste verrastet. Die Federraste wird durch mehrere über den
Umfang verteilte Rastkugeln 21 gebildet, die in Radialbohrungen 22 geführt sind
und durch ein Federelement 24 in Form eines gummielastischen
Rundgummirings, einen so genannten O-Ring, radial nach innen belastet,
so dass sie in den entsprechenden Endpositionen in Rastnuten 19 bzw. 20 einrasten,
die am Betätigungsstift 16 vorgesehen
sind. Der Rundgummiring ist in eine Ringnut 23 eingelassen,
die die Radialbohrungen 22 schneidet. Da der Betätigungsstift 16 im
Durchmesser bedeutend kleiner ist als der übrige Mitnehmerbolzen 13,
kann die Federraste, bestehend aus den Rastkugeln 21 und
dem Federelement 24, in diesem Bereich gut untergebracht
werden, ohne dass der maximale Durchmesser des Mitnehmerzylinders 11 überschritten
wird. Ferner ist es in axialer Richtung des Mitnehmerzylinders 11 von
Vorteil, dass die Ringnut 23, in die das ringförmige Federelement 24 eingelegt
ist, schmaler ist als der Durchmesser der Radialbohrungen 22.
So kann trotz einer angemessen großen Rastkugel 21 an
axialer Baulänge
gespart werden.
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- 10
- Mitnehmer
- 11
- Mitnehmerzylinder
- 12
- Befestigungsbohrung
- 13
- Mitnehmerbolzen
- 14
- Kopfteil
- 15
- Anschlag
- 16
- Betätigungsstift
- 17
- Ringnut
- 18
- Federring
- 19
- Rastnut
- 20
- Rastnut
- 21
- Rastkugel
- 22
- Radialbohrung
- 23
- Ringnut
- 24
- Federelement
- 25
- Förderkette
- 26
- Lasche
- 27
- Kettenbolzen
- 28
- Kettenschloss
- 29
- Abflachung