-
Die
Erfindung betrifft ein Mörtel
und ein Verfahren zur verdichtungslosen Verfüllung und Verfestigung von
Leitungsgräben,
Kanälen
und Hohlräumen durch
ein fließfähiges, pumpfähiges und
selbsterhärtendes
Boden-Zement-Gemisch.
-
Unter
Bodenmörtel
werden heute allgemein flüssige
Verfüllstoffe
für die
Rohrgrabenverfüllung
auf der Basis eines fließfähigen, selbsterhärtenden
Boden-Bindemittel-Gemisches
verstanden. Typisch für dieses
Stoffgemisch aus Boden und Zement oder Kalk sind anorganische und
organische Zusätze
zur Beeinflussung der Eigenschaften, wie Fließfähigkeit, Volumenstabilität, Erhärtungszeit
und Festigkeit. Derartige Bodenverfüllstoffe gewinnen in der Bauwirtschaft
zunehmend an Bedeutung. In der DIN EN 1610 werden solche Gemische
unter hydraulisch gebundenen Baustoffen als stabilisierter Boden
(d.h. auch Bodenmörtel)
ausdrücklich
aufgeführt
und als Baustoff im Leitungsgraben grundsätzlich zugelassen.
-
Es
ist bekannt, dass beim Neubau, Umbau, Erneuern oder Sanieren von
Ver- und Entsorgungsleitungen im Leitungsgrabenbau überwiegend
noch nach den heute üblichen
Verfahren des lagenweisen Einbaus und Verdichtens verdichtungsfähiger Materialien,
meist Sand oder Kiessand, entsprechend DIN EN 1610 und DIN 4124
verfahren wird.
-
Diese
Arbeitsweise hat den Nachteil, dass das geeignete Schüttgut durch
Material- und Transportkosten teuer ist, dass die unverzichtbaren
Verdichtungsarbeiten zeit- und kostenaufwendig sind, dass in der
Leitungszone vor allem in schwer zugänglichen Ecken, Rändern und
Rohrzwickeln häufig Qualitätsprobleme
auftreten (allseitige Rettung, Verdichtungsgüte), dass infolge unzureichender
Verdichtung häufig
Setzungserscheinungen mit schädlichen
Folgen an der Oberfläche
auftreten und dass durch die hohe Verdichtungsanforderung die Gefahr besteht,
irreparable Schäden
an Rohren und Leitungen zu erzeugen. Weitere Probleme beim herkömmlichen
Verfahren Einbau und Verdichten ergeben sich in der Qualitätssicherung
bei schmalen, nicht betretbaren Gräben sowie bei der Erneuerung
oder Sanierung im Bereich mehrerer paralleler oder sich kreuzender
Leitungen. Schließlich
sind die Verdichtungsarbeiten stets mit Lärm und Erschütterungen
verbunden.
-
Es
ist weiterhin bekannt, z. B. aus der Patentschrift
DD 259 393 A1 , dass man auf
die aufwendige und unsichere Verdichtung im Leitungsgrabenbau verzichten
kann, wenn fließfähige Verfüllmaterialien
verwendet werden. Das sind Gemische aus natürlichen Böden oder aufbereiteten Ausgangsmaterialien
(Anfallstoffe oder Recyclingmaterial) mit hydraulischen Bindemitteln
wie Zement oder Kalk und notwendigerweise eigenschaftsbeeinflussende
Zusatz- bzw. Füllstoffe.
Gemäß
DD 259 393 A1 werden in
mehreren Verfahrensschritten die Grundmaterialien Boden und Zement/Kalk
mit Wasser vermischt und mit oberflächenreichen Füllstoffen
(Tonen), anorganischen Zusätzen,
Fließmitteln,
Luftporenbildnern oder Flugaschen durch Ionenanlagerung und/oder durch
Reduzierung der Oberflächenspannung
verflüssigt
und stabilisiert. Die zur Verflüssigung
notwendigen Suspensionen müssen
gesondert hergestellt werden. Zur Verfestigung und Stabilisierung
wird Kalk und/oder Zement eingesetzt.
-
Die
zur Verflüssigung
und chemischen Reaktion notwendigen Zusätze sind kostenintensive Materialien
(Fließmittel,
Luftporenbildner, spez. Tone, Flugaschen). Es sind bestimmte Bedingungen
und gesonderte Arbeitsschritte zur Herstellung dieser fließfähigen Materialien
in speziellen Mischanlagen oder Baustellenmaschinen notwendig. Das
fertige Gemisch wird in den Bestimmungsort (Graben, Baustelle) eingetragen.
-
Die
Herstellung des vielkomponentigen Gemisches ist verfahrenstechnisch
kompliziert (Bearbeitungsschritte) und damit kostenaufwendig. Deshalb
sind die Akzeptanz und die Anwendung des Verfahrens im Wettbewerb
trotz der Vorteile gegenüber dem
o. g. herkömmlichen
Verfahren relativ gering.
-
Die
Offenlegungsschrift
DE
196 02 604 A1 bezieht sich allgemein auf einen Bodenmörtel aus „anstehendem" Boden mit Wasser,
Zement sowie Zusatzstoffen ohne definierte Mengenangaben und Eigenschaften
und erhebt Verfahrensansprüche
zur Herstellung von Gründungskörpern und
Wandelementen in Form von gebohrten Mörtelpfählen oder geschlitzten Mörtelwänden zur
Tragfähigkeitserhöhung des
Baugrundes bei Gründungsaufgaben.
-
Die
Offenlegungsschrift
DE
198 31 545 A1 betrifft Baustoffgemische aus Abprodukten
der Edelbrechsand- und Edelsplittherstellung (Gesteinsstäube, Brechsande
und Vorabsiebungen) mit hydraulischen Bindemitteln, Wasser und Klärschlämmen in definierten
Korngrößen der
Zuschlagstoffe und vorgegebenen Anteilen der Komponenten, aus denen Ansprüche für das Gemisch
und seine Herstellung abgeleitet werden. Das Ziel ist vor allem
die unspezifische Nutzung der Anfallstoffe in der Bauwirtschaft.
-
In
der Offenlegungsschrift
DE
199 05 131 A1 werden zahlreiche Ansprüche an Baustoff und Verfahren
auf feinsilikatischer Grundlage für die Herstellung von Bauelementen
und die Nutzung im Hochbau gestellt. Angaben über z.B. Fließfähigkeit
und Anwendungen im Kanal- und Tiefbau werden nicht gemacht.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, sowohl ein deutlich besseres Verfahren als
die herkömmliche Einbau-
und Verdichtungsmethode nach DIN EN 1610 bereitzustellen, als auch
ein einfacheres und kostengünstigeres
Mittel und Verfahren zum Herstellen und Verarbeiten eines fließfähigen, verdichtungslos
stabilisierenden Boden-Zement-Gemisches
mit breiter Anwendung und folgenden Vorteilen anzubieten.
-
Durch
die erfinderische Lösung
ergeben sich folgende Vorteile:
- – Bauzeitverkürzung und
Kosteneinsparung gegenüber
der herkömmlichen
Methode des lagenweisen Einbaus und Verdichtens dadurch, dass zwei
aufeinanderfolgende zeitaufwendige Arbeitsvorgänge wegfallen und durch das
Verfüllen eines
fließfähigen Boden-Zement-Gemisches ohne
Verdichtung ersetzt werden.
- – Wiederverwendung
von nicht oder wenig verdichtungsfähigen Aushubmassen bei gleichzeitiger
Schonung wertvoller natürlicher
Ressourcen wie Sand und Kies, dadurch auch Entlastung der Umwelt
von Deponien oder Zwischenlagern.
- – Qualitätsverbesserung
im Leitungs- und Kanalbau dadurch, dass typische Einbau- und Verdichtungsmängel in
der Leitungszone und darüber entfallen
und nunmehr eine sichere allseitige Umhüllung der Rohre und Leitungen
gewährleistet sowie
eine homogene anforderungsgerechte Verfüllung und Verfestigung im gesamten
Bestimmungsort gesichert werden kann.
- – Erhöhung der
Lebensdauer der verlegten Rohre durch den Wegfall klassischer Schadensursachen wie
Punktauflager, Setzungen, Ausspülungen
im Rohrbett oder Schäden
durch radialen Spannungseintrag beim Verdichten,
- – Kosteneinsparung
dadurch, dass die Grabenbreite geringer gehalten werden kann und
deshalb im Falle Erneuerung und Sanierung auch weniger Aufwand beim
Straßenaufbruch
und Wiederverfüllen
entsteht.
- – Erweiterung
des Anwendungsbereiches auf schmale Gräben sowie Kosten-, Zeit- und
Qualitätsverbesserungen
in innerstädtischen
Bereichen mit einer Vielzahl paralleler und sich kreuzender Leitungen.
Anwendung in der Nähe
lärm- und
vibrationsempfindlicher Orte (Krankenhäuser, Anlagen u.a.)
- – Kosteneinsparung
auch gegenüber
neuartiger fließfähiger Verfüllstoffe
auf der Basis eines Boden-Zement/Kalk-Gemisches dadurch, dass die Erfindung
im Gegensatz zu bisher bekannten Mitteln auf kostspielige eigenschaftsbeeinflussende Zusatz-
bzw. Füllstoffe
verzichtet.
- – Kosteneinsparung
und Verfahrensvereinfachung gegenüber bisher bekannten Verfahren
zur Herstellung und zum Einsatz von Boden-Zement/Kalk-Gemischen dadurch,
dass die Erfindung im Gegensatz zu den bisherigen Verfahren einfacher,
schneller und baustellenfreundlicher ist.
-
Erfindungsgemäß wird das
Boden-Zement-Gemisch aus gemischtkörnigem Boden nach DIN 18196
mit einer definierten Korngrößenverteilung
nur mit Wasser und Zement ohne weitere Mittel und Zusätze zu einem
fließfähigen, pumpfähigen und selbsterhärtenden
Boden-Zement-Gemisch vermischt. Der Boden bestimmter Körnung kann
ein natürlicher
Boden aus Erdaushub, ein aufbereiteter Boden als Gemisch unterschiedlicher
natürlicher
Böden oder
ein Abprodukt maschineller Siebung von Böden sein. Dieses Boden-Zement-Gemisch
in fließfähiger Konsistenz
wird nach dem Mischvorgang in den Graben oder auch einem anderen
Bestimmungsort eingebracht, wo es sich drucklos ausbreitet und anschließend selbständig und
dauerhaft stabilisiert bzw. verfestigt.
-
Erfindungsgemäß werden
als Ausgangsmaterial für
das fließfähige Boden-Zement-Gemisch gemischtkörnige Böden nach
DIN 18196 mit jeweils einem Feinkornanteil < 0,06 mm von etwa 10 bis 40 M.-% und
einem Grobkornanteil > 2,0
mm von mehr als 5 M.-% eingesetzt.
-
Dies
können
natürliche
oder aufbereitete Böden
im Korngrößenbereich „gemischtkörnig" nach DIN 18196 sein,
die bei Klassierungsprozessen durch Siebung anfallen und die wegen
schlechter bodenmechanischer Eigenschaften (hoher Fein-/Schlämmkornanteil)
sonst verworfen oder deponiert werden. Das Verhältnis zwischen Schlämm- u. Grobkornanteil
und dessen Auswirkungen auf die Fließfähigkeit und Festigkeit kann
durch Eignungsprüfung
ermittelt werden. Der genannte Feinkornanteil ist für das Fließverhalten
und die Stabilität
der Mischung erforderlich und der Mindestgehalt an Grobkorn führt zu einem
festigkeitsgebenden Korngerüst mit
der gewünschten
Festigkeit des erhärteten
Gemisches.
-
Zur
Verflüssigung
dient ausschließlich
Wasser in Größenordnungen
von 20 bis 30 Vol.-%.
-
Zur
Stabilisierung dient Portlandzement in der Größenordnung von 1,8–4,0 Vol.-%. Damit können Druckfestigkeiten
zwischen 0,2 N/mm2 und 3,0 N/mm2 erreicht
werden.
-
Das
verarbeitete Material bindet innerhalb weniger Stunden so stark
ab, dass es dann durch weitere Verfüllung oder bestimmungsgemäße Nutzung
belastet werden kann.
-
Innerhalb
kurzer Zeit werden Verformungsmoduln erreicht, die je nach Bodenart
in den angegebenen Korngrößengrenzen
und je nach Wasser- und Zementzugabe in den angegebenen Anteilsgrenzen bei
EV2 = 30 MN/m2 bis
EV2 = 200 MN/m2 liegen.
Die erzielten Festigkeiten sind damit auch gering genug, um erforderlichenfalls
ein Aufgraben bei Erneuerung, Havarie, Sanierung oder Neuanschluss
zu gewährleisten.
-
Die
Herstellung des Boden-Zement-Gemisches kann in Abhängigkeit
von den Baustellenbedingungen und den benötigten Mengen entweder direkt
auf der Baustelle oder in einem Mischwerk (Betonmischwerk) erfolgen.
Hierzu können
die baustellenüblichen
Maschinen und Geräte
wie Transportbetonfahrzeuge, Lader, Förderbänder, Wägeeinrichtungen oder Vorhaltesilos
ohne besondere Umrüstungen
eingesetzt werden. Grundsätzlich
werden die Betonmischfahrzeuge zunächst mit Wasser, dann mit Zement
und anschließend
mit Bodenmaterial beschickt. Das Einfüllen des Gemisches in den Leitungsgraben
oder in einen sonstigen Bestimmungsort erfolgt über Schüttrutschen, -rinnen, -trichter
oder über
Betonpumpen.
-
Die
Erfindung unterscheidet sich von den bisherigen bekannten fließfähigen Boden-Bindemittel-Verfüllstoffen
grundlegend dadurch, dass keine oberflächenaktiven Füllstoffe
und keine Zusätze
wie Verflüssigungsmittel
oder chemisch aktive alkalische oder erdalkalische Stoffe beigegeben
werden müssen,
sondern es ist lediglich ein gemischtkörniger Boden nach DIN 18196
mit o. g. erfindungsgemäßer Korngrößenverteilung
erforderlich, der mit Wasser und Portlandzement vermischt und verarbeitet
wird. Dadurch entfallen aufwendige und empfindliche chemisch-technische Bearbeitungsstufen.
Das Gemisch selbst wird preiswerter und das Verfahren einfacher, schneller
und baustellenfreundlicher.
-
Das
Verfahren zeichnet sich durch einfache Anwendung aus. In der Gesamtheit
ist die Erfindung kostengünstiger
als vergleichbare Produkte und Verfahren. Durch den vollständigen Verzicht
auf Zusätze,
durch die Einsparung wertvoller Sand-Kies-Ressourcen und durch die Wiederverwertung
von ansonsten nicht nutzbarer Anfallstoffe (Schlämmkornanteile) wird die Erfindung
Umweltgesichts-punkten nach dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG)
gerecht.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend an zwei Ausführungsbeispielen näher beschrieben:
-
Ausführungsbeispiel
1
-
In
einer ersten Verfahrensvariante wurden Baugrubenabschnitte mit dem
fließfähigen Boden-Zement-Gemisch
verfüllt.
Als Ausgangsmaterial wurde ein gemischtkörniger Boden verwendet (S,
g*, u bzw. GU*). Der Kornanteil < 0,06
mm betrug 18 M.-%, der Kornanteil > 2,0
mm lag bei 43 M.-%. Als Bindemittel wurde Zement der Güte CEM 32,5
R in einer Menge von 5 M.-% eingesetzt. Der Wasseranspruch zum Herstellen
einer fließfähigen Konsistenz betrug
24,5 M.-%. Das Ausbreitmaß lag
bei 55 cm.
-
Bei
diesem Verfahren wurden die Komponenten Wasser und Zement der Güte CEM 32,5
R nacheinander in ein Transportbetonfahrzeug auf der Baustelle eingebracht.
Zum Dosieren des Wassers diente ein Mengendurchflusszähler. Der
Zement wurde aus einem auf der Baustelle vorgehaltenen transportablen
Zementsilo mit Druckluft in die Mischtrommel des Transportbetonfahrzeugs
dosiert. Dann wurde der Boden durch einen Radlader mit Wägeinrichtung
auf ein Förderband gegeben
und auf diese Weise in das Transportbetonfahrzeug mit der Wasser-Zement-Suspension
dosiert.
-
Anschließend wurde
das fließfähige Boden-Zement-Gemisch
in die Baugrubenabschnitte eingebracht. Die aus dieser Mischrezeptur
gefertigten Würfelprüfkörper wiesen
nach 16 Tagen Druckfestigkeiten zwischen 0,29 N/mm2 und
0,47 N/mm2 auf. Die Verformungsmoduln lagen
zwischen Ev2 = 32 MN/m2 und
Ev2 = 35 MN/m2.
Bei gleichen Ausgangsmaterialien und Verfahren wurden bei einer
Zementmenge von 6,5 M.-% CEM 32,5 R innerhalb von 16 Tagen der Festigkeitsentwicklung
Druckfestigkeiten von 0,33 bis 0,56 N/mm2 und
Verformungsmoduln von Ev2 = 38 MN/m2 bis Ev2 = 40 MN/m2 gemessen.
-
Ausführungsbeispiel
2
-
Das
fließfähige Boden-Zement-Gemisch wurde
bei einem weiteren Baustellenversuch bei einer Kanalbaumaßnahme eingesetzt.
Als Ausgangsmaterial wurde ein gemischtkörniger Boden (S, u*, g bzw.
SU*) mit den Kornanteilen 31 M.-% < 0,06
mm und 23 M.-% > 2,0
mm verwendet. Als Bindemittel wurde Zement der Güte CEM 42,5 R im Anteil von
7 M.-% eingesetzt. Der Wasseranspruch zum Herstellen einer fließfähigen Konsistenz
betrug 24 M.-%.
-
In
diesem Beispiel wurde die im Betonmischwerk hergestellte Wasser-Zement-Suspension in einem
Transportbetonfahrzeug auf die Baustelle geliefert. Die Menge der
Wasser-Zement-Suspension war auf die herzustellende Menge Boden-Zement-Gemisch abgestimmt.
-
Auf
der Baustelle wurde der Boden durch einen Radlader mit Wägeinrichtung
auf ein Förderband dosiert.
Das Förderband
beförderte
dieses Bodenmaterial in das Transportbetonfahrzeug. Dieser Vorgang
dauerte für
5 m3 Bodenmaterial 10 Minuten. Im Transportbetonfahrzeug
fand der Mischprozess bis zum Erreichen einer homogenen, klumpenfreien
und fließfähigen Konsistenz
statt. Das Ausbreitmaß betrug
56,5 cm. Die Mischzeit betrug 5 Minuten nach der Beschickung mit
Boden. Anschließend
wurde das fließfähige Boden-Zement-Gemisch
in einen Rohrgraben zum Umhüllen
des Rohres in der Leitungszone drucklos eingebracht. Die seitliche Ausbreitung
des Boden-Zement-Gemisches im Rohrgraben betrug 2 Meter in beide
Richtungen. Das Rohr wurde satt und ohne Fehlstellen umhüllt. Nach
einigen Stunden war die breiige Masse soweit verfestigt, dass eine
weitere Verfüllung
mit anstehendem Boden vorgenommen werden konnte.
-
Die
aus dieser Mischrezeptur gefertigten Würfelprüfkörper wiesen nach 10 Tagen Druckfestigkeiten
zwischen 0,50 N/mm2 und 1,32 N/mm2 auf. Im selben Zeitraum wurden Verformungsmoduln
zwischen Ev2 = 110 MN/m2 und
Ev2 = 195 MN/m2 gemessen.
-
Der
Vergleich der beiden Verfahrensvarianten (Beispiel 1 und Beispiel
2) zeigt, dass verschiedene Böden
in den bestimmungsgemäßen Korngrößengrenzen
problemlos zu einem fließfähigen Boden-Zement-Gemisch
verarbeitet werden können und
verdichtungslos mit anforderungsgerechter Festigkeit erhärten.
-
Je
nach Bodenmaterial und in Abhängigkeit von
den Anforderungen der Baustelle an die Festigkeit und an die Festigkeitsentwicklung
(bauablaufbedingt) können
verschiedene Dosierungen mit abweichenden Zementguten und Zementmengen
verwendet werden.