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Die
Erfindung betrifft ein Segel gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Windsurfen
erfreut sich sehr großer
Beliebtheit unter den Wassersportarten. Zur Verbesserung der Wende-,
Halse- und Gleiteigenschaften
ist in Hinblick auf die Form der Surfbretter ein neuer Trend zu beobachten.
Charakteristisch für
diese Surfbretter ist ein kleineres Länge/Breite-Verhältnis, d.h.
bei verkürzter
Länge sind
diese Bretter wesentlich breiter als bekannte Surfbretter.
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Diese
neuen Surfbretter werden mit aus dem allgemeinen Stand der Technik
bekannten Segeln gefahren. Dabei hat sich gezeigt, daß die Segel
im Besonderen am Unterliek einem größeren Verschleiß ausgesetzt
sind als bei Verwendung mit den herkömmlichen Surfbrettern. Dies
beruht vorrangig auf der vergrößerten Breite
der neuen Surfbretter, da bei Wenden und Halsen das Segel um den
Mast geschwungen wird, wobei bei nicht korrekter Führung des
Segels durch den Surfer dieses im Bereich des Unterlieks über die
vergrößerte Oberfläche des
Surfbrettes gleitet. Zur Vermeidung eines derartigen Verschleißes sind
die bekannten Segel zwar bereits beidseitig mit zusätzlichen
Segelbahnen und/oder eines Keders im Bereich des Unterlieks verstärkt, dennoch
genügt
gerade die bekannte Art der Befestigung via Vernähen der zusätzlichen Segelbahnen und/oder
des Keders den neuen Anforderungen nicht. Nachteilig an der bekannten
Befestigung ist, daß die
Nähte zum
Verbinden der Segelbahnen bzw. zum Anbringen des Keders auf der
Oberfläche
der zusätzlichen
Segelbahnen bzw. des Keders verlaufen. Dadurch sind die Nähte schutzlos
Berührungen ausgesetzt,
so daß häufig ein
Durchscheuern oder Hinterhaken der Nähte auftritt.
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Seite
2a
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Aus
der
FR 2 694 947 A1 ist
weiterhin ein Segel bekannt, dessen Segelbahnen miteinander verklebt
oder vernäht
sind.
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Die
FR 2 238 797 A1 offenbart
ein Segel, dessen zum Verbinden der einzelnen Segelbahnen vorgesehene
Nähte in
einer Klebeschicht eingebettet sind.
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Die
EP 0 154 773 A2 zeigt
ein Segel mit strahlenförmig
angeordneten Bahnen, die durch Nähte
miteinander verbunden sind.
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Aus
der
US 4 026 229 B1 ist
des Weiteren ein Segel mit einer beidseitig des Segels angreifenden
Klemme zur lösbaren
Befestigung einer Liekleine bekannt.
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Demgegenüber liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Segel für Land- und Wasserfahrzeuge,
insbesondere Windsurfsegel, zu schaffen, das sich durch einen verbesserten
Schutz der Nähte vor
Berührungen
beispielsweise mit der Oberfläche des
Surfbrettes und/oder sonstigen Gegenständen wie Steinen auszeichnet,
so daß die
Lebensdauer der Nähte
und somit die Lebensdauer des Segels verlängert wird.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Segel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Ausführungsform sieht
ein Segel vor, bei dem im Bereich zumindest eines Lieks oder zwischen
Segelbahnen eine Naht gegenüber
benachbarten Flächenabschnitten
des Segels versenkt ausgebildet ist. Durch das Versenken der Naht
ist diese Naht gegenüber
der Umgebung zurückgesetzt,
wodurch Berührungen
des Segels mit zum Beispiel der Oberfläche eines Surfbrettes nicht direkt
auf die Naht wirken können.
D.h. eine Schwächung
der Naht durch Durchscheuern oder Hinterhaken ist nicht möglich. Erfindungsgemäß ist das
Liek von einem kederartigen Schutz umgriffen, wobei an beidseitig
des Segels angeordneten Befestigungsabschnitten des kederartigen
Schutzes Vertiefungen zur Aufnahme der Naht ausgebildet sind. Somit
ist nicht nur die Naht gegenüber
Berührungen
geschützt,
sondern durch das Umgreifen ebenfalls das Liek an sich, insbesondere
die Segelkante in diesem Bereich. Eine erfindungsgemäße Variante
sieht vor, im Verbindungsbereich zwischen Segelbahnen beidseitig
des Segels Schutzstreifen mit Vertiefungen zur Aufnahme der Naht
vorzusehen. Durch das Verlegen der Naht in den Vertiefungen wird
nicht nur die Naht geschützt,
sondern ebenfalls der Verbindungsbereich der Segelbahnen, da durch
den Einsatz der Schutzstreifen größflächig eine gleichmäßige Verbindungskraft
aufgebracht wird, und nicht wie bei bekannten Verfahren nur über die
im Verbindungsbereich anliegende Fadenfläche.
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Für eine vereinfachte
Handhabung ist der kederartige Schutz vorzugsweise als U-Profil
ausgebildet, an dessen Schenkeln die außenliegenden Vertiefungen ausgebildet
sind.
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Bevorzugterweise
sind die Vertiefungen der Schutzstreifen durch beabstandete Wülste seitlich begrenzt.
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Die
Schutzstreifen sind bevorzugterweise aus einem Kunststoff hergestellt,
der sich den Bewegungen des Segels anpaßt, so daß das Segel durch die Verwendung
der Schutzstreifen nicht negativ in seinen Bewegungseigenschaften
bzw. seinem Verhalten dem Wind gegenüber beeinflußt ist.
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Sonstige
vorteilhafte Ausführungsformen sind
Gegenstand weiterer Unteransprüche.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
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1 eine
Draufsicht auf ein bekanntes Windsurfsegel gemäß dem Stand der Technik,
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2 einen
Querschnitt einer bevorzugten Ausführungsform eines kederartigen
Schutzes in einem Liekbereich,
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3 einen
Querschnitt eines Verbindungsbereichs zwischen Segelbahnen mit bevorzugten Schutzstreifen,
und
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4 einen
Querschnitt einer Kombination der bevorzugten Ausführungsformen
der 2 und 3.
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1 zeigt
eine Draufsicht auf ein bekanntes Windsurfsegel 2. Prinzipiell
weist das Segel 2 eine Segelfläche 4, eine Masttasche 6 und
mehrere Segellattentaschen 8 auf. Die Segelfläche 4 setzt sich
aus zusammengenähten
und/oder geklebten Segelbahnen 10, 12 zusammen,
wobei durch gezieltes abschnittsweises mehrlagiges Auftragen von
Segelbahnen 12 einzelne stark beanspruchte Segelflächenbereiche,
besonders Liekbereiche 14, 16, 18, 20,
verstärkt
sind.
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Insbesondere
resultiert die starke Beanspruchung in den Liekbereichen 14, 16, 18 des
Segels 2 aus dem Abreißen
des Windes. Es ist jedoch zu beobachten, daß gerade im Unterliekbereich 14 weitere Belastungen
auf die dort verlaufenden Segelbahnen 10 wirken. Diese
treten vor allem beim Wenden, Halsen oder Starten auf und beruhen
auf ungewollten Berührungen
des Unterliekbereichs 14 im Kantenbereich 22 mit
dem Surfbrett. Zum besonderen Schutz dieses Kantenbereichs 22 ist
daher ein Keder 72 im Unterlieksbereich 14 vorgesehen.
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2 zeigt
einen Querschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform eines kederartigen
Schutzes 24 in einem Liekbereich 14, 16, 18, 20,
vorzugsweise im Unterlieksbereich 14, des Segels 2.
Aus Gründen
der Übersichtlichkeit
ist das Segel 2 einlagig dargestellt. Jedoch kann es selbstverständlich auch mehrlagig
ausgeführt
sein. Der kederartige Schutz 24 ist als U-Profil mit zwei Schenkeln 26, 28 ausgebildet
und derart im Unterlieksbereich 14 angeordnet, daß der Kantenbereich 22 des
Segels 2 beidseitig von dem kederartigen Schutz 24 umgriffen
ist. Zur Aufnahme einer Naht 42 zur Befestigung des kederartigen
Schutzes 24 am Segel 2 sind in Befestigungsabschnitten 74, 76 der
Schenkel 26, 28 außenliegende nutenartige Vertiefungen 30, 32 ausgebildet.
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Die
Tiefe der Vertiefungen 30, 32 ist derart gewählt, daß die Naht 42 gegenüber benachbarten Flächenabschnitten 34, 36, 38, 40 des
kederartigen Schutzes 24 zurückgesetzt ist. Die Breite der
Vertiefungen 30, 32 entspricht etwa der Breite
der Naht 42 (etwa Fadenstärke), so daß die Naht 42 im wesentlichen
vollständig
gegenüber äußeren Berührungen geschützt ist.
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Neben
dem Versenken der Naht 42 ist es besonders vorteilhaft,
daß der
erfindungsgemäße kederartige
Schutz 24 nur mit einer Naht 42, und nicht wie
bekannt mit zwei parallel verlaufenden Nähten an dem Segel 2 befestigbar
ist.
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3 zeigt
einen Querschnitt durch eine Ausbildung eines Verbindungsbereichs 44 mit
einander vernähter
Segelbahnen 10, 12. Im Verbindungsbereich 44 der
Segelbahnen 10, 12 sind beidseitig des Segels 2 erfindungsgemäß Schutzstreifen 46, 48,
angeordnet, die zur Aufnahme der Naht 50 Vertiefungen 52, 54 aufweisen.
Die Schutzstreifen 46, 48 können jedoch auch nur einseitig
aufgebracht sein. Die Vertiefungen 52, 54 sind
seitlich durch beabstandete Wülste 56, 58, 60, 62 begrenzt.
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Entsprechend
der Wahl der Tiefe und Breite der Vertiefungen 30, 32 des
kederartigen Schutzes 24 sind auch die Vertiefungen 52, 54 der
Schutzstreifen 46, 48 derart ausgebildet, daß die Naht 50 gegenüber angrenzenden
Flächenabschnitten,
den Stirnflächen 64, 66, 68, 70 der
Wülste 56, 58, 60, 62 zurückgesetzt
ist und die Vertiefungen 52, 54 gerade so breit
gewählt
sind, daß die
Naht 50 vollständig
aufgenommen ist.
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Besonders
vorteilhaft ist es, daß sich
die Schutzstreifen auf jede Naht eines Segels anwenden lassen, so
daß selbst
Segel, die ursprünglich
nicht derartige Schutzstreifen aufwiesen, nachträglich damit versehen werden
können.
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Um
die Eigenschaften des Segels 2 nicht nachteilig zu beeinflussen,
sind die Schutzstreifen vorrangig aus Kunststoff hergestellt. Auf
diese Weise ist die Beweglichkeit des Segles 2 nicht merklich
eingeschränkt.
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4 zeigt
einen Querschnitt einer Kombination des kederartigen Schutzes 24 mit
den Schutzstreifen 46, 48. Der Unterlieksbereich 14 des
Segels 2 mit einer tragenden Segelbahn 10 ist
durch eine verstärkende
Segelbahn 12 umgriffen, die wiederum im Kantenbereich 22 des
Unterlieksbereichs von dem kederartigen Schutz 24 umgriffen
ist. Die verstärkende
Segelbahn 12 ist durch die in den Vertiefungen 30, 32, 54, 52 des
kederartigen Schutzes 24 und der Schutzstreifen 46, 48 verlaufenden
Nähte 42, 50 mit
der tragenden Segelbahn verbunden, wobei die Naht 42 gleichzeitig
den kederartigen Schutz 24 im Kantenbereich 22 des
Unterlieksbereichs 12 fixiert.
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Allen
Ausführungsformen
ist gemein, daß die Nähte gegenüber benachbarten
Flächenabschnitten zurückgesetzt
sind, so daß sie
gegen Berührungen, die
senkrecht, schräg
oder waagerecht auf den Randbereich des Segels im Bereich der Nähte wirken,
geschützt
sind. D.h. ein Durchscheuern oder Hinterhaken der Nähte wird
vermieden.
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Selbstverständlich läßt sich
die zurückgesetzte
Verlegung der Nähte
auf jede Naht des Segels anwenden, so zum Beispiel auf die Naht
zur Befestigung der Segellattentaschen oder der Ausbildung der Masttasche.
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Offenbart
ist ein Segel für
Land- und Wasserfahrzeuge, vorzugsweise ein Windsurfsegel, bei dem zumindest
in einem Liek oder zwischen zwei Segelbahnen eine Naht ausgebildet
ist, die gegenüber
benachbarten Flächenabschnitten
zurückgesetzt
ist, wobei an beidseitig des Segels angeordneten Befestigungsabschnitten
ein kederartiger Schutz mit zwei entgegengesetzt verlaufenden Vertiefungen
zur Aufnahme der Naht ausgebildet ist und/oder im Verbindungsbereich
zwischen Segelbahnen beidseitig des Segels Schutzstreifen aufgebracht
sind, in denen Vertiefungen zu Aufnahme der Naht ausgebildet ist.
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- 2
- Segel
- 4
- Segelfläche
- 6
- Masttasche
- 8
- Segellattentsche
- 10
- Segelbahn
(tragende)
- 12
- Segelbahn
(verstärkende)
- 14
- Liekbereich
(Unterliekbereich)
- 16
- Liekbereich
- 18
- Liekbereich
- 20
- Liekbereich
- 22
- Kantenbereich
- 24
- kederartiger
Schutz
- 26
- Schenkel
- 28
- Schenkel
- 30
- Vertiefungen
des kederartigen Schutzes
- 32
- Vertiefungen
des kederartigen Schutzes
- 34
- Flächenabschnitt
des kederartigen Schutzes
- 36
- Flächenabschnitt
des kederartigen Schutzes
- 38
- Flächenabschnitt
des kederartigen Schutzes
- 40
- Flächenabschnitt
des kederartigen Schutzes
- 42
- Naht
(kederartiger Schutzes)
- 44
- Verbindungsbereich
- 46
- Schutzstreifen
- 48
- Schutzstreifen
- 50
- Naht
(Schutzstreifen)
- 52
- Vertiefungen
der Schutzstreifen
- 54
- Vertiefungen
der Schutzstreifen
- 56
- Wulst
- 58
- Wulst
- 60
- Wulst
- 62
- Wulst
- 64
- Stirnfläche
- 66
- Stirnfläche
- 68
- Stirnfläche
- 70
- Stirnfläche
- 72
- Keder
- 74
- Befestigungsabschnitt
- 76
- Befestigungsabschnitt