DE10212794A1

DE10212794A1 - Elektrische Komponente beinhaltendes Kunststoffspitzgussteil, insbesondere Kraftfahrzeugtürgriff

Info

Publication number: DE10212794A1
Application number: DE10212794A
Authority: DE
Inventors: Gerrit Kirsch; Dirk Muehlhaus; Edvard Rueckert
Original assignee: Witte Velbert GmbH and Co KG
Current assignee: Witte Velbert GmbH and Co KG
Priority date: 2001-12-12
Filing date: 2002-03-22
Publication date: 2003-06-26

Abstract

Die Erfindung betrifft ein elektrische Komponenten (1, 2, 3, 4, 14) beinhaltendes Kunststoffspritzgussteil (2), insbesondere in Form eines Kraftfahrzeuggriffs (6), wobei ein die elektrischen Komponenten (1, 2, 3, 4, 14) aufweisendes, vorgefertigtes, den beim Umspritzen auftretenden Druck- und Temperaturbelastungen standhaltendes Modul als Einlegeteil in eine Spritzgussform zumindest teilumfänglich mit Kunststoff (6) umspritzt ist. Weiter beinhaltet die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung dieses Kraftfahrzeugtürgriffs (6), wobei ein die elektrischen Komponenten (1, 2, 3, 4, 14) aufweisendes Modul vorgefertigt wird, welches den beim Umspritzen mit Kunststoff auftretenden Druck- und Temperaturbelastungen standhält, wobei das Modul in eine Spritzgussform eingelegt wird und anschließend zumindest teilumfänglich mit Kunststoff umspritzt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein eine elektrische Komponente beinhaltendes Kunststoffspritzgussteil, insbesondere in Form eines Kraftfahrzeugtürgriffes. Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zur Herstellung eines eine elektrische Komponente beinhaltenden Kunststoffspritzgussteiles, insbesondere eines Kraftfahrzeugtürgriffs.

Bei Kraftfahrzeugen ist es bekannt, in Türgriffen Sensoren anzuordnen, um die Türöffnung zu bewirken. Insbesondere zum sogenannten "Keyless Entry" trägt der Fahrer eine Chipkarte mit sich, die mittels eines elektromagnetischen Impulses, welcher vom Kraftfahrzeug ausgesandt wird, "aufgeweckt" wird. In einem solchen "aufgeweckten" Zustand kann die Chipkarte Identifikationssignale abgeben, die vom Kraftfahrzeug empfangen werden. Es kann eine Identifikation der Chipkarte vorgenommen werden, ob diese berechtigt ist, das Kraftfahrzeug zu öffnen. Hat die Chipkarte die erforderliche Berechtigung, so werden die Türschlösser des Kraftfahrzeuges in eine Öffnungsbereitschaftsstellung gebracht. Der Griff besitzt eine Sensorfläche. Nähert sich die Hand des Benutzers dieser, insbesondere an der Griffinnenseite liegenden, Sensorfläche an, so öffnet der Türverschluss. Der Griff kann darüber hinaus noch einen weiteren Sensor, beispielsweise in Form eines Tasters beinhalten, durch dessen Betätigung das Kraftfahrzeug wieder verriegelt werden kann.

Bei den bekannten Türgriffen werden die die Sensorelektronik und die Antenne aufweisenden Bauteile in Höhlungen des Griffes eingelegt und dort vergossen. Es ist auch bekannt, die Bauteile lediglich mit einer Zierblende zu überdecken. Dies bringt den Nachteil mit sich, dass Feuchtigkeit in die Sensorschaltung eindringen kann. Darüber hinaus ist der Fertigungsprozess aufwändig.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Gegenstand bzw. das gattungsgemäße Verfahren großserientauglich weiterzubilden.

Die Aufgabe wird zunächst und im wesentlichen durch die im Anspruch 1 angegebene Vorrichtung bzw. das im Anspruch 2 angegebene Verfahren gelöst. Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung dar. Einzelne Unteransprüche besitzen darüber hinaus eigenständige Bedeutung. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass ein die elektrischen Komponenten aufweisendes, vorgefertigtes, die beim Umspritzen auftretenden Druck- und Temperaturbelastungen standhaltendes Modul als Einlegeteil in eine Spritzgussform zumindestens teilumfänglich, bevorzugt aber im wesentlichen vollumfänglich mit Kunststoff umspritzt ist. Die Fertigung des erfindungsgemäßen Kunststoffspritzgussteiles, welches bevorzugt die Form eines Kraftfahrzeuggriffs aufweist, aber auch jede beliebige andere Form aufweisen kann, erfolgt zunächst durch die Fertigung eines Moduls. Dieses Modul beinhaltet die elektrischen Komponenten, die Antennen, Sensoren oder elektrische Schaltkreise sein können. Diese elektrischen Komponenten sind dem Modul derartig zugeordnet, dass das Modul eine Stabilität beziehungsweise Belastbarkeit besitzt, dass es als Einlegeteil in einer Spritzgussform verwendet werden kann. Beim Umspritzen des Moduls mit dem harten Kunststoff, welches das Kunststoffspritzgussteil bildet, können Drucke bis 800 bar auftreten. Beim Spritzgiessen können darüber hinaus Temperaturen bis 300°C auftreten. In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Modul einen Kern besitzt und einen Mantel. Das Modul besitzt bevorzugt ein oder mehrere Sensorelemente. Diese Sensorelemente können annäherungssensitiv sein oder berührungssensitiv. Bevorzugt besitzt das Modul zumindest einen annäherungssensitiven Sensor, der beispielsweise der Griffinnenseite zugeordnet werden kann. Mittels dieses Sensorelementes kann bei dem Türgriff die Schlossöffnungsbetätigung ausgelöst werden. Das andere Sensorelement, welches berührungssensitiv ist, muss willensbetont berührt werden. Dieses Sensorelement kann auf der Brustseite des Griffes etwa dort, wo der Benutzer den Daumen an den Griff legt, vorgesehen sein. Dieses Sensorelement kann einer Vertiefung in der Oberfläche des Spritzgussteiles zugeordnet sein. Dieses berührungssensitive Sensorelement kann aber auch einer anderen ertastbaren Struktur, beispielsweise einem Emblem, zugeordnet sein. In einer ersten Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass das Modul einen elektronischen Schaltkreis aufweist, der von einem insbesondere aus Weichkunststoff bestehenden Mantel umgeben ist. Dieser Mantel hat eine derartige Qualität, dass er die beim Spritzgießen auftretenden Temperaturen von der elektronischen Komponente, also dem elektronischen Schaltkreis, fernhält. Er bildet einen thermischen Isolator. Darüber hinaus besitzt der Mantel eine Stabilität, die den beim Spritzgießen auftretenden Drucken standhält. Der Mantel schützt die elektronischen Bauelemente des elektronischen Schaltkreises vor mechanischer Zerstörung beim Umspritzen. Es reicht aus, wenn das Modul beim Umspritzen in der Spritzgussform nur teilweise bevorzugt größtenteils von dem Kunststoff des Spritzgussteiles ummantelt ist. Es ist sogar von Vorteil, wenn ein Abschnitt des Moduls aus dem Griff herausragt. Dieser Abschnitt kann dann elektrische Kontaktzonen aufweisen, um so die Funktion eines Steckverbinders zu erfüllen. Der Mantel, der den elektronischen Schaltkreis umgibt, wird bevorzugt von einer Vergussmasse gebildet. Diese Vergussmasse wird bei relativ geringen Temperaturen, beispielsweise bei Temperaturen, die wenig über 100°C liegen, verarbeitet. Beim Vergießen der Vergussmasse können sogar geringfügige Drucke auftreten. Diese sind aber bei weitem nicht so hoch, wie die beim Umspritzen des Moduls auftretenden Drucke. Sie können die elektronischen Schaltelemente nicht zerstören. Während der die elektronische Schaltung umgebende Mantel vorzugsweise aus Weichkunststoff, beispielsweise aus einem hot melt besteht, besteht der den Mantel umgebende Kunststoff, also der Griff, aus einem harten Material. In einer bevorzugten Ausgestaltung kann der berührungssensitive Sensor, der bevorzugt auf der Griffbrust angeordnet ist, von einem Taster gebildet sein. Bei dieser Ausgestaltung kann die Griffbrust im Bereich der Tastfläche eine Weichkunststoffzone ausbilden. Aus dem Modul ragen in einer Variante der Erfindung Kabel heraus. Diese Kabel können im Bereich der Schwenkachse des Griffs aus dem Kunststoffteil herausgeführt werden. Der die elektronische Schaltung umgebende Weichkunststoffmantel umschließt die Kabelzuleitungen bevorzugt wasserdicht. Das Trägermaterial, welches die elektronischen Bauelemente trägt, kann eine starre Leiterplatte sein. Es ist aber auch vorgesehen, dass dieses Trägermaterial eine flexible Leiterplatte bildet. Dies hat den Vorteil, dass das Modul eine gebogene Form annehmen kann. Die flexible Leiterplatte kann dazu in einem gebogenen Zustand vom Mantel umgossen oder auch umspritzt werden. Der Mantel fixiert dann die Leiterplatte in diesem gebogenen Zustand. In einer zweiten Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass der Kern aus einem vorgefertigten, insbesondere steifen Kunststoffteil besteht. Dieses steife Kunststoffteil ist mit mindestens einem leitfähigen Mantelflächenabschnitt versehen. Dieser leitfähige Mantelflächenabschnitt kann eine auf den Kern aufgalvanisierte Metallschicht sein. Die leitfähige Schicht kann aber auch auflackiert sein. Dieser leitfähige Mantelflächenabschnitt kann eine annäherungssensitive/berührungssensitive Sensorfläche ausbilden. Ein anderer Mantelflächenabschnitt kann eine Schirmfläche ausbilden. Wieder ein anderer Mantelflächenabschnitt kann eine Sensorfläche für eine annäherungssensitive/berührungssensitive Sensorfläche ausbilden. Bei dieser Variante ist es ebenfalls von Vorteil, wenn ein Abschnitt des von dem teilummantelten Formteil gebildeten Moduls aus dem Griff herausragt, um mit dieser herausragenden Zone einen Steckverbinder zu bilden. Der aus dem Kunststoffspritzgussteil herausragende Abschnitt des Kunststoffformteiles kann ebenfalls mit elektrisch leitenden Kontaktflächen beschichtet sein. Diese Kontaktflächen sind mit den Mantelflächenabschnitten leitverbunden.

Das erfindungsgemäße Konzept besteht darin, dass bei der ersten Variante die Elektronikbauteile der Sensorik und gegebenenfalls der Taster auf einer starren oder flexiblen Leiterplatte aufgebracht sind und beispielsweise durch einen Lötprozess mit den Leiterbahnen der Leiterplatte verbunden sind. Die Sensorflächen, die für die Sensorik benötigt werden, können zum Beispiel durch kupferkaschierte Oberflächen der Leiterplatte und/oder durch ein leitfähiges Material, das auf die Leiterplatte aufgebracht wird, realisiert werden. Ein Flachbandkabel kann die elektrische Anbindung an eine außerhalb des Griffes angeordnete Elektronik bilden. Die Elektronik kann aber auch innerhalb des Griffes angeordnet sein. Diese Elektronikeinheit wird in eine Gießform eingelegt und mit einem hot melt-Material ummantelt. Dadurch wird die Elektronikeinheit zum Einen vor Eindringen der Feuchtigkeit und vor mechanischer Beeinträchtigung geschützt. Das Modul ist derart stabil, dass es problemlos in eine Kunststoffspritzgussform eingelegt werden kann, um mit Kunststoffmaterial in herkömmlicher Weise umspritzt zu werden. Bei diesem Umspritzvorgang erhält der Kraftfahrzeugtürgriff seine endgültige Form. Es ist somit möglich, bei einem Herstellungsverfahren eine Vielzahl von Arbeitsgängen zu automatisieren. Dadurch sind hohe Stückzahlen kostengünstig herstellbar. Die Erfindung umfasst ferner die Variante, dass die mit Elektronikbauteilen bestückte Leiterplatte in einen Kunststoffrahmen eingeschoben, verrastet, geclipst oder geklebt wird, weiterhin wird in diesen Kunststoffrahmen eine Antenne eingeschoben, verrastet, geclipst oder geklebt. Diese Einheit, die aus Sensorelektronik, Taster und Antenne besteht, wird dann in eine Gießform eingebracht und, wie oben ausgeführt, mit einem Weichkunststoffmaterial ummantelt. Ferner ist es möglich, die Verriegelungstaste nicht von einem Taster auszubilden, sondern durch eine berührungssensitive Sensorik. Dann befinden sich am Griff keine beweglichen Teile. Auch bei der Konzeption, bei der die Verriegelungsfunktion durch einen Taster gebildet wird, kann sich der bewegliche Teil des Griffes auf eine Gummimembrane zum Abdecken des Tasters beschränken. Der erfindungsgemäß vollständig umspritzte Griffkern bzw. Modul bietet gegenüber dem Stand der Technik, der ebenfalls mit einer Membran zur Abdeckung des Tasters ausgestattet ist, den Vorteil, dass ein derart ausgebildeter Türgriff einen großen Schutz gegen Vandalismus und das Eindringen von Feuchtigkeit sowie gegen Verschleiß bietet. Die Sensorflächen können mit dem MID-Verfahren gefertigt werden.

Bei der zweiten Variante der Erfindung werden die Elektronikbauteile getrennt von der Sensorfläche dem Griff zugeordnet. Dies hat den Vorteil, dass bei Fertigungsfehlern, bei denen bislang in der Regel der gesamte Griff verschrottet werden mußte, die Elektronik erhalten bleibt, da sie nicht integraler Bestandteil des Griffes ist.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 grob schematisiert ein Kunststoffspritzgussteil gemäß der Erfindung in Form eines Kraftfahrzeugtürgriffes mit einem eingespritzten Modul in einer geschnittenen Darstellung, wobei das Modul eine flexible, mit Elektronik bestückte, in ein Weichkunststoffmaterial eingegossene Leiterplatte umfasst,
Fig. 2 eine Darstellung des Ausführungsbeispieles gemäß Fig. 1 in der Drauf' sicht,
Fig. 3 die flexible Leiterplatte bestückt vor der Fertigung des Moduls,
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Kunststoffspritzgussteiles ebenfalls in Form eines Kraftfahrzeugtürgriffes, bei welchem die Leiterplatte starr ausgeführt ist und die Verriegelungsfunktion durch einen Taster realisiert wird.
Fig. 5 eine Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels, bei dem das berührungssensitive Sensorelement rückwärtig hinter einer Mulde liegt,
Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei welchem das Kunststoffspritzgussteil ebenfalls die Form eines Kraftfahrzeugtürgriffs besitzt, wobei allerdings das Modul von einem teilweise metallbeschichteten Kunststoffkern ausgebildet ist,
Fig. 7 das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 in der Draufsicht und
Fig. 8 das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 in der Unteransicht.
Bei dem in der Fig. 1-3 dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Modul von einer in einer Weichkunststoffmasse 12 eingebetteten flexiblen Leiterplatte 3 ausgebildet. Diese Leiterplatte 3 wird in der Fig. 3 in der Draufsicht dargestellt. Dieser grob schematischen Darstellung der bestückten Leiterplatte 3 ist ein elektronischer Schaltkreis 1 zu entnehmen, ein Sensorelement 4 und ein weiterer elektronischer Schaltkreis 1'. Diese Elemente liegen auf der einen Seite einer Biegelinie der flexiblen Leiterplatte 3, die in Fig. 3 stichpunktiert dargestellt ist. Auf der anderen Seite der Biegelinie der Leiterplatte 3 befindet sich eine Abschirmung 5. Die elektrischen Schaltkreise 1, 1' sowie das Sensorelement 4 und die Abschirmung 5 sind mit in der Fig. 3 nicht dargestellten Kabel 5 mit einer nicht dargestellten Steuereinrichtung verbunden.
Zur Herstellung des Moduls wird die in der Fig. 3 dargestellte flexible Leiterplatte um die stichpunktiert dargestellte Biegelinie gebogen, so dass die Abschirmung die elektrischen Schaltkreise 1, 1' und das Sensorelement 4abschirmt. Die Leiterplatte 3 wird sodann in einen gebogenen Zustand gebracht und mit einer Weichkunststoffmasse, einem hot melt vergossen. Dieser Vergussprozess findet bei knapp 100°C statt und bei einem vergleichsweise geringen Druck. Im erstarrten Zustand fixiert diese Weichkunststoffummantelung 12 die flexible Leiterbahn 3, so dass dieses geformte Modul in die Kavität der Spritzgussmaschine eingesetzt werden kann. Sodann wird das Modul im wesentlichen allseitig mit einem harten Kunststoff umspritzt. Dieser Kunststoff ist in der Lage, lackiert zu werden. Bei diesem Lackierschritt bleibt der elektronische Schaltkreis unbeeinträchtigt.
Zum Umspritzen des Modules wird das Modul in die Höhlung der Spritzgussform eingelegt. Es kann dort mittels Nadeln, die gegebenenfalls auch zurückziehbar sind, in einer Entfernung zur Formwandung gehalten werden. Die Nadeln haben dabei eine ausreichende Festigkeit, um das Modul beim Einströmen des Kunststoffes zu halten.
Die in den gesamten Ausführungsbeispielen dargestellten Grifformen sind willkürlich. Lediglich schematisch ist mit der Bezugsziffer 8 die Schwenkachse des Griffes und mit der Bezugsziffer 7 ein Betätigungshaken für ein Schloss dargestellt.
Bei dem in der Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Modul ebenfalls aus einer Leiterplatte 2. Diese ist allerdings anders, wie in dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel, starr. Die Leiterplatte 2 ist aber ebenfalls mit elektronischen Schaltkreisen 1 bestückt. Diese Leiterplatte 2 ist aber auch mit einem Taster 10 bestückt. Der Stößel des Tasters 10 kann von einer Weichzone 11 des Griffes 6 betätigt werden. Der Taster 10 ist wasserdicht von der Vergussmasse 12 umspritzt. Aus der Vergussmasse 12 treten, wie auch bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel, Kabel 9 aus, die zu einer nicht dargestellten Steuereinrichtung führen.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der berührungssensitive Sensor nicht als Taster ausgebildet, sondern wird von einem Sensorelement 4 verwirklicht, welcher sich im Bereich eines Bodens einer Daumenmulde 15 befindet. Das beim Ausführungsbeispiel der Fig. 5 dargestellte Modul erstreckt sich nahezu über die gesamte Grifflänge. Das Modul besitzt auf der griffbrustseitigen Seite einen Metallschirm 5, welcher auf einem Schirmträger 13 sitzt. Rückwärtig des Schirmes befindet sich ein elektronischer Schaltkreis 1, der auf einer starren oder flexiblen Leiterplatte 3 sitzt. Parallel zur Leiterplatte 3 erstreckt sich eine Sensorfläche 14, die aus Metall bestehen kann. Diese Sensorfläche 14 ist dem Griffrücken zugeordnet, so dass sie eine Hand detektieren kann, die im Begriff ist, den Griff zu umfassen.
Der Schirm 5, der Schirmträger 13, die Leiterplatte 12, welche die elektrische Schaltung 1 trägt, und die Sensorfläche 14 sind integraler Bestandteil eines Moduls, welches durch Umgießen der vorbezeichneten Elemente mit einer Vergussmasse 12 erzeugt ist. Dieses robuste Modul ist in eine Spritzgussform eingelegt worden und dann mit einem harten Kunststoff umspritzt worden.
Bei dem in den Fig. 6-8 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das mit Hartkunststoff umspritzte Modul aus einem vorgefertigten Kunststoffformteil 17 aus im wesentlichen harten Material. Auf die Oberfläche dieses Formteiles 17 sind bereichsweise elektrisch leitende Abschnitte 4, 14 aufgebracht. Diese elektrisch leitenden Abschnitte 4, 14 bilden Sensorflächen, die in den Zeichnungen der besseren Erkennbarkeit halber viel dicker dargestellt sind, als sie in Wirklichkeit sind. So bildet der elektrisch leitende Abschnitt 4, der im Bereich der Brust des Griffes auf Daumenhöhe angeordnet ist, einen berührungssensitiven Sensor. Die Sensorfläche 14 befindet sich auf der Griffrückseite und ist langgestreckt. Gegebenenfalls kann das Kunststoffformteil 17 zusätzlich noch einen in den Fig. 6-8 nicht dargestellten Schirm aufweisen, welcher sich bevorzugt auf der der Griffbrust zugewandten Seite des Kunststoffformteiles 17 befindet. Auch dieser Schirm kann galvanisch aufgebracht sein oder auflackiert sein. Als bevorzugtes Material für die Sensorflächen 4, 14 und für den Schirm wird Kupfer verwendet.
Die Fig. 6 zeigt, dass ein Endabschnitt 16 des Kunststoffformteiles 17 aus dem Kunststoffgriff 6 herausragt. Die beiden voneinander wegweisenden Seiten des herausragenden Abschnittes 16 sind mit Kontaktzonen 18', 18 versehen. Diese bestehen ebenfalls aus galvanisch aufgebrachtem Kupfer. Wie den Fig. 7 bzw. 8 zu entnehmen sind, sind diese Kontaktzonen 18 mittels Leitungen 19 bzw. mit den metallisierten Zonen 4 und 14 verbunden. Der Abschnitt 16 bildet somit einen Steckverbinder, auf den ein Gegensteckerteil aufgesteckt werden kann. Auch in den Fig. 6-8 sind die technischen Gegebenheiten lediglich grob schematisch dargestellt.
Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich der Kern 17, wie bereits in der Fig. 6 dargestellt ist, nach außen, um mittels Kontaktzonen 18, 18' einen Steckverbinder zu bilden. Der nach außen ragende Abschnitt 16 kann bei diesem, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel von einem Gehäuse überfangen sein. Dieses Gehäuse kann eine Haube ausbilden, die den Abschnitt 16 überfängt. Eine von dieser Haube ausgebildete Höhlung dient dann zum Einstecken eines Gegensteckerteils. Die Haube wird bei diesem Ausführungsbeispiel von dem Kunststoffteil 6 der Umspritzung ausgebildet.
Um zu vermeiden, dass bei der Umspritzung elektronische Bauelemente zerstört werden, ist in einem nicht dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass der Kern mehrfach, das heißt in verschiedenen Schichten, gleichsam zwiebelschalenartig mit Kunststoff umspritzt wird. Dabei besitzt die unmittelbar um den Kern gespritzte Kunststoffschicht bei diesem Ausführungsbeispiel eine geringe Schmelztemperatur. Die außenliegenden Kunststoffschichten können eine höhere Schmelztemperatur besitzen.
In allen zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen besitzen die berührungssensitiven Sensorelemente 4 die Eigenschaft, dass zur Auslösung eines Sensorsignales eine Berührung des Griffes erforderlich ist. Ein ledigliches Vorbeibewegen einer Hand an der entsprechenden Griffzone reicht zur Auslösung des Sensors nicht aus. Dagegen besitzt der insbesondere auf der Griffrückseite angeordnete annäherungssensitive Sensor 14 die Eigenschaft, schon bei der lediglichen Annäherung, also in einer Entfernstellung, durch die Hand eines Benutzers ein Sensorsignal abzugeben.
Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.

Claims

1. Elektrische Komponenten (1, 2, 4, 14) beinhaltendes Kunststoffspritzgussteil (2), insbesondere in Form eines Kraftfahrzeuggriffs (6), dadurch gekennzeichnet, dass ein die elektrischen Komponenten (1, 2, 3, 4, 14) aufweisendes, vorgefertigtes, den beim Umspritzen auftretenden Druck- und Temperaturbelastungen standhaltendes Modul als Einlegeteil in eine Spritzgussform zumindest teilumfänglich mit Kunststoff (6) umspritzt ist.

2. Verfahren zur Herstellung eines eine elektrische Komponente (1, 2, 3, 4, 14) beinhaltenden Kunststoffspritzgussteils insbesondere eines Kraftfahrzeugtürgriffs (6), dadurch gekennzeichnet, dass ein die elektrischen Komponenten (1, 2, 3, 4, 14) aufweisendes Modul vorgefertigt wird, welches den beim Umspritzen mit Kunststoff auftretenden Druck- und Temperaturbelastungen standhält, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul in eine Spritzgussform eingelegt wird und anschließend zumindest teilumfänglich mit Kunststoff umspritzt wird.

3. Kunststoffspritzgussteil insbesondere nach Anspruch 1 oder Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffspritzgussteils nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul mindestens einen Kern (2, 3) und mindestens einen Mantel (12) besitzt.

4. Kunststoffspritzgussteil oder Verfahren zu dessen Herstellung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul ein oder mehrere Sensorelemente (4, 14) aufweist.

5. Kunststoffspritzgussteil oder Verfahren zu dessen Herstellung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensorelement (14) annäherungssensitiv/berührungssensitiv und ein anderes Sensorelement (4, 10) berührungssensitiv/annäherungssensitiv ist.

6. Kunststoffspritzgussteil oder Verfahren zu dessen Herstellung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das berührungssensitive Sensorelement (4) einer Vertiefung oder einer anderen ertastbaren Struktur der Oberfläche des Spritzgussteiles (6) zugeordnet ist.

7. Kunststoffspritzgussteil oder Verfahren zu dessen Herstellung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul einen elektronischen Schaltkreis (1, 1') aufweist, der von mindestens einem insbesondere aus Weichkunststoff bestehenden Mantel (12) umgeben ist.

8. Kunststoffspritzgussteil oder Verfahren zu dessen Herstellung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der insbesondere von einer Vergussmasse gebildete Mantel (12) bei Temperaturen und Drucken auf den Kern aufgebracht wird, die erheblich geringer sind, als die beim Umspritzen des Modules auftretenden Temperaturen und Drucke.

9. Kunststoffspritzgussteil oder Verfahren zu dessen Herstellung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (12) ein Weichkunststoff, insbesondere ein hot melt, und der das Modul aufnehmende Kunststoff des Kunststoffspritzgussteiles ein Hartkunststoff ist.

10. Kunststoffspritzgussteil oder Verfahren zu dessen Herstellung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, gekennzeichnet durch aus dem Modul ragende, insbesondere vom Mantel Kunststoffspritzgussteil oder Verfahren zu dessen Herstellung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, wasserdicht umschlossene Kabelzuleitungen (9), die von der Spritzgussmasse (6) mit umspritzt sind.

11. Kunststoffspritzgussteil oder Verfahren zu dessen Herstellung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltkreis (1) eine beispielsweise flexible Leiterplatte (2, 3) aufweist.

12. Kunststoffspritzgussteil oder Verfahren zu dessen Herstellung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die flexible Leiterplatte (3) mittels des Mantels (12) in einem gebogenen Zustand gehalten wird.

13. Kunststoffspritzgussteil oder Verfahren zu dessen Herstellung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abschnitt des Mantels aus dem Kunststoffspritzgussteil (6) herausragt und die Funktion eines Steckverbinders (16) ausübt mit Kontaktzonen (18, 18').

14. Kunststoffspritzgussteil oder Verfahren zu dessen Herstellung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern ein insbesondere aus einem steifen Kunststoff vorgefertigtes Formteil (17) ist, welches mit mindestens einem elektrisch leitfähigen Mantelflächenabschnitt (4, 14) versehen ist.

15. Kunststoffspritzgussteil oder Verfahren zu dessen Herstellung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Mantelflächenabschnitt (4, 14) auf den Kern (17) aufgalvanisiert ist.

16. Kunststoffspritzgussteil oder Verfahren zu dessen Herstellung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Mantelflächenabschnitt (4, 14) auf den Kern mit elektrisch leitendem Lack auflackiert ist.

17. Kunststoffspritzgussteil oder Verfahren zu dessen Herstellung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, das der mindestens eine Mantelflächenabschnitt (4, 14) eine Antenne ausbildet für eine entfernt vom Kunststoffspritzgussteil (6) angeordnete Sende/Empfangseinrichtung.

18. Kunststoffspritzgussteil oder Verfahren zu dessen Herstellung nach einem der mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Mantelflächenabschnitt (4, 14) mit einer Leitverbindung (19, 29), die ebenfalls auf den Kern aufgalvanisiert oder auflackiert ist, mit den Kontaktzonen (18, 18') des Steckverbinderabschnittes (16) leitverbunden ist.