DE10212723C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Aufzuchtverbesserung bei Nutztieren - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Aufzuchtverbesserung bei Nutztieren

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verbesserung von Aufzuchterfolgen bei Nutztieren, insbesondere bei Schlachttieren, insbesondere bei Mastschweinen, in dem die Gewichtszunahme von mindestens einem Nutztier, vorzugsweise mindestens einer Gruppe von Nutztieren, bei einer Vielzahl von Züchtern chronologisch erfasst wird und die ermittelten Daten an eine zentrale Datenbank übermittelt werden. DOLLAR A Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass aus den in der Vergangenheit übermittelten Daten ein typischer Zuchtverlauf bezüglich der Gewichtszunahme ermittelt und mit aktuellen Daten der übermittelten Zuchtverläufe verglichen wird, wobei eine Abweichung des aktuellen Zuchtverlaufes (1) vom typischen Zuchtverlauf, die einen vorbestimmten Grenzwert (2, 4) überschreitet, zu einer Alarmmeldung führt. DOLLAR A Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Programm oder Programm-Modul vorgesehen ist, welches bei seiner Ausführung die Verfahrensschritte mindestens eines der Verfahrensansprüche 1 bis 16 ausführt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verbesserung von Aufzuchterfolgen bei Nutztieren, ins­ besondere bei Schlachttieren, insbesondere bei Mastschwei­ nen, indem die Gewichtszunahme von mindestens einem Nutz­ tier, vorzugsweise mindestens einer Gruppe von Nutztieren, bei einer Vielzahl von Züchtern chronologisch erfasst wird und die ermittelten Daten an eine zentrale Datenbank über­ mittelt werden.
Ein ähnliches Verfahren und eine ähnliche Vorrichtung sind bereits aus der DE 41 37 387 C2 bekannt. Die­ se Schrift offenbart eine Vorrichtung zum automatischen Füttern von Kälbern oder Schweinen mit fließfähigem oder rieselfähigem Futtermittel, mit einem mindestens seitlich abgegrenzten Futterplatz, einer dem Futterplatz zugeordne­ ten Futterabgabevorrichtung, einer zwischen mindestens ei­ nem Futtermittelvorrat und der Abgabevorrichtung geschalte­ ten Zuteilvorrichtung, die eine vorgegebene, gegebenenfalls aus zwei oder mehr Komponenten gemischte Futtermittelration für die Futteraufnahme über die Abgabevorrichtung zuteilt und gegebenenfalls mischt. Diese Vorrichtung weist weiter­ hin eine auf die Anwesenheit eines Tieres am Futterplatz ansprechende Auslösevorrichtung zur Ansteuerung der Zuteil­ vorrichtung und/oder eine Abgabevorrichtung, weiterhin eine Waage, die das Gewicht eines Tieres mißt oder eine dem Ge­ wicht angenäherte Größe und eine entsprechende Steuergröße erzeugt. Außerdem ist hier eine Steuervorrichtung vorgese­ hen, die die zur Abgabevorrichtung gelangende Menge an Fut­ termittel und/oder das Mischungsverhältnis von zwei oder mehr Futtermittelkomponenten nach Maßgabe der Steuergröße steuert.
Bei dieser oder ähnlichen bekannten automatischen Fütte­ rungsvorrichtungen oder Fütterungsverfahren werden zwar re­ gelmäßig die Futtermengen bestimmter Tiere oder Tiergruppen erfasst und deren Freßverhalten und gegebenenfalls auch de­ ren Gewichtszunahme ermittelt und gespeichert, wobei der Züchter die Möglichkeit hat, Einfluss auf die jeweils zuge­ führten Futtermenge zu nehmen. Eine weitere Auswertung der vorliegenden Daten findet jedoch nicht statt, insbesondere bezüglich des Gesundheitszustandes der betrachteten Popula­ tion.
Es kommt daher auch in solchen Betrieben mit entsprechender Datenerfassung immer wieder zu Zuchteinbrüchen, die erst nach einer längeren Vorlaufzeit erkannt werden und am Ende zu drastischen tiermedizinischen Maßnahmen, wie beispiels­ weise zu hoher Antibiotika-Gabe, führen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren oder eine Vorrichtung vorzustellen, welche es ermöglichen, die Zucht­ erfolge wesentlich zu verbessern und dem Züchter eine ver­ besserte, zeitgleiche und richtungsweisende Beratung zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der beiden unabhängi­ gen Patentansprüche gelöst.
Der Erfinder hat erkannt, dass es aufgrund der in den meis­ ten Zuchtbetrieben zur Verfügung stehenden Messdaten mög­ lich ist, auf Zuchteinbrüche wesentlich früher und geziel­ ter reagieren zu können, so dass durch eine entsprechende Veränderung der Futterzusammensetzung und des Futtermanage­ ments beziehungsweise auch durch Eingriff in Gestaltungssi­ tuationen des Zuchtbetriebes wesentlich bessere Zuchterfol­ ge zu erzielen sind.
Notwendig hierzu ist die regelmäßige Erfassung der Ge­ wichtszunahme der Zuchttiere, wobei diese Erfassung der Ge­ wichtszunahme nicht nur durch ein direktes Erfassen, das heißt ein Wiegen der Tiere, sondern auch durch eine indi­ rekte Erfassung der Gewichtszunahme durch eine Berechnung der Energiezufuhr der Tiere möglich ist. Ein Vergleich der Gewichtszunahme einer aktuell betrachteten Gruppe von Tie­ ren, deren Zucht überwacht werden soll, mit einer Vielzahl von Vergleichsgruppen, deren Werte aus der Vergangenheit zur Verfügung stehen, ermöglicht es dann bei einer Abwei­ chung der aktuellen Gewichtszunahme eine rechtzeitige Warn­ meldung auszugeben, wodurch der Züchter in die Lage ver­ setzt wird wesentlich früher auf negative Entwicklung bei der Aufzucht zu reagieren und beispielsweise durch entspre­ chende Fütterung, wie die Zufuhr von aufgeschlossenen Ölen oder homöopathische, immunstimulierende Behandlungen, oder sonstige Eingriffe auf diese Alarmmeldungen zu reagieren, so dass eine drastische Verschlechterung von Zuchtergebnis­ sen vermieden werden kann.
Entsprechend diesem Grundgedanken, schlägt der Erfinder ein Verfahren zur Verbesserung von Aufzuchterfolgen bei Nutz­ tieren, insbesondere bei Schlachttieren, insbesondere bei Mastschweinen, vor, bei dem zunächst in bekannter Weise die Gewichtszunahme von mindestens einem Nutztier, vorzugsweise mindestens einer Gruppe von Nutztieren, bei einer Vielzahl von Züchtern chronologisch erfasst wird und die ermittelten Daten an eine zentrale Datenbank übermittelt werden. Erfin­ dungsgemäß wird aus den in der Vergangenheit übermittelten Daten ein typischer Zuchtverlauf bezüglich der Gewichtszu­ nahme ermittelt und dieser mit aktuellen, vorzugsweise nach Parametern sortierten, vergleichbaren, Daten der übermit­ telten Zuchtverläufe verglichen, wobei eine Abweichung des aktuellen Zuchtverlaufes vom typischen Zuchtverlauf zu ei­ ner Alarmmeldung führt, sobald ein vorbestimmter Grenzwert überschritten wird.
Erfindungsgemäß kann die Gewichtszunahme sowohl durch das Wiegen der einzelnen Nutztiere oder der Gruppe von Nutztie­ ren oder auch durch ein Erfassen der Menge und Qualität des zugeführten Futters und der darin enthaltenen Energie unter Berücksichtigung des Eigenenergieerhaltungsbedarfes der Tiere ermittelt werden. Im letzten Fall ergibt sich eine theoretische Gewichtszunahme, die zumindest eng mit der tatsächlichen Gewichtszunahme korreliert ist.
Bezüglich der Berechnung der theoretischen Gewichtszunahme, aufgrund des zugeführten Futters, wird auf die Veröffentli­ chung von Manfred Kirchgeßner "Tierernährung: Leitfaden für Studium, Beratung und Praxis, ISBN 3-7690-059-X, 10. Aufla­ ge", insbesondere die Seiten 264 bis 275, verwiesen, deren Offenbarungsgehalt hiermit vollinhaltlich in diese Anmel­ dung übernommen wird.
In dieser Schrift ist eine beispielhafte Darstellung einer Berechung der theoretischen Gewichtszunahme durch Erfassen der Menge und Qualität des zugeführten Futters, unter Be­ rücksichtigung des Eigenenergieerhaltungsbedarfes der Tie­ re, detailliert dargestellt.
Vorteilhaft können hierbei die Fütterungsdaten von beste­ henden Fütterungscomputern oder den Speichern eines automa­ tischen Fütterungssystems entnommen werden.
Außerdem besteht die Option die erfassten Daten in ein zu­ vor mit Vergleichsdaten trainiertes und vorzugsweise sich aufgrund neu erfasster Daten selbständig erweiterndes neu­ ronales Netz einzugeben, wobei das neuronale Netz anschlie­ ßend die Auswertung und die Ausgabe des Alarmzustandes vor­ nimmt.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass die erfassten Daten vom Züchter durch Onli­ ne-Datenübermittlung an eine zentrale Erfassungsstelle ü­ bermittelt werden, in der die Bewertung des Zuchtergebnis­ ses zeitnah vorgenommen und von der aus der Züchter über einen gegebenenfalls ausgelösten Alarm benachrichtigt wird.
Neben den oben angegebenen erfassten Daten bezüglich des Gewichtszuwachses in Relation zum Zuchtbeginn der Tiere kann es weiterhin vorteilhaft sein, andere, das Wachstum beeinflussende Faktoren mitzuerfassen, so dass eine spezi­ fischere Zuordnung von Vergleichsdaten zu den aktuell ge­ messenen Gruppen ermöglicht wird. In erster Linie dient hierzu die Rasse der Nutztiere und das Geschlecht der Nutz­ tiere, da dies wesentliche Faktoren sind, die den Gewichts­ zuwachs beeinflussen. Jedoch besteht auch die Möglichkeit andere Parameter, wie beispielsweise die Klimadaten des Stalls, zu verwerten. Hierzu gehören insbesondere Innentem­ peratur, Außentemperatur, Luftdruck beziehungsweise deren Gradienten.
Ebenfalls haben technische Stallmerkmale einen erheblichen Einfluss auf den Verlauf des Gewichtszuwachses, wie bei­ spielsweise die zu Verfügung stehende Fläche je Tier, die Bodenbeschaffenheit, die Gesamtgröße des Raumes oder auch die Lüftungssituation im Stall.
Weiterhin ist es sehr vorteilhaft, die geografische und/oder nachbarschaftliche Lage des Stalles bei der Be­ trachtung des Zuchtverhaltens zu berücksichtigen. So kann bei entsprechender Datensammlung und Kartografierung der Lage des jeweils betrachtenden Stalls auf sich ausbreitende Epidemien rückgeschlossen werden, so dass Züchter, die von benachbarten Ställen umgeben sind, deren Zuchtergebnisse einbrechen, rechtzeitig gewarnt werden können.
Bezüglich der Auswertung des typischen Zuchtverlaufs und des Vergleichs mit aktuellen Zuchtdaten können beispiels­ weise als Kennlinie bekannter Zuchtverläufe ein gleitender mehrtägiger Mittelwert, eine Trendlinie, eine Unterzugsli­ nie oder eine Oberzugslinie verwendet werden, wie sie aus Chart-Analysen von Börsenprogrammen bekannt sind.
Entsprechend dem grundlegenden Erfindungsgedanken schlägt der Erfinder auch eine Vorrichtung zur Aufzuchtverbesserung bei Nutztieren, insbesondere bei Schlachttieren, vor, wel­ che mindestens eine Datenerfassungsvorrichtung, mindestens einen Daten- und/oder Programmspeicher aufweisen und über mindestens einen Prozessor zur Ausführung eines Programms verfügt und Mittel zur grafischen und/oder tabellarischen Ausgabe von Informationen aufweist. Erfindungsgemäß wird auf einer solchen Vorrichtung ein Programm oder ein Pro­ gramm-Modul gespeichert und abgearbeitet, welches zumindest das oben beschriebene grundlegende Verfahren oder seine be­ sonderen Ausführungsbeispiele ausführt.
Hierbei kann es sich beispielsweise auch um eine prozessor­ gesteuerte Fütterungsvorrichtung beim einem Züchter han­ deln, die über entsprechende Daten- Übertragungsvorrichtungen zu einem zentralen Computer ver­ fügt, der die gesammelten Daten entsprechend dem oben ge­ nannten Verfahren auswertet.
Hierdurch wird es in erfindungsgemäßer Weise möglich, eine online-gestützte Beratung durchzuführen, die einem Züchter eine wesentlich zeitnahere Unterstützung bei der Erkennung von Einbrüchen bei seinem zeitgleichen Zuchterfolg ermög­ licht.
Hierzu ist eine nach der Viehverkehrsverordnung entspre­ chende Datenerfassung nötig, um bei Seuchenzügen entspre­ chend der veterinärrechtlichen Anforderungen Auskunft geben zu können.
Zusätzliche Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnung und die Patentansprüche.
Im Einzelnen zeigt:
Fig. 1 Gewichtszuwachsverhalten einer Mastschweine­ population mit Unterzugslinie über 9 Tage;
Fig. 2 Gewichtszuwachsverhalten einer Mastschweine­ population über mehr als 90 Tage.
Die Fig. 1 zeigt das Gewichtszuwachsverhalten von Mast­ schweinepopulationen, wobei der Gewichtszuwachs einer Popu­ lation pro Tag auf der Ordinate und die Zuchttage auf der Abszisse aufgetragen sind.
Die gestrichelt dargestellte Kurve 1 zeigt einen typischen Verlauf des Gewichtszuwachses von Mastschweinen über die Zuchttage, die aus vergangenen Messungen bekannt sind. Zu­ sätzlich ist eine Unterzugslinie 2 des Kurvenverlaufes 1 eingetragen, die für eine gleichzeitig die Alarmgrenze für eine aktuell beobachtete Population darstellt.
Der Verlauf des Gewichtszuwachses der aktuell beobachteten Population von Mastschweinen ist mit der Zuwachskurve 3 aufgetragen. Diese Population erleidet in Relation zur ty­ pischen Vergleichspopulation ab dem zweiten Zuchttag - mit Pfeil I markiert - einen Einbruch, wobei deren Zuwachskurve 3 die Unterzugslinie 2 schneidet, also einen Grenzwert ü­ berschreitet. Durch dieses Überschreiten des Grenzwertes wird mit oder ohne Verzögerung ab diesem Zeitpunkt erfin­ dungsgemäß ein Alarm ausgelöst, so dass entsprechende Maß­ nahmen zur Verbesserung der Zuchtsituation eingeleitet wer­ den können.
Solche Maßnahmen können beispielsweise darin bestehen, dass die Klimatisierung im Stall geändert wird, oder dass hoch­ energiereiches Futter, welches einfach vom Organismus umge­ setzt werden kann, verfüttert wird. Als energiereiches Fut­ ter können beispielsweise aufgeschlossene Fette oder Öle verfüttert werden, wobei diese gegebenenfalls mit immunsti­ mulierenden gegebenenfalls auch homöopathischen Stoffen ver­ setzt werden können. Hierdurch können anstehende Infektio­ nen und Defizite der Immunabwehr kupiert werden, so dass die Population bezüglich ihres Zuchtverhaltens nicht ein­ bricht. Im Normalfall eines derzeitigen Zuchtbetriebes wird ein solcher Einbruch nicht sofort beachtet, sondern es kommt typischerweise erst ab dem 6. Tag, hier gekennzeich­ net durch den Pfeil II, zu einer Reaktion des Züchters. Dies bedeutet einen großen Zeitverlust, wodurch ein Auffan­ gen des Zuchtergebnisses nur noch durch eine massive Anti­ biotika-Gabe möglich wird.
Die Fig. 2 zeigt ein Gewichtszuwachsverhalten, ähnlich der Fig. 1, jedoch über einen Zeitraum von mehr als 90 Tagen. In dieser Figur ist ebenfalls die Gewichtszunahme je Schwein einer beobachteten Mastschweinepopulation grafisch aufgetragen. Die durchgehende stark gezackte Linienführung zeigt das aktuelle Gewichtszuwachsverhalten der Schweine. Gleichzeitig ist eine Unterzugslinie 2 und eine Oberzugsli­ nie 4 dargestellt. Die Zeilen a bis e weisen auf schwere Unregelmäßigkeiten im Zuchtverlauf hin, die leicht durch eine Betrachtung der Ober- und Unterzugslinie rechtszeitig erkennbar werden. Der Pfeil a deutet einen Bereich an, in der die Unterzugslinie einen starken Einbruch nach unten aufweist. Zu dieser Zeit wurde durch eine Injektion eines Lebendimpfstoffes (AK) die Immunität der Tiere überbean­ sprucht, so dass die energetische Unterversorgung über ca. 6 Tage, die während dieser geschwächten Immunität vorlag, zu massiven Krankheitserscheinungen führte und einen star­ ken Zuchteinbruch bewirkte, der letztendlich zu einem star­ ken Absinken der Ober- und Unterzugslinie, in dem durch den Pfeil b gekennzeichneten Bereich, führte. Anschließend kam es zu einer Antibiotika-Gabe, aufgrund der ca. ab dem 14. Tag sich die Gewichtszunahme wieder erholte und eine posi­ tive Tendenz der Ober- und Unterzugslinien zu erkennen ist. Im Bereich der Pfeile c, d und e konnte ein Leistungsdurch­ bruch nach unten durch die rechtzeitige Gabe von Antibioti­ ka verhindert werden.
Ergänzend wird noch darauf hingewiesen, dass es sich bei den oben gezeigten Gewichtszuwächsen um theoretische Ge­ wichtszuwächse handelt, die aufgrund der gemessenen Futter­ aufnahmen nach einer Formel von GÜTTE, ergänzt durch Prof. Kirchgeßner, Weihenstephan, berechnet wurden. Durch dieses Verfahren der Zuwachsermittlung kann auf eine regelmäßige Verwiegung verzichtet werden.
Insgesamt wird also durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung erreicht, dass sich der Züchter wesentlich früher auf eine negative Veränderung einer Zuchtpopulation einstellen kann und somit wesentlich früher gegensteuern kann, als es bei konventioneller Zucht­ methode und Beratungsmethode der Fall ist.

Claims (18)

1. Verfahren zur Verbesserung von Aufzuchterfolgen bei Nutztieren, insbesondere bei Schlachttieren, insbeson­ dere bei Mastschweinen, indem die Gewichtszunahme von mindestens einem Nutztier, vorzugsweise mindestens ei­ ner Gruppe von Nutztieren, bei einer Vielzahl von Züch­ tern chronologisch erfasst wird und die ermittelten Da­ ten an eine zentrale Datenbank übermittelt werden, da­ durch gekennzeichnet, dass aus den in der Vergan­ genheit übermittelten Daten ein typischer Zuchtverlauf bezüglich der Gewichtszunahme ermittelt und mit aktuel­ len Daten der übermittelten Zuchtverläufe verglichen wird, wobei eine Abweichung des aktuellen Zuchtverlau­ fes (1) vom typischen Zuchtverlauf, die einen vorbe­ stimmten Grenzwert (2, 4) überschreitet, zu einer A­ larmmeldung führt.
2. Verfahren gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewichtszunahme (1) durch wiegen der einzelnen Nutztiere oder der Grup­ pe von Tieren ermittelt wird.
3. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprü­ che 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ge­ wichtszunahme (1) durch Erfassen der Menge und Qualität des zugeführten Futters und der darin enthaltenen Ener­ gie unter Berücksichtigung des Eigenenergieerhaltungs­ bedarfes der Tiere ohne Zuwachs der einzelnen Nutztiere oder der Gruppe von Tieren ermittelt wird.
4. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprü­ che 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fütterungsdaten einem bestehenden Fütterungscomputer oder dem Speicher eines automatisierten Fütterungssys­ tems entnommen werden.
5. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erfass­ ten Daten in ein zuvor trainiertes neuronales Netz ein­ gegeben werden und das neuronale Netz die Auswertung und Ausgabe des Alarmzustandes vornimmt.
6. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erfass­ ten Daten vom Züchter durch Online-Datenübermittlung an eine zentrale Erfassungsstelle übermittelt werden, in der die Bewertung des Zuchtergebnisses zeitnah vorge­ nommen und von der aus der Züchter gegebenenfalls über den Alarm benachrichtigt wird.
7. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprü­ che 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Bestimmung typischer Zuchtverläufe Datengruppen nach weiteren Parametern unterschieden werden.
8. Verfahren gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als weiterer Parame­ ter die Rasse der Nutztiere verwertet wird.
9. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprü­ che 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als weiterer Parameter das Geschlecht der Nutztiere verwer­ tet wird.
10. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprü­ che 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass als weiterer Parameter Klimadaten des Stalls verwertet wer­ den.
11. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprü­ che 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass als weiterer Parameter technische Stallmerkmale verwertet werden.
12. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprü­ che 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass als weiterer Parameter die geografische und/oder nachbar­ schaftliche Lage des Stalls verwertet wird.
13. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprü­ che 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass als weiterer Parameter die Fütterung der Nutztiere verwer­ tet wird.
14. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprü­ che 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass als weiterer Parameter das Alter der Nutztiere verwertet wird.
15. Verfahren gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass durch Kenntnis des Alters der Tiere eine Bedarfsanpassung der Neuzüchtun­ gen vorgenommen wird.
16. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprü­ che 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der typische Zuchtverlauf (1) durch mindestens eine der folgenden Kennwerte charakterisiert wird: gleitender Mehrtage-Mittelwert, Trendlinie, Unterzugslinie, Ober­ zugslinie.
17. Vorrichtung zur Aufzuchtverbesserung bei Nutztieren, insbesondere bei Schlachttieren, mit mindestens einer Datenerfassungsvorrichtung, mindestens einem Daten- und/oder Programmspeicher, mindestens einem Prozessor zur Ausführung eines Programms Mitteln zur grafischen Ausgabe von Informationen, dadurch gekennzeich­ net, dass ein Programm oder Programm-Modul vorgesehen ist, welches bei seiner Ausführung die Verfahrens­ schritte mindestens eines der Verfahrensansprüche 1 bis 16 ausführt.
18. Vorrichtung gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass diese aus mindestens einer prozessorgesteuerten Fütterungsvorrichtung beim Züchter, einem zentralen Computer und Online- Übertragungsvorrichtungen zwischen dem zentralen Compu­ ter und der mindestens einen prozessorgesteuerten Füt­ terungsvorrichtung beim Züchter besteht, wobei die Aus­ wertung der gesammelten Daten im zentralen Computer stattfindet.
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