DE10212490A1 - Axiallager - Google Patents

Abstract

Ein aus zwei Laufscheiben (7, 8, 13) bestehendes Axiallager zeichnet sich in erfindungsgemäßer Weise dadurch aus, dass diese durch eine zwei Einstellungen aufweisende elastische Bandage (1) zusammengehalten sind. Diese weist Haltenasen (6) auf, deren Hüllkreis D1, D2 durch elastisches reversibles Umspringen im Durchmesser veränderbar ist.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
• Die Erfindung betrifft ein Axiallager mit zwei Laufscheiben, zwischen denen auf zugehörigen Laufbahnen Wälzkörper abrollen, wobei beide Laufscheiben durch eine einen radialen und einen axial verlaufenden Schenkel aufweisende Hülse zu einer unverlierbaren Baueinheit zusammengehalten sind und wenigstens eine der Laufscheiben an ihre Umfangsfläche vom axial verlaufenden Schenken umfasst ist.
• Hintergrund der Erfindung
• Ein solch gattungsgemäß ausgebildetes Axiallager ist aus der DE 44 09 734 A1 vorbekannt. Es besteht aus zwei Laufscheiben, die durch eine ihrer radiale Umfangsfläche übergreifende Hülse zu einer Lagereinheit zusammengefasst sind. Die Hülse weist einen axial verlaufenden Schenkel auf, der beide Laufscheiben an ihren Umfangsflächen umgreift. Der radial verlaufende Schenkel wird durch einen Bördelvorgang gebildet.
• Nachteilig dabei ist, dass dieser Bördelvorgang ein aufwendiger zusätzlicher Arbeitsschritt ist, der den Fertigungsaufwand der gesamten Baueinheit verteuert. Hinzu kommt, dass bei einer fehlerhaften Montage die Laufscheiben in Mitleidenschaft gezogen werden, so dass die komplette Lagerbaueinheit nicht mehr verwendet werden kann. Weiter wirkt sich ungünstig aus, dass ein solches Lager bei einer notwendigen Demontage zerstört werden muss.
• Zusammenfassung der Erfindung
• Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße Axiallagerbaueinheit bereitzustellen, die die vorstehend aufgeführten Nachteile nicht aufweist.
• Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe nach dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 in Verbindung mit dessen Oberbegriff dadurch gelöst, dass die Hülse als eine zwei Einstellungen aufweisende elastische Bandage ausgebildet ist, die mehrere in Umfangsrichtung gleichmäßig voneinander beabstandete axial verlaufende Haltezungen aufweist, von deren Enden radial abgewinkelte Haltenasen ausgehen, die eine Laufscheibe hintergreifen, wobei ein Hüllkreis der Haltenasen im nicht verbundenen Zustand mit der Laufscheibe einen ersten über und im verbundenen Zustand mit der Laufscheibe einen zweiten unter dem Durchmesser der Laufscheibe liegenden Durchmesser D1, D2 aufweist, die Einstellung des Durchmessers D2 des Hüllkreises durch Aufbringen einer Kraft auf die Bandage über eine Lageveränderung von deren radialen Schenkel erfolgt, wobei der Schenkel beim ersten Durchmesser D1 unter einem Winkel α kleiner 90° und beim zweiten Durchmesser D2 des Hüllkreises unter einem Winkel von 90° zu einer Lagerachse verläuft.
• Eine solche aus mehreren Bauteilen bestehende Axiallagereinheit lässt sich demnach schnell und einfach montieren. Ein anderer wesentlicher Vorteil ist darin zu sehen, dass auch in Umkehrung der Verfahrensweise eine einfache, und vor allem zerstörungsfreie, Demontage der Lagerbaueinheit möglich ist.
• Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 5 beschrieben.
• So ist nach Anspruch 2 vorgesehen, dass die Haltenasen eine Abflachung der Laufscheibe hintergreifen. Auf diese Weise ist ein sicherer Zusammenhalt der Axiallagerbaueinheit gewährleistet.
• In den Ansprüchen 3 und 4 sind erfindungsgemäß ausgestaltete Axiallager beschrieben. So ist nach Anspruch 3 vorgesehen, dass beide Laufscheiben eine gleiche radiale Ausdehnung aufweisen und an ihren Umfangsflächen von den Haltezungen umfasst sind. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung gemäß Anspruch 4 soll eine Laufscheibe an ihrer äußeren peripheren Umfangsfläche einen axialen Bord aufweisen, der die andere Laufscheibe an ihrer Umfangsfläche umschließt.
• Eine weitere zusätzliche Ausbildung der Erfindung geht aus Anspruch 5 hervor, danach soll die Laufscheibe an ihrer inneren peripheren Umfangsfläche einen axialen Bord aufweisen, der mit einem Außenring eines Radiallagers verbunden ist. Auf diese Art ist in einfacher Weise eine kombinierte Radial-Axial- Lagerbaueinheit geschaffen.
• Die Erfindung wird an nachstehenden Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
• Es zeigen:
• Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Bandage,
• Fig. 1a einen Längsschnitt durch diese Bandage,
• Fig. 1b eine Draufsicht von unten auf die Bandage,
• Fig. 2, 3 und 4 Darstellung eines erfindungsgemäß ausgebildeten Axialwälzlagers in verschiedenen Fertigungsstufen,
• Fig. 5 ein weiteres erfindungsgemäß ausgebildetes Axiallager und
• Fig. 6 ein erfindungsgemäß kombiniertes Radial-Axial- Wälzlager
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
• Die in den Fig. 1, 1a und 1b in Einzeldarstellungen gezeigte und mit 1 bezeichnete Bandage weist eine Vielzahl von in Umfangsrichtung gleichmäßig voneinander beabstandeten Haltezungen 2 auf, die durch Freiräume 3 voneinander getrennt sind. Die Haltezungen 2 gehen von einem radialen Schenkel 4 in Form eines Kreisringes aus und erstrecken sich im wesentlichen parallel zur Lagerachse 5. An ihrem oberen Ende sind die Haltezungen 2 mit in radialer Richtung nach innen weisenden Haltenasen 6 versehen. Wie insbesondere die schematische Darstellung in Fig. 1b zeigt, kann die elastische Bandage 1 zwei Einstellungen aufweisen. Die erste Einstellung zeichnet sich dadurch aus, dass die Haltezungen 2 mit ihren Haltenasen 6 einen Hüllkreis mit dem Durchmesser D1 bilden, während die zweite Einstellung durch den Hüllkreis mit dem Durchmesser D2 gebildet ist, wobei D1 größer als D2 ist. Der Hüllkreis mit dem größeren Durchmesser D1 steht für den nicht verbundenen, während der Hüllkreis mit dem kleineren Durchmesser D2 für den verbundenen Zustand der elastischen Bandage 1 mit einer Laufscheibe steht.
• Wie die Fig. 2, 3 und 4 zeigen, wird die elastische Bandage 1 mit dem größeren Hüllkreis D1 zunächst auf ein Axiallager geschoben, das aus einer unteren Laufscheibe 7 und einer oberen Laufscheibe 8 besteht. Zwischen beiden wälzen auf zugehörigen Laufbahnen in einem Käfig 9 geführte Wälzkörper 10 ab. Die untere Laufscheibe 7 ist an ihrer äußeren peripheren Umfangsfläche mit einem axial gerichteten Bord 11 versehen, der die obere Laufscheibe 8 um einen Spalt beabstandet umschließt. Die innere periphere Umfangsfläche der Laufscheibe 7 ist darüber hinaus mit einem weiteren axial gerichteten Bord 12 ausgestattet.
• Wie die Fig. 2 und 3 weiter zeigen, gehört zum Hüllkreis D1 der Winkel α, der die Lage des als Kreisring ausgebildeten radialen Schenkels 4 zur Lagerachse 5 beschreibt und kleiner 90° ist. Es ist weiter erkennbar, daß radialer Schenkel 4 und Haltezunge 2 der Bandage 1 zwischen sich einen Winkel β einschließen, der in etwa ein rechter Winkel ist. Wird nun, wie aus Fig. 3 erkennbar, die Bandage 1 auf das Axiallager geschoben, so umfassen die Haltezungen 2 bzw. deren Haltenasen 6 die untere Laufscheibe 7 an ihrem Bord 11. Gelangt nun der als Kreisring ausgebildete radiale Schenkel 4 an der oberen Lagerscheibe 8 zur Anlage, so erfolgt durch eine Kraft F dessen Lageveränderung. Dieses auch als Knacken bezeichnete elastische reversible Umschnappen des radialen Schenkels 4 sorgt dafür, daß die Haltezungen 2 mit ihren Haltenasen 6 den Hüllkreis D2 beschreiben, dessen Durchmesser kleiner als der Durchmesser der im unteren Teil abgerundeten unteren Laufscheibe 7 ist. Dies bedeutet, die Haltenasen 6 hintergreifen die untere Laufscheibe 7 in ihrem Rundungsbereich, dessen Durchmesser geringfügig kleiner als der Durchmesser des Bordes 11 ist. Nach dem Verschnappen erstreckt sich der radiale Schenkel 4 senkrecht zur Lagerachse 5, d. h., der Winkel α vergrößert sich, während der von den Teilen 4 und 2 der Bandage 1 eingeschlossene Winkel β gleich bleibt. Auf diese Weise ist eine aus mehreren Teilen zusammengesetzte axiale Lagerbaueinheit geschaffen, die sich in einfacher Weise sowohl montieren als auch demontieren lässt. Dabei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Bandage 1 aus einem Federmaterial herzustellen.
• Das in Fig. 5 gezeigte Axiallager zeichnet sich dadurch aus, dass sowohl die obere Laufscheibe 8 als auch die untere Laufscheibe 13 als Massivteil ausgebildet sind und einen gleichen Durchmesser aufweisen. Die untere Laufscheibe 13 ist mit einer Abflachung 13.1 versehen, die die Haltenasen 6 der Haltezungen 2 hintergreifen, so dass eine unverlierbare Baueinheit gebildet ist.
• In Fig. 6 ist schließlich ein kombiniertes Radial-Axiallager gezeigt, bei dem der Bord 12 der unteren Laufscheibe 7 des Axiallagers mit einem Außenring 14.1 eines Radiallagers 14 verbunden ist. Bezugszeichen 1 Bandage
  2 Haltezunge
  3 Freiraum
  4 radialer Schenkel
  5 Lagerachse
  6 Haltenase
  7 untere Laufscheibe
  8 obere Laufscheibe
  9 Käfig
  10 Wälzkörper
  11 Bord
  12 Bord
  13 untere Laufscheibe
  13.1 Abflachung
  14 Radiallager
  14.1 Außenring
  D1 Durchmesser Hüllkreis
  D2 Durchmsser Hüllkreis
  α Winkel
  β Winkel
  

Claims (5)

1. Axiallager mit zwei Laufscheiben zwischen denen auf zugehörigen Laufbahnen Wälzkörper abrollen, wobei beide Laufscheiben durch eine einen radialen und einen axial verlaufenden Schenkel aufweisende Hülse zu einer unverlierbaren Baueinheit zusammengehalten sind und wenigstens eine der Laufscheiben an ihrer Umfangsfläche vom axial verlaufenden Schenkel umfasst ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse als eine zwei Einstellungen aufweisende elastische Bandage (1) ausgebildet ist, die mehrere in Umfangsrichtung gleichmäßig voneinander beabstandete axial verlaufende Haltezungen (2) aufweist, von deren Enden radial abgewinkelte Haltenasen (6) ausgehen, die eine Laufscheibe (7, 13) hintergreifen, wobei ein Hüllkreis der Haltenasen (6) im nichtverbundenen Zustand mit der Laufscheibe (7, 13) einen ersten über und im verbundenen Zustand mit der Laufscheibe (7, 13) einen zweiten unter dem Durchmesser der Laufscheibe (7, 13) liegenden Durchmesser D1, D2 aufweist, die Einstellung des Durchmessers D2 durch Aufbringen einer Kraft F auf die Bandage (1) über eine Lageveränderung von deren radialen Schenkel (4) erfolgt, wobei der Schenkel (4) beim ersten Durchmesser D1 unter einem Winkel α kleiner 90° und beim zweiten Durchmesser D2 des Hüllkreises unter dem Winkel α von 90° zu einer Lagerachse (5) verläuft.

2. Bandage (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltenasen (6) eine Abflachung (13.1) der Laufscheibe (13) hintergreifen.

3. Axiallager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Laufscheiben (8, 13) eine gleiche radiale Ausdehnung aufweisen und an ihren Umfangsflächen von den Haltezungen (2) umfasst sind.

4. Axiallager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Laufscheibe (7) an ihrer äußeren peripheren Umfangsfläche einen axialen Bord (11) aufweist, der die andere Laufscheibe (8) an ihrer Umfangsfläche umschließt.

5. Axiallager nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufscheibe (7) an ihrer inneren peripheren Umfangsfläche einen axialen Bord (12) aufweist, der mit einem Außenring eines Radiallagers (14) verbunden ist.