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Die Erfindung betrifft eine Schussfadenrückholeinrichtung
für Webmaschinen,
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Schussfadenrückholeinrichtungen werden bei
Webmaschinen verwendet, um z.B. den Schussfaden nach dem Vorlegen
zu einem Eintragsorgan um eine definierte Länge zurückzuziehen, d.h. um ihn in
einem gewünschten
Abschnitt seiner Länge
zu spannen. Eine derartige Schussfadenrückholeinrichtung ist in der
DE 297 16 310 U1 offenbart.
Hierbei ist eine pneumatisch wirkende Düseneinrichtung gezeigt, durch
die der Faden geführt
ist und die mittels Luftdruck eine Beschleunigung des Fadens entgegen
dessen Laufrichtung und dadurch eine Rückholbewegung bewirkt. Pneumatische
Schussfadenrückholeinrichtungen
können
jedoch nicht für
steife und glatte Fäden
eingesetzt werden, da diese Fäden
keinen ausreichenden Luftwiderstand für einen gewünschten Rückholeffekt bieten.
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Andere Schussfadenrückholeinrichtungen sind
als elektronisch angetriebene Schussfadenaufwickel- oder Umschlingungseinrichtungen
ausgebildet, durch die der Faden zurückgezogen bzw. gespannt werden
kann.
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Eine Schussfadenrückholeinrichtung, basierend
auf einem beweglichen und fadenführenden
Hebel, ist in der
DE
299 04 187 U1 offenbart. Je nach dem Anschlag des Hebels,
bezogen auf fest angeordnete Fadenführungsmittel, ergibt sich ein
Rückholeffekt
auf den Faden.
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Die bekannten Schussfadenrückholeinrichtungen
haben den Nachteil, dass deren Ansprech- und Fadenfreigabeverhalten,
insbesondere bei relativ steifen Fäden, teilweise unbefriedigend
ist.
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Aus dem Dokument
EP 0 890 665 A1 ist ein Gegenstand
bekannt, der auf der Erkenntnis basiert, dass beim Übergang
eines bereits bewegten Schussfadens zum ruhenden Schussfaden ein
sogenannter Streckschlag auftritt, der eine schlagartige Erhöhung der
Zugspannung im Schussfaden verursacht. Bei reissempfindlichen Schussgarnen
treten aufgrund dessen vermehrt Schussfadenbrüche auf. Zum Reduzieren des
Streckschlages offenbart die
EP 0 890 665 A1 eine Vorrichtung zur Anwendung
in einer Webmaschine, die einen Schussfaden zu einem vorbestimmbaren
Zeitpunkt aus einer Führungsebene
auslenkt, um damit eine Fadenreserve zu schaffen, welche Fadenreserve
zum Zeitpunkt des Entstehens des vermeintlichen Sheckschlages aufgebraucht
wird.
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Die zwischen Fadenführungsmitteln
angeordnete Vorrichtung besitzt eine motorisch angetriebene, umlaufende
Kurbel, an deren freiem Ende ein Mitnehmen angeordnet ist, der innerhalb
einer gesteuerten Umdrehung der Kurbel den Schussfaden aus einer
Führungsebene
auslenkt und die Auslenkung wieder aufhebt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, im
Hinblick auf die Steuerung der Fadenrückholung und Fadenfreigabe
eine Schussfadenrückholeinrichtung
anzugeben, die für
jede Fadenart ein definiertes und gesteuertes Fadenrückhol- und
-freigabeverhalten, insbesondere nach dem Hinreichen eines Schussfadens zu
einem Schussfadeneintragsorgan, ermöglicht
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Erfindung zeichnet sich aus durch
eine zwischen den Fadenführungsmitteln
angeordnete, vorzugsweise motorisch angetriebene, umlaufende Kurbel,
einen am freien Ende der Kurbel angeordneten Mitnehmen für den Schussfaden,
einem Mittel, um den Schussfaden gesteuert aus der Ebene der Fadenführung herauszubewegen
und einem Mittel zur gesteuerten Freigabe des Schussfadens.
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Die beschriebene Schussfadenrückholvorrichtung
hat den Vorteil, dass sie für
jede Art von Schussfäden
geeignet ist und eine Rückholung
des Schussfadens um einen definierten Betrag innerhalb weniger Millisekunden
erlaubt.
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Damit ein definierter Zeitpunkt der
Schussfadenrückholung
erreicht werden kann, ist die Kurbel z.B. synchron zur Drehzahl
der Webmaschine angetrieben. Der Schussfaden verläuft im Bereich
zwischen den Fadenführungsmitteln
etwa parallel zur Drehebene der Kurbel. Damit der Schussfaden vom Mitnehmer
sicher ergriffen werden kann, wird abzugsseitig der Schussfadenrückholvorrichtung
der Schussfaden aus seiner Führungsebene
um einen vorbestimmten Betrag vertikal nach unten gesteuert ausgelenkt.
Dazu steht das abzugsseitige Fadenführungsmittel mit einem Linearantrieb
in Verbindung.
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Das Mittel zur gesteuerten Freigabe
des Schussfadens ist vorzugsweise durch eine schräge Auflauffläche gebildet,
an welcher der vom Mitnehmer gezogene Schussfaden entlang gleitet
und an einem definierten Punkt vom Mitnehmer abspringt und so wieder
freigegeben wird, d.h. der Schussfaden gelangt in die Ebene der
Fadenführung
zurück,
nach dem auch das abzugssseitige Fadenführungsmittel seine ursprüngliche
Position eingenommen hat.
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Die Schräge ist Teil einer konzentrisch
zur Kurbel angeordneten Blende, welche den Arbeitsbereich der Kurbel
nahezu vollständig
abdeckt.
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Vorzugsweise ist die Blende um die
Achse der Welle drehbar am Gehäuse
angeordnet. Dadurch kann die Position und damit der Wirkungsbereich
der Schräge
eingestellt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
eines Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Schussfadenrückholeinrichtung im
Schnitt nach Linie I-I in 2;
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2:
die Schussfadenrückholeinrichtung gemäß 1 in der Draufsicht;
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3:
den Mitnehmerzapfen im Bereich der Schräge der Blende.
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Wie aus den 1 und 2 hervorgeht,
besteht die Schussfadenrückholeinrichtung 1 aus
einem Gehäuse 2,
das in einer entsprechenden Position am Maschinengestell einer Webmaschine
befestigt ist.
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Am Gehäuse 2 sind zwei voneinander
beabstandete Fadenführungselemente,
z.B. in Form von Fadenführungsösen 5, 6,
angeordnet. Der Schussfaden 3 ist durch die Fadenführungsösen 5, 6 geführt und
läuft in
Pfeilrichtung 4 zu einem Schussfadeneintragsorgan (nicht
dargestellt).
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Auf einer im Gehäuse 2 gelagerten Welle 9 ist
eine Kurbel 7 angeordnet, wobei die Welle durch einen Antrieb 10 rotatorisch
angetrieben wird und die Kurbel 7 in Drehbewegung versetzt.
Die Kurbel 7 dreht sich dabei in Pfeilrichtung 11 und
ist in ihrer Drehzahl z.B. mit der Drehzahl und dem Maschinenwinkel
der Webmaschine synchronisiert. Der Schussfaden 3 verläuft etwa
parallel zur Drehebene der Kurbel 7. Am freien Ende der
Kurbel 7 ist ein Mitnehmerzapfen 8 angeordnet,
der mit dem Schussfaden 3 zusammenwirkt, wie nachfolgend
beschrieben ist.
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Die Fadenführungsöse 6 ist an einem
Linearantrieb 12 angeordnet und kann über einen bestimmten Stellweg 13 senkrecht
zur Fadenlaufrichtung 4 bewegt werden.
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Die Kurbel 7 wird größtenteils
von einer kreisförmigen
Blende 14 abgedeckt, wobei die Kurbel 7 und der
Mitnehmerzapfen 8 , wie aus 3 ersichtlich,
vorzugsweise in einem Bereich nahe der Fadenführungsöse 6 nicht von der
Blende abgedeckt werden. In diesem Bereich ist in Drehrichtung 11 der
Kurbel eine Schräge 16 vorgesehen,
auf die der vom Mitnehmerzapfen 8 mitgenommene Schussfaden 3 aufläuft. Die
Blende 14 ist um die Achse der Welle 9 drehbar
gelagert und kann manuell in Pfeilrichtung 15 verdreht
werden.
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Im folgenden wird die Funktionsweise
der Schussfadenrückholeinrichtung
erläutert.
Die Kurbel 7 dreht sich permanent z.B. synchron mit dem
Maschinenantrieb der Webmaschine und befindet sich augenblicklich
in einer Position, in welcher der Mitnehmerzapfen die Position 8 einnimmt.
Der Schussfaden 3 läuft
ungehindert in Pfeilrichtung 4 durch die Führungsösen 5 und 6.
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Durch ein Signal der Maschinensteuerung (nicht
dargestellt) kann nun der Linearantrieb 12 betätigt werden,
so dass sich die Führungsöse 6 um den
Betrag 13 nach unten bewegt. Der Schussfaden 3 wird
von der Führungsöse 6 mitgenommen
und gelangt in eine untere Position 3a, nämlich in
dem Bereich des umlaufenden Mitnehmerzapfens B. Mittlerweile hat
sich die Kurbel 7 weitergedreht, wobei der Mitnehmerzapfen
in Position 8a zu liegen kommt und den Schussfaden in der
Position 3a mitnimmt.
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Die Kurbel 7 bewegt den
Mitnehmerzapfen weiter in Position 8b, wobei auch der Schussfaden mitgenommen
wird und eine Position 3b einnimmt. Während der Bewegung wird der
Schussfaden 3 über
die an der Blende 14 vorgesehene Schräge 16 geführt ( 3) und wird dadurch auf dem
Mitnehmerzapfen 8 soweit nach oben geschoben, bis er vom
Mitnehmerzapfen 8 abspringt. Dies ist in Position 8c des
Mitnehmerzapfens dargestellt, bei der der Schussfaden in Position 3c die
obere Kante 17 der Schräge 16 erreicht
hat.
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Nach dem Abspringen des Schussfadens 3 vom
Mitnehmerzapfen 8c kann sich der Faden wieder frei durch
die Führungsösen 5, 6 bewegen.
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Zwischenzeitlich wurde die Führungsöse 6 wieder
in ihre obere Ausgangsstellung bewegt und die Vorrichtung ist bereit
für einen
erneuten Rückholvorgang.
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- 1
- Schussfadenrückholeinrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Schussfaden
- 3a
- Position
- 3b
- Position
- 3c
- Position
- 4
- Fadenlaufrichtung
- 5
- Fadenführungsöse
- 6
- Fadenführungsöse
- 7
- Kurbel
- 8
- Mitnehmerzapfen,
8a, 8b, 8c
- 9
- Welle
- 10
- Antrieb
- 11
- Drehrichtung
- 12
- Linearantrieb
- 13
- Stellweg
- 14
- Blende
- 15
- Pfeilrichtung
- 16
- Schräge
- 17
- Kante