DE10209560B4 - Bidirektionaler Fahrzeugsitz - Google Patents

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Abstract

Sitz, insbesondere Fahrzeugsitz, mit einem Sitzteil (1) und einer gegenüber diesem beweglichen Rückenlehne (3), die wahlweise von einer Gebrauchsstellung mit einer ersten Sitzrichtung in eine zweite Gebrauchsstellung mit einer entgegengesetzten Sitzrichtung schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (3) in einem Hebelmechanismus derart führbar ist, dass sie beim Schwenken von der ersten in die zweite Gebrauchslage eine der Schwenkrichtung (Pfeil B) entgegengesetzte Drehbewegung (Pfeil C) ausführt, wobei sie dem Sützinsassen in jeder Gebrauchsstellung die gleiche Anlagefläche (4) zuwendet.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Sitz, insbesondere einen Fahrzeugsitz, mit einem Sitzteil und einer gegenüber diesem beweglichen Rückenlehne, die wahlweise von einer Gebrauchsstellung mit einer ersten Sitzrichtung in eine zweite Gebrauchsstellung mit einer entgegengesetzten Sitzrichtung schwenkbar ist.
  • Ein gattungsgemäßer Fahrzeugsitz wird in der Patentschrift US 3,877,746 offenbart. Dieser bekannte Sitz besteht aus einem Sitzteil und einer mit der Konsole des Sitzteils über einen Hebelmechanismus gelenkig verbundene Rückenlehne. Dabei sind zwei zueinander geringfügig beabstandete, im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtete Hebel jeweils mit einem Ende an der Konsole angelenkt, während sie mit ihren verbleibenden Enden mit einem an der Unterseite der Rückenlehne angeordneten Beschlagteil drehbar verbunden sind. In einer ersten Gebrauchsstellung ist die Rückenlehne einer ersten Seite des Sitzteils zugeordnet, kann jedoch durch Anheben im Viergelenk zur gegenüberliegenden Seite des Sitzteils in eine zweite Gebrauchsstellung geschwenkt werden. Der Fahrzeuginsasse kann daher ohne Verdrehen des Sitzteils wahlweise zwei entgegengesetzte Sitzrichtungen einnehmen. Dabei dienen sowohl die Vorderseite als auch die Rückseite der Rückenlehne als Funktionsflächen, von denen sich der Insasse in Abhängigkeit von der gewählten Sitzrichtung jeweils an eine anlehnt.
  • Grundsätzlich weisen derartige Sitzkonstruktionen im Gegensatz zu Sitzen mit um eine vertikale Achse drehbaren Konsolen den Vorteil auf, dass eine Änderung der Sitzrichtung auch unter beengten Raumverhältnissen, beispielsweise bei einer Anordnung mehrerer Sitze nebeneinander, problemlos möglich ist. Bei der eingangs beschriebenen Ausführung ist jedoch nachteilig, dass beide Seiten der Rückenlehne mit dem Insassen in Kontakt kommen und daher sowohl ergonomisch geformt als auch vor Verschmutzungen geschützt werden müssen. Weiterhin bestehen zwischen den beiden Gebrauchslagen keine weiteren Funktionsstellungen, insbesondere im Hinblick auf die Nutzung des Fahrzeugsitzes als Ladefläche.
  • Aus der Offenlegungsschrift DE 198 48 932 A1 ist ferner ein bidirektionaler Fahrzeugsitz bekannt, bei welchem das Sitzteil zur Änderung der Gebrauchsstellung um eine horizontale, quer zur Sitzrichtung verlaufende Tragachse drehbar ist. Die Rückenlehne des Sitzes ist mit einer Endseite des Sitzkissens schwenkbar verbunden und mittels eines Übertragungsmittels mit der Tragachse gekoppelt. Bei einer Drehung des Sitzteils um die Tragachse verharrt die Rückenlehne daher stets in einer aufrechten Position.
  • Bei dieser Konstruktion sind sowohl die Rückenlehne als auch das Sitzteil jeweils beidseitig anatomisch auszuformen und zu polstern, wodurch sich der Aufwand zur Fertigung des Sitzes nochmals erhöht. Ferner verbietet sich eine derartige Ausführung beim Einsatz in Personenkraftwagen, da die Rückenlehne beim Drehen des Sitzteils erheblich angehoben wird.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen bidirektionalen Fahrzeugsitz mit einfachem konstruktivem Aufbau, geringem Raumbedarf und hoher Variabilität bereitzustellen.
  • Lösung
  • Die Aufgabe wird für einen Sitz nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Rückenlehne in einem Hebelmechanismus derart führbar ist, dass sie beim Schwenken von der ersten in die zweite Gebrauchslage eine der Schwenkrichtung entgegengesetzte Drehbewegung ausführt, wobei sie dem Sitzinsassen in jeder Gebrauchsstellung die gleiche Anlagefläche zuwendet.
  • Die Steuerung der Bewegung erfolgt bevorzugt mittels mindestens eines ein Gelenkviereck ausbildenden Hebelmechanismuses, über den die Rückenlehne mit dem Sitzteil verbunden ist. Der Hebelmechanismus weist insbesondere zwei Gelenkhebel auf, die in den Gebrauchsstellungen des Sitzes zueinander horizontal beabstandet am Sitzteil und zueinander vertikal beabstandet an der Rückenlehne angelenkt sind.
  • Die Schwenkbewegung kann nach einer besonderen Ausbildung der Erfindung beim Erreichen der gewünschten Gebrauchsstellung dadurch begrenzt werden, dass die Hebel einander in den Gebrauchsstellungen des Sitzes berühren und miteinander einen dem Weiterschwenken der Rückenlehne entgegenwirkenden Formschluß ausbilden. Vorzugsweise stützt sich in den Gebrauchsstellungen jeweils ein Hebel mit seinem lehnenseitigen Ende in einer mittig im anderen Hebel angeordneten Ausnehmung ab.
  • Zur Sicherung des Sitzinsassen kann dabei vorgesehen werden, dass die Hebel an ihrem der Rückenlehne zugeordneten Ende einen Anlenkpunkt eines Sicherheitsgurtes, insbesondere in Verbindung mit einem Gurtaufrollmechanismus aufweisen. Die auf das betreffende Hebelende einwirkenden Gurtkräfte werden dann in vorteilhafter Weise über die in Gerauchsstellung miteinander formschlüssig kraftübertragend wirkenden Hebel in das Sitzteil abgeleitet.
  • Nach einer weiteren Ausführung der Erfindung ist die Rückenlehne ferner in eine horizontale Zwischenstellung bringbar. Diese Nicht-Gebrauchslage ermöglicht die Nutzung der vom Sitz eingenommenen Fläche zur Vergrößerung des Ladevolumens. Nach einer vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, dass die Rückenlehne in der Zwischenstellung gegenüber dem Sitzteil beabstandet ist. Die Sitzfläche kann in diesem Fall beispielsweise zur Beförderung von Langgut genutzt werden, das in der Zwischenstellung zwischen Sitzteil und Rückenlehne geschoben wird. Alternativ wird vorgeschlagen, die Rückenlehne in der Zwischenstellung auf das Sitzteil abzusenken. Das Ladegut wird bei dieser Ausführung von oben auf die Rückenlehne aufgelegt.
  • Bei der gewählten Kinematik weist die Anlagefläche der Rückenlehne, an welcher sich der Sitzinsasse beim Sitzen abstützt, in der horizontalen Zwischenstellung zuerst einmal nach oben, so dass bei einer Beladung der abgesenkten Rückenlehne die Gefahr besteht, dass die Anlagefläche verschmutzt oder beschädigt wird. Dem kann dadurch entgegnet werden, dass die Rückenlehne ein Rahmenteil aufweist, innerhalb dessen ein Anlageteil der Rückenlehne drehbar ist. Das Anlageteil kann bei dieser Ausbildung vor dem Absenken um 180° gewendet und nachfolgend abgesenkt werden, so dass die robustere Rückseite des Anlageteils nach oben weist.
  • Da die Rückenlehne sich erfindungsgemäß beim Schwenken von der ersten in die zweite Gebrauchsstellung in der Weise dreht, dass zwar stets die Anlagefläche zum Sitzinsassen weist, ein Endbereich der Anlagefläche aber einmal dem Kopf, das andere Mal jedoch dem unteren Rücken zugewandt ist, wird nach einer weiteren Ausführung der Erfindung vorgeschlagen, dass die Anlagefläche der Rückenlehne mit einem Verstellmechanismus versehen ist, mittels dessen sie in ihren einander gegenüberliegenden Endbereichen von einer dem Kopf des Fahrzeuginsassen angepaßten Kontur zu einer dem unteren Rücken des Fahrzeuginsassen angepaßten Kontur verstellbar ist. Die Verstellung kann manuell, nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung jedoch in Abhängigkeit von der Stellung der Rückenlehne selbsttätig erfolgen.
  • Figuren
  • Die Figuren stellen beispielhaft und schematisch verschiedene Ausführungen der Erfindung dar.
  • Es zeigen:
  • 1 einen Sitz in einer Ausführung nach Anspruch 6 in perspektivischer Ansicht in einer ersten Gebrauchsstellung
  • 2 den Sitz nach 1 in einer Anspruch 12 entsprechenden Zwischenstellung
  • 3 den in 1 und 2 gezeigten Sitz in der zweiten Gebrauchsstellung
  • 4 einen Anspruch 10 entsprechenden Sitz mit absenkbarer Rückenlehne und in einem Rahmenteil drehbaren Anlageteil in der ersten Gebrauchsstellung
  • 5 den Sitz nach 4 in Zwischenstellung
  • 6 den Sitz in der Zwischenstellung nach 5 mit abgesenkter Rückenlehne
  • 7 ein weiterer mit einem gesonderten Rahmenteil versehener Sitz in einer Zwischenstellung Der in 1 dargestellte Sitz besteht aus einem im Wesentlichen horizontal ausgerichteten Sitzteil 1 sowie einem sich in der abgebildeten ersten Gebrauchsstellung im Bereich einer ersten Stirnfläche 2.1 des Sitzteils 1 nach oben erstreckenden Rückenlehne 3, deren Anlagefläche 4 aus Komfortgründen schräg nach hinten geneigt verläuft. Der Begriff „Sitzteil" kann im Sinne dieser Erfindung auch eine unter dem Polsterelement befindliche, nicht gezeigte Sitzkonsole umfassen. Der einer ersten Stirnfläche 5.1 zugewandte Bereich der Anlagefläche 4 dient dabei der Abstützung des Kopfes des Sitzinsassens.
  • Die Anlageflächen von Rückenlehne und Sitzteil sind in den Figuren jeweils durch eine quer zur Sitzrichtung verlaufende, kerbförmige Vertiefung gekennzeichnet.
  • Die Rückenlehne 3 ist über einen Hebelmechanismus gelenkig mit dem Sitzteil 1 verbunden. Dabei sind an jeder Seite des Sitzes zwei Gelenkhebel 6.1, 6.2 angeordnet, die jeweils mit einem Ende über zueinander beabstandete Gelenke 7.1, 7.2 am Sitzteil 1 und mit ihrem anderen Ende über zueinander beabstandete Gelenke 7.3, 7.4 an der Rückenlehne 3 angelenkt sind. Eine identische Anordnung findet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Sitzes. Die Drehachsen 8.1 bis 8.4 der Gelenke 7.1 bis 7.4 sind dabei horizontal und quer zur Sitzrichtung ausgerichtet, bei einem üblichen Einbau in einen Personenkraftwagen also auch quer zur Fahrtrichtung (X-Achse des Fahrzeugs).
  • In der ersten Gebrauchsstellung erstreckt sich der Gelenkhebel 6.1 in entlang der Rückenlehne von der Stirnfläche 2.1 des Sitzteils 1 nach oben, während der Gelenkhebel 6.2 von der gegenüberliegenden Stirnfläche 2.2 des Sitzteils schräg zum unteren Teil der Rückenlehne 3 verläuft. Die Gelenkhebel 6.1 und 6.2 stoßen in etwa T-förmig aufeinander, wobei sich das rückenlehnenseitige Ende des schrägen Gelenkhebels 6.2 in einer korrespondierenden Ausnehmung 9.1 des aufrechten Gelenkhebels 6.1 formschlüssig abstützt, so dass der untere Teil der Rückenlehne 3 nicht weiter nach hinten geschwenkt werden kann. Eine Fixierung in der ersten Gebrauchsstellung kann beispielsweise durch eine in der Ausnehmung 9 befindliche, mit dem zugeordneten Ende des Gelenkhebels 6.2 wirkende lösbare Verrastung erfolgen. Durch die T-förmige Anordnung der Gelenkhebel 6.1 und 6.2 kann eine im Bereich des Gelenks 7.4 angreifende, in Sitzrichtung wirkende Kraft (Pfeil A.1) günstig in die Unterkonstruktion des Sitzteils abgeleitet werden. Daher kann an diesem Ort mit Vorteil ein Anlenkpunkt eines Sicherheitsgurtes, beispielsweise in Form eines nicht dargestellten Gurtaufrollmechanismuses angeordnet werden.
  • Um den Sitz von der ersten Gebrauchsstellung in eine zweite Gebrauchsstellung mit entgegengesetzter Blickrichtung zu überführen, wird die Rückenlehne (Verlagerung des Schwerpunkts) in Richtung des Pfeiles B in eine horizontale Zwischenstellung geschwenkt (2), in welcher sie arretierbar ist. Während des Schwenkens dreht sich die Rückenlehne 3 in den Gelenken 7.3 und 7.4 in entgegengesetzter Richtung (Pfeil C), so dass die Anlagefläche 4 der Rückenlehne 3 in der Zwischenstellung nach oben weist. Die Rückenlehne ist dabei gegenüber dem Sitzteil entsprechend der Länge der Gelenkhebel 6 beabstandet. Der Raum zwischen Sitzteil 1 und Rückenlehne 3 kann nun zur Aufnahme von Ladegut dienen, insbesondere von Langgut wie Skier oder dergleichen.
  • Wird die Rückenlehne weiter in Richtung des Pfeils B geschwenkt, wobei sich in den Gelenken 7.3 und 7.4 in entgegengesetzter Richtung dreht (Pfeil C), kann sie in die zweite Gebrauchslage überführt werden (3). Dabei stützt sich der Gelenkhebel 6.1, spiegelbildlich zur Anordnung nach 1, mit seinem rückenlehnenseitigen Ende in einer Ausnehmung 9.2 des Gelenkhebels 6.2 ab, so dass im Bereich des nun obenliegenden, rückenlehnenseitigen Gelenks 7.3 in Richtung des Pfeils A.2 wirkende Gurtkräfte abgefangen werden können. In der ersten wie in der zweiten Gebrauchsstellung weist die gleiche Anlagefläche 4 der Rückenlehne 3 zum Sitzinsassen hin, während die Rückseite 10 der Rückenlehne nach außen gerichtet ist und mit dem Sitzinsassen nicht in Berührung kommt. Die Rückenlehne 3 hat sich allerdings in der Weise gedreht, dass sich der Kopf des Sitzinsassen nicht mehr im Bereich der Stirnfläche 5.1, sondern nahe der gegenüberliegenden Stirnfläche 5.2 der Rückenlehne 3 an der Anlagefläche 4 abstützt. Die Anlagefläche 4 ist demnach so zu gestalten, dass sie in beiden Endbereichen sowohl zur Anlage des Kopfes als auch zur Abstützung der unteren Wirbelsäule (Lordose) geeignet ist. Hierzu kann im Bedarfsfall vorgesehen werden, dass die Anlagefläche 4 in ihren Endbereichen durch einen angedeuteten manuellen Verstellmechanismus 11.1 bzw. 11.2 durch Verformung jeweils von einer dem Kopf angepaßten Kontur auf eine der Lordose entsprechenden Gestalt verstellbar ist. Selbstverständlich kann die Verstellung in Abhängigkeit der Drehung der Rückenlehne im Gelenk 7.3 oder 7.4 auch automatisch erfolgen. Grundsätzlich sind derartige Einrichtungen zur Beeinflussung der Kontur der Anlagefläche einer Rückenlehne im Form verstellbarer Lordosenstützen bekannt.
  • In der Ausführung nach den 4 bis 6 umfaßt die Rückenlehne 3 ein rechteckiges Rahmenteil 15, das in gleicher Weise gegenüber dem Sitzteil 1 zwischen zwei Gebrauchsstellungen schwenkbar ist, wie der Sitz nach den 1 bis 3. Daher beschränkt sich die Darstellung auf die erste Gebrauchsstellung (4).
  • Im Rahmenteil 15 ist ein Anlageteil 16 angeordnet, welches die Anlagefläche 4 ausbildet. Das Anlageteil 16 ist um eine parallel zu den Drehachsen 8.1 bis 8.4 mittig durch die Rückenlehne 3 verlaufende Wendeachse 17 wendbar. Das Anlageteil 16 kann daher in der Zwischenstellung nach 5 aus der dargestellten Ausrichtung, in welcher die Anlagefläche nach oben gerichtet ist, in Richtung des Pfeils D um 180° gewendet werden, so dass nachfolgend die Rückseite 10 nach oben weist. Die Rückenlehne 3 ist ferner mittels Führungsschienen 18, die sich jeweils innenseitig entlang der Gelenkhebel 6.1 und 6.2 erstrecken und in die unteren Gelenke 7.1 und 7.2 eingreifen, relativ zum Sitzteil 1 nach unten verschiebbar. Die Verschiebung endet (sofern die Gelenkhebel 6.1 und 6.2 nach unten einen ausreichenden Freiraum besitzen) mit dem Aufliegen der Anlagefläche 4 der Rückenlehne 3 auf dem Sitzteil 1, wobei die mechanisch belastbarere Rückseite 10 nach oben zeigt (6). Die Rückenlehne 3 kann somit in Verbindung mit einem erhöhten Kofferraumboden eine durchgängige, robuste Ladefläche bilden.
  • Alternativ läßt sich ein Absenken der Rückenlehne durch eine gelenkige Teilung der Gelenkhebel bewirken, die in ihrer Mitte kniehebelartig gefaltet werden können.
  • Zum Zurückführen in eine der Gebrauchslagen wird die Rückenlehne zunächst angehoben und in dieser Stellung in den Gelenken 7.1 und 7.2 gegen weitere Längsverschiebung in den Führungsschienen 18 gesichert. Anschließend wird das Anlageteil 16 im Rahmenteil 15 wieder derart gewendet, dass die Anlagefläche 4 nach oben weist, und in dieser Stellung gesichert. Nachfolgend kann die Rückenlehne entweder in die erste Gebrauchsstellung nach 4 oder in die nicht dargestellte zweite Gebrauchsstellung (analog zu 3) geschwenkt werden.
  • Das Rahmenteil 15 muß nicht zwingend einen geschlossenen Rahmen ausbilden, sondern kann auch aus zwei mit den Gelenkhebeln 6 einerseits und dem Anlageteil 16 andererseits gelenkig verbundenen Holmen bestehen, wie in 7 dargestellt. Durch diese Ausbildung wird das Anlageteil 16 flächenmäßig so vergrößert, dass das Rahmenteil 15 den Sitzkomfort praktisch nicht mehr nachteilig beeinflußt.
  • 1
    Sitzteil
    2
    Stirnfläche (des Sitzteils)
    3
    Rückenlehne
    4
    Anlagefläche (der Rückenlehne)
    5
    Stirnfläche (der Rückenlehne)
    6
    Gelenkhebel
    7
    Gelenk
    8
    Drehachse
    9
    Ausnehmung
    10
    Rückseite (der Rückenlehne)
    11
    Verstellmechanismus
    15
    Rahmenteil
    16
    Anlageteil
    17
    Wendeachse
    18
    Führungsschiene
    Pfeil A
    Kraft (z. B. Gurtkraft)
    Pfeil B
    Schwenkrichtung der Rückenlehne von der ersten in die
    zweite Gebrauchsstellung
    Pfeil C
    Drehrichtung der Rückenlehne beim Schwenken von der ersten
    in die zweite Gebrauchsstellung
    Pfeil D
    Wenderichtung des Anlageteils im Rahmenteil der zweiteiligen
    Rückenlehne beim Erreichen der Zwischenstellung

Claims (11)

  1. Sitz, insbesondere Fahrzeugsitz, mit einem Sitzteil (1) und einer gegenüber diesem beweglichen Rückenlehne (3), die wahlweise von einer Gebrauchsstellung mit einer ersten Sitzrichtung in eine zweite Gebrauchsstellung mit einer entgegengesetzten Sitzrichtung schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (3) in einem Hebelmechanismus derart führbar ist, dass sie beim Schwenken von der ersten in die zweite Gebrauchslage eine der Schwenkrichtung (Pfeil B) entgegengesetzte Drehbewegung (Pfeil C) ausführt, wobei sie dem Sützinsassen in jeder Gebrauchsstellung die gleiche Anlagefläche (4) zuwendet.
  2. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (3) mittels mindestens eines ein Gelenkviereck ausbildenden Hebelmechanismuses mit dem Sitzteil (1) verbunden ist.
  3. Sitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelmechanismus zwei Gelenkhebel (6.1), (6.2) aufweist, die in den Gebrauchsstellungen des Sitzes zueinander horizontal beabstandet am Sitzteil (1) und zueinander vertikal beabstandet an der Rückenlehne (3) angelenkt sind.
  4. Sitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkhebel (6.1), (6.2) einander in den Gebrauchsstellungen des Sitzes berühren und miteinander einen dem Weiterschwenken der Rückenlehne (3) entgegenwirkenden Formschluß ausbilden.
  5. Sitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich in den Gebrauchsstellungen jeweils ein Gelenkhebel (6.1), (6.2) mit seinem lehnenseitigen Ende in einer mittig im anderen Gelenkhebel (6.2), (6.1) angeordneten Ausnehmung (9) abstützt.
  6. Sitz nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkhebel (6.1), (6.2) an ihrem der Rückenlehne (3) zugeordneten Ende einen Anlenkpunkt eines Sicherheitsgurtes, insbesondere in Verbindung mit einem Gurtaufrollmechanismus aufweisen.
  7. Sitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (3) beim Schwenken von der ersten in die zweite Gebrauchsstellung in eine Zwischenstellung bringbar ist, in welcher sie horizontal ausgerichtet ist.
  8. Sitz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (3) in der Zwischenstellung gegenüber dem Sitzteil beabstandet ist.
  9. Sitz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (3) in der Zwischenstellung in Richtung des Sitzteils (1) absenkbar ist.
  10. Sitz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (3) ein Rahmenteil (15) aufweist, innerhalb dessen ein Anlageteil (16) der Rückenlehne (3) wendbar ist.
  11. Sitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagefläche (4) der Rückenlehne (3) mit einem Verstellmechanismus (11) versehen ist, mittels dessen sie in ihren einander gegenüberliegenden Endbereichen von einer dem Kopf des Fahrzeuginsassen angepaßten Kontur zu einer dem unteren Rücken des Fahrzeuginsassen angepaßten Kontur verstellbar ist.
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