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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Übertragen eines analogen Datenstroms nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1, und betrifft insbesondere ein Verfahren zum
Übertragen eines analogen Datenstroms, der aus diskreten
Mehrfachtonsignalen aufgebaut ist.
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Bei bekannten Verfahren zum Übertragen eines analogen
Datenstroms, der aus diskreten Mehrfachtonsymbolen aufgebaut ist,
wird in dem Datenstromsender eine Abtastratenerhöhung
(Interpolation) durchgeführt, während in dem zugehörigen
Datenstromempfänger eine entsprechende Abtastratenreduktion
(Dezimation) durchgeführt wird, um jeweils effiziente Umsetzungen
der Signale vom digitalen in den analogen Bereich (D/A-
Wandlung) bzw. umgekehrt von dem analogen in den digitalen
Bereich (A/D-Wandlung) zu erreichen.
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Die vorliegende Erfindung befasst sich mit Vorgängen in dem
Datenstromsender, d. h. insbesondere mit einer
Abtastratenerhöhung im Datenstromsender bei DMT-Systemen (Discrete
Multitone = diskretes Mehrfachton-System) unter Vermeidung von
Spiegelfrequenzen.
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Eine Interpolation in dem Datenstromsender in herkömmlicher
Weise durch ein Einfügen von Nullen zwischen
aufeinanderfolgenden Abtastwerten und einer anschließenden
Tiefpassfilterung.
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Nachfolgend wird zunächst das Prinzip einer analogen
Datenstromübertragung mittels eines Mehrfachton-Systems
beschrieben.
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Üblicherweise wird für eine asymmetrische
Datenstromübertragung über gewöhnliche Telefonleitungen ein Mehrfachton-
Verfahren (DMT, Discrete Multitone, diskrete
Multitonmodulation) eingesetzt, wobei gewöhnliche Telefonleitungen als
asymmetrische digitale Teilnehmerleitungen (ADSL = Asymmetric
Digital Subscriber Line) ausgebildet sind.
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Ein wesentlicher Vorteil von ADSL-Übertragungstechniken
besteht darin, dass herkömmliche Kabelnetze für eine
Übertragung verwendet werden können, wobei üblicherweise miteinander
verdrillte Kupfer-Doppeladern eingesetzt werden.
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Digitale Hochgeschwindigkeits-Teilnehmerleitungen nach dem
Stand der Technik sind beispielsweise in der Publikation
"High-speed digital subscriber lines, IEEE Journal Sel. Ar.
In Comm., Vol. 9, No. 6, August 1991" beschrieben.
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Unter den Übertragungsverfahren mit einer hohen Datenrate auf
der Basis von digitalen Teilnehmerleitungen (DSL = Digital
Subscriber Line) sind unterschiedliche VDSL-(Very High Data
Rate DSL = hochdatenratige DSL-)-Anordnungen bekannt, wobei
hierfür z. B. Verfahren wie CAP (Carrierless Amplitude/Phase),
DWMT (Discrete Wavelet Multitone), SLC (Single Line Code) und
DMT (Discrete Multitone) einsetzbar sind. Bei dem DMT-
Verfahren wird das Sendesignal aus mehrfachen sinusförmigen
bzw. kosinusförmigen Signalen bereitgestellt, wobei jedes
einzelne sinusförmige bzw. kosinusförmige Signal sowohl in
der Amplitude als auch in der Phase modulierbar ist. Die
somit erhaltenen mehrfach modulierten Signale werden als
quadraturamplitudenmodulierte Signale (QAM = Quadrature
Amplitude Modulation) bereitgestellt.
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In Fig. 4 ist ein herkömmlicher Datenstromsender gezeigt, in
welchen über eine Dateneingabeeinrichtung 201 zu übertragende
Daten 123 eingegeben werden. Die zu übertragenden Daten 123
werden einer Kodierungseinrichtung 202 zugeführt, in welcher
die Daten zunächst kodiert und anschließend zu kodierten
Datenblöcken 125 zusammengefasst werden, wobei je nach
Stufigkeit eine vorgebbare Anzahl von zu übertragenden Bits
einer komplexen Zahl zugeordnet werden. Schließlich werden
die von der Kodierungseinrichtung 202 ausgegebenen, kodierten
Datenblöcke 125 einer Rücktransformationseinrichtung 203
zugeführt.
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In herkömmlicher Weise transformiert die
Rücktransformationseinrichtung 203 mittels einer inversen schnellen Fourier-
Transformation (IFFT = Inverse Fast Fourier Transformation)
die im Frequenzbereich vorliegenden Daten bei einer
beispielsweise durch den ADSL-Standard vorgegebenen Trägeranzahl
(32 für den ADSL-Upstreamkanal) in den Zeitbereich, wobei aus
N/2 komplexen Zahlen unmittelbar N Abastwerte eines
Sendersignals erzeugt werden, wobei alle N Abtastwerte im Folgenden
als ein diskretes Multitonsymbol (DMT-Symbol; DMT = Discrete
Multitone) bezeichnet werden. Hierbei können die komplexen
Zahlen als Amplitudenwerte von innerhalb eines Datenblocks
auszusendenden Kosinus- und Sinusschwingungen (Realteil und
Imaginärteil) bereitgestellt werden, wobei die Frequenzen
gemäß der Beziehung:
äquidistant verteilt sind. Hierbei bezeichnet T eine
Zeitdauer für eine Übertragung eines diskreten Mehrfachtonsymbols
und N eine Anzahl von Abtastwerten für ein diskretes
Mehrfachtonsymbol.
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Beispielsweise setzen herkömmliche ADSL-DMT-Verfahren in
einem "Downstream"-Modus, d. h. bei einer Datenübertragung von
mindestens einer Vermittlungsstelle zu mindestens einem
Teilnehmer, 256 Töne ein, welche jeweils als Sinustöne in Betrag
und Phase modulierbar sind. Die Grundfrequenz beträgt hierbei
4,3 kHz und der Frequenzabstand zwischen aufeinanderfolgenden
Tönen beträgt ebenfalls 4,3 kHz. Somit wird ein
Frequenzspektrum von 4,3 kHz (Grundfrequenz) bis (4,3 kHz + 256 × 4,3 kHz)
= 1,1 MHz übertragen. Jedes DMT-Symbol ist somit durch
einen in Betrag und Phase modulierbaren Sinuston dargestellt,
wobei üblicherweise pro Symbol maximal 15 Bit als komplexe
Zahl dargestellt werden. Bei einer Übertragung eines derart
ausgebildeten Mehrfachtonsignals tritt jedoch das Problem
auf, dass durch den Übertragungskanal, der beispielsweise als
eine verdrillte Kupfer-Doppeldrahtleitung ausgebildet sein
kann, Einschwingvorgänge herbeigeführt werden, welche nach
beispielsweise M Abtastwerten abgeklungen sind.
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In der Sendereinrichtung werden nach einer inversen schnellen
Fourier-Transformation (IFFT = Inverse Fast Fourier
Transformation) die letzten M Abtastwerte eines DMT-Symbols an einen
Blockanfang angehängt, wobei die Beziehung gilt: M < N. Durch
diese zyklische Erweiterung (zyklischer Präfix) kann dem
Datenstromempfänger ein periodisches Signal vorgetäuscht
werden, wenn der durch den Übertragungskanal verursachte
Einschwingvorgang nach M Abtastwerten abgeklungen ist, wobei
eine gegenseitige Störung unterschiedlicher DMT-Symbole, d. h.
eine Intersymbolinterferenz (ISI) vermieden werden kann.
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Dadurch lässt sich in herkömmlichen Verfahren ein
Entzerrungsaufwand in einer Entzerrungseinrichtung, welche in dem
Datenstromempfänger angeordnet ist, beträchtlich verringern,
da nach einer Demodulation des empfangenden analogen
Datenstroms 101 im Datenstromempfänger nur eine einfache Korrektur
mit dem inversen Frequenzgang des Übertragungskanals in der
Korrektureinrichtung 112 vorgenommen werden muss.
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Ein wesentlicher Nachteil einer Datenübertragung nach dem
ADSL-Verfahren über Kupferleitungen, bei dem
Mehrfachtonsignale übertragen werden, besteht darin, dass lange
Einschwingvorgänge auftreten. In herkömmlicher Weise wird daher der
zyklische Präfix erweitert, um dem Datenstromempfänger ein
periodisches Signal zu liefern. Im Verhältnis zu der DMT-
Symbollänge N muss der zyklische Präfix jedoch klein gehalten
werden, d. h. es muss die Beziehung gelten:
M < < N,
da andernfalls in nachteiliger Weise eine Reduzierung der
Übertragungskapazität auftritt.
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Bei dem ADSL-Standard wird für eine Datenübertragung von
einem Teilnehmer zu einer Vermittlung beispielsweise eine
DMT-Symbollänge von N = 64 und ein Wert eines zyklischen
Präfix von M = 4 bereitgestellt. Um einen Einschwingvorgang
auf den zyklischen Präfix zu begrenzen, wird bei dem
bekannten Verfahren in der Vorverarbeitungseinrichtung, die in dem
Datenstromempfänger angeordnet ist, eine spezielle
Entzerrungseinrichtung für den Zeitbereich (TDEQ = Time Domain
Equalizer) in Form eines adaptiven Transversalfilters
bereitgestellt, welches mit einer Symbolrate Fs arbeitet
(beispielsweise 276 kHz in der Vermittlungsstelle bei ADSL).
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Durch die notwendige Beschränkung der Länge des zyklischen
Präfix auf beispielsweise M = 4, wie oben erwähnt, wird bei
herkömmlichen Verfahren zum Übertragen eines analogen
Datenstroms 101 eine Übertragungsgüte in nachteiliger Weise
verschlechtert, da auch bei einem Einsatz einer
Entzerrungseinrichtung in dem Datenstromempfänger eine erhebliche
Intersymbolinterferenz (ISI) vorhanden ist.
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In nachteiliger Weise enthält ein üblicher Übertragungskanal
weiterhin Hoch- und Tiefpässe, um den zu übertragenden
analogen Datenstrom in seiner Bandbreite zu begrenzen, und um ein
Außerbandrauschen bei Analog-Digital- und Digital-Analog-
Umsetzern, welche beispielsweise als Sigma-Delta-Wandler
ausgebildet sein können, zu unterdrücken.
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Insbesondere ist es nachteilig, dass bei einer Anregung von
Tiefpässen mit DMT-Signalen Einschwingvorgänge auftreten, die
in einem Frequenzbereich beträchtliche spektrale Anteile
oberhalb des vorgesehenen Übertragungssignalbands aufweisen.
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Bei einer Abtastrate Fs von beispielsweise 276 kHz ergeben
sich durch Faltprodukte im Übertragungssignalband spektrale
Anteile, welche von der in dem Datenstromempfänger
angeordneten Entzerrungseinrichtung nicht eliminiert werden können. In
nachteiliger Weise sind diese Faltprodukte als Störsignale im
Übertragungssignalband enthalten, wodurch eine
Übertragungsgüte verschlechtert wird.
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Ein im Zeitbereich erzeugtes Mehrfachtonsignal wird gemäß
Fig. 4 anschließend in Form von DMT-Symbolen übertragen. Zur
Bereitstellung eines analogen Sendersignals 211 wird ein
Analog-Digital-Umsetzer 104 für eine Umsetzung von einem
digitalen Mehrfachtonsignal 303 in das analoge Sendersignal
211 bereitgestellt.
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Fig. 4a veranschaulicht als eine Detailansicht einer
Senderfilterungseinrichtung 401, welche in dem Datenstromsender
üblicherweise angeordnet ist. Ein Mehrfachtonsignal 303, das
eine Sequenz von diskreten Mehrfachtonsymbolen 208 aufweist,
wird einer Interpolationseinrichtung 109 zugeführt. Die
Interpolationseinrichtung 109 wird mit einer Symbolrate 120
beaufschlagt, welche u. a. eine
Datenübertragungsgeschwindigkeit festlegt. Das von der Interpolationseinrichtung 109
ausgegebene interpolierte Mehrfachtonsignal 306 wird der
Senderfilterungseinrichtung 401 zugeführt. Die
Senderfilterungseinrichtung 401 ist durch ein Hochpassfilter, ein
Tiefpassfilter und/oder eine Kombination von mindestens einem
Hochpassfilter und mindestens einem Tiefpassfilter
bereitgestellt. Das von der Senderfilterungseinrichtung 401
ausgegebene, gefilterte Signal wird schließlich dem Digital-Analog-
Umsetzer 204 als ein gefiltertes Mehrfachtonsignal 305
zugeführt. Der Digital-Analog-Umsetzer 204 arbeitet bei einer
vorgegebenen Abtastrate 108, um das digitale, gefilterte
Mehrfachtonsignal 305 in einen analogen, zu übertragenden
Datenstrom 211 umzusetzen, wie auch unter Bezugnahme auf
Fig. 4 beschrieben.
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Nach einer Übertragung des zu übertragenden Datenstroms über
einen Übertragungskanal werden die Daten in einem
Datenstromempfänger weiterverarbeitet.
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Fig. 4b zeigt die wesentlichen Komponenten einer
Vorverarbeitungseinrichtung eines Datenstromempfängers in einer
Blockanordnung. Ein über den Übertragungskanal übertragener
analoger Datenstrom, der aus Mehrfachtonsymbolen aufgebaut
ist, wird in dem Datenstromempfänger in Form empfangener
Daten 403 in einer Empfängerfilterungseinrichtung 402
gefiltert. Zu diesem Zweck werden die empfangenen Daten 403
zunächst einem Analog-Digital-Umsetzer 104 zugeführt, welcher
den analogen Datenstrom mit einer Abtastrate 108 abtastet,
die identisch zu der in dem Datenstromsender 214
dargestellten Abtastrate ist.
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Der in dem Analog-Digital-Umsetzer 104 digitalisierte,
empfangene Datenstrom wird einer Empfängerfilterungseinrichtung
402 zugeführt, in welcher eine Filterung der digitalisierten,
empfangenen Daten durchgeführt wird.
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Es sei darauf hingewiesen, dass, ebenso wie in der
Senderfilterungseinrichtung 401, auch in der
Empfängerfilterungseinrichtung 402 Hochpassfilter, Tiefpassfilter und/oder eine
Kombination von Hochpassfiltern und Tiefpassfiltern enthalten
sein können.
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Der gefilterte digitale Datenstrom wird einer
Dezimationseinrichtung 107 zugeführt, welche mit der Symbolrate 120, die
bereits unter Bezugnahme auf Fig. 4a erwähnt wurde,
beaufschlagt wird. Die dezimierten Daten werden als ein
vorverarbeiteter, digitaler Datenstrom 302 ausgegeben und in dem
Datenstromempfänger weiterverarbeitet.
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Ein Nachteil herkömmlicher Senderfilterungseinrichtungen
besteht darin, dass bei einem Interpolationsprozess in
digitalen Mehrfachtonsystemen Einschwingvorgänge auftreten, die
als eine additive Überlagerung zweier Bestandteile
zusammengesetzt sind, d. h. als eine Überlagerung von durch die
Übertragungsleitung hervorgerufenen Einschwingvorgängen und durch
Transienten infolge der von Null verschiedenen Speicherwerte.
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Da ein üblicher Übertragungskanal Hochpassfilter und/oder
Tiefpassfilter zur Bandbegrenzung enthält, die weiterhin zur
Unterdrückung eines Außerbandrauschens bei Analog-Digital-
Umsetzern und Digital-Analog-Umsetzern eingesetzt werden
(beispielsweise Sigma-Delta-(Σ-Δ-)Umsetzer), werden
insbesondere Tiefpassfilter mit digitalen Mehrfachtonsignalen
derart angeregt, dass transiente Vorgänge auftreten, die
durch Speicherwerte hervorgerufen werden, welchen einen von
Null verschiedenen Wert aufweisen. Diese transienten Vorgänge
weisen im Frequenzbereich beträchtliche spektrale Anteile
oberhalb des eigentlichen Übertragungsbandes auf und sind in
nachteiliger Weise, insbesondere bei einem kurzen zyklischen
Präfix (4 in dem hier beschriebenen Beispiel) äußerst
schwierig zu handhaben.
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Ein entsprechendes Problem tritt in dem Datenstromempfänger
auf, wenn transiente Vorgänge durch von Null verschiedene
Speicherwerte (bzw. Speicherinhalte) erzeugt werden. Bei dem
im Datenstromempfänger bereitgestellten Dezimationsprozess,
welcher insbesondere durch die Dezimationseinrichtung
durchgeführt wird, treten Faltprodukte auf, die sich bei digitalen
Mehrfachtonsystemen als eine additive Überlagerung dreier
wesentlicher Bestandteile zusammensetzen:
- a) einem Rauschanteil,
- b) Einschwingvorgängen (Übertragungskanal), und
- c) Transienten durch die Speicherinhalte bzw.
Speicherwerte der Filterungseinrichtung.
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Zur weiteren Erläuterung eines herkömmlichen
Datenstromübertragungsverfahrens wird auf Fig. 4c als eine Übersicht der
einzelnen herkömmlichen Verfahrensschritte Bezug genommen.
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In einem Schritt S1 wird der zu übertragende Datenstrom 123
eingegeben. Der eingegebene Datenstrom wird schließlich
kodiert (Schritt S2), wobei anschließend eine einem ADSL-
Standard entsprechende Trägeranzahl eingestellt wird (Schritt
S3). Zu einer Interpolation bzw. Abtastratenerhöhung wird nun
in dem Schritt S4 eine Einfügung von Nullen bereitgestellt,
um die anschließende Digital-Analog-Umsetzung in dem Schritt
S5 effizient bereitzustellen.
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Nach der effizienten Digital-Analog-Umsetzung erfolgt in dem
Schritt S6 ein Treiben des zu übertragenden analogen
Datenstroms in den Übertragungskanal, und anschließend wird, in
herkömmlicher Weise, eine Übertragung des zu übertragenden
analogen Datenstroms in dem Schritt S7 bereitgestellt.
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Dieses herkömmliche Verfahren zum Übertragen eines aus
diskreten Mehrfachtonsymbolen aufgebauten analogen Datenstroms,
und insbesondere das Erzeugen dieses analogen Datenstroms,
weist wesentliche Nachteile auf.
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So wird in dem in Fig. 4c gezeigten Schritt S4 eine
Interpolation dadurch erreicht, dass in dem diskreten, digitalen
Datenstrom Nullen eingefügt werden. Ein wesentlicher Nachteil
eines Einfügens von "Nullen" besteht darin, dass als
spektrale Auswirkungen eines Einfügens der Nullen sogenannte
Spiegelfrequenzen auftreten, d. h. ein Basisspektrum wird
bezüglich der höheren Abtastrate gespiegelt. Durch eine
anschließende Tiefpassfilterung, die in herkömmlicher Weise in dem
Datenstromsender vorgesehen ist, werden diese
Spiegelfrequenzen zwar verringert, sind aber dennoch immer vorhanden, da
sie sich prinzipiell nicht wirklich beseitigen lassen.
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Unzweckmäßigerweise können diese Spiegelfrequenzen auch nicht
mit sehr steilflankigen Tiefpassfiltereinheiten beseitigt
werden. Somit werden die verbleibenden, nicht gefilterten
Spiegelanteile bei einer der Interpolation entsprechenden
Dezimation in dem Datenstromempfänger in das Basisband
gefaltet und treten dort in nachteiliger Weise als eine
zusätzliche Störquelle auf, die die erreichbare Datenrate reduziert.
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Ferner ist es unzweckmäßig, dass diese Spiegelfrequenzen bei
vielen Adaptionsverfahren die Ursache dafür sind, dass ein
üblicherweise in dem Datenstromempfänger eingesetzter
Zeitbereichsentzerrer nicht optimal arbeitet.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zum Übertragen eines analogen Datenstroms und zum
Aufbereiten des Datenstroms in dem Datenstromsender derart
weiterzubilden, dass Spiegelfrequenzen bei einer in einem
Datenstromempfänger durchgeführten Dezimation wirksam
unterdrückt werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum
Übertragen eines analogen Datenstroms nach dem Patentanspruch
1 sowie durch eine Schaltungsanordnung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 6 gelöst.
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Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, in
einer Rücktransformationseinrichtung des Datenstromsenders
kodierte Datenblöcke, die mittels einer Kodierungseinrichtung
aus zu übertragenden Daten erzeugt werden, von dem
Frequenzbereich in den Zeitbereich bei einer gegenüber einem
gewöhnlichen ADSL-Standard erhöhten Trägeranzahl
rückzutransformieren.
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Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
dass Spiegelfrequenzen erst in einem hohen Frequenzbereich
auftreten, welche mit Tiefpassfiltereinrichtungen niedriger
Ordnung beseitigt werden können.
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Ferner ist es ein Vorteil, dass eine
Implementierungskomplexität des Interpolationspfades dadurch verringert wird, dass
Tiefpassfilter niedrigerer Ordnung eingesetzt werden.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, dass Zeitbereichsentzerrer bei
Tiefpassfiltern einer niedrigereren Ordnung in dem
Datenstromempfänger bessere Ergebnisse liefern.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Übertragen eines analogen
Datenstroms von einem Datenstromsender zu einem
Datenstromempfänger weist im Wesentlichen die folgenden Schritte auf:
- a) Bereitstellen von zu übertragenden Daten;
- b) Interpolieren der zu übertragenden Daten in einer
Interpolationseinrichtung des Datenstromsenders, um eine
Interpolation zwischen aufeinanderfolgenden Abtastwerten eines
zugeführten Mehrfachtonsignals bereitzustellen,
wobei in einer Rücktransformationseinrichtung des
Datenstromsenders kodierte Datenblöcke, die mittels einer
Kodierungseinrichtung aus den zu übertragenden Daten erzeugt werden,
von dem Frequenzbereich in den Zeitbereich bei einer
gegenüber einem ADSL-Standard erhöhten Trägeranzahl
rücktransformiert werden.
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In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte
Weiterbildungen und Verbesserungen des jeweiligen Gegenstandes der
Erfindung.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung bewirkt ein Schalten in einen Betriebsmodus mit einer
gegenüber dem ADSL-Standard erhöhten Trägeranzahl, dass
kodierte Datenblöcke, die mittels der Kodierungseinrichtung aus
den zu übertragenden Daten erzeugt werden, von dem
Frequenzbereich in den Zeitbereich bei der erhöhten Trägeranzahl
rücktransformiert werden, wobei nur eine vorgebbare Abzahl an
Trägern eingesetzt wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der
vorliegenden Erfindung wird eine Anzahl von Trägern bei einer
Rücktransformation gegenüber einer Rücktransformation gemäß einem
herkömmlichen ADSL-Standard verdoppelt. Hierzu wird zwar, zur
Generierung des Zeitsignals, eine IFFT
(Rücktransformationseinrichtung) mit doppelt so vielen Trägern benötigt, wobei
die oberen Träger Null gesetzt werden, d. h. es werden
beispielsweise 64 Träger verwendet, wobei die Träger Nummer 33
bis 64 Null gesetzt werden, die Spiegelfrequenzen treten
jedoch zweckmäßigerweise erst in einem viel höheren
Frequenzbereich auf.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der
vorliegenden Erfindung sind Tiefpassfilter einer niedrigen Ordnung
einsetzbar. Dieser Vorteil wirkt sich insbesondere auf eine
reduzierte Implementierungskomplexität des
Interpolationspfades und einer erzielbaren Datenrate aus.
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Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der
vorliegenden Erfindung werden die Träger Nummer 33 bis 64 Null
gesetzt.
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Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zur Übertragung
eines aus diskreten Mehrfachtonsymbolen aufgebauten analogen
Datenstroms von einem Datenstromsender zu einem
Datenstromempfänger über einen Übertragungskanal weist weiterhin auf:
- a) eine Kodierungseinrichtung zur Kodierung von zu
übertragenden Daten;
- b) eine Rücktransformationseinrichtung, die mit einer
erhöhten Trägeranzahl betrieben wird;
- c) einen Digital-Analog-Umsetzer zur Umsetzung des
rücktransformierten digitalen Sendersignals in ein analoges
Sendersignal; und
- d) eine Interpolationseinrichtung, welche eine Interpolation
ohne ein Einfügen von Nullen ausführt.
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In vorteilhafter Weise enthält der Datenstromsender eine
Tiefpassfilterungseinrichtung niedrigerer Ordnung.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den
Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen:
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Fig. 1 ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Übertragen eines analogen Datenstroms, bei dem
eine Trägeranzahl der
Rücktransformationseinrichtung in dem Datenstromsender erhöht ist;
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Fig. 2a ein Blockbild einer Übertragungsstrecke für
Mehrfachtonsymbole mit Datenstromsender,
Übertragungskanal und Datenstromempfänger;
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Fig. 2b schematisch einen Aufbau eines Mehrfachtonsymbols
mit zyklischem Präfix;
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Fig. 3 die in Fig. 2a veranschaulichte
Schaltungsanordnung zum Übertragen eines analogen Datenstroms als
eine Gesamtstrecke in detaillierterer Darstellung;
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Fig. 4 einen Datenstromsender nach dem Stand der Technik;
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Fig. 4a ein Detail-Blockbild einer Aufbereitung eines zu
übertragenden Datenstroms aus einem
Mehrfachtonsignal mittels einer Interpolationseinrichtung, einer
Senderfilterungseinrichtung und eines Digital-
Analog-Umsetzers nach dem Stand der Technik;
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Fig. 4b ein Detail-Blockbild einer
Vorverarbeitungseinrichtung eines Datenstromempfängers, in der empfangene
Daten in einen vorverarbeitenden digitalen
Datenstrom umgesetzt werden, mit einem Analog-Digital-
Umsetzer, einer Empfängerfilterungseinrichtung und
einer Dezimationseinrichtung; und
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Fig. 4c ein Ablaufdiagramm eines herkömmlichen Verfahrens
zum Übertragen eines analogen Datenstroms.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder
funktionsgleiche Komponenten oder Schritte.
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Fig. 2a zeigt ein prinzipielles Blockbild einer Anordnung
zum Übertragen eines analogen Datenstroms nach dem DMT-
Verfahren, wobei der Datenstromsender 214, der
Übertragungskanal 102 und der Datenstromempfänger 215 veranschaulicht
sind.
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Ein Datenstromsender 214 und ein Datenstromempfänger 215
bestehen jeweils aus getrennt identifizierbaren Blöcken,
welche im Folgenden kurz beschrieben werden. Eine
Dateneingabeeinrichtung 201 dient zur Eingabe von zu übertragenden
Daten, wobei die eingegebenen Daten an eine
Kodierungseinrichtung 202 weitergegeben werden. In der
Kodierungseinrichtung 202 wird der Datenstrom gemäß eines herkömmlichen
Verfahrens dekodiert und einer Rücktransformationseinrichtung
203 zugeführt.
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Die Rücktransformationseinrichtung 203 stellt eine
Transformation von den im Frequenzbereich vorliegenden Daten in Daten
bereit, die im Zeitbereich vorliegen. Die
Rücktransformationseinrichtung 203 kann beispielsweise durch eine Einrichtung
bereitgestellt werden, in welcher eine inverse schnelle
Fourier-Transformation (IFFT = Inverse Fast Fourier
Transformation) durchgeführt wird.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die in der
Rücktransformationseinrichtung 203 durchgeführte Transformation von dem
Frequenzbereich in den Zeitbereich eine zu derjenigen
Transformation inverse Transformation darstellt, welche eine
Transformationseinrichtung 110 in dem Datenstromempfänger 215
ausführt.
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Schließlich erfolgt eine Umsetzung des von der
Rücktransformationseinrichtung 203 ausgegebenen digitalen Datenstroms in
einen analogen Datenstrom mittels eines Digital-Analog-
Umsetzers 204. Der nunmehr im Zeitbereich vorliegende,
analoge Datenstrom wird einem Übertragungskanal 102 zugeführt,
welcher die oben beschriebene Datenübertragung bereitstellt,
wobei bei einer Übertragung eine Bandpass-, Hochpass-
und/oder Tiefpass-Filterung sowie eine Beaufschlagung des
analogen Datenstroms 101 mit Rauschen vorhanden sein kann.
Der analoge Datenstrom 101 wird weiter dem in dem
Datenstromempfänger 215 angeordneten Analog-Digital-Umsetzer 104
zugeführt, welcher den empfangenen analogen Datenstrom 101 in
einen digitalen Datenstrom 103 umsetzt, wobei der umgesetzte
digitale Datenstrom 103 der Transformationseinrichtung 110
zugeführt wird.
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Nach einer zu der in der Rücktransformationseinrichtung 203
inversen Transformation von dem Frequenzbereich in den
Zeitbereich erfolgt nach einem Durchlaufen des transformierten
Datenstroms durch eine Korrektureinrichtung (nicht gezeigt)
und eine Bestimmungseinrichtung (nicht gezeigt) eine
Dekodierung in der Dekodierungseinrichtung 117. Der dekodierte
Datenstrom wird schließlich über die Datenausgabeeinrichtung
119 ausgegeben.
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In Fig. 2b ist ein Schema eines diskreten Mehrfachtonsymbols
gezeigt, wobei der zu übertragende analoge Datenstrom als
eine Sequenz von Mehrfachtonsymbolen 208 bereitgestellt wird.
Vor einer Weitergabe der in der
Rücktransformationseinrichtung 203 transformierten Daten an den Digital-Analog-Umsetzer
204 werden die letzten M Abtastwerte eines Mehrfachtonsymbols
an den Blockanfang nochmals angehängt, wodurch ein zyklischer
Präfix definiert ist und wobei gilt:
M < N
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Auf diese Weise kann einem Datenstromempfänger ein
periodisches Signal vorgetäuscht werden, wenn der durch den
Übertragungskanal verursachte Einschwingvorgang nach M Abtastwerten
abgeklungen ist, d. h., es tritt keine Intersymbolinterferenz
(ISI) auf.
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Wie in Fig. 2b gezeigt, weist das ursprüngliche
Mehrfachtonsymbol eine Länge von N Abtastwerten, beispielsweise N = 64
auf, während beispielsweise die letzten vier Werte als ein
zyklischer Präfix 212 an den DMT-Symbolanfang 205 gesetzt
werden, wobei gilt:
M = 4.
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Die Gesamtlänge eines Mehrfachtonsymbols 208 beträgt nun mit
den an den Symbolanfang 205 angehängten DMT-Symbolendwerten
213 M + N von dem Präfixanfang 207 bis zu dem DMT-Symbolende
206.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die Anzahl der zyklisch den
Symbolanfang 205 angehängten DMT-Symbolendwerte 213 möglichst
gering gehalten werden muss, d. h. M < < N, um eine möglichst
geringe Reduzierung der Übertragungskapazität und -güte
herbeizuführen.
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In einem weiteren Beispiel besteht ein Mehrfachtonsymbol 208
aus 256 komplexen Zahlen, was bedeutet, dass 512 Zeitproben
(Real- und Imaginärteil) als ein periodisches Signal
übertragen werden müssen. In diesem Beispiel berechnet sich, wenn
eine Anzahl von 32 DMT-Symbolendwerten 213 als zyklischer
Präfix 212 an den Symbolanfang kopiert werden, eine
Gesamtlänge der zu übertragenden Zeitprobe zu 544, was bei einer
maximalen Tonfrequenz eines DMT-Signals von 2,208 MHz eine
Abtastdauer TA von 544 × 10-6/2,208 Sekunden bzw. 0,25 ms
ergibt, wobei sich die Symbolübertragungsfrequenz aus fDMT =
1/TA ≍ 4 kHz berechnet.
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In Fig. 3 ist ein Schaltungsanordnung zum Übertragen eines
analogen Datenstroms 101 in detaillierterer Darstellung
gezeigt.
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Der der Dateneingabeeinrichtung 201 zugeführte Datenstrom,
d. h. die zu übertragenden Daten 123, werden in Blöcke
zusammengefasst, wobei je nach Stufigkeit eine bestimmte Anzahl
von zu übertragenden Bits einer komplexen Zahl zugeordnet
wird. In der Kodierungseinrichtung 202 erfolgt schließlich
eine Kodierung entsprechend der gewählten Stufigkeit, wobei
der kodierte Datenstrom schließlich der
Rücktransformationseinrichtung 203 zugeführt wird.
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Ein von der Rücktransformationseinrichtung 203
bereitgestelltes Mehrfachtonsignal 303 bildet schließlich einen digitalen
Senderdatenstrom, der vom Frequenzbereich in den Zeitbereich
transformiert worden ist. Das als digitaler Datenstrom
ausgebildete Mehrfachtonsignal 303 wird schließlich, nach einer
Interpolation in einer Interpolationseinrichtung 109 und
einer Filterung in einer Senderfilterungseinrichtung 401, in
dem Digital-Analog-Umsetzer 204 in einen analogen Datenstrom
umgesetzt, welcher wiederum einer Leitungstreibereinrichtung
304 zugeführt wird.
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Die Leitungstreibereinrichtung 304 verstärkt bzw. treibt den
zu übertragenden analogen Datenstrom 101 in einen
Übertragungskanal 102, dessen Kanalübertragungsfunktion prinzipiell
bekannt bzw. messbar ist.
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Im Übertragungskanal findet weiterhin eine Überlagerung des
analogen Datenstroms mit Rauschen statt, was in Fig. 3 durch
eine Überlagerungseinrichtung 121 dargestellt ist. Der
Überlagerungseinrichtung 121 wird der von dem Übertragungskanal
übertragene analoge Datenstrom und ein Rauschsignal 122
zugeführt, so dass schließlich ein mit Rauschen überlagerter
analoger Datenstrom 101 erhalten wird.
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Der analoge Datenstrom 101 wird der
Vorverarbeitungseinrichtung 301 des Datenstromempfängers zugeführt, in welcher im
Wesentlichen eine Analog-Digital-Umsetzung, eine Filterung
sowie eine anschließende Dezimation des analogen Datenstroms
bereitgestellt wird. Die schaltungstechnischen Komponenten,
die für eine derartige Vorverarbeitung von empfangenen Daten
403 erforderlich sind, sind obenstehend unter Bezugnahme auf
Fig. 4b beschrieben. Durch die Vorverarbeitungseinrichtung
301 wird aus dem empfangenen analogen Datenstrom 101 ein
vorverarbeiteter digitaler Datenstrom 302 erzeugt, welcher in
dem Datenstromempfänger einer Transformationseinrichtung 110
zugeführt wird.
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Die Transformationseinrichtung 110 stellt eine Transformation
des dezimierten entzerrten digitalen Datenstroms in
Transformationssignale 111a-111n bereit, wobei n die maximale Anzahl,
in diesem Beispiel 256, der in Betrag und Phase definierten
Kosinus- bzw. Sinussignale darstellt. Es sei darauf
hingewiesen, dass die Transformationseinrichtung 110 eine digitale
Transformation von einem Signal, das im Zeitbereich digital
vorliegt, in ein Signal, das im Frequenzbereich digital
vorliegt, vornimmt.
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Die Transformationssignale 111a-111n entsprechen
beispielsweise komplexen Zahlen für jeden der Mehrfachtöne, wobei eine
Auswertung in Betrag und Phase bzw. in Realteil und
Imaginärteil bereitgestellt wird. Weiterhin können die komplexen
Zahlen als Amplituden von innerhalb eines Blocks
auszusendenden Kosinus-(Realteil) und Sinusschwingungen (Imaginärteil)
bereitgestellt werden, wobei die Frequenzen äquidistant gemäß
der oben angegebenen Gleichung verteilt bereitgestellt sind,
wobei die zu übertragenden Daten in Blöcken zusammengefasst
sind.
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Es sei darauf hingewiesen, dass mehr oder weniger als 256
unterschiedliche Töne als in Betrag und Phase definierte und
modulierbare Kosinus- bzw. Sinussignalen übertragbar sind,
wobei sich eine entsprechend unterschiedliche Anzahl von
Transformationssignalen 111a-111n ergibt. Hierbei wird das
erste Transformationssignal als 111a und das letzte
Transformationssignal als 111n bezeichnet. Vorzugsweise führt die
Transformationseinrichtung 110 eine schnelle Fourier-
Transformation (FFT = Fast Fourier Transformation) durch, um
eine schnelle Transformation von dem Zeitbereich in den
Frequenzbereich bereitzustellen.
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In einer anschließenden Korrektureinrichtung 112 werden die
Transformationssignale 111a-111n mit einer bekannten
Korrekturfunktion gewichtet, die der Korrektureinrichtung 112
vorgegeben wird. Vorzugsweise, aber nicht ausschließlich, ist
diese Korrekturfunktion, die der Korrektureinrichtung 112
vorgegeben wird, eine Inverse der Kanalübertragungsfunktion
des Übertragungskanals 102. Auf diese Weise können Einflüsse
des Übertragungskanals hinsichtlich Frequenzgang, Phase etc.
kompensiert werden, so dass korrigierte
Transformationssignale 113a-113n an dem Ausgang der Korrektureinrichtung 112
erhalten werden.
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Die korrigierten Transformationssignale 113a-113n werden
anschließend einer Bestimmungseinrichtung 116 zugeführt, in
welcher mindestens ein Betragssignal 114 und mindestens ein
Phasensignal 115, bzw. ein Realteil und ein Imaginärteil
eines korrigierten Transformationssignal bestimmt wird.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die korrigierten
Transformationssignale sowohl im Zeitbereich, mittels einer
Zeitbereichsentzerrungseinrichtung (nicht gezeigt), als auch im
Frequenzbereich, mittels der Korrektureinrichtung 112,
entzerrt werden können, wobei die
Zeitbereichsentzerrungseinrichtung eine Zeitbereichsentzerrung bereitstellt, während
die Korrektureinrichtung 112 eine Frequenzbereichsentzerrung
bereitstellt.
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Die in der Bestimmungseinrichtung 116 bestimmten
Betragssignale 114 und Phasensignale 115 werden anschließend dekodiert,
indem die Betragssignale 114 und die Phasensignale 115 einer
Dekodierungseinrichtung 117 zugeführt werden.
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In der Dekodierungseinrichtung 117 wird eine Dekodierung
entsprechend des Datenstroms bereitgestellt. Somit stellt die
Dekodierungseinrichtung 117 einen dekodierten Datenstrom 118
bereit, welcher schließlich einer Datenausgabeeinrichtung 119
zugeführt wird, und von dort ausgegeben und weiterverarbeitet
werden kann.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist in Fig. 1 veranschaulicht
erläutert.
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Nach einer Eingabe des zu übertragenden Datenstroms in einem
Schritt S1 werden die Daten, wie bereits unter Bezugnahme auf
Fig. 2a und Fig. 3 erwähnt, in einer Kodierungseinrichtung
kodiert (Schritt S2).
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Erfindungsgemäß wird eine Trägeranzahl in einer
Rücktransformationseinrichtung erhöht, hier beispielsweise um den Faktor
2, wie in dem Schritt S3a veranschaulicht.
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In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung bewirkt ein Schalten in einen Betriebsmodus mit einer
gegenüber dem ADSL-Standard erhöhten Trägeranzahl, dass
kodierte Datenblöcke, die mittels der Kodierungseinrichtung aus
den zu übertragenden Daten erzeugt werden, von dem
Frequenzbereich in den Zeitbereich bei der erhöhten Trägeranzahl
rücktransformiert werden, wobei nur eine vorgebbare Abzahl an
Trägern eingesetzt wird.
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In diesem Ausführungsbeispiel beträgt die Trägeranzahl 32, so
dass, nach einer Verdoppelung der Trägeranzahl auf 64, die
Träger 33 bis 64 in einem ADSL-Standard Null gesetzt werden
(Schritt S4a).
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Anschließend erfolgt, wie bei herkömmlichen Verfahren, eine
Digital-Analog-Umsetzung in dem Schritt S5, woraufhin ein
Treiben des analogen Datenstroms (Schritt S6) für eine in dem
Schritt S7 durchgeführte Übertragung über den
Übertragungskanal 102 bereitgestellt wird.
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Wie bereits erwähnt, wird, um die bei einer Interpolation
entstehenden Spiegelfrequenzanteile vollständig zu
eliminieren, d. h. um in dem Datenstromempfänger eine Dezimation auf
die Symbolrate ohne Faltprodukte bereitzustellen, bei DMT-
Systemen das zu übertragende Zeitsignal durch eine IFFT
(Inverse Fast Fourier Transformation = inverse schnelle Fourier-
Transformation) erzeugt, wobei die Anzahl der Träger im
jeweiligen Standard definiert ist (z. B. 32 für den ADSL-
Upstreamkanal), wobei der oberste Träger eine Frequenz von
138 kHz aufweist. In diesem Falle treten bei herkömmlichen
Verfahren Spiegelanteile ab einer Frequenz von 138 kHz auf.
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Um eine spektrale Trennung zu erzielen, wird zur Erzeugung
des Zeitsignals eine IFFT mit beispielsweise doppelt so
vielen Trägern bereitgestellt, wobei die höchsten (obersten)
Träger Null gesetzt werden. In diesem Beispiel (d. h. dem
Beispiel mit 64 Trägern) werden die Träger Nummer 33 bis 64
(die obersten Träger) Null gesetzt. Auf diese Weise treten
Spiegelfrequenzen erst ab einer Frequenz von 414 kHz auf,
welche in vorteilhafter Weise mit Tiefpassfiltern niedriger
Ordnung eliminiert werden können.
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In vorteilhafter Weise kann somit in dem Datenstromempfänger
215 ein Tiefpassfilter 402 einer niedrigen Ordnung eingesetzt
werden, was einen Implementierungsaufwand für das gesamte
Datenübertragungssystem beträchtlich reduziert.
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Bezüglich der in den Fig. 4a-4c dargestellten
Schaltungsanordnungen und Verfahren zum Übertragen eines analogen
Datenstroms wird auf die Beschreibungseinleitung verwiesen.
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Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand
bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie darauf
nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise
modifizierbar.
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Auch ist die Erfindung nicht auf die genannten
Anwendungsmöglichkeiten beschränkt.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder
funktionsgleiche Komponenten oder Schritte
101 Analoger Datenstrom
102 Übertragungskanal
104 Analog-Digital-Umsetzer
107 Dezimationseinrichtung
108 Abtastrate
109 Interpolationseinrichtung
110 Transformationseinrichtung
111a-111n Transformationssignale
112 Korrektureinrichtung
113a-113n Korrigierte Transformationssignale
114 Betragssignal
115 Phasensignal
116 Bestimmungseinrichtung
117 Dekodierungseinrichtung
118 Dekodierter Datenstrom
119 Datenausgabeeinrichtung
120 Symbolrate
121 Überlagerungseinrichtung
122 Rauschsignal
123 zu übertragende Daten
124 Datenblöcke
125 Kodierte Datenblöcke
126a-126n Filteranfangswerte
127 Extraktionseinrichtung
128 Speicherwertbestimmungseinrichtung
129 Rahmensynchronisationssignal
130a-130n Speicherwerte
131 Erste Filterungseinrichtung
132 Zweite Filterungseinrichtung
201 Dateneingabeeinrichtung
202 Kodierungseinrichtung
203 Rücktransformationseinrichtung
204 Digital-Analog-Umsetzer
205 DMT-Symbolanfang
206 DMT-Symbolende
207 Präfixanfang
208 Diskretes Mehrfachtonsymbol ("discrete multi tone",
DMT-Symbol)
209 Gefiltertes diskretes Mehrfachton-Symbol (DMT-Symbol)
210 Einschwingkompensiertes, diskretes Mehrfachton-Symbol
(DMT-Symbol)
211 Analoges Sendersignal
212 Präfix
213 DMT-Symbolendwerte
214 Datenstromsender
215 Datenstromempfänger
301 Vorverarbeitungseinrichtung
302 Vorverarbeiteter digitaler Datenstrom
303 Mehrfachtonsignal
304 Leitungstreibereinrichtung
305 Gefiltertes Mehrfachtonsignal
306 Interpoliertes Mehrfachtonsignal
401 Senderfilterungseinrichtung
402 Empfängerfilterungseinrichtung
403 Empfangene Daten
501 Rücksetzbare Senderfilterungseinrichtung
502 Rücksetzbare Empfängerfilterungseinrichtung
503, 504 Synchronisationsanschluss