DE10207630B4 - Schloss mit Fernbetätigung - Google Patents

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Abstract

Schloss (1), insbesondere für Türen,
mit einer Fallenanordnung (5), die eine schwenkbar gelagerte Falle (4) aufweist,
mit einer Sperreinrichtung (15), die der Falle (4) zugeordnet ist, und
mit einer elektrisch ansteuerbaren Betätigungseinrichtung (28), die der Sperreinrichtung (15) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Betätigungseinrichtung (28) einen Elektromotor (33) aufweist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Schloss, das insbesondere als Türschloss Anwendung finden kann.
  • Es werden in der Praxis gelegentlich Schlösser benötigt, die ein ferngesteuertes Öffnen oder Entriegeln gestatten. Dazu ist aus der DE 196 13 638 A1 ein Schloss bekannt, das zum Einbau in einen Türflügel vorgesehen ist und einen elektrischen Entriegelungsmechanismus aufweist. Dieses Schloss hat eine verschiebbar gelagerte Fallenanordnung mit einer schwenkbar gelagerten Falle. Der Falle ist ein als Sperreinrichtung dienender Kniehebelmechanismus zugeordnet, der in gestreckter Position die Falle in einer ersten Position (Normalposition) verriegelt. Ein Sperrstift verhindert das Ausknicken der Kniehebelanordnung und verriegelt somit die Falle in ihrer Normalposition. In diesem Zustand arbeitet das Schloss wie ein gewöhnliches Schloss. Die Falle kann beim Zuschlagen der Tür oder mittels einer Handhabe aus ihrer Sperrposition in eine Freigabeposition zurückgezogen werden.
  • Zum Entriegeln der Falle, d.h. zur Freigabe einer Schwenkbewegung, wird der Sperrstift mittels eines Elektromagneten in eine Freigabestellung gezogen. Damit kann die Falle schwenken und die Tür kann von Hand aufgedrückt werden, ohne die Falle von Hand in Freigabeposition ziehen zu müssen.
  • Die Betätigung der Sperreinrichtung über einen Elektromagneten ist stromzehrend. Dies schränkt den Anwendungsbereich ein.
  • Aus der JP 09112091 A ist ein elektrisches Schloss für eine Schiebetür bekannt, bei dem eine Verriegelungsstange durch einen Elektromotor oder alternativ durch eine Handhabe betätigt wird. Die Verriegelungsstange ist mit einer Zahnstange gekoppelt, die alternativ von dem Elektromotor oder der manuellen Handhabe verschiebbar ist.
  • Der Elektromotor muss hier die Stellbewegung erzeugen, was zu einem erheblichen Stromaufwand führt.
  • Die DE 197 10 834 A1 und die DE 38 06 422 A1 offenbaren jeweils ein Schloss, bei dem ein Riegel durch einen Elektromotor betätigt wird. Damit ist elektrisches Öffnen und Schließen möglich. Jedoch muss von dem Elektromotor jeweils die zur Riegelbewegung erforderliche Arbeit aufgebracht werden, was einen entsprechenden Batterieverschleiß zur Folge hat, wenn die Schaltung batteriegestützt arbeiten soll.
  • Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein elektrisch steuerbares Schloss zu schaffen, das sich elektrisch freigeben und sperren lässt und dabei stromsparend arbeitet.
  • Diese Aufgabe wird mit einem Schloss nach Anspruch 1 gelöst.
  • Das erfindungsgemäße Schloss weist eine schwenkbar gelagerte Falle auf, der eine Sperreinrichtung zugeordnet ist. Diese wird wiederum von einer Betätigungseinrichtung gesperrt oder freigegeben (verriegelt oder entriegelt). Zur Überführung der Sperreinrichtung in Sperrposition bzw. in Freigabeposition dient ein Elektromotor. Dieser weist den wesentlichen Vorzug auf, dass er lediglich bei der Änderung des Sperrzustands kurz betätigt werden muss, während er ansonsten stromlos ruht. Auf diese Weise kann das Schloss beispielsweise nach Empfang eines Entriegelungsbefehls für Sekunden oder Minuten offen gehalten werden und danach wieder sperren. Die Zeit für die die schwenkbar gelagerte Falle entriegelt ist beeinflusst den Elektroenergieaufwand für das Freigeben und Wiedersperren der Falle nicht. Es hat sich gezeigt, dass sich durch diese Maßnahme der Energiebedarf des Schlosses so weit senken lässt, dass das Schloss über Jahre hinweg batteriegestützt betrieben werden kann. Der Energiebedarf ist dabei so gering, dass die Batterie in dem Schloss untergebracht werden kann, ohne dass das Schloss die Abmessungen eines gewöhnlichen Türschlosses übersteigt.
  • Es hat sich weiter gezeigt, dass die motorbetätigte Sperreinrichtung auch mechanisch besonders robust ausgelegt werden kann. Unabhängig davon, ob der Motor batteriegespeist oder über eine in der Tür untergebrachte Leitung elektrisch versorgt wird, kann das Schloss rüttelfest ausgebildet sein. Dies insbesondere wenn die Betätigungseinrichtung ein untersetzendes Getriebe enthält. Es lassen sich damit hohe Betätigungskräfte erzeugen, so dass auch sehr robuste Sperrmechanismen betätigt werden können. Beispielsweise können diese Riegelelemente enthalten, die durch starke Federn in ihre Sperrstellung vorgespannt sind.
  • Vorzugsweise weist die Betätigungseinrichtung ein Getriebe zur Umwandlung einer Drehbewegung in eine Hin und hergehende Bewegung auf. Mit der hin- und hergehenden Bewegung kann ein Sperrglied verriegelt und entriegelt werden. Zur Umwandlung der Drehbewegung in eine hin- und hergehende Bewegung können Kurbeltriebe, Exzentertriebe, Spindel-Hub-Getriebe oder dergleichen Anwendung finden. Vorzugsweise ist das Getriebe ein Umkehrgetriebe, also beispielsweise ein Kurbelgetriebe oder ein Exzentergetriebe. Dies hat den Vorzug, dass das Sperren und das Freigeben der Sperreinrichtung erfolgen kann, ohne dass der Motor seine Drehrichtung ändern muss. Es können deshalb sehr kostengünstige Motoren Einsatz finden. Außerdem wird die Ansteuerung besonders einfach. Diese kann mit einer Sensoreinrichtung verbunden sein, um jeweils das Erreichen der Sperr- oder Freigabestellung der Sperreinrichtung zu erfassen. Wird als Umkehrgetriebe hier ein Exzenter- oder Kurbeltrieb verwendet, zeigt sich die Anordnung noch in einer anderen Hinsicht besonders robust, denn die zu erfassenden Sollstellungen sind jeweils die Umkehrpunkte der hin- und hergehenden Bewegung. Gerade in diesen Bereichen hat eine Änderung der Winkelposition eines Exzenters oder einer Kurbel nur sehr geringen Einfluss auf die Linearposition des angeschlossenen Getriebeglieds. Diese Art der Betätigungseinrichtung erweist sich deshalb als sehr unempfindlich gegen Störeinflüsse.
  • Ein weiterer Vorzug des Kurbelgetriebes besteht darin, dass die Betätigungseinrichtung einschließlich des Elektromotors und des Untersetzungsgetriebes ortsfest angeordnet werden kann (d.h. am Gehäuse oder Stulp) während die Fallenanordnung relativ dazu linear verschiebbar gelagert sein kann. Dies wird möglich, indem eine Wirkfläche eines mit der Falleneinrichtung verbundenen Sperrglieds etwa parallel zur Verschieberichtung der Falleneinrichtung orientiert ist. Diese Wirkfläche steht beispielsweise mit einem Kurbelzapfen der Betätigungseinrichtung in Verbindung. Eine Linearverschiebung der Falle ändert somit die Position des Sperrglieds nicht. Auf diese Weise kann die Fallenanordnung durch andere Stellmittel, beispielsweise durch eine manuelle Stelleinrichtung verschoben werden, ohne dass davon der Sperrzustand der Verriegelungseinrichtung beeinflusst wird.
  • Die ortsfeste Anordnung des Elektromotors vermeidet die Notwendigkeit flexibler und dauerbeweglicher Stromzuführungen zu dem Elektromotor. Seine Zuleitungen werden bei einer Bewegung der Schlossmechanik nicht bewegt. Auch dies kommt der Zuverlässigkeit des Schlosses, insbesondere bei rauen Einsatzbedingungen, zugute.
  • Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist zusätzlich zu der elektrisch ansteuerbaren Betätigungseinrichtung eine manuelle Betätigungseinrichtung, beispielsweise in Form einer manuell drehbaren Nuss vorgesehen. Diese wirkt vorzugsweise parallel zu der elektrischen Betätigungseinrichtung auf die Sperreinrichtung, um die Schwenkbewegung der Falle zu sperren bzw. zu entsperren. Dies hat den Vorzug, dass das betreffende Schloss sowohl bei manueller Betätigung (Anfassen und Niederdrücken der Türklinke und Öffnen der Tür) als auch bei elektrischer Betätigung beim Öffnen das gleiche Verhalten zeigt. Dies vermeidet Missverständnisse beim Öffnen der Tür etwa dahingehend, dass eine die Tür per Fernsteuerung öffnende Person die freigegebene Tür nicht als freigegeben und somit durch leichten manuellen Druck zu öffnen erkennt.
  • Bei einer weiteren Ausführungsform ist der Fallenanordnung eine Verschiebesperre zugeordnet. Diese gestattet ein lineares Verschieben der Falle in Türöffnungsposition nur, wenn sie freigegeben ist. Die Verschiebesperre ist vorzugsweise mit der Sperreinrichtung verbunden, um zum Öffnen der Tür entweder durch den Elektromotor oder manuell geöffnet zu werden, falls eine manuelle Betätigungseinrichtung vorhanden ist. Die Verschiebesperre stellt ein zusätzliches Sicherheitselement gegen unbeabsichtigtes und/oder unbefugtes Öffnen der Tür dar.
  • Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Zeichnung, der Beschreibung oder Unteransprüchen.
  • In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
  • 1 ein erfindungsgemäßes Schloss in ausschnittsweiser Seitenansicht im Sperrzustand,
  • 2 das Schloss nach 1 in einer schematisierten Ansicht von oben,
  • 3 das Schloss nach 1 nach manueller Freigabe,
  • 4 das Schloss nach 1 nach elektrischer Freigabe,
  • 5 das freigegebene Schloss nach 3 oder 4 in ausschnittsweise Darstellung von oben gesehen, beim Öffnen der Tür und
  • 6 eine verfeinerte Ausführungsform des Schlosses nach den 1 bis 5 mit zusätzlicher Verschiebesperre der Fallenanordnung in Seitenansicht.
  • In 1 ist ausschnittsweise ein Schloss 1 veranschaulicht, das sich zum Einbau in Haustüren, Wohnungstüren, Hotelzimmertüren, in Gartentoren, in Schubladen, Schranktüren oder bei ähnlichen Anwendungen eignet. Das Schloss 1 weist ein Gehäuse 2 auf, das an einer Seite mit einem Stulp 3 versehen ist. Diese führt einen gegebenenfalls vorhandenen, nicht weiter veranschaulichten, Riegel. Außerdem weist sie eine Öffnung auf, die von einer Falle 4 durchragt ist. Diese gehört zu einer Fallenanordnung 5, die in dem Gehäuse 2 linear in einer Richtung 6 verschiebbar gelagert ist. Die Richtung 6 steht senkrecht auf dem Stulp 3. Zur Führung der Fallenanordnung 5 dienen die Fallenanordnung 5 umgreifende Gleitführungen 7, 8, die beispielsweise mit der Grundplatte des Gehäuses 2 verbunden sind.
  • Zu der Fallenanordnung 5 gehören die Falle 4 und ein Fallenträger 9, der in den Gleitführungen 7, 8 in Richtung 6 verschiebbar geführt ist. Der Fallenträger 9 ist gegen die Kraft eines Federelements 10, beispielsweise einer Druckfeder, die sich zwischen den Fallenträger 9 und dem Gehäuse 2 abstützt, verschiebbar. Der Fallenträger 9 enthält einen die Falle 4 von hinten u-förmig umfassenden Rahmen 11, dessen Schenkel 12, 13 einen die Falle 4 durchsetzenden Stift halten. Damit ist eine Scharnierachse 14 für eine Schwenkbewegung der Falle 4 festgelegt. Die Scharnierachse 14 erstreckt sich parallel zu dem Stulp 3.
  • Zum Sperren und zum Freigeben der Schwenkbewegung der Falle 4 ist eine Sperreinrichtung 15 vorgesehen, zu der im hier veranschaulichten Ausführungsbeispiel. ein Sperrstift 16 und eine Arretiervorrichtung 17 gehören. Der Sperrstift 16 ist in einer den Rahmen 11 durchsetzenden Bohrung angeordnet, deren Bohrungsachse, wie 2 zeigt, die Scharnierachse 14 nicht schneidet. Vielmehr ist die Bohrung und somit auch der Sperrstift 16 gegen die Radialrichtung der Scharnierachse 14 parallel versetzt. Der Sperrstift 16 liegt an der in Sperrstellung zu dem Stulp 3 parallelen Rückseite 18 der Falle 4 an. Mit seinem anderen stirnseitigen Ende stützt sich der Sperrstift 16 an der Arretiervorrichtung 17 ab.
  • Zu der Arretiervorrichtung 17 gehört ein Sperrhebel 19, der an dem Fallenträger 9 oder dem Rahmen 11 um eine quer zu dem Sperrstift 16 orientierte Achse 21 schwenkbar gelagert ist. Außerdem ist der Sperrhebel 19 mittels einer Druckfeder 22 oder durch ein anderes Federmittel auf den Sperrstift 16 hin vorgespannt. Der Sperrhebel 19 liegt somit mit einer Seite an dem Sperrstift 16 an. In dieser Position fasst der Sperrhebel 19 mit einer freien endständigen Nase 23 in eine Ausnehmung 24 eines Kurvenfolgerhebels 25 der wie der Sperrhebel 19 zu der Arretiervorrichtung 17 gehört. Der Kurvenfolgerhebel 25 ist an dem Fallenträger 9 oder dem Rahmen 11 um eine Achse 26 schwenkbar gelagert, die vorzugsweise parallel zu der Achse 21 angeordnet ist. Somit sperrt der Kurvenfolgerhebel 25 jede Schwenkbewegung des Sperrhebels 19, wenn er sich in der in 1 veranschaulichten Schwenkstellung befindet, in der die Ausnehmung 24 auf der Nase 23 sitzt.
  • Der Kurvenfolgerhebel 25 erstreckt sich von der Achse 26 weg und weist eine erste im Wesentlichen ebene, sich etwa radial zu der Achse 26 erstreckende Betätigungsfläche 27 auf. Über diese wirkt der Kurvenfolgerhebel 25 mit einer elektrischen Betätigungseinrichtung 28 zusammen, die dazu dient, den Kurvenfolgerhebel 25 bedarfsweise und wie in 1 durch einen Pfeil 29 angedeutet, zu schwenken. Der Kurvenfolgerhebel 25 weist außerdem eine zweite Betätigungsfläche 31 auf, an der beispielsweise eine manuelle Betätigungseinrichtung 32 angreifen kann.
  • Die so gebildete Arretiervorrichtung hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt. Aufgrund der Hebelverhältnisse an dem Sperrhebel 19 werden hohe Sperrkräfte bei kleinen Betätigungskräften erzielt. Der Sperrstift 16 greift nahe bei der Achse 21 (d.h. am kurzen Hebel) und die Nase 23 fern von der Achse 21 (d.h. am langen Hebel) an dem Sperrhebel 19 an. Die Haltekraft an der Nase 23 ist deshalb geringer als an dem Sperrstift 16 oder der Falle 4. Das Arretieren des Sperrhebels 19 erfolgt an der Nase 23 mit niedriger Kraft durch den Kurvenfolgerhebel 25. Seine Ausnehmung 24 bewegt sich parallel zu Längserstreckung des Sperrhebels 19 (radial zur Achse 21) und ist kurzhubig. Der Hub entspricht der Tiefe der Ausnehmung 24 und ist vorzugsweise geringer als der Schwenkweg des Sperrhebels 19.
  • Zu der Betätigungseinrichtung 28 gehören ein Elektromotor 33 und ein Untersetzungsgetriebe 34. Zu diesem gehören beispielsweise eine Schnecke 35 und ein mit dieser kämmendes Schneckenrad 36. Die Drehachse des Schneckenrads 36 ist dabei vorzugsweise parallel zu der Achse 26 ausgerichtet. Damit liegen der Elektromotor 33 und die Schnecke 35 längs, d.h. etwa parallel zu der in 1 veranschaulichten Gehäusewand in dem Gehäuse 2. Der Elektromotor 33 und das Untersetzungsgetriebe 34 sind ortsfest angedeutet. Der Elektromotor 33 kann auf seiner Motorwelle direkt die Schnecke 35 tragen. Außerdem kann er bedarfsweise selbst als Getriebemotor mit eigenem Untersetzungsgetriebe ausgebildet sein.
  • Das drehbar gelagerte Schneckenrad 36 weist einen Exzenterzapfen 37 auf, eine zwischen dem Fallenträger 9 und dem Kurvenfolgerhebel 25 angeordnete Druckfeder 38 oder ein sonstiges Federelement spannt den Kurvenfolgerhebel 25 in seine in 1 veranschaulichte Sperrstellung vor. In dieser befindet sich der Exzenterzapfen 37 in der Nähe seines unteren Totpunkts, bei dem der Kurvenfolgerhebel 25 mit seiner Ausnehmung 24 weitestmöglich über die Nase 23 greift. In dieser Stellung kann sich der Exzenterzapfen 37 noch mit der Betätigungsfläche 27 in Berührung befinden. Alternativ kann der Kurvenfolgerhebel 25 auch auf der Stirnseite der Nase 23 aufsitzen und somit etwas von dem Exzenterzapfen 37 abheben.
  • Der Durchmesser des Umlaufkreises des Exzenterzapfens 37 ist so bemessen, dass eine Drehung des Schneckenrads 36 um 180° den Kurvenfolgerhebel 25 so weit verschwenkt, dass die Nase 23 nicht mehr in die Ausnehmung 24 greift.
  • Zu der Betätigungseinrichtung 28 gehört außerdem eine Steuereinrichtung 39, die über eine Leitung 41 mit dem Elektromotor 33 und über eine weitere Leitung 42 mit einer Batterie 43 verbunden ist. Letztere dient als elektrischer Energiespeicher zur Stromversorgung der Betätigungseinrichtung 28. Die Steuereinrichtung 39 ist fernsteuerbar. Beispielsweise kann sie über eine Antenne 44 entsprechende Funksignale von einem Fernsteuersender empfangen. Bedarfsweise kann an Stelle der Funkkommunikationseinrichtung eine anderweitige Kommunikationseinrichtung zum Fernsteuern, zur elektrischen Zugangskontrolle oder zur anderweitigen Freigabe vorgesehen sein.
  • Die Betätigungseinrichtung 28 fährt jeweils gewünschte Sollpositionen (Sperrposition und Freigabeposition) an, die sich durch eine Drehung des Schneckenrads 36 um jeweils 180° unterscheiden. Um das Erreichen der gewünschten Positionen zu erkennen, ist dem Schneckenrad 36 ein Positionssensor 45 zugeordnet, der mit der Steuereinrichtung 39 verbunden ist. Der Positionssensor 45 erfasst beispielsweise in dem Schneckenrad 36 vorgesehene Bohrungen 46, 47 oder anderweitige Positionsmarken.
  • Die manuelle Betätigungseinrichtung 32 umfasst im vorgestellten Ausführungsbeispiel eine in dem Gehäuse 2 drehbar gelagerte Nuss 48, die beispielsweise eine vierkantige Durchgangsöffnung 49 für eine Türdrücker aufweist. Die Nuss 48 steht über eine Mitnehmernase 51 mit einem Freigabehebel 52 in Verbindung, um diesen gegen die Kraft einer nicht weiter veranschaulichten Feder zu verschwenken. Der Freigabehebel 52 steht über eine Steuerfläche 53 mit der Betätigungsfläche 31 des Kurvenfolgerhebels 25 in Berührung und verschwenkt diesen in Freigabestellung, wenn er selbst verschwenkt wird.
  • Das insoweit beschriebene Schloss 1 arbeitet wie folgt:
    Im Ruhezustand ist das Schloss 1 in der in 1 dargestellten Betriebsstellung. Der Exzenterzapfen 37 nimmt seinen unteren Totpunkt ein. Die Steuereinrichtung 28 hat diesen erfasst, als die Bohrung 47 den Positionssensor 45 passiert hat. Die Steuereinrichtung 39 hat daraufhin den Elektromotor 33 abgeschaltet, so dass das Schneckenrad 36 zum Stillstand kam. Die als Marke dienende Bohrung 47 befindet sich somit in der Nähe des Positionssensors 45. Der Kurvenfolgerhebel 25 sitzt mit seiner Ausnehmung 24 auf der Nase 23 des Sperrhebels 19, der somit unverschwenkbar gehalten ist. Der Sperrstift 16 arretiert somit, wie insbesondere aus 2 hervorgeht, die Falle 4 in ihrer Sperrposition. Greift die Falle 4 in eine entsprechende Ausnehmung 54, beispielsweise in einem Türrahmen 55, kann die Tür durch Druck auf das Türblatt (in 2 in Richtung des Pfeils 56) nicht geöffnet werden.
  • Zum Öffnen der Tür kann die Nuss 48, wie 3 veranschaulicht, um einige Grad verdreht werden. Dabei nimmt die Mitnehmernase 51 den Freigabehebel 52 mit, so dass dieser mit seiner Steuerfläche 53 den Kurvenfolgerhebel 25 verschwenkt. Damit gelangt dieser in seine obere Totpunktlage, in der die Nase 23 des Sperrhebels 19 nicht mehr in die Ausnehmung 24 greift. Der Sperrhebel 19 der Arretiervorrichtung 17 ist somit freigegeben und nur noch durch die Druckfeder 22 in seiner Position gehalten. Die Sperreinrichtung, die bislang ein Schwenken der Falle 4 verhindert hatte, ist somit freigegeben.
  • Alternativ kann die Freigabe der Sperreinrichtung 15 mittels der Betätigungseinrichtung 28 erreicht werden. Dies ist in 4 veranschaulicht. Diese Position wird ausgehend von der in 1 veranschaulichten Position erreicht, indem die Steuereinrichtung 39 den Elektromotor 33 kurz ansteuert. Dazu hat die Steuereinrichtung 39 beispielsweise über ihre Antenne 44 oder einen anderweitigen Kommunikationsweg ein entsprechendes Ansteuersignal erhalten. Daraufhin verbindet sie den Elektromotor 33 solange mit der Batterie 43 bis das Schneckenrad 36 eine Umdrehung um etwa 180° durchgeführt hat. Die Steuereinrichtung 39 erkennt dies daran, dass die nächste Bohrung 46 den Posi tionssensor 45 passiert. Sobald dies erfolgt ist, wird der Elektromotor 33 stromlos geschaltet. Der Exzenterzapfen 37 befindet sich danach in seinem oberen Totpunkt oder in der Nähe desselben. Dabei hebt er den Kurvenfolgerhebel 25 an der Betätigungsfläche 27 soweit an, dass die Ausnehmung 24 die Nase 23 freigibt. Die Sperreinrichtung 15 ist somit freigegeben.
  • Unabhängig davon, ob die Freigabe der Sperreinrichtung 15 manuell (3) oder elektrisch (4) erfolgt, ist die Falle 4 nun schwenkbar. Wie 5 veranschaulicht, kann die Tür nun durch eine in Richtung des Pfeils 56 ausgeübte Kraft geöffnet werden. Die Falle 4 ist freigegeben und um ihre Scharnierachse 14 schwenkbar. Diese Verschwenkung wird nun durch die Kraft in Richtung des Pfeils 56 bewirkt. Die Falle 4 verschiebt dabei den Sperrstift 16 und verschwenkt den Sperrhebel 19 gegen die Kraft der Druckfeder 22. Die Falle 4 bildet nun mit ihrer ansonsten parallel zur Verschieberichtung (Richtung 6) ausgerichteten Fläche 57 eine Schrägfläche, die an einer Kante 58 der Ausnehmung 54 anliegt. Nunmehr wird die gesamte Fallenanordnung 5 in Richtung 6 gegen die Kraft der Feder 10 linear verschoben, so dass die Falle aus der Ausnehmung 54 bzw. aus einem entsprechenden Schließblech herausgleiten kann. Die Tür ist somit sowohl manuell (3) als auch berührungslos ferngesteuert (4) zu öffnen.
  • Wenn das Schloss 1 von der Betätigungseinrichtung 28 freigegeben worden war, befindet sich der Exzenterzapfen 37 in seinem oberen Totpunkt. Dies entspricht der Entriegelungsstellung der Sperreinrichtung 15. Je nach Ausführungsform überführt die Steuereinrichtung 39 die Betätigungseinrichtung 28 nach Ablauf einer voreingestellten Zeit, von beispielsweise einigen Sekunden oder nach Empfang eines Schließsignals (Sperrsignals) in Sperrposition. Dazu wird der Exzenterzapfen 37 wieder in seine untere Totpunktlage gemäß 1 überführt. Dazu bestromt die Steuereinrichtung 39 den Elektromotor 33 solange bis die nächste Bohrung 47 an dem Positionssensor 45 ankommt und stoppt den Motor dann.
  • Die Tür kann nun auf herkömmliche Weise wieder ins Schloss fallen.
  • 6 veranschaulicht eine Weiterbildung der Erfindung. Die obige Beschreibung gilt entsprechend. Zunächst ist der Freigabehebel 52 hier mit einem Vorsprung 61 versehen, der an dem Sperrhebel 19 anliegt. Außerdem weist der Freigabehebel 52 eine Steuerfläche 62 auf, mit der er bei seiner Verschwenkung einen zu einer Verschiebesperre 63 gehörigen Sperrhebel 64 gegen die Kraft einer nicht weiter veranschaulichten Feder aus seiner Ruhelage herausschwenkt. Der Sperrhebel 64, der um eine zu der Schwenkachse 65 des Freigabehebels 52 parallele Achse 66 schwenkbar ist, erstreckt sich in Ruhestellung etwa parallel zu der Richtung 6 und sperrt mit seiner Stirnfläche eine Verschiebung der Fallenanordnung 5. Ist er durch Verschwenken des Freigabehebels 52 z.B. gegen die Kraft einer Feder nach unten geschwenkt, gibt er jedoch eine Verschiebebewegung der Fallenanordnung 5 frei.
  • Mit der Verschiebesperre 63 wird erreicht, dass eine lineare Verschiebebewegung der Fallenanordnung 5 erst dann möglich ist, wenn der Freigabehebel 52 verschwenkt wird. Dies ist bei manueller Betätigung durch Drehung der Nuss 48 oder nach Freigabe des Kurvenfolgerhebels 25 durch Betäti gung der Betätigungseinrichtung 28 möglich, wenn der Sperrhebel 19 entriegelt ist und den mit dem Vorsprung 61 anliegenden Freigabehebel 52 schwenkt.
  • Ein Schloss 1 weist eine an einer Fallenanordnung 5 schwenkbar gelagerte Falle 4 auf, der eine Sperreinrichtung 15 zugeordnet ist. Diese ist über eine Betätigungseinrichtung 28 elektrisch freigeb- und sperrbar. Die Stellbewegung wird durch einen Elektromotor 33 erreicht, der nur bei Überführung vom Sperrzustand in den Freigabezustand oder umgekehrt kurz bestromt wird. In beiden Positionen (Freigabeposition und Sperrposition) ist er jeweils stromlos. Dadurch wird eine besonders stromsparende Betätigungsweise des Schlosses 1 möglich. Es kann deshalb batteriegestützt arbeiten.

Claims (18)

  1. Schloss (1), insbesondere für Türen, mit einer Fallenanordnung (5), die eine schwenkbar gelagerte Falle (4) aufweist, mit einer Sperreinrichtung (15), die der Falle (4) zugeordnet ist, und mit einer elektrisch ansteuerbaren Betätigungseinrichtung (28), die der Sperreinrichtung (15) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (28) einen Elektromotor (33) aufweist.
  2. Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (28) ein untersetzendes Getriebe (34) aufweist.
  3. Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (28) ein Getriebe (34) zur Umwandlung einer Drehbewegung in eine hin und her gehende Bewegung ist.
  4. Schloss nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (34) ein Umkehrgetriebe ist.
  5. Schloss nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (34) ein Schneckengetriebe und eine Exzenteranordnung umfasst.
  6. Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (28) eine Steuereinrichtung (39) aufweist, die mit dem Elektromotor (33) verbunden ist, um diesen zu steuern.
  7. Schloss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zu der Steuereinrichtung (39) wenigstens ein Positionssensor (45) gehört, der wenigstens eine festgelegte Position der Betätigungseinrichtung (28) erfasst.
  8. Schloss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zu der Steuereinrichtung (39) wenigstens ein Positionssensor (45) gehört, der zwei festgelegte Positionen der Betätigungseinrichtung (28) erfasst.
  9. Schloss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (39) darauf eingerichtet ist, den Elektromotor (33) bei Erreichung einer Sollposition zu stoppen.
  10. Schloss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (39) ein Fernsteuermodul enthält.
  11. Schloss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (39) eine Versorgungsbatterie (43) aufweist.
  12. Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fallenanordnung (5) verschiebbar gelagert ist.
  13. Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fallenanordnung (5) gegen die Kraft einer Vorspannfeder (10) verschiebbar gelagert ist.
  14. Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Handbetätigung der Fallenanordnung (5) eine zum Ansatz eines Drückers eingerichtete, drehbar gelagerte Nuss (48) vorgesehen ist.
  15. Schloss nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuss (48) mit der Sperreinrichtung (15) verbunden ist.
  16. Schloss nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuss (48) drehbar ist, ohne die Fallenanordnung (5) zu verschieben.
  17. Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fallenanordnung (5) eine Verschiebesperre (63) zugeordnet ist.
  18. Schloss nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebesperre (63) mit der Sperreinrichtung (15) verbunden ist.
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