DE10206697A1 - Hydroformylierungsverfahren - Google Patents
HydroformylierungsverfahrenInfo
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- C07C45/49—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by reaction with carbon monoxide
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hydroformylierung ethylenisch ungesättigter Verbindungen, wobei man als Hydroformylierungskatalysator wenigstens einen Komplex oder eine Verbindung eines Metalls der VIII. Nebengruppe mit wenigstens einem zweizähnigen Phosphinliganden einsetzt, wobei wenigstens einer der auf die Hydroformylierungsreaktion folgenden Reaktionsschritte im Wesentlichen in Abwesenheit von Kohlenmonoxid und Wasserstoff und in Gegenwart wenigstens eines einzähnigen Phosphinliganden durchgeführt wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hydroformy
lierung ethylenisch ungesättigter Verbindungen, wobei man als Hy
droformylierungskatalysator wenigstens einen Komplex oder eine
Verbindung eines Metalls der VIII. Nebengruppe mit wenigstens ei
nem zweizähnigen Phosphinliganden einsetzt, wobei wenigstens ei
ner der auf die Hydroformylierungsreaktion folgenden Reaktions
schritte im Wesentlichen in Abwesenheit von Kohlenmonoxid und
Wasserstoff und in Gegenwart wenigstens eines einzähnigen
Phosphinliganden durchgeführt wird.
Die Hydroformylierung oder Oxo-Synthese ist ein wichtiges groß
technisches Verfahren und dient der Herstellung von Aldehyden aus
Olefinen, Kohlenmonoxid und Wasserstoff. Diese Aldehyde können
gegebenenfalls im gleichen Arbeitsgang mit Wasserstoff zu den
entsprechenden Oxo-Alkoholen hydriert werden. Die Reaktion selbst
ist exotherm und läuft im Allgemeinen unter erhöhtem Druck und
bei erhöhten Temperaturen in Gegenwart von Katalysatoren ab. Als
Katalysatoren werden Co-, Rh-, Ir-, Ru-, Pd- oder Pt-Verbindungen
bzw. -komplexe eingesetzt, die zur Aktivitäts- und/oder Selekti
vitätsbeeinflussung mit N- oder P-haltigen Liganden modifiziert
sein können. Bei der Hydroformylierungsreaktion kommt es aufgrund
der möglichen CO-Anlagerung an jedes der beiden C-Atome einer
Doppelbindung zur Bildung von Gemischen isomerer Aldehyde. Zu
sätzlich kann es auch zu einer Doppelbindungsisomerisierung kom
men, d. h. zu einer Verschiebung interner Doppelbindungen auf
eine terminale Position und umgekehrt.
Aufgrund der wesentlich größeren technischen Bedeutung der α-Al
dehyde wird eine Optimierung der Hydroformylierungskatalysatoren
zur Erzielung einer möglichst hohen Hydroformylierungsaktivität
bei gleichzeitig möglichst geringer Neigung zur Bildung nicht α-
ständiger Doppelbindungen angestrebt. Zudem besteht ein Bedarf an
Hydroformylierungskatalysatoren, die in guten Ausbeuten nicht nur
zu α-ständigen sondern insbesondere zu n-ständigen Aldehyden füh
ren. Hierbei muss der Katalysator möglichst selektiv die Hydro
formylierung terminaler Olefine ermöglichen.
Es ist bekannt, bei der Rhodium-Niederdruck-Hydroformylierung
phosphorhaltige Liganden zur Stabilisierung und/oder Aktivierung
des Katalysatormetalls einzusetzen. Geeignete phosphorhaltige Li
ganden sind z. B. Phosphine, Phosphinite, Phosphonite, Phosphite,
Phosphoramidite, Phosphole und Phosphabenzole. Die derzeit am
weitesten verbreiteten Liganden sind Triarylphosphine, wie z. B.
Triphenylphosphin und sulfoniertes Triphenylphosphin, da diese
unter den Reaktionsbedingungen eine hinreichende Stabilität be
sitzen. Nachteilig an diesen Liganden ist jedoch, dass im Allge
meinen nur sehr hohe Ligandenüberschüsse zufriedenstellende Aus
beuten insbesondere an linearen Aldehyden liefern. Dabei verrin
gert sich jedoch in der Regel die Aktivität.
Haenel et al. beschreiben in Tetrahedron Letters, Band 34,
Nr. 13, Seiten 2107 ff. (1993), in Tetrahedron Letters, Band 36,
Nr. 1, Seiten 75 ff. (1995) und in Chem. Ber. 124, Seite 1705 ff.
(1991) die Synthese von Bis-(diphenylphosphino)chelaten mit An
thracen-, Dibenzofuran-, Dibenzothiophen- und Xanthen-Grundkör
pern. Ein Einsatz dieser Verbindungen in der Katalyse wird nicht
beschrieben.
W. Goertz et al. beschreiben in J. Chem. Soc., Dalton Trans.,
1998, S. 2981-2988 den Einsatz von Chelatphosphinen und -phospho
niten mit Thioxanthen-Grundgerüst zur Nickel-katalysierten Hydro
cyanierung von Styrol. Ein Einsatz in der Hydroformylierung wird
nicht beschrieben.
Van der Veen et al. beschreiben in Organometallics 1999, 18, Sei
ten 4765 bis 4777 den Einsatz von phosphacyclischen Diphosphinen
mit Xanthen-Grundgerüst als Liganden zur Rhodium-katalysierten
Hydroformylierung. Nachteilig an diesen Katalysatoren ist ihre
sehr niedrige Aktivität, die einen Einsatz in großtechnischen
Verfahren unwirtschaftlich macht.
Die WO 95/30680 beschreibt zweizähnige Phosphinliganden, bei de
nen die Phosphoratome an ein Xanthen-Grundgerüst gebunden sein
können sowie den Einsatz dieser Liganden in Katalysatoren für die
Hydroformylierung. Nachteilig an diesen Katalysatoren ist, dass
sie nicht zur isomerisierenden Hydroformylierung von internen
Olefinen mit guter α- bzw. n-Selektivität geeignet sind.
M. Kranenburg et al. beschreiben in Organometallics 1995, 14,
S. 3081-3089 den Einfluss des Bisswinkels zweizähniger Phosphin
liganden auf die Regioselektivität der Rhodium-katalysierten Hy
droformylierung. Dabei wurden auch gemischte Komplexe von ein-
und zweizähnigen Phosphinliganden hergestellt.
Nachteilig an den zweizähnigen Phosphinliganden im Allgemeinen
und zweizähnigen Phosphinen mit Xanthen-Grundgerüst im speziellen
ist, dass die unter den Bedingungen der Hydroformylierungsreak
tion aus ihnen gebildeten katalytisch aktiven Spezies in Abwesen
heit von Synthesegas (CO/H2) in der Regel nicht stabil sind. Auch
eine erneute Überführung von einmal in Abwesenheit von CO/H2 deak
tivierten Katalysatorspezies in einen aktiven Hydroformylierungs
katalysator gelingt in der Regel nicht. Daher lassen sich konti
nuierliche großtechnische Hydroformylierungsverfahren unter Ein
satz von Katalysatoren auf Basis zweizähniger Phosphinliganden,
die eine Abtrennung der Hydroformylierungsprodukte und eine Rück
führung des Katalysators umfassen, nur unter erheblichem techni
schen Aufwand oder gar nicht realisieren. In jedem Fall sind Hy
droformylierungsverfahren unter Einsatz derartiger Katalysatoren
wirtschaftlich benachteiligt.
Die US 4,169,861 beschreibt ein Hydroformylierungsverfahren zur
Herstellung von 1-Alkanalen durch Hydroformylierung von α-Olefi
nen, wobei als Katalysator ein Rhodiumkomplex auf Basis eines
einzähnigen und eines zweizähnigen Liganden eingesetzt wird. Als
geeignete zweizähnige Liganden werden trans-1,2-Bis(diphenyl
phosphinomethyl)cycloalkane und 1,1'-Bis(diphenylphosphino)ferro
cene beschrieben. Die US 4,201,728 hat einen der US 4,169,861
vergleichbaren Offenbarungsgehalt. Die US 4,201,714 betrifft ei
nen Rhodiumkatalysator, wie er gemäß der US 4,201,728 zur Hydro
formylierung eingesetzt wird. Nach den drei letztgenannten Doku
menten dient der Einsatz eines Katalysators auf Basis eines ein
zähnigen und eines zweizähnigen Liganden zur Verbesserung der
n/iso-Produktselektivität bei der Hydroformylierung von α-Olefi
nen. Der Einsatz von einzähnigen Phosphinliganden in hochselekti
ven Hydroformylierungskatalysatoren auf Basis von zweizähnigen
Phosphinliganden mit dem Ziel der Stabilisierung dieser Katalysa
toren auch in Abwesenheit von Synthesegas wird nicht beschrieben.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein ver
bessertes Verfahren zur Hydroformylierung von Verbindungen, die
wenigstens eine ethylenisch ungesättigte Doppelbindung enthalten,
zur Verfügung zu stellen. Dabei soll eine Abtrennung der Wertpro
dukte und eine Rückführung des Katalysators bei einem möglichst
geringen Aktivitätsverlust des eingesetzten Katalysators ermög
licht werden. Vorzugsweise soll auf den Einsatz aufwendiger Maß
nahmen zur Stabilisierung des eingesetzten Hydroformylierungska
talysators bei der Abtrennung der Wertprodukte, gegebenenfalls
einer Aufarbeitung des Katalysators und dessen Rückführung ver
zichtet werden können. Dazu zählt insbesondere ein Verzicht auf
Synthesegasatmosphäre außerhalb der zur Hydroformylierung einge
setzten Reaktionszone. Dabei soll bei der Hydroformylierung von
α-Olefinen vorzugsweise ein möglichst hoher Anteil an α-Aldehyden
bzw. -Alkoholen erzielt werden. Insbesondere soll das Verfahren
auch eine hohe Selektivität zugunsten von n-Produkten aufweisen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass diese Aufgabe durch
ein Verfahren zur Hydroformylierung gelöst wird, wobei man als
Hydroformylierungskatalysator wenigstens einen Komplex oder eine
Verbindung eines Metalls der VIII. Nebengruppe mit wenigstens ei
nem zweizähnigen Phosphinliganden einsetzt, wobei wenigstens ei
ner der auf die Hydroformylierungsreaktion folgenden Reaktions
schritte im Wesentlichen in Abwesenheit von Kohlenmonoxid und
Wasserstoff und in Gegenwart wenigstens eines einzähnigen
Phosphinliganden durchgeführt wird. Dabei wird als zweizähniger
Phosphinligand vorzugsweise eine Verbindung eingesetzt, bei der
die beiden Phosphingruppen an je einen Phenylring eines Xanthen-
Grundgerüstes gebunden sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur
Hydroformylierung von Verbindungen, die wenigstens eine ethyle
nisch ungesättigte Doppelbindung enthalten, durch Umsetzung mit
Kohlenmonoxid und Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysatorsy
stems, umfassend wenigstens ein Metall der VIII. Nebengruppe und
wenigstens einen zweizähnigen Phosphinliganden, wobei man
- a) die wenigstens eine ethylenisch ungesättigte Doppelbindung enthaltende(n) Verbindung(en) in einer Reaktionszone in Ge genwart von Kohlenmonoxid, Wasserstoff und des Katalysatorsy stems umsetzt,
- b) aus der Reaktionszone einen Austrag entnimmt und in eine pro duktangereicherte Fraktion und eine an Katalysatorsystem an gereicherte Fraktion auftrennt,
- c) gegebenenfalls die in Schritt (ii) erhaltene an Katalysator system angereicherte Fraktion einer Aufarbeitung unterzieht und
- d) die, gegebenenfalls aufgearbeitete, an Katalysatorsystem an gereicherte Fraktion zumindest teilweise in die Reaktionszone zurückführt,
wobei wenigstens einer der Schritte (ii) bis (iv) im Wesentlichen
in Abwesenheit von Kohlenmonoxid und Wasserstoff und in Gegenwart
wenigstens eines einzähnigen Phosphinliganden durchgeführt wird.
Vorzugsweise ist der zweizähnige Phosphinligand ausgewählt unter
Verbindungen der allgemeinen Formel I
worin
A1 und A2 unabhängig voneinander für eine Einfachbindung, O, S, SiRaRb, NRc oder CR11R12 stehen, wobei
Ra, Rb, RC, R11 und R12 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl ste hen,
R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl stehen, welche gegebenen falls einen, zwei oder drei Substituenten, ausgewählt unter Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl, Hetaryl, COORd, COO-M+, SO3Rd, SO-3M+, NE1E2, Alkylen-NE1E2, NE1E2E3+X-, Alky len-NE1E2E3+X-, ORd, SRd, (CHReCH2O)yRd, (CH2N(E1))yRd, (CH2CH2N(E1))yRd, Halogen, Trifluormethyl, Nitro, Acyl oder Cyano
stehen, worin
Rd, E1, E2 und E3 jeweils gleiche oder verschiedene Reste, ausgewählt unter Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl bedeuten,
Re für Wasserstoff, Methyl oder Ethyl steht,
M+ für ein Kation steht,
X- für ein Anion steht, und
y für eine ganze Zahl von 1 bis 120 steht, oder
R1 und R2 und/oder R3 und R4 zusammen mit dem Phosphoratom, an das sie gebunden sind, für einen 5- bis 8-gliedrigen Heterocyclus stehen, der gegebenenfalls zusätzlich ein-, zwei- oder dreifach mit Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl anelliert ist, wobei der Heterocyclus und, falls vorhanden, die anellierten Gruppen unabhängig voneinander je einen, zwei, drei oder vier Substituenten tragen können, die ausgewählt sind unter Alkyl, Cycloal kyl, Heterocycloalkyl, Aryl, Hetaryl, COORd, COO-M+, SO3Rd, SO-3M+, NE1E2, Alkylen-NE1E2, NE1E2E3+X-, Alkylen- NE1E2E3+X-, ORd, SRd, (CHReCH2O)yRd, (CH2N(E1))yRd, (CH2CH2N(E1))yRd, Halogen, Trifluormethyl, Nitro, Acyl oder Cyano, wobei Rd, Re, E1, E2, E3, M+, X- und y die zu vor angegebenen Bedeutungen besitzen,
R5, R6, R7, R8, R9 und R10 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl, Hetaryl, COORf, COO-M+, SO3Rf, SO3M+, NE4E5, NE4E5E6+X-, Alkylen-NE4E5E6+X-, ORf, SRf, (CHRgCH2O)xRf, (CH2N(E4))xRf, (CH2CH2N(E4))xRf, Halo gen, Trifluormethyl, Nitro, Acyl oder Cyano
stehen, worin
Rf, E4, E5 und E6 jeweils gleiche oder verschiedene Reste, ausgewählt unter Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl bedeuten,
Rg für Wasserstoff, Methyl oder Ethyl steht,
M+ für ein Kation steht,
X- für ein Anion steht, und
x für eine ganze Zahl von 1 bis 120 steht, oder
jeweils zwei an benachbarte Kohlenstoffatome der Benzolkerne ge bundene Reste R5, R6, R7, R8, R9 und R10 zusammen mit den zwei be nachbarten Kohlenstoffatomen des Benzolkerns, an den sie gebunden sind, für ein kondensiertes Ringsystem, mit 1, 2 oder 3 weiteren Ringen stehen.
A1 und A2 unabhängig voneinander für eine Einfachbindung, O, S, SiRaRb, NRc oder CR11R12 stehen, wobei
Ra, Rb, RC, R11 und R12 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl ste hen,
R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl stehen, welche gegebenen falls einen, zwei oder drei Substituenten, ausgewählt unter Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl, Hetaryl, COORd, COO-M+, SO3Rd, SO-3M+, NE1E2, Alkylen-NE1E2, NE1E2E3+X-, Alky len-NE1E2E3+X-, ORd, SRd, (CHReCH2O)yRd, (CH2N(E1))yRd, (CH2CH2N(E1))yRd, Halogen, Trifluormethyl, Nitro, Acyl oder Cyano
stehen, worin
Rd, E1, E2 und E3 jeweils gleiche oder verschiedene Reste, ausgewählt unter Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl bedeuten,
Re für Wasserstoff, Methyl oder Ethyl steht,
M+ für ein Kation steht,
X- für ein Anion steht, und
y für eine ganze Zahl von 1 bis 120 steht, oder
R1 und R2 und/oder R3 und R4 zusammen mit dem Phosphoratom, an das sie gebunden sind, für einen 5- bis 8-gliedrigen Heterocyclus stehen, der gegebenenfalls zusätzlich ein-, zwei- oder dreifach mit Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl anelliert ist, wobei der Heterocyclus und, falls vorhanden, die anellierten Gruppen unabhängig voneinander je einen, zwei, drei oder vier Substituenten tragen können, die ausgewählt sind unter Alkyl, Cycloal kyl, Heterocycloalkyl, Aryl, Hetaryl, COORd, COO-M+, SO3Rd, SO-3M+, NE1E2, Alkylen-NE1E2, NE1E2E3+X-, Alkylen- NE1E2E3+X-, ORd, SRd, (CHReCH2O)yRd, (CH2N(E1))yRd, (CH2CH2N(E1))yRd, Halogen, Trifluormethyl, Nitro, Acyl oder Cyano, wobei Rd, Re, E1, E2, E3, M+, X- und y die zu vor angegebenen Bedeutungen besitzen,
R5, R6, R7, R8, R9 und R10 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl, Hetaryl, COORf, COO-M+, SO3Rf, SO3M+, NE4E5, NE4E5E6+X-, Alkylen-NE4E5E6+X-, ORf, SRf, (CHRgCH2O)xRf, (CH2N(E4))xRf, (CH2CH2N(E4))xRf, Halo gen, Trifluormethyl, Nitro, Acyl oder Cyano
stehen, worin
Rf, E4, E5 und E6 jeweils gleiche oder verschiedene Reste, ausgewählt unter Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl bedeuten,
Rg für Wasserstoff, Methyl oder Ethyl steht,
M+ für ein Kation steht,
X- für ein Anion steht, und
x für eine ganze Zahl von 1 bis 120 steht, oder
jeweils zwei an benachbarte Kohlenstoffatome der Benzolkerne ge bundene Reste R5, R6, R7, R8, R9 und R10 zusammen mit den zwei be nachbarten Kohlenstoffatomen des Benzolkerns, an den sie gebunden sind, für ein kondensiertes Ringsystem, mit 1, 2 oder 3 weiteren Ringen stehen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung umfasst der Ausdruck "Alkyl"
geradkettige und verzweigte Alkylgruppen. Vorzugsweise handelt es
sich dabei um geradkettige oder verzweigte C1-C12-Alkyl-, bevor
zugterweise C1-C8-Alkyl- und besonders bevorzugt C1-C4-Alkylgrup
pen. Beispiele für Alkylgruppen sind insbesondere Methyl, Ethyl,
Propyl, Isopropyl, n-Butyl, 2-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-
Pentyl, 2-Pentyl, 2-Methylbutyl, 3-Methylbutyl, 1,2-Dimethylpro
pyl, 1,1-Dimethylpropyl, 2,2-Dimethylpropyl, 1-Ethylpropyl, n-He
xyl, 2-Hexyl, 2-Methylpentyl, 3-Methylpentyl, 4-Methylpentyl,
1,2-Dimethylbutyl, 1,3-Dimethylbutyl, 2,3-Dimethylbutyl, 1,1-Di
methylbutyl, 2,2-Dimethylbutyl, 3,3-Dimethylbutyl, 1,1,2-Trime
thylpropyl, 1,2,2-Trimethylpropyl, 1-Ethylbutyl, 2-Ethylbutyl,
1-Ethyl-2-methylpropyl, n-Heptyl, 2-Heptyl, 3-Heptyl, 2-Ethylpen
tyl, 1-Propylbutyl, Octyl.
Substituierte Alkylreste weisen vorzugsweise 1, 2, 3, 4 oder 5,
insbesondere 1, 2 oder 3 Substituenten, ausgewählt unter Cycloal
kyl, Aryl, Hetaryl, Halogen, NE1E2, NE1E2E3+, Carboxyl, Carboxylat,
-SO3H und Sulfonat auf.
Bei der Cycloalkylgruppe handelt es sich vorzugsweise um eine
C5-C7-Cycloalkylgruppe, wie Cyclopentyl, Cyclohexyl oder Cyclo
heptyl.
Wenn die Cycloalkylgruppe substituiert ist, weist sie vorzugs
weise 1, 2, 3, 4 oder 5, insbesondere 1, 2 oder 3 Substituenten,
ausgewählt unter Alkyl, Alkoxy oder Halogen auf.
Aryl steht vorzugsweise für Phenyl, Tolyl, Xylyl, Mesityl, Naph
thyl, Anthracenyl, Phenanthrenyl, Naphthacenyl und insbesondere
für Phenyl oder Naphthyl.
Substituierte Arylreste weisen vorzugsweise 1, 2, 3, 4 oder 5,
insbesondere 1, 2 oder 3 Substituenten, ausgewählt unter Alkyl,
Alkoxy, Carboxyl, Carboxylat, Trifluormethyl, -SO3H, Sulfonat,
NE1E2, Alkylen-NE1E2, Nitro, Cyano oder Halogen auf.
Hetaryl steht vorzugsweise für Pyrrolyl, Pyrazolyl, Imidazolyl,
Indolyl, Carbazolyl, Pyridyl, Chinolinyl, Acridinyl, Pyridazinyl,
Pyrimidinyl oder Pyrazinyl.
Substituierte Hetarylreste weisen vorzugsweise 1, 2 oder 3 Sub
stituenten, ausgewählt unter Alkyl, Alkoxy, Carboxyl, Carboxylat,
-SO3H, Sulfonat, NE1E2, Alkylen-NE1E2, Trifluormethyl oder Halogen
auf.
Die obigen Ausführungen zu Alkyl-, Cycloalkyl- und Arylresten
gelten entsprechend für Alkoxy-, Cycloalkyloxy- und Aryloxyreste.
Die Reste NE1E2, NE4E5, NE7E8 und NE9E10 stehen vorzugsweise für
N,N-Dimethyl, N,N-Diethyl, N,N-Dipropyl, N,N-Diisopropyl, N,N-Di
n-butyl, N,N-Di-t.-butyl, N,N-Dicyclohexyl oder N,N-Diphenyl.
Halogen steht für Fluor, Chlor, Brom und Iod, bevorzugt für
Fluor, Chlor und Brom.
Carboxylat und Sulfonat stehen im Rahmen dieser Erfindung vor
zugsweise für ein Derivat einer Carbonsäurefunktion bzw. einer
Sulfonsäurefunktion, insbesondere für ein Metallcarboxylat oder
-sulfonat, eine Carbonsäure- oder Sulfonsäureesterfunktion oder
eine Carbonsäure- oder Sulfonsäureamidfunktion. Dazu zählen z. B.
die Ester mit C1-C4-Alkanolen, wie Methanol, Ethanol, n-Propanol,
Isopropanol, n-Butanol, sec.-Butanol und tert.-Butanol.
M+ steht vorzugsweise für ein Alkalimetallkation wie z. B. Li+, Na+
oder K+, NH4 + oder eine quartäre Ammonium-Verbindung, wie sie
durch Protonierung oder Quaternierung von Aminen erhältlich ist.
Bevorzugt steht X- für Halogenid, besonders bevorzugt Cl- und Br-.
x und y stehen vorzugsweise unabhängig voneinander für eine ganze
Zahl von 2 bis 100.
Vorzugsweise stehen A1 und A2 unabhängig voneinander für O, S,
SiRaRb, NRc und CR11R12, wobei Ra, Rb, R11 und R12 unabhängig von
einander für Wasserstoff, C1- bis C8-Alkyl, C5- bis C8-Cycloalkyl,
Aryl oder Hetaryl stehen. Insbesondere stehen Ra, Rb, R11 und R12
unabhängig voneinander für Wasserstoff oder C1- bis C4-Alkyl, wie
z. B. Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl oder tert.-Butyl. Insbeson
dere stehen Ra und Rb beide für Methyl. Insbesondere stehen R11
und R12 beide für Methyl.
Vorzugsweise steht einer der Reste A1 oder A2 für O oder S und der
andere für CR11R12.
Vorzugsweise steht einer der Reste A1 oder A2 für eine Einfachbin
dung und der andere für O, S, SiRaRb, NRc oder CR11R12.
Nach einer ersten bevorzugten Ausführungsform sind die Reste R1
und R2 bzw. R3 und R4 nicht miteinander verbrückt. Vorzugsweise
sind die Reste R1 und R2 und/oder R3 und R4 dann ausgewählt unter
gegebenenfalls substituiertem Cycloalkyl, gegebenenfalls substi
tuiertem Aryl und gegebenenfalls substituiertem Hetaryl. Vorzugs
weise stehen die Reste R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander
für Phenylreste, die einen, zwei oder drei Substituenten, die
ausgewählt sind unter Alkyl, Alkoxy, Halogen, Trifluormethyl, Ni
tro, Cyano, Alkoxycarbonyl und Carboxyl, tragen können.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Reste R1
und R2 bzw. R3 und R4 miteinander verbrückt. Vorzugsweise stehen
R1 und R2 und/oder R3 und R4 dann zusammen mit dem Phosphoratom,
an das sie gebunden sind, für einen fünf- bis acht-gliedrigen He
terocyclus, der gegebenenfalls zusätzlich ein-, zwei- oder drei
fach mit Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl anel
liert ist, wobei der Heterocyclus und, falls vorhanden, die anel
lierten Gruppen unabhängig voneinander je einen, zwei, drei oder
vier Substituenten tragen können, die ausgewählt sind unter Al
kyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl, Hetaryl, COORd, COO-M+,
SO3Rd, SO- 3M+, NE1E2, Alkylen-NE1E2, NE1E2E3+X-, Alkylen-NE1E2E3+X-,
ORd, SRd, (CHReCH2O)yRd, (CH2N(E1))yRd, (CH2CH2N(E1))yRd, Halogen,
Trifluormethyl, Nitro, Acyl oder Cyano, wobei Rd, Re, E1, E2, E3,
M+, X- und y die zuvor angegebenen Bedeutungen besitzen.
Bevorzugt stehen die Reste R1 und R2 und/oder R3 und R4 zusammen
mit dem Phosphoratom, an das sie gebunden sind, für einen
Phosphinrest der allgemeinen Formel II
worin
D zusammen mit dem Phosphoratom an das es gebunden ist, für ei nen 5- bis 8-gliedrigen Heterocyclus steht, der gegebenen falls ein-, zwei- oder dreifach mit Cycloalkyl, Heterocyclo alkyl, Aryl und/oder Hetaryl anelliert ist, wobei die anel lierten Gruppen unabhängig voneinander je einen, zwei, drei oder vier Substituenten, ausgewählt unter Alkyl, Alkoxy, Ha logen, SO3H, Sulfonat, NE1E2, Alkylen-NE1E2, Nitro, Cyano, Carboxyl und Carboxylat, tragen können und/oder D einen, zwei oder drei Substituenten, die ausgewählt sind unter Alkyl, Al koxy, gegebenenfalls substituiertem Cycloalkyl und gegebenen falls substituiertem Aryl, aufweisen kann und/oder D durch 1, 2 oder 3 gegebenenfalls substituierte Heteroatome unterbro chen sein kann.
D zusammen mit dem Phosphoratom an das es gebunden ist, für ei nen 5- bis 8-gliedrigen Heterocyclus steht, der gegebenen falls ein-, zwei- oder dreifach mit Cycloalkyl, Heterocyclo alkyl, Aryl und/oder Hetaryl anelliert ist, wobei die anel lierten Gruppen unabhängig voneinander je einen, zwei, drei oder vier Substituenten, ausgewählt unter Alkyl, Alkoxy, Ha logen, SO3H, Sulfonat, NE1E2, Alkylen-NE1E2, Nitro, Cyano, Carboxyl und Carboxylat, tragen können und/oder D einen, zwei oder drei Substituenten, die ausgewählt sind unter Alkyl, Al koxy, gegebenenfalls substituiertem Cycloalkyl und gegebenen falls substituiertem Aryl, aufweisen kann und/oder D durch 1, 2 oder 3 gegebenenfalls substituierte Heteroatome unterbro chen sein kann.
Der Rest D steht vorzugsweise für eine C2- bis C6-Alkylenbrücke,
die 1-, oder 2-fach mit Aryl anelliert ist und/oder die einen
Substituenten, der ausgewählt ist unter Alkyl, gegebenenfalls
substituiertem Cycloalkyl und gegebenenfalls substituiertem Aryl,
aufweisen kann und/oder die durch ein gegebenenfalls substituier
tes Heteroatom unterbrochen sein kann.
Bei den anellierten Arylen der Reste D handelt es sich bevorzugt
um Benzol oder Naphthalin. Anellierte Benzolringe sind vorzugs
weise unsubstituiert oder weisen 1, 2 oder 3, insbesondere 1 oder
2 Substituenten auf, die ausgewählt sind unter Alkyl, Alkoxy, Ha
logen, SO3H, Sulfonat, NE7E8, Alkylen-NE7E8, Trifluormethyl, Ni
tro, Carboxyl, Alkoxycarbonyl, Acyl und Cyano. Anellierte Naph
thaline sind vorzugsweise unsubstituiert oder weisen im nicht an
ellierten Ring und/oder im anellierten Ring jeweils 1, 2 oder 3,
insbesondere 1 oder 2 der zuvor bei den anellierten Benzolringen
genannten Substituenten auf. Bei den Substituenten der anellier
ten Aryle steht Alkyl vorzugsweise für C1- bis C4-Alkyl und insbe
sondere für Methyl, Isopropyl und tert.-Butyl. Alkoxy steht dabei
vorzugsweise für C1- bis C4-Alkoxy und insbesondere für Methoxy.
Alkoxycarbonyl steht vorzugsweise für C1- bis C4-Alkoxycarbonyl.
Halogen steht dabei insbesondere für Fluor und Chlor.
Wenn die C2- bis C6-Alkylenbrücke des Restes D durch 1, 2 oder 3,
gegebenenfalls substituierte Heteroatome unterbrochen ist, so
sind diese vorzugsweise ausgewählt unter O, S, NRi oder SiRiRi,
wobei die Reste Ri unabhängig voneinander für Alkyl, Cycloalkyl
oder Aryl steht. Vorzugsweise ist die C2- bis C6-Alkylenbrücke des
Restes D durch ein gegebenenfalls substituiertes Heteroatom un
terbrochen.
Wenn die C2- bis C6-Alkylenbrücke des Restes D substituiert ist,
so weist sie vorzugsweise 1, 2 oder 3, insbesondere 1 Substituen
ten auf, der/die ausgewählt ist/sind unter Alkyl, Cycloalkyl und
Aryl, wobei der Arylsubstituent 1, 2 oder 3 der für Aryl genann
ten Substituenten tragen kann. Vorzugsweise weist die Alkylen
brücke D einen Substituenten auf, der ausgewählt ist unter Me
thyl, Ethyl, Isopropyl, Phenyl, p-(C1- bis C4-Alkyl)phenyl, bevor
zugt p-Methylphenyl, p-(C1- bis C4-Alkoxy)phenyl, bevorzugt p-Me
thoxyphenyl, p-Halogenphenyl, bevorzugt p-Chlorphenyl und p-Tri
fluormethylphenyl.
Vorzugsweise steht der Rest D für eine C3- bis C6-Alkylenbrücke,
die wie zuvor beschrieben anelliert und/oder substituiert und/
oder durch gegebenenfalls substituierte Heteroatome unterbrochen
ist. Insbesondere steht der Rest D für eine C3- bis C6-Alkylen
brücke, die ein- oder zweifach mit Phenyl und/oder Naphthyl anel
liert ist, wobei die Phenyl- oder Naphthylgruppen 1, 2 oder 3,
insbesondere 1 oder 2 der zuvor genannten Substituenten tragen
können.
Vorzugsweise steht der Rest D zusammen mit dem Phosphoratom, an
das er gebunden ist (d. h. die Reste R1 und R2 bzw. R3 und R4 zu
sammen mit dem Phosphoratom, an das sie gebunden sind), für einen
Rest, der ausgewählt ist unter Resten der Formeln II.1 bis II.4
worin
Z1 für O, S, NRi oder SiRiRi steht, wobei Z1 für Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl steht, oder
21 für eine C1- bis C3-Alkylenbrücke steht, die eine Doppel bindung und/oder einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylsubsti tuenten aufweisen kann, wobei der Arylsubstituent einen, zwei oder drei der für Aryl genannten Substituenten tragen kann, oder
Z1 für eine C2- bis C3-Alkylenbrücke steht, die durch O, S, NRi oder SiRiRi unterbrochen ist,
R13, R14, R15, R16, R17, R18, R19, R20, R21, R22, R23 und R24 unabhän gig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Al koxy, Halogen, SO3H, Sulfonat, NE7E8, Alkylen-NE7E8, Trifluor methyl, Nitro, Alkoxycarbonyl, Carboxyl oder Cyano stehen, wobei E7 und E8 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl stehen.
Z1 für O, S, NRi oder SiRiRi steht, wobei Z1 für Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl steht, oder
21 für eine C1- bis C3-Alkylenbrücke steht, die eine Doppel bindung und/oder einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylsubsti tuenten aufweisen kann, wobei der Arylsubstituent einen, zwei oder drei der für Aryl genannten Substituenten tragen kann, oder
Z1 für eine C2- bis C3-Alkylenbrücke steht, die durch O, S, NRi oder SiRiRi unterbrochen ist,
R13, R14, R15, R16, R17, R18, R19, R20, R21, R22, R23 und R24 unabhän gig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Al koxy, Halogen, SO3H, Sulfonat, NE7E8, Alkylen-NE7E8, Trifluor methyl, Nitro, Alkoxycarbonyl, Carboxyl oder Cyano stehen, wobei E7 und E8 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl stehen.
Vorzugsweise steht D für einen Rest der Formel II.1, worin R13,
R14, R15 und R16 für Wasserstoff stehen.
Vorzugsweise steht D für einen Rest der Formel II.2, worin R13
R14, R15 und R16 für Wasserstoff stehen.
Vorzugsweise steht der Rest Z1 in den Formeln II.2 und II.4 für O.
Die Reste R5, R6, R7, R8, R9 und R10 sind bei den Verbindungen der
Formel I vorzugsweise ausgewählt unter Wasserstoff, Alkyl, Cyclo
alkyl, Aryl und Hetaryl. Bevorzugt stehen R5, R7, R8 und R10 für
Wasserstoff und R6 und R9 für C1- bis C4-Alkyl, wie z. B. Methyl,
Ethyl, n-Propyl, n-Butyl oder tert.-Butyl.
Vorzugsweise steht wenigstens einer der Reste R5, R6, R7, R8, R9
und/oder R10 für eine polare (hydrophile) Gruppe, wobei dann in
der Regel wasserlösliche Katalysatoren resultieren. Bevorzugt
sind die polaren Gruppen ausgewählt unter COORf, COO-M+, SO3Rf,
SO- 3M+, NE4E5, Alkylen-NE4E5, NE4E5E6+X-, Alkylen-NE4E5E6+X-, ORf,
SRf, (CHRgCH2O)xRf oder (CH2CH2N(E4))xRf, worin E4, E5, E6, Rf, Rg,
M+, X- und x die zuvor angegebenen Bedeutungen besitzen.
Wenn jeweils zwei an benachbarte Kohlenstoffatome der Benzolkerne
gebundene Reste, die ausgewählt sind unter den Resten R5, R6, R7,
R8, R9 und R10, für ein ankondensiertes Ringsystem stehen, so han
delt es sich bevorzugt um Benzol- oder Naphthalinringe. Ankonden
sierte Benzolringe sind vorzugsweise unsubstituiert oder weisen
1, 2 oder 3, insbesondere 1 oder 2 Substituenten auf, die ausge
wählt sind unter Alkyl, Alkoxy, Halogen, SO3H, Sulfonat, NE4E5,
Alkylen-NE4E5, Trifluormethyl, Nitro, Carboxyl, Alkoxycarbonyl,
Acyl und Cyano. Ankondensierte Naphthaline sind vorzugsweise un
substituiert oder weisen im nicht anellierten Ring und/oder im
anellierten Ring jeweils 1, 2 oder 3, insbesondere 1 oder 2 der
zuvor bei den ankondensierten Benzolringen genannten Substituen
ten auf.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens wird ein Hydroformylierungskatalysator eingesetzt, wobei
der zweizähnige Phosphinligand der allgemeinen Formel I ausge
wählt ist unter Verbindungen der Formeln I.1 bis I.3
worin
A1 für eine Einfachbindung, O, S, SiRaRb, NRc oder CR11R12 steht, wobei
Ra, Rb, Rc, R11 und R12 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder C1- bis C4-Alkyl stehen,
Z2 und Z3 unabhängig voneinander für O, S, NRi, SiRiRi oder CRiRi stehen, wobei die Reste Ri unabhängig voneinander für Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl stehen, und
R6 und R9 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder C1- bis C4-Alkyl stehen.
A1 für eine Einfachbindung, O, S, SiRaRb, NRc oder CR11R12 steht, wobei
Ra, Rb, Rc, R11 und R12 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder C1- bis C4-Alkyl stehen,
Z2 und Z3 unabhängig voneinander für O, S, NRi, SiRiRi oder CRiRi stehen, wobei die Reste Ri unabhängig voneinander für Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl stehen, und
R6 und R9 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder C1- bis C4-Alkyl stehen.
Vorzugsweise ist der einzähnige Phosphinligand ausgewählt unter
Trialkylphosphinen, wie Triethylphosphin, Tri-n-propylphosphin,
Triisopropylphosphin, Tri-n-butylphosphin, Tri-tert.-butylphos
phin, Dialkylarylphosphinen, wie Diethylphenylphosphin, Alkyldi
arylphosphinen, wie Diephenylmethylphosphin und Diphenylethyl
phosphin, Triarylphosphinen, wie Triphenylphosphin, Tri(p.-to
lyl)phosphin, Tricycloalkylphosphinen, wie Tricyclohexylphosphin
und Mischungen davon. Bevorzugt werden Triarylphosphine und ins
besondere Triphenylphosphin eingesetzt.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Katalysatoren können einen oder
mehrere einzähnige Phosphinliganden und einen oder mehrere zwei
zähnige Phosphinliganden aufweisen.
Zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Liganden können sie noch
wenigstens einen weiteren Liganden, der ausgewählt ist unter Ha
logeniden, Aminen, Carboxylaten, Acetylacetonat, Aryl- oder Al
kylsulfonaten, Hydrid, CO, Olefinen, Dienen, Cycloolefinen, Ni
trilen, N-haltigen Heterocyclen, Aromaten und Heteroaromaten,
Ethern, PF3, Phospholen, Phosphabenzolen sowie ein-, zwei- und
mehrzähnigen Phosphinit-, Phosphonit-, Phosphoramidit- und Phos
phitliganden aufweisen.
Bevorzugt handelt es sich bei dem Metall der VIII. Nebengruppe um
Cobalt, Ruthenium, Rhodium, Palladium, Platin, Osmium oder Iri
dium und insbesondere um Cobalt, Rhodium, Ruthenium und Iridium.
Die Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen der
Formel I kann z. B. ausgehen von einer Verbindung der Formel I.a
worin
Ya und Yb unabhängig voneinander für Halogen, OH, OC(O)CF3 oder SO3Me mit Me = Wasserstoff, Li, Na oder K, stehen, wobei Ya und/oder Yb auch für Wasserstoff stehen kann, wenn jeweils einer der Reste R5 und/oder R10 Wasserstoff, eine Alkoxygruppe oder eine Alkoxycarbonylgruppe bedeutet, die sich in der ortho-Position von Ya und/oder Yb befindet, und
A1, A2, R5, R6, R7, R8, R9 und R10 die zuvor angegebenen Bedeutun gen besitzen.
Ya und Yb unabhängig voneinander für Halogen, OH, OC(O)CF3 oder SO3Me mit Me = Wasserstoff, Li, Na oder K, stehen, wobei Ya und/oder Yb auch für Wasserstoff stehen kann, wenn jeweils einer der Reste R5 und/oder R10 Wasserstoff, eine Alkoxygruppe oder eine Alkoxycarbonylgruppe bedeutet, die sich in der ortho-Position von Ya und/oder Yb befindet, und
A1, A2, R5, R6, R7, R8, R9 und R10 die zuvor angegebenen Bedeutun gen besitzen.
Die Funktionalisierung der Reste Ya und Yb zu den Resten PR1R2 und
PR3R4 kann in Analogie zu bekannten Verfahren erfolgen. Beispiels
weise kann man Verbindungen der Formel I.a, worin Ya und Yb für
Halogen, vorzugsweise Chlor oder Brom, stehen, zunächst lithiie
ren und das dabei gebildete Zwischenprodukt mit einer Verbindung,
die am Phosphoratom ein Halogenatom, vorzugsweise ein Chloratom
trägt, beispielsweise eine Verbindung der Formel C1-PR1R2 und/oder
Cl-PR3R4 umsetzen.
Anstelle von Verbindungen der Formel I.a mit Ya = Yb = Halogen kö
nen auch solche Verbindungen I.a mit Ya = Yb = Wasserstoff li
thiiert werden, in denen in der Orthoposition von Ya und Yb sich
jeweils Wasserstoff, eine Alkoxygruppe oder Alkoxycarbonylgruppe
befindet. Derartige Reaktionen sind unter dem Begriff "ortho-Li
thüerung" in der Literatur beschrieben (siehe z. B. D.W. Slo
cum, J. Org. Chem., 1976, 41, 3652-3654; J.M. Mallan, R.L.
Bebb, Chem. Rev., 1969, 693ff; V. Snieckus, Chem. Rev., 1980, 6,
879-933). Die dabei erhaltenen Organolithiumverbindungen können
dann mit den Phosphorhalogenverbindungen in der oben angegebenen
Weise zu den Zielverbindungen I umgesetzt werden.
Im Allgemeinen werden unter Hydroformylierungsbedingungen aus den
jeweils eingesetzten Katalysatoren oder Katalysatorvorstufen ka
talytisch aktive Spezies der allgemeinen Formel HxMy(CO)qLI rLII s
gebildet, worin M für ein Metall der VIII. Nebengruppe, LI für ei
nen einzähnigen Phosphinliganden, LII für einen zweizähnigen
Phosphinliganden der Formel I und x, y, q, r und s für ganze Zah
len, abhängig von der Wertigkeit und Art des Metalls sowie der
Bindigkeit der Liganden stehen, wobei r auch für O stehen kann.
Vorzugsweise stehen q, r und s unabhängig voneinander mindestens
für einen Wert von 1, wie z. B. 1, 2 oder 3. Die Summe aus q, r
und s steht bevorzugt für einen Wert von 2 bis 5. Dabei können
die Komplexe gewünschtenfalls zusätzlich noch mindestens einen
der zuvor beschriebenen weiteren Liganden aufweisen. Bei den er
findungsgemäß eingesetzten Katalysatorsystemen ist auch nicht
zwingend erforderlich, dass die katalytisch aktive Spezies einen
einzähnigen Phosphinligandenkomplex gebunden aufweist, solange
das eingesetzte Katalysatorsystem zumindest einen solchen Ligan
den aufweist.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden die Hydroformylie
rungskatalysatoren in situ, in dem für die Hydroformylierungs
reaktion eingesetzten Reaktor, hergestellt. Gewünschtenfalls kön
nen die erfindungsgemäßen Katalysatoren jedoch auch separat her
gestellt und nach üblichen Verfahren isoliert werden. Zur
in-situ-Herstellung der erfindungsgemäßen Katalysatoren kann man
z. B. wenigstens einen einzähnigen Phosphinliganden, wenigstens
eine Verbindung der allgemeinen Formel I, eine Verbindung oder
einen Komplex eines Metalls der VIII. Nebengruppe, gegebenenfalls
wenigstens einen weiteren zusätzlichen Liganden und gegebenen
falls ein Aktivierungsmittel in einem inerten Lösungsmittel unter
den Hydroformylierungsbedingungen umsetzen.
Geeignete Rhodiumverbindungen oder -komplexe sind z. B. Rho
dium(II)- und Rhodium(III)-salze, wie Rhodium(III)-chlorid, Rho
dium(III)-nitrat, Rhodium(III)-sulfat, Kalium-Rhodiumsulfat, Rho
dium(II)- bzw. Rhodium(III)-carboxylat, Rhodium(II)- und Rho
dium(III)-acetat, Rhodium(III)-oxid, Salze der Rhodium(III)-
säure, Trisammoniumhexachlororhodat(III) etc. Weiterhin eignen
sich Rhodiumkomplexe, wie Rhodiumbiscarbonylacetylacetonat, Ace
tylacetonatobisethylenrhodium(I), Rhodiumethylhexanoat etc. Vor
zugsweise werden Rhodiumbiscarbonylacetylacetonat oder Rhodiuma
cetat eingesetzt.
Ebenfalls geeignet sind Rutheniumsalze oder -verbindungen. Geeig
nete Rutheniumsalze sind beispielsweise Ruthenium(III)chlorid,
Ruthenium(IV)-, Ruthenium(VI)- oder Ruthenium(VIII)oxid, Alkali
salze der Rutheniumsauerstoffsäuren wie K2RuO4 oder KRuO4 oder
Komplexverbindungen, wie z. B. RuHCl(CO)(PPh3)3. Auch können die
Metallcarbonyle des Rutheniums wie Trisrutheniumdodecacarbonyl
oder Hexarutheniumoctadecacarbonyl, oder Mischformen, in denen CO
teilweise durch Liganden der Formel PR3 ersetzt sind, wie
Ru(CO)3(PPh3)2, im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden.
Geeignete Cobaltverbindungen sind beispielsweise Cobalt(II)chlo
rid, Cobalt(II)sulfat, Cobalt(II)carbonat, Cobalt(II)nitrat, de
ren Amin- oder Hydratkomplexe, Cobaltcarboxylate, wie Cobaltace
tat, Cobaltethylhexanoat, Cobaltnaphthanoat, sowie der Cobalt-
Caprolactamat-Komplex. Auch hier können die Carbonylkomplexe des
Cobalts wie Dicobaltoctacarbonyl, Tetracobaltdodecacarbonyl und
Hexacobalthexadecacarbonyl eingesetzt werden.
Die genannten und weitere geeignete Verbindungen des Cobalts,
Rhodiums, Rutheniums und Iridiums sind im Prinzip bekannt und in
der Literatur hinreichend beschrieben oder sie können vom Fach
mann analog zu den bereits bekannten Verbindungen hergestellt
werden.
Geeignete Aktivierungsmittel sind z. B. Brönsted-Säuren, Lewis-
Säuren, wie z. B. BF3, AlCl3, ZnCl2, und Lewis-Basen.
Als Lösungsmittel werden vorzugsweise die Aldehyde eingesetzt,
die bei der Hydroformylierung der jeweiligen Olefine entstehen,
sowie deren höher siedende Folgereaktionsprodukte, z. B. die Pro
dukte der Aldolkondensation. Ebenfalls geeignete Lösungsmittel
sind Aromaten, wie Toluol und Xylole, Kohlenwasserstoffe oder Ge
mische von Kohlenwasserstoffen, auch zum Verdünnen der oben ge
nannten Aldehyde und der Folgeprodukte der Aldehyde. Weitere Lö
sungsmittel sind Ester aliphatischer Carbonsäuren mit Alkanolen,
beispielsweise Essigester oder Texanol™, Ether wie tert.-Butylme
thylether und Tetrahydrofuran. Bei ausreichend hydrophilisierten
Liganden können auch Alkohole, wie Methanol, Ethanol, n-Propanol,
Isopropanol, n-Butanol, Isobutanol, Ketone, wie Aceton und Me
thylethylketon etc., eingesetzt werden. Ferner können als Lö
sungsmittel auch sogenannten "Ionic Liquids" verwendet werden.
Hierbei handelt es sich um flüssige Salze, beispielsweise um
N,N'-Dialkylimidazoliumsalze wie die N-Butyl-N'-methylimidazoli
umsalze, Tetraalkylammoniumsalze wie die Tetra-n-butylammonium
salze, N-Alkylpyridiniumsalze wie die n-Butylpyridiniumsalze, Te
traalkylphosphoniumsalze wie die Trishexyl(tetradecyl)phospho
niumsalze, z. B. die Tetrafluoroborate, Acetate, Tetrachloroalumi
nate, Hexafluorophosphate, Chloride und Tosylate.
Weiterhin ist es möglich, die Umsetzungen auch in Wasser oder
wässrigen Lösungsmittelsystemen, die neben Wasser ein mit Wasser
mischbares Lösungsmittel, beispielsweise einen Alkohol wie Metha
nol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol, Isobutanol, ein
Keton wie Aceton und Methylethylketon oder ein anderes Lösungs
mittel enthalten. Zu diesem Zweck setzt man vorzugsweise Liganden
der Formel I ein, die mit polaren Gruppen, beispielsweise ioni
schen Gruppen wie SO3Me, CO2Me mit Me = Na, K oder NH4 oder wie
N(CH3)3 + modifiziert sind. Die Umsetzungen erfolgen dann im Sinne
einer Zweiphasenkatalyse, wobei der Katalysator sich in der wäss
rigen Phase befindet und Einsatzstoffe und Produkte die organi
sche Phase bilden. Auch die Umsetzung in den "Ionic Liquids" kann
als Zweiphasenkatalyse ausgestaltet sein.
Das Molmengenverhältnis von phosphorhaltigen Liganden zu Metall
der VIII. Nebengruppe liegt im Allgemeinen in einem Bereich von
etwa 1 : 1 bis 1000 : 1.
Als Substrate für das erfindungsgemäße Hydroformylierungsverfah
ren kommen prinzipiell alle Verbindungen in Betracht, welche eine
oder mehrere ethylenisch ungesättigte Doppelbindungen enthalten.
Dazu zählen z. B. Olefine, wie α-Olefine, interne geradkettige
und interne verzweigte Olefine. Geeignete α-Olefine sind z. B.
Ethylen, Propen, 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen, 1-Hepten, 1-Octen,
1-Nonen, 1-Decen, 1-Undecen, 1-Dodecen etc.
Geeignete verzweigte, interne Olefine sind vorzugsweise C4- bis
C20-Olefine, wie 2-Methyl-2-Buten, 2-Methyl-2-Penten, 3-Methyl-
2-Penten, verzweigte, interne Hepten-Gemische, verzweigte, in
terne Octen-Gemische, verzweigte, interne Nonen-Gemische, ver
zweigte, interne Decen-Gemische, verzweigte, interne Undecen-Ge
mische, verzweigte, interne Dodecen-Gemische etc.
Geeignete zu hydroformylierende Olefine sind weiterhin C5- bis C8-
Cycloalkene, wie Cyclopenten, Cyclohexen, Cyclohepten, Cycloocten
und deren Derivate, wie z. B. deren C1- bis C20-Alkylderivate mit
1 bis 5 Alkylsubstituenten. Geeignete zu hydroformylierende Ole
fine sind weiterhin Vinylaromaten, wie Styrol, α-Methylstyrol,
4-Isobutylstyrol etc. Geeignete zu hydroformylierende Olefine
sind weiterhin α,β-ethylenisch ungesättigte Mono- und/oder Dicar
bonsäuren, deren Ester, Halbester und Amide, wie Acrylsäure, Me
thacrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Crotonsäure, Itaconsäure,
3-Pentensäuremethylester, 4-Pentensäuremethylester, Ölsäureme
thylester, Acrylsäuremethylester, Methacrylsäuremethylester, un
gesättigte Nitrile, wie 3-Pentennitril, 4-Pentennitril, Acrylni
tril, Vinylether, wie Vinylmethylether, Vinylethylether, Vinyl
propylether etc., C1- bis C20-Alkenole, -Alkendiole und -Alkadie
nole, wie 2,7-Octadienol-1. Geeignete Substrate sind weiterhin
Di- oder Polyene mit isolierten oder konjugierten Doppelbindun
gen. Dazu zählen z. B. 1,3-Butadien, 1,4-Pentadien, 1,5-Hexadien,
1,6-Heptadien, 1,7-Octadien, Vinylcyclohexen, Dicyclopentadien,
1,5,9-Cyclooctatrien sowie Butadienhomo- und -copolymere.
Bevorzugt ist die zur Hydroformylierung eingesetzte ungesättigte
Verbindung ausgewählt unter internen linearen Olefinen und Ole
fingemischen, die wenigstens ein internes lineares Olefin enthal
ten. Geeignete lineare (geradkettige) interne Olefine sind vor
zugsweise C4- bis C20-Olefine, wie 2-Buten, 2-Penten, 2-Hexen,
3-Hexen, 2-Hepten, 3-Hepten, 2-Octen, 3-Octen, 4-Octen etc. und
Mischungen davon.
Vorzugsweise wird in dem erfindungsgemäßen Hydroformylierungsver
fahren ein großtechnisch zugängiges Olefingemisch eingesetzt, das
insbesondere wenigstens ein internes lineares Olefin enthält.
Dazu zählen z. B. die durch gezielte Ethen-Oligomerisierung in
Gegenwart von Alkylaluminiumkatalysatoren erhaltenen Ziegler-Ole
fine. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um unverzweigte Ole
fine mit endständiger Doppelbindung und gerader Kohlenstoffato
manzahl. Dazu zählen weiterhin die durch Ethen-Oligomerisierung
in Gegenwart verschiedener Katalysatorsysteme erhaltenen Olefine,
z. B. die in Gegenwart von Alkylaluminiumchlorid/Titantetrachlo
rid-Katalysatoren erhaltenen, überwiegend linearen α-Olefine und
die in Gegenwart von Nickel-Phosphinkomplex-Katalysatoren nach
dem Shell Higher Olefin Process (SHOP) erhaltenen α-Olefine. Ge
eignete technisch zugängige Olefingemische werden weiterhin bei
der Paraffin-Dehydrierung entsprechender Erdölfraktionen, z. B.
der sog. Petroleum- oder Dieselölfraktionen, erhalten. Zur Über
führung von Paraffinen, vorwiegend von n-Paraffinen in Olefine,
werden im Wesentlichen drei Verfahren eingesetzt:
- - thermisches Cracken (Steamcracken),
- - katalytisches Dehydrieren und
- - chemisches Dehydrieren durch Chlorieren und Dehydrochlorie ren.
Dabei führt das thermische Cracken überwiegend zu α-Olefinen,
während die anderen Varianten Olefingemische ergeben, die im All
gemeinen auch größere Anteile an Olefinen mit innenständiger Dop
pelbindung aufweisen. Geeignete Olefingemische sind weiterhin die
bei Metathese- bzw. Telomerisationsreaktionen erhaltenen Olefine.
Dazu zählen z. B. die Olefine aus dem Phillips-Triolefin-Prozess,
einem modifizierten SHOP-Prozess aus Ethylen-Oligomerisierung,
Doppelbindungs-Isomerisierung und anschließender Metathese (Ethe
nolyse).
Geeignete in dem erfindungsgemäßen Hydroformylierungsverfahren
einsetzbare technische Olefingemische sind weiterhin ausgewählt
unter Dibutenen, Tributenen, Tetrabutenen, Dipropenen, Triprope
nen, Tetrapropenen, Mischungen von Butenisomeren, insbesondere
Raffinat II, Dihexenen, Dimeren und Oligomeren aus dem Dimersol®
Prozess von IFP, Octolprozess® von Hüls, Polygasprozess etc.
Bevorzugt werden 1-Butenhaltige Kohlenwasserstoffgemische einge
setzt. Dazu zählt insbesondere Raffinat II. Geeignete 1-Buten
haltige Kohlenwasserstoffgemische können einen Anteil an gesät
tigten Kohlenwasserstoffen aufweisen. Vorteilhaft sind Gemische
mit einem geringen Anteil an hochsiedenden Komponenten.
Die Hydroformylierungsreaktion nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren kann kontinuierlich, semikontinuierlich oder diskontinuier
lich erfolgen. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahren kom
men vor allem bei semikontinuierlicher und insbesondere kontinu
ierlicher Durchführung des Verfahrens zum Tragen. Gegenstand der
Erfindung ist ein Verfahren, bei dem man
- a) die wenigstens eine ethylenisch ungesättigte Doppelbindung enthaltende(n) Verbindung(en) in einer Reaktionszone in Ge genwart von Kohlenmonoxid, Wasserstoff und des Katalysator systems umsetzt,
- b) aus der Reaktionszone einen Austrag entnimmt und in eine produktangereicherte Fraktion und eine an Katalysatorsystem angereicherte Fraktion auftrennt,
- c) gegebenenfalls die in Schritt (ii) erhaltene an Katalysa torsystem angereicherte Fraktion einer Aufarbeitung unter zieht und
- d) die, gegebenenfalls aufgearbeitete, an Katalysatorsystem angereicherte Fraktion zumindest teilweise in die Reak tionszone zurückführt,
wobei wenigstens einer der Schritte (ii) bis (iv) im Wesentlichen
in Abwesenheit von Kohlenmonoxid und Wasserstoff und in Gegenwart
wenigstens eines einzähnigen Phosphinliganden durchgeführt wird.
Nach einer ersten bevorzugten Ausführungsform erfolgen die
Schritte (i) bis (iv) alle in Gegenwart wenigstens eines einzäh
nigen Phosphinliganden.
Nach einer zweiten bevorzugten Ausführungsform erfolgt nur ein
Teil der Schritte (i) bis (iv) in Gegenwart eines einzähnigen
Phosphinliganden. Erfindungsgemäß ist die Gegenwart von einzähni
gen Phosphinliganden bei Reaktionsschritten, die in Abwesenheit
von Kohlenmonoxid und Wasserstoff durchgeführt werden, zwingend.
Geeignete Reaktoren für die kontinuierliche Umsetzung sind dem
Fachmann bekannt und werden z. B. in Ullmanns Enzyklopädie der
technischen Chemie, Bd. 1, 3. Aufl., 1951, S. 743 ff. beschrie
ben.
Geeignete druckfeste Reaktoren sind dem Fachmann ebenfalls be
kannt und werden z. B. in Ullmanns Enzyklopädie der technischen
Chemie, Bd. 1, 3. Auflage, 1951, S. 769 ff. beschrieben. Im All
gemeinen wird für das erfindungsgemäße Verfahren ein Autoklav
verwendet, der gewünschtenfalls mit einer Rührvorrichtung und ei
ner Innenauskleidung versehen sein kann.
Die Zusammensetzung des in Schritt (i) des erfindungsgemäßen Ver
fahren eingesetzten Synthesegases aus Kohlenmonoxid und Wasser
stoff kann in weiten Bereichen variieren. Das molare Verhältnis
von Kohlenmonoxid und Wasserstoff beträgt in der Regel etwa 5 : 95
bis 70 : 30, bevorzugt etwa 40 : 60 bis 60 : 40. Insbesondere bevorzugt
wird ein molares Verhältnis von Kohlenmonoxid und Wasserstoff im
Bereich von etwa 1 : 1 eingesetzt.
Die Temperatur bei der Hydroformylierungsreaktion liegt im Allge
meinen in einem Bereich von etwa 20 bis 180°C, bevorzugt etwa 50
bis 150°C. Die Reaktion wird in der Regel bei dem Partialdruck des
Reaktionsgases bei der gewählten Reaktionstemperatur durchge
führt. Im Allgemeinen liegt der Druck in einem Bereich von etwa 1
bis 700 bar, bevorzugt 1 bis 600 bar, insbesondere 1 bis 300 bar.
Der Reaktionsdruck kann in Abhängigkeit von der Aktivität des
eingesetzten erfindungsgemäßen Hydroformylierungskatalysators va
riiert werden. Im Allgemeinen erlauben die erfindungsgemäß einge
setzten Katalysatoren eine Umsetzung in einem Bereich niedriger
Drücke, wie etwa im Bereich von 0,1 bis 100 bar.
Die Auftrennung des aus der Reaktionszone entnommenen Austrags in
eine Produkt-angereicherte Fraktion und eine an Katalysatorsystem
angereicherte Fraktion erfolgt nach üblichen, dem Fachmann be
kannten Verfahren. Bevorzugt ist die Destillation unter Einsatz
bekannter Trennapparaturen, wie Destillationskolonnen, z. B. Bo
denkolonnen, die gewünschtenfalls mit Glocken, Siebplatten, Sieb
böden, Ventilen etc. ausgerüstet sein können, Verdampfer, wie
Dünnschichtverdampfer, Fallfilmverdampfer, Wischblattverdampfer
etc.
Nach einer geeignete Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens erfolgt der Schritt (i) in Abwesenheit und der Schritt
(ii) in Gegenwart wenigstens eines einzähnigen Phosphinliganden.
Die Zugabe des einzähnigen Phosphinliganden kann z. B. in den
Austrag aus der Reaktionszone erfolgen.
Die an Katalysatorsystem angereicherte Fraktion kann vor ihrer
Rückführung in den Hydroformylierungsprozess einem oder mehreren
Aufarbeitungsschritten unterzogen werden. Dazu zählen z. B. Rei
nigungsschritte zur teilweisen oder vollständigen Entfernung
hochsiedender Produkte der Hydroformylierungsreaktion. Geeignete
Reinigungsverfahren sind z. B. die Membranfiltration, die Isolie
rung des Katalysators z. B. durch Ausfällung eines Katalysator/
Cokatalysator-Komplexes, die Einspeisung von Wasserdampf zur
teilweisen oder vollständigen Entfernung hochsiedender Nebenpro
dukte etc.
Die an Katalysatorsystem angereicherte Fraktion wird, gegebenen
falls nach einer Aufarbeitung wie zuvor beschrieben, teilweise
oder vollständig in die Reaktionszone eingespeist und somit in
den Hydroformylierungsprozess zurückgeführt. Wenn die Hydroformy
lierungsstufe mehr als einen Reaktor umfasst, so kann die an Ka
talysatorsystem angereicherte Fraktion teilweise oder vollständig
in jeden der Reaktoren eingespeist werden. Gewünschtenfalls kann
der einzähnige Phosphinligand vor der Rückführung der an Kataly
satorsystem angereicherten Fraktion in die Reaktionszone nach üb
lichen, dem Fachmann bekannten Verfahren abgetrennt werden.
Vorteilhafterweise sind die erfindungsgemäß eingesetzten Kataly
satorsysteme und die daraus unter den Hydroformylierungsbedingun
gen entstehenden katalytisch aktiven Spezies auch in Abwesenheit
von CO und H2 (Synthesegas) stabil. Die an Hydroformylierungskata
lysatoren auf Basis zweizähniger Phosphinliganden und speziell
solchen mit einem Xanthen-Grundgerüst gemäß dem Stand der Technik
beobachteten Nachteile, wie ein irreversibler Zerfall oder eine
starke Neigung zur Kristallisation in Abwesenheit von CO und H2,
treten in der Regel nicht auf. Die erfindungsgemäß eingesetzten
Katalysatoren zeichnen sich somit durch lange Katalysatorstand
zeiten aus und eignen sich auch für kontinuierliche Hydroformy
lierungsverfahren. Diese können vorteilhafterweise einen oder
mehrere Verfahrensschritte, wie die Abtrennung von Reaktionspro
dukten und die Aufarbeitung katalysatorhaltiger Fraktionen, auf
weisen, die in Abwesenheit von CO und H2 durchgeführt werden.
Überraschenderweise weisen die erfindungsgemäß eingesetzten Kata
lysatoren im Allgemeinen eine gleich gute oder bessere Selektivi
tät auf als entsprechende Katalysatoren aus dem Stand der Tech
nik, die keine einzähnigen Phosphinliganden aufweisen. So zeigen
die erfindungsgemäß eingesetzten Katalysatorsysteme vorteilhaf
terweise bei der Hydroformylierung von α-Olefinen eine hohe Se
lektivität zugunsten der α-Aldehyde bzw. -Alkohole. Zudem werden
im Allgemeinen gute Ausbeuten auch an n-Aldehyden bzw. -Alkoholen
erhalten. Überraschenderweise können zudem durch Einsatz eines
einzähnigen Phosphinliganden in den Katalysatorsystemen im Allge
meinen höhere Rhodiumkonzentrationen stabilisiert werden als in
Katalysatoren aus dem Stand der Technik.
Die zuvor beschriebenen Katalysatoren, die chirale Verbindungen
der allgemeinen Formel I umfassen, eignen sich zur enantioselek
tiven Hydroformylierung.
Die zuvor beschriebenen Katalysatoren können auch in geeigneter
Weise, z. B. durch Anbindung über als Ankergruppen geeignete
funktionelle Gruppen, Adsorption, Pfropfung, etc. an einen ge
eigneten Träger, z. B. aus Glas, Kieselgel, Kunstharzen etc., im
mobilisiert werden. Sie eignen sich dann auch für einen Einsatz
als Festphasenkatalysatoren.
Die Erfindung wird anhand der folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele näher erläutert.
Rhodiumprecursor, zweizähniger Phosphinligand, einzähniger Phos
phinligand (erfindungsgemäße Beispiele) und Lösungsmittel wurden
unter Stickstoffatmosphäre in einem Schienkrohr gemischt. Die so
erhaltene Lösung wurde in einen mit CO/H2 (1 : 1) gespülten 100 ml
Autoklaven überführt. Bei Raumtemperatur wurden 5 bar CO/H2 (1 : 1)
aufgepresst. Unter kräftigem Rühren mit einem Begasungsrührer
wurde das Reaktionsgemisch innerhalb von 30 min auf die ge
wünschte Temperatur erhitzt. Über eine Schleuse wurde dann das zu
hydroformylierende Olefin mit CO/H2-Überdruck in den Autoklaven
gepresst. Danach wurde sofort mittels CO/H2 der gewünschte Reak
tionsdruck eingestellt. Dieser wurde während der Reaktion durch
Nachpressen von Synthesegas über einen Druckregler konstant ge
halten. Nach Ablauf der gewünschten Reaktionszeit wurde der Auto
klav abgekühlt, entspannt und entleert. Die Analyse der Reak
tionsgemische erfolgte mittels Gaschromatographie (GC) unter Ver
wendung von Korrekturfaktoren.
Ausgehend von 3,4 mg (0,013 mmol) Rhodiumbiscarbonylacetylaceto
nat, 38 mg (0,066 mmol) 9,9-Dimethyl-4,6-bis(diphenyl
phosphino)xanthen, 11,8 g (105 mmol) 1-Octen (Reinheit: 95%,
Restmenge: n-Octene mit interner Doppelbindung) und 10,8 g Pala
tinol AH® (Phthalsäureester von 2-Ethylhexanol der BASF AG) er
hielt man nach der allgemeinen Versuchsbeschreibung bei einer
Temperatur von 90°C, einem Synthesegasdruck von 10 bar und einer
Reaktionszeit von 4 h einen 1-Octen-Umsatz von 58%. Die Ausbeute
an Nonanalen betrug 52%, die Selektivität bezüglich n-Nonanal
(n-Anteil) betrug 98% und die Selektivität bezüglich n-Nonanal
und 2-Methyloctanal (α-Anteil) betrug 100%.
Aus dem Reaktionsaustrag von Vergleichsbeispiel 1a wurden die
Produktaldehyde durch Destillation bei etwa 100°C unter Vakuum
abdestilliert. Zurück blieb eine homogene, hellgelbe Lösung, um
fassend das Katalysatorsystem, Palatinol AH® und bei der Hydro
formylierung als Nebenreaktion gebildete Hochsieder. Zur Simulie
rung einer Dauerbelastung des Katalysatorsystems, wie sie bei
kontinuierlicher Reaktionsführung über einen längeren Zeitraum
auftritt, wurde diese Lösung unter Stickstoffatmosphäre 24 h bei
110°C gerührt. Dabei änderte sich die Farbe der Lösung langsam von
hellgelb zu hellbraun. Des Weiteren kam es zur Ausfällung eines
dunkelbraunen Feststoffes. Diese Lösung wurde für eine erneute
Hydroformylierung unter den Bedingungen der allgemeinen Versuchs
beschreibung eingesetzt. Ausgehend von 11,8 g (105 mmol) 1-Octen
erhielt man bei einer Temperatur von 90°C, einem Synthesegasdruck
von 10 bar und einer Reaktionsdauer von 4 h einen Umsatz von
1-Octen von 56%. Die Ausbeute an Nonanalen betrug 12%, die Se
lektivität zu n-Nonanal (n-Anteil) betrug 95% und die Selektivi
tät bezüglich n-Nonanal und 2-Methyloctanal (α-Anteil) betrug
100%.
Ausgehend von 3,6 mg (0,014 mmol) Rhodiumbiscarbonylacetylaceto
nat, 37 mg (0,065 mmol) 9,9-Dimethyl-4,6-bis(diphenyl
phosphino)xanthen, 75 mg (0,286 mmol) Triphenylphosphin, 11,3 g
(101 mmol) 1-Octen (Reinheit: 95%, Restmenge: n-Octene mit in
terner Doppelbindung) und 11,3 g Palatinol AH® erhielt man bei
einer Temperatur von 90°C, einem Synthesegasdruck von 10 bar und
einer Reaktionsdauer von 4 h gemäß der allgemeinen Versuchsbe
schreibung einen Umsatz von 1-Octen von 67%. Die Ausbeute an No
nanalen betrug 61%, die Selektivität bezüglich n-Nonanal (n-An
teil) betrug 98% und die Selektivität bezüglich n-Nonanal und
2-Methyloctanal (α-Anteil) betrug 100%.
Aus dem Reaktionsaustrag aus Beispiel 1a wurden die Produktalde
hyde durch Destillation bei 100°C unter Vakuum abgetrennt. Zurück
blieb eine homogene, hellgelbe Lösung, umfassend das Katalysator
system, Palatinol AH® und bei der Hydroformylierungsreaktion ge
bildete Hochsieder. Zur Simulierung einer Dauerbelastung wurde
diese Lösung unter Stickstoffatmosphäre 24 h bei 110°C gerührt,
wobei die Farbe der Lösung unverändert blieb. Anschließend wurde
die Lösung erneut zur Hydroformylierung gemäß der allgemeinen
Versuchsbeschreibung eingesetzt. Ausgehend von 11,6 g (103 mmol)
1-Octen erhielt man bei einer Reaktionstemperatur von 90°C, einem
Synthesegasdruck von 10 bar und einer Reaktionsdauer von 4 h ei
nen Umsatz von 1-Octen von 64%. Die Ausbeute an Nonanalen betrug
58%, die Selektivität bezüglich n-Nonanal (n-Anteil) betrug 98%
und die Selektivität bezüglich n-Nonanal und 2-Methyloctanal
(α-Anteil) betrug 100%.
Ausgehend von 24 mg (0,093 mmol) Rhodiumbiscarbonylacetylaceto
nat, 257 mg (0,444 mmol) 9,9-Dimethyl-4,6-bis(diphenyl
phosphino)xanthen, 469 mg (1,79 mmol) Triphenylphosphin, 16,0 g
(143 mmol) 1-Octen (Reinheit: 95%, Restmenge: n-Octene mit in
terner Doppelbindung) und 17,5 g Palatinol AH® erhielt man bei
einer Reaktionstemperatur von 90°C, einem Synthesegasdruck von
10 bar und einer Reaktionsdauer von 4 h gemäß der allgemeinen
Versuchsbeschreibung einen Umsatz von 1-Octen von 93%. Die Aus
beute an Nonanalen betrug 86%, die Selektivität bezüglich n-No
nanal (n-Anteil) betrug 98% und die Selektivität bezüglich n-No
nanal und 2-Methyloctanal (α-Anteil) betrug 100%.
Aus dem Reaktionsaustrag aus Beispiel 2a wurden die Produktalde
hyde durch Destillation bei 100°C unter Vakuum abgetrennt. Zurück
blieb eine homogene, hellgelbe Lösung, umfassend das Katalysator
system, Palatinol AH® und bei der Hydroformylierungsreaktion ge
bildete Hochsieder. Die erhaltene Lösung wurde unter Stickstoff
atmosphäre 72 h bei 110°C gerührt, wobei die Farbe der Lösung un
verändert blieb. Anschließend wurde die Lösung zu einer erneuten
Hydroformylierung unter den Bedingungen der allgemeinen Versuchs
beschreibung eingesetzt. Ausgehend von 16,7 g (149 mmol) 1-Octen
erhielt man bei einer Reaktionstemperatur von 90°C, einem Synthe
segasdruck von 10 bar und einer Reaktionsdauer von 4 h einen Um
satz von 1-Octen von 96%. Die Ausbeute an Nonanalen betrug 88%,
die Selektivität bezüglich n-Nonanal (n-Anteil) betrug 97% und
die Selektivität bezüglich n-Nonanal und 2-Methyloctanal (α-An
teil) betrug 100%.
Ausgehend von 3,8 mg (0,015 mmol) Rhodiumbiscarbonylacetylaceto
nat, 44 mg (0,076 mmol)9,9-Dimethyl-4,6-bis(diphenyl
phosphino)xanthen, 21 mg (0,105 mmol) Tributylphosphin, 15,0 g
(134 mmol) 1-Octen und 15,0 g Palatinol AH® erhielt man bei einer
Reaktionstemperatur von 90°C, einem Synthesegasdruck von 10 bar
und einer Reaktionsdauer von 4 h gemäß der allgemeinen Versuchs
beschreibung einen Umsatz von 1-Octen von 56%. Die Ausbeute an
Nonanalen betrug 52%, die Selektivität bezüglich n-Nonanal (n-
Anteil) betrug 92% und die Selektivität bezüglich n-Nonanal und
2-Methyloctanal (α-Anteil) betrug 100%.
Claims (8)
1. Verfahren zur Hydroformylierung von Verbindungen, die wenig
stens eine ethylenisch ungesättigte Doppelbindung enthalten,
durch Umsetzung mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff in Gegen
wart eines Katalysatorsystems, umfassend wenigstens ein Me
tall der VIII. Nebengruppe und wenigstens einen zweizähnigen
Phosphinliganden, wobei man
- a) die wenigstens eine ethylenisch ungesättigte Doppelbin dung enthaltende(n) Verbindung(en) in einer Reaktions zone in Gegenwart von Kohlenmonoxid, Wasserstoff und des Katalysatorsystems umsetzt,
- b) aus der Reaktionszone einen Austrag entnimmt und in eine produktangereicherte Fraktion und eine an Kataly satorsystem angereicherte Fraktion auftrennt,
- c) gegebenenfalls die in Schritt (ii) erhaltene an Kataly satorsystem angereicherte Fraktion einer Aufarbeitung unterzieht und
- d) die, gegebenenfalls aufgearbeitete, an Katalysatorsy stem angereicherte Fraktion zumindest teilweise in die Reaktionszone zurückführt,
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der zweizähnige Phosphinli
gand ausgewählt ist unter Verbindungen der allgemeinen For
mel I
worin
A1 und A2 unabhängig voneinander für eine Einfachbindung, O, S, SiRaRb, NRc oder CR11R12 stehen, wobei
Ra, Rb, Rc, R11 und R12 unabhängig voneinander für Wasser stoff, Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl stehen,
R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für Alkyl, Cycloal kyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl stehen, welche gegebenenfalls einen, zwei oder drei Substituenten, aus gewählt unter Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl, Hetaryl, COORd, COO-M+, SO3Rd, SO- 3M+, NE1E2, Alkylen- NE1E2, NE1E2E3+X-, Alkylen-NE1E2E3+X-, ORd, SRd, (CHReCH2O)yRd, (CH2N(E1))yRd, (CH2CH2N(E1))yRd, Halogen, Trifluormethyl, Nitro, Acyl oder Cyano
stehen, worin
Rd, E1, E2 und E3 jeweils gleiche oder verschiedene Re ste, ausgewählt unter Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl bedeuten,
Re für Wasserstoff, Methyl oder Ethyl steht,
M+ für ein Kation steht,
X- für ein Anion steht, und
y für eine ganze Zahl von 1 bis 120 steht, oder
R1 und R2 und/oder R3 und R4 zusammen mit dem Phosphor atom, an das sie gebunden sind, für einen 5- bis 8-gliedrigen Heterocyclus stehen, der gegebenenfalls zusätzlich ein-, zwei- oder dreifach mit Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl anelliert ist, wobei der Heterocyclus und, falls vorhanden, die an ellierten Gruppen unabhängig voneinander je einen, zwei, drei oder vier Substituenten tragen können, die ausgewählt sind unter Alkyl, Cycloalkyl, Heterocyclo alkyl, Aryl, Hetaryl, COORd, COO-M+, SO3Rd, SO- 3M+, NE1E2, Alkylen-NE1E2, NE1E2E3+X-, Alkylen-NE1E2E3+X-, ORd, SRd, (CHReCH2O)yRd, (CH2N(E1))yRd, (CH2CH2N(E1))yRd, Halogen, Trifluormethyl, Nitro, Acyl oder Cyano, wobei Rd, Re, E1, E2, E3, M+, X- und y die zuvor angegebenen Bedeutungen besitzen,
R5, R6, R7, R8, R9 und R10 unabhängig voneinander für Wasser stoff, Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl, Hetaryl, COORf, COO-M+, SO3Rf, SO- 3M+, NE4E5, NE4E5E6+X-, Alkylen-NE4E5E6+X-, ORf, SRf, (CHRgCH2O)xRf, (CH2N(E4))xRf, (CH2CH2N(E4))xRf, Halogen, Trifluormethyl, Nitro, Acyl oder Cyano
stehen, worin
Rf, E4, E5 und E6 jeweils gleiche oder verschiedene Re ste, ausgewählt unter Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl bedeuten,
Rg für Wasserstoff, Methyl oder Ethyl steht,
M+ für ein Kation steht,
X- für ein Anion steht, und
x für eine ganze Zahl von 1 bis 120 steht, oder
jeweils zwei an benachbarte Kohlenstoffatome der Benzolkerne gebundene Reste R5, R6, R7, R8, R9 und R10 zusammen mit den zwei benachbarten Kohlenstoffatomen des Benzolkerns, an den sie gebunden sind, für ein kondensiertes Ringsystem, mit 1, 2 oder 3 weiteren Ringen stehen.
worin
A1 und A2 unabhängig voneinander für eine Einfachbindung, O, S, SiRaRb, NRc oder CR11R12 stehen, wobei
Ra, Rb, Rc, R11 und R12 unabhängig voneinander für Wasser stoff, Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl stehen,
R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für Alkyl, Cycloal kyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl stehen, welche gegebenenfalls einen, zwei oder drei Substituenten, aus gewählt unter Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl, Hetaryl, COORd, COO-M+, SO3Rd, SO- 3M+, NE1E2, Alkylen- NE1E2, NE1E2E3+X-, Alkylen-NE1E2E3+X-, ORd, SRd, (CHReCH2O)yRd, (CH2N(E1))yRd, (CH2CH2N(E1))yRd, Halogen, Trifluormethyl, Nitro, Acyl oder Cyano
stehen, worin
Rd, E1, E2 und E3 jeweils gleiche oder verschiedene Re ste, ausgewählt unter Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl bedeuten,
Re für Wasserstoff, Methyl oder Ethyl steht,
M+ für ein Kation steht,
X- für ein Anion steht, und
y für eine ganze Zahl von 1 bis 120 steht, oder
R1 und R2 und/oder R3 und R4 zusammen mit dem Phosphor atom, an das sie gebunden sind, für einen 5- bis 8-gliedrigen Heterocyclus stehen, der gegebenenfalls zusätzlich ein-, zwei- oder dreifach mit Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl anelliert ist, wobei der Heterocyclus und, falls vorhanden, die an ellierten Gruppen unabhängig voneinander je einen, zwei, drei oder vier Substituenten tragen können, die ausgewählt sind unter Alkyl, Cycloalkyl, Heterocyclo alkyl, Aryl, Hetaryl, COORd, COO-M+, SO3Rd, SO- 3M+, NE1E2, Alkylen-NE1E2, NE1E2E3+X-, Alkylen-NE1E2E3+X-, ORd, SRd, (CHReCH2O)yRd, (CH2N(E1))yRd, (CH2CH2N(E1))yRd, Halogen, Trifluormethyl, Nitro, Acyl oder Cyano, wobei Rd, Re, E1, E2, E3, M+, X- und y die zuvor angegebenen Bedeutungen besitzen,
R5, R6, R7, R8, R9 und R10 unabhängig voneinander für Wasser stoff, Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl, Hetaryl, COORf, COO-M+, SO3Rf, SO- 3M+, NE4E5, NE4E5E6+X-, Alkylen-NE4E5E6+X-, ORf, SRf, (CHRgCH2O)xRf, (CH2N(E4))xRf, (CH2CH2N(E4))xRf, Halogen, Trifluormethyl, Nitro, Acyl oder Cyano
stehen, worin
Rf, E4, E5 und E6 jeweils gleiche oder verschiedene Re ste, ausgewählt unter Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl bedeuten,
Rg für Wasserstoff, Methyl oder Ethyl steht,
M+ für ein Kation steht,
X- für ein Anion steht, und
x für eine ganze Zahl von 1 bis 120 steht, oder
jeweils zwei an benachbarte Kohlenstoffatome der Benzolkerne gebundene Reste R5, R6, R7, R8, R9 und R10 zusammen mit den zwei benachbarten Kohlenstoffatomen des Benzolkerns, an den sie gebunden sind, für ein kondensiertes Ringsystem, mit 1, 2 oder 3 weiteren Ringen stehen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Reste R1, R2, R3 und R4
unabhängig voneinander für Phenylreste stehen, die 1, 2 oder
3 Substituenten, die ausgewählt sind unter Alkyl, Alkoxy, Ha
logen, Trifluormethyl, Nitro, Cyano, Alkoxycarbonyl oder Car
boxyl, tragen können.
4. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Reste R1 und R2 und/oder
R3 und R4 zusammen mit dem Phosphoratom, an das sie gebunden
sind, für einen Rest stehen, der ausgewählt ist unter Resten
der Formeln II.1 bis II.4.
worin
Z1 für O, S, NRi oder SiRiRi steht, wobei Ri für Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl steht, oder
Z1 für eine C1- bis C3-Alkylenbrücke steht, die eine Dop pelbindung und/oder einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Aryl substituenten aufweisen kann, wobei der Arylsubstituent einen, zwei oder drei der für Aryl genannten Substituen ten tragen kann, oder
Z1 für eine C2- bis C3-Alkylenbrücke steht, die durch O, S, NRi oder SiRiRi unterbrochen ist,
R13, R14, R15, R16, R17, R18, R19, R20, R21, R22, R23 und R24 unab hängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Alkoxy, Halogen, SO3H, Sulfonat, NE7E8, Alkylen- NE7E8, Trifluormethyl, Nitro, Alkoxycarbonyl, Carboxyl oder Cyano stehen, wobei E7 und E8 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl stehen.
worin
Z1 für O, S, NRi oder SiRiRi steht, wobei Ri für Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl steht, oder
Z1 für eine C1- bis C3-Alkylenbrücke steht, die eine Dop pelbindung und/oder einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Aryl substituenten aufweisen kann, wobei der Arylsubstituent einen, zwei oder drei der für Aryl genannten Substituen ten tragen kann, oder
Z1 für eine C2- bis C3-Alkylenbrücke steht, die durch O, S, NRi oder SiRiRi unterbrochen ist,
R13, R14, R15, R16, R17, R18, R19, R20, R21, R22, R23 und R24 unab hängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Alkoxy, Halogen, SO3H, Sulfonat, NE7E8, Alkylen- NE7E8, Trifluormethyl, Nitro, Alkoxycarbonyl, Carboxyl oder Cyano stehen, wobei E7 und E8 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl stehen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die Verbin
dung der Formel I ausgewählt ist unter Verbindungen der For
meln I.1 bis I.3
worin
A1 für eine Einfachbindung, O, S, SiRaRb, NRc oder CR11R12 steht, wobei
Ra, Rb, Rc, R11 und R12 unabhängig voneinander für Wasser stoff oder C1- bis C4-Alkyl stehen,
Z2 und Z3 unabhängig voneinander für O, S, NRi SiRiRi oder CRiRi stehen, wobei Ri für Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl steht, und
R6 und R9 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder C1- bis C4-Alkyl stehen.
worin
A1 für eine Einfachbindung, O, S, SiRaRb, NRc oder CR11R12 steht, wobei
Ra, Rb, Rc, R11 und R12 unabhängig voneinander für Wasser stoff oder C1- bis C4-Alkyl stehen,
Z2 und Z3 unabhängig voneinander für O, S, NRi SiRiRi oder CRiRi stehen, wobei Ri für Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl steht, und
R6 und R9 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder C1- bis C4-Alkyl stehen.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der
einzähnige Phosphinligand ausgewählt ist unter Verbindungen
der allgemeinen Formel PR21R22R23, worin R21, R22 und R23 unab
hängig voneinander für Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl,
Aryl oder Hetaryl stehen, wobei die Alkylreste 1, 2, 3 oder 4
Substituenten, ausgewählt unter Cycloalkyl, Heterocycloalkyl,
Aryl, Hetaryl, Alkoxy, Cycloalkoxy, Heterocycloalkoxy, Ary
loxy, Alkoxycarbonyl, Carboxyl, Sulfonyl, NE9E10, Alkylen-
NE9E10,NE9E10E11+X-, Halogen, Trifluormethyl, Nitro, Acyl oder
Cyano aufweisen können und wobei die Cycloalkyl-, Heterocy
cloalkyl-, Aryl- und Hetarylreste 1, 2, 3 oder 4 Substituen
ten, die ausgewählt sind unter Alkyl und den zuvor für die
Alkylreste R21, R22 und/oder R23 genannten Substituenten, auf
weisen können.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Schritte (i) bis (iv) in Gegenwart wenigstens eines einzähni
gen Phosphinliganden durchgeführt werden.
8. Verwendung einzähniger Phosphinliganden zur Stabilisierung
eines Katalysatorsystems, umfassend wenigstens ein Metall der
VIII. Nebengruppe und wenigstens einen zweizähnigen Phosphin
liganden, in Abwesenheit von Kohlenmonoxid und Wasserstoff.
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