DE10206402C1 - Verfahren zur zylinderselektiven Lambdaregelung - Google Patents
Verfahren zur zylinderselektiven LambdaregelungInfo
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Abstract
Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft eine zylinderindividuelle Lambdaregelung. Die Lambdaamplituden eines einzelnen Zylinders werden gegenüber den Lambdawerten für die übrigen Zylinder angeregt. Aus dem Verlauf der Istwerte werden unter Berücksichtigung der Anregungsamplituden die Lambda-Istwerte für die Zylinder bestimmt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur zylinderselektiven
Lambdaregelung bei einer Brennkraftmaschine mit mehreren Zy
lindern.
Zur Einhaltung von zukünftigen Emissionsgrenzwerten und stei
genden Anforderungen an die Gewährleistung liegt eine wichti
ge Möglichkeit zur Optimierung in der Zylindergleichstellung,
bei der nicht nur das Gesamtlambda sämtlicher Zylinder dem
durch eine Regelung vorgegebenen Verlauf entspricht, sondern
auch das Lambda jedes einzelnen Zylinders bei der Motorsteue
rung berücksichtigt und bevorzugt gleichgesetzt wird. Etwaige
Ungleichheiten in den Lambdawerten einzelner Zylinder können
von der Motorsteuerung gezielt bei der Steuerung der Zylinder
eingesetzt werden.
In einem Artikel von Cornelius et al., Department of Enginee
ring, University of Cambridge, Cambridge, UK "The Role of O
xygen Storage in NO Conversion in Automotive Catalysts", der
als Pre-Print zu den Akten gereicht wurde, wird beschrieben,
daß durch eine Zwangsanregung eine bessere Abgaskonvertierung
erzielt wird. Bei der Zwangsanregung wird einem Lambda-
Sollwerte eine Fett-/Mageramplitude überlagert. Die bekannte
Zwangsanregung ist symmetrisch zu einem Sollwert.
Aus DE 43 44 892 C2 ist eine Steuerung des Luft/Kraftstoff-
Gemisches bekannt, die unabhängig vom Betriebszustand zwangs
weise zwischen angereicherten und mageren Zuständen oszil
liert, um die Reinigungseffizienz des Katalysators zu erhö
hen.
Aus DE 198 44 994 C2 ist ein Verfahren zur Diagnose einer
stetigen Lambdasonde bekannt. Bei dem Verfahren werden dem
Sollwert für die Lambdaregelung periodische Zwangsanregungen
aufgeprägt und das Streckenverhalten des Lambdaregelungskrei
ses erfaßt. Der Lambdaregelungskreis ist in einem Modell
nachgebildet, wobei die Amplitudenverstärkungen von Modell
und System miteinander verglichen werden und abhängig vom Er
gebnis des Vergleichs die Modellparameter adaptiert werden.
Die Lambdasonde in dem Lambdaregelungskreis ist defekt, wenn
der Adaptionswert zu groß ist und einen dreh- und lastabhän
gigen Schwellwert überschreitet.
Aus DE 195 16 239 C2 ist ein Verfahren zur Parametisierung
eines linearen Lambdareglers für eine Brennkraftmaschine be
kannt. Bei dem bekannten Verfahren wird die Regelstrecke
durch ein Totzeitglied und zwei Verzögerungsglieder erster
Ordnung nachgebildet. Das Streckenmodell bildet die Regler
struktur abhängig von der Totzeit des Lambdaregelkreises, den
Zeitkonstanten der Verzögerungsglieder und der Drehzahl ab.
Bei einem bekannten Verfahren zur zylinderselektiven Lambda
regelung wird eine Lambdasonde eingesetzt. Damit die Sonde
zylinderselektiv einzelne Abgaspakete erfassen kann, wird ü
ber einen Mikrokontroller ein abgetastetes Lambdasignal einem
Zylinder zugeordnet. Nachteilig an diesem Verfahren ist, dass
die Lambdasonde sehr genau positioniert sein muss. Hinzu
kommt, dass durch die vorgegebene Position für die Lambdason
de die Gestaltungsmöglichkeiten für den Abgaskrümmer einge
schränkt sind. Ferner hat sich herausgestellt, dass die Zu
ordnung des abgetasteten Lambdasignals zu dem Zylinder nur in
einem eingeschränkten Betriebsbereich möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zylinderselek
tive Lambdaregelung bereitzustellen, die zuverlässig bei ei
nem weiten Betriebsbereich eine zylinderindividuelle Regelung
vornimmt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den
Merkmalen aus Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
bilden den Gegenstand der Unteransprüche.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Differenz aus
einem Lambda-Sollwert und einem Lambda-Istwert für einen der
Zylinder gebildet. Der Differenzwert dient zur Bestimmung ei
ner Einspritzkorrektur für den Zylinder. Der Lambda-Sollwert
für den Zylinder wird in einem ersten Zeitabschnitt oder An
zahl von Abgaspaketen um eine erste Anregungsamplitude und in
einem zweiten Zeitabschnitt um eine zweite Anregungsamplitude
geändert. Der Lambda-Istwert für den Zylinder wird abhängig
von der ersten und zweiten Anregungsamplitude aus den Lambda-
Istwerten, die den ersten und zweiten Zeitabschnitten ent
sprechen, bestimmt. Hierzu wird aus den gemessenen Lambda-
Istwerten der Lambda-Istwert mit fehlender Anregungsamplitude
bestimmt. Während bei der bekannten zylinderselektiven Lamb
daregelung eine Zuordnung einzelner Abgaspakete zu den Lamb
dasignalen erfolgen muß, werden bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren Lambda-Istwerte gemessen, die den ersten und zwei
ten Zeitabschnitten entsprechen. Die Lambda-Istwerte sind
einfach zu identifizieren, da in den Zeitabschnitten jeweils
veränderte Lambdawerte vorliegen. Somit ist die Zuordnung der
Lambda-Istwerte zu den ersten und den zweiten Zeitabschnitten
zuverlässig möglich. Indem Lambda-Istwerte für zwei geänderte
Lambda-Sollwerte vorliegen, kann zuverlässig auf den Lambda-
Istwert eines einzelnen Zylinders bei fehlender Anregungsamp
litude zurückgeschlossen werden. Der zylinderspezifische
Lambda-Istwert kann von einer Motorsteuerung zur zylinderspe
zifischen Lambdaregelung eingesetzt werden.
Bevorzugt wird der Lambda-Sollwert mit einer der Anregungs
amplituden erhöht und mit der anderen Anregungsamplitude ver
mindert, wodurch erster und zweiter Zeitabschnitt deutlich zu
unterscheiden sind (Anspruch 2). Die Anregungsamplituden sind
bevorzugt gleich groß und der Lambda-Istwert für den Zylinder
wird als Differenz der Amplituden der Lambda-Istwerte, die
dem ersten und zweiten Zeitabschnitt entsprechen, bestimmt
(Anspruch 3). Hierbei wird beispielsweise die Differenz der
Amplituden gebildet, um festzustellen, ob der Mittelwert für
den Lambdawert dem Lambda-Sollwert entspricht. Um auch bei
ungünstigen Betriebspunkten eine zuverlässige Zuordnung vor
nehmen zu können, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, für
jeden Zylinder andere Werte für das Paar von erster und zwei
ter Anregungsamplitude vorzusehen (Anspruch 4). Hierdurch
kann auch bei einer starken Abgasmischung erreicht werden,
daß die erfaßten Istwerte zuverlässig zugeordnet werden kön
nen.
In einer besonders bevorzugten Ausführung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens wird zu einem globalen Lambda-Sollwert, der
für alle Zylinder vorgesehen ist, die Anregungsamplitude zu
einem der Zylinder addiert (Anspruch 5). Aus der Anregungs
zeit wird eine erste Einspritzkorrektur für den Zylinder be
rechnet. Der addierte Lambdawert wird verzögert und/oder ge
filtert und als Lambda-Sollwert für den Zylinder mit dem
Lambda-Istwert für den Zylinder subtrahiert. Die Differenz
wird als Regelabweichung an einen Lambdaregler angelegt, der
eine zweite Einspritzzeitkorrektur für den Zylinder bestimmt.
Bei dem Verfahren wird die zylinderindividuelle Zwangsanre
gung einerseits in eine entsprechende erste Einspritzzeitkor
rektur umgerechnet. Gleichzeitig wird der zylinderindividuel
le Zwangsanregungswert bei der Lambdaregelung des Zylinders
berücksichtigt, wobei hier das Laufzeitverhalten der Rege
lungsstrecke durch eine Kompensation der Totzeit und der Son
denansprechzeit verzögert wird.
In einer möglichen Ausgestaltung können als die Lambda-
Istwerte, die den ersten und den zweiten Zeitabschnitten ent
sprechen, die maximale Amplitude vorgesehen sein (Anspruch
6). Alternativ ist es auch möglich, die Lambda-Istwerte, die
dem ersten und dem zweiten Zeitabschnitt entsprechen in den
Zeitabschnitten ganz oder teilweise aufzuintegrieren (Ansprü
che 7 und 8).
In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ist die Zwangsanregung periodisch, so daß erster und
zweiter Zeitabschnitt sich periodisch abwechseln (Anspruch
9). Hierdurch wird die Zuordnung vereinfacht.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht für eine Lambdaregelung
mit zylinderindividueller Zwangsanregung und
Fig. 2 den beispielhaften Verlauf für eine symmetrische
Zwangsanregung.
Fig. 1 zeigt eine Lambdaregelung mit zylinderindividueller
Zwangsanregung. Der Wert für die zylinderindividuelle Zwangs
anregung DELTA_LAMB_SP liegt an 10 an. Zu dem Zwangsanre
gungswert 10 wird der globale Lambda-Sollwert hinzuaddiert.
In einem Block 14 wird der Zwangsanregungswert in eine zylin
derindividuelle erste Einspritzkorrektur 16 umgerechnet. Die
Summe aus globalem Lambda-Sollwert und Zwangsanregungswert
wird in dem Block 18 gefiltert und verzögert. Der so bestimm
te Lambda-Sollwert für den Zylinder wird in Schritt 22 von
dem zylinderindividuellen Lambda-Istwert subtrahiert. Die Re
gelabweichung 24 liegt an dem Lambdaregler 26 an, der eine
zylinderindividuelle Einspritzzeitkorrektur 28 bestimmt. Die
so bestimmte Einspritzzeitkorrektur ergibt zusammen mit der
aus der Zwangsanregung bestimmten Einspritzzeitkorrektur eine
zylinderindividuelle Gesamteinspritzzeitkorrektur 30. Diese
mit der Basiseinspritzzeit 32 multipliziert ergibt die zylin
derindividuelle Gesamteinspritzzeit. Der zeitliche Verlauf
der Lambdawerte wird an den in Fig. 2 dargestellten Kurven
deutlich. Kurve 36 zeigt den globalen Lambda-Sollwert. Zu dem
Sollwert werden die Anregungsamplituden 38 und 40 addiert.
Die durchgezogene Rechteckkurve gibt den globalen Lambda-
Sollwert mit einer zylinderindividuellen Zwangsanregung wie
der. Die Zwangsanregungsamplitude wird als eine zylinderindi
viduelle Einspritzkorrektur über den Verfahrensschritt 14
weitergeleitet. Aufgrund der Ausgestaltung der Regelstrecke
zeigen die zugehörigen Istwerte ein typisches TP1-Verhalten.
Die Kurve für den Lambda-Istwert ist mit 42 gekennzeichnet.
Die physikalischen Eigen
genschaften der Regelstrecke werden durch die Totzeitkompen
sation und die Kompensation der Sondenansprechzeit 18 korri
giert. Der gefilterte und verzögerte Lambda-Sollwert ist als
Kurve 44 eingezeichnet.
Bei einer Mager/Fett-Anregung mit ungefähr gleich großer Amp
litude ist auch der Istwert-Verlauf für den Zylinder symmet
risch. Weicht der Mittelwert der Istwert-Kurve 42 von dem
Lambda-Sollwert 36 ab, kann der entsprechende Lambdawert kor
rigiert werden. Somit kann trotz der Vermischungsvorgänge
einzelner Abgaspakte ein im Hinblick auf einen Zylinder deut
lich abgesetztes Lambda-Messsignal, als Lambda-Istwert, ge
wonnen werden. Die in Fig. 2 dargestellte symmetrische
Zwangsanregung und der Vergleich mit dem Ist-Signal erkennt
Unsymmetrien im Ist-Signal, die einen Rückschluss auf den
Lambda-Istwert des Zylinders zulassen.
Claims (9)
1. Verfahren zur zylinderselektiven Lambdaregelung bei ei
ner Brennkraftmaschine mit mehreren Zylindern, mit den
folgenden Verfahrensschritten:
- - eine Differenz aus einem Lambda-Sollwert und einem Lambda-Istwert für einen der Zylinder dient zur Be stimmung einer Einspritzkorrekturzeit für den Zy linder,
- - der Lambda-Sollwert für den Zylinder wird in ersten Zeitabschnitten um eine erste Anregungsamplitude (38) und in zweiten Zeitabschnitten um eine zweite Anregungsamplitude (40) geändert,
- - der Lambda-Istwert für den Zylinder wird abhängig von der ersten und der zweiten Anregungsamplitude aus den Lambda-Istwerten (42), die den ersten und zweiten Zeitabschnitten entsprechen, als der Lamb da-Istwert mit fehlender Anregungsamplitude be stimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
mit einer der Anregungsamplituden der Lambda-Sollwert
erhöht und mit der anderen Anregungsamplitude vermindert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass die Anregungsperioden gleich groß sind und der
Lambda-Istwert für den Zylinder als Differenz der Ampli
tuden der Lambda-Istwerte, die dem ersten und dem zwei
ten Zeitabschnitt entsprechen, bestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass für jeden der Zylinder andere Werte
für das Paar von erster und zweiter Anregungsamplitude
vorgesehen sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass
zu einem Lambda-Sollwert (12), der für alle Zylin der vorgesehen ist, die Anregungsamplitude (10) für einen der Zylinder addiert wird,
aus der Anregungsamplitude eine erste Einspritz zeitkorrektur (16) für den Zylinder berechnet wird,
der addierte Lambdawert verzögert und/oder gefil tert (18) wird und als Lambda-Sollwert (20) für den Zylinder von dem Lambda-Istwert für den Zylinder subtrahiert wird und die Differenz als Regelabwei chung (24) an einen Lamdaregler (26) anliegt, der eine zweite Einspritzzeitkorrektur (28) für den Zy linder bestimmt.
zu einem Lambda-Sollwert (12), der für alle Zylin der vorgesehen ist, die Anregungsamplitude (10) für einen der Zylinder addiert wird,
aus der Anregungsamplitude eine erste Einspritz zeitkorrektur (16) für den Zylinder berechnet wird,
der addierte Lambdawert verzögert und/oder gefil tert (18) wird und als Lambda-Sollwert (20) für den Zylinder von dem Lambda-Istwert für den Zylinder subtrahiert wird und die Differenz als Regelabwei chung (24) an einen Lamdaregler (26) anliegt, der eine zweite Einspritzzeitkorrektur (28) für den Zy linder bestimmt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass als die Lambda-Istwerte in den ersten
und zweiten Zeitabschnitten die größten auftretenden
Amplitudenwerte vorgesehen sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass als die Lambda-Istwerte in den ersten
und zweiten Zeitabschnitten die in den Zeitabschnitten
aufintegrierten Werte vorgesehen sind.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lambda-Istwerte nur in einem oder mehreren Teilab
schnitten aufintegriert werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, dass die ersten und zweiten Zeitabschnitte
sich periodisch wiederholen.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2002106402 DE10206402C1 (de) | 2002-02-15 | 2002-02-15 | Verfahren zur zylinderselektiven Lambdaregelung |
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