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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen monodisperser
Nanotropfen sowie einen mikrofluidischen Reaktor zum Durchführen des
Verfahrens.
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Die Erzeugung von Nanopartikeln und Nanotropfen mittels Diffusions- oder
Niederdruckflammen wird beispielsweise in "Parametric study of zirconia
nanoparticle synthesis in low pressure flames", A. Colibaba-Evulet et al.,
scripta mater. 44 (2001) 2259-2262, beschrieben. Hierbei wird insbesondere
das Zusammenwirken der Parameter Druck, Temperatur und Durchflußrate
hinsichtlich der Partikelgeometrie untersucht.
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In der Veröffentlichung "In sito characterization of TiO2 nanoparticle in
chemical vapor reactor", J. H. Yu et al. scripta mater. (2001) 2213-2217, wird
ein Verfahren zum Erzeugen von Nanopartikeln vorgestellt, das auf einer
chemischen Fällungsreaktion in Emulsionen beruht. Schwerpunkt der
Untersuchung war hier die Größenverteilung von TiO2 Teilchen in
Abhängigkeit des zugeführten Sauerstoffs, mit dem Ergebnis, daß bei
wachsendem Sauerstoffzufluß die synthetischen TiO2 Teilchen durch
Ausflockung in ihrer mittleren Größe kleiner und enger in ihrer
Größenverteilung werden.
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Ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zum Erzeugen von Nanopartikeln wird in
der Veröffentlichung "Aero-sol-gel Reactor for nano-powder-synthesis" von G.
Beaucage et al., Journal of Nanoparticle Research 1 (1999) 379-392,
beschrieben. Hierbei erfolgt die Erzeugung der Nanopartikel durch Sol-Gel-
Reaktionen in Aerosolen. Der Aero-Sol-Gel Reaktor erlaubt ein Einwirken auf
die Struktur, chemische Zusammensetzung und Außenfläche von Siliciumoxid-
Pulvern durch eine Veränderung von Prozessparametern. Der Aero-Sol-Gel
Reaktor beinhaltet einen trockenen Stickstoff, der sprudelnd durch Precursor-
Flüssigkeiten eingeblasen wird, um Dampfströme auszubilden. Die
Einblasvorrichtung kann erhitzt werden, um die Konzentrationen der
Reaktionspartner in den Speiseströmen zu kontrollieren. In dem
Entstehungsvorgang von Siliziumoxid aus Tetraethoxysilane (TEOS) sind drei
Dampfströme in eine laminare Strömung aufgegeben, nämlich TEOS, Wasser
und Salzsäure. Alle Prozeßdampfströme werden auf ca. 110°C erhitzt, um eine
vorzeitige Kondensation zu verhindern. Die laminaren Strömungen fließen in
eine Freiluftmix-/Kondensations-/Reaktionszone, die ähnlich ausgebildet ist,
wie bei pyrolytischen Reaktoren. Die Nano-strukturierten Pulver werden
nachfolgend in einem trichterförmigen Filter gesammelt.
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Der wesentliche Nachteil der bekannten Verfahren liegt in der schlechten
Kontrollierbarkeit der Partikelgröße und Partikelform. Die Größe und
Größenverteilung der Partikel hängt maßgeblich von den
Reaktionsbedingungen, wie beispielsweise Temperatur, Druck und
Konzentrationen ab, die sich in der Regel nicht beliebig einstellen lassen.
Gleiches gilt für die Form der Partikel.
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Demnach lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
entwickeln, mit welchem Nanotropfen oder Nanopartikel sphärischer
Geometrie und definierter Größe erzeugt werden können. Eine weitere
Teilaufgabe besteht in der Bereitstellung eines mikrofluidischen Reaktors zum
Durchführen des Verfahrens.
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Die Aufgabe wird mit einem Verfahren gelöst, bei dem in ein kontinuierlich
strömendes erstes Fluid A ein nicht mischbares zweites Fluid B aufgegeben
wird, bei dem das Fluid B von dem Fluid A umgeben und bei dem der
Strömungsquerschnitt des Fluids B in Strömungsrichtung derart verjüngt wird,
daß das Fluid B aufgrund seiner hydrodynamischen Instabilität in einzelne
Tropfen zerfällt. Der wesentliche Vorteil dieses Verfahrens liegt in der
Möglichkeit, allein durch die Wahl der Fluidmengenströme, ohne
Veränderungen an einer Vorrichtung vornehmen zu müssen, die Größe der
entstehenden Partikel steuern zu können. Dabei wird gleichzeitig die optimal
gewünschte Kugelform der Teilchen mit einer vorgebbaren Partikelgröße
erzielt.
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Vorteilhafterweise werden die Fluide A, B in einem Fokussierungsmodul durch
eine geometrische Querschnittsverkleinerung beschleunigt und einem
Tropfenbildungskanal mit konstanter Öffnungsweite zugeführt. Die
geometrische Querschnittsverkleinerung im Fokussierungsmodul stellt eine
einfach zu realisierende Möglichkeit zur Verjüngung des Strömungsquerschnitts
der Fluide in Strömungsrichtung dar. Die geometrische
Querschnittsverkleinerung kann dabei über einen sich verkleinernden
Querschnitt, wie z. B. einen Trichter oder aber über eine stufenartige
Verkleinerung der Öffnungsweite erreicht werden. Im Falle der stufenartigen
Verkleinerung der Öffnungsweite können sich stationäre Wirbel im Stauraum
der Stufen ausbilden, die jedoch auf das Wirkprinzip keinen Einfluß nehmen.
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In einem alternativen Verfahren wird in einem Fokussierungsmodul anstelle
der vorstehend beschriebenen geometrischen Querschnittsverkleinerung einem
Fluidstrom B über in Strömungsrichtung verteilt angeordneter Einlaßöffnungen
ein Fluid A zugeführt. Hierdurch wird die Gefahr von Blockierungen durch
sich bereits im Tropfenbildungskanal bildende Partikel erheblich gesenkt.
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Vorzugsweise wird das Fluid A nach Durchströmen des Fokussierungsmoduls
in einem Rückstromkanal gegen die Strömungsrichtung zurückgeführt. Dadurch
kann das Fluid A wiederverwendet und dessen Verbrauch minimiert werden.
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Günstigerweise wird in das Fluid A über einen Zugang ein Steuerfluid X
aufgegeben. Dadurch kann auf den Ort der Tropfenbildung im
Tropfenbildungskanal Einfluß genommen werden, da der Ort der
Tropfenbildung neben der Größe des Strömungsquerschnitts von
Stoffparametern wie Dichte, Viskosität und Oberflächenspannung abhängt.
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Durch die Zugabe eines Steuerfluids X könnte beispielsweise die
Grenzflächenspannung zwischen den Fluiden A und B verändert und damit die
Tropfenbildung des Fluids B ausgelöst werden. Das Steuerfluid X trägt somit
bei, den Bildungsprozess von Nanotropfen hinsichtlich seiner geometrischen
Vorgaben weiter zu optimieren.
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Vorteilhafterweise werden die Fluide A, B über ein Verteilermodul dem
Fokussierungsmodul zugeführt. Das Verteilermodul dient dazu, die Fluide A,
B mit definierten Anfangsbedingungen aufzugeben.
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Vorzugsweise werden aus dem Verteilermodul mehrere parallel beabstandete
Fluidströme B in das Fokussierungsmodul abgegeben. Indem die
Tropfenbildung parallelisiert wird, kann die Durchflußmenge und damit der
Umsatz erhöht und der Druckabfall verringert werden. Bei nur einem
Fluidstrom B hat der Tropfenbildungskanal einen sehr kleinen
Strömungsquerschnitt. Mehrere Fluidströme B dagegen lassen einen größeren
Strömungsquerschnitt zu.
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Günstigerweise wird auf elektrische leitfähige Fluide A, B eine Kraft mittels
einer Magnetspule oder eines Festkörpermagneten ausgeübt. Dadurch bedingt
strömen die elektrisch leitfähigen Fluide A, B durch ein Magnetfeld, in
welchem sie stabilisiert werden. Mit Hilfe des Magnetfeldes könnte
beispielsweise ein vorzeitiger Zerfall in Tropfen verhindert werden. Zur
Erzeugung des Magnetfeldes können sowohl Magnetspulen als auch
Festkörpermagnete eingesetzt werden.
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Vorteilhafterweise werden die Fluide A, B mit einem Laser bestrahlt. Mit
Hilfe des Lasers könnte das Fluid B geheizt werden, wodurch sich wiederum
die Stoffeigenschaften ändern. Auf diese Weise kann auf den Ort der
Tropfenentstehung im Tropfenbildungskanal Einfluß genommen werden.
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Das Verfahren kann auch vorteilhaft ausgeführt werden, indem dem
Fokussierungsmodul ein drittes Fluid C zugeführt wird, wobei das Fluid B
hydrodynamisch instabiler als das Fluid C gewählt ist. Dabei sollten in
Strömungsrichtung des Fluid C von Fluid B und Fluid B von Fluid A umgeben
sein, d. h. die Fluidströme ineinander geschachtelt sein. Diese Art der
Fluidaufgabe, in Verbindung mit der Vorgabe, daß das Fluid B
hydrodynamisch instabiler als Fluid C ist, ermöglicht konzentrische Tropfen
des Fluids C in Fluid B. Dabei ist das Fluid C vollständig von Fluid B
umgeben.
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Sinnvoll kann auch eine andere Alternative sein, bei der das Fluid C instabiler
als das Fluid B gewählt wird. Hiermit lassen sich dann Tropfen des Fluids B
erzeugen, die eine Reihe von kleineren Tropfen C enthalten.
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Günstigerweise kann in die Fluide A, B eine Spannung eingeprägt werden,
wobei mindestens ein Fluid A oder Fluid B elektrolytische Eigenschaften
besitzt. Dadurch kann eine definierte elektrische Ladung auf das Fluid A oder
Fluid B aufgebracht werden, wodurch Tropfenagglomerationen und eine
Tropfenkoaleszenz verhindert wird. Beispielsweise können das äußere Fluid A
und das innere Fluid B in Kontakt mit einer Anode und einer Kathode stehen,
von denen sich eine im Bereich des Verteilermoduls und die andere im Bereich
des Reaktionsmoduls befindet. Wenn das Fluid B elektrolytische Eigenschaften
aufweist und sich eine Elektrode am Reaktoreinlaß befindet, wandern im Fluid
B Ladungen von der Elektrode weg zum Ort der Tropfenbildung. Dadurch
wird eine definierte Ladung auf die Tropfen aufgebracht, die verhindert, daß
die Tropfen koaleszieren und ein Sammeln der Tropfen bzw. der aus den
Tropfen entstehenden Partikel an der Gegenelektrode möglich wird.
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Als besonders günstig hat es sich erwiesen, zum Erzeugen von Nanopartikeln
aus Nanotropfen die Tropfen in einem Reaktionsmodul in Partikel
umzuwandeln. Die Umwandlung der monodispersen Nanotropfen in
Nanopartikel ermöglicht die Herstellung von Nanopartikeln mit einer sehr
engen Partikelgrößenverteilung und einer sehr regelmäßigen sphäroiden Form.
Nanopartikel, die nach den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren
hergestellt werden, erreichen eine solch enge Partikelgrößenverteilung und
Partikelform nicht. Weiterhin kann die Größe der Nanopartikel mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren durch die Wahl der geometrischen
Querschnittsverkleinerung bzw. die Einstellung der hydrodynamischen
Bedingungen und die Wahl der Mengenverhältnisse der Fluide sehr genau
gesteuert werden. Außerdem können mit dem Verfahren sehr viel mehr
verschiedene Stoffe zu Nanopartikeln verarbeitet werden als mit den bereits
bekannten Verfahren, die alle nur unter extremen und sehr engen
Verfahrensbedingungen ablaufen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Nanopartikel sind für viele relativ neue Anwendungsgebiete, wie
beispielsweise Beschichtungen von Oberflächen, Katalysatoren usw., von
großer Bedeutung.
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Bevorzugterweise werden die Partikel in dem Reaktionsmodul durch
Polymerisation erzeugt. Dieses erlaubt eine räumliche Trennung der
Verfahrensschritte, Bildung der Tropfen im Tropfenbildungskanal und Bildung
der Partikel in dem daran anschließenden Reaktionsmodul.
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Vorteilhafterweise wird als Fluid B eine Lösung aus Monomeren verwendet.
Bei der Bildung von Partikeln durch Polymerisation liegen Monomere in Form
eines Fluids vor.
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Vorzugsweise wird die Polymerisation durch Zugabe von Initiatoren induziert.
Mit der Zugabe von Initiatoren kann der Ort und Zeitpunkt der Partikelbildung
gesteuert werden.
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Günstigerweise wird die Polymerisation durch Einbringen von Wärme oder
auch Licht induziert. Beide Möglichkeiten stellen einfache Methoden dar, die
Polymerisation und damit die Bildung der Partikel einzuleiten.
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Die Teilaufgabe wird mit einem mikrofluidischen Reaktor gelöst, bei dem in
einem ersten kontinuierlichen Fluidstrom eines Fluids A ein zweiter Fluidstrom
eines Fluids B eingebracht ist, wobei das Fluid B von Fluid A umgeben ist und
die Fluide A, B nicht mischbar sind und bei dem ein Fokussierungsmodul mit
einem in Strömungsrichtung zulaufenden Einlaßtrichter ausgebildet ist, dem an
seinem Öffnungskleinen Ende ein Tropfenbildungskanal angeschlossen ist. Die
derartig aufgebaute Vorrichtung ermöglicht eine definierte Erzeugung von
Nanotropfen oder Nanopartikeln mit einer sphärischen Geometrie und einer
definierten Größe. Darüber hinaus benötigt der mikrofluidische Reaktor keine
kleinen, schwer zu fertigenden Mikrostrukturen zur Formung der Fluidströme,
die größer gewählt werden können als die Nanotropfen oder Nanopartikel,
wodurch sich insbesondere der Fertigungsaufwand reduziert. Das
Fokussierungsmodul muß nicht unbedingt einen im engeren Sinne
kontinuierlich zulaufenden Einlaßtrichter aufweisen. Die Verjüngung der
Fluidquerschnitte kann auch durch stufenartige Querschnittsverengungen im
Fokussierungsmodul erreicht werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Verteilermodul zum Zuführen
der Fluide A, B in das Fokussierungsmodul mit einer Vielzahl von
Auslaßkanälen des Fluids A und Auslaßkanälen des Fluids B ausgebildet.
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Vorzugsweise weisen die Auslaßkanäle des Fluids B eine Öffnungsweite von
100 nm bis 500 µm auf, wobei sich als besonders günstig eine Öffnungsweite
von 1 µm bis 100 µm herausgestellt hat.
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In einer besonderen Ausgestaltung weist der Tropfenbildungskanal die
Öffnungsweite des Öffnungskleinen Endes des Einlaßtrichters auf.
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Bei einer anderen alternativen Ausführungsform des mikrofluidischen Reaktors
ist in einem ersten kontinuierlichen Fluidstrom eines Fluids A ein zweiter
Fluidstrom eines Fluids B eingebracht, wobei das Fluid B vollständig von dem
Fluid A umgeben ist und die Fluide A, B nicht mischbar sind und in einem
Fokussierungsmodul mit einer im wesentlichen konstanten Öffnungsweite
strömen, bei dem in mindestens einer Umfangswand des Fokussierungsmoduls
in Strömungsrichtung versetzt Einlaßöffnungen zum Zuführen des Fluids A
angeordnet sind, und bei dem an das Fokussierungsmodul ein
Tropfenbildungskanal angeschlossen ist. Ein derartiger mikrofluidischer
Reaktor fokussiert die Fluidströme hydrodynamisch. Dadurch bedingt können
die mikrofluidischen Reaktoren mit größeren, einfacher herzustellenden
Strukturen versehen sein, da der Querschnitt des zweiten Fluidstroms nicht
durch die Geometrie des mikrofluidischen Reaktors, sondern durch eine sich
wiederholende Zudosierung des Fluids A, verjüngt wird.
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Vorzugsweise weist das Fokussierungsmodul des vorstehend beschriebenen
mikrofluidischen Reaktors Trennstrukturen zum Abgrenzen eines
Rückstromkanales auf. Die Trennstrukturen ermöglichen eine bessere Führung
des Fluids A.
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Als günstig hat es sich erwiesen, in der Umfangswand Zugänge zur Aufgabe
eines dritten mit Fluid A mischbaren Steuerfluids X auszubilden.
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Vorteilhafterweise ist an dem Tropfenbildungskanal in Strömungsrichtung ein
Reaktionsmodul angeschlossen.
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In einer besonderen Ausgestaltung weist das Reaktionsmodul Einlaßöffnungen
auf, über die beispielsweise Initiatoren für ein Auslösen einer Polymerisation
zugegeben werden können. Hierdurch kann der Ort und Zeitpunkt der
Partikelbildung gesteuert werden.
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Vorzugsweise umfaßt das Reaktionsmodul eine Wärme- oder Lichtquelle, um
die Polymerisationsreaktion und damit die Bildung der Partikel einzuleiten.
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Günstigerweise ist an dem Fokussierungsmodul eine Magnetspule angeordnet.
Über die Magnetspule wird ein Magnetfeld aufgebaut, welches die elektrisch
leitfähigen Fluide stabilisiert und einen vorzeitigen Zerfall im Tropfen
vorbeugt. Anstelle der Magnetspule kann auch ein Festkörpermagnet verwendet
werden.
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Vorteilhafterweise ist an dem Tropfenbildungskanal ein Laser angeordnet.
Mittels des Lasers können die beiden Fluide A, B aufgeheizt werden, wodurch
sich die Stoffeigenschaften ändern. Auf diese Weise kann auf den Ort der
Tropfenentstehung Einfluß genommen werden.
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In einer günstigen Ausgestaltung ist jeweils an dem Verteilermodul und dem
Reaktionsmodul eine Elektrode angebracht, mit der in die Fluide A, B eine
Spannung eingeprägt werden kann.
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Anhand der nachfolgenden Figuren wird die Erfindung beispielhaft näher
erläutert. Es zeigen die:
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Fig. 1 eine schematische Darstellung eines mikrofluidischen Reaktors
gemäß einer ersten Ausführungsform;
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Fig. 2 eine schematische Darstellung eines mikrofluidischen Reaktors
gemäß einer ersten Ausführungsform mit mehreren parallen
Strömen des Fluids B;
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Fig. 3 einen mikrofluidischen Reaktor gemäß Fig. 2 mit einer
außerhalb des Reaktors angeordneten Magnetspule;
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Fig. 4 einen mikrofluidischen Reaktor gemäß Fig. 2 mit einem Laser;
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Fig. 5 eine schematische Darstellung eines mikrofluidischen Reaktors
gemäß der ersten Ausführungsform zur Kapselung eines dritten
Fluids C;
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Fig. 6 einen mikrofluidischen Reaktor gemäß Fig. 1 mit Elektroden
an Verteilermodul und Reaktionsmodul;
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Fig. 7 eine schematische Darstellung eines mikrofluidischen Reaktors
gemäß einer zweiten Ausführungsform;
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Fig. 8 einen mikrofluidischen Reaktor gemäß Fig. 7 mit zwei
gegenüberliegenden Rückstromkanälen; und
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Fig. 9 eine schematische Darstellung eines mikrofluidischen Reaktors
mit Einlaßöffnungen für das Steuerfluid X.
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Die Fig. 1 zeigt schematisch einen mikrofluidischen Reaktor gemäß einer
ersten Ausführungsform, bei welcher der Strom der Fluide A, B durch die
geometrische Ausgestaltung des Reaktors fokussiert wird. Ausgehend von dem
Verteilermodul 6, in dem das Fluid A über die Auslaßkanäle 7 und das Fluid B
über den Auslaßkanal 8 in das Fokussierungsmodul 1 aufgegeben wird,
strömen die Fluide A, B in Strömungsrichtung 2 durch eine
Querschnittsverkleinerung 27 in den Tropfenbildungskanal 5. Der Auslaßkanal
8 des Fluids B weist im Bereich des Übergangs in das Fokussierungsmodul 1
eine Öffnungsweite 9 auf, deren Abmessung typischerweise wenige
Mikrometer beträgt. Aufgrund der Anordnung der Auslaßkanäle 7 beidseitig
des Auslaßkanals 8 ist das Fluid B beidseitig von dem Fluid A umgeben.
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Aufgrund der geometrischen Querschnittsverkleinerung 27 von der
Öffnungsweite 11 des Fokussierungsmoduls 1 auf die Öffnungsweite 10 des
Tropfenbildungskanals 5 kommt es zu einem verengten Strömungsquerschnitt
16 des Fluids B. Die geometrische Querschnittsverkleinerung 27 kann in einer
oder in zwei Raumrichtungen stattfinden. In der Fig. 1 sind die
Trichterwände 30 senkrecht zum Tropfenbildungskanal 5 dargestellt, so daß es
zu einer Ausbildung einer Wirbel- beziehungsweise Totwasserzone 29 kommt.
Durch eine Schrägstellung der Trichterwände 30 mit dem umfangswandseitigen
Ende 31 in Richtung des Verteilermoduls 6 kann die Ausbildung der Wirbel-
und Totwasserzone 29 verringert oder vermieden werden.
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Innerhalb des eine konstante Öffnungsweite 10 aufweisenden
Tropfenbildungskanals 5 kommt es zur Ablösung einzelner Tropfen 26 aus dem
bis dahin kontinuierlichen Strom des Fluids B.
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Zur Erzeugung von Partikeln 28 aus Tropfen 26 ist dem Tropfenbildungskanal
5 ein Reaktionsmodul 17 angeschlossen. Die Tropfen 5 des Fluids B gelangen
dabei zusammen mit dem Fluid A über die Einlaßöffnung 18 in das
Reaktionsmodul 17. Die eigentliche Partikelbildung erfolgt beispielsweise
durch Polymerisation unter Einfluß von Wärme. Die Wärme wird in dem
Ausführungsbeispiel über eine außerhalb der Umfangswand 32 des
Reaktormoduls 17 angeordnete Wärmequelle 19 erzeugt.
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In der Fig. 2 ist ebenfalls ein mikrofluidischer Reaktor gemäß der ersten
Ausführungsform dargestellt, d. h. mit einer geometrischen Fokussierung,
wobei jedoch mehrere parallele Ströme des Fluids A und der Fluide B
abwechselnd in das Verteilermodul 6 aufgegeben werden. Hierdurch wird der
Durchsatz der Fluide und somit das Ausbringen am Tropfen 26 bzw. Partikeln
28 (nicht eingezeichnet) gesteigert.
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Abweichend von der in Fig. 1 gezeigten Ausgestaltung verlaufen die
Trichterwände 30 in Richtung des Öffnungskleinen Endes 4 des Einlaßtrichters
3 bogenförmig aufeinander zu.
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An dem Tropfenbildungskanal 5 könnte sich zur Bildung von Partikeln 28 aus
den Tropfen 26 ein Reaktionsmodul 17 anschließen, was jedoch in der Fig. 2
nicht gezeigt ist.
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Die Fig. 3 zeigt eine Ausführung des mikrofluidischen Reaktors gemäß Fig.
2 mit einer im Bereich der Umfangswand 12 angeordneten Magnetspule 21,
welche zur Ausbildung eines axialen Magnetfeldes 24 geeignet ist. Mit Hilfe
des Magnetfeldes 24 wird eine Kraft auf das Fluid B ausgeübt, falls dessen
elektrische Leitfähigkeit verschieden von Null ist. Eine endliche Leitfähigkeit
wäre mit Hilfe eines Elektrolyten realisierbar. Aus der Magnetohydrodynamik
ist bekannt, daß ein ausreichend starkes Magnetfeld einen Zerfall von
Fluidströmen verhindern kann. Damit ist es möglich, die Ströme des Fluids B
im Fokussionsmodul 1 zu stabilisieren und die Wirkung der hydrodynamischen
Instabilität und somit die Bildung von Tropfen 26 auf den
Tropfenbildungskanal 5 zu beschränken.
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Die Fig. 4 zeigt ebenfalls eine erste Ausführungsform des mikrofluidischen
Reaktors, bei der jedoch im Bereich des Tropfenbildungskanals 5 ein Laser 22
angeordnet ist. Der gepulste Laser prägt ein periodisches Temperaturprofil auf
die durch den Tropfenbildungskanal 5 fließende Ströme des Fluids B. Durch
die Wellenlänge des Temperaturprofils ist es möglich, die Zerfallswellenlänge
festzulegen. Damit kann wiederum die Größe der Tropfen 26 beeinflußt und
Variationen jenseits des für die ungestörte Dynamik charakteristischen
Verhältnisses von Tropfengröße zu Größe des Fluidstromes des Fluids B
möglich werden. Eine selektive Beeinflussung spezifischer Fluide kann in
diesem Zusammenhang durch eine Abstimmung der Laserwellenlänge auf die
Absorbtionsbanden der Moleküle des Fluids B erreicht werden.
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In der Fig. 5 weist das Verteilermodul 6 eine zusätzliche Möglichkeit auf, ein
drittes Fluid C geschachtelt in das Fluid B, und dieses wiederum umgeben von
Fluid A aufzugeben. Ein derartiger mikrofluidischer Reaktor bietet die
Möglichkeit aus mehreren Schichten aufgebaute Tropfen 26 bzw. Partikel 28
(nicht eingezeichnet) zu erzeugen. Hierfür ist es notwendig, die
Stoffeigenschaften so zu wählen, daß die Bildung von Tropfen 26 des Fluids B
vor dem Zerfall des Fluidstromes von Fluid C stattfindet. In diesem Fall
weisen die Tropfen 26 bzw. Partikel 28 (nicht eingezeichnet) einen Kern 33
um eine Hülle 34 aus unterschiedlichen Materialien auf.
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In der Fig. 6 ist ein mikrofluidischer Reaktor gemäß der ersten
Ausführungsform dargestellt, an dessen Verteilermodul 6 Kathoden 23a und im
Bereich des Reaktionsmoduls 17 eine Anode 23b angebracht sind. Die
Feldlinien 36 sind als unterbrochene Linien von den Kathoden 23a zur Anode
23b eingezeichnet. In dem Ausführungsbeispiel wandern in dem elektrolytische
Eigenschaften aufweisenden Fluid B negative Ladungen von der Kathode 23a
weg zum Ort der Bildung der Tropfen 26 im Tropfenbildungskanal 5. Dadurch
wird eine definierte negative Ladung auf die Tropfen gebracht, die verhindert,
daß die Tropfen 26 koaleszieren und ein Sammeln der Tropfen 26 bzw. der
Partikel 28 an der Anode 23b möglich ist.
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Im Bereich des Reaktionsmoduls 17 ist zur Bildung der Partikel 28 mittels
Polymerisation eine Lichtquelle 20 vorhanden.
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Die Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung eines mikrofluidischen
Reaktors gemäß einer zweiten Ausführungsform. Dabei befindet sich das Fluid
B mittig in dem Fokussierungsmodul 1 bzw. dem Tropfenbildungskanal 5,
umgeben von dem Fluid A. In Strömungsrichtung 2 versetzt ist die
Umfangswand 12 des Fokussierungsmoduls 1 mit Einlaßöffnungen 13
versehen, die eine sukzessive Zuführung des Fluids A in das
Fokussierungsmodul 1 erlauben. Abweichend von der ersten Ausführungsform
ist die Öffnungsweite 11 des Fokussierungsmoduls 1 identisch mit der
Öffnungsweite 10 des Tropfenbildungskanals 5. Die Verringerung des
Strömungsquerschnitts 25 des Fluids B erfolgt ohne geometrische Veränderung
des mikrofluidischen Reaktors allein aus der Zuführung des Fluids A.
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In Fig. 8 ist eine bevorzugte Ausführung des Reaktors gemäß der Fig. 7
dargestellt, bei der im Übergangsbereich 38 von Fokussierungsmodul 1 zu dem
Tropfenbildungskanal 5 eine teilweise Strömungsumkehr 37 des Fluids A
stattfindet, wobei ein Teil des Fluids A in den durch Trennstrukturen 14
abgetrennten Rückstromkanal 15 zurückfließt und erneut durch die
Einlaßöffnungen 13 in das Fokussierungsmodul 1 strömt. Mit Hilfe dieser
konstruktiven Ausgestaltung kann die benötigte Menge des Fluids A minimiert
werden.
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Die Fig. 9 stellt die zweite Ausführungsform des mikrofluidischen Reaktors
dar, in welcher in Strömungsrichtung 2 hinter den Einlaßöffnungen 13 des
Fluids A in der Umfangswand 12 des Fokussierungsmoduls 1 beidseitig ein
Zugang 35 für das Zufügen eines Steuerfluids X ausgebildet ist. Das
Steuerfluid X ermöglicht eine Einflußnahme auf die Position der Bildung der
Tropfen 26 in dem Tropfenbildungskanal 5.
Bezugszeichenliste
A Erstes Fluid
B Zweites Fluid
C Drittes Fluid
X Steuerfluid
1 Fokussierungsmodul
2 Strömungsrichtung
3 Einlaßtrichter
4 Öffnungskleines Ende Einlaßtrichter
5 Tropfenbildungskanal
6 Verteilermodul
7 Auslaßkanal Fluid A
8 Auslaßkanal Fluid B
9 Öffnungsweite Auslaßkanal Fluid B
10 Öffnungsweite Tropfenbildungskanal
11 Öffnungsweite Fokussierungsmodul
12 Umfangswand Fokussierungsmodul
13 Einlaßöffnungen für Fluid A
14 Trennstrukturen
15 Rückstromkanal
16 Strömungsquerschnitt Fluid B, erste Ausführungsform
17 Reaktionsmodul
18 Einlaßöffnung Reationsmodul
19 Wärmemquelle
20 Lichtquelle
21 Magnetspule
22 Laser
23a Kathode
23b Anode
24 Magnetfeld
25 Strömungsquerschnitt, Fluid B, zweite Ausführungsform
26 Tropfen
27 Querschnittsverkleinerung
28 Partikel
29 Wirbelzone bzw. Totwasserzone
30 Trichterwand
31 umfangsseitiges Ende, Trichterwand
32 Umfangswand, Reaktionsmodul
33 Kern
34 Hülle
35 Zugang, Steuerfluid X
36 Feldlinien, elektrisches Feld
37 Strömungsumkehr
38 Übergangsbereich, Fokussierungsmodul/Tropfenbildungskanal