DE10204808A1 - Verwendung von ethoxylierten Fettsäuren als Glättemittel für synthetische und natürliche Fasern - Google Patents
Verwendung von ethoxylierten Fettsäuren als Glättemittel für synthetische und natürliche FasernInfo
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Abstract
Verwendung von Verbindungen der Formel (I) DOLLAR A R-COO(CH¶2¶CH¶2¶O)¶n¶H DOLLAR A in der R für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkyl- oder Alkylenrest mit 5 bis 21 C-Atomen steht und n eine Zahl von 0,5 bis 1,5 bedeutet, als Glättemittel für synthtische und natürliche Fasern, vorzugsweise für Wollfasern.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft zum einen die Verwendung bestimmter ethoxylierter Fettsäuren als Glättemittel für synthetische und natürliche Fasern sowie Glättemittel, die derartige ethoxylierte Fettsäuren enthalten sowie ein Verfahren zum Glätten von synthetischen oder natürlichen Fasern.
- Natürliche und synthetische Stapelfasern, die zur Herstellung von Kammzügen, Garnen oder textilen Flächengebilden allgemein verarbeitet werden, benötigen sogenannte Glättemittel, die eine möglichst schonende Verarbeitung des Fasermaterials in den Prozeßstufen Reinigen, Öffnen, Mischen, Krempeln, Strecken, Kämmen, Nachkämmen, Spinnen, Weben, Zwirnen, Sticken und Vernadeln zulassen. Bei den Verarbeitungsstufen, die den eigentlichen Faden- bzw. flächenbildenden Prozessen vorgeschaltet sind, wie z. B. beim Krempeln oder Kardieren, wird das textile Fasermaterial einer hohen mechanischen Beanspruchung ausgesetzt, die zu einer Faserverkürzung und damit zu einer Reduzierung der Ausbeute führen kann.
- Die Fasereinkürzung hat einen signifikant negativen Einfluss auf die Qualitätsmerkmale des gefertigten Produkts (z. B. Krempel- oder Kardenband, Streckenband, Kammzug, Vorgarn, Garn, Zwirn, Gewebe, Gestrick, Non-Woven). Im Vergleich zu ungeschädigtem Fasermaterial verursachen Kurzfasern eine schlechtere Ausbeute und einen schlechteren Wirkungsgrad der am Textilfertigungsprozess beteiligten Maschinen, ein größeres Abfallvolumen, z. B. beim Krempeln und beim Kämmen/Nachkämmen, eine unerwünschte, vermehrte Haarigkeit des hergestellten Garns, Zwirns, Gewebes oder Gestricks, vermehrte Vlies-, Vorgarn-, Garn- und Zwirnabrisse, eine reduzierte Festigkeit des hergestellten Garns, Zwirns, Gewebes, Gestricks oder des Non-Wovens, eine schlechtere Gleichmäßigkeit des hergestellten Garns, Zwirns, Gewebes, Gestricks oder des Non-Wovens und eine schlechtere Dehnung des hergestellten Garns, Zwirns, Gewebes, Gestricks und des Non-Wovens.
- Besondere Bedeutung hat diese Problematik bei der Verarbeitung von keratinischen Fasern, insbesondere von Wolle. Wolle, die zu Kammzügen verarbeitet werden soll, muss vor dem eigentlichen Spinnprozess durch einen intensiven Waschvorgang von anorganischen Faserbegleitstoffen wie Sand, Staub, vom Wollschweiß und von organischen Faserbegleitstoffen wie Stroh, Futterresten, Wolle und Fett befreit werden. Durch Entfernen der Faserbegleitstoffe, insbesondere durch das Entfernen der Wollwachse und Wollfette, werden die statischen und dynamischen Reibungsverhältnisse der Wolle aber stark verändert, so daß die Weiterverarbeitung der Wolle, insbesondere dort, wo intensive Faser/Faser- und Faser/Metallreibung auftreten, äußerst problematisch wird. Vor allem während des Krempelvorgangs, in dem durch Parallelisierung und Feinöffnen ein Faserverband hergestellt wird, wird das Wollfasermaterial stark beansprucht. Diese Beanspruchung führt häufig zu elektrostatischen Aufladungen, einer Reduzierung der mittleren Stapellänge der Wolle und zu vermehrtem Kämmabfall in den nachfolgenden Verfahren. Um der elektrostatischen Aufladung, der Stapeleinkürzung und dem Kämmabfall entgegenzuwirken, ist es erforderlich, die Wolle nach dem Waschvorgang und vor dem Krempeln mit sogenannten Kämm- bzw. Glättemitteln auszurüsten. Diese wirken als Gleit- oder Schmiermittel, um die oben beschriebenen Probleme bei der Verarbeitung zu lösen.
- Als Glättemittel, nicht nur für Wolle, werden beispielsweise Olivenöl, Erdnussöl, Oleine, Fette, Fettsäureester und Mineralöle verschiedener Art in Kombination mit Emulgatoren eingesetzt. Obgleich diese aus dem Stand der Technik bekannten Kämmöle in der Lage sind, die Stapeleinkürzung, den Kämmabfall und die elektrostatische Wirkung günstig zu beeinflussen, besteht weiterhin ein Bedarf an Kämmölen, die verbesserte Wirkung zeigen. So kann beispielsweise durch eine Reduzierung der elektrostatischen Aufladung die Krempelgeschwindigkeit erhöht werden, oder dank der reduzierten Stapeleinkürzung die Produktqualität angehoben werden oder durch verminderten Abfall die Wirtschaftlichkeit gesteigert werden kann.
- Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von Glättemitteln bekannt. Verwiesen sei hier beispielsweise auf die DE 26 21 881 A1, die als Glättemittel ein Gemisch aus Fettsäureestern und Fettsäuren mit 14 bis 18 C-Atomen und einwertigen Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen, Paraffinen und Fettsäureamidopolyaminen offenbart. Aus der DE 37 06 362 A1 sind Dialkyletherverbindungen bekannt mit gleichen oder verschiedenen gesättigten und/oder ungesättigten Kohlenwasserstoffresten mit 6 bis 24 C-Atomen. Diese Dialkyletherverbindungen können auch in Form von Dispersionen als Glättemittel auf Textilfasermaterial unterschiedlicher Art aufgebracht werden. Aus der DE 41 14 240 A1 ist bekannt, neben Dialkylethern auch bestimmte Carbonsäureester aliphatischer Mono- und/oder Dicarbonsäure mit 2 bis 22 C-Atomen und aliphatischen monofunktionellen Alkoholen mit 1 bis 22 C-Atomen sowie Ester von zwei-, drei- und/oder vierwertigen aliphatischen Alkoholen mit 2 bis 22 C-Atomen und aliphatischen Monocarbonsäuren mit 2 bis 22 C-Atomen als Glättemittel in Kammölen für die Kammzugherstellung von Wolle einzusetzen.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Verbindungen zur Verwendung in Kämmölen bereitzustellen, die sowohl natürlichen als auch synthetischen Stapelfasern eine gute Glätte verleihen, die Stapeleinkürzung, den Kämmabfall und elektrostatische Aufladung dagegen minimieren. Zudem sollten die Verbindungen leicht auswaschbar sein und keine harzigen verklebenden oder gar die Fasern schädigenden Bestandteile enthalten. Außerdem sollten die gesuchten Mittel natürlich auch alle anderen, an Glättemittel gestellten Anforderungen erfüllen. Hierzu zählt die Widerstandsfähigkeit gegenüber oxidativem Streß, biologische Abbaubarkeit, toxikologische Verträglichkeit aber auch eine gute Benetzbarkeit, um eine gleichmäßige Verteilung der Mittel auf den Fasern zu ermöglichen. Da die Glättemittel aber nur für bestimmte Prozeßschritte gebraucht werden, müssen sie sich nach Gebrauch leicht und möglichst vollständig abwaschen lassen.
- Es wurde gefunden, daß die obige Aufgabe durch Verwendung von Verbindungen der Formel (I)
R-COO(CH2CH2O)nH (I)
in der R für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkyl- oder Alkylenrest mit 5 bis 21 C-Atomen steht und n eine Zahl von 0,5 bis 1,5 bedeutet, als Glättemittel für synthetische und natürliche Fasern gelöst werden. - Bei den erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen der Formel (I) handelt es sich um an sich bekannte ethoxylierte Fettsäuren. Diese zeichnen sich aber erfindungsgemäß durch einen niedrigen Ethoxylierungsgrad aus und zeigen gleichzeitig eine eingeschränkte Homologenverteilung. Die Herstellung dieser Produkte wird beispielsweise in der WO 98/25878 beschrieben, wobei man gemäß der Lehre dieser Schrift Fettsäuren in Gegenwart von Alkanolaminen mit Ethylenoxid bei erhöhten Temperaturen, vorzugsweise bei 120 bis 180°C und ggf. erhöhtem Druck zur Reaktion bringt. Unter Fettsäuren sind dabei aliphatische Carbonsäuren der Formel (II) zu verstehen,
R'-COOH (II)
in der R' für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Alkyl- bzw. Alkylenrest mit 5 bis 21, vorzugsweise 11 bis 17 Kohlenstoffatomen und 0 und/oder 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht. Typische Beispiele sind Capronsäure, Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und Erucasäure sowie deren technische Mischungen, die z. B. bei der Druckspaltung von natürlichen Fetten und Ölen, bei der Reduktion von Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese oder der Dimerisierung von ungesättigten Fettsäuren anfallen. Bevorzugt sind technische Fettsäuren mit insgesamt 12 bis 18 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise Kokos-, Palm-, Palmkern- oder Talgfettsäure bzw. deren Mischungen. - Diese werden gemäß der Lehre der WO 98/25878 mit ausgewählten Katalysatoren aus der Gruppe der Alkanolamine umgesetzt. Typische Beispiele für Alkanolamine, die als basische Katalysatoren in Betracht kommen, sind Monoethanolamin, Diethanolamin und vorzugsweise Triethanolamin. Üblicherweise werden die Alkanolamine in Mengen von 0,1 bis 3, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gew.-% - bezogen auf die Fettsäuren - eingesetzt. Die Ethoxylierung selbst kann in an sich bekannter Weise durchgeführt werden. Die erfindungsgemäß verwendeten ethoxylierten Fettsäuren der Formel (I) werden dabei vorzugsweise so ausgewählt, daß in der Formel (I) R für einen mindestens einfach ungesättigten Alkylenrest steht. Besonders bevorzugt ist es, wenn R in der Formel (I) für einen einfach ungesättigten Alkylenrest mit 17 C-Atomen steht. Es handelt sich dabei um eine ethoxylierte Ölsäure, die 0,5 bis 1,5 Mol EO pro Mol Fettsäure enthält. Besonders bevorzugt ist in diesem Fall eine Verbindung, die genau 1 Mol EO pro Mol Fettsäure aufweist.
- Die Verbindungen der Formel (I) werden erfindungsgemäß vorzugsweise als Glättemittel für keratinische Fasern, insbesondere für Wolle verwendet. Im allgemeinen versteht man unter Wolle die Schafwolle (Kurzz.: WO), d. h. die 5-30 cm langen Haare des Hausschafes mit seinen verschiedenen Rassen (Beisp.: Merino). Nach DIN 60001: 1990-10 zählt man jedoch noch eine Reihe weiterer Wollen zu diesen mengenmäßig wichtigsten tierischen Textilfasern, nämlich die feinen Unterhaare der südamerikanischen Lamas (Alpaka-, Vikunja-, Lama-, Guanako-Wolle), der Kamele, Kaninchen (Angora-Wolle), Ziegen (Mohair-, Kaschmir-Wolle) und Rinder (Yak-Wolle), während die groben Oberhaare (Stichel-, Grannen- od. Deckhaare) dieser Tiere als Haare bezeichnet werden. Aus Gründen der Ähnlichkeit spricht man auch von Zellwolle, Stahl-, Hütten-, Schlacken-, Gesteins-, Basalt-, Glas-, früher auch Asbestwolle, obwohl diese eine ganz andere Zusammensetzung aufweisen. Als Eiweißfaser besteht die Wolle (Schafwolle) hauptsächlich aus zu den Skleroproteinen zählenden Keratinen, Dichte von Wolle: 1,32. Die Wasseraufnahme beträgt bei 21°C 15-17%, der Quellwert 405%. Bei Bewegung in kochendem Wasser verfilzen die Woll-Fasern, d. h. sie lassen sich walken und zu Filz verarbeiten. In trockener Atmosphäre ist Wolle bis ca. 150°C beständig, Zersetzung tritt bei 250°C, Selbstentzündung bei 590-600°C ein. Am Aufbau der langen Polypeptid-Ketten sind 24 Aminosäuren beteiligt (darunter das seltene Lanthionin), die als Polyamide durch Peptid-Bindungen, Disulfid-Brücken und (wenige) Isopeptid-Bindungen miteinander verbunden sind. Wolle enthält 10 verschiedene Keratine, die man in saure (Typ I) und neutrale bis basische (Typ II) unterteilt. Je ein Typ I- u. Typ II- Keratin bilden ein Dimeres, 4 Dimere ein Protofilament, 8 Protofilamente bauen ein intermediäres Filament (IF) auf. In den Makrofibrillen sind die IF in einer Schwefelreichen Matrix, dem Interfilamentmaterial eingebettet. Makrofibrillen, Zellkernreste und Zellmembran - sie liefert den Lipid- Anteil der Wolle (ca. 1%) - bilden die Cortexzelle. Um den Cortex oder Faserstamm lagern sich überlappend die plattenförmigen Zellen der Cuticula oder Schuppendecke. Der Aufbau der Wolle (Schafwolle) entspricht dem unter Haar beschriebenen, der für Humanhaar und tierischen Haare im Prinzip gleich ist. Technisch unterscheidet man die Wolle nach der Art der Gewinnung: Die qualitativ höchstwertige Schurwolle als vom lebenden Schaf durch Scheren gewonnene Wolle, Sterblingswolle (von verendeten Schafen), Haut- oder Fellwolle (von geschlachteten Tieren, wobei je nach Fellbehandlung zwischen Schwitz-, Schwöde- und Enzym-Wolle unterschieden wird) und Gerberwolle (bei der Gerberei anfallende Wolle), siehe auch DIN 60004: 1974-11. Dagegen ist Reißwolle aus Altmaterial zurückgewonnene Wolle. Die gereinigte Wolle wird je nach Länge und Kräuselung der Fasern auf Kammgarn (wenig gewellt, 170-550 mm lang) oder auf Streichgarn (stark gekräuselt, 36-250 mm lang) verarbeitet. Außerdem erfolgt noch eine Einteilung nach dem Durchmesser (Feinheit) der Woll-Faser, wobei 10 Feinheitsgrade zwischen AAAA-Wolle (< 17 µm) und F-Wolle (> 60 µm) unterschieden werden. Produkte aus "reiner Wolle" müssen zu ca. 95%, solche aus "Wolle" zu ca. 62% aus reiner Schafwolle bestehen. In "Wollgemischen" muß der Anteil der letzteren etwa 51-70% betragen. Zur Weiterverarbeitung kann die Wolle noch bestimmten Textilveredlung unterworfen werden wie z. B. dem Walken, Carbonisieren, Chlorung oder Bleichen (Harris-Verfahren).
- Weiterhin ist es bevorzugt, die Verbindungen der Formel (I) als Glättemittel für synthetische Fasern, vorzugsweise Polyesterfasern zu verwenden. Dies schließt auch Mischungen aus Polyester bzw. anderen synthetischen Fasern mit natürlichen Fasern, vorzugsweise keratinischen Fasern und insbesondere Wolle ein. Besonders bevorzugt ist der Einsatz der Verbindungen der Formel (I) als Glättemittel für Polyester/Wolle-Mischungen, wobei hier überwiegend Wolle enthalten ist, vorzugsweise 70 bis 80%, während der Rest auf 100% Polyesterfasern oder andere geeignete Fasern darstellen.
- Im speziellen ist auch Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Verwendung von Verbindungen der Formel (I) als Schmälzmittel für die Kammzugherstellung.
- Die Verbindungen der Formel (I) können auf verschiedene Art und Weise im Sinne der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Zum einen können sie als solche auf die zu glättenden Fasern aufgesprüht oder anders appliziert werden, zum anderen, und dies ist bevorzugt, können sie in Form von konfektionierten Glättemitteln eingesetzt werden. Solche konfektionierten Glättemittel enthalten neben den Verbindungen der Formel (I) als Schmiermittel zumindest eine weitere Co-Komponente, nämlich Emulgatoren, wobei es bevorzugt ist, daß die Verbindungen der Formel (I) in Abmischung mit Emulgatoren im Gewichtsverhältnis von 99 : 1 bis 30 : 70 vorliegen. Es können dabei sowohl Einzelkomponenten als auch vorzugsweise Abmischungen von unterschiedlichen Emulgatoren verwendet werden. Bevorzugte Mengenverhältnisse sind im Bereich von 80 : 20 bis 60 : 40 (Verbindungen der Formel (I): Emulgatoren) zu finden.
- Neben den Verbindungen der Formel (I) können noch andere Verbindungen als Schmiermittel in den konfektionierten Glättemittel enthalten sein. Vorzugsweise werden hier zusätzlich zu den Verbindungen der Formel (I) noch Fettsäuremethylester eingesetzt, die konkret in der oben zitierten DE 41 14 240 A1 offenbart werden.
- Die Emulgatoren in den erfindungsgemäßen Glättemitteln können nichtionische, anionische und kationische Emulgatoren sein. Beispielsweise Partialester von Di- und/oder Triglycerin, wie Triglycerinmonooleat, alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte und/oder propoxylierte Fette, Öle, C8-22- Fettsäuren, C8-22-Fettalkohole und/oder C8-22-Fettsäuremono- und/oder -diethanolamide, wie gegebenenfalls ethoxylierte Ölsäuremono- oder diethanolamid, alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte Can-Fettsäuren, deren OH-Gruppe durch eine C1-4-Alkoxygruppe ersetzt ist, Alkali- und/oder Ammoniumsalze von Can-Alkylsulfonaten, Alkali- und/oder Ammoniumsalze von C8-22- Alkylsulfosuccinaten, wie Natriumdioctylsulfosuccinat. Bevorzugte anionische Tenside sind die Alkylbenzolsulfonate, während als bevorzugte nichtionische Emulgatoren insbesondere Fettalkoholethoxylate der Formel (III)
R'''-O-(CH2-CH2-O)m-H (III)
verwendet werden, wobei R''' für einen Alkylrest mit 8 bis 22 C-Atomen steht und m Zahlen von 1 bis 10 bedeutet. Es kann weiterhin vorteilhaft sein, Mischungen verschiedener Emulgatoren einzusetzen. - Vorzugsweise werden dabei nichtionische mit anionischen Emulgatoren, ggf. in Kombination mit anderen Hilfsstoffen, insbesondere pH-Regulantien, zusammen als Paket eingesetzt.
- Als zusätzliche Schmiermittel für die konfektionierten Glättemittel können vorzugsweise Fettsäuremethylester und insbesondere solche Fettsäuremethylester pflanzlichen Ursprungs eingesetzt werden. Diese werden beispielsweise in der DE 198 47 497 A1 der Anmelderin beschrieben. Werden Fettsäuremethylester oder andere geeignete Schmiermittel und die Verbindungen der Formel (I) in Kombination verwendet, so hat es sich als vorteilhaft erwiesen, diese in einem Mengenverhältnis von vorzugsweise 2 : 1 bis 1 : 5 einzusetzen. Bevorzugt werden Mengenverhältnisse von anderen Glättemitteln zu Verbindungen der Formel (I) von 1 : 1 bis 1 : 3 eingesetzt. Typische Mischungen enthalten beispielweise 20 bis 80 Gew.-% des erfindungsgemäßen Glättemittels der Formel (I) und als Rest auf 100% Methylester gemäß der Offenbarung der DE 198 47 497 A1. Es kann auch vorteilhaft sein, wenn die Verbindungen der Formel (I) im mengenmäßigen Überschuß zu anderen Glättemitteln vorliegen.
- Die erfindungsgemäßen konfektionierten Glättemittel enthalten die Emulgatoren in Summe in Mengen von 1 bis 70 Gew.-% und die Verbindung der Formel (I) sowie ggf. weitere Schmiermittel in Mengen von 30 bis 99 Gew.-% sowie ggf. weitere Inhaltsstoffe. Es kann weiterhin vorteilhaft sein, daß die konfektionierten Glättemittel noch Wasser enthalten. Dies gilt natürlich insbesondere dann, wenn die Glättemittel in Form wässriger Emulsionen formuliert sind. Als weitere Inhaltsstoffe sind hier insbesondere und vorzugsweise Antistatika, Konservierungsmittel pH-Regulantien oder Antischaummittel zu nennen. Diese können aber auch separat bei der Wollbehandlung zugesetzt werden.
- Als Viskositätsgeber, d. h. zur Erhöhung der Viskosität der Schmälze, können prinzipiell Triglyceride wie das höherviskose Rüböl oder polymere Verbindungen eingesetzt werden. Aus der deutschen Patentschrift DE 39 36 975 sind Spulöle bekannt, die zur Verhinderung der Abspritzneigung des Spulöls Fettalkoholpolymethacrylate enthalten. Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 39 24 160 sind Additive mit carboxylgruppenfreien Homo- und/oder Mischpolymere von Estern der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit Grenzviskositäten [η] von wenigstens 300, bevorzugt 800 ml g - 1, gemessen bei 20°C in Tetrahydrofuran, bekannt. Die angegebenen Grenzviskositäten [η] sind fachüblich und werden beispielsweise bei Vollmert, "Grundriß der Makromolekularen Chemie", Band III, Seiten 55 bis 61, Verlag E. Vollmert, Karlsruhe 1982, beschrieben. Die beschriebenen Additive vermögen aufgrund ihrer hohen Grenzviskosität das Fadenzieh- und/oder das Haftvermögen von Ölen und/oder Fetten zu verbessern.
- Die erfindungsgemäßen Schmälzen werden auf an sich bekannte Weise hergestellt, indem die angegebenen Bestandteile in den angegebenen Mengen bei Temperaturen zwischen 18 und 25°C miteinander in beliebiger Reihenfolge gemischt werden.
- Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung betrifft ein Verfahren zum Glätten synthetischer oder natürlicher Fasern, wobei man auf die Faserverbindungen der Formel (I) in Mengen von 0,01 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 12 Gew.-% und insbesondere von 0,1 bis 5,0 Gew.-% bezogen auf das Fasergewicht aufbringt. Die Applikation erfolgt dabei auf alle dem Fachmann bekannten Arten und Weisen, vorzugsweise durch Aufsprühen vor dem Kardieren.
- Besonders bevorzugt ist das erfindungsgemäße Verfahren wenn es darum geht, Wollfasern zu glätten. Auch in diesem Fall hat es sich als vorteilhaft erwiesen, Mischungen aus Wolle und anderen Fasern, vorzugsweise Polyesterfaser einzusetzen.
- Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die Verwendung der erfindungsgemäß ausgelobten ethoxylierten Fettsäure führt zum einen zu einer verbesserten Glätte des ausgerüsteten Materials. Dies kann genutzt werden, um die an der Weiterverarbeitung beteiligten Maschinen z. B. die Krempeln mit maximaler Geschwindigkeit arbeiten zu lassen ohne daß es zu unerwünschten Substratschädigungen kommt. Des weiteren ist es möglich, bei gleichbleibender Geschwindigkeit der Verarbeitung die Ausbeute zu erhöhen. Weiterhin führt die Verwendung der ethoxylierten Fettsäuren vorzugsweise in Kombination mit tierischen oder pflanzlichen Methylestern zu einem wesentlich verbesserten Schutz der ausgerüsteten Fasern gegen elektrostatische Aufladung in den Prozeßschritten Kadieren/Krempeln sowie Strecken, Kämmen, Spinnen, Zwirnen oder Vernadeln. Dies kann beispielsweise dahingehend genutzt werden, daß die Wolle nach dem Waschen stärker getrocknet werden kann, was in der Folge zu einer verbesserten Ausscheidung pflanzlicher Wollverunreinigungen im Krempelprozeß führt, ohne daß störende elektrostatische Aufladungen auftreten.
- In Summe kann die Verwendung der erfindungsgemäßen ethoxylierten Fettsäureestern zu einer Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des gesamten Fertigungsprozesses führen. Hierzu sei ausgeführt, daß bereits durch eine geringe Verbesserungen der Kammzugausbeute um beispielsweise 0,3% das Verkaufsvolumen an Wollkammzug eines mittelständischen Kammzugherstellers (angenommener Ausstoß 10.000 t pro Jahr) um 30.000 kg pro Jahr verbessert wird.
- Es wurde ein erfindungsgemäßes Glättemittel aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
- Diese Mittel wurde verglichen mit einem Glättemittel gleicher Zusammensetzung, wobei aber ausschließlich vegetabile Fettsäuremethylester (Mischung aus Kokos-/Palmkern-/Palmölfettsäuremethylester gemäß Beispiel 2 in der DE 198 47 497) enthalten waren.
- Gemessen wurde die Romaine in % (Definition: Romaine [%] = Kämmabfall.100/(Kämmabfall + Kammzug), sowie weiterhin die elektrostatische Krempelband-Aufladung (Messabstand 10 cm in Volt). Letztere wurde mit einem Elektrofeldmeter (Fa. ELTEX) am Auslauf des Krempels am laufenden Vlies gemessen.
- Bei der Romaine erreichte das Vergleichsprodukt des Standes der Technik 8,8% während das erfindungsgemäße Mittel den Wert 8,2% erzielte. Bei der Krempelband-Aufladung wurde für das Vergleichsprodukt der Wert 110 Volt erreicht, während mit dem erfindungsgemäßen Mittel eine Wert von 77 Volt erreicht werden konnte.
Claims (20)
1. Verwendung von Verbindungen der Formel (I)
R-COO(CH2CH2O)nH (I)
in der R für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkyl- oder Alkylenrest mit 5 bis 21 C-Atomen steht und n eine Zahl von 0,5 bis 1,5 bedeutet, als Glättemittel für synthetische und natürliche Fasern.
R-COO(CH2CH2O)nH (I)
in der R für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkyl- oder Alkylenrest mit 5 bis 21 C-Atomen steht und n eine Zahl von 0,5 bis 1,5 bedeutet, als Glättemittel für synthetische und natürliche Fasern.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Formel (I) R für eine
mindestens einfach ungesättigten Alkylenrest steht.
3. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß R in der Formel (I) für
eine einfach ungesättigten Alkylenrest mit 17 C-Atomen steht.
4. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen der
Formel (I) als Glättemittel für keratinische Fasern, vorzugsweise für Wolle verwendet werden.
5. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen der
Formel (I) als Glättemittel für synthetische Fasern, vorzugsweise Polyesterfasern, verwendet
werden.
6. Verwendung von Verbindungen der Formel (I) gemäß Anspruch 1 als Schmälzmittel für die
Kammzugherstellung.
7. Glättemittel für synthetische und natürliche Fasern, enthaltend Verbindungen der Formel (I) in
Abmischung mit Emulgatoren im Gewichtsverhältnis 99 : 1 bis 70 : 30.
8. Glättemittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich noch weitere Glättemittel
aus der Gruppe der Fettsäuremethylester enthält.
9. Glättemittel nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Emulgatoren
ausgewählt sind aus der Gruppe der anionischen und/oder nichtionischen Emulgatoren.
10. Glättemittel nach den Ansprüchen 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es als anionische
Emulgatoren Alkylbenzolsulfonate enthält.
11. Glättemittel nach den Ansprüchen 7 bis 10 dadurch gekennzeichnet, daß es als nichtionische
Emulgatoren Fettalkoholethoxylate der Formel R'''-O-(CH2-CH2-O)m-H enthält, in der R''' für einen
Alkylrest mit 8 bis 22 C-Atomen steht und m Zahlen von 1 bis 10 bedeutet.
12. Glättemittel nach den Ansprüchen 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich
Fettsäuremethylester pflanzlichen Ursprungs enthält.
13. Glättemittel nach den Ansprüchen 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß es Mischungen von
Verbindungen der Formel (I) und Fettsäuremethylestern im Mengenverhältnis von 1 : 1 bis 3 : 1
enthält.
14. Glättemittel nach den Ansprüchen 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es Wasser enthält.
15. Glättemittel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer wässerigen
Emulsion vorliegt.
16. Glättemittel nach den Ansprüchen 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß es als weitere
Inhaltsstoffe Antistatika, pH-Regulantien, Konservierungsmittel oder Antischaummittel enthält.
17. Verfahren zum Glätten von synthetischen und natürlichen Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß
man auf die Fasern Verbindungen der Formel (I) in Mengen von 0,01 bis 15 Gew.-%, bezogen auf
das Fasergewicht aufbringt.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß Wollfasern geglättet werden.
19. Verfahren nach Ansprüchen 17 und 18, dadurch gekennzeichnet, daß Mischungen aus Wolle und
synthetischen Fasern, vorzugsweise Polyesterfasern, geglättet werden.
20. Verfahren nach den Ansprüchen 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen der
Formel (I) in Form eines Glättemittels gemäß den Ansprüchen 7 bis 18 auf die Fasern aufgebracht
werden.
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